Aus der Klinik und Poliklinik für Urologie (Direktor Prof. Dr. med. K. – J. Klebingat) und dem Institut für Anatomie (Direktor Prof. Dr. med. J. Fanghähnel) Der Medizinischen Fakultät der Ernst – Moritz – Arndt – Universität Greifswald Untersuchungen zur Expression von Ki67, Tenascin und Fibronectin im Peniskarzinom des Menschen und deren Bedeutung für Metastasierungsverhalten und Prognose des Primärtumors Inaugural – Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin (Dr. med.) der Medizinischen Fakultät der Ernst – Moritz – Arndt – Universität Greifswald 2005 Vorgelegt von: Jens Knödel geboren am 14.08.1969 in Döbeln Dekan: Prof. Dr. rer. nat. H. K. Kroemer 1. Gutachter: Prof. Dr. med. habil. K.- J. Klebingat 2. Gutachter: Prof. Dr. med. habil. P. Fornara 3. Gutachter: Ort, Raum: Greifswald, Hörsaal Hautklinik Tag der Disputation: 16.05.2006 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Material und Methoden 2.1. Patienten und Präparate 2.1.1. Patientenkollektiv 2.1.2. Therapie 2.1.3. TNM – Klassifikation 2.1.4. Histologie und Grading 2.1.5. Klinisches Follow up 2.1.6. Primäre Aufarbeitung der Präparate 2.2. Material 2.2.1. Chemikalien HE – Färbung 2.2.2. Fertigreaktionssystem (Kit) 2.2.3. Antikörper 2.2.4. Kunststoff – und Glasmaterialien 2.2.5. Häufig verwendete Lösungen und Chemikalien 2.2.6. Geräte und Apparaturen 2.2.7. Verwendete Software 2.3. Methoden 2.3.1. Präparation der Paraffinschnitte 2.3.2. Entparaffinierung 2.3.3. HE – Färbung 2.3.4. Antikörperverdünnungen 2.3.5. Färbung mit Antikörpern monoklonal/polyklonal 2.3.6. Lichtmikroskopische Untersuchung 3 Inhaltsverzeichnis 2.3.7. Kontrolle negativer Präparate 2.3.8. Statistische Auswertung 3. Ergebnisse 3.1. Überlebensdaten 3.2. Expression von Ki67, Tenascin und Fibronectin 3.2.1. Gesundes Gewebe 3.2.1.1. Ki67 3.2.1.2. Tenascin 3.2.1.3. Fibronectin 3.2.2. Ki67 – Expression im Tumorgewebe 3.2.2.1. Carcinoma in situ 3.2.2.2. T1N0M0 – Karzinome 3.2.2.3. T2 – 4N0M0 – Karzinome 3.2.2.4. T1 - 4N+M+ - Karzinome 3.2.2.5. Ki67 in Lymphknoten – bzw. Organmmetastasen 3.2.2.6. Ki67 – Expression in Abhängigkeit vom Tumorgrading 3.2.3. Untersuchung zu Tumorverhalten und Expression von Ki67 3.2.3.1. Metastasierung 3.2.3.2. Tumorprogreß 3.2.3.3. Überlebenszeit 3.2.4. Expression von Tenascin im Tumorgewebe 3.2.4.1. Carcinoma in situ 3.2.4.2. T1N0M0 – Karzinome 3.2.4.3. T2 – 4N0M0 – Karzinome 3.2.4.4. T1 - 4N+M+ - Karzinome 4 Inhaltsverzeichnis 3.2.4.5. Lymphknoten – bzw. Organmetastasen 3.2.4.6. Tenascin – Expression in Abhängigkeit vom Tumorgrading 3.2.5. Untersuchung zu Tumorverhalten und der Expression von Tenascin 3.2.5.1. Metastasierung 3.2.5.2. Tumorprogreß 3.2.5.3. Überlebenszeit 3.2.6. Expression von Fibronectin im Tumorgewebe 3.2.6.1. Carcinoma in situ 3.2.6.2. T1N0M0 – Karzinome 3.2.6.3. T2 – 4N0M0 – Karzinome 3.2.6.4. T1 – 4N+M+ - Karzinome 3.2.6.5. Lymphknoten – bzw. Organmetastasen 3.2.6.6. Fibronectin – Expression in Abhängigkeit vom Tumorgrading 3.2.7. Untersuchung zu Tumorverhalten und Fibronectin – Expression 3.2.7.1. Metastasierung 3.2.7.2. Tumorprogreß 3.2.7.3. Überlebenszeit 4. Diskussion 5. Zusammenfassung 6. Literaturverzeichnis 5 Einleitung 6 1. Einleitung Das Peniskarzinom ist eine seit Jahrhunderten bekannte Erkrankung, bereits von Ägyptern, Hebräern und Persern wurden Peniskarzinome in Wort und Bild dokumentiert. Der erste Bericht über eine Penisamputation mit nachfolgender Koagulation des Stumpfes stammt von Celsus aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. Des Weiteren berichtet Morgagni im Jahr 1761 über eine von Valsalva durchgeführte partielle Penektomie [1]. Das Peniskarzinom ist in den Industriestaaten eine seltene Tumorentität. Ihr Anteil liegt bei weniger als 1 % aller Krebserkrankungen [1;2]. In einigen Teilen Asiens und Mittel – sowie Südamerikas hingegen beträgt die Häufigkeit bis zu 12 % [2]. In der männlichen Bevölkerung dieser Regionen kann das Peniskarzinom bis 22 % aller Tumorerkrankungen ausmachen [1]. Dies ist auf andere kulturelle und religiöse Anschauungen zurückzuführen, vor allem besteht eine Korrelation in Bezug auf eine mangelnde Genitalhygiene. Dagegen ist die Erkrankungshäufigkeit bei der jüdischen Bevölkerung mit neonataler Zirkumzision praktisch Null [3;4;5], eine später durchgeführte Zirkumzision schützt jedoch nicht vor einem Peniskarzinom [6]. Die Inzidenz beträgt in den Industriestaaten 1 Tumorerkrankung pro 100000 Männer und Jahr, in der Altersgruppe über 50 Jahre liegt sie bei 9 / 100000 und Jahr [1;2]. Ein höheres Erkrankungsrisiko haben Asiaten und Südamerikaner verglichen mit der schwarzen und weißen Rasse [2]. Bezüglich der Pathogenese des Peniskarzinoms sind verschiedene Faktoren gesichert. Als prädisponierend gelten Smegmaretention, chronische Balanoposthitiden und chronische Irritationen. So liegt die Rate der Peniskarzinompatienten mit begleitender Phimose bei 90 % [2]. Eine entscheidende Rolle spielt eine Infektion mit Humanem Papilloma Virus (HPV). Hier dominieren die HPV – Subtypen 16, 18, 31 und 33. Es konnte ein Zusammenhang zwischen HPV – Infektionen und Penis – sowie Zervixkarzinomen nachgewiesen werden, HPV – DNA konnte hierbei bei 42 % der Peniskarzinome und nahezu 100 % der Zervixkarzinome evaluiert werden [7;8;9;10;11]. Beim Vulvakarzinom konnte ebenfalls eine HPV – Infektion in ca. 50 % nachgewiesen werden [7;9;10;12;13]. Durch die HPV Infektion kommt es zu einer Expression der Onkogene E6 und E7. Diese wirken inhibitorisch auf die Tumorsuppressorgene p53 und Retinoblastomagen [2]. Somit kommt es zu einer Störung der Zellapoptose und erhöhter Mutationsanfälligkeit mit nachfolgender maligner Entartung. Cubilla et al. (2000) korrelierten den histologischen Typ des Peniskarzinoms mit der möglichen Entstehungsursache, sie zeigten eine HPV – Assoziation beim kondylomatösen Einleitung 7 und beim basaloiden Typ, während die typische squamöse Form des penilen Karzinoms nicht HPV assoziiert ist [14]. Des Weiteren werden exogene Noxen als mögliche Risikofaktoren diskutiert. So zum Beispiel Nikotin und für den Beruf des Schornsteinfegers vermutlich Ruß – bzw. Staubexposition. Raffn und Korsgaard berichteten über eine Häufung von Erkrankungen bei Arbeitern einer Asbestfabrik in Dänemark [15;16]. Als obligate prämaligne Läsionen des Penis gelten die Leukoplakie, der Morbus Bowen, die Erythroplasie (Queyrat) sowie das Carcinoma in situ. Im weiteren Sinne zählen Riesenkondylome (Buschke – Löwenstein, verruköses Karzinom) sowie chronisch entzündliche Prozesse (z. B. Balanitis sclerotica obliterans) und chronische Irritation (z.B. Smegmaretention) zu prädisponierenden Faktoren (s. Tab. 1.1)[12;17;18]. Über 95 % aller malignen Penistumoren sind epithelialen Ursprungs also Plattenepithelkarzinome mit unterschiedlichen Verhornungsgraden. Hiervon finden sich ca. 50 % der Tumore im Bereich der Glans sowie ca. 20 % im Bereich der Präputialhaut, meist von einer Phimose maskiert. Cubilla (2001)[19] klassifiziert pathohistologisch den einfachen squamösen Karzinomtyp, den papillären Typ, beide als häufigste Varianten und weiterhin einen condylomatösen, einen basaloiden sowie verrucösen Typ. Weitere den Penis betreffende bösartige Tumoren sind das Basalzellkarzinom, das Melanom, das Sarkom sowie das maligne Hämangioendotheliom. Hierzu liegen jedoch nur Einzelfallberichte vor. Mit der Zunahme von HIV – Infektionen häuft sich in den letzten Jahren die Inzidenz von Kaposi – Sarkomen im Bereich des Penis [1;2;19]. Tabelle 1.1 Präkanzerosen des Peniskarzinoms [1;2;12;17;18] obligate Präkanzerosen fakultative Präkanzerosen Carcinoma in situ Erythroplasie (Queyrat) Morbus Bowen Leukoplakie Riesenkondylome (Buschke – Löwenstein, verruköses Karzinom) Balanitis sclerotica obliterans chronische Irritation Histopathologisch erfolgt die Klassifikation nach den Kriterien der WHO / UICC 2002 nach den unterschiedlichen Graden der Differenzierung. GX G1: G2: G3: Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden hohe Differenzierung mittlere / mäßige Differenzierung geringe Differenzierung Einleitung 8 Hinzu kommt beim Peniskarzinom die Angabe des Verhornungsgrades. Die Ausdehnung der Tumorerkrankung wird ebenfalls nach den Festlegungen der WHO / UICC 2002 im TNM – System angegeben. T Primärtumor TX T0 Tis Ta T1 T2 T3 T4 Primärtumor kann nicht beurteilt werden kein Anhalt für Primärtumor Carcinoma in situ nichtinvasives verruköses Karzinom Tumor infiltriert subepitheliales Bindegewebe Tumor infiltriert Corpus spongiosum oder cavernosum Tumor infiltriert Urethra oder Prostata Tumor infiltriert andere Nachbarstrukturen N Regionäre Lymphknoten NX N0 N1 N2 N3 regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden keine regionären Lymphknotenmetastasen Metastasen in solitärem oberflächlichen Leistenlymphknoten Metastasen in multiplen oder bilateralen Leistenlymphknoten Metastasen in tiefen Leisten – oder Beckenlymphknoten (uni – oder bilateral) M Fernmetastasen MX M0 M1 Vorliegen von Metastasen kann nicht beurteilt werden keine Fernmetastasen Fernmetastasen Neben dem TNM – System kann die Stadiengruppierung auch nach der früher sehr gebräuchlichen Einteilung nach Jackson oder nach den Vorgaben der AJC / UICC von 1997 erfolgen [1]. Stadieneinteilung (AJC / UICC 1997) Stadium 0 Stadium 1 Stadium 2 Stadium 3 Stadium 4 Tis – a T1 T1 T2 T1 – 2 T3 T4 T0 – 4 T0 – 4 N0 N0 N1 N0 – 1 N2 N0 – 2 N0 – 3 N3 N0 – 3 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M0 M1 Klinisch verbirgt sich das Peniskarzinom oft hinter einer nicht reponierbaren Vorhaut. Von einer schmerzlosen kleinen Induration ausgehend kann das Wachstum exophytisch - papillär, Einleitung 9 zum Teil knotig verrukös oder diffus infiltrierend ulzerös vonstatten gehen. Bei der Untersuchung tastet man derbe grobbuckelige Knoten, eine oft brettharte Infiltration des darunter liegenden Gewebes. Weiterhin findet sich eine geringe Vulnerabilität [1;2;20;21]. Zunächst stellen die Buck – Faszie sowie die Tunica albuginea eine anatomische Grenze dar, nach Infiltration dieser Schichten erfolgt dann eine beschleunigte Dissemination über die Corpora cavernosa. Somit kann frühzeitig eine lymphogene Metastasierung auftreten. Da die Lymphdrainage, ein Netzwerk bildend, auch auf die kontralaterale Seite erfolgt, fließt die Lymphe zunächst in die beidseitigen oberflächlichen inguinalen Lymphknoten [1;22]. Anschließend setzt sich dieser Weg über die tiefen inguinalen und dann iliakalen Lymphknoten auf beiden Seiten fort. Bei ca. einem Drittel der Patienten finden sich bei Diagnosestellung positive inguinale metastatische Lymphknoten [23;24]. Eine Fernmetastasierung tritt meist deutlich verzögert und dann häufig pulmonal, ossär oder intraabdominell auf. Es gibt keine charakteristischen Frühsymptome, so wird die Diagnosestellung oft verzögert und viele Erkrankte suchen erst den Arzt in fortgeschrittenem Stadium auf [25]. Die Diagnostik umfaßt zunächst die klinische Untersuchung, wobei meist schon bei der Palpation der Penistumor gesichert werden kann [21]. Eine Exploration der Leistenlymphknoten ist obligat, 35 % - 60 % der Patienten weisen bereits eine Vergrößerung der Lymphknoten auf. Hiervon sind jedoch etwa 50 % entzündlich reaktiv vergrößert [1;23;24]. In rund 20% nicht tastbarer Leistenlymphknoten liegen aber schon okkulte Metastasen vor. Da ein genaues Staging wichtig für die stadiengerechte Therapieplanung und Prognose ist, handelt es sich bei der Beurteilung des Lymphknotenstatus um ein besonderes diagnostisches Problem, mit letztlich entscheidender Bedeutung für das weitere therapeutische Procedere. Vervollständigt wird die Diagnostik durch eine Sonografie des Abdomens sowie auch des Penis, ggf. kann eine Cavernosografie oder Magnetresonanztomografie Auskunft über die lokale Tumorausdehnung geben [1;2;21]. Ein Röntgen des Thorax, eine Computertomografie des Abdomens und fakultativ ein Skelettszintigramm komplettieren das Staging. Spezielle Laboruntersuchungen neben einem Routinelabor sind nicht erforderlich. Der Befall von Lymphknoten kann aber auch mit bildgebenden Verfahren nicht mit ausreichender Sicherheit festgelegt werden. Letztlich bleibt als diagnostische Maßnahme noch die operative Exploration mit ggf. Schnellschnittuntersuchung zu nennen. Einleitung 10 Ziel der Therapie ist zunächst die lokale Tumorkontrolle, im Stadium Tis – a wird die pathologische Diagnose mittels tiefer PE gestellt. Dann erfolgt entweder eine lokale chirurgische Exzision des Befundes [1;2;26;27;28] oder alternativ eine Behandlung mittels Lasertherapie (z. B. Nd – YAG oder CO2 – Laser) [29;30;31]. Eine weitere Alternative stellt eine topische Applikation des Chemotherapeutikums 5 – FU dar. Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen viralen Genese findet heute zunehmend eine primäre Therapie bzw. anschließende Rezidivprophylaxe mit Imiquimod Anwendung [32;33;34]. Eine organerhaltende Therapie kann ebenfalls bei kleinen T1 – Tumoren mittels lokaler Exzision, Laserbehandlung oder Radiatio versucht werden [27;28]. Bei großen T1 – Karzinomen und höheren Tumorstadien wird die partielle Penektomie bzw. eine totale Penisamputation mit Anlage eines Neomeatus perineal erforderlich (Boutonniere)[28;35:36]. Ein Sicherheitsabstand von etwa 2 cm ggf. mit intraoperativer Schnellschnittuntersuchung ist hierbei erforderlich [27;28]. Agrawal et al. (2000)[37] haben, den Absetzungsrand betreffend, das Tumorgrading untersucht und halten bei G1 - und G2 – Tumoren einen Abstand von 1 cm und für G3 – Tumoren einen Abstand von 1,5 cm für ausreichend. Alternativ kann prinzipiell als 2. Wahl eine Bestrahlungstherapie indiziert sein. Diese sollte Patienten, welche einer operativen Therapie nicht zustimmen und sehr ausgedehnten primär inoperablen Befunden vorbehalten bleiben [27;28]. Da das Plattenepithelkarzinom nur sehr schlecht auf eine Bestrahlung anspricht, sind hierbei Strahlendosen von mindestens 60 Gy erforderlich [38;39], was zu einer hohen Nebenwirkungsrate führt. Als rein palliative Maßnahme muß die Strahlentherapie bei einem Tumordurchmesser von > 3 cm und bei Invasion von tieferen Penisstrukturen angesehen werden [40]. Weitere Ansätze wie z. B. eine Kontaktbestrahlung, die interstitielle Strahlentherapie und eine kombinierte Radiochemotherapie sind denkbar, weitere Daten liegen hierzu aber in der Literatur nicht vor. Ein zentrales Problem der weiteren Therapie ist die Frage, ob und in welchem Umfang eine operative Entfernung von Lymphknoten zu erfolgen hat. Wie oben bereits angeführt, liegen in ca. 35 – 60 % bei Diagnosestellung palpable inguinale Lymphknoten vor, aber in ca. 50 % sind diese reaktiv entzündlich verändert. Demgegenüber zeigen etwa 20 % der klinisch unauffälligen Lymphknoten okkulte Metastasen. Durch bildgebende Verfahren ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mit ausreichender Sensitivität und Spezifität eine eindeutige Zuordnung möglich [12;23;24;41;42]. Die von Dassler 1948 erstmals beschriebene klassische inguinale Lymphknotendissektion ist mit einer hohen postoperativen Morbidität mit Komplikationsraten von 80% - 90% behaftet [1;28;42;43]. Hierbei besonders zu erwähnen Einleitung 11 sind Hautlappennekrose, chronisches Lymphödem, Serom, Wundinfektion, Phlebothrombose und embolisches Geschehen. Aus diesem Grund wurde versucht, die Dissektion von Lymphknoten einzuschränken, ohne eine Veränderung des Progressionsrisikos für den Patienten einzugehen [41;44;45;46;47]. Da bei den Frühstadien Tis, Ta und T1 mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 -12 % inguinale Metastasen auftreten, ist in diesen Fällen bei klinisch unauffälligen Lymphknoten ein abwartendes Vorgehen mit kurzfristigen Kontrollen gerechtfertigt [1;28;41]. Bei allen anderen T – Stadien und negativen Lymphknoten sollte zumindest eine beidseitige Sentinel – Lymphknotenbiopsie erfolgen. Diese Vorgehensweise wurde erstmals von Cabanas 1977 beschrieben (s. Abb.1.1)[44]. Sie wird aber kontrovers diskutiert, weil es bei diesem Herangehen in einigen Fällen zu einer Tumorprogression kam [48]. Eine weitere heute meist akzeptierte Möglichkeit bietet die modifizierte Lymphadenektomie, welche von Catalona erstmals durchgeführt wurde [45]. Hierbei wird das inguinale Dissektionsgebiet auf die medialen tiefen und oberflächlichen inguinalen Lymphknoten beschränkt und damit bei hoher diagnostischer Sicherheit die postoperative Morbidität gesenkt (s. Abb.1.2)[49;50;51]. Aufbauend auf dieser Operationstechnik wurden weitere Modifikationen, z.B. von Jacobellis 2003, zur Senkung der Komplikationsraten bei gleich bleibender diagnostischer Sicherheit beschrieben [47]. Nur bei Nachweis von positiven Lymphknoten sollte dann eine Erweiterung zur radikalen Lymphadenektomie inguinal und pelvin beidseits vorgenommen werden [1;28;52]. Eine neue Möglichkeit der Lymphknotendetektion wurde von Horenblas (2000) vorgeschlagen. Hierbei werden die Sentinellymphknoten szintigrafisch mittels Gammakamera erfasst. Längerfristige Ergebnisse wurden hierzu aber noch nicht berichtet [53;54;55]. Zum derzeit empfohlenen Vorgehen siehe Tabelle 1.2. Tabelle 1.2 Therapeutisches Vorgehen beim Peniskarzinom (modifiziert n. Rübben)[1] keine diagnostische Lymphadenektomie, Stadium Tis, a, 1, klinisch N0 engmaschige Kontrolle Stadium T2 – 3, klinisch N0 diagnostische Lymphadenektomie Stadium Tis, a, T1 – 3, klinisch N+ sekundäres Auftreten von einseitigen Lymphknotenmetastasen inguinale Lymphknotenmetastasen bei jungem Patienten therapeutische Lymphadenektomie nach antibiotischer Therapie einseitige Lymphadenektomie therapeutische Lymphadenektomie mit pelviner Lymphknotenentfernung Bei primär klinisch nachweisbaren Lymphknotenvergrößerungen in allen T - Stadien sollte zunächst eine antibiotische Therapie für 4 – 6 Wochen eingeleitet werden und dann immer eine beidseitige inguinale Lymphknotenexstirpation angeschlossen werden [28]. Einleitung 12 Weiterhin ist zu beachten, dass eine verzögerte Operation der Lymphknoten, also erst bei klinisch manifesten Filiae zu einer signifikant schlechteren Prognose führt [23;56;57]. Demgegenüber genügt aber bei sekundär auftretenden Metastasen im lokoregionären Lymphgebiet die Entfernung des Befundes, ein erneutes beidseitiges Vorgehen ist hier nicht erforderlich [1;28]. Eine primäre Strahlentherapie bei nachweisbaren inguinalen Lymphknotenveränderungen führt bei Vorliegen von Metastasen nur zu einem Down – Sizing und nicht zu einer Heilung. Auch bei primär klinisch negativen Lymphknoten stellt die Radiatio keine Alternative dar, es wurde bei 22 % der Patienten eine Tumorprogression beschrieben [58]. Abb.1.1 Cabanasbiopsie (nach Altwein und Jacobi 1982) aus Jocham und Miller „Praxis der Urologie“ (2003)[26] Abb.1.2 modifizierte inguinale LA nach Catalona: inguinaler Venenstern und dessen 5 Lymphknotengruppen; in Zone II, III und V befindet sich das Lymphknotenresektionsgebiet (nach Crawford 1984); aus Jocham und Miller „Praxis der Urologie“ (2003)[26] Einleitung 13 Nach abgeschlossener Primärtherapie stellt sich die Frage nach dem weiteren therapeutischen Vorgehen. Hier kommt unter Berücksichtigung aller individuellen Faktoren des Patienten eine systemische Chemotherapie zur Anwendung. Hierzu wurden verschiedene Substanzen untersucht. Wirksamkeit zeigten Bleomycin, Cisplatin und Methotrexat. Dabei ist einer Kombinationstherapie gegenüber Monotherapie der Vorzug zu geben. Hierzu werden die o. g. Substanzen untereinander oder mit anderen Präparaten kombiniert. Der Therapieansatz kann adjuvant oder palliativ (bei fortgeschrittener organmetastasierter Erkrankung) sein. Als adjuvante Therapieschemata Lymphknotenmetastasen eine werden VBM – bei ausgedehntem Polychemotherapie Primärtumor (Vincristin, ohne Bleomycin, Methotrexat) über 12 Wochen und bei Lymphknotenmetastasennachweis 6 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin / 5 – FU empfohlen. Unter palliativer Zielsetzung kann bei jüngeren Patienten ebenfalls eine Therapie mit Cisplatin / 5 – FU versucht werden. Bei älteren Kranken kann wegen des geringeren Nebenwirkungsprofils eine Monotherapie mit Bleomycin oder Methotrexat erwogen werden. Bei der Monotherapie kann dann die Therapie bis zur Tumorprogression weitergeführt werden [1;2;26;59;60]. Ob und wie lange eine adjuvante Polychemotherapie einen Benefit für die Patienten bedeutet, ist nach der derzeitigen Datenlage nicht ersichtlich. Bei metastasierter Erkrankung ist eine komplette Remission sehr selten und das Ansprechen dauert in der Regel nicht länger als 6 Monate [1;2]. Die Prognose der Tumorerkrankung ist abhängig von der Primärtumorgröße und der Infiltrationstiefe (siehe Tabelle 1.3)[22;28;61;62;63]. Der entscheidende Parameter ist aber der Befall der regionalen Lymphknoten. Auch die Anzahl der beteiligten Lymphknoten sowie der bilaterale Befall spielen eine Rolle. Dabei sinkt bei mehr als 2 befallenen Lymphknoten die Fünfjahresüberlebensrate von etwa 80 % auf unter 20 % [23;25;64]. Das histopathologische Grading hat insofern prognostische Relevanz, als dass mit zunehmender Entdifferenzierung die Wahrscheinlichkeit von Lymphknotenmetastasen zunimmt (siehe Tabelle 1.4)[28;63;65]. Der Verhornungsgrad hat dagegen keinen Einfluss auf die Prognose. Empirisch scheint die Erkrankung bei jüngeren Patienten aggressiver abzulaufen als bei älteren Erkrankten. Eine Karzinomkontrolle kann deshalb nur über die genaue Kenntnis des Lymphknotenstatus führen. Wie oben angeführt, gestaltet sich aber gerade die Beurteilung der regionalen Lymphknotenstationen als sehr schwierig. Weiterhin kann die erste Lymphknotenstation auch übersprungen werden [1]. Bisher wird deshalb ein operatives Einleitung 14 Vorgehen bevorzugt, was jedoch auch bei oben angeführten Veränderungen des operativen Managements mit einer relativ hohen Morbidität einhergeht. Der Kliniker steht hier vor einer schwierigen Entscheidung, entweder Tumorkontrolle mit unter Umständen deutlicher Einschränkung der Lebensqualität oder abwartendes Vorgehen (gerade bei älteren Patienten) mit besserer Lebensqualität aber deutlich schlechterer Prognose bei metachron auftretendem Lymphknotenbefall [56;57]. Hier wäre ein Zugewinn an Prognosefaktoren für die Beurteilung des Lymphknotenstatus wünschenswert, um ein risikoadaptiertes Vorgehen zu ermöglichen. Dafür ist allerdings eine weitere Klärung der Tumorbiologie notwendig. Leider sind wegen der geringen Inzidenz dieser Tumorerkrankung in den Industriestaaten die Möglichkeiten in Bezug auf große Studien und im Hinblick auf die molekularbiologische Diagnostik begrenzt. Tabelle 1.3: Tumorstadium und Wahrscheinlichkeit von Lymph – knotenmetastasen und 5 – Jahres – Überlebensrate (n. Doehn) [28] Tumorstadium N positiv ( % ) 5 –Jahres - Überlebensrate ( % ) T1N0M0 0 – 30 70 – 100 T2 – 3N0M0 25 – 50 66 – 88 T1 – 3N1 – 3M0 100 8 – 40,3 T1 – 4N0 – 3M1 <5 Tabelle 1.4: Tumorgrading und Wahrscheinlichkeit von Lymphknotenmetastasen (n. Doehn) [28] Tumorgrading N positiv ( % ) G1 0 – 47,5 G2 38,5 – 79,0 G3 66,7 - 100 Untersuchungen mit größeren Erkrankungszahlen sind hier vor allem aus Südamerika und Asien zu erwarten. Erste Ergebnisse, welche ein besseres Verständnis der Pathomechanismen des Peniskarzinoms und einen Hinzugewinn an Prognosefaktoren ermöglichen sollen, liegen bereits vor. Insbesondere wird hierbei das Augenmerk auf die Erkennung von Tumormarkern gelegt. Nach Magdelenat (1992) existieren bei diesen Markern allgemein gesehen 3 Gruppen; 1. onkofetale Antigene, welche normal nur während der Fetalzeit exprimiert werden; 2. kohlehydrathaltige Antigene als Baustein von Glykolipiden und Glykoproteinen und 3.verschiedenartige Eiweiße, wie z. B. gewebespezifische Enzyme und Proteine des Zytoskeletts [66]. Das Peniskarzinom betreffend wurden das p53 sowie das PCNA (proliferating cell nuclear antigen) auf ihren prognostischen Vorhersagewert von Martins et al. (2002) untersucht [67]. Es zeigte sich beim PCNA nur eine Korrelation der Expression mit der Einleitung 15 Lymphknotenmetastasierung, während eine p53 – Überexpression mit dem T – Stadium, dem Tumorgrad, mit dem Lymphknotenstatus sowie mit dem tumorspezifischen Überleben korrelierte. Die Autoren schlussfolgerten hieraus, dass p53 beim Tumorstaging und bei der Therapieplanung mit herangezogen werden sollte. Im Gegensatz dazu fanden Walts et al. (1993) bei ihrer Untersuchung von benignen, dysplastischen und malignen anogenitalen Epithelveränderungen nicht notwendigerweise eine p53 – Überexpression als Zeichen für Bösartigkeit [68;69]. Leis et al. (1998) fanden keine p53 – Genmutation in einem primären HPV 18 – assoziierten Peniskarzinom, aber eine Mutation des c – rasHa – Onkogens in einer nach 7 Jahren aufgetretenen Spätmetastase. Die Bedeutung dieser Erkenntnis konnte jedoch nicht eingeschätzt werden [8;70]. Eine weitere Arbeit zur p53 – Expression und Prognose beim Peniskarzinom von Lopes et al. (2002) konnte eine p53 – Überexpression als unabhängigen Faktor für eine Lymphknotenmetastasierung einhergehend mit schlechter Prognose der Tumorerkrankung ermitteln [71]. Auf der Suche nach weiteren prognostischen Markern untersuchten Bezerra et al. (2001) den Einfluß der HPV – Infektion auf die Tumorprognose und kamen zu dem Ergebnis, dass der HPV – Status den Verlauf der invasiven Tumorerkrankung nicht beeinflusst [72]. Es wurde ebenfalls versucht, aus den histologischen Subtypen beim Peniskarzinom einen Rückschluß auf die Wahrscheinlichkeit von Lymphknotenmetastasen zu ziehen. Eine hohe Zahl lymphogener Filiae fand sich beim basaloiden und sarkomatoiden Subtyp. Eine mittlere Wahrscheinlichkeit zeigte sich bei den typischen Plattenepithelkarzinomen, welche aber die größte Gruppe darstellten. Es konnte letztlich keine sichere Vorhersage des Lympknotenstatus erfolgen [19]. Fazit: Bisher konnte für das Peniskarzinom kein sicherer Parameter zur Vorhersage einer lymphogenen Metastasierung als entscheidendem Kriterium für das Langzeitüberleben gefunden werden, p53 erscheint vielversprechend zu sein, aber weitere Untersuchungen müssen die oben angeführten Studien weiter untermauern. Ein weiterer bei verschiedenen Karzinomen untersuchter Parameter ist das Ki67, ein dimeres nukleäres Antigen in proliferierenden Zellen, bestehend aus einem 345 KD und einem 395 KD Monomer. Die Expression des Antigens beginnt in der mittleren G1 – Phase des Zellzyklus und hält durch die S – Phase sowie G2 – Phase an und erreicht ihren Höhepunkt in der M – Phase. Anschließend erfolgt ein steiler Abfall der Expression am Ende der M – Phase [73;74]. Es handelt sich somit um einen Proliferationsmarker, wobei die genaue Funktion des Ki67 jedoch noch unklar ist. Einleitung 16 Hieraus kann man schlussfolgern, dass eine Expression von Ki67 auch in normalen Gewebestrukturen stattfindet, beispielhaft hierfür zeigt sich eine Ki67 – Expression in den basalen Keratinozyten der normalen Haut [75]. Dies konnten Scurry et al. 1998 bestätigen [76]. Sie fanden ebenfalls eine erhöhte Antigenkonzentration in den basalen Zellen der Vulva. Als weiteres Beispiel sei die Ki67 – Expression als Zeichen der hohen proliferativen Aktivität bei unreifen Lymphozyten genannt [77]. Es zeigt sich also, dass dieser Marker nicht tumorspezifisch sondern ein allgemeines Kriterium sich teilender Zellen ist. Trotzdem lässt die oben angeführte Überlegung den Schluss zu, dass gerade in malignen Geweben aufgrund der hohen proliferativen Aktivität auch eine hohe Expression von Ki67 erfolgt. Weitergeführt stellt sich dann die Frage, ob sich daraus prognostische Aussagen für den Verlauf einer Tumorerkrankung ableiten lassen. Diesen Fragen wurde in vielen Publikationen nachgegangen, so konnten z. B. Mate et al. (1996) für das nicht – kleinzellige Bronchialkarzinom einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem hohen Ki67 – Index und einem schlechten Tumorgrading zeigen [78]. Ähnliches konnten Nguyen et al. (2000) ebenfalls für das nicht – kleinzellige Bronchialkarzinom finden, hierbei evaluierten die Autoren gleichzeitig eine höhere Ki67 – Expression in Plattenepithelkarzinomen gegenüber Adenokarzinomen. Abschließend werteten die Autoren ihre Ergebnisse dahingehend, dass Ki67 insgesamt aber kein unabhängiger prognostischer Parameter ist [73]. Als weiteres Beispiel kann das Zervixkarzinom genannt werden, Brown et al. (1988) fanden hier keinen augenscheinlichen Zusammenhang zwischen der Ki67 – Produktion und konventionellen histologischen Kriterien sowie der Tumordifferenzierung [79]. Demgegenüber zeigte Padovan et al. (2000) einen negativen Ki67 – Level bei Zervixkarzinomen im klinischen Stadium 1B (32 von 39 Patientinnen), während alle Patientinnen im klinischen Stadium 4 eine Ki67 – Expression aufwiesen [80]. Da es sich beim Peniskarzinom überwiegend um Plattenepithelkarzinome handelt, erscheint es sinnvoll, einen Vergleich mit Plattenepithelmalignomen anderer Körperregionen zu suchen. Nach Kenntnis des Autors liegen spezielle Untersuchungen zur Ki67 – Produktion beim Peniskarzinom nicht vor. Lediglich 1 verruköses Karzinom des Penis wurde von Medina Perez et al. (1999) evaluiert, es zeigte sich immunhistochemisch im Tumor eine erhöhte Ki67 – Expression und diese besonders in den basalen mikroinvasiven Zellnestern [81]. Für Plattenepithelmalignome des Kopf – und Halsbereiches wird die Bedeutung des Proliferationsmarkers noch kontrovers diskutiert, besonders hinsichtlich der prognostischen Aussagen besteht Uneinigkeit. Zidar et al. (1996) konnten einen signifikanten Anstieg der Expression von Ki67 mit zunehmender Entdifferenzierung beim Larynxkarzinom zeigen. Die Einleitung 17 Autoren schlossen daraus, dass Ki67 hilfreich zur besseren Festlegung des Tumorgradings ist [82]. Bereits 1994 hatten Roland et al. den Proliferationsmarker Ki67 bei 79 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf – und Halsbereich untersucht. Sie fanden heraus, dass die Ki67 – Expression nicht geeignet war, später entstehende Lymphknotenmetastasen vorherzusagen [83]. Eine Korrelation zur Überlebenszeit wurde ebenfalls nicht gefunden. Ähnliche Ergebnisse beschrieben Bayazit et al. (2002), sie konnten keinen Zusammenhang zwischen der Ki67 – Produktion und dem N – bzw. T – Stadium beim Larynxkarzinom mit Invasion feststellen. Es zeigte sich lediglich eine Korrelation zwischen der Ki67 – Expression und dem Tumorgrading [84]. Demgegenüber stehen Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen, welche dem Ki67 eine prognostische Relevanz gerade beim Plattenepithelmalignom zusprechen. Xie et al. (1999) untersuchten hierzu 85 squamöse Karzinome der Zunge der Stadien T1 – T4 und konnten für Apoptosemarker und auch für Ki67 eine Korrelation zwischen hoher Expression und schlechter Prognose nachweisen [85]. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Valente et al. (1999) bei ihrer Untersuchung von 102 Larynxkarzinomen, 84,6 % der Patienten mit hoher Proliferation erlitten innerhalb von zwei Jahren ein Rezidiv oder verstarben an ihrem Tumor. Sie sind der Meinung, dass die Ki67 – Expression ein unabhängiger prognostischer Parameter für das Überleben ist [86]. Interessanterweise bestand im Rahmen dieser Untersuchung kein Zusammenhang zwischen Proliferation (Ki67) und Grading, pathologischem Stadium und Tumorsubtyp. Adnane at al. (2002) fanden eine zunehmende Erhöhung der Ki67 – Level bei fortschreitenden invasiven Plattenepitheltumoren, eine Aussage zu einer prognostischen Relevanz dieser Erkenntnis wurde nicht gegeben [87]. Als letztes Beispiel sind die Untersuchungen von Lazaris et al. (2002) zu nennen, diese Arbeitsgruppe evaluierte ebenfalls Larynxkarzinome und fand eine Korrelation zwischen hoher Ki67 Produktion und fortgeschrittenen Tumoren, Lymphknotenbefall sowie frühem Rezidiv. In der statistischen Analyse zeigten sich dann der Lymphknotenbefall und der Ki67 – Level als signifikante Parameter zur Vorhersage eines Rezidivs [88]. Fazit: Da es sich beim Peniskarzinom histologisch ebenfalls um ein Plattenepithelkarzinom handelt, erscheinen auch hier Untersuchungen zur Ki67 Expression weitere Aussagen zum Metastasierungsverhalten und Prognose zu versprechen. Einleitung 18 Das Tenascin stellt einen weiteren interessanten Parameter zur Invasivität und damit zum Metastastasierungverhalten von Karzinomen dar. Tenascin ist ein Glycoprotein, welches strukturelle Ähnlichkeiten zum Fibronectin und zum EGF (Epidermical Growth Factor) aufweist [89;90]. Die Erstbeschreibung fand zu Beginn der 80-er Jahre parallel in mehreren Arbeitsgruppen statt [89;90;91]. Seine Benennung erfolgte daher unter verschiedenen Bezeichnungen: Glial Mesenchymal Extracellular Matrix Protein (GMEM) (Bourdon 1983)[92], Myotendinous Antigen (Chiquet 1984)[93], Restrictin, Zytotactin (Grumet 1985)[94] und Janusin, J1 (Kruse 1985)[95], Neuronectin (Rettig 1989)[96]. Das neuentdeckte Protein erweckte Interesse aufgrund seines Vorkommens im embryonalen und pathologisch veränderten Gewebe. Die jetzige Bezeichnung Tenascin setzt sich aus dem lateinischen tenere (halten) und nascens (entstehen, sich entwickeln) zusammen [89]. Das Tenascin ist ein Hexamer aus 190- 300 KD großen Untereinheiten, welche durch Disulfidbrücken untereinander verbunden sind. Diese Untereinheiten besitzen cystinreiche terminale Domänen, welche für die Oligomerisation von Bedeutung sind. Weitere Bestandteile sind epidermal growth factor – ähnliche Aminosäuresequenzen, gefolgt von Fibronectin Typ3 – repeats und eine fibrinogenähnliche globuläre Domäne [89;90;91]. Inzwischen wurden verschiedene Subtypen des Tenascin beschrieben. Das Tenascin C existiert in zwei Varianten als TnCL (large) und TnCS (small), welche durch alternatives Splicing entstehen [97]. Es spielt eine morphoregulatorische Rolle während der embryonalen Entwicklung, beim Gewebeumbau und bei Erkrankungen mittels Regulation der Zelladhäsion und des Signaltransfers in Nerven und anderen Zellen. Weitere Subtypen stellen das Tenascin R, Tenascin W und Tenascin X und Tenascin Y dar. Das Tenascin R wird von Oligodendrozyten während der Myelinisierung in der späten Schwangerschaft und in der frühen postnatalen Phase exprimiert. Das Tenascin X wurde als Flexilin als Bestandteil von bovinem Bindegewebe isoliert. Es spielt eine essentielle Rolle in der embryonalen Entwicklung, da eine Mutation in diesem Protein beim Ehlers Danlos Syndrom, einer hereditären Bindegewebserkrankung mit Spinnengliedrigkeit, vaskulären Wandstörungen und Wundheilungsstörungen nachgewiesen wurde. Tenascin Y ist ein Protein, welches das Muskelzellwachstum stimuliert [89;90;91]. Zusammenfassend lassen sich dem Tenascin die in Tabelle 1.5 dargestellten Funktionen zuordnen [93;98;99;100]. Einleitung 19 Tabelle 1.5 Funktionen des Tenascin im gesunden Gewebe - Zelladhäsion - Zellmotilitätsregulation - Leitstruktur der Zellmigration - Promotion des Zellwachstums - Begrenzung verschiedener Gewebe - Regulation der Gewebedifferenzierung In Tumoren hingegen konnten weitere Funktionen nachgewiesen werden. Hier erscheint das Tenascin als Promotor der Invasion und Metastasierung auf der Grundlage einer Reduktion der Tumorzelladhäsion. Desweiteren spielt es eine Rolle als Stimulator bei der Sekretion von Metallo - Matrix – Proteasen mit nachfolgender Matrixdegeneration als Voraussetzung für die Tumorzellinvasion [89;101]. Diverse Arbeitsgruppen konnten eine Tenascin Expression in den Basalzellschichten maligner Tumoren nachweisen, so zum Beispiel Hindermann et al. (1999) beim oralen Plattenepithelkarzinom. Bei gut differenzierten Karzinomen wurde hierbei Tenascin von einer zum Stroma hin liegenden Schicht Tumorzellen gebildet. Bei gering differenzierten Tumoren hingegen zeigte sich eine höhere Zahl Tenascin bildender Tumorzellen in den invasiven Karzinomnestern. Zusätzlich zeigte sich Tenascin vermehrt an der Invasionsfront. Der Autor schloss hieraus auf einen instabilen Umbau der extrazellulären Matrix mit Reduktion der Adhäsion und dadurch Begünstigung der Invasion [97]. Analog dazu konnten Pilch et al. (1999) ebenfalls eine starke Erhöhung der Expression von Tenascin in invasiven Zervixkarzinomen feststellen. Interessanterweise fand sich bei dieser Untersuchung im gesunden Gewebe nur eine Tenascinfärbung im Bereich von Gefäßen aber nicht im Bereich der epithelialen Basalmembran. Bei dieser Arbeit wurde eine Subgruppe von Patienten mit invasiven Karzinomen gefunden, bei denen eine fehlende Tenascin – Expression als Zeichen einer gestörten stromalen Abwehr einhergehend mit einer schlechten Prognose diskutiert wurde [102]. Die Arbeitsgruppe Dandachi et al. (2001) konnte für das Mammakarzinom eine verstärkte Expression des Tenascin in Tumorzellen und stromalen Zellen nachweisen, es zeigte sich eine Korrelation zwischen Tenascin und dem Tumorgrad sowie dem Alter der Patienten. Es konnte eine Gruppe von jungen Patientinnen mit hoher Tenascinexpression und schlechter Prognose aufgezeigt werden [103]. Auch Yoshida et al. (1999) zeigten eine vermehrte Tenascinproduktion im Stroma von invasiven Larynxkarzinomen, es fand sich wiederum eine Darstellung intrazytoplasmatisch in den invasiven Tumorzellnestern. Sie interpretierten diese Ergebnisse ebenfalls dahingehend, Einleitung 20 dass die Tenascinexpression der Tumore für ihre Proliferation und Migration und damit Invasion verantwortlich ist [104]. Zidar et al. (2001) wiesen auch eine verstärkte Expression des Tenascin im Plattenepithelkarzinom des Larynx insbesondere im Tumorstroma und an der Invasionsfront nach. Allerdings wurde eine umgekehrte Relation zum Tumorgrad gefunden. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Tenascinproduktion und dem Tumorstadium konnte nicht nachgewiesen werden [105]. Fazit: Wie sich die extrazelluläre Matrix im Peniskarzinom als Plattenepithelkarzinom bezüglich des Tenascin verhält und ob sich daraus evtl. prognostische Aussagen gewinnen lassen, ist bisher nicht bekannt. Auch das Fibronectin als ein zum Tenascin korrespondierendes Protein erscheint ein interessanter Faktor der extrazellulären Matrix mit möglichem Einfluß auf die Tumorbiologie zu sein. Die Struktur des Fibronectin ist gut erforscht, es handelt sich um ein großes dimeres Glycoprotein, bestehend aus ca. 230 – 250 kDa großen Monomeren, welche durch ein Paar Disulfidbrücken in der Nähe des Carboxyl – Endes miteinander verbunden sind. Die Polymerisation erfolgt ebenfalls mittels Disulfidbrücken zwischen den einzelnen Proteinketten. Jede Untereinheit ist durch eine Reihe von sich wiederholenden Domänen (Repeats) zusammengesetzt, welche durch flexible Polypeptidketten verbunden werden. Der Haupttyp dieser Domänen ist der Fibronectin – Typ III – Repeat, ca. 90 Aminosäuren lang und wiederholt sich 15mal in jeder Untereinheit. Eine besondere Aminosäuresequenz, die sogenannte RDG – Sequenz (Arg – Gly – Asp) des Typ III – Repeat ist für die Bindung an Zelloberflächen verantwortlich (Integrinbindung). Weitere Domänen besitzen Affinität z. B. zu Heparin und Collagen [106;107]. Molekulare Varianten des Fibronectin entstehen durch alternatives Splicing der pre – mRNA und posttranslational durch Modifikation des Proteins durch de novo Glykosilierung. Bekannte Varianten, welche durch Elimination bzw. Hinzufügen von RNA – Sequenzen entstehen, sind ED – A Fibronectin, ED – B Fibronectin und IIICS Fibronectin (Kosmehl 1996) [107]. Im Körper kommt Fibronectin in zwei Formen vor, gelöst, als Plasmafibronectin, dieses wird vorwiegend von der Leber produziert, und ungelöst als Protein der extrazellulären Matrix [106]. Folgende Funktionen werden hierbei für das Fibronectin angenommen: Einleitung 21 Tabelle 1.6 [107;108;109] Funktionen des Fibronectin im gesunden Gewebe - Zelladhäsion - Steuerung der Zellmigration - Modulation der Zellproliferation - Modulation der Zelldifferenzierung - Wahrung der Zellform - Begrenzung unterschiedlicher Gewebe Weiterhin ist bekannt, dass ED – A Fibronectin normal beim Erwachsenen vorkommt, während ED – B Fibronectin und de novo glykosiliertes Fibronectin in embryonalem und Tumorgewebe sowie bei Gewebereparationsprozessen gebildet wird. Aus diesem Grund werden die beiden letzteren auch zusammenfassend als onkofetales Fibronectin bezeichnet [110;111]. Unter Berücksichtigung der oben angeführten Daten wurde von verschiedenen Autoren die Rolle des Fibronectin bei Wachstum und Metastasierung von Malignomen auch im Hinblick auf eine prognostische Aussage untersucht. Görögh et al. (2001) hält einen Abfall der Fibronectinexpression für eine grundlegende Eigenschaft von Zellen, welche durch virale Onkogene bzw. durch Karzinogene verändert wurden. Dies wird vom Autor als ein möglicher Schlüsselmechanismus für die Karzinogenese und für eine Metastasierung gesehen. Er führt diesen Expressionsabfall bei den von ihm untersuchten Larynxkarzinomen auf eine verminderte Transkription zurück [109]. Im Gegensatz hierzu fanden Zidar et al. (2001) in den meisten Plattenepithelkarzinomen des Larynx eine erhöhte Fibronectinproduktion, welche aber mit höherer Entdifferenzierung abnahm. In Gebieten Lymphozytendichte, mit lymphozytären Fibronectin weniger Infiltraten nachweisbar, war, hier abhängig zeigten die von der geringer differenzierten Karzinome eine ausgeprägtere lymphozytäre Infiltration und damit geringere Fibronectinexpression. Weiterhin war im Bereich der Invasionsfront die Fibronectinkonzentration erhöht. Eine Korrelation zum Staging bzw. zu einer Metastasierung zeigte sich nicht, die Autoren werteten aber eine schwache Färbung von Fibronectin als schlechtes prognostisches Zeichen [105]. Bereits 1995 hatten Hauptmann et al. kolorektale Karzinome hinsichtlich Fibronectin untersucht und hierbei eine deutliche Expression vor allem von Isoformen des Fibronectin nachgewiesen, sie vermuteten hierbei eine Begünstigung der Invasion durch die so veränderte extrazelluläre Matrix [112]. Ebenfalls für kolorektale Karzinome konnten Inufusa et al. (1995) eine erhöhte Fibronectinproduktion entsprechend einem höheren Tumorstadium finden, Einleitung 22 hierbei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Lebermetastasierung und damit schlechter Prognose der Erkrankung und dem Level der Fibronectinexpression [113]. Eine weitere Untersuchung bezüglich des Fibronectin von Pujuguet et al. (1996) zeigte ebenfalls eine Überproduktion von Fibronectin bei Kolorektalkarzinomen, es konnte hierbei gezeigt werden, dass die Tumorzellen selbst das Fibronectin exprimieren und zusätzlich tumorassoziierte Myofibroblasten zur Bildung von Fibronectin stimulieren [114]. Dies deckt sich mit Erkenntnissen der Arbeitsgruppe um Mandel et al. (1994), welche orale Karzinome hinsichtlich der Isoformen des Fibronectin untersuchte und eine Überexpression bei invasiven Karzinomen fand. Hingegen war keine Veränderung im Bereich von prämalignen Läsionen nachweisbar. Eine Aussage zur prognostischen Relevanz wurde von den Autoren nicht gemacht [115]. Eine deutliche Fibronectinüberexpression im Tumorstroma konnte auch Kaczmarek et al. (1994) für die invasiven ductalen Karzinome der Brust nachweisen. Es zeigte sich weiterhin ein solcher Befund in den observierten Tumorgefäßen. Dagegen trat bei den invasiven lobulären Mammakarzinomen eine geringere Fibronectindarstellung auf [116]. Für orale Plattenepithelkarzinome konnte Kosmehl et al. (1999) eine verstärkte Produktion besonders des oncofetalen Fibronectins aufzeigen, er fand im Stromabereich der gut differenzierten Karzinome eine eher fokale Fibronectindarstellung sowie eine Konzentration an der Invasionsfront. Die schlecht differenzierten Tumore zeigten die Invasionsfront betreffend ein ähnliches Bild aber sonst eine eher diffuse Fibronectinverteilung im Stroma. Eine Korrelation zwischen Stärke der Expression und dem Tumorgrad konnte jedoch nicht ermittelt werden [117]. In einer weiteren Arbeit dieses Autors (1996) wird ein unterschiedliches Verhalten von Karzinomen beschrieben und zwar dahingehend, dass epitheliale Karzinome eine eher starke Fibronectinexpression zeigen und im Gegensatz hierzu Adenokarzinome (z.B. Renalzellkarzinome) nur eine feine von ihm als „Spots“ bezeichnete Darstellung zulassen [107;118]. Castellani et al. (1994) untersuchte das Verhalten des oncofetalen Fibronectins im Rahmen der Angiogenese und konnte eine erhöhte Expression in Gefäßen in Tumoren aber auch im normalen Gewebe nachweisen. Reife Gefäße zeigten keine Darstellung. Der Autor bezeichnete die immunhistochemische Darstellung des oncofetalen Fibronectins als hilfreich zur Abschätzung der Angioneogenese in Tumorprozessen [119]. Eine primäre Reduktion der Fibronectinmatrix, mit dadurch erst möglicher Invasion, wird von Ruoslahti (1999) postuliert, anschließend kommt es zu einer Änderung der extrazellulären Matrix im Sinne eines Wundmilieus mit Bildung von Fibronectin, welches dann als Mediator Einleitung 23 für eine weitere Migration und damit Invasion dient [120]. In der gleichen Arbeit beschreibt der Autor die antiadhäsive Wirkung von Superfibronectin, einer polymeren Form des Fibronectins. Mit Hilfe dieser Substanz konnten tierexperimentell Metastasen von verschiedenen Tumorarten verhindert werden, ohne dass der Primärtumor selbst beeinflusst wurde. Hierzu passend findet Tuszynski et al. (1997) eine Inhibition von Tumorzellmetastasen durch die Gabe von Peptiden, welche die RGD - Sequenz des Fibronectin enthalten [121]. Fazit: Das Verhalten des Fibronectin auf die Tumorbiologie und das Metastasierungsverhalten des Peniskarzinoms ist bisher nicht bekannt. Die Tumorbiologie wird von Proteinen der extrazellulären Matrix entscheidend beeinflusst, hierbei scheinen die Proteine Tenascin und Fibronectin gerade für Plattenepithelkarzinome besonders erfolgversprechend zu sein. Weiterhin kann durch Untersuchung von intrazellulären Antigenen auf das Tumorverhalten geschlossen werden. Hierbei erscheint der Proliferationsmarker Ki67 für Plattenepithelkarzinome besonders erfolgversprechend. Aus diesem Grund sollen Ki67, Tenascin und Fibronectin in dieser Arbeit für das Peniskarzinom genauer untersucht werden. Für die vorliegende Arbeit ergaben sich daher folgende Aufgaben: 1. Untersuchungen zur Expression von Ki67 in Peniskarzinomen unterschiedlicher Stadien 2. Untersuchungen zur Expression von Tenascin in Peniskarzinomen mit unterschiedlichen Stadien 3. Untersuchung der Expression von Fibronectin in Peniskarzinomen unterschiedlicher Tumorstadien 4. Evaluation des Einflusses der untersuchten Faktoren auf Metastasierungsverhalten und Prognose Aufgrund der geringen Inzidenz des Peniskarzinoms macht sich eine Aufarbeitung der Präparate mehrer pathologischer Institute über mehrere Jahre erforderlich. Als Untersuchungsmethode zur Expression von Proteinen wurde daher für die vorliegende Arbeit die an eingelagerten Paraffinpräparaten durchführbare Methodik der Immunhistochemie gewählt. Material und Methoden 24 2. Material und Methoden 2.1. Patienten und Präparate 2.1.1. Patientenkollektiv Für die vorliegende Arbeit wurden die pathologischen Präparate von Patienten der Klinik und Poliklinik für Urologie der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald sowie der Klinik für Urologie des Medizinischen Zentrums der Landeshauptstadt Schwerin untersucht. Insgesamt konnten die Präparate von 35 Patienten ausgewertet werden, 13 Patienten im Zeitraum von 1991 – 2002 aus der Urologischen Klinik der Universität Greifswald und 22 Patienten im Zeitraum von 1995 – 2002 aus der Urologischen Klinik Schwerin. Das Alter der Erkrankten lag bei Diagnosestellung zwischen 35 und 89 Jahren im mittel bei 65,1 Jahren. Das prätherapeutische Staging und die Primärtherapie wurden von den oben genannten Kliniken durchgeführt, ebenso weitere sekundäre therapeutische Maßnahmen mit Ausnahme einer Radiatio. 2.1.2. Therapie Die Diagnose konnte bei 6 Patienten mittels Probeexcision und bei 10 Patienten durch Circumcision gestellt werden. In 19 Fällen wurde die Indikation zu einer operativen Therapie aufgrund des makroskopischen Befundes gesehen. Das operativ therapeutische Vorgehen umfaßte die lokale Laserapplikation bei 6 Patienten, wobei bei einigen Erkrankten bis zu 5 Sitzungen im Verlauf bis zur Heilung bzw. bis zum Progreß erfolgten. Insgesamt 5 Patienten wurden lokal durch eine Zirkumzision ausreichend behandelt. Weitaus am häufigsten erfolgte eine operative Sanierung des Lokalbefundes durch eine Penisteilamputation (16mal). Die klassische Penisamputation mit Anlage einer Boutonniere mußte in 6 Fällen erfolgen. Im weiteren Verlauf wurden bei insgesamt 15 Patienten inguinale Lymphknoten exstirpiert, dies geschah in allen Fällen metachron, bei 9 Erkrankten fand die Lymphadenektomie explorativ statt, die anderen 6 Lymphadenektomien wurden aufgrund palpatorisch vergrößerter Lymphknoten durchgeführt. Wegen eines progredienten Tumorleidens wurden bei 2 Patienten Metastasen im Bereich der Haut lokal exzidiert. Material und Methoden 25 Als adjuvante Therapieverfahren kamen bei metastasiertem Tumor die Strahlentherapie sowie eine Polychemotherapie zur Anwendung. Im Rahmen einer Radiatio wurden 6 Patienten palliativ beidseits inguinal und iliacal behandelt, 5 Karzinompatienten wurden chemotherapiert. Hierbei kamen unterschiedliche Therapieschemata zum Tragen. Zweimal wurde das BMP – Schema (Bleomycin, Methotrexat, Cisplatin) appliziert, 1 Patient wurde mit Paclitaxel und Carboplatin therapiert. Bei weiteren 2 Behandlungen kam eine Bleomycin – Monotherapie zur Anwendung. 2.1.3. TNM – Klassifikation Alle Peniskarzinome wurden nach den Vorgaben der WHO im TNM – Schema von 2002 klassifiziert, wobei das T – Stadium in allen Fällen pathologisch festgelegt werden konnte, während das N – bzw. M – Stadium pathologisch oder klinisch durch Palpation, konventionelle Röntgenuntersuchung, Sonografie sowie Computertomografie bestimmt wurde. Histopathologisch ließen sich 4 Patienten mit einem Carcinoma in situ verifizieren, weiterhin zeigten 4 Kranke ein begleitendes Carcinoma in situ. Als ein Stadium T1 wurden 12 Tumore verifiziert. Eine tiefe Invasion ließ sich bei 8 Karzinomen im Stadium T2, bei 8 T3 – Tumoren sowie in einem T4 – Peniskarzinom sichern. In einem Fall wurde ein verruköses Karzinom diagnostiziert. In einem Fall eines Carcinoma in situ zeigte sich im auswertbaren Präparat lediglich eine Dysplasie. Von den 15 Lymphadenektomiepatienten zeigten 6 Präparate keine Metastasen, 4 Karzinomkranke hatten eine Metastase in einem inguinalen Lymphknoten, 2 Patienten zeigten Filiae in mehreren oberflächlichen Leistenlymphknoten und bei 3 Erkrankten wurde pathologisch eine N3 – Metastasierung diagnostiziert. Auf eine Ausbreitungsdiagnostik wurde bei 11 Patienten verzichtet und diese somit als Mx klassifiziert. Bei 18 Karzinompatienten zeigte sich klinisch keine fassbare Metastasierung. Im Rahmen des Stagings konnte bei 6 Fällen röntgenologisch bzw. computertomografisch eine ossäre bzw. pulmonale Filialisierung nachgewiesen werden. Nach Excision von Hautmetastasen konnten 2 Tumorkranke pathologisch als M1 eruiert werden. Material und Methoden 26 2.1.5. Histologie und Grading Alle untersuchten histologischen Schnittpräparate wurden nach speziellen Kriterien ausgesucht, so dass eine Beurteilung des Tumors selbst, der Karzinomgrenzen sowie des umliegenden normalen Gewebes möglich war. Alle so ausgewählten Schnitte untersuchte ein Pathologe nochmals mikroskopisch, um die o.g. qualitativen Merkmale sicherzustellen. Insgesamt gelangten 4 Carcinomata in situ zur Untersuchung, wobei ein Befund als basaloid imponierte, bei 4 weiteren Schnitten zeigte sich ein begleitendes Carcinoma in situ. Ein Penistumor stellte sich als verruköses oberflächliches Karzinom heraus. Bei den 29 invasiven Tumoren handelte es sich ausnahmslos um Plattenepithelkarzinome, wovon 24 eine Verhornung aufwiesen. Mit insgesamt 22 G2 – Tumoren stellten die mäßig differenzierten Karzinome die größte Gruppe dar, gefolgt von 4 hoch differenzierten und 3 schlecht differenzierten Peniskarzinomen. 2.1.5. Klinisches Follow up Das klinische Follow up liegt zwischen 24 Monaten und 12 Jahren, im mittel bei 65,5 Monaten, die Nachbeobachtung erfolgte durch die Kliniken selbst bzw. zum einen Teil durch eine urologisch onkologische Spezialambulanz, zum anderen durch ambulant tätige Urologen. Für die vorliegende Arbeit wurde zum einen Einsicht in die Krankenakten der jeweiligen Patienten in den urologischen Kliniken genommen, zum anderen wurden die nachsorgenden ambulant tätigen Urologen sowie Hausärzte telefonisch interviewt. Weiterhin wurden die Ambulanzunterlagen dieser Ärzte zur persönlichen Einsicht zur Verfügung gestellt. 2.1.6. Primäre Aufarbeitung der Präparate Die primäre Aufarbeitung der Präparate begann noch im OP, wo nach Entnahme des jeweiligen Gewebes eine Fixierung in Formaldehyd erfolgte. Nach Transport in das jeweilige pathologische Institut wurden dort die Gewebeproben entsprechend den Empfehlungen für die Aufarbeitung von Tumorpräparaten geschnitten und in Paraffin eingebettet. Nach Aufbringen der Paraffinschnitte auf Objektträger mit anschließender HE – bzw. Spezialfärbung erfolgte die mikroskopische histopathologische Begutachtung. Anschließend wurde das Material in Form der HE – Schnittpräparate sowie Paraffinblöcke in den Archiven der einzelnen Institute gelagert. Material und Methoden Tabelle 2 Patientendaten mit Tumorstadium und Therapie Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 Patient Alter OP-Jahr TNM Grading Therapie Cis ZR 51 1998 pTcis 0 CC, Laser BW 56 1995 pTcis 0 4xLaser+PE KE 55 1995 Dysplasie/Cis 0 Exzision TF 61 2000 pTcis 0 Exzision WB 35 2000 pTcispN0 0 5xLaser, Teilamp., LA MH 59 1998 pTapN0 M0 1 CC, LA N0M0 SE 67 1997 pT1 N0 M0 2 CC, Laser WO 44 2001 pT1 N0 Mx 2 Exzision, CC RG 59 1993 pT1 N0 Mx 3 Exzision, CC SJ 59 1999 pT1 N0 M0 2 Exzision, LA LG 69 1998 pT1pN0 M0 2 Teilamp., LA DR 68 1995 pT2 N0 M0 2 Teilamp. KD 55 2001 pT2 N0 M0 2 Exzision BG 61 2001 pT1 N0 M0 1 CC DH 68 1998 pT3pN0 M0 1 Penisamp., LA KK 76 2001 pT3pN0 M0 2 Penisamp., Sentinel-LA BH 66 1991 pT1pN0 Mx 1 Teilamp., Penisamp. (Rezidiv) WE 87 1996 pT3 N0 Mx 3 Teilamp. SE 78 1996 pT2 N0 M0 2 CC, Laser AK 87 1998 pT3 N0 Mx 2 Penisteilamputation N+M0 HG 69 2001 pT1pN3 Mx 2 CC, Teilamp., LA RH 62 1999 pT1pN2 M0 2 CC, Teilamp., LA SW 76 1997 pT1 N1 M0 2 PE+Laser, Radiatio SE 56 1993 pT1pN1 Mx 2 Teilamp., LA, CTX BK 77 1996 pT2pN1 M0 2 Teilamp., LA, Radiatio BH 58 1993 pT2pN3 Mx 2 Teilamp., LA, CTX BE 66 1997 pT3pN2 M0 2 Penisamp., LA UW 89 1997 pT3 N2 Mx 2 Penisamp., Radiatio KK 88 1998 pT3 N2 Mx 1 Teilamp., Radiatio JE 78 2001 pT4 N2 Mx 2 Penisamp., Radiatio N+M+ KE 40 1997 pT1pN3 M1 3 CC+TM-Exzision, LA, CTX SG 58 1998 pT1pN1 M1 2 Teilamp., LA, CTX MU 63 1996 pT2pN1 M1 2 Teilamp., LA, CTX FK 78 1999 pT2 N2 M1 2 Teilamp., Radiatio OE 60 1995 pT3 N3 M1 2 Teilamp., Radiatio CC=Zirkumzision, PE=Probeexzision, LA=Lymphadenektomie, Teilamp.=Penisteilamputation, Penisamp.=Penisamputation, CTX=Chemotherapie 27 Material und Methoden 28 2.2. Material 2.2.1. Chemiekalien HE – Färbung Eosin Ethanol Hämalaun (n. Meyer) Baker Roth Baker 2.2.2. Fertigreaktionssystem (Kit) Biocare 4 plusTM Universal Immunoperoxidase Detection System Biocarta 2.2.3. Antikörper Ki 67 Tenascin Fibronectin monoclonal rabbit anti human antigen monoclonal human clone BC 24 polyclonal anti human rabbit antigen Dako Sigma Sigma 2.2.4. Kunststoff – und Glasmaterialien Objektträger, Deckgläser, Objektträgerständer, Reaktionsgefäße (1,5 ml; 2,0 ml) Reaktionsgefäße (10 ml; 20 ml) Pipettenspitzen Greiner Falcon Falcon Falcon Falcon 2.2.5. Häufig verwendete Lösungen und Chemikalien Aqua dest. Neoclear Neomount Xylene Merck Merck Baker PBS – Puffer (1000 ml Aqua dest.; 8,0g NaCl 0,2g KH2 PO4; 2,9g Na2HPO4 x12 H2O; 0,2g KCl) Roth Merck, Sigma Citrat – Puffer (225 ml Aqua dest.; 4,5 ml 0,1 M Zitronensäure; 20,5 ml 0,1 M Natriumcitrat) Merck Roth 2.2.6 Geräte und Apparaturen Leica / Jung Histoslide 2000 Mikroskop Jenamed 2 Digitales Fotoverarbeitungssystem Olympus Mikrowellenkochgerät Pipetten (1 µl bis 2ml) feuchte Platte PAP Pen Material und Methoden 29 2.2.7. Verwendete Software Bei der Erstellung dieser Arbeit kamen folgende Programme zur Anwendung: „Word für Windows“ (Microsoft), „Excel für Windows“ (Microsoft), „Power Point für Windows“ (Microsoft) und im Rahmen der digitalen Bilddokumentation das Programm „Analysis“ (Olympus). Weiterhin wurden für die Erstellung und Bearbeitung von Bildern die Programme „HP Precisionscan Pro3.1“ und „HP Fotodruck“ (Hewlett Packard) verwendet. Die statistischen Analysen erfolgten mit dem Programm „ SPSS 12.0 für Windows“ (SPSS Inc.). 2.3. Methoden 2.3.1. Präparation der Paraffinschnitte Die in den einzelnen pathologischen Instituten nach o.g. Kriterien ausgewählten Paraffinblöcke wurden mit einem Histotom bei Raumtemperatur geschnitten und auf Objektträger der Firma Greiner aufgebracht. Anschließend erfolgte eine Trocknung der Präparate ebenfalls bei Raumtemperatur für 24 Stunden, um eine optimale Fixierung der Schnitte auf dem Objektträger zu gewährleisten. 2.3.2. Entparaffinierung Bei der Entparaffinierung der histologischen Präparate wurde nach allgemein gültigem Standard verfahren. Zunächst wurden hierzu die Objektträger für jeweils 10 min. in 2 Xylene – Bäder ( Baker ) eingebracht, dann erfolgte ein Umschichten der Objekte für 2 mal 5 min. in 100 % Ethanol. Im weiteren Verlauf konnten die Präparate dann für ebenfalls je 5 min. in Ethanollösung mit absteigender Konzentration ( 90 %; 80 %; 70 %; 50 % ) eingebracht werden. Abschließend erfolgte eine zweimalige Spülung mit Aqua dest.. 2.3.3. HE – Färbung Nach abgeschlossener Entparaffinierung der Schnitte konnte die Färbung, zunächst für 5 min. in Hämalaun (n. Meyer) beginnen. Anschließend ausgiebige Spülung der Objektträger mit Aqua dest. und dann Inkubation von Eosin (Baker) wiederum für 5 min.. Nach zweimaligem Einbringen in 96 % Ethanol sowie einmal in 100 % Ethanol konnten die Proben mit zweimal Material und Methoden 30 Neoclear (Merck) für je 10 min. fixiert werden. Abschließend wurden die Präparate mit Neomount (Merck) eingedeckelt. 2.3.4. Antikörperverdünnungen Um eine möglichst optimale Färbung und damit Auswertbarkeit der immunhistochemischen Schnitte zu erzielen, stand am Beginn der Arbeit das Anfertigen von verschiedenen Präparationen mit unterschiedlich verdünnten Antikörperkonzentrationen. Bei diesen wurde vom Procedere identisch wie unten beschrieben verfahren. Für die Antikörper Tenascin und Fibronectin wurden Verdünnungen zwischen 1:400 und 1:8000 gewählt, als optimal hat sich eine Verdünnung der Antikörper von 1:4000 gezeigt. Für Ki67 wurde dies ebenfalls mit Verdünnungen für den Antikörper zwischen 1:400 und 1:4000 durchgeführt, hier hat sich die Antikörperverdünnung von 1:1600 als geeignet herausgestellt. 2.3.5. Färbung mit Antikörpern monoklonal / polyklonal Bei dem verwendeten Kit (Biocarta) handelt es sich um ein für monoklonale wie für polyklonale Antikörper universell einsetzbares Reaktionssystem, deshalb konnten alle verwendeten Antikörper mit demselben Kit immunhistochemisch untersucht werden. Während des Verfahrens gingen wir nach den Empfehlungen der Herstellerfirma vor, es wurden vorwiegend die Fertigreagenzien des Kits verwendet. Vor Beginn der eigentlichen immunhistochemischen Färbung wurden die Objekte, wie bereits oben beschrieben, entparaffiniert. Das weitere Procedere fand dann auf einer feuchten Platte statt, um ein Austrocknen der Schnitte strikt zu vermeiden. Nach der Entparaffinierung Spülung des Untersuchungsmaterials 2 mal für je 5 min. in Aqua dest., dann Auflegen der Objektträger auf die feuchte Platte und Markierung der Schnitte mit einem PAP Pen. Als erster Schritt wurden nun pro Objekt je 4 Tropfen PEROXIDAZED I für 5 min. inkubiert, um die endogene Peroxidaseaktivität zu neutralisieren. Anschließend Waschen der Schnitte je 5 min. in Leitungswasser und Aqua dest., dann konnten die Präparate in einen zum Kochen geeigneten Objektträger verbracht werden. Nach Auffüllen des Objektträgers mit BORGDECLOAKER erfolgte nun das Kochen der Präparate für 20 min. (wobei darauf geachtet wurde, ein Austrocknen durch Nachgeben von BORGDECLOAKER zu vermeiden). Alternativ zum DECLOAKER fand eine Citrat – Pufferlösung Anwendung. Nach dem Kochprozeß wurde ein vollständiges Abkühlen des Materials abgewartet, dann zunächst Waschen der Objekte 2mal Material und Methoden 31 je 5 min. mit Leitungswasser und Aqua dest. sowie nachfolgend Stabilisierung des Reaktionsmillieus durch PBS – Puffer für wiederum 5 min.. Zur Verringerung von störenden Hintergrundverunreinigungen wurden nun für 5 min. Einwirkzeit BackgroundSNIPER bzw. BackgroundERASER auf die Präparate aufgebracht. Nach Herstellen der Antikörperverdünnungen (Ki 67 1:1600; Tenascin und Fibronectin 1:4000) und Pipettieren auf die Objektträger konnten diese im Kühlschrank bei 4° C für 24 Stunden inkubiert werden. Am nächsten Tag konnte dann nach Entfernen der Antikörperverdünnungen durch zweimalige Spülung mit PBS – Puffer für je 10 min. ein sekundärer Antikörper als UNIVERSAL LINK für ebenfalls 10 min. aufgebracht werden. Nach erneuter zweimaliger Spülung mit PBS – Puffer wurde nun die Reaktionsperoxidase STREPTAVIDIN – HRP in Form von ca. je 4 Tropfen auf die Objektträger appliziert und anschließend wurden 10 min. Einwirkzeit abgewartet. Im weiteren Verlauf erfolgte die nochmalige Waschung in PBS – Puffer zweimal für je 10 min., während dieser Zeit konnte die Farbstoffverdünnung nach der Vorschrift des Herstellers angefertigt werden. Hierzu wurde je 1 Tropfen DAB – Chromogen Substrat pro ml Substratpuffer verwendet, anschließend wurde die Lösung auf die Präparate pipettiert und 5 min. abgewartet, hierdurch wurde bei Vorhandensein der zu untersuchenden Antigene eine Braunfärbung erzielt. Nach anschließender 10 minütiger Spülung mit destilliertem Wasser Vervollständigung des Färbeprozesses, indem die Histologien für 1 Minute in Hämalaun (n. Meyer) eingebracht wurden. Abschließend ausgiebige Spülung mit Leitungswasser und einmalig mit Aqua dest. für 10 Minuten. Als letzte Schritte der immunhistochemischen Untersuchung erfolgte nun die Dehydratation der Schnitte mittels 100 % Ethanol zweimal für jeweils 10 min., anschließend wiederum zweimaliges Einbringen in Neoclear (Merck) je 5 Minuten und letztlich Eindeckeln der histologischen Schnitte mit Neomount (Merck), wie bereits für die HE- Färbung beschrieben. Bei allen Färbevorgängen wurde simultan immer eine Negativkontrolle angefertigt, welche mit demselben o.g. Procedere aber ohne Aufbringen eines Antikörpers gefärbt wurde. So gelang es, falsch positive Präparationen zu vermeiden. 2.3.6. Lichtmikroskopische Untersuchung Die lichtmikroskopische Auswertung führten wir ohne vorherige Kenntnis der TNM – Klassifikation durch. Alle Präparate wurden zusätzlich von zwei entsprechend erfahrenen unabhängigen Untersuchern nachbegutachtet. Besondere Beachtung wurde auf verschiedene Bereiche in den jeweiligen Schnitten gelegt, Färbung im Tumor selbst, Darstellung des dem Material und Methoden 32 Tumor angrenzenden Bereichs sowie Färbung im Gesunden. Präparate ohne aussagekräftiges normales Gewebeareal wurden auch hier noch von der Arbeit ausgenommen. Als besonders repräsentativ erscheinende immunhistologische Färbungen wurden fotografisch dokumentiert. Für die histologische Färbung von Ki67 zählten wir zwei verschiedene Tumorareale zu je 100 Zellen aus, bildeten den Mittelwert und geben diesen als Prozent Ki67 – positver Zellen im Tumor an. Dieses Procedere wurde auch im gesunden Abschnitt angewandt. Als Ki67 – negativ werden Bereiche ohne Nachweis Ki67 – positiver Zellen bezeichnet, als schwach positiv Areale mit einer Zellzahl zwischen 1 % und 15 %(Labeling – Index, Label, Expression), als positiv eine Zahl Ki67 – positiver Zellen zwischen 16 % und 60 % und als stark positive Bezirke werden Abschnitte mit einer Zahl Ki67 exprimierender Zellen über 60 % klassifiziert. Da es sich bei den immunhistochemischen Untersuchungen von Tenascin und Fibronectin um fibrilläre Strukturen handelt, wurde für diese eine semiquantitative Beurteilung bevorzugt. Hierbei wurden ebenfalls die Begriffe negativ für eine fehlende Darstellung, schwach positiv für eine rudimentäre Anfärbung, positiv bei guter Farbintensität sowie stark positiv bei ausgeprägter Intensität verwendet. Auch hier wurden die oben genannten Schnittbereiche immer einzeln beurteilt. 2.3.7. Kontrolle negativer Präparate Um falsch negative Schnittpräparate zu vermeiden, wurden nach der lichtmikroskopischen Auswertung negative Antikörperkonzentration immunhistologische untersucht. Färbungen Hierbei fanden erneut dann mit einer höheren Präparationen mit Antikörperverdünnungen für Tenascin von 1:2000, für Fibronectin von ebenfalls 1:2000 und für Ki 67 von 1:800 nach unter 2.3.5. beschriebenem Vorgehen statt. Erst wenn auch diese Schnitte keine Einfärbung für die entsprechenden Antikörper aufwiesen, wurden sie als negativ ausgewertet. Material und Methoden 33 2.3.8. Statistische Auswertung Die Ergebnisse werden in den Darstellungen des Abschnittes 3 grafisch veranschaulicht. Als beeinflussende Faktoren wurden das Tumorstadium und damit die Infiltrationstiefe, das Tumorgrading, die histologische Subklassifizierung sowie das Vorhandensein von pathologisch erfassten Metastasen untersucht. Die statistischen Angaben sind deskriptiv, da es sich um ein relativ kleines Patientenkollektiv handelt. Zur Auswertung der Messungen erfolgte die Bestimmung des arithmetischen Mittels sowie der Standardabweichung. Die univariate Analyse der immunhistochemischen Labeling – Indices für die einzelnen Antikörper erfolgte für nichtmetastasierte vs. metastasierte Tumoren mit dem 2 – tail unpaired t Test mit Welch correction. Die Evaluation der Korrelation zwischen den immunhistochemischen Daten und der Lymphknotenmetastasierung wurde mittels Chi – Quadrat Test durchgeführt. Die Überlebensdaten wurden mittels Kaplan – Meier Methode und log rank Test analysiert. Ein p – Wert < 0,05 wurde als statistisch signifikant gewertet. Ergebnisse 34 3. Ergebnisse 3.1. Überlebensdaten Insgesamt wurden für diese Arbeit 35 Patienten aus 2 urologischen Kliniken evaluiert, hiervon 13 Patienten im Zeitraum 1991 – 2002 aus der Urologischen Klinik der Universität Greifswald und 22 Patienten im Zeitraum 1995 – 2002 aus der Urologischen Klinik des Medizinischen Zentrums der Landeshauptstadt Schwerin. Bei Diagnosestellung lag das durchschnittliche Alter der Erkrankten bei 65,1 Jahren (35 – 89 Jahre), das klinische Follow up erfolgte zwischen 24 Monaten und 12 Jahren, im Durchschnitt 65,5 Monate. Die Diagnose des Primärtumors wurde bei 6 Tumorerkrankungen mittels Probeexzision gesichert, bei weiteren 10 Patienten wurde die Diagnose durch eine Zirkumzision festgelegt und bei 19 Patienten wurde die Indikation zum operativen Vorgehen aufgrund des makroskopischen Befundes gestellt. In allen Fällen wurde der Primärtumor operativ saniert, hierbei wurde bei 6 Patienten eine lokale Laserapplikation gewählt, wobei teilweise bis zu 5 Behandlungen bis zu einer Heilung bzw. bis zum Progress des Tumors durchgeführt wurden. Insgesamt 3 Patienten wurden mittels lokaler Tumorexzision therapiert. Weitere 5 Patienten konnten durch eine Zirkumzision ausreichend behandelt werden. Weitaus am häufigsten wurde jedoch eine Penisteilamputation (bei 16 Kranken) zur Therapie des Lokalbefundes durchgeführt. Wegen der ausgedehnten Tumorbefunde war in 6 Fällen die klassische Penisamputation mit Anlage einer Boutonniere notwendig. Histopathologisch fanden sich eigenständig 4 Carcinomata in situ, 1 Präparat wurde in der nachträglichen Begutachtung als Dysplasie verifiziert, 1 Befund imponierte als basaloider Tumor. Weiterhin konnten 4 begleitende in situ Karzinome und 1 verruköses Karzinom untersucht werden. Von den 29 invasiven Karzinomen konnten 12 als T1 – Tumore klassifiziert werden, bei den tiefer invasiven Karzinomen zeigten sich jeweils 8 T2 – bzw. T3 – Befunde. Bei einem Tumor handelte es sich um ein ausgedehntes T4 – Karzinom. Das Grading betreffend wurden 4 hoch differenzierte Karzinome gefolgt von 22 G2 – Tumoren und 3 schlecht differenzierten Karzinomen gefunden. Bei insgesamt 15 Patienten wurde im Verlauf der Behandlung eine Lymphadenektomie durchgeführt, dabei wurden 9 Kranke ca. 6 Wochen nach Primärtumor - OP lymphadenektomiert. Bei 6 Patienten schloss sich die Lymphadenektomie erst verzögert nach Auftreten einer Lymphknotenschwellung an. Von den operierten Patienten zeigten 6 Operationspräparate keine Metastasen, 4mal wurde eine Metastase in einem oberflächlichen Ergebnisse 35 inguinalen Lymphknoten evaluiert, bei 2 Karzinompatienten waren mehrere inguinale Lymphknoten tumorinfiltriert und bei 3 Patienten wurde pathologisch eine pelvine lymphogene Filialisierung diagnostiziert. Demgegenüber wurde bei 14 Patienten mit einem invasiven Tumor auf eine Entfernung von Lymphknoten ganz verzichtet, hiervon wurden aber nur 8 Kranke als negativ eruiert. Bei einem Patienten wurde klinisch das Stadium als N1 festgelegt, weitere 4 Tumorpatienten zeigten ein klinisches Stadium N2 und bei einem Erkrankten wurde ein klinisches Lymphknotenstadium N3 gefunden. Zum Diagnosezeitpunkt wurde bei 11 Patienten auf eine weiterführende Diagnostik zur Metastasensuche verzichtet und diese als Mx klassifiziert. Bei 18 Erkrankungen wurde klinisch keine fassbare Fernmetastasierung gefunden. Weitere 5 Tumorpatienten zeigten vorwiegend pulmonal und ossär eine Metastasierung. Bei zwei dieser Patienten konnte dann eine Filialisierung auch pathologisch durch die Exzision von Hautmetastasen bestätigt werden. Zusammenfassend siehe hierzu auch Tabelle 3.1.1. Als adjuvante Therapieverfahren kamen eine Strahlentherapie sowie eine Chemotherapie zur Anwendung, bei 6 Patienten erfolgte eine Radiatio von inguinalen sowie pelvinen Lymphknoten, insgesamt 5 Tumorpatienten wurden mit einer Chemotherapie behandelt. Hierbei wurde in 2 Fällen nach dem BMP – Schema (Bleomycin, Methotrexat, Cisplatin) therapiert, wobei einmal 6 Serien und einmal 8 Serien verabreicht wurden. Weitere 2 Tumorkranke erhielten eine Monochemotherapie mit 6 bzw. 3 Kursen Bleomycin und ein Patient erhielt 4 Serien einer Taxol/Carboplatin – Polychemotherapie. Tabelle 3.1.1. Tumorstadium/Tumorgrading T-Stadium G1 G2 G3 T1 – Tumore T2 – Tumore T3/4 -Tumore 1 1 2 9 7 6 2 0 1 N0 N+ Mx/0 M+ 6 4 4 6 4 5 11 5 8 2 2 1 Die Analyse der Überlebensdaten erfolgte retrospektiv anhand des eigenen Datenmaterials sowie durch Telefoninterview bzw. Einsicht in Krankenakten der nachsorgenden Urologen bzw. Hausärzte. Von den 35 Patienten wurden insgesamt 33 ausgewertet, es zeigte sich für alle Erkrankungen ein medianes Überleben von 50,4 Monaten. Die Überlebensdaten für jeden einzelnen Patienten sind in Tabelle 3.1.2. angeführt. Zur genaueren Analyse des Überlebens wurden die Patienten in Subgruppen unterteilt, hierbei zeigte sich für die Gruppe der Carcinomata in situ und T1N0M0 – Karzinome ein medianes Überleben von 52,5 Monaten. Für die Gruppe der T2N0M0 – Tumorpatienten konnte das Überleben mit einem mittleren Ergebnisse 36 Wert von 70,9 Monaten bestimmt werden. Weiterhin fand sich ein medianes Überleben von 30,7 Monaten für die Gruppe der T3/4N0M0 – Tumore. Es zeigten sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen T – Stadium und Lymphknotenmetastasierung, T – Stadium und krankheitsspezifischem Überleben sowie ebenfalls kein signifikanter Zusammenhang zwischen Tumorgrading und Lymphknotenmetastasierung sowie tumorspezifischem Überleben. Unabhängig vom T – Stadium konnte für nicht lymphknotenmetastasierte Patienten ein mittleres Überleben von 55,4 Monaten und für Kranke mit Lymphknotenmetastasen unabhängig vom T – Stadium ein Überleben median von 44,5 Monaten evaluiert werden. Hier zeigt sich ein signifikanter Unterschied der Überlebensraten mit deutlichem Vorteil für Karzinompatienten ohne Lymphknotenmetastasen (p=0,010). Alle angeführten Daten wurden in der Tabelle 3.1.3. noch einmal zusammengefasst. Tabelle 3.1.2 Überlebensdaten der einzelnen Patienten in Monaten Nr. Name Überleben ohne TM Überleben mit TM Tod tumorbedingt Tod andere Ursache 1 DH 60 2 UW 2 3 SE 33 4 BE 78 5 SE 76 6 ZR 73 7 RH 47 8 WO 36 9 HG 36 10 FK 10 11 WB 47 12 BH 105 13 OE 6 14 BKH 96 15 WE 43 16 DR 105 17 KK 31 18 MH 73 19 KE 8 20 SW 83 21 SG 23 22 JE 12 23 MU 101 24 SJ 63 25 LG 17 26 BH 122 27 KE 123 28 KD 29 29 TF 40 30 SE 13 31 RG 30 32 AK 16 33 KK 28 Ergebnisse 37 Tabelle 3.1.3 durchschnittliche Überlebenszeiten der einzelnen Subgruppen in Monaten alle Cis + T1 T2 T3/4 N0 N+ M0 M+ 50,4 52,5 70,9 30,7 55,4 44,5 54,2 29,6 3.2. Expression von Ki67, Tenascin und Fibronectin 3.2.1. Gesundes Gewebe 3.2.1.1. Ki67 Da es sich beim Ki67 um einen Proliferationsmarker handelt, kam es im gesunden Plattenepithel zu einer Expression allerdings in geringem Maße in der basalen Epithelschicht. Dieses Verhalten wurde auch als Kontrolle für die Qualität der immmunhistochmischen Färbung mit herangezogen. Weiterhin zeigte sich innerhalb lymphozytärer Infiltrate eine Expression von Ki67. Mit Auftreten von dysplastischen Epithelarealen war häufig auch eine Zunahme der Ki67 – Expression zu verzeichnen, hierbei wurde aber eine Darstellung von 10% an der Gesamtpopulation nicht überschritten. Zwei typische Befunde hierzu sind in den Abbildungen 3.2.1.1. und 3.2.1.2. dargestellt. 3.2.1.2. Tenascin Tenascin spielt während der embryonalen Entwicklung als Promotor der Zellmigration sowie Gewebedifferenzierung eine entscheidende Rolle und kommt beim adulten Gewebe nur rudimentär vor, im gesunden Epithel des Penis konnte Tenascin als schmale subepitheliale scharf begrenzte Membran mit intensiver Färbung nachgewiesen werden. Weiterhin war teilweise eine granuläre Färbung für Tenascin in der basalen Zellschicht des Epithels feststellbar. Bei dysplastisch bzw. entzündlich veränderten Epithelbereichen zeigte sich eine Verbreiterung der ansonsten schmalen Tenascinmembran. Innerhalb lymphozytärer Infiltrate bei entzündlichen Veränderungen war eine verminderte Expression von Tenascin nachweisbar. Außer als schmale Membran subepithelial fand sich Tenascin auch noch im Bereich von Gefäßwänden, ebenfalls als sehr schmale intensiv gefärbte Membran. Hierfür wurden zwei Beispiele in den Abbildungen 3.2.1.3. und 3.2.1.4. dargestellt. Ergebnisse 38 3.2.1.3. Fibronectin Im normalen Penisgewebe zeigte sich ein ubiquitäres Vorkommen von Fibronectin im subepithelialen Bindegewebe mit diffuser Verteilung der Filamente. Auffällig zeigte sich auch hier eine verminderte Darstellung des Fibronectin im Bereich lymphozytärer Infiltrationen bei entzündlich veränderten Epithelarealen. In der Abbildung 3.2.1.5. ist ein Beispiel dargestellt. 3.2.2. Ki67 – Expression im Tumorgewebe 3.2.2.1. Carcinoma in situ Insgesamt wurden 8 Carcinomata in situ untersucht, 4 der Karzinome waren hierbei mit invasiven Penistumoren assoziiert. Weiterhin wurden ein verruköses Karzinom sowie die bereits oben beschriebene Dysplasie mit untersucht. Zur Expression der einzelnen Karzinome siehe Tabelle 3.2.2.1. Tabelle 3.2.2.1. Ki67 – Expression in Carcinomata in situ Patient Alter OP - Jahr TNM Grading Ki67 in % ZR WB BW TF RH SE SE FK MH KE 51 35 56 61 62 67 78 78 59 55 1998 2000 1995 2000 1999 1997 1997 1999 1998 1995 Cis Cis Cis Cis basaloid Cis+pT1 pN2 cM0 Cis+pT1 cN0 cM0 Cis+pT2 cN0 cM0 Cis+pT2 cN2 cM1 pTa pN0cM0 Dysplasie 0 0 0 0 2 2 2 2 1 0 25 50 41 70 74 70 20 26 10 8 Alle in situ Karzinome zeigten eine vermehrte Expression von Ki67, 5 Karzinome zeigten einen intermediären Ki67 – Labeling – Index. 3 Carcinomata in situ fielen durch eine starke Erhöhung des Ki67 – Label auf, siehe hierzu auch die Abbildung 3.2.2.1. Im verrukösen Karzinom und Präparat der Dysplasie konnte eine schwache Ki67 – Expression nachgewiesen werden. Für die gesamte Gruppe wurde ein mittlerer Ki67 – Label von 42,9% errechnet. Ergebnisse 39 3.2.2.2. T1N0M0 - Karzinome Zur immunhistochemischen Färbung für Ki67 in nicht metastasierten T1 – Karzinomen siehe auch Tabelle 3.2.2.2. Es konnten hierzu 6 Patienten ausgewertet werden, wobei 5 Kranke Ki67 intermediär exprimierten und ein Patient einen schwachen Ki67 – Labeling - Index auch in den Kontrollfärbungen aufwies. Das Präparat dieses Patienten stammt aus dem Jahr 1993. Zu den Färbungen dieser Patientengruppe siehe Abbildung 3.2.2.2. Es wurde ein mittlerer Ki67 – Label von 38,8% für diese Gruppe berechnet. Tabelle 3.2.2.2. Ki67 – Expression in nicht metastasierten T1 - Tumoren Patient Alter OP - Jahr TNM Grading Ki67 in % SE WO SJ LG RG BG 67 44 59 69 59 61 1997 2001 1999 1998 1993 2001 pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cM0 pT1 pN0 cM0 pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx 2 2 2 2 3 1 50 52 30 52 5 44 3.2.2.3. T2 – 4N0M0 - Karzinome In dieser Gruppe fanden sich insgesamt 8 Patienten, es zeigte sich eine Gleichverteilung zwischen T2 – und T3 – Erkrankungen. Das Präparat von 1991 sowie ein Patient von 1998 zeigten auch nach Kontrollfärbung einen schwachen Ki67 – Labeling - Index. Es fand sich in 6 Fällen ein mittlerer Ki67 - Label und bei keinem Patienten zeigte sich eine starke Ki67 – Expression. Zu dieser Patientengruppe siehe auch die exemplarische Abbildung 3.2.2.3. Tabelle 3.2.2.3. Ki67 – Expression in nicht metastasierten T2 – 4 – Tumoren Patient Alter OP - Datum TNM Grading Ki67 in % DH SE WE DR KD BH AK KK 68 78 87 68 55 66 87 76 1998 1996 1996 1995 2001 1991 1998 2001 pT3 pN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT3 cN0 cMx pT2 cN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT2 pN0 cMx pT3 cN0 cMx pT3 pN0 cM0 1 2 3 2 2 1 2 2 11 45 50 30 54 5 47 32 In dieser Gruppe konnte ein mittlerer Ki67 – Wert von 34,2% berechnet werden. Ergebnisse 40 3.2.2.4. T1 - 4N+M+ - Karzinome Wie aus Tabelle 3.2.2.4. ersichtlich, konnten insgesamt 15 Patienten mit metastasiertem Tumor ausgewertet werden, hiervon zeigten alle Präparate eine vermehrte Ki67 – Expression, 8 immunhistochemische Untersuchungen ließen einen intermediären Ki67 – Labeling – Index erkennen, wobei die 2 Präparate von 1993 vermutlich aufgrund des Alters stark alteriert waren. Insgesamt 7 gefärbte Präparate konnten als stark positiv für die Ki67 – Expression gewertet werden. Beispielhaft für diese Patientengruppe sind die Abbildungen 3.2.2.4. und 3.2.2.5., der mittlere Ki67 – Level lag in dieser Gruppe bei 50,3%. Bei Vernachlässigung der 2 wahrscheinlich überalterten Präparate von 1993 erreichte der durchschnittliche Ki67 – Label in dieser Gruppe 54,2%. Tabelle 3.2.2.4. Ki67 – Expression in metastasierten Karzinomen Patient Alter OP - Datum TNM Grading Ki67 in % UW BE RH HG FK OE BK KK KE SW SG JE MU BH SE 89 66 62 69 78 60 77 88 40 76 58 78 63 58 56 1997 1997 1999 2001 1999 1995 1996 1998 1997 1997 1998 2001 1996 1993 1993 pT3 cN2 cMx pT3 pN2 pM1 pT1 pN2 cM0 pT1 pN3 cMx pT2 cN2 cM1 pT3 cN3 cM1 pT2 pN1 cM0 pT3 cN2 cMx pT1 pN3 cM1 pT1 cN1 cM0 pT1 pN1 cM1 pT4 cN2 cMx pT2 pN1 pM1 pT2 pN3 cMx pT1 pN1 cMx 2 2 2 2 2 2 2 1 3 2 2 2 2 2 2 63 45 75 67 64 74 74 49 72 46 20 34 22 25 25 3.2.2.5. Ki67 in Lymphknoten – bzw. Organmetastasen Es konnten von insgesamt 9 Tumorpatienten Lymphknoten – bzw. Organmetastasen untersucht werden, eine Metastase zeigte einen schwache Ki67 – Label und bei 6 immunhistochemischen Untersuchungen konnte ein intermediärer Ki67 – Labeling – Index evaluiert werden. 2 Metastasenkranke exprimierten Ki67 stark (siehe Tabelle 3.2.2.5.). Der mittlere Wert für Ki67 liegt bei 44,8%. Zur Veranschaulichung siehe hierzu auch die Abbildungen 3.2.2.6. und 3.2.2.7. Ergebnisse 41 Tabelle 3.2.2.5. Ki67 – Expression in Metastasen Patient Alter OP - Datum BE RH HG BK KE SG MU BH SE 66 62 69 77 40 58 63 58 56 1997 1999 2001 1996 1997 1998 1996 1993 1993 TNM Metastase Ki67 in % pT3 pN2 pM1 LK +Haut pT1 pN2 cM0 LK re. + li. pT1 pN3 cMx LK pT2 pN1 cM0 LK pT1 pN3 cM1 LK pT1 pN1 cM1 LK pT2 pN1 pM1 LK + Haut pT2 pN3 cMx LK pT1 pN1 cMx LK 47 46 75 66 58 31 18 52 10 LK=Lymphknoten 3.2.2.6. Ki67 – Expression in Abhängigkeit vomTumorgrading Abhängig vom Tumorgrading ergab sich für die G1 – Karzinome ein mittlerer Wert für den Ki67 – Level von 27,2%, für die mäßig differenzierten Tumore ein Wert 46,6% und für die schlecht differenzierten Befunde eine mittlere Ki67 – Expression von 42,3%. Da die G2 – Karzinome aber mit Abstand die größte Gruppe darstellen, kann hieraus nur ein Trend hinsichtlich einer stärkeren Expression des Ki67 bei zunehmender Tumorentdifferenzierung abgeleitet werden. 3.2.3. Untersuchung zu Tumorverhalten und Expression von Ki67 3.2.3.1. Metastasierung Es zeigte sich in dieser Arbeit ein signifikanter Unterschied in der Ki67 – Expression zwischen nicht lymphknotenmetastasierten und lymphknotenmetastasierten Peniskarzinomen, wobei die metastasierten Tumore hier einen deutlich höheren Label erkennen ließen. Der 2 – tail – t – Test zeigte einen signifikanten Unterschied mit p = 0,04. Im Gegensatz hierzu fand sich bezüglich der Ki67 – Expression kein Unterschied zwischen fernmetastasierten Karzinomen und nicht fernmetastasierten Tumoren (s. Tabelle 3.2.3.1.1). Ergebnisse 42 Tabelle 3.2.3.1.1 Ki67 – Expression metastasierte vs. nicht metastasierte Tumore Nr.Pat. N0 N+ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------pT1 12 38.8% 53.2% pT2- 4 17 34.2% 49.0% ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------29 36.2% 50.4% (p=0.04) Nr.Pat. M0 M+ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------pT1 12 44.6% 46.0% pT2- 4 17 39,9% 51.2% ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------29 42.2% 48.6% (p=0.52) Der Index für die Bewertung der Ki67 Expression wurde wie folgt definiert: Unter 15 % schwach positive Expression, 16-60 % mittelgradig positive Expression, über 60 % stark positive Expression. Bei 3 von 29 Patienten fand sich eine schwach positive Ki67 – Expression. Keiner dieser Patienten zeigte Lymphknotenmetastasen. Es zeigte sich bei 19 Patienten eine mittelgradig positive Expression von Ki67. Alle 7 Patienten mit stark positivem Ki67 – Labeling - Index wiesen Lymphknotenmetastasen auf (s. Tabelle 3.2.3.1.2). Für diese 3 definierten Gruppen zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Ki67 – Labeling – Index und Lymphknotenmetastasierung (p=0,004) sowie zwischen Ki67 – Labeling – Index und Fernmetastasierung (p=0,026). Tabelle 3.2.3.1.2 Ki67 – Expression der invasiven Peniskarzinome Schwache Ki67-Expression Intermediäre Ki67-Expression Starke Ki67-Expression ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------11 Patienten pT1-3 N0 M0 0 Patienten M0 N0 3 Patienten pT1-3 N0 M0 0 Patienten N+ M0 5 Patienten pT1-4 N+ M0 4 Patienten pT1-4 N+ M0 3 Patienten pT1-2 N+ M+ 3 Patienten pT1-2 N+ M+ 3.2.3.2. Tumorprogreß Insgesamt 3 Patienten zeigten einen Progreß ihrer Erkrankung, hierbei handelte es sich bei 2 Tumorpatienten um lymphogen metastasierte Stadien, bei dem dritten Patienten wurde ein invasives Karzinom nur lokal exzidiert, auf eine Lymphadenektomie wurde verzichtet. Bei Ergebnisse 43 diesem Patienten erfolgte dann eine lokale Strahlentherapie bei klinisch unauffälligem Lymphknotenstatus. Betrachtet man für diese 3 Kranken die Ki67 – Expression, so zeigt sich eine hohe Expression im Mittel von 65% Ki67 positiver Zellen im Tumor. 3.2.3.3. Überlebenszeit Bei einem Cut off für die Ki67 – Expression von 50% zeigt sich im logrank – Test ein signifikanter Überlebensvorteil für die Gruppe mit niedrigerer Ki67 – Darstellung (p=0,0158). Siehe hierzu die Abb. 3.2.3.3. Abb. 3.2.3.3 Überlebenszeitkurven nach Kaplan – Meyer für Ki67 – Labeling - Index Ki67 –Labeling-Index 1,0 Ki67 <50% Ki67 >50% zensiert zensiert Überleben 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,00 25,00 50,00 75,00 Monate nach Diagnose 100,00 125,00 Ergebnisse 44 3.2.4. Expression von Tenascin im Tumorgewebe 3.2.4.1. Carcinoma in situ Tabelle 3.2.4.1. Expression von Tenascin im Carcinoma in situ Patient Alter OP - Jahr ZR WB BW TF RH SE SE FK MH KE 51 35 56 61 62 67 78 78 59 55 1998 2000 1995 2000 1999 1997 1997 1999 1998 1995 TNM Grading Tenascin Cis Cis Cis Cis basaloid Cis+pT1 pN2 cM0 Cis+pT1 cN0 cM0 Cis+pT2 cN0 cM0 Cis+pT2 cN2 cM1 pTa pN0cM0 Dysplasie 0 0 0 0 2 2 2 2 1 0 unter Cis verbreitert mäßig, Zellen frei unter Cis verbreitert stark, Zellen basal beladen unter Cis verbreitert mäßig, Zellen basal beladen unter Cis verbreitert mäßig, Zellen frei unter Cis verbreitert mäßig, Zellen frei unter Cis verbreitert stark, Zellen basal beladen unter Cis verbreitert stark, Zellen basal beladen unter Cis verbreitert stark, Zellen basal beladen basal verbreitert stark, in TM - Septen stark basal etwas verbreitert stark, Zellen frei Beim Carcinoma in situ ließ sich bei allen Patienten eine mäßig bis starke Färbung für Tenascin im Bereich der Basalmembran nachweisen, weiterhin war diese in allen Fällen verbreitert, ein Unterschied zwischen tumorassoziierten Carcinomata in situ und Patienten mit einem alleinigen Carcinoma in situ fand sich nicht. Auffällig war, dass bei 5 Fällen die basalen Zellen ebenfalls eine granuläre Färbung aufwiesen, was für eine Produktion des Proteins in diesen Zellen spricht. Als Beispiele für diese Subgruppe sind die Abbildungen 3.2.4.1. und 3.2.4.2. angeführt. 3.2.4.2. T1N0M0 – Karzinome Tabelle 3.2.4.2. Tenascin – Expression in T1N0M0 - Tumoren Patient Alter OP - Jahr SE WO SJ LG RG BG 67 44 59 69 59 61 1997 2001 1999 1998 1993 2001 TNM Grading Tenascin pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cM0 pT1 pN0 cM0 pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx 2 2 2 2 3 1 um Invasion stark, im TM-Stroma mäßig um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ um Invasion mäßig, im TM-Stroma schwach um Invasion stark, im TM-Stroma stark negativ um Invasion stark, im TM-Stroma stark Bei 5 Patienten dieser Gruppe zeigte sich im Bereich der Invasionsfront eine starke Färbung für Tenascin, im Tumorstroma fand eine unterschiedliche Expression von Tenascin statt, sie reichte von schwach positiv bis stark positiv. In Bereichen von lymphozytären Infiltraten war eine Abnahme der Tenascindarstellung zu verzeichnen. Ein Präparat ließ auch in der Kontrollfärbung kein Tenascin erkennen. Zu diesen Färbungen siehe auch die Abbildungen 3.2.4.3.und 3.2.4.4. In einem Fall war auch eine granuläre Färbung der randständigen Ergebnisse 45 Tumorzellen im invasiven Bereich erkennbar, was ebenfalls für eine Bildung des Proteins durch den Tumor spricht. 3.2.4.3. T2 – 4N0M0 – Karzinome Auch hier zeigte sich in nahezu allen Präparationen eine mäßig bis starke Tenascinexpression im Bereich der Invasionsfront sowie im Tumorstroma, eine Verminderung trat hier ebenfalls in lymphozytären Infiltraten auf. Das wahrscheinlich überalterte Präparat aus dem Jahr 1991 war auch in den Kontrollen nicht auswertbar. Wie in den Abbildungen 3.2.4.5. und 3.2.4.6. ersichtlich, zeigte sich kein wesentlicher Unterschied zu den T1 – Tumoren. Tabelle 3.2.4.3. Tenascin in nichtmetastasierten invasiven Tumoren Patient Alter OP - Datum DH SE WE DR KD BH AK KK 68 78 87 68 55 66 87 76 1998 1996 1996 1995 2001 1991 1998 2001 TNM Grading pT3 pN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT3 cN0 cMx pT2 cN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT2 pN0 cMx pT3 cN0 cMx pT3 pN0 cM0 1 2 3 2 2 1 2 2 Tenascin um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion mäßig, im TM-Stroma mäßig um Invasion mäßig, im TM-Stroma mäßig um Invasion mäßig, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma stark negativ um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma stark 3.2.4.4. T 1 - 4 N+M+ - Karzinome In den Fällen der metastasierten Karzinome zeigt sich ein ähnliches Bild wie bereits zuvor beschrieben, meist kommt es um die Invasionsfront zu starken Produktion und damit Umbau der extrazellulären Matrix. Nur 1 Patient fiel hier durch eine schwache Darstellung auf. Das Tumorstroma reagierte in den meisten untersuchten Präparaten ebenfalls mit einer starken Tenascin – Färbung, in 6 Fällen war wieder eine granuläre Anfärbung der Tumorzellen im Invasionsbereich nachweisbar. Zu dieser Gruppe von Patienten sei auf die Abbildungen 3.2.4.7. und 3.2.4.8. verwiesen. Ergebnisse 46 Tabelle 3.2.4.4. metastasierte Peniskarzinome und Tenascin - Expression Patient Alter OP-Datum UW BE RH HG FK OE BK KK KE SW SG JE MU BH SE 89 66 62 69 78 60 77 88 40 76 58 78 63 58 56 1997 1997 1999 2001 1999 1995 1996 1998 1997 1997 1998 2001 1996 1993 1993 TNM Grading pT3 cN2 cMx pT3 pN2 pM1 pT1 pN2 cM0 pT1 pN3 cMx pT2 cN2 cM1 pT3 cN3 cM1 pT2 pN1 cM0 pT3 cN2 cMx pT1 pN3 cM1 pT1 cN1 cM0 pT1 pN1 cM1 pT4 cN2 cMx pT2 pN1 pM1 pT2 pN3 cMx pT1 pN1 cMx 2 2 2 2 2 2 2 1 3 2 2 2 2 2 2 Tenascin um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma schwach, Zellen+ um Invasion mäßig, im TM-Stroma mäßig um Invasion schwach, im TM-Stroma schwach um Invasion stark, im TM-Stroma mäßig um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion mäßig, im TM-Stroma mäßig um Invasion stark, im TM-Stroma stark um Invasion stark, im TM-Stroma stark, Zellen+ 3.2.4.5. Lymphknoten – bzw. Organmetastasen Bei nahezu allen untersuchten Filiae der Peniskarzinome kam es zu einer starken Expression von Tenascin um die invasiven Tumorausläufer, ausgenommen hiervon blieben wieder Areale mit lymphozytärer Reaktion. Das Stroma der Metastasen konnte meist als mäßig bzw. stark in seiner Darstellung eingestuft werden. Siehe hierzu auch die Abbildungen 3.2.4.9. und 3.2.4.10. Insgesamt präsentierte sich also ein ähnliches Bild wie in den Primärtumoren selbst. Tabelle 3.2.4.5. Tenascin – Expression in Metastasen der Peniskarzinome Patient Alter OP - Datum BE RH HG BK KE SG MU BH SE 66 62 69 77 40 58 63 58 56 1997 1999 2001 1996 1997 1998 1996 1993 1993 TNM Metastase pT3 pN2 pM1 LK +Haut pT1 pN2 cM0 LK re. + li. pT1 pN3 cMx LK pT2 pN1 cM0 Lk pT1 pN3 cM1 LK pT1 pN1 cM1 LK pT2 pN1 pM1 LK + Haut pT2 pN3 cMx LK pT1 pN1 cMx LK Tenascin um um um um um um um um um Metastase stark, im Stroma schwach Metastase stark, im Stroma schwach Metastase stark, im Stroma stark Metastase stark, im Stroma stark Metastase stark, im Stroma stark Metastase stark, im Stroma stark, Zellen+ Metastase stark, im Stroma mäßig Metastase mäßig, im Stroma mäßig Metastase stark, im Stroma stark 3.2.4.6. Tenascin – Expression in Abhängigkeit vom Tumorgrading Eine Abhängigkeit zwischen Tumorgrading und der Expression von Tenascin konnte nicht nachvollzogen werden, da es unabhängig vom Grading in den meisten Fällen zu einem mäßig Ergebnisse 47 bis starken Nachweis von Tenascin kam. Jeweils ein G1 – und ein G3 – Karzinom zeigten eine schwache Darstellung für Tenascin. 3.2.5 Untersuchung zu Tumorverhalten und Expression von Tenascin 3.2.5.1. Metastasierung Ein Einfluss des Proteins Tenascin als Bestandteil der extrazellulären Matrix in malignen Tumoren auf die Wahrscheinlichkeit einer Metastasenbildung konnte in dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Nichtmetastasierte und bereits metastasierte Tumoren zeigten ein ähnliches stromales Verhalten hinsichtlich der Tenascin – Färbung, so dass keine Vorhersage einer eventuellen Metastasierung möglich war. Ebenso war keine Vorhersage einer zu erwartenden Invasion bei oberflächlichem Karzinom möglich. Auffällig war jedoch in der statistischen Analyse mittels χ2 – Test der intrazytoplasmatischen Tenascindarstellung im Bereich der invasiven Tumoranteile (s. Tabelle 3.2.5.1). Tabelle 3.2.5.1 Expression von Tenascin Zahl Zahl Patienten Patienten mit Metastasen (%) TN-C Stroma Expression schwach 9 5 (55,6 %) stark 20 10 (50,0 %) TN-C Expression in Tumorzellen nein 22 9 (40,9 %) ja 7 6 (85,7 %) TN-C Invasionsfront schwach 7 3 (42,8 %) stark 22 12 (54,5 %) Univariate Analyse χ2 = 0,21 p = 0,88 χ2 = 3,88 p = 0,048 χ2 = 0,43 p = 0,51 3.2.5.2. Tumorprogreß Bei den 3 zurzeit im Tumorprogreß befindlichen Patienten zeigten 2 jeweils eine starke Expression von Tenascin an der Invasionsfront sowie im Tumorstroma, der andere hingegen zeigte eine schwache Darstellung von Tenascin in diesen Bereichen. Bei keinem der Patienten fand sich eine Tenscindarstellung in den Tumorzellen. Ergebnisse 48 3.2.5.3. Überlebenszeit Entsprechend des bereits oben angeführten fand sich kein signifikanter Vorteil bezüglich des mittleren Überlebens für die Gruppe nichtfilialisierter bzw. metastasierter Peniskarzinome bezüglich der Tenascinexpression. Wenn man die Überlebensdaten der 3 zurzeit progredienten Tumorpatienten betrachtet (s. Tabelle 3.1.2), findet sich für den Karzinompatienten mit der schwachen Tenascinexpression ein deutlich längeres Überleben. Ergebnisse 49 3.2.6. Expression von Fibronectin im Tumorgewebe 3.2.6.1. Carcinoma in situ Im subepithelialen Bindegewebe aller Präparate kam es zu einer schwach positiven Darstellung von Fibronectin, hier waren keine Unterschiede zwischen tumorassoziierten Carcinomata in situ und alleinigen in situ Karzinomen sichtbar. Wesentliche Unterschiede zwischen den Karzinomen und dysplastischen Befunden zeigten sich ebenfalls nicht. Es fand sich lediglich eine Verminderung der Darstellung innerhalb lymphozytärer Infiltrationen. Eine Zusammenfassung aller Patienten ist in Tabelle 3.2.6.1. sowie in den Abbildungen 3.2.6.1.und 3.2.6.2. dargestellt. Tabelle 3.2.6.1. Fibronectin und in situ Karzinome Patient Alter OP - Jahr ZR WB BW TF RH SE SE FK MH KE 51 35 56 61 62 67 78 78 59 55 1998 2000 1995 2000 1999 1997 1996 1999 1998 1995 TNM Grading Cis Cis Cis Cis basaloid Cis+pT1 pN2 cM0 Cis+pT1 cN0 cM0 Cis+pT2 cN0 cM0 Cis+pT2 cN2 cM1 pTa pN0cM0 Dysplasie 0 0 0 0 2 2 2 2 1 0 Fibronectin subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv Stroma unter Cis negativ, Lymphozyten subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv subepitheliales Stroma schwach positiv Stroma schwach positiv auch in Septen 3.2.6.2 T1N0M0 – Karzinome An der Invasionsfront dieser Karzinomgruppe kam es bei allen Patienten zu einer vermehrten Fibronectin – Expression, welche aber nicht einheitlich ausgeprägt war. Im Tumorstroma fand sich ebenfalls Fibronectin aber in geringerem Ausmaß als um die Tumore herum. Auch im Tumorstroma erschien zwischen den einzelnen Patienten eine uneinheitliche Darstellung. In Gebieten mit lymphoplasmazellulärer Infiltration ging auch das Fibronectin zurück. Alle Patienten sind in Tabelle 3.2.6.2. aufgeführt, entsprechende Darstellungen zeigen die Abbildungen 3.2.6.3. und 3.2.6.4. Ergebnisse 50 Tabelle 3.2.6.2. Fibronectin bei T1 - Peniskarzinomen Patient Alter OP - Jahr SE WO SJ LG RG BG 67 44 59 69 59 61 1997 2001 1999 1998 1993 2001 TNM Grading pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cM0 pT1 pN0 cM0 pT1 cN0 cMx pT1 cN0 cMx 2 2 2 2 3 1 Fibronectin um um um um um um TM mäßig, im TM-Stroma schwach TM mäßig, im TM-Stroma schwach TM mäßig, im TM-Stroma schwach TM stark, im TM-Stroma mäßig TM stark, im TM-Stroma mäßig TM mäßig, im TM-Stroma schwach 3.2.6.3. T2 – 4N0M0 – Karzinome In dieser Gruppe zeigte sich 1 Präparat ohne Fibronectindarstellung auch in den Kontrollen, dies wird in diesem Fall aber auf das Alter sowie die Paraffineinbettung (Schnitt von 1991) zurückgeführt. Ansonsten kam es bei allen anderen Patienten im Bereich der Invasionsfront wieder zu einer deutlichen Fibronectin – Expression in unterschiedlichem Ausmaß. In Bereichen mit lymphozytärer Infiltration war wiederum eine geringere Fibronectinproduktion nachweisbar. Wie bei der vorhergehenden Gruppe bereits beschrieben, fand sich auch hier im Tumorstroma oft eine geringere Fibronectinfärbung. Als Beispiele für diese Patientengruppe sind die Abbildungen 3.2.6.5. und 3.2.6.6. angeführt, alle Patienten sind in Tabelle 3.2.6.3. aufgelistet. Tabelle 3.2.6.3. Fibronectin bei nichtmetastasierten invasiven Karzinomen Patient Alter OP - Datum DH SE WE DR KD BH AK KK 68 78 87 68 55 66 87 76 1998 1996 1996 1995 2001 1991 1998 2001 TNM Grading pT3 pN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT3 cN0 cMx pT2 cN0 cM0 pT2 cN0 cM0 pT2 pN0 cMx pT3 cN0 cMx pT3 pN0 cM0 1 2 3 2 2 1 2 2 Fibronectin Invasionsfront Invasionsfront Invasionsfront Invasionsfront Invasionsfront negativ Invasionsfront Invasionsfront stark, TM-Stroma mäßig mäßig, TM-Stroma schwach mäßig, TM-Stroma schwach stark, TM-Stroma mäßig mäßig, TM-Stroma mäßig stark, TM-Stroma mäßig mäßig, TM-Stroma schwach 3.2.6.4. T1 – 4N+M+ - Karzinome In allen metastasierten Peniskarzinomen war eine Fibronectin – Expression nachweisbar, wobei in einem Fall diese nur schwach positiv ausfiel. Die anderen Patienten zeigten wiederum eine mäßig bis stark positive immunhistochemische Färbung, wobei im Bereich der Invasionsfront auch hier wieder eine stärkere Darstellung als im Tumorstroma selbst gelang. In Bereichen mit entzündlicher Reaktion war, wie bereits festgestellt, keine Fibronectin – Ergebnisse 51 Färbung nachweisbar. Zu den Patienten mit metastasiertem Peniskarzinom siehe Tabelle 3.2.6.4. und die Abbildungen 3.2.6.7. und 3.2.6.8. Tabelle 3.2.6.4. metastasierte Peniskarzinome und Fibronectin Patient Alter OP - Datum UW BE RH HG FK OE BK KK KE SW SG JE MU BH SE 89 66 62 69 78 60 77 88 40 76 58 78 63 58 56 1997 1997 1999 2001 1999 1995 1996 1998 1997 1997 1998 2001 1996 1993 1993 TNM Grading Fibronectin pT3 cN2 cMx pT3 pN2 pM1 pT1 pN2 cM0 pT1 pN3 cMx pT2 cN2 cM1 pT3 cN3 cM1 pT2 pN1 cM0 pT3 cN2 cMx pT1 pN3 cM1 pT1 cN1 cM0 pT1 pN1 cM1 pT4 cN2 cMx pT2 pN1 pM1 pT2 pN3 cMx pT1 pN1 cMx 2 2 2 2 2 2 2 1 3 2 2 2 2 2 2 Invasionsfront stark, TM-Stroma stark Invasionsfront mäßig, TM-Stroma mäßig Invasionsfront mäßig, TM-Stroma schwach Invasionsfront stark, TM-Stroma mäßig Invasionsfront stark, TM-Stroma stark Invasionsfront mäßig, TM-Stroma mäßig Invasionsfront stark, TM-Stroma schwach Invasionsfront schwach, TM-Stroma schwach Invasionsfront stark, TM-Stroma mäßig Invasionsfront stark, TM-Stroma schwach Invasionsfront stark, TM-Stroma stark Invasionsfront stark, TM-Stroma stark Invasionsfront stark, TM-Stroma mäßig Invasionsfront mäßig, TM-Stroma mäßig Invasionsfront stark, TM-Stroma schwach 3.2.6.5. Lymphknoten – bzw. Organmetastasen In allen untersuchten Metastasen lässt sich ein ähnliches Bild wie in den Primärtumoren nachweisen, alle Filiae exprimierten Fibronectin in unterschiedlicher Stärke, 2 Fälle zeigten eine schwach positive Darstellung im Bereich der Invasion, der Rest war durch eine mäßige bis starke Färbung in diesem Bereich gekennzeichnet. Im Gegensatz zu den Primärtumoren fand sich im Metastasenstroma eine nahezu identische Stärke der Fibronectindarstellung. Alle Patienten mit ihren Filiae sind in Tabelle 3.2.6.5.dargestellt und entsprechender Bilder in den Abbildungen 3.2.6.9. sowie 3.2.6.10. Tabelle 3.2.6.5 Metastasen und Fibronectin - Expression Patient Alter OP-Datum BE RH HG BK KE SG MU BH SE 66 62 69 77 40 58 63 58 56 1997 1999 2001 1996 1997 1998 1996 1993 1993 TNM Metastase pT3 pN2 pM1 LK +Haut pT1 pN2 cM0 LK re. + li. pT1 pN3 cMx LK pT2 pN1 cM0 Lk pT1 pN3 cM1 LK pT1 pN1 cM1 LK pT2 pN1 pM1 LK + Haut pT2 pN3 cMx LK pT1 pN1 cMx LK Fibronectin um Metastase stark, TM-Stroma mäßig um Metastase mäßig, TM-Stroma stark um Metastase schwach, TM-Stroma schwach um Metastase schwach, TM-Stroma mäßig um Metastase mäßig, TM-Stroma stark um Metastase stark, TM-Stroma stark um Metastase stark, TM-Stroma mäßig um Metastase mäßig, TM-Stroma mäßig um Metastase stark, TM-Stroma mäßig Ergebnisse 52 3.2.6.6. Fibronectin – Expression in Abhängigkeit vom Tumorgrading Ein Zusammenhang zwischen dem Grading der einzelnen Karzinome und der Stärke der Fibronectinfärbungen fand sich nicht, da die meisten Tumore eine mäßige bis starke Expression präsentierten. Weiterhin stellen die G2 – Tumore die mit Abstand größte Gruppe dar, so dass die wenigen hier untersuchten G1 – bzw. G3 – Karzinome keine verlässliche Aussage zulassen. 3.2.7. Untersuchung zu Tumorverhalten und Fibronectin – Expression 3.2.7.1. Metastasierung Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Fibronectin – Expression und einer Metastasierung konnte nicht nachgewiesen werden, da nahezu alle untersuchten Peniskarzinome ein ähnliches Expressionsmuster zeigten. Einzig signifikanter Unterschied war ein vermehrtes Auftreten von Lymphknotenmetastasen bei Karzinomen mit starker stromaler Reaktion auf Fibronectin (p=0,044). Ebenso ist keine Vorhersage einer Tumorprogression von einem nicht invasiven Tumor in ein infiltrierendes Karzinom möglich. Eine Übersicht hierzu ist in Tabelle 3.2.7.1 angegeben. Tabelle 3.2.7.1 Fibronectin in Abhängigkeit vom Lymphknotenstatus univariate NN+ Analyse Invasionsfront schwach mäßig stark 1 8 5 1 4 10 χ2=2,23 P=0,136 Stroma 8 6 0 5 6 4 χ2=4,04 P=0,044 schwach mäßig stark 3.2.7.2. Tumorprogreß Für die 3 im Progreß befindlichen Patienten stellt sich die Fibronectinexpression unterschiedlich dar, so dass wegen der kleinen Patientenzahl keine Aussage getroffen werden kann. Ergebnisse 53 3.2.7.3. Überlebenszeit Auch für Fibronectin konnte in dieser Untersuchung kein signifikanter Zusammenhang zwischen Stärke seiner Expression und dem mittleren Überleben gefunden werden. Dies betrifft Patienten mit invasivem Tumor ebenso wie Erkrankte mit einem nicht filialisierten Malignom. Ergebnisse Abb.3.2.1.1 Ki67 in normaler Basalschicht links im Bild (Vergr. 40x) ( rechts invasives Karzinom) Abb.3.2.1.2 Ki67 in Dysplasie (Vergr.100x) 54 Ergebnisse Abbildung 3.2.1.3 Tenascin in Gefäßen und Basalmembran (Vergr. 40x) Abb. 3.2.1.4. Tenascin in Basalmembran (Vergr. 100 x) 55 Ergebnisse Abb. 3.2.1.5. Fibronectin in normalem Stroma (Vergr. 100x) 56 Ergebnisse Abb. 3.2.2.1 Carcinoma in situ mit starker Ki67 – Expression (Vergr. 40x) Abb. 3.2.2.2. T1- Tumor mit intermediärer Ki67 – Färbung (Vergr. 40x) 57 Ergebnisse Abb. 3.2.2.3. invasiver Tumor mit intermediärer Ki67 – Darstellung (Vergr. 200x) Abb.3.2.2.4. Ki67 im metastasierten Tumor (Vergr.100x) 58 Ergebnisse Abb. 3.2.2.5. Ki67 im metastasierten Tumor (Vergr.400x) Abb. 3.2.2.6. Metastase mit Ki67 (Vergr. 100x) 59 Ergebnisse Abb. 3.2.2.7. Ki67 in Metastase (Vergr. 400x) 60 Ergebnisse Abb. 3.2.4.1. Tenascin – Verbreiterung basal mit lymphozytärem Infiltrat (Vergr. 40x) Abb. 3.2.4.2. Tenascin in Basalzellen (Vergr. 200x) 61 Ergebnisse Abb. 3.2.4.3. T1 – Tumor mit starker stromaler Tenascinfärbung (Vergr. 100x) Abb. 3.2.4.4. T1 – Tumor mit mäßiger Tenascindarstellung (Vergr. 100x) 62 Ergebnisse Abb.3.2.4.5. T2 – Tumor mit deutlicher Tenascinexpression im Stroma (Vergr.40x) Abb.3.2.4.6. Tumor mit starker Tenascin – Expression an Invasionsfront (Vergr. 100x) 63 Ergebnisse Abb.3.2.4.7. metastasierter Tumor mit deutlicher Tenascinfärbung (Vergr. 400x) Abb.3.2.4.8. Tenascinexpression in metastasiertem Tumor ( Vergr. 100x) 64 Ergebnisse Abb. 3.2.4.9. Lymphknotenmetastase Tenascin (Vergr. 100x) Abb.3.2.4.10. Lymphknotenmetastase (Vergr. 400x) 65 Ergebnisse Abb.3.2.6.1. Fibronectin und Carcinoma in situ (Vergr. 100x) Abb. 3.2.6.2. in situ Karzinom und Fibronectin im Stroma (Vergr. 400x) 66 Ergebnisse Abb. 3.2.6.3. T1 – Tumor mit starker Fibronectinfärbung (Vergr. 100x) Abb. 3.2.6.4. T1 – Tumor mit mäßiger Fibronectinexpression (Vergr.400x) 67 Ergebnisse Abb. 3.2.6.5. invasiver nichtmetastasierter Tumor mit Fibronectin (Vergr. 100x) Abb. 3.2.6.6. nichtmetastasierter Tumor mit Fibronectinfärbung (Vergr.400x) 68 Ergebnisse Abb.3.2.6.7. metastasierter Tumor mit Fibronectin (Vergr. 100x) Abb. 3.2.6.8. metastasierter Tumor mit hoher Fibronectindichte (Vergr. 400x) 69 Ergebnisse Abb. 3.2.6.9. Fibronectin in Metastase (Vergr. 100x) Abb. 3.2.6.10. Fibronectin in Metastase (Vergr.400x) 70 Diskussion 71 4. Diskussion Da die Inzidenz des Peniskarzinoms in den westlichen Industriestaaten sehr gering ist, liegen bisher nur relativ wenige Informationen über mögliche Proliferations - bzw. Tumormarker vor, die Einfluss auf das therapeutische Vorgehen nehmen könnten. Dies ist um so bedauerlicher, da nach Entfernung des Primärtumors häufig das therapeutische Dilemma in der weiteren Behandlung in der Entscheidung für oder gegen eine inguinale Lymphadenektomie besteht. Da eine Lympknotenmetastasierung den entscheidenden Faktor für die Prognose der Erkrankung darstellt [122;123], sollte ab einem Tumorstadium 2 bei klinisch negativen Lymphknoten zumindest eine diagnostische Lymphadenektomie erfolgen, denn die Wahrscheinlichkeit positiver Lymphknoten liegt hier bei 25 – 50% [1;28]. Demgegenüber stehen die nicht unerhebliche operative Morbidität der Lymphadenektomie von bis zu 80% und die Tatsache, dass selbst bei palpablen inguinalen Lymphknoten der Eingriff für 50% der Patienten eine Übertherapie bedeutet [42;43]. Im Falle nicht tastbarer Lymphknoten bedeutet die Operation sogar für etwa 80% der Kranken eine Übertherapie, obwohl auch bei dieser klinischen Situation in etwa 20% bereits okkulte lymphogene Filiae vorliegen [23;24]. Diverse Arbeitsgruppen versuchten eine Lösung dieses Problems durch verschiedene Modifikationen der operativen Strategie herbeizuführen und somit die Morbidität der Operation zu reduzieren [46;47]. Hierbei wurden durchaus erste Erfolge erzielt, zuletzt durch das von Horenblas et al. (2000) praktizierte Sentinel – Lymph – Node Konzept mit szintigrafischer Detektion von inguinalen Lymphknoten [53;54]. In dieser Arbeit zeigt sich nach Analyse der klinischen Daten ebenfalls ein signifikanter Überlebensvorteil für Patienten ohne Lymphknotenmetastasen (p=0,010). Es fällt aber auf, dass entgegen den in der Einleitung und oben angeführten Empfehlungen von 16 Tumorkranken mit einem Primärtumor T2 und höher nur 6 einer Lymphadenektomie unterzogen wurden. Dies demonstriert ein doch häufiges Abweichen vom empfohlenen Vorgehen im klinischen Alltag. Als Ursachen hierfür können sicherlich das oft hohe Lebensalter bei Diagnosestellung und daraus resultierend eine Multimorbidität genannt werden. Unter Berücksichtigung des eben angeführten wäre es für den Therapeuten wünschenswert, Entscheidungshilfen für oder wider eine Lymphadenektomie zur Verfügung zu haben. Die differenzierte Aufarbeitung von histologischen Präparaten führte hier zu ersten Ergebnissen, so konnten als unabhängige Prognosefaktoren für das Vorliegen von Lymphknotenfiliae das Tumorstadium [23;124] und das Tumorgrading identifiziert werden Diskussion 72 [63;125]. Im Gegensatz zu diesen Untersuchungen fanden sich aber in dieser Arbeit keine signifikanten Zusammenhänge zwischen T – Stadium bzw. Grading und Lymphknotenmetastasierung. Neben diesen Parametern konnten weitere pathologische Faktoren wie die Tumorinvasionstiefe und die Infiltration von Blut – und Lymphgefäßen als relevant zur Vorhersage von Lymphknotenmetastasen beurteilt werden [35;126]. Betrachtet man nun für die Patienten dieser Arbeit die zwei unabhängigen Prognosefaktoren Tumorstadium und Tumorgrading, so finden sich 13 Patienten mit einem T1 – Karzinom und 16 Kranke mit einem T2 – Tumor oder schlechter. Die Entscheidung für oder wider eine Lymphadenektomie ist somit anhand des T – Stadiums für dieses Patientenkollektiv nicht möglich. Beim Grading fanden sich lediglich 3 G1 – bzw. G3 – Befunde, der weitaus größte Anteil wurde von mäßig differenzierten Karzinomen gebildet. Dies deckt sich auch mit der Literatur, hier werden etwa 90% der Peniskarzinome als gut bis mäßig differenziert beschrieben. Die zwei unabhängigen Prognosefaktoren sind also unzureichende klinische Prädiktoren für die Entscheidung zur Lymphknotendissektion [28]. Aus diesem Grund ist die Suche nach verlässlichen prognostischen Faktoren notwendig, hier bieten sich immunhistochemisch zu evaluierende molekularbiologische Marker an. Die Datenlage hierzu ist aber das Peniskarzinom betreffend noch wenig aufschlußreich. Da ein Zusammenhang zwischen Tumorgenese und einer HPV – Infektion gesichert ist, wurde der Einfluss der HPV – Infektion auf die Prognose von einigen Arbeitsgruppen untersucht. Hierbei fanden Bezerra et al. (2001) kein Zusammenhang zwischen HPV – Status und Prognose des Peniskarzinoms [72]. Weiterhin konnte herausgefunden werden, dass die histologisch größte Gruppe der Plattenepithelkarzinome nur in 35% HPV assoziiert war [7]. Die Arbeitsgruppe um Slaton at al. (s.u.) untersuchte den prognostischen Wert der MMP9 und des VEGF für die Prognose des Peniskarzinom [127]. In jüngster Zeit fanden Untersuchungen zur prognostischen Wertigkeit des p53 beim Peniskarzinom statt, hierbei konnten Lopes et al. (2002) eine p53 positive Immunhistochemie als unabhängigen prognostischen Parameter für eine Lymphknotenmetastasierung aufzeigen [71]. Zu demselben Ergebnis kamen Martins et al. (2002), sie untersuchten zusätzlich das PCNA in seiner prognostischen Relevanz, konnten aber für dieses Antigen keine Bedeutung für die Prognose peniler Karzinome erkennen [67]. Nach Kenntnis dieser Arbeiten liegt die Untersuchung weiterer Proliferations – bzw. molekularbiologischer Marker nahe. Einen bisher sehr breit untersuchten Proliferationsmarker stellt das Ki67 dar, dessen Funktion jedoch weitgehend unklar ist. Die Bedeutung des Ki67 als prognostischer Marker wird Diskussion 73 kontrovers gesehen. Hierzu sind Arbeiten zu anderen Plattenepithelkarzinomen, insbesondere des Oropharynx, interessant im Hinblick auf das Peniskarzinom. - Zidar et al. (1996) konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen Tumorgrading und Ki67 – Expression aufzeigen, es wurde mit zunehmender Entdifferenzierung eine Zunahme des Ki67 – Labeling beobachtet. Hieraus schlußfolgerten die Autoren, dass Ki67 hilfreich für eine objektivere Festlegung des Tumorgradings sei [82]. - Xie et al. konnten 1999 für orale Plattenepithelkarzinome zeigen, dass eine hohe Ki67 – Expression mit einer schlechten Prognose korrelierte, besonders wenn weitere Proliferations – und Apoptosemarker kombiniert werden [85]. - Ebenfalls 1999 fanden Valente et al. für Larynxkarzinome einen engen Zusammenhang zwischen Proliferation gekennzeichnet durch hohe Ki67 – Label und frühem Rezidiv bzw. Tod durch die Tumorerkrankung. Eine Korrelation zwischen Proliferationsrate, Tumorgrading und Tumorstadium konnte nicht gefunden werden [86]. - Matsumoto et al. (1999) untersuchten ebenfalls Plattenepithelkarzinome des Mundbereiches und fanden bei metastasierten Tumoren eine höhere Expression von Ki67. Er schloß hieraus, dass Ki67 hilfreich zur Vorhersage von Lymphknotenmetastasen ist [128]. - Lazaris et al. (2002) konnten bei Larynxkarzinomen eine Korrelation zwischen starker Ki67 – Expression und fortgeschrittener Tumorerkrankung, lymphogener Metastasierung und frühem Rezidiv nachweisen [88]. - Im Jahr 2000 hat Padovan et al. Zervixkarzinome hinsichtlich verschiedener Proliferationsmarker und Prognose der Tumorerkrankung untersucht und gezeigt, dass die Ki67 – Expression mit fortgeschrittener Erkrankung und schlechter Prognose korrelierte [80]. Diskussion - 74 Adnane et al. (2002) und Thomson et al. (2002) fanden ebenfalls einen Zusammenhang zwischen hohem Ki67 – Label und Tumorprogression sowie schlechter Prognose [87]. Demgegenüber stehen Arbeiten negativer Aussage das Ki67 bei Plattenepithelkarzinomen betreffend. - 1994 hatten Roland et al. 79 Plattenepithelkarziome des Kopf – und Halsbereiches hinsichtlich der Ki67 – Expression und Vorhersage von Lymphknotenmetastasen sowie Prognose der Tumorerkrankung untersucht und hierbei für beide Fragestellungen keinen Zusammenhang gefunden [83]. - Bayazit et al. (2002) konnten ebenfalls keinen Zusammenhang zwischen Tumorstadium und Lymphknotenstatus und Höhe des Ki67 – Labels bei Larynxkarzinomen finden. Es zeigte sich lediglich eine Abhängigkeit vom Tumorgrading [84]. In der vorliegenden Arbeit wurden erstmalig Peniskarzinome immunhistochemisch hinsichtlich der Stärke der Ki67 – Expression untersucht. Von den 8 Carcinomata in situ waren 4 mit invasiven Tumoren assoziiert, es zeigte sich ein unterschiedliches Verhalten die Ki67 – Expression betreffend. Insgesamt 3 dieser Karzinome zeigten eine starke Ki67 – Expression (s.Tabelle 3.2.2.1). Unter Berücksichtigung des histopathologischen Gradings konnte für G1 – Karzinome ein mittlerer Ki67 – Labeling – Index von 27,2%, für G2 – Tumore ein Index von 46,6% und für G3 – Peniskarzinome eine durchschnittliche Expression von 42,3% bestimmt werden (s.3.2.2.6.). Da die mäßig differenzierten Tumore die größte Gruppe darstellen, konnte keine auffällige Verbindung zwischen Grading und Ki67 – Expression gefunden werden. Das Ergebnis stimmt mit den Arbeiten von Xie et al. und Valente et al. überein [85;86]. Wenn man alle 29 invasiven Karzinome betrachtet, zeigte sich für 3 Tumore eine schwache Ki67 – Expression, bei 19 Patienten konnte eine mittlere Ki67 – Darstellung gefunden werden und bei 7 invasiven Karzinomen zeigte sich eine starke Ki67 – Expression (s. Tabelle 3.2.3.1.2). Alle 3 schwach Ki67 exprimierenden Tumore waren nicht metastasiert, während alle 7 Karzinome mit hohem Ki67 – Label Metastasen zeigten (p=0,004). Bei Untersuchung der mittleren Ki67 – Expression von lymphogen metastasierten (Ki67 50,4%) und nicht lymphogen metastasierten Karzinomen (Ki67 36,2%) findet sich im 2tail t – Test ein Diskussion 75 signifkanter Unterschied (p=0,04). Dieses Ergebnis stimmt mit den oben angeführten Untersuchungen von Matsumoto et al., Lazaris et al. sowie Adnane et al. überein, welche einen hohen Ki67 – Level mit einer fortgeschrittenen Erkrankung korrelieren konnten [87;88;128]. Im Gegensatz hierzu konnte aber bei nicht fernmetastasierten und fernmetastasierten Tumoren kein signifikanter Unterschied im mittleren Ki67 – Labeling gefunden werden (48,6% vs. 42,2%, p=0,52). Bei weiterer Betrachtung der invasiven Peniskarzinome unter Berücksichtigung der Ki67 – Expression sowie der Überlebensdaten der einzelnen Patienten konnte bei einem Cut off für den Ki67 – Label von 50% im Log rank – Test ein signifikanter Überlebensvorteil (p=0,0158) für die Gruppe der Patienten mit niedrigerer Ki67 – Expression festgestellt werden (s.Abb.3.2.3.3). Auch dieses Ergebnis stimmt mit den Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen, wie z. B. Xie et al. und Padovan et al., überein [80;85]. Dies steht allerdings im Gegensatz zu den Ergebnissen von Roland et al. und Bayazit et al. [83;84]. Die Analyse der Überlebensdaten für die invasiven Peniskarzinome unserer Untersuchungsgruppe zeigte desweiteren einen deutlichen Zusammenhang zwischen Tumorprogression und hoher Ki67 – Expression (s. 3.2.3.2.). Alle 3 tumorprogredienten Patienten dieser Untersuchung zeigen einen Ki67 – Label über 50%. Aus den oben genannten Ergebnissen dieser Arbeit zum Verhalten der Ki67 – Expression bei Peniskarzinomen lassen sich folgende Schlußfolgerungen ableiten: 1. Bei den 3 in situ Karzinomen mit starkem Ki67 – Labeling könnten unmittelbar präinvasive Stadien vorliegen. Bisher finden sich in der Literatur keine Angaben über Kriterien, wann präkanzeröse Veränderungen in invasive Tumorstadien übergehen. Auch für Plattenepithelkarzinome anderer Lokalisationen gibt es hierzu keine Hinweise. In dieser Arbeit fand sich ein niedriger Ki67 – Index von 10% für das verruköse Karzinom. Da verruköse Peniskarzinome bekanntlich sehr lange oberflächlich wachsen und erst sehr spät ein mikroinvasives Wachstum zeigen, könnte dies als Hinweis dafür dienen, daß bei Zunahme der Ki67 – Expression in Carcinomata in situ ein invasives Wachstum bevorsteht. Hierzu liegt die Untersuchung eines verrukösen Peniskarzinoms von Medina Perez et al. (1999) vor, er konnte besonders eine Ki67 – Darstellung in den mikroinvasiven Nestern seines Tumors nachweisen [81]. Einen weiteren Hinweis kann eine Arbeit Cubilla et al. (2001) geben, er untersuchte die histologischen Subtypen des Peniskarzinoms auf die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens von Lymphknotenmetastasen. Hierbei Diskussion 76 zeigte u. a. der basaloide Subtyp ein aggressives Verhalten [19]. In dem hier untersuchten Carcinoma in situ vom basaloiden Typ zeigte sich eine starke Ki67 – Expression, was auch für eine Tendenz zur Invasion sprechen könnte. 2. Eine Abhängigkeit zwischen Grading und Höhe des Ki67 – Labeling besteht nicht. Hier stimmen die Ergebnisse der Arbeit mit den Aussagen anderer Arbeitsgruppen wie z. B. Valente et al. und Matsumoto et al. überein [86;128]. Warum im Gegensatz hierzu in anderen Untersuchungen z. B. von Zidar et al. und Roland et al. eine Korrelation zwischen Tumorgrading und Ki67 – Expression aufgezeigt werden konnte mag an einer bis heute noch uneinheitlichen Beurteilung für das Ki67 – Labeling liegen [82;83]. So arbeiten einige Autoren mit vorher festgelegten Grenzwertbereichen unterschiedlicher Art (z. B. Nguyen et al., Padovan et al.), andere Autoren verwenden hingegen die absoluten Ki67 – Label für ihre Auswertung [73;80]. Weiterhin werden in manchen Untersuchungen unterschiedliche Tumorgruppen einer Region ausgewertet, was ebenfalls zu anderen Ergebnissen führen kann (z.B. Valente 1999)[86]. 3. Ein hoher Ki67 – Index spricht für das Vorliegen einer lymphogenen Metastasierung. Ab einem Label von 60% traten bei allen Patienten Lymphknotenmetastasen auf. In diesen Fällen sollte also eine Lymphadenektomie unbedingt angestrebt werden. Bei der Gruppe der mittleren Ki67 – Expression traten in etwa 50% der Patienten ebenfalls Lymphknotenfiliae auf, so dass auch hier bei hoch intermediärem Ki67 – Label eine Lymphadenektomie empfehlenswert ist. Hingegen kann bei Vorliegen einer schwachen Ki67 – Darstellung und Fehlen weiterer Risikofaktoren auf eine Entfernung von Lymphknoten verzichtet werden, da in keinem dieser Fälle eine Metastasierung aufgetreten war. Diese Beobachtungen stimmen mit den Ergebnissen anderer Arbeiten überein, z. B. konnten Matsumoto et al. und Lazaris et al. ebenfalls einen Zusammenhang zwischen starker Expression von Ki67 und dem Vorliegen lymphogener Filiae aufzeigen [88;128]. 4. Ab einem Cut off von 50% für den Ki67 – Index zeigt sich eine signifikante Verschlechterung des Überlebens, auch dies konnte bereits für Plattenepithelkarzinome anderer Lokalisationen von anderen Autoren in ihren Arbeiten bestätigt werden (Xie et al., Valente et al., Padovan et al., Adnane et Diskussion 77 al.)[80;85;86;87]. Aus diesem Grund erscheint Ki67 geeignet, zur Vorhersage der Prognose der Peniskarzinomerkrankung einen Beitrag zu leisten. So könnte man Peniskarzinompatienten mit einem Ki67 – Index über 50% frühzeitig einer adjuvanten Therapie zuführen. Werden die 3 Patienten mit progredienter bzw. rezidivierender Tumorerkrankung und hoher Ki67 – Expression betrachtet, kann auch für die Tumornachsorge geschlossen werden, dass Patienten mit Ki67 – Label über 50% einer engeren Nachsorge bedürfen, um ein Tumorrezidiv frühzeitig zu erkennen. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass dem Ki 67 als Proliferationsmarker eine Rolle bei der Vorhersage einer Lymphknotenmetastasierung sowie für die Abschätzung der Prognose der Peniskarzinomerkrankung zukommt. Auf bisher evaluierte Risikofaktoren für eine Metastasierung sowie prognostische Parameter kann jedoch nicht verzichtet werden. Vielmehr soll die zusätzliche Nutzung von Ki67 eine bessere Entscheidungshilfe für das therapeutische Vorgehen bieten. Einschränkend muss gesagt werden, dass jedoch die kleine Fallzahl weitere Untersuchungen mit mehr Patienten notwendig macht. Es wäre wünschenswert, dann für diese Untersuchungen ein noch exakteres Tumorstaging zu erhalten. Weiterhin kann der Einfluss des Alters der einzelnen Präparate auf das Ergebnis dieser Untersuchung nicht abgeschätzt werden. Die Verwendung von Präparaten jüngeren Datums könnte diese Beeinflussung vernachlässigbar machen. Des weiteren stellt bei der Bestimmung der Ki67 – Expression der Untersucher selbst eine Fehlerquelle dar, in dieser Arbeit wurde die Auswertung von 2 Gutachtern unabhängig voneinander durchgeführt, um diesen Einfluss so klein wie möglich zu halten. In Arbeiten anderer Autoren wie z.B. Valente et al. lag die Varianz aber zwischen den Untersuchern und bei jedem einzelnen Gutachter niedriger als 10% [86]. Im Folgenden sollen nun, mit dem Tenascin beginnend, die Ergebnisse der untersuchten stromalen Marker diskutiert werden. Auch hierzu ist ein Blick auf die Arbeiten anderer Autoren zu Plattenepithelkarzinomen anderer Lokalisation bzw. anderen Karzinomerkrankungen interessant. - 1995 untersuchten Ishihara et al. Tenascin im Mammakarzinom hinsichtlich seiner prognostischen Relevanz, es fand sich hierbei eine Subgruppe von Patientinnen mit Diskussion 78 deutlicher stromaler und intrazytoplasmatischer Tenascinexpression und schlechter Prognose [129;130]. - Jahkola et al. untersuchten im Jahr 1998 intraduktale Mammakarzinome hinsichtlich ihrer Tenascinproduktion und schlossen aus ihren Ergebnissen, dass eine stromale und mäßige bis starke periduktale Tenascinexpression ein Zeichen für eine frühe Invasion darstellen [131]. - Ebenfalls für das Mammakarzinom konnten Dandachi et al. (2001) eine vermehrte Darstellung von Tenascin in Tumorzellen und im Tumorstroma nachweisen. Es zeigte sich ein möglicher Zusammenhang zwischen Tenascinexpression, Tumorgrading und Alter der Patientinnen. Eine Gruppe junger Patientinnen mit hoher Tenascinexpression im Tumor hatte einen ungünstigen Erkrankungsverlauf [103]. - Yoshida et al. zeigten 1999 auch für Larynxkarzinome eine vermehrte stromale sowie intrazytoplasmatische Tenascinexpression und zwar besonders in den peripheren Zellen der invasiven Tumoranteile [104]. - Ebenfalls 1999 konnten Hindermann et al. für orale Plattenepithelkarzinome eine vermehrte Expression von Tenascin im Stroma sowie an der Invasionsfront der invasiven Karzinome nachweisen. Weiterhin fand sich gleichfalls eine intrazytoplasmatische Tenascingranulation, diese zeigte eine Abhängigkeit vom Grading. Bei den gut differenzierten Karzinomen lagen die Zellen als einfache Lage peripher in den invasiven Nestern. Mit weiterer Entdifferenzierung war eine Zunahme der tenascingranulierten Zellen und diffuse Verteilung auch innerhalb der Invasionsnester zu beobachten [97]. - Pilch et al. beobachteten 1999 für Zervixkarzinome ein etwas anderes Verhalten. Subepithelial fanden sie kein Tenascin, die meisten invasiven Karzinome zeigten eine starke Tenascinexpression im bzw. um den Tumor. Einige der invasiven Karzinome zeigten keine Tenascinimmunoreaktivität. Hier bestand eine Korrelation zum Auftreten von Lymphknotenmetastasen, so dass daraus auf eine Diskussion 79 Alteration der stromalen Abwehr einhergehend mit schlechter Prognose geschlossen wurde [102]. - Kalembeyi et al. (2003) untersuchten den Zusammenhang zwischen Tenascinproduktion in Mammakarzinomen und Produktion von Metallo – Matrix – Proteasen (MMP). Sie stellten fest, daß Tenascin direkt die Expression von MMP 9 induziert und somit zum Remodelling der extrazellulären Matrix bei invasiven Karzinomen beiträgt [132]. Für Peniskarzinome wurde die Tenascinexpression in dieser Arbeit erstmalig untersucht. Bei den 8 untersuchten in situ Karzinomen fand sich in allen Fällen eine subepitheliale Verbreiterung der sonst schmalen basalen Tenascindarstellung. Diese erschien mäßig bis stark ausgeprägt. Weiterhin fiel bei 5 der Carcinomata in situ in der Basalzellschicht eine Tenascinexpression auf (s. 3.2.4.1.). Eine Abhängigkeit zwischen dem Tumorgrading und der Expression konnte nicht verifiziert werden. Je ein Patient mit einem G1 – bzw. G3 Peniskarzinom zeigte eine negative Reaktion auf Tenascin, alle anderen Tumore exprimierten Tenascin mäßig bis stark. Dies widerspricht den Ergebnissen von Dandachi et al. und Zidar et al., wobei die beiden Arbeitsgruppen genau umgekehrte Korrelationen fanden [103;105]. Dagegen stimmt das Ergebnis mit anderen Arbeiten, wie z. B. Hindermann et al. oder Yoshida et al. überein [97;104]. Betrachtet man gesondert die 29 invasiven Peniskarzinome, so zeigt sich übereinstimmend mit den Ergebnissen von anderen Autoren, wie z. B. Dandachi et al., Hindermann et al. und Yoshida et al. bei nahezu allen Tumoren eine mäßig bis starke Erhöhung der Tenascinexpression im Bereich der Tumorinvasionsfront sowie im Tumorstroma zwischen den Invasionsnestern [97;103;104]. Weiterhin ergab sich in Kongruenz mit den oben angeführten Autoren in dieser Arbeit bei insgesamt 7 Patienten eine Tenascinexpression in den peripheren Zelllagen der invasiven Karzinomnester. Die stromale Reaktion auf Tenascin, die Tumorinvasionsfront bzw. das Tumorstroma betreffend, zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen nicht metastasierten und bereits filialisierten Tumoren. Anders stellt sich dies für die intrazelluläre Tenascinexpression dar. Hier wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen Metastasierung und Tenascindarstellung gefunden (χ2 =0,048; s. Tabelle 3.2.5.1). Etwa 85% der Tumore mit Tenascinexpression in den Tumorzellen hatten metastasiert. Dies steht in Einklang mit den Ergebnissen von Ishihara et al. sowie Dandachi et Diskussion 80 al., widerspricht aber der Auffassung von Pilch et al., der wie oben beschrieben eine fehlende Tenascinexpression für ein schlechtes prognostisches Zeichen hält [102;103;129]. Von den 3 tumorprogredienten Patienten zeigten 2 eine starke stromale Tenascinfärbung, bei dem Patienten mit der längsten Überlebenszeit fand sich eine schwache stromale Darstellung. Keiner bot eine zelluläre Tenascinexpression. Eine Schlußfolgerung aus diesen Informationen möchte der Autor nicht ziehen, da bei 3 Patienten mit unterschiedlichem Verhalten keine Aussage möglich ist. Nach Zusammenschau der Überlebensdaten von metastasierten und nicht filialisierten Peniskarzinomen sowie deren Expression von Tenascin ließ sich kein Zusammenhang nachweisen. Unter Berücksichtigung der oben angeführten Ergebnisse zur Expression von Tenascin beim Peniskarzinom kann man folgende Schlüsse ziehen: - Beim Carcinoma in situ findet sich regelhaft eine im Gegensatz zum normalen Epithel verbreiterte Reaktionszone auf Tenascin. Inwieweit dies eine Invasion ankündigt, kann nicht angegeben werden. Verwiesen sei an dieser Stelle nochmals auf Jahkola et al. (1998), der bei seinen intraduktalen Mammakarzinomen eine starke Tenascinexpression für ein Zeichen einer frühen Invasion hält [131]. Weitere Untersuchungen bestätigen ebenfalls eine vermehrte Tenascinexpression subepithelial bei in situ Karzinomen (Pöllänen et al.1996, Tiitta et al.1994)[133;134]. Die Autoren hielten dies für Zeichen von proliferativer Aktivität. Auffällig bei Carcinomata in situ des Penis war bei 5 Tumoren eine Tenascinexpression in den basalen Zellen, was ein Hinweis dafür ist, dass zumindest ein Teil der Tenascinproduktion hier stattfindet. Weiterführende Informationen aus der Literatur ließen sich hierzu nicht finden. - Wie bereits von Mackie (1997) und Tremble (1994) beschrieben, spielt Tenascin im malignen Tumorgewebe eine andere Rolle als während der embryonalen Entwicklung oder bei der Wundheilung [89;101]. Sie waren der Meinung, daß Tenascin als Promotor der Invasion und damit Metastasierung auf der Grundlage einer Reduktion der Tumorzelladhäsion wirkt. Diese Meinung kann durch die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigt werden. In nahezu allen Peniskarzinomen zeigte sich eine Tenascindarstellung im Bereich der Invasionsfront sowie im Diskussion 81 Tumorstroma. Hier besteht ebenfalls Analogie zu anderen Autoren wie z. B. Hindermann et al., Yoshida et al. sowie Ishihara et al. [97;104;129]. Die Wirkung des Tenascins bei Invasion und Metastasierung scheint in einer Stimulation der Sekretion von Matrix – Metallo – Proteasen (MMP) und dadurch Matrixdegeneration zu liegen. Kalambeyi et al. (2003) wiesen nach, daß Tenascin direkt und im Zusammenwirken mit TGF – β (transforming growth factor) die Sekretion von MMP und ganz besonders von MMP 9 stimuliert [132]. Hierzu passend findet sich eine Arbeit von Slaton et al. (2000), welcher für invasive Peniskarzinome im Bereich der invasiven Tumoranteile eine erhöhte MMP 9 – Expression feststellte. Interessanterweise lymphknotenmetastasierten Penistumoren wies derselbe signifikant Autor höhere bei mittlere Expressionslevel für MMP 9 und VEGF (vascular epidermal growth factor) nach [127]. Aus diesem Grund erscheinen die von uns aufgezeigten Unterschiede in der zytoplasmatischen Anreicherung von Tenascin in einem Teil der metastasierten Peniskarzinome interessant. - Die vorliegende Arbeit bestätigt die Auffassung von Ishihira et al., der für Mammakarzinome einen Zusammenhang zwischen intrazellulärer Tenascinexpression sowie starker stromaler Tenascindarstellung und schlechter Prognose fand. 85% der Peniskarzinome mit intrazytoplasmatischer Tenascinexpression waren metastasiert. Ursache hierfür könnte der von Kalembeyi et al. beschriebene Escape-Mechanismus des Tenascin im Sinne einer Umgehung der TGF-β induzierten Zellwachstumshemmung sein. Die klinische Bedeutung liegt in einer zusätzlichen Information für Patienten mit intrazytoplasmatischer Tenascinexpression. Hier sollte eine inguinale Lymphadenektomie angestrebt werden [129;132]. - Problematisch erscheint jedoch der generelle Einsatz als Metastasierungsmarker, da die Mehrzahl der Patienten diese spezielle Tenascinexpression nicht aufwies. Eine Vorhersage lymphogener Metastasen war nicht möglich, dies entspricht ebenfalls dem Ergebnis anderer Autoren [105;129]. - Eine prognostische Aussage für den Verlauf der Tumorerkrankung unter Berücksichtigung der Tenascinexpression war nicht möglich (s. auch Tabelle Diskussion 82 3.2.5.1), da eine sichere Vorhersage einer Lymphknotenmetastasierung als entscheidendem prognostischen Kriterium nicht möglich war. Auch für die Untersuchungen zur Tenascinexpression gilt, daß bei der kleinen hier untersuchten Patientengruppe eine definitive Aussage nicht möglich ist und ggf. zur weiteren Evaluierung die Untersuchung einer größeren Anzahl Karzinome erforderlich wäre. Da sich aber die Ergebnisse dieser Untersuchung mit den gemachten Erfahrungen von anderen Autoren weitgehend decken, wird man auch bei weiterführender Untersuchung der Tenascinproduktion beim Peniskarzinom keinen Hinzugewinn an prognostischer Information erwarten können. Als letzten untersuchten Marker der extrazellulären Matrix sollen nun noch die Ergebnisse zur Expression von Fibronectin bei Peniskarzinomen diskutiert werden. Auch dieser Marker wurde in der vorliegenden Arbeit erstmalig für Peniskarzinome evaluiert. Hierfür ist wiederum ein Blick auf die Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen zu Plattenepithelkarzinomen bzw. Tumoren anderer Lokalisationen interessant. - Inufusa et al. (1995) fanden eine deutlich erhöhte Fibronectinexpression, allerdings das onkofetale Fibronectin betreffend, für kolorektale Karzinome abhängig vom Tumorstadium. Sie konnten zeigen, daß die Fibronectinintensität mit dem Vorhandensein von Lebermetastasen korrelierte und leiteten hieraus eine prognostische Relevanz ab. Demgegenüber bestand kein Zusammenhang zwischen normalem Fibronectin und klinischen Parametern [113]. - 1996 stellten Pujuguet et al. ebenfalls für kolorektale Karzinome eine erhöhte Fibronectin – Expression im Tumorstroma fest. Dies bezog sich auf das onkofetale sowie auf das normale Fibronectin. Sie fanden weiterhin heraus, dass die Tumorzellen selbst zur Produktion des Fibronectin fähig sind. Weiterhin konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass mit den Tumoren assoziierte Myofibroblasten Fibronectin produzieren [114]. - Bereits 1994 hatten Kaczmarek et al. für invasive duktale Mammakarzinome eine erhöhte Fibronectinproduktion nachgewiesen. Hierbei zeigte sich eine besondere Diskussion 83 Reaktivität für das onkofetale Fibronectin. Eine Wertung der Ergebnisse wurde nicht gegeben [116]. - Orale Plattenepithelkarzinome betreffend konnten Mandel et al. bereits 1994 einen engen Zusammenhang zwischen invasiven Karzinomen und höherer Fibronectin – Expression nachweisen. Dies betraf aber vor allem das onkofetale Fibronectin. Sie schlussfolgerten hieraus, dass mit der Untersuchung des Fibronectin eine Aussage über eine höhere Aggressivität der Tumore möglich ist [115]. - Eine weitere Arbeit von Kosmehl et al. aus dem Jahr 1999 untersuchte ebenfalls orale Plattenepithelkarzinome hinsichtlich ihrer Fibronectinexpression. Hierbei fand die Arbeitsgruppe ebenfalls eine erhöhte Fibronectindarstellung vor allem an der Invasionsfront der invasiven Karzinome. Eine eher fokale Fibronectindarstellung im Tumorstroma dominierte bei den gut differenzierten Tumoren. Bei den schlechter differenzierten Karzinomen war die Darstellung im Tumorstroma eher diffus. Eine Korrelation zwischen Tumorgrading und Fibronectin – Expression wurde aber nicht gefunden [117]. Bei den von uns untersuchten in situ Karzinomen des Penis fand sich im subepithelialen Bindegewebe eine schwache Fibronectindarstellung, ein ähnlicher Befund zeigte sich aber auch bei normalem sowie dysplastisch verändertem Epithel. Hierbei dürfte es sich um ein normales Vorkommen von Fibronectin handeln. Einzig auffälliger Befund war eine fehlende Fibronectinexpression im Bereich von lymphozytären Infiltraten (s.3.2.6.1). Dies entspricht den Ergebnissen anderer Autoren wie z. B. Zidar et al. (2001)[105]. Wenn man das Tumorgrading und die Fibronectinexpression betrachtet, so kann für die hier untersuchten Karzinome kein Zusammenhang zwischen Differenzierung und Stärke der Fibronectinproduktion gefunden werden. Die meisten Karzinome wiesen eine mäßige bis starke Fibronectinfärbung an der Invasionsfront bzw. im Tumorstroma auf. Außerdem stellten die mäßig differenzierten Tumore wie bereits oben angeführt die bei weitem größte Gruppe dar. Das Ergebnis deckt sich mit den Aussagen anderer Autoren wie z. B. Kosmehl et al. oder Mandel et al. [115;117]. Bei den 29 invasiven Peniskarzinomen zeigte sich für die Expression von Fibronectin kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Stärke seiner Produktion und dem Metastasierungsverhalten. Dies entspricht den Ergebnissen anderer Autoren wie z. B. Diskussion 84 Zidar et al. sowie Kosmehl et al. aber widerspricht der Feststellung von Inufusa et al. [105;113;117] Lediglich bei starker Expression von Fibronectin intrastromal zeigten sich signifikant mehr Lymphknotenmetastasen (p=0,044, s.3.2.7.1.). Alle 4 hierunter zusammengefaßten Patienten wiesen Lymphknotenfiliae auf. Dieses würde der Untersuchung von Inufusa entsprechen, der eine Korrelation zwischen Fibronectinexpression und Vorhandenein von Lebermetastasen und damit schlechter Prognose bei kolorektalen Karzinomen fand [113]. Für Patienten mit Fernmetastasen konnte kein Unterschied hinsichtlich der Fibronectinproduktion gefunden werden (s. Tabelle 3.2.6.4.). Für die 3 im Progreß befindlichen Patienten fand sich kein Zusammenhang hinsichtlich ihrer Fibronectinexpression gegenüber Patienten ohne Progression. Abschließend kann noch festgestellt werden, das auch beim Vergleich der Überlebensdaten aufgrund der meist mäßigen bis starken Fibronectinreaktion keine prognostische Aussage zum Überleben möglich war. Aus den oben angeführten Aussagen hinsichtlich der Fibronectinreaktion ergeben sich folgende Überlegungen: - Bei den untersuchten in situ Karzinomen des Penis zeigte sich im wesentlichen eine normale Konstellation (das extrazelluläre Fibronectin betreffend). Lediglich wegen häufig aufzufindender subepithelialer lymphozytärer Infiltrate als Zeichen einer Abwehr kann das Fibronectin subepithelial vermindert auftreten. Hieraus folgt, dass bei oberflächlichen Tumoren eine Degeneration der extrazellulären Matrix, zumindest das Fibronectin betreffend, noch nicht stattfindet. Dies entspricht auch der Auffassung von anderen Autoren wie z.B. Zidar et al. (2001) und Kosmehl (1996) [105;107]. - Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen die Auffassungen von Kosmehl et al. (1999) und Armstrong et al. (2000) dahingehend, dass Fibronectin ein Promotor der Invasion ist [106;117]. Weiterhin kann in Kongruenz zu diesen Autoren ein Umbau der extrazellulären Matrix, gerade das Fibronectin betreffend, bestätigt werden. Die Untersuchung der Fibronectinexpression in dieser Arbeit erfolgte mit einem polyklonalen Antikörper für das gesamte Fibronectin. Daher war keine Differenzierung zwischen normalem Fibronectin und onkofetalem Fibronectin Diskussion 85 möglich. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass es sich bei der vermehrten Expression von Fibronectin in den invasiven Peniskarzinomen um onkofetales Fibronectin handelt. Dies kann gefolgert werden, da hierzu eigentlich Konsens in der Literatur besteht (Kosmehl et al. 1996, 1999, Kaczmarek et al. 1994, Inufusa et al. 1995)[107;113;116;117;118]. In dieses Bild fügt sich eine Arbeit von Görögh et al. (2001) ein, welcher eine reduzierte Expression von normaler Fibronectin – mRNA in Larynxkarzinomen nachwies [109]. Es kommt also während der Transkription zu einer verminderten Expression von normalem Fibronectin. - Der Umbau der extrazellulären Matrix beeinflußt entscheidend die Fähigkeit maligner Zellen zur Invasion und ist somit wichtig für das Verständnis der Tumorbiologie. Bei der Untersuchung der invasiven Peniskarzinome war aber keine Vorhersage einer möglichen Filialisierung möglich. Dies widerspricht zwar der Arbeit von Inufusa et al. (1995), bestätigt aber die Beobachtungen von anderen Arbeitsgruppen wie z.B. von Pujuguet et al. (1994), Mandel et al. (1994), Kosmehl et al. (1999) und Zidar et al. (2001)[105;113;114;115;117]. Für die oben beschriebenen 4 Patienten mit hoher intrastromaler Fibronectinexpression und Lymphknotenmetastasen zeigte sich zwar in dieser Arbeit ein signifikanter Unterschied gegenüber den anderen Penistumoren, aber wegen der sehr geringen Patientenzahl kann hier eine Vorhersagemöglichkeit nicht postuliert werden. - Da keine Vorhersage des Lymphknotenstatus möglich war, ist auch keine prognostische Aussage zum Verlauf der Tumorerkrankung möglich. Ebenso war keine Angabe über eine zu erwartende Tumorprogression möglich. Auch dies deckt sich wiederum mit den Ergebnissen von anderen Autoren (z.B. Pujuguet et al. 1996, Zidar et al. 2001)[105;114]. Auch für die Untersuchungen zum Fibronectin muss man abschließend sagen, dass aufgrund der geringen untersuchten Patientenzahl sichere Aussagen erst nach Bewertung eines größeren Patientenkollektivs möglich sind. Aber wie bereits oben ausgeführt, beeinflusst das Fibronectin zwar die Tumorbiologie aber eine prognostische Relevanz wird auch bei weiterführender Evaluierung für das Peniskarzinom nicht zu erwarten sein. Zusammenfassung 86 5. Zusammenfassung Im Nachfolgenden sollen noch einmal die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit unter Berücksichtigung der in der Einleitung gemachten Zielstellungen Erwähnung finden. 1. Eine Abhängigkeit zwischen Grading und Höhe des Ki67 – Labeling besteht bei Peniskarzinomen nicht. Hier stimmen die Ergebnisse der Arbeit mit den Aussagen anderer Arbeitsgruppen wie z. B. Valente et al. und Matsumoto et al. überein [86;128]. 2. Ein hoher Ki67 – Index spricht für das Vorliegen einer lymphogenen Metastasierung, ab einem Label von 60% traten bei allen Patienten Lymphknotenmetastasen auf, in diesen Fällen sollte also eine Lymphadenektomie unbedingt angestrebt werden. Bei einer mittleren Ki67 – Expression sollte ebenfalls eine Lymphadenektomie durchgeführt werden, da auch in dieser Gruppe bei etwa 50 % der Patienten Lymphknotenfiliae auftraten. Auf eine Entfernung von Lymphknoten kann man hingegen bei Patienten ohne Risikofaktoren mit einem schwachen Ki67 – Label verzichten, da bei diesen Tumoren keine Lymphknotenmetastasen nachweisbar waren. Diese Beobachtungen stimmen mit den Ergebnissen anderer Arbeiten überein, z. B. konnten Matsumoto et al. und Lazaris et al. für Plattenepithelkarzinome ebenfalls einen Zusammenhang zwischen starker Expression von Ki67 und dem Vorliegen lymphogener Filiae aufzeigen [88;128]. 3. Ab einem Cut off von 50% für den Ki67 – Index zeigt sich im logrank - Test eine signifikante Verschlechterung des Überlebens, auch dies konnte bereits für Plattenepithelkarzinome anderer Lokalisationen von anderen Autoren in ihren Arbeiten bestätigt werden (Xie et al., Valente et al., Padovan et al., Adnane et al.). Ki67 scheint aus diesem Grund geeignet, als zusätzlicher prognostischer Parameter für das Peniskarzinom zu fungieren [80;85;86;87]. 4. Die vorliegende Arbeit bestätigt die Auffassung von Ishihira et al., der für Mammakarzinome einen Zusammenhang zwischen intrazellulärer Tenascinexpression sowie starker stromaler Tenascindarstellung und schlechter Zusammenfassung Prognose fand. 85% der Peniskarzinome 87 mit intrazytoplasmatischer Tenascinexpression waren metastasiert. Die klinische Bedeutung liegt in einer zusätzlichen Information für Patienten mit intrazytoplasmatischer Tenascinexpression. Hier sollte eine inguinale Lymphadenektomie angestrebt werden [129;130]. 5. Ein Einsatz des Tenascin zur Vorhersage einer Metastasierung beim Peniskarzinom erscheint problematisch, da die Mehrzahl der Patienten keine signifikant spezifische Tenascinexpression aufwies. Eine Vorhersage lymphogener Metastasen war nicht möglich, dies entspricht ebenfalls dem Ergebnis anderer Autoren [105;129]. 6. Eine prognostische Aussage für den Verlauf der Tumorerkrankung unter Berücksichtigung der Tenascinexpression war nicht möglich. 7. Bei der Untersuchung der invasiven Peniskarzinome hinsichtlich ihrer Fibronectinexpression war keine Vorhersage einer möglichen Filialisierung möglich. Dies widerspricht zwar der Arbeit von Inufusa et al. (1995), bestätigt aber die Beobachtungen von anderen Arbeitsgruppen wie z.B. von Pujuguet et al. (1994), Mandel et al. (1994), Kosmehl et al. (1999) und Zidar et al. (2001)[105;113;114;115;117]. 8. Da für Fibronectin keine Vorhersage des Lymphknotenstatus möglich war, ist auch keine prognostische Aussage zum Verlauf der Tumorerkrankung möglich. Auch dies deckt sich mit den Ergebnissen von anderen Autoren (z.B. Pujuguet et al. 1996, Zidar et al. 2001)[105;114]. Wegen der insgesamt doch kleinen Patientenzahl sind die Ergebnisse dieser Arbeit natürlich anfechtbar. Deshalb ist die Fortführung der Untersuchungen insbesondere zum Ki67 mit einer größeren Patientenzahl erforderlich. Hierzu können dann weitere molekularbiologische Marker, wie z.B. das p53 mit in die Betrachtungen einbezogen werden. Literaturverzeichnis 88 6. Literaturverzeichnis 1. Eberle J, Höltl W Peniskarzinome. In: Rübben H, Uroonkologie; Springer 2001; 3.Aufl.:507-522 2. Schöber C, Dempke W, Schmoll HJ. Peniskarzinom. In: Schmoll HJ, Höffken K, Possinger K. Kompendium internistische Onkologie. Springer, Berlin, Heidelberg 1999; Bd. 2: 1894 – 1913. 3. Hellberg D, Valentin J, Eklund T, Nilsson S. 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Schwerin, 05.10.2005 Jens Knödel Lebenslauf Name: Jens Eghard Knödel geboren: 14.08.1969 Geburtsort: Döbeln Wohnhaft: Bergstraße 25 19055 Schwerin Familienstand: verheiratet Kinder: 1 Nationalität: deutsch Schulbildung: 1976 – 1986 Allgemeinbildende Schule Döbeln ( Realschulabschluß ) 1986 – 1988 Gymnasium Döbeln ( Abitur ) Wehrdienst: 1988 – 1989 Studium: 1989 – 1995 Studium der Humanmedizin Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald 1995 Staatsexamen Berufstätigkeit: Oktober 1995 – März 1997 AiP Urologische Klinik des Medizinischen Zentrums der Landeshauptstadt Schwerin April 1997 – März 1998 AiW Klinik für Chirurgie Abteilung Visceralchirurgie des Medizinischen Zentrums der Landeshauptstadt Schwerin April 1998 – März 2003 AiW Urologische Klinik des Medizinischen Zentrums der Landeshauptstadt Schwerin April 2003 Prüfung zum Facharzt für Urologie Seit April 2003 Facharzt für Urologie Urologische Klinik Helios Kliniken Schwerin Schwerin, 05.10.2005 Jens Knödel Danksagung Diese Dissertation wurde im Zeitraum Dezember 2001 bis Oktober 2005 an der Klinik und Poliklinik für Urologie sowie am Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald erstellt. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. med. C. Protzel für die ausgezeichnete wissenschaftliche Betreuung sowie für den menschlichen Beistand. Herrn Dr. med. habil. J. Giebel danke ich für die Überlassung der Reagenzien sowie für die Beratung bezüglich der durchzuführenden immunhistochemschen Arbeitstechniken. Weiterhin möchte ich Herrn Dr. med. C. Woenckhaus für die Unterstützung bei den mikroskopischen Auswertungen danken. Mein Dank gilt des weiteren Herrn Prof. Dr. K. J. Klebingat für die wertvollen fachlichen Hinweise sowie allen Mitarbeitern des Institutes für Anatomie insbesondere Frau Bansemir für ihren fachlichen und menschlichen Beistand. Abschließend möchte ich Herrn Dr. med. R. Hinze für die Bereitstellung der relevanten histologischen Präparationen aus Schwerin danken.