Jod und Brustkrebs - Biologische Krebsabwehr

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GfBK-Kurz-Info
Jod und Brustkrebs
Stand: September 2017
Jod ist ein lebenswichtiges, sogenanntes essentielles Spurenelement, das als Bestandteil der
Schilddrüsenhormone bekannt ist. Wenig bekannt ist, dass viele andere Körperzellen ebenfalls Jod
benötigen. Insbesondere die Brust- und Eierstockzellen können Jod aufnehmen. Um Jod aus dem Blut in die
Zellen hinein zu pumpen, haben sowohl Schilddrüsen- als auch Brust- und Eierstockzellen kleine
Transportsysteme, die Natrium-Jodid-Symporter.
Jod hat viele wichtige Eigenschaften, u. a. Schutz vor freien Radikalen, Stärkung des Immunsystems,
Keimabwehr (Bakterien, Viren, Parasiten) und auch die Regulation von Zellwachstum und Zellteilung. Jod
wirkt in Zusammenarbeit mit Fettsäuren (als sogenannte „Iodlaktone“) mit bei der Einleitung der Apoptose,
d.h. dem natürlichen Zelltod von kranken oder bösartigen Zellen, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Dies
bestätigte sich auch in einer aktuellen Studie, in der Jod auf Krebszellen eine zytostatische, also
zellabtötende Wirkung hatte (Rösner H et al./ Oncol Lett. 2016).
Versorgung mit Jod
Es gibt nur wenige natürliche Jodquellen, das sind Meeresfische (z. B. Kabeljau, Seelachs), Krustentiere
(Garnelen, Muscheln) und Meeresalgen. Faktoren, die den Jodbedarf beeinflussen, sind Alter,
Schwangerschaft und Stillzeit, Rauchen und pflanzliche Lebensmittel wie Kohlgemüse, Süßkartoffeln, Hirse
und Bohnen, die jodhemmende Glucosinolate enthalten.
Immer mehr Experten warnen inzwischen vor dem Trend einer rückläufigen Jodversorgung in Deutschland,
vor allem bei Vegetariern und Veganern. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung soll selbst
regelmäßiger Fischkonsum als alleinige Jod-Quelle nicht ausreichend sein. Und auch wer regelmäßig
jodiertes Speisesalz zu sich nimmt, kann einen Jodmangel aufweisen, da die Menge zu gering ist, wenn es
nur im Haushalt verwendet wird. Außerdem kann natürliches Jod aus Algen besser aufgenommen und
gespeichert werden als Jodid aus Speisesalz. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass bei einem Drittel der
Bevölkerung eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten Bedarfs besteht (Quelle: 13. DGE-Ernährungsbericht
2016, Jodmonitoring aus der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS)).
Um den Jodbedarf des ganzen Organismus (Schilddrüse, Brust, Eierstöcke etc.) abschätzen zu können, ist
der Jod-Sättigungstest nach Brownstein (Bestimmung aus 24-Stunden-Sammelurin nach Jodgabe) am
besten geeignet. Außerdem kann bei einem Jodmangel das Schilddrüsenhormon fT4 im Blut in Relation
niedriger sein als das fT3.
Forschung
Die ersten Forschungen zum Einsatz von Jod fanden bereits vor ca. 100 Jahren statt. Danach wurde es still
um die Jodtherapie, weil in einem Artikel aus dem Jahr 1948 und später im Jahr 1969 von Wissenschaftlern
vor Jod gewarnt wurde (sogenannter Wolff-Chaikoff-Effekt). Sehr hohe Dosen Jodid (z. B. 100mg), wie sie
bei einem nuklearen Unfall eingesetzt werden, blockieren die Jodaufnahme und die Ausschüttung von
Schilddrüsenhormonen komplett. Das Entkommen aus dieser Blockade ist der Wolff-Chaikoff Effekt: Nach
einigen Tagen wird wieder Jod aufgenommen, und es werden wieder Schilddrüsenhormone ausgeschüttet.
Auch wenn weiter hohe Joddosen eingenommen werden, kommt es nicht zur Funktionsstörung, solange die
Schilddrüse gesund ist.
Schon lange ist bekannt, dass Frauen, die sich sehr jodreich, z. B. durch Algen, Seefisch und Meeresfrüchte
ernähren, seltener an Krebs, vor allem an Brustkrebs erkranken (Smyth PP et al./ Breast Cancer Research
2003). So haben japanische und koreanische Frauen die geringste Krebsrate weltweit. Erste positive
Erfahrungen wurden bereits vor 20 Jahren mit dem Einsatz von Jod bei fibrozystischer Mastopathie gemacht
(Ghent WR et al./ Can J Surg 1993). Forscher aus Mexiko machten im Jahr 2005 deutlich, dass Jod der
„Torhüter einer gesunden Brustdrüse“ sei (Aceves C et al./ J Mammary Gland Biol Neoplasia 2005).
Seit einigen Jahren gibt es deutliche Hinweise, dass Jodmangel ein Mitverursacher für Brustkrebs und auch
andere Tumorarten ist. Die häufigste Assoziation, die sich in Studien zeigt, ist der Zusammenhang zwischen
Jodmangelerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und Brustkrebs (z. B. Turken O et al./
Breast Cancer research 2003).
In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass natürliches, elementares Jod bzw. Seetang die Entstehung
von chemisch erzeugtem Brustkrebs verzögert, nicht aber Jodid in der Nahrung (Garcia-Solis P et al. / Mol
Cell Endocrinol 2005). Außerdem kann Jodmangel bei Ratten nicht nur Knoten in der Schilddrüse, sondern
auch Brustkrebs erzeugen (Eskin BA et al. / Biol Trace Elements Res 1995).
weiter siehe Rückseite
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., Zentrale Beratungsstelle, Voßstr. 3, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221-13802-0
Fax: 06221-13802-20
www.biokrebs.de
GfBK-Kurz-Info „Jod und Brustkrebs“, Seite 2
Studien mit Brustkrebs-Patientinnen ergaben, dass die Wachstumsrate in den Tumoren um 50 Prozent
reduziert werden konnte, wenn die Frauen vor der Operation über vier Wochen 4 Milligramm Jod pro Tag
erhalten hatten (Vega-Riveroll L et al./ Thyroid Suppl ATA 2007). Dies deckt sich auch mit der Erfahrung von
Therapeuten und neuesten Studien, dass nämlich Jod in höheren Dosen (ab 1 mg) verabreicht, eine
unterstützende Maßnahme vor allem bei Brustkrebs darstellen kann (Miller D / Caduceus 2008). Die HochdosisJod-Therapie muss allerdings unbedingt durch einen erfahren Arzt oder Heilpraktiker begleitet werden und
sollte nicht in Eigenregie durchgeführt werden.
Einnahme
Die Höhe des Jodmangels im Körper sowie die in Lebensmitteln vorliegende chemische Form von Jod
entscheiden darüber, wie Jod im Körper aufgenommen und wo und wie lange es gespeichert wird.
Anorganisches Jodid wird sehr schnell vom Körper aufgenommen, aber 85 bis 90% davon werden direkt wieder
mit dem Urin ausgeschieden. Die Bioverfügbarkeit von anorganischem Iodid liegt bei ca. 10 bis 15%. Organisch
gebundenes Jodid (in Meerwasser und Meeresalgen) muss erst aufgespalten werden, bevor es aufgenommen
werden kann. Es übt eine Art Depotwirkung für Jod im Körper aus. Die Schilddrüse benötigt vor allem Jod in
Form von Jodid zur Schilddrüsenhormonbildung. Die laktierenden Brustdrüsen nehmen ebenfalls Jodid auf, um
es an Kasein in der Milch zu binden und dem Baby ausreichend Jod zu liefern. Zusätzlich wird molekulares Jod
aus Algen oder Lugol´scher Lösung an die Fette der Zellmembran gebunden, es wirkt in der Brust
wachstumsregulierend. Die Aufnahme von Jod in der richtigen chemischen Zusammensetzung entscheidet über
Versorgung und Schutz, z. B. der Schilddrüse und der Brust.
Als Tagesbedarf an Jod werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene 200 µg
empfohlen. Für viele Frauen ist die tägliche Einnahme von 300 µg Jod aus Algen ausreichend, um einer
Brustkrebserkrankung vorzubeugen. Für Frauen mit Mastopathie oder Brustkrebs werden von joderfahrenen
Therapeuten deutlich höhere Dosierungen im Milligramm-Bereich empfohlen. Egal welche Dosis im Einzelfall
konkret eingenommen wird: Wenn unangenehme Nebenwirkungen wie leichte Übelkeit, Herzrasen, Schwindel
oder Kloßgefühl auftreten, ist die Dosis zu hoch gewählt und sollte reduziert werden.
Was zu beachten ist
Bei Hashimoto-Thyreoiditis (einer Entzündung der Schilddrüse) oder Überfunktion der Schilddrüse sollte eine
Jod-Einnahme nur nach Rücksprache mit einem joderfahrenen Arzt oder Therapeuten erfolgen. Generell ist
allen an Brustkrebs betroffenen Frauen eine Blutbestimmung der Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4) und der
Schilddrüsen-Autoantikörper (MAK, TAK und TRAK) zu empfehlen. Außerdem sollte bei allen
Brustkrebspatientinnen an eine gute Versorgung mit anderen Mikronährstoffen, wie z. B. Selen, Zink,
Magnesium und Vitamin D gedacht werden.
Bezugsadressen/Präparatebeispiele zur oralen Einnahme:

Vorsicht bei getrockneten Algen, da hier der Jodgehalt erheblich schwanken kann und Algen auch
Schadstoffe enthalten können!

Standardisierte Präparate aus Algen in Bio-Qualität und/oder rückstandskontrolliert: Ocean Detox®
(marine-therapy.com), Sanatur Jod (www.sanatur.de), Krophan (www.repha.de)

Mineralwasser aus jodhaltiger Sole (37 µg Jod / 100 ml): www.jod-natur.de

Verschreibungspflichtig: Elementares Jod 5 mg über die Viktoria Apotheke Saarbrücken, Lugolsche
Lösung (Mischung aus Kaliumjodid und elementarem Jod) über deutsche Apotheken
Weiterführende Literatur:
Hoffmann, Kyra und Kauffmann, Sascha: Jod- Schlüssel zur Gesundheit, Systemed Verlag.
Hoffmann, Kyra: Das Jod Kochbuch, Systemed Verlag.
Farrow, Lynne: Die Jodkrise, Mobiwell Verlag.
Muhm, Miryam: Die Blutwertlüge, Europa Verlag.
Hees, Bettina: Ohne Jod geht gar nichts. Sonderdruck OM&Ernährung. www.marine-therapy.com
Bei den Therapievorschlägen handelt es sich um Empfehlungen, die nicht übertragbar sind. Sie können eine Therapie bei
Ihrem Arzt/Ärztin oder Onkologen/Onkologin nicht ersetzen. Bei Fragen und Zweifeln bitte Rücksprache mit unserem
ärztlichen Beratungsdienst oder Ihrem/r behandelnden Arzt/Ärztin. Eine Hochdosis-Jod-Therapie muss unbedingt durch
einen erfahren Arzt oder Heilpraktiker begleitet werden.
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., Zentrale Beratungsstelle, Voßstr. 3, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221-13802-0
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