Zentrum für Humangenetik VERGLEICHENDE MOLEKULARGENETISCHE UNTERSUCHUNGEN BENIGNER MESENCHYMALER UND MALIGNER EPITHELIALER TUMOREN UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DES SCHILDDRÜSENKARZINOMS INAUGURALDISSERTATION zur Erlangung des Doktorgrades der Naturwissenschaften (Doctor rerum naturalium) Vorgelegt dem Promotionsausschuß des Fachbereichs 2, Biologie / Chemie, der Universität Bremen von Markus Klemke Bremen, im November 2013 Referent: Prof. Dr. Jörn Bullerdiek, Universität Bremen Korreferent: Prof. Dr. Andreas Dotzauer, Universität Bremen Datum der Disputation: 28. Januar 2014 “I do not know what I may appear to the world, but to myself I seem to have been only like a boy playing on the seashore, and diverting myself in now and then finding a smoother pebble or a prettier shell than ordinary, whilst the great ocean of truth lay all undiscovered before me.” Sir Isaac Newton Zitiert nach: Memoirs of the life, writings, and discoveries of Sir Isaac Newton, Vol. II, Ch. 27. Sir David Brewster, Edmonston and Douglas, Edinburgh 1860. INHALT INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG 1 1.1 Die Familie der High Mobility Group Proteine 1 1.2 Leiomyome des Uterus 7 1.3 Tumoren der Schilddrüse 9 1.4 Zielsetzungen 13 2 15 MATERIAL UND METHODEN 2.1 Gewebeproben humaner Tumoren 15 2.2 RNA-Isolierungen 15 2.3 cDNA-Synthesen 15 2.4 Quantitative Real-Time RT-PCRs 16 2.5 RT-PCR 16 2.6 Gelelektrophoretische Auftrennung 17 2.7 Stimulation der HMGA2-Expression in adipösen mesenchymalen Stammzellen 17 2.8 Plasmidisolierung aus transformierten E. coli-Zellen 18 2.9 Transfektion eukaryotischer Zellen 18 3 19 ERGEBNISSE 3.1 Chromosomale Aberrationen und deren Auswirkungen auf die HMGA-Gene in Leiomyomen des Uterus 19 3.1.1 Overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas points to its general role for the pathogenesis of the disease (Klemke et al., 2009) 20 3.1.2 6p21 rearrangements in uterine leiomyomas targeting HMGA1 (Hashemi Nezhad et al., 2010) 31 3.1.3 Loss of let-7 binding sites resulting from truncations of the 3' untranslated region of HMGA2 mRNA in uterine leiomyomas (Klemke et al., 2010) 3.2 Identifizierung einer intronischen miRNA durch Sequenzvergleiche 39 47 3.2.1 A microRNA encoded in a highly conserved part of the mammalian HMGA2gene (von Ahsen et al., 2008) 48 3.3 Molekulargenetische Marker zur Abgrenzung von Schilddrüsenkarzinomen follikulären Ursprungs 52 3.3.1 Upregulation of HMGA2 in thyroid carcinomas: a novel molecular marker to distinguish between benign and malignant follicular neoplasias (Belge et al., 2008) 54 INHALT 3.3.2 On the prevalence of the PAX8-PPARG fusion resulting from the chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) in adenomas of the thyroid (Klemke et al., 2011) 64 3.3.3 Detection of PAX8-PPARG fusion transcripts in archival thyroid carcinoma samples by conventional RT-PCR (Klemke et al., 2012) 72 3.4 Vergleichende molekulargenetische Untersuchungen benigner mesenchymaler und maligner epithelialer Tumoren 81 3.4.1 Correlated expression of HMGA2 and PLAG1 in thyroid tumors, uterine leiomyomas and experimental models (Klemke et al., 2014) 82 4 DISKUSSION 94 4.1 HMGA2 als Marker für Malignome der Schilddrüse 94 4.2 Die Rolle der HMGA-Gene in Uterus-Leiomyomen 98 4.3 Die PAX8/PPARG-Genfusion in Schilddrüsentumoren 100 4.4 Identifizierung eines in HMGA2 lokalisierten, intronischen miRNA-Gens durch Sequenzvergleiche 104 4.5 Wechselwirkungen zwischen HMGA2 und PLAG1 105 4.6 Resümee 108 5 ZUSAMMENFASSUNG 110 6 SUMMARY 112 7 PUBLIKATIONSÜBERSICHT 114 7.1 Begutachtete Artikel 114 7.2 Posterpräsentationen 115 8 LITERATURVERZEICHNIS 116 9 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 136 10 ERKLÄRUNG 139 11 DANKSAGUNG 140 1 EINLEITUNG 1 EINLEITUNG 1.1 Die Familie der High Mobility Group-Proteine Die High Mobility Group-Proteine wurden 1973 im Chromatin aus Kalbsthymus entdeckt und nach ihrer hohen elektrophoretischen Mobilität in Polyacrylamid-Gelen benannt (Goodwin et al., 1973). Es handelt sich um chromatin-assoziierte Nicht-Histon-Proteine geringer Masse mit einem Molekulargewicht von weniger als 30 kDa, die einen hohen Anteil sowohl basischer als auch saurer Aminosäuren enthalten (Goodwin et al., 1973). Zur Gruppe der HMG-Proteine gehören die Familien der HMGA-, HMGB- und HMGN-Proteine, deren strukturelle Gemeinsamkeit ein saurer Karboxyterminus ist (Noro et al., 2003). Die Familie der HMGN-Proteine ist nach ihrer Nukleosomen-Bindedomäne benannt (Crippa et al., 1992), die eine Bindung an Nukleosomenkerne ermöglicht. Die HMGB-Proteine, die die zweite HMG-Familie bilden, zeichnen sich durch zwei basische HMG-Box-Domänen aus, die aus jeweils drei Alpha-Helices bestehen, welche zu einer L-förmigen Struktur gefaltet sind (Weir et al., 1993; Read et al., 1993). Zur dritten HMG-Familie gehören die HMGA-Proteine, die Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind. Sie wurden 1983 in der Zervixkarzinom-Zellinie HeLa entdeckt (Lund et al., 1983). Namensgebende Eigenschaft dieser Familie ist das Vorhandensein von drei ATHooks, mit denen die Proteine in der kleinen Furche an AT-reiche DNA-Abschnitte binden (Solomon et al., 1986; Elton et al., 1987; Reeves et al., 1987; Reeves und Nissen, 1990) und dadurch zu einer Krümmung der DNA führen können (Lehn et al., 1988). Sie werden daher auch als architektonische Transkriptionsfaktoren bezeichnet, die eine wichtige Funktion in der Regulation zahlreicher Gene ausüben (Bustin und Reeves, 1996; Bustin, 1999), obwohl sie keine intrinsische Kapazität zur Transkriptionsaktivierung haben (Wolffe, 1994). Allen HMGA-Proteinen ist außerdem eine Proteinbindedomäne gemeinsam, mit deren Hilfe sie Wechselwirkungen mit anderen Proteinen eingehen können (Chau et al., 1995; Schoenmakers et al., 1995; Reeves und Beckerbauer, 2005; Fusco und Fedele, 2007). Zwei Gene, HMGA1 und HMGA2, kodieren für die Proteine der HMGA-Familie. Das HMGA1-Gen ist in der chromosomalen Bande 6p21 lokalisiert (Friedmann et al., 1993). Durch alternatives Spleißen seiner mRNA können drei unterschiedliche Proteine gebildet werden, die man als HMGA1a, HMGA1b und HMGA1c bezeichnet (Johnson et al., 1989; Nagpal et al., 1999). Zwar können sie an die kleine Furche der DNA binden und sie krümmen, sind allein aber nicht in der Lage, die Transkription zu aktivieren (Thanos und Maniatis, 1992; Geierstanger et al., 1994). Durch posttranslationelle Modifikationen wie Phosphorylierungen (Elton und Reeves, 1986; Nissen et al., 1991) und Acetylierungen (Munshi et al., 1998) können die HMGA1-Proteine reguliert werden. Ein zellzyklusabhängiger Phosphorylierungsstatus von HMGA1a steuert beispielsweise die Apoptoseinduktion in leukämischen 1 1 EINLEITUNG Zellen (Diana et al., 2001). Auch Methylierungen des HMGA1a-Proteins wurden in diesem Zusammenhang festgestellt (Sgarra et al., 2003a, Sgarra et al., 2003b). Als weitere posttranslationelle Modifikationen wurden Sumoylierungen, d. h. Markierungen durch das SUMO-Protein, von HMGA1 und Ribosylierungen sowohl von HMGA1 als auch von HMGA2 beschrieben (Li et al., 2007a; Giancotti et al., 1996). In manchen benignen Tumoren mesenchymalen Ursprungs ist HMGA1 von chromosomalen Aberrationen betroffen. Rearrangierungen der chromosomalen Bande 6p21 in chondroiden Lungenhamartomen (Johansson et al., 1993) führen zu einer Reaktivierung von HMGA1 (Kazmierczak et al., 1996a; Xiao et al., 1997; Kazmierczak et al., 1999). Gleiches gilt auch für Lipome und Uterus-Leiomyome (Kazmierczak et al., 1998; Tallini et al., 2000; Bartuma et al., 2007). Die chromosomalen Bruchpunkte sind in den meisten Tumoren downstream von HMGA1 lokalisiert (Kazmierczak et al., 1998), können aber auch upstream oder intragenisch auftreten (Kazmierczak et al., 1996a; Xiao et al., 1997). Eine Überexpression von HMGA1 wurde in verschiedenen Malignomen festgestellt, darunter kolorektale Karzinome (Fedele et al., 1996; Abe et al., 1999; Kim et al., 1999; Chiappetta et al., 2001; Balcerczak et al., 2003), Karzinome des Uterus (Bandiera et al., 1998), der Prostata (Tamimi et al., 1993; Tamimi et al., 1996), des Ovars (Masciullo et al., 2003), der Mamma (Flohr et al., 2003; Chiappetta et al., 2004; Peluso und Chiappetta, 2010), des Pankreas (Abe et al., 2000; Abe et al., 2002), der Schilddrüse (Chiappetta et al., 1995; Chiappetta et al., 1998; Kim et al., 2000) sowie Plattenepithelkarzinome des Kopf-HalsBereichs (Rho et al., 2007). Die von HMGA1 ausgeübten Funktionen sind vielfältig. Ein gut untersuchtes Beispiel der Wirkung von HMGA1 ist die Expression des Interferon β-Gens (IFN-β) (Yie et al., 1999). Obwohl HMGA1 selbst nicht als Aktivator fungiert, ist es essentiell für die virusinduzierte Bildung des IFN-β-Enhancers. Die Bindung des HMGA1-Proteins an regulatorische Elemente im Bereich des IFN-β-Promotors bewirkt eine Konformationsänderung der DNA und führt zur Rekrutierung von Transkriptionsfaktoren, darunter NF-κB und ATF-2, sowie zur Bildung eines stabilen Nukleoproteinkomplexes, der als Enhanceosom bezeichnet wird (Thanos und Maniatis, 1992; Thanos und Maniatis, 1995). Für die Bindung des NF-κBProteins an die DNA ist nicht nur deren durch HMGA1 verursachte Krümmung sondern auch eine direkte Interaktion zwischen HMGA1 und NF-κB erforderlich (Du et al., 1993). Eine spezifische Acetylierung von HMGA1 durch das CREB-Bindeprotein (CBP) führt zum Zerfall des Enhanceosoms und zur Abschaltung der IFN-β-Expression (Munshi et al., 1998). HMGA1 interagiert darüber hinaus auch mit dem Tumorsuppressor p53 und inhibiert über verschiedene Mechanismen die p53-abhängige Apoptose. Zum einen ist HMGA1 in der Lage, p53 zu binden und damit einerseits die Transkription von p53-Zielgenen zu beeinflussen, andererseits löst es die Aktivierung des p53-Inhibitors MDM2 aus (Pierantoni et al., 2 1 EINLEITUNG 2006; Frasca et al., 2006). Des weiteren übt HMGA1 eine Funktion im Glukosestoffwechsel aus und wird auch mit Typ-2-Diabetes assoziiert (Brunetti et al., 2001; Foti et al., 2003; Foti et al., 2005; Iritano et al., 2012; Chiefari et al., 2012). Während HMGN-Proteine DNA-Reparaturmechanismen unterstützen, hemmt HMGA1 außerdem die Nukleotidexzisionsreparatur UV-induzierter DNA-Schäden (Adair et al., 2005; Adair et al., 2007; Maloney et al., 2007). Das vierte Protein der HMGA-Familie wird von einem eigenen Gen kodiert, das in der chromosomalen Region 12q14~15 lokalisiert ist und die Bezeichnung HMGA2 trägt. Die ersten drei Exons kodieren für je eine AT-Hook-Domäne. Auf das dritte Exon folgt das mit mehr als 100 kb sehr große Intron 3. Das vierte Exon kodiert für eine Spacer-Domäne, die HMGA2 von den HMGA1-Proteinen unterscheidet (Chau et al. 1995). Die saure, karboxyterminale Proteinbindedomäne wird vom fünften Exon kodiert (Chau et al., 1995; Ashar et al., 1996). Ebenso wie HMGA1 (Chiappetta et al., 1996) wird auch HMGA2 in embryonalen Geweben exprimiert, wohingegen in adulten Geweben keine oder nur eine sehr geringe Expression erfolgt (Zhou et al., 1995; Rogalla et al., 1996; Hirning-Folz et al., 1998; Gattas et al., 1999). Besonders stark wird HMGA2 in embryonalen Stammzellen exprimiert (Li et al., 2006), und mittlerweile ist bekannt, daß das Protein wichtige Funktionen in Stammzellen ausübt. Beispielsweise nimmt man an, daß HMGA2 in die Differenzierung embryonaler Stammzellen zu Skelettmuskelzellen involviert ist (Caron et al., 2005). Eine Schlüsselrolle bei der Regulierung entwicklungsrelevanter Gene wird HMGA2 zugeschrieben, da ein siRNA-vermittelter Knockdown die Expression des Pluripotenz-Markers UTF1 signifikant vermindert (Li et al., 2007b). Kontrovers diskutiert wird derzeit die Interaktion zwischen HMGA2 und den mit zellulärer Seneszenz assoziierten Proteinen p14Arf und p16Ink4a, die durch CDKN2A kodiert werden. Versuche an murinen neuralen Stammzellen ergaben, daß HMGA2 die Expression der Proteine p16Ink4a und p19Arf (homolog zum humanen p14Arf) vermindert, wobei diese Wirkung mutmaßlich über eine Hemmung des Ink4a/Arf-Aktivators Jun-B erfolgt. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde angenommen, daß HMGA2 zur Aufrechterhaltung des Selbsterneuerungspotentials beiträgt (Nishino et al., 2008). Ähnliche Hinweise lieferten Experimente mit mesenchymalen Stammzellen, in denen gezeigt wurde, daß ein siRNA-vermittelter Knockdown von HMGA2 zu einer Verminderung des Selbsterneuerungspotentials führt (Kubo et al., 2009). Untersuchungen an humanen Uterus-Leiomyomen zeigten andererseits aber, daß eine verstärkte HMGA2-Expression mit einer hohen p14Arf-Expression korreliert (Markowski et al., 2010a). Des weiteren löste die Stimulation von adipösen mesenchymalen Stammzellen (ADSCs) mit FGF1 eine simultane Steigerung der Expression von HMGA2 und p14Arf aus (Markowski et al., 2011). Eine Kooperation war zuvor auch für HMGA2 und p16Ink4a beschrieben worden (Narita et al., 2006). Daraus wurde geschlossen, daß die HMGAProteine durch die Hemmung proliferationsassoziierter Gene zur zellulären Seneszenz und damit zu einer Blockade der malignen Transformation beitragen. Den scheinbaren Wider- 3 1 EINLEITUNG spruch zwischen onkogenem Potential einerseits und der Repression proliferationsassoziierter Gene andererseits versuchte man durch eine Abhängigkeit der HMGA-Wirkungen vom zellulären Kontext zu erklären (Narita et al., 2006). Aufgrund der Möglichkeit, die durch Retroviren verursachte neoplastische Transformation von Schilddrüsenzellen der Ratte durch die Expression einer gegen HMGA2 gerichteten Antisense-RNA zu inhibieren (Berlingieri et al., 1995), ging man von einer Schlüsselrolle von HMGA2 bei der malignen Transformation von Thyreozyten aus. Zur gleichen Zeit erkannte man, daß Deletionen innerhalb von HMGA2, die in einem inaktiven Protein resultieren, zu einem verminderten Wachstum von Mäusen und zu stark reduziertem Fettgewebsanteil führen (Ashar et al., 1995; Zhou et al., 1995). Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt, daß in verschiedenen benignen, soliden Tumoren die Region 12q14~15 (Schoenmakers et al., 1994; Schoenberg Fejzo et al., 1995; Kazmierczak et al., 1995a) bzw. das darin lokalisierte HMGA2 von chromosomalen Aberrationen betroffen ist. Dazu gehören Lipome, Uterus-Leiomyome, chondroide Lungenhamartome, pleomorphe Speicheldrüsenadenome (Ashar et al., 1995, Schoenmakers et al., 1995; Kazmierczak et al., 1996b), Angiomyxome (Kazmierczak et al., 1995b; Nucci et al., 2001; Rabban et al., 2006) sowie Endometriumpolypen (Bol et al., 1996; Hennig et al., 1996a; Dal Cin et al., 1998). In Lipomen und chondroiden Lungenhamartomen wurde eine Fusion mit LPP beschrieben (Petit et al., 1996; Rogalla et al., 1998a), in Leiomyomen des Uterus sind beispielsweise RAD51B (Schoenmakers et al., 1999) oder ALDH2 (Kazmierczak et al., 1995c) präferierte Translokationspartner von HMGA2, und in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen wurden Fusionen mit FHIT (Geurts et al., 1997a) und NFIB (Geurts et al., 1998) beschrieben. Eine starke Re-Expression von HMGA2 kennzeichnet aber auch zahlreiche Malignome epithelialen Ursprungs wie Mammakarzinome (Rogalla et al., 1997), Bronchialkarzinome (Rogalla et al., 1998b; Sarhadi et al., 2006; Meyer et al., 2007), Pankreaskarzinome (Abe et al., 2003), Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle (Miyazawa et al., 2004) und Sarkome (Berner et al., 1997). Von den vielfältigen, von HMGA2 ausgeübten Funktionen werdem im folgenden ausgewählte, besonders relevante Aspekte dargestellt. HMGA2 bindet mit derselben Affinität wie HMGA1 an das PRDII-Element des IFN-βPromotors und begünstigt ebenfalls die Bindung von NF-κB, wodurch eine transkriptionelle Aktivierung eintritt (Mantovani et al., 1998; Noro et al., 2003). Am Beispiel des IFN-βPromotors wurde auch gezeigt, daß durch Phosphorylierungen die DNA-Bindungsaffinität des HMGA2-Proteins beeinflußt werden kann (Schwanbeck et al., 2000). Während in diesem Fall die AT-Hooks von Phorsphorylierungen betroffen sind, können auch Phosphorylierungen der sauren, karboxyterminalen Domäne die DNA-Bindungsaffinität vermindern (Sgarra et al., 4 1 EINLEITUNG 2009). Ebenfalls im Zusammenspiel mit NF-κB reguliert HMGA2 die Transkription von IMP2 (Cleynen et al., 2007). Eine Überexpression von HMGA2 in Adenomen der Hypophyse geht auf eine Amplifikation zurück (Finelli et al., 2002) und bewirkt eine Aktivierung des Transkriptionsfaktors E2F1 (Fedele et al., 2006a; Fedele et al., 2006b), der unter der Kontrolle des Zellzyklusregulators pRB steht. Der Eintritt in die S-Phase wird verhindert, wenn E2F1 von pRB in einem Komplex mit der Histondeacetylase HDAC1 gebunden und damit inaktiviert wird (Seville et al., 2005). Die Interaktion zwischen HMGA2 und pRB bewirkt eine E2F1-Aktivierung, indem HDAC1 aus dem Komplex gelöst wird, was zur Acetylierung von E2F1 durch Histonacetylasen und damit zur Stabilisierung seiner freien und aktiven Form führt, woraufhin HMGA2 und pRB sich von E2F1 ablösen (Fedele et al., 2006c). Des weiteren interagiert HMGA2 mit dem Repressorprotein p120E4F und bedingt eine Dissoziation desselben vom cAMP-responsiven Element (CRE) des CCNA2-Promotors, wodurch die Transkription des Zellzyklusregulators Cyclin A aktiviert wird (Tessari et al., 2003). Auch indirekt wirkt HMGA2 auf die Cyclin A-Expression, weil E2F1 an dessen Regulation beteiligt ist. Außerdem können HMGA-Proteine die Cyclin A-Expression auch durch die Aktivierung des AP1-Komplexes induzieren. Der AP1-Komplex, zu dem u. a. drei Jun- und vier Fos-Proteine gehören, kann zahlreiche Gene aktivieren, die Funktionen in der Zellproliferation, Tumorigenese und Metastasierung erfüllen (Angel und Karin, 1991; Karin et al., 1997). Zwei seiner Proteine, Jun-B und FRA1, sind essentiell für die neoplastische Transformation von Schilddrüsenzellen der Ratte. Die Transkription beider Gene wird von HMGA2 aktiviert, so daß sich bei hoher HMGA2Konzentration die Zusammensetzung des AP1-Komplexes verändert und seine transkriptionelle Aktivität gesteigert wird. Somit besteht über die Proteine des AP1-Komplexes eine Verknüpfung zwischen HMGA2 und der neoplastischen Transformation (Vallone et al., 1997). Die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) kann den Zellen epithelialer Tumoren die Fähigkeit zur Migration und unkontrollierter Proliferation verleihen (Huber et al., 2005). Eine Untersuchung des Transkriptionsprofils der Mammakarzinom-Zellinie MCF-7 ergab, daß vor allem HMGA1b die Expression einiger EMT-Markergene verändert (Reeves et al., 2001). Mittlerweile ist bekannt, daß auch HMGA2 in die epithelial-mesenchymale Transition involviert ist (Miyazawa et al., 2004). Zunächst wurde eine Aktivierung über den TGF-β/SmadSignalweg festgestellt (Thuault et al., 2006). Später fand man zudem heraus, daß HMGA2 den Transkriptionsfaktor Snail reguliert (Thuault et al., 2008), welcher ein E-CadherinRepressor und damit an der EMT beteiligt ist (Peinado et al., 2004). Daneben aktiviert HMGA2 auch den Transkriptionsfaktor Twist (Tan et al., 2012). Eine starke HMGA2Expression wurde insbesondere in der invasiven Front muriner und humaner Tumoren 5 1 EINLEITUNG festgestellt. Dabei aktiviert HMGA2 die Expression des TGF-β Typ 2 Rezeptors (TGFβRII) und somit den TGF-β-Signalweg. Dies spricht nicht nur für eine entscheidende Funktion von HMGA2 in der epithelial-mesenchymalen Transition, sondern man nimmt außerdem an, daß es insbesondere die Infiltration und Metastasierung epithelialer Tumoren begünstigt (Morishita et al., 2013). Übereinstimmende Daten stammen aus Untersuchungen an aus hepatozellulären Karzinomen hervorgegangenen Zellinien. Es wurde nicht nur von einem Zusammenhang zwischen der Stärke der HMGA2-Expression und der Invasivität berichtet, sondern es zeigte sich auch eine Korrelation mit der Expression mehrerer EMT-Marker (Luo et al., 2013). Des weiteren wird HMGA2 für eine Deregulation von EMT-Genen in Ovarialkarzinomen verantwortlich gemacht (Wu et al., 2011). In Prostatakarzinomen bewirkte eine posttranskriptionelle Hemmung der HMGA2-Expression durch miR-154 eine eingeschränkte Migrationsfähigkeit und verminderte Invasivität in vitro. Außerdem stieg die Konzentration des epithelialen Markers E-Cadherin an, wohingegen die des mesenchymalen Markers Vimentin abnahm. Dies wurde als Anzeichen für die Fähigkeit der miR-154 angesehen, über eine regulatorische Wirkung auf HMGA2 der EMT entgegenwirken zu können (Zhu et al., 2013). Der Promotor des DNA-Reparaturgens ERCC1 wird sowohl von HMGA1 als auch von HMGA2 negativ reguliert, wobei die Bindung von HMGA2 mit höherer Affinität erfolgt (Borrmann et al., 2003). Somit ist auch HMGA2 an der Regulation von DNA-Reparaturmechanismen beteiligt. Im Gegensatz dazu wird das mit Brustkrebs in Verbindung stehende Tumorsuppressorgen BRCA1 zwar von HMGA1 negativ reguliert, nicht jedoch von HMGA2 (Baldassarre et al., 2003). Um den Mechanismus der HMGA2-Regulation aufzuklären, versuchte man zunächst, den Promotor als positiv regulatorisches Element zu charakterisieren (Rustighi et al., 1999; Rustighi et al., 2002). Nach Experimenten mit ähnlicher Zielsetzung gelangten belgische Wissenschaftler zu der Annahme, daß HMGA2 von weiteren, noch unbekannten Elementen negativ reguliert werden muß (Ayoubi et al., 1999). Es bestand die Vermutung, daß die 3’UTR regulatorische Elemente enthält, womit auch eine pathologische Relevanz von Transkripten mit Verlusten in der 3’-UTR, wie sie in einem pleomorphen Speicheldrüsenadenom entdeckt worden waren (Geurts et al., 1997b), erklärbar wäre. Außerdem führt im Gegensatz zum Wildtyp-HMGA2 sowohl ein HMGA2-LPP-Fusionsprotein als auch ein trunkiertes Protein zur malignen Transformation von NIH3T3-Zellen (Fedele et al., 1998). Der experimentelle Nachweis für eine regulatorische Funktion der 3’-UTRs beider HMGA-Gene erfolgte wenige Jahre später (Borrmann et al., 2001), wobei der exakte Regulationsmechanismus noch nicht aufgeklärt werden konnte. Dies gelang sechs Jahre später zwei unabhängigen Gruppen, die zeigen konnten, daß MicroRNAs der let-7-Familie in der Lage sind, HMGA2 posttranskriptionell zu hemmen (Mayr et al., 2007; Lee und Dutta, 2007). Es folgten Berichte 6 1 EINLEITUNG über die supprimierende Wirkung der let-7-Familie auf die HMGA2-Expression in Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs (Hebert et al., 2007) und in Uterus-Leiomyomen (Wang et al., 2007). Let-7 wird seinerseits durch Lin-28 reguliert, das die Prozessierung der primären let-7-Transkripte posttranskriptionell inhibiert (Viswanathan et al., 2008; Newman et al., 2008; Heo et al., 2008). Interessanterweise gilt Lin-28 als ein Faktor, mit dessen Hilfe somatische Zellen zu pluripotenten Stammzellen reprogrammiert werden können (Yu et al., 2007; Büssing et al., 2008). Vorstellbar ist somit, daß die hohe HMGA2-Expression in embryonalen Stammzellen auf eine wegen hoher Lin-28-Expression verminderte Inhibierung durch let-7 zurückzuführen sein kann. 1.2 Leiomyome des Uterus Eine der in der vorliegenden Arbeit als Modell für die Wirkung der HMGA-Gene genutzten Tumorentitäten sind humane Uterus-Leiomyome. Sie sind die am häufigsten auftretenden gynäkologischen Tumoren. Der Verlauf kann symptomlos erfolgen, zu den von ihnen ausgehenden Symptomen können aber unter anderem Abdominalschmerzen, Menorrhagien oder selten sogar Sterilität zählen (Stewart et al., 2001). Es handelt sich um benigne Tumoren mesenchymalen Ursprungs, zu deren Prävalenz unterschiedliche Angaben zu finden sind. Es ist mindestens ein Drittel aller Frauen im Alter von 30 Jahren oder älter betroffen, es wird aber vermutet, daß die Prävalenz sogar 77 % erreichen könnte (Zaloudek und Norris, 1987; Cramer und Patel, 1990; Baird et al., 2003; Heinemann et al., 2003). In bis zu 50 % der Tumoren können klonale chromosomale Veränderungen festgestellt werden (Nilbert und Heim, 1990; Rein et al., 1991). Untersuchungen zur Klonalität ergaben, daß Uterus-Leiomyome monoklonal sind (Wong et al., 1992; Mashal et al., 1994; Hashimoto et al., 1995; Canevari et al., 2005; Zhang et al., 2006). Multiple Myome entwickeln sich jedoch unabhängig voneinander (Linder und Gartler, 1965; Townsend et al., 1970). Anhand rekurrenter Aberrationen lassen sich mehrere zytogenetische Gruppen unterscheiden. Am häufigsten treten Translokationen unter Beteiligung der Region 12q14~15 auf, häufig als t(12;14)(q14~15;q23~24), und auch interstitielle Deletionen des Chromosoms 7 als del(7)(q22q32) sind nicht selten. In einer weiteren Gruppe ist die chromosomale Bande 6p21 von Aberrationen betroffen. Eine Untersuchung von 115 Leiomyomen ergab, daß Tumoren mit einer 12q14~15-Veränderung überdurchschnittlich groß sind, wohingegen die Größe von Myomen mit einer del(7) unterhalb des Durchschnitts liegt (Rein et al., 1998; Hennig et al., 1999). Außerdem gibt es Hinweise darauf, daß intramural oder subserös lokaliserte Myome häufiger zytogenetische Aberrationen aufweisen als submuköse (Brosens et al., 1998). Die Translokation t(12;14)(q14~q15;q23~q24) betrifft etwa 20 % aller Myome mit aberrantem Karyotyp (Meloni et al., 1992), aber auch variante Translokationen und andere Aberrationen 7 1 EINLEITUNG wie parazentrische Inversionen können die Region 12q14~15 betreffen (Wanschura et al., 1997). Aberrationen der Region 12q14~15 (Schoenberg Fejzo et al., 1995) wirken sich auf das in diesem Bereich lokalisierte HMGA2 aus (Schoenmakers et al., 1995; Hennig et al., 1996a; Schoenberg Fejzo et al., 1996). Mittels Northern Blot und RT-PCR wurde festgestellt, daß Uterus-Leiomyome mit dieser chromosomalen Veränderung verstärkt HMGA2 exprimieren, während im Myometrium derselben Patientinnen keine HMGA2-Expression nachgewiesen werden konnte (Gattas et al., 1999). Auch immunhistochemische Untersuchungen stellten eine erhöhte HMGA2-Expression in Uterus-Leiomyomen fest (Klotzbücher et al., 1999). Diese Beobachtungen wurden auch in einer ersten Untersuchung unter Verwendung einer quantitativen Real-Time RT-PCR bestätigt (Gross et al., 2003). Die chromosomalen Bruchpunkte sind häufig upstream von HMGA2 in Entfernungen von 10 bis 100 kb, seltener auch downstream lokalisiert (Schoenberg Fejzo et al., 1996; Quade et al., 2003). Als Fusionspartner wurden verschiedene Gene identifiziert wie beispielsweise RAD51B (Schoenmakers et al., 1999) oder HEI10 (Mine et al., 2001a). Ebenso wurden aber auch aberrante Spleißvarianten (Kurose et al., 2001) oder trunkierte Proteine nachgewiesen, die zwar alle drei ATHooks besaßen, denen jedoch die karboxyterminale Domäne fehlte (Klotzbücher et al., 1999; Mine et al., 2001b; Quade et al., 2003). Am zweithäufigsten tritt eine interstitielle Deletion del(7)(q22-q32) auf (Sargent et al., 1994; Ishwad et al., 1995), in einigen Untersuchungen war dies auch die häufigste Aberration (Nilbert und Heim, 1990; Ozisik et al., 1993). Sie kann sowohl als einzige chromosomale Aberration als auch in Kombination mit 12q14~q15-Rearrangierungen auftreten (Sait et al., 1989). Wenn die del(7) als solitäre zytogenetische Aberration auftritt, ist einer RT-PCRbasierten Untersuchung zufolge keine erhöhte HMGA2-Expression feststellbar. Wird die del(7) jedoch von einer t(12;14) begleitet, dann können HMGA2-Transkripte auch mittels RTPCR nachgewiesen werden (Hennig et al., 1997). In etwa 5 % der Uterus-Leiomyome mit aberrantem Karyotyp ist die chromosomale Bande 6p21 betroffen. Diese Veränderungen treten zum Beispiel als reziproke Translokation mit den Chromosomen 1, 10 oder 14 als Translokationspartner auf, aber auch Translokationen mit anderen Chromosomen wurden ebenso festgestellt wie Inversionen (Nilbert et al., 1989; Kiechle-Schwarz et al., 1991; Ozisik et al., 1995; Hennig et al., 1996b; Sornberger et al., 1999). Betroffen von Aberrationen der Bande 6p21 ist das darin lokalisierte Gen HMGA1 (Kazmierczak et al., 1996c; Williams et al., 1997), allerdings wurden in Leiomyomen des Uterus bislang keine intragenischen Rearrangierungen von HMGA1 nachgewiesen (Kazmierczak et al., 1998). Inzwischen wurde bekannt, daß in einem großen Anteil der Uterus-Leiomyome Mutationen im Gen MED12 vorhanden sind, das für eine Untereinheit des MediatorKomplexes kodiert (Mäkinen et al., 2011a; Mäkinen et al., 2011b). Der Mediator-Komplex ist 8 1 EINLEITUNG ein aus insgesamt 26 Untereinheiten bestehender und mit der RNA-Polymerase II interagierender Regulator der Transkription zahlreicher Gene (Taatjes, 2010). Aufgrund der beobachteten Häufigkeit von MED12-Mutationen nimmt man an, daß diese Mutationen ursächlich für die Genese von Uterus-Leiomyomen sind, wobei eine Aktivierung des Wnt/-Catenin-Signalweges vermutet wird (Markowski et al., 2012). Mittlerweile wurden mutierte MED12-Allele auch in malignen Tumoren des Uterus sowie in extrauterinen Leiomyomen nachgewiesen (Pérot et al., 2012; Ravegnini et al., 2013; Markowski et al., 2013). Interessanterweise wurden MED12-Mutationen in Myomen mit normalem Karyotyp als auch in den zytogenetischen Gruppen mit del(7) und 6p21-Aberration gefunden, es ist jedoch kein Fall bekannt, in dem eine MED12-Mutation gleichzeitig mit einer 12q14~15-Veränderung auftritt. Daraus leitete sich die Vermutung ab, daß Veränderungen von MED12 und HMGA2 alternative Auslöser für die Entstehung von Uterus-Leiomyomen sein könnten (Markowski et al., 2012). 1.3 Tumoren der Schilddrüse Einen frühen Hinweis auf das onkogene Potential von HMGA2 in der Schilddrüse lieferten Experimente, die mit Thyreozyten der Ratte durchgeführt worden waren. Eine durch Retroviren ausgelöste neoplastische Transformation ließ sich verhindern, wenn die HMGA2-Expression durch eine Antisense-RNA blockiert wurde (Berlingieri et al., 1995). Weitere Untersuchungen zur Rolle der HMGA-Proteine bei der Entstehung von Schilddrüsentumoren konzentrierten sich jedoch vornehmlich auf das verwandte HMGA1 (Chiappetta et al., 1995; Chiappetta et al., 1998; Kim et al., 2000). Da über den Zusammenhang zwischen der Tumorigenese in der Schilddrüse und HMGA2 wenig bekannt war, bildet die Untersuchung der HMGA2-Expression in Schilddrüsentumoren einen weiteren Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Der häufigste Tumor der Schilddrüse ist das Adenom, bei dem es sich um eine klonale Läsion handelt (Thomas et al., 1989). Im Rahmen von Sektionsstudien wurde dieser benigne Tumor in 1 - 20 % aller untersuchten Schilddrüsen gefunden (Doniach, 1978; Rosai et al., 1992). Dagegen sind Karzinome der Schilddrüse vergleichsweise selten. Bei Frauen macht Schilddrüsenkrebs etwa 1,9 %, bei Männern etwa 0,7 % aller Krebserkrankungen aus. In Deutschland erkrankten im Jahr 2006 1620 Männer und 3660 Frauen daran (Broschüre „Krebs in Deutschland 2005/2006“, RKI, 2010). Weltweit lag die Inzidenz 2002 bei über 140.000 Fällen (37.424 Männer, 103.589 Frauen) (Parkin et al., 2005). Nur etwa 1 - 12 % der Schilddrüsenkarzinome entstehen aus den kalzitoninproduzierenden C-Zellen, mit 88 - 99 % entstehen sie mehrheitlich aus den epithelialen Follikelzellen (Schmid et al., 2003; Schmid et al., 2005). Nach der aktuellen Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation werden Schilddrüsenkarzinome in fünf Entitäten unterteilt: papilläre (PTC) und follikuläre Karzinome (FTC), 9 1 EINLEITUNG die auch als gut differenzierte Karzinome zusammengefasst werden, medulläre (MTC), anaplastische (ATC) und seit 2004 auch gering differenzierte Karzinome (PDTC; DeLellis et al., 2004). In Gebieten mit ausreichender Jodversorgung ist das papilläre Karzinom der häufigste maligne Schilddrüsentumor, in Strumaendemiegebieten mit Jodmangel tritt es in etwa ebenso häufig auf wie das follikuläre Karzinom (Schmid et al., 2003). Als Mikrokarzinome werden papilläre Karzinome bezeichnet, deren Durchmesser einen Zentimeter nicht überschreitet. Ihre klinische Relevanz wird jedoch kontrovers diskutiert (Rosai et al., 2003; Dietlein et al., 2004). Aufgrund der hohen Überlebensrate von mehr als 90 % ist die Prognose des papillären Karzinoms sehr gut (Schmid et al., 2005). Sie hängt offenbar aber auch vom Vorhandensein von Gefäßeinbrüchen ab (Gardner et al., 2000). Das PTC kann bereits frühzeitig metastasieren, wobei diese Metastasierung vorwiegend lymphogen erfolgt (Machens et al., 2005). In etwa der Hälfte der papillären Karzinome kann eine Punktmutation des Gens BRAF festgestellt werden, die meisten in Form der Hot-SpotMutation V600E (Cohen et al., 2003; Xu et al., 2003). Weitere 10 - 20 % der PTCs weisen RET/PTC-Rearrangierungen auf, und in etwa 10 % ist NTRK1 von Rearrangierungen betroffen (Nikiforova und Nikiforov, 2008; Vriens et al., 2009). BRAF-Mutationen und RET/PTC-Rearrangierungen treten nicht gemeinsam in PTCs auf sondern schließen sich gegenseitig aus (Soares et al., 2003). Während in klassischen PTCs vor allem RET/PTC1 vorkommt, weist die follikuläre Variante (FVPTC) häufiger RET/PTC3 auf (Nikiforov, 2002). FVPTCs weisen zudem häufiger als klassische PTCs RAS-Mutationen auf (Zhu et al., 2003). RET/PTC-Rearrangierungen treten besonders oft in Karzinomen auf, die durch eine erhöhte Strahlungsexposition induziert wurden. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 setzte große Mengen des radioaktiven Isotops vorkommende, stabile Jodisotop 131 I frei, das wie das natürlich 127 I in der Schilddrüse metabolisiert wird, so daß dieses Organ besonders hohen Strahlungsdosen ausgesetzt wird. Infolge der Tschernobyl-Katastrophe stieg insbesondere bei Kindern die Schilddrüsenkrebsrate an, wobei RET/PTC-Rearrangierungen gehäuft nachweisbar sind (Nikiforov, 2006; Williams, 2008). Mutationen des BRAF-Gens scheinen dagegen nicht gehäuft nach Strahlungsexposition aufzutreten (Lima et al., 2004). Die Häufigkeit von BRAF-Mutationen, die gelegentlich auftretenden RAS-Mutationen sowie die RET/PTC-Rearrangierungen deuten gemeinsam auf einen maßgeblichen Anteil des RET/RAS/BRAF/MAPK-Signalweges bei der Entstehung papillärer Schilddrüsenkarzinome hin (Kimura et al., 2003; Soares et al., 2003; Xing et al., 2007). Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom ist ein maligner Tumor mit Follikelzelldifferenzierung, dessen Kernmorphologie nicht die für PTCs charakteristischen Veränderungen aufweist (DeLellis et al., 2004). Es macht 10 - 30 % aller Schilddrüsenkarzinome aus und ist damit deutlich seltener als das PTC, in Jodmangelgebieten liegt die Inzidenzrate jedoch höher 10 1 EINLEITUNG (Schmid et al., 2010a). Im Gegensatz zur überwiegend lymphogenen Metastasierung der papillären Karzinome zeichnen sich follikuläre Karzinome durch eine vorwiegend hämatogene Metastasierung aus. Fernmetastasen treten im Skelett, in den Lungen oder im Gehirn auf. Neben der TNM-Kategorie hat die Unterscheidung zwischen minimal- und grobinvasiven FTCs große Bedeutung für die Prognose (Schmid et al., 2005). Bei etwa 37 – 50 % aller FTC handelt es sich um minimal-invasive Karzinome, bei denen einzelne Kapseldurchbrüche oder Gefäßeinbrüche nachweisbar sind. Fernmetastasen gehen von etwa 10 % der minimal-invasiven FTCs aus, wohingegen grob-invasive FTCs in etwa 50 % der Fälle Fernmetastasen absiedeln (Schmid et al., 2005). Entsprechend unterscheiden sich auch die Zehnjahresüberlebensraten erheblich. Während sie bei minimal-invasiven FTCs bei 80 90 % liegt, erreicht sie bei grob-invasiven FTCs nur etwa 50 % (Schmid et al., 2005). Es wird außerdem vermutet, daß im Falle eines minimal-invasiven FTCs die Unterscheidung zwischen Kapseldurchbruch und Gefäßeinbruch die Prognose entscheidend beeinflußt (Baloch und LiVolsi, 2001). Des weiteren ist die onkozytäre Variante eines FTCs mit einer schlechteren Prognose verbunden als die nicht-onkozytäre Variante, wofür zumindest anteilig die geringere Fähigkeit, radioaktive Jodisotope zu speichern, und das dadurch verminderte Ansprechen auf eine Radiojod-Therapie verantwortlich sein könnte (Schröder, 1988). Lymphknotenmetastasen treten bei follikulären seltener und weniger frühzeitig als bei papillären Karzinomen auf. In der Regel finden sie sich erst bei FTCs, die eine Größe von 2 cm erreichen (Machens et al., 2005). Insbesondere minimal-invasive FTCs stellen eine diagnostische Herausforderung dar, da sie nur durch den Nachweis von Gefäßeinbrüchen oder Kapseldurchbrüchen von Adenomen abgegrenzt werden können (DeLellis et al., 2004). Dafür ist oftmals die Untersuchung zahlreicher Gewebeblöcke erforderlich (Schmid et al., 2003; Schmid und Farid, 2006). RAS-Mutationen finden sich häufig in follikulären Karzinomen, allerdings treten sie auch in Adenomen auf und sind damit nicht karzinomspezifisch (Namba et al., 1990). Häufig ist NRAS und seltener HRAS von solchen Mutationen betroffen (Hara et al., 1994; Oyama et al., 1995; Nikiforova et al., 2003b). Von pathogenetischer Relevanz dürfte außerdem der Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K) / AKT-Kinase-Signalweg sein, da eine Aktivierung der PI3K/AKT-Kaskade beschrieben wurde, die unter anderem durch Mutationen in den Genen PI3KCA und PTEN ausgelöst wird (Xing, 2008; Vriens et al., 2009). Des weiteren wurde eine Fusion der Gene PAX8 und PPARG in follikulären Karzinomen entdeckt, die auf eine chromosomale Translokation t(2;3)(q13;p25) zurückgeht (Kroll et al., 2000). Später stellte sich allerdings heraus, daß auch diese Aberration ebenfalls in Adenomen nachgewiesen werden kann (Cheung et al., 2003), und gelegentlich findet sie sich auch in FVPTCs (Castro et al., 2005; Castro et al., 2006). Eine PAX8-PPARG-Fusion tritt in der Regel nicht kombiniert mit RAS-Mutationen auf (Nikiforova et al., 2003b). 11 1 EINLEITUNG Zum Teil kontrovers diskutiert wird die Frage, ob Adenome durch sekundäre genetische Veränderungen die Fähigkeit zur Metastasierung erlangen und damit zu einem FTC werden, oder ob ein Tumor a priori und damit auch ohne nachweisbare Kriterien des follikulären Karzinoms als maligner Tumor festgelegt ist. Kapseldurchbrüche oder Gefäßeinbrüche treten allerdings erst ab einer Tumorgröße von 1 - 2 cm auf (Machens et al., 2005). Da sie die morphologische Voraussetzung für die Fähigkeit zur Metastasierung darstellen, wird die sogenannte Adenom-Karzinom-Sequenz als wahrscheinlicher angesehen (Schmid et al., 2010a; Schmid et al., 2010b). Dementsprechend wird auch angenommen, daß manche nach histologischen Kriterien als benigne einzustufende Tumoren bereits ein prämalignes Potential besitzen (Arora et al., 2008). Für eine Adenom-Karzinom-Sequenz spricht auch, daß genetische Veränderungen wie RAS-Mutationen (Nikiforova et al., 2003a), PAX8-PPARGFusionen (Cheung et al., 2003) sowie eine Deregulation des Transkriptionsfaktors FOXO3a (Karger et al., 2009) sowohl in Adenomen als auch in follikulären Karzinomen nachgewiesen wurden. Die schlechteste Prognose ist mit dem anaplastischen Karzinom (ATC) verknüpft. Man nimmt an, daß ATCs sowohl aus differenzierten Karzinomen als auch de novo entstehen können. Die meisten Patienten versterben bereits innerhalb eines halben Jahres nach der Diagnosestellung (Schmid et al., 2005). Medulläre Karzinome (MTC) haben ihren Ursprung in den parafollikulären C-Zellen (DeLellis et al., 2004). Neben den sporadischen MTC sind bis zu 50 % der MTC genetisch determiniert und treten als familiäres MTC oder im Rahmen eines MEN2A- oder MEN2BSyndroms (Multiple endokrine Neoplasie) auf (Schmid et al., 2005). Von Mutationen in hereditären MTCs ist fast immer das RET-Protoonkogen betroffen (van Heyningen, 1994). Ein wichtiges Werkzeug in der Diagnostik von Schilddrüsentumoren ist die FeinnadelAspirationsbiopsie (FNAB). Im Rahmen einer Punktion werden Zellen aus dem Tumor zur zytologischen Begutachtung gewonnen. So lassen sich z. B. papilläre Karzinome anhand ihrer typischen Kernmorphologie bereits präoperativ erkennen. Wegen einer nahezu identischen Zellmorphologie ist dagegen die Abgrenzung follikulärer Karzinome von Adenomen anhand zytologischer Präparate kaum möglich (Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002; Smith et al., 2005; Takano 2011). Zur Abklärung malignitätsverdächtiger Tumoren erfolgt eine Resektion, da zur Beurteilung der Dignität eine histopathologische Begutachtung erforderlich ist, in deren Rahmen die Kapsel genauestens untersucht werden muß. Nur in einem kleinen Teil der aufgrund zytologischer Untersuchungen als malignitätsverdächtig eingestuften Schilddrüsentumoren wird postoperativ allerdings ein follikuläres Karzinom diagnostiziert (Goellner et al., 1987; Chiappetta et al., 1998; Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002). Auch bei der follikulären Variante des papillären Karzinoms kann eine Differentialdiagnose problematisch sein (Lloyd et al., 2004). In seltenen Fällen kann selbst nach sorgfältiger 12 1 EINLEITUNG histologischer Untersuchung die Dignität eines Schilddrüsentumors nicht eindeutig beurteilt werden (Schmid, 2010b), und es existiert eine Reihe von Sonderfällen, die leicht fehlinterpretiert werden und zu einer falschen Diagnose führen können (Rosai et al, 2006). Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an neuen Markern, die insbesondere die Diagnostik der Tumoren zu unterstützen vermögen, deren Klassifizierung mit Hilfe der Zytologie nahezu unmöglich ist oder selbst nach histologischer Aufarbeitung eine Herausforderung darstellt. 1.4 Zielsetzungen Bisherige Erkenntnisse zur HMGA2-Expression in Uterus-Leiomyomen mit chromosomalen Aberrationen der Region 12q14~15 sollten durch die Untersuchung eines umfangreichen Kollektivs verifiziert werden, wobei ergänzend zu vorherigen Ansätzen eine Quantifizierung der Genexpression unter Verwendung der äußerst sensitiven Real-Time RT-PCR erfolgen sollte. Vergleichbare Untersuchungen beschränkten sich bislang auf relativ geringe Probenumfänge. Des weiteren sollte auch der Expressionsstatus von HMGA2 in UterusLeiomyomen ermittelt werden, die keine zytogenetisch erkennbare Veränderung im Bereich des HMGA2-Locus aufweisen. Dieser Ansatz dient der Klärung der Frage, ob das Gen auch in Tumoren mit zytogenetisch normalem Karyotyp eine pathogenetische Rolle spielen kann und somit nicht nur in der 12q14~15-Gruppe ein entscheidender Faktor in der Tumorigenese der Uterus-Leiomyome ist. Außerdem wurde untersucht, wie häufig trunkierte HMGA2Transkripte in Uterus-Leiomyomen mit chromosomalen Bruchpunkten in der Region 12q14~15 vorkommen, da ein Verlust von miRNA-Bindestellen die in dieser zytogenetischen Gruppe besonders stark erhöhte Expression des Gens erklären könnte. Vergleichend wurde ebenfalls mittels Real-Time RT-PCR die HMGA1-Expression in Leiomyomen mit Aberrationen der Bande 6p21 quantifiziert, da weitaus weniger Daten zum Zusammenhang zwischen dieser chromosomalen Veränderung und der Auswirkung auf HMGA1 vorlagen. Ein weiterer Hauptaspekt der vorliegenden Arbeit sind genetische Eigenschaften der Schilddrüsenkarzinome mit follikulärem Ursprung. Trotz intensiver Bemühungen konnte bisher kein molekulargenetischer Marker identifiziert werden, der insbesondere die Diagnostik follikulär strukturierter Tumoren mit ausreichend großer Sicherheit unterstützt und für die Beurteilung der Dignität auch grenzwertiger Fälle hinreichend sensitiv und spezifisch ist. Da eine Reaktivierung von HMGA2 in diversen Malignomen einerseits und eine verstärkte Expression des nahe verwandten HMGA1 in Schilddrüsenkarzinomen andererseits beschrieben worden war, dennoch aber nur wenige Untersuchungen zur Rolle von HMGA2 in der Tumorigenese der Schilddrüse erfolgt sind, wurde die Expression sowohl in benignen als auch in malignen Schilddrüsentumoren mittels Real-Time RT-PCR quantifiziert. Ziel dieser Untersuchung war es, Aussagen über die potentielle Eignung von HMGA2 als Marker für Malignome dieses Organs treffen zu können. Aufgrund der von pleomorphen Adenomen 13 1 EINLEITUNG bekannten Überexpression von PLAG1, die einerseits bei chromosomalen Aberrationen der Bande 8q12 auftritt, in der PLAG1 lokalisiert ist, die andererseits auch ohne diese Veränderung aber bei gleichzeitiger HMGA2-Überexpression beobachtet werden kann, wurde außerdem die PLAG1-Expression in malignen und benignen Schilddrüsentumoren untersucht. Zur Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Expression beider Gene wurden zusätzlich Uterus-Leiomyome mit Aberrationen der chromosomalen Banden 12q14~15 herangezogen, da in dieser zytogenetischen Gruppe HMGA2 bekanntermaßen stark aktiviert ist. Ergänzend wurden Zellkulturversuche durchgeführt, um die aufgrund der Ergebnisse der Tumoruntersuchungen aufgestellte Hypothese eines regulatorischen Zusammenhangs zwischen HMGA2 und PLAG1 zu verifizieren. Als weitere genetische Eigenschaft und zeitweilig als Malignitätsmarker angesehene Besonderheit wurde die in follikulären Neoplasien der Schilddrüse vorkommende Fusion der Gene PAX8 und PPARG untersucht. Da bisherige Angaben zu ihrer Prävalenz in Adenomen sowie in follikulären Karzinomen zum Teil relativ stark divergieren, wurde zunächst untersucht, wie häufig die der Fusion zugrundeliegende Translokation t(2;3)(q13;p25) in einer umfangreichen Serie von Adenomen auftritt. Obwohl unstrittig sein dürfte, daß die Prävalenz der PAX8-PPARGFusion in follikulären Karzinomen höher als in Adenomen ist, wurden auch diesbezüglich stark schwankende Angaben veröffentlicht. Als methodisches Problem bestand hierbei der Umstand, daß nahezu sämtliche Arbeiten an frischen oder kryokonservierten Gewebeproben durchgeführt wurden. Das Ziel eines weiteren Ansatzes war es daher, die ungleich leichter verfügbaren, formalinfixierten Gewebe aus pathologischen Archiven für zukünftige Untersuchungen zur Prävalenz der Fusion in FTCs zugänglich zu machen. 14 2 MATERIAL UND METHODEN 2 MATERIAL UND METHODEN Im folgenden Abschnitt wird eine Übersicht über die Herkunft verwendeter Gewebeproben sowie über die angewandten Methoden gegeben. An dieser Stelle nicht aufgeführt werden die FISH, immunhistochemische Färbungen sowie zytogenetische Methoden. Ausführlichere Schilderungen zur Methodik finden sich in den jeweiligen Publikationen. 2.1 Gewebeproben humaner Tumoren Bei molekulargenetischen Untersuchungen von Tumoren der Schilddrüse wurden in der Regel formalinfixierte, in Paraffin eingebettete Gewebeproben verwendet. Diese stammten aus pathologischen Instituten, überwiegend aus dem Zentrum für Pathologie am Klinikum Bremen-Mitte, und waren histologisch begutachtet worden. In Einzelfällen standen auch Zellinien bzw. Primärkulturen oder schockgefrorene Gewebeproben zur Verfügung. Die Probenentnahmen aus Uterus-Leiomyomen nach Myomenukleationen oder Hysterektomien fanden direkt im Operationssaal statt. Dabei wurde jeweils ein Teil der Probe in flüssigem Stickstoff schockgefroren und ein weiterer Teil in Hanks Salzlösung (HBSS, Hanks’ balanced salt solution) mit Penicillin (200 IE/ml) und Streptomycin (200 µg/ml) zur Anlage von Primärkulturen und späteren Karyotypisierung transportiert. Im Falle von Hysterektomien konnte häufig auch eine Probe des tumorfreien Myometriums asserviert werden. Die Probenentnahmen fanden im Krankenhaus St. Joseph-Stift, Bremen, sowie im DIAKO, Evangelisches Diakonie-Krankenhaus, Bremen, statt. 2.2 RNA-Isolierungen Zur RNA-Isolierung aus FFPE-Geweben wurden zunächst 5 µm dünne Schnitte angefertigt und mit Xylol entparaffiniert. Die RNA-Isolierung erfolgte anschließend mit dem „High Pure RNA Paraffin Kit“ (Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim) gemäß der Anweisungen des Herstellers. In späteren Arbeiten wurde stattdessen das „RNeasy FFPE Kit“ (Qiagen GmbH, Hilden) eingesetzt. Bei RNA-Isolierungen aus kryokonservierten Geweben wurde das „RNeasy Mini Kit“ (Qiagen) gemäß Herstellerangaben eingesetzt. Die RNA-Konzentration wurde im Anschluß an die Isolierung spektrophotometrisch bestimmt. Dazu wurde das „BioPhotometer“ (Eppendorf AG, Hamburg) verwendet. 2.3 cDNA-Synthesen Für Real-Time RT-PCRs wurden in der Regel 250 ng Gesamt-RNA in Reaktionsansätzen zu 20 µl nach der von Gerard et al. (1997) beschriebenen Methode revers transkribiert. Als Primer wurden Hexanukleotide (Invitrogen GmbH bzw. Life Technologies GmbH, Darmstadt) verwendet, als Enzym wurde zumeist die Reverse Transkriptase des Moloney-Mäuse15 2 MATERIAL UND METHODEN Leukämievirus (M-MLV RT, Invitrogen bzw. Life Technologies) nach den Vorgaben des Herstellers eingesetzt. Außerdem diente „RNase OUT“ (Invitrogen bzw. Life Technologies) als RNase-Inhibitor. Bei Verwendung von Hexanukleotiden wurden die Reaktionsansätze für 10 min bei 25 °C inkubiert, bevor die Reaktion bei 37 °C für 50 min stattfand und anschließend das Enzym durch Erhitzen auf 70 °C für 15 min inaktiviert wurde. 2.4 Quantitative Real-Time RT-PCRs Zur genspezifischen Expressionsanalyse kamen entweder kommerzielle TaqMan-Assays (Applied Biosystems Deutschland GmbH bzw. Life Technologies GmbH, Darmstadt) oder separat synthetisierte Primer und TaqMan-Sonden (Heid et al., 1996) zum Einsatz, die in der Regel FAM als 5’-Fluorophore enthielten. Als 3’-Quencher dienten neben TAMRA auch nicht-fluoreszierende Fluorophore, zum Teil auch in Verbindung mit sogenannten „minor groove binders“ (MGB). Des weiteren wurde der „TaqMan Universal PCR Master Mix“ (Applied Biosystems bzw. Life Technologies) verwendet. Die Reaktionen liefen auf dem „7300 Real-Time PCR System“ (Applied Biosystems) unter folgendem Temperaturprofil ab: 50 °C für 2 min, 95 °C für 10 min und bis zu 50 PCR-Zyklen mit 15 sec bei 95 °C und 1 min bei 60 °C. Die Auswertung der Experimente erfolgte unter Verwendung der „7300 System Sequence Detection Software“ (Applied Biosystems). Als endogene Kontrolle in relativen Quantifizierungen diente entweder 18S rRNA oder HPRT1. Die relativen Genexpressionen wurden mit Hilfe der komparativen ∆CT-Methode berechnet (Livak und Schmittgen, 2001; Schmittgen und Livak, 2008). Dabei wird zunächst für jede Probe die Differenz aus den mittleren CT-Werten des Zielgens und der endogenen Kontrolle (∆CT) ermittelt. Eine Probe wird als sogenannter Kalibrator festgelegt, zu dessen Genexpression die Messungen aller anderen Proben in Relation gesetzt werden, in dem die Differenz aus ∆CT-Wert jeder Einzelprobe und ∆CT-Wert des Kalibrator berechnet wird (∆∆CT). Daraus lassen sich mit der Formel 2-∆∆Ct relative Werte ableiten, wobei der Kalibrator definitionsgemäß den Wert 1 erhält. 2.5 RT-PCR Für herkömmliche RT-PCRs wurden cDNA-Synthesen wie oben beschrieben durchgeführt, allerdings wurde bis zu 1 µg Gesamt-RNA eingesetzt. Zur Amplifizierung wurden verschiedene Taq-Polymerasen eingesetzt, darunter beispielsweise die „Dream Taq DNA Polymerase“ (Fermentas GmbH, St. Leon Rot) mit einem mitgelieferten Reaktionspuffer. Zum Nachweis der PAX8-PPARG-Fusionstranskripte wurden die genspezifischen Primer in einer Konzentration von 0,1 µM verwendet. Die hauptsächlich verwendeten Thermocycler waren der „mastercycler gradient“ (Eppendorf) und der „TGradient“ (Biometra GmbH, Göttingen). Die initiale Denaturierung bei 95 °C wurde üblicherweise für 5 - 10 min durchgeführt. Dann 16 2 MATERIAL UND METHODEN folgten 40 - 45 PCR-Zyklen, in denen die Denaturierungstemperatur bei 95 °C lag, gefolgt von einer Annealing-Phase bei einer den jeweils verwendeten Primern angepaßten Temperatur (etwa 60 bis 65 °C) sowie einer Elongationsphase bei 72 °C. Die Dauer der einzelnen Phasen variierte, lag in der Regel aber zwischen 30 - 60 sec. Die finale Elongation erfolgte für 5 - 7 min bei 72 °C. 2.6 Gelelektrophoretische Auftrennung Zur Separation von PCR-Produkten wurden Agarose-Gele unterschiedlicher Konzentrationen hergestellt. Für längere Fragmente wurde „LE Agarose“ (Biozym Scientific GmbH, Hessisch Oldendorf) in Verbindung mit TAE-Puffer, für sehr kurze PCR-Produkte stattdessen „Sieve 3:1 Agarose“ (Biozym) mit TBE-Puffer verwendet. In Anhängigkeit von der Anwendung wurde auf verschiedene Fragmentlängenmarker zurückgegriffen, am häufigsten kamen jedoch „GeneRuler 1 kb Plus DNA Ladder“ und „Ultra Low Range DNA Ladder“ (Fermentas) zum Einsatz. Die Agarosegele wurden gefärbt mit 10 mg/ml Ethidiumbromid (Invitrogen). Die angelegte Spannung lag bei Gelen mittlerer Größe und Verwendung der LE Agarose meist um 100 V, bei kleinen Gelen und Sieve 3:1 Agarose dagegen stets bei 80 V. Im Anschluß an die Gelelektrophorese wurden die Gele auf einem UV-Transilluminator UST-30M-8E (Biostep GmbH, Jahnsdorf) unter UV-Licht mit einer Wellenlänge von 312 nm betrachtet und ggf. zur Dokumentation fotografiert. Für Sequenzierungen der PCR-Produkte wurden die entsprechenden Banden unter UV-Licht aus dem Agarosegel ausgeschnitten. Die DNA wurde anschließend unter Verwendung des „QIAquick Gel Extraction Kits“ (Qiagen) aufgereinigt und zum Sequenzieren an einen externen Dienstleister gesendet (Eurofins MWG GmbH, Ebersberg). 2.7 Stimulation der HMGA2-Expression in adipösen mesenchymalen Stammzellen Die Gewinnung adipöser mesenchymaler Stammzellen aus adultem Fettgewebe erfolgte wie an anderer Stelle beschrieben (Markowski et al., 2011). In sterilen Petrischalen mit einem Durchmesser von 9,6 cm wurden 300.000 Zellen in Medium TC199 (200 IE/ml Penicillin, 200 µg/ml Streptomycin) mit 20 % FCS ausgesät. Die Serumkonzentration wurde nach 24 h auf 1 % gesenkt. Nach weiteren 24 h wurde das Medium verworfen und ersetzt durch Medium TC199, das FGF1 (Jena Bioscience, Jena) in einer Konzentration von 25 ng/ml enthielt. Parallel wurden Zellen in Medium TC199 mit 1 % FCS ohne FGF1 als Kontrolle kultiviert. Nach Inkubationszeiten von 12, 24 und 72 h wurden die Zellen in Puffer RLT mit βMercaptoethanol lysiert. Die RNA-Isolierung erfolgte mit dem RNeasy Mini Kit (Qiagen) nach den Anweisungen des Herstellers. 17 2 MATERIAL UND METHODEN 2.8 Plasmidisolierung aus transformierten E. coli-Zellen Es lagen kryokonservierte Escherichia coli-Zellen vor, die mit den gewünschten Plasmiden transformiert worden waren. Dabei handelte es sich um den eukaryotischen Expressionsvektor pCR3.1 (Invitrogen), der einen CMV-Promotor enthält, ohne Insert einerseits und um denselben Vektor, in den die HMGA2-kodierende Sequenz kloniert worden war. Die transformierten Zellen wurden aufgetaut und zum Animpfen von Vorkulturen verwendet. Dazu wurden 6 ml LB-Medium (1 % NaCl, 1 % Bacto-Trypton, 0,5 % Hefeektrakt, 100 µg/ml Ampicillin, pH 7,0) angeimpft und bei 37 °C ca. 7 h inkubiert. Als Hauptkultur wurden 300 µl der Vorkulturen in 300 ml LB-Medium mit 100 µg/ml Ampicillin gegeben und ebenfalls bei 37 °C über Nacht inkubiert. Die Isolierung der Plasmide erfolgte unter Verwendung des Nucleo Bond Xtra Maxi Plus EF Kits (Macherey-Nagel GmbH, Düren) gemäß Herstellerangaben. Die Konzentrationen der Plasmide wurden spektrophotometrisch bestimmt. Zur Kontrolle wurde ein Verdau von je 2 µg Plasmid-DNA mit dem Restriktionsenzym EcoRI („Fast Digest“, Fermentas) gemäß Herstellerangaben bei 37 °C für 30 min durchgeführt und anschließend in einem 1,5-prozentigen Agarose-Gel aufgetrennt. Der Vektor besitzt zwei Schnittstellen für dieses Enzym, die das einklonierte Insert flankieren, so daß nach dem Verdau und gelelektrophoretischer Auftrennung die Präsenz eines Inserts festgestellt und dessen Länge abgeschätzt werden kann. 2.9 Transfektion eukaryotischer Zellen In 2 ml Medium mit 10 % DMSO kryokonservierte Zellen der MCF7-Zellinie wurden bei 37 °C im Wasserbad aufgetaut, in 8 ml Medium TC199 mit 20 % FCS überführt und bei 120 x g für 10 min sedimentiert. Die Zellpellets wurden in Medium resuspendiert, in Zellkulturflaschen mit 5 ml Medium überführt und bei 37 °C und 5 % CO2 inkubiert. Am nächsten Tag wurde das Medium ausgetauscht. Bei konfluentem Wachstum wurden die Zellen trypsiniert (TrypLE Express, Life Technologies) und passagiert. Zur Transfektion wurden pro Well einer 6-WellZellkulturplatte (Nunc GmbH & Co. KG, Wiesbaden) 150.000 Zellen in 2 ml Medium TC199 ausgesät und über Nacht bei 37 °C und 5 % CO2 inkubiert. Am nächsten Tag wurden sie mit Hilfe der Transfektionsreagenz Lipofectamine LTX (Life Technologies) transfiziert. Zur Bildung der Transfektionskomplexe wurde antibiotika- und serumfreies Medium verwendet. Neben dem Leervektor ohne Insert und dem HMGA2-Expressionsvektor wurde je ein Ansatz unbehandelt belassen sowie mit Transfektionsreagenz ohne Plasmid-DNA behandelt. In einem Gesamtvolumen von 500 µl wurden 7 µl Transfektionsreagenz und 2,5 µg PlasmidDNA für 25 min bei Raumtemperatur inkubiert und anschließend auf die Zellen in 2 ml Medium getropft. Die transfizierten Zellen wurden bei 37 °C und 5 % CO2 inkubiert. Die Isolierung der mRNA erfolgte 24 h bzw. 48 h nach der Transfektion unter Verwendung des RNeasy Mini Kits (Qiagen). 18 3 ERGEBNISSE 3 ERGEBNISSE 3.1 Chromosomale Aberrationen und deren Auswirkungen auf die HMGA-Gene in Leiomyomen des Uterus Benigne Tumoren mesenchymalen Ursprungs weisen häufig klonale chromosomale Aberrationen auf, anhand derer sie zytogenetischen Gruppen zugeordnet werden können. Dies trifft auf etwa ein Fünftel bis die Hälfte aller Leiomyome des Uterus zu (Nilbert und Heim, 1990; Kiechle-Schwarz et al., 1991; Pandis et al., 1991; Rein et al., 1991; Meloni et al., 1992). Myome mit Veränderungen der Region 12q14~15 bilden eine der beiden größten zytogenetischen Gruppen (Heim et al., 1988; Schoenmakers et al., 1995; Wanschura et al., 1997). Nahezu ebenso häufig ist die chromomale Bande 7q22 entweder von einer interstitiellen Deletion del(7)(q22q32) oder anderen Rearrangierungen betroffen (Rein et al., 1991; Ozisik et al., 1993; Sargent et al., 1994). Deutlich seltener treten Myome mit Aberrationen der chromosomalen Bande 6p21 auf (Nilbert und Heim, 1990; Kiechle-Schwarz et al., 1991; Ozisik et al., 1995). Wie auch aus Untersuchungen anderer benigner mesenchymaler Tumoren bekannt ist, sind die HMGA-Gene häufig von chromosomalen Veränderungen betroffen. Rearrangierungen der Region 12q14~15, in der HMGA2 lokalisiert ist, treten unter anderem in Lipomen (Ashar et al., 1995; Schoenmakers et al., 1995; Sreekantaiah et al., 1991; Nielsen und Mandahl, 2002; Mandahl und Mertens, 2010), in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen (Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1993; Schoenmakers et al., 1995), in chondroiden Lungenhamartomen (Dal Cin et al., 1993; Fletcher et al., 1995; Schoenmakers et al., 1995; Rogalla et al., 2000) sowie in Endometriumpolypen (Walter et al., 1989; Vanni et al., 1993) auf. Ebenso ist auch die Bande 6p21, in der das verwandte HMGA1-lokalisiert ist, häufig in Lipomen, chondroiden Lungenhamartomen und Endometriumpolypen von chromosomalen Rearrangierungen betroffen (Johansson et al., 1993; Xiao et al., 1997; Kazmierczak et al., 1998; Kazmierczak et al., 1999; Tallini et al., 2000; Bartuma et al., 2007; Medeiros et al., 2012), nicht jedoch in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen (Rohen et al., 1999). Im ersten Abschnitt der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen chromosomaler Aberration und Auswirkung auf die HMGA-Gene in Uterus-Leiomyomen unternommen. In den nachfolgend vorgestellten Publikationen wurde untersucht, wie sich Aberrationen der Banden 12q14~15 und 6p21 auf die Expression der HMGA-Gene auswirken. Im Fokus einer weiteren Arbeit stand der zugrundeliegende Mechanismus, der bei 12q14~15-Veränderungen die HMGA2-Expression beeinflussen kann. 19 3 ERGEBNISSE 3.1.1 Overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas points to its general role for the pathogenesis of the disease (Klemke et al., 2009) Unter den Uterus-Leiomyomen mit klonalen chromosomalen Aberrationen liegen am häufigsten solche Veränderungen vor, die die chromosomale Region 12q14~15 betreffen (Heim et al., 1988). Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, daß in Tumoren dieser zytogenetischen Gruppe HMGA2 von den chromosomalen Veränderungen betroffen ist (Ashar et al., 1995; Schoenmakers et al., 1995; Schoenberg Fejzo et al., 1995; Hennig et al., 1996a; Wanschura et al., 1997). Im Gegensatz zu Lipomen müssen die Bruchpunkte in Myomen nicht zwangsläufig intragenisch lokalisiert sein, sondern können sowohl upstream als auch downstream von HMGA2 auftreten. Eine Veränderung der Transkripte bleibt dann zwar aus, es wird aber eine verstärkte Genexpression ausgelöst (Schoenberg Fejzo et al., 1996; Hennig et al., 1999; Tallini et al., 2000; Gross et al., 2003; Quade et al., 2003). Bislang nicht hinreichend untersucht war das Expressionslevel in Myomen, die keine den HMGA2-Locus betreffenden chromosomalen Veränderungen aufweisen. Daher wurden insgesamt 180 Uterus-Leiomyome von 100 Patientinnen zunächst karyotypisiert. Zytogenetisch wurde eine Aberration im Bereich 12q14~15 in elf Tumoren nachgewiesen. Zumeist handelte es sich dabei um eine Translokation t(12;14)(q15;q24). In einem weiteren Leiomyom schlug die Karyotypisierung fehl, eine HMGA2 betreffende Rearrangierung konnte aber mittels FISH nachgewiesen werden. Die übrigen Leiomyome wiesen einen normalen Karyotyp oder andere klonale Aberrationen auf. Darüber hinaus lagen Gewebeproben von 57 Myometrien vor, die ebenfalls zur Quantifizierung der HMGA2-Expression mittels qRT-PCR herangezogen wurden. Von 51 Patientinnen standen zusammengehörige Gewebeproben des Myometriums und mindestens eines Leiomyoms zur Verfügung. Die Quantifizierung ergab, daß die Myome mit 12q14~15-Veränderungen HMGA2 erwartungsgemäß am stärksten exprimieren. Als unerwartet niedrig stellte sich das Expressionslevel allerdings in einem Myom mit zytogenetisch nachgewiesener t(12;14)(q15;q24) heraus. In diesem Fall wurde eine Interphase-FISH an formalinfixiertem Gewebe des Tumors mit einer den HMGA2-Locus überspannenden Sonde durchgeführt. In 98 % der ausgewerteten Zellkerne wurden dabei kolokalisierte Signale der Bruchpunktsonde beobachtet, was auf einen intakten HMGA2-Locus hindeutet. Auffällig hoch war dagegen das Expressionslevel in einem Myom mit nach zytogenetischer Untersuchung normalem 46,XX-Karyotyp. Auch dieser Tumor wurde einer FISH unterzogen, wobei eine Rearrangierung in 23 % der Zellen festgestellt wurde, die zytogenetisch nicht in Erscheinung getreten war und die die hohe HMGA2-Expression erklären kann. Aufgrund der Ergebnisse der FISH mußte dieses Myom folglich der Gruppe mit 12q14~15-Aberration zugeordnet werden. Nach den kombinierten Ergebnissen der zytogenetischen und molekularzytogenetischen Untersuchungen wiesen zwölf der 180 untersuchten Leiomyome den 20 3 ERGEBNISSE HMGA2-Locus betreffende Aberrationen auf. In all diesen Fällen wurde eine sehr starke Expression des Gens festgestellt. Im Gegensatz zu der gut untersuchten Situation in Myomen mit chromosomaler Veränderung der Region 12q14~15 war nicht bekannt, ob auch Myome mit normalem Karyotyp bzw. mit andersartigen Aberrationen eine veränderte HMGA2-Expression aufweisen. Von 51 Hysterektomie-Patientinnen lagen auch Gewebeproben von tumorfreiem Myometrium vor, so daß ein Vergleich der HMGA2-Expression von insgesamt 107 Leiomyomen, davon fünf mit aberranter Region 12q14~15, mit dem dazugehörigen Myometrium möglich war. Es wurde festgestellt, daß nicht nur die Gruppe der Myome mit 12q14~15-Veränderungen verstärkt HMGA2 exprimiert, sondern daß auch Myome ohne diese chromosomale Aberration das Gen mehrheitlich wesentlich stärker exprimieren als die glatte Muskulatur des jeweiligen Uterus. Von 101 Myomen ohne 12q14~15-Veränderung lag das Expressionslevel in nur elf Tumoren unterhalb des im Myometrium der jeweils selben Patientin ermittelten Wertes. Auch zwischen der mittleren relativen HMGA2-Expression in tumorfreien Myometrien (1,8) und Myomen ohne 12q14~15-Veränderung (11,4) bestand ein statistisch signifikanter Unterschied (p < 0,05). 21 3 ERGEBNISSE I. Overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas points to its general role for the pathogenesis of the disease. Klemke M, Meyer A, Hashemi Nezhad M, Bartnitzke S, Drieschner N, Frantzen C, Schmidt EH, Belge G, Bullerdiek J. 2009. Genes, Chromosomes and Cancer 48: 171-178. Eigenanteil: Probenentnahme aus Uterus-Leiomyomen und dazugehörigen Myometrien zur Kryokonservierung sowie Karyotypisierung Durchführung der RNA-Isolierung sowie der relativen Quantifizierung der HMGA2Expression und deren Auswertung in Zusammenarbeit mit A. Meyer Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit N. Drieschner und J. Bullerdiek 22 3 ERGEBNISSE GENES, CHROMOSOMES & CANCER 48:171–178 (2009) Overexpression of HMGA2 in Uterine Leiomyomas Points to its General Role for the Pathogenesis of the Disease Markus Klemke,1† Anke Meyer,1† Maliheh Hashemi Nezhad,1 Sabine Bartnitzke,1 Norbert Drieschner,1 Christiane Frantzen,2 Ernst Heinrich Schmidt,3 Gazanfer Belge,1 and Jörn Bullerdiek1,4* 1 Center for Human Genetics,University of Bremen, 28359 Bremen,Germany Women’s Clinic, St.Joseph-Stift Hospital, 28209 Bremen,Germany 3 Department of Obstetrics and Gynecology,DIAKO Evang.Diakonie Hospital, 28239 Bremen,Germany 4 Clinic for Small Animals and Research Cluster REBIRTH,University of Veterinary Medicine, 30137 Hanover,Germany 2 An overexpression of HMGA2 is supposed to be a key event in the genesis of leiomyoma with chromosomal rearrangements affecting the region 12q14-15 targeting the HMGA2 gene, but gene expression data regarding differences between uterine leiomyomas with and those without 12q14-15 aberrations are insufficient. To address the question whether HMGA2 is only upregulated in the 12q14-15 subgroup, the expression of HMGA2 was analyzed in a comprehensive set of leiomyomas (n ¼ 180) including tumors with 12q14-15 chromosomal aberrations (n ¼ 13) and matching myometrial tissues (n ¼ 51) by quantitative RT-PCR. The highest expression levels for HMGA2 were observed in tumors with rearrangements affecting the region 12q14-15, but although HMGA2 is expressed at lower levels in leiomyomas without such aberrations, the comparison between the expression in myomas and matching myometrial tissues indicates a general upregulation of HMGA2 regardless of the presence or absence of such chromosomal abnormalities. The significant (P < 0.05) overexpression of HMGA2 also in the group of fibroids without chromosomal aberrations of the 12q14-15 region suggests C 2008 Wiley-Liss, Inc. V a general role of HMGA2 in the development of the disease. INTRODUCTION Uterine leiomyomas (UL, fibroids) are the most frequent gynecological tumors and, despite being benign, constitute an enormous public health burden. Among the symptoms caused by uterine leiomyomas are menorrhagia, abdominal pain, and infertility (Stewart, 2001). Their actual prevalence is still a matter of debate and seems to vary among populations, but at least one third of women aged 30 years or older have one or more UL (Cramer and Patel, 1990; Baird et al., 2003; Heinemann et al., 2003). Their incidence seems to be higher in African American than in European American or European women (Marshall et al., 1998). Currently, mutations of the two human genes encoding high mobility group proteins of the HMGA type, i.e., HMGA1 and HMGA2 have been assumed to be causally linked with the development of subsets of uterine leiomyomas. Both genes encode members of the so-called high mobility group proteins. HMGA proteins are capable of binding to the minor groove of ATrich DNA with three DNA-binding domains (socalled AT-hooks), thus inducing conformational changes in chromatin structure and enabling the regulation of the expression of various target genes. In addition, they can interact with other proteins by means of their acidic domain (Fusco and Fedele, 2007). HMGA1 and HMGA2 map to chromosomal bands that are targeted by nonrandom structural chromosomal abnormalities found in uterine leiomyomas, i.e., 6p21 for HMGA1 (Kazmierczak et al., 1996) and 12q14-15 for HMGA2 (Ashar et al., 1995; Schoenmakers et al., 1995). Usually, these regions are affected by chromosomal translocations but inversions can occur as well with structural chromosomal aberrations affecting 12q14-15 being much more frequent than those affecting 6p21 (Nilbert and Heim, 1990). The molecular alterations resulting from the cytogenetic deviations generally seem to Supported by: Tönjes-Vagt-Stiftung, Bremen. y Markus Klemke and Anke Meyer contributed equally to this work. *Correspondence to: Jörn Bullerdiek, Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Str. ZHG, 28359 Bremen, Germany. E-mail: [email protected] Received 9 May 2008; Accepted 18 September 2008 DOI 10.1002/gcc.20627 Published online 3 November 2008 in Wiley InterScience (www.interscience.wiley.com). C 2008 Wiley-Liss, Inc. V 23 3 ERGEBNISSE 172 KLEMKE ET AL. include an upregulation of the genes (Tallini et al., 2000; Gross et al., 2003). With regard to HMGA2, a considerable fraction of the chromosomal breakpoints has been assigned to regions outside the open reading frame of the gene, thus primarily affecting its expression rather than its protein sequence (Quade et al., 2003). Thus, overexpression of HMGA2 seems to be sufficient to trigger tumorigenesis. It is obvious that an enhanced level of HMGA2 is pathogenetically relevant in a subset of some 10–20% of uterine leiomyomas (Hennig et al., 1999), but it remains an open question whether or not an increased level of HMGA2, compared to normal myometrium, may characterize also leiomyomas that do not have HMGA2 rearrangements. A recent study by Peng et al., (2008) suggests that upregulation of HMGA2 may be a more general phenomenon in UL but the analyzed tumors were not genetically classified and no matched samples were analyzed individually by quantitative RT-PCR. Herein, we have quantitated the level of HMGA2 mRNA in a large series of uterine leiomyomas. MATERIALS AND METHODS Tissue Samples Samples of uterine leiomyomas and myometrium were snap frozen in liquid nitrogen immediately after surgery and stored at 80 C. In case of UL another part of the tumor was used for cell culturing and karyotyping. Informed consent was obtained from all patients. For fluorescence in situ hybridization (FISH) analyses HOPE (HEPES-glutamic acid buffer mediated organic solvent protection effect)-fixed, paraffin-embedded tissue sections were used. The tissues were cut into 5 lm sections which were subsequently used for FISH analyses. RNA Isolation, Reverse Transcription, and Quantitative RT-PCR RNA was isolated from fresh-frozen tissue samples with the RNeasy Mini Kit (Qiagen, Hilden, Germany) including DNase treatment according to the manufacturer’s instructions and quantitated by spectrophotometry. After reverse transcription of 250 ng of total RNA using M-MLV RT (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) and random hexamers, the HMGA2 mRNA levels were determined by relative quantification referring to the expression of 18S rRNA. Real-time PCR was performed on a 7300 Real-Time PCR System with Assay No. Hs00171569_m1 (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany) for the detection of HMGA2 and primers and probe for 18S rRNA as described previously (Belge et al., 2008). Analysis of Gene Expression The relative expression was calculated by the DCt method, using 18S rRNA as endogenous control and by choosing the HMGA2 expression of a myometrial sample as calibrator. The significance of differential HMGA2 expression between the different groups (myometrium, myoma with and without 12q14-15 aberrations) was determined by Student’s t-test. Cell Culture After surgery, samples of primary tumors were stored in Hank’s solution with antibiotics (200 IU/ml penicillin, 200 lg/ml streptomycin). For cell culture the tumor samples were minced and treated with 0.26% (200U/ml) collagenase (Serva, Heidelberg, Germany) for 5–8 hr. After centrifugation, the pellet was resuspended in culture medium (TC 199 with Earle’s salts supplemented with 20% fetal bovine serum, 200 IU/ml penicillin, 200 lg/ml streptomycin) and incubated at 37 C and 5% CO2. Chromosome Analyses For chromosome analyses exponentially growing cultures of leiomyoma cells were used. Metaphase chromosome spreads were prepared by using colcemid (0.06 lg/ml for 1 hr) to arrest cultured cells during mitosis. A hypotonic solution (culture medium and aqua bidest in a 1:6 ratio) and the fixative (methanol and acetic acid in a 3:1 ratio) were then applied sequentially. Finally, the chromosome suspension was dropped onto glass slides. The chromosomes were GTGbanded according to routine techniques. Karyotype description followed ISCN (2005). HMGA2-Specific Break-Apart Probes and FISH For FISH three BAC clones were used as break-apart probes. RP11-745O10 (AC078927) and RP11-293H23 (AC012264) are located distal (30 ) to HMGA2. RP11-269K4 (AQ478964 and AZ516203) is located proximal (50 ) to HMGA2. Labeling was performed by nick translation (Roche Diagnostics, Mannheim, Germany) either with digoxigenin (RP-269K4) or biotin (RP11- Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 24 3 ERGEBNISSE OVEREXPRESSION OF HMGA2 IN UTERINE LEIOMYOMAS 745O10 and RP11-293H23). For each FISH experiment 2 ng/ll of the distally located probes (RP11-745O10 and RP11-293H23) and 3 ng/ll of RP11-296K4 were used in 15 ll hybridization solution containing 50% formamide, 2SSC, 10% dextrane sulfate and 105 ng/ll COT human DNA. FISH analysis on metaphase preparations was performed after GTG banding of the metaphase spreads. Treatment of metaphases and subsequent FISH experiments were performed as described previously (Kievits et al., 1990) with a few modifications. For one slide 25 ll of hybridization mixture were used. Codenaturation was performed on a Mastercycler gradient (Eppendorf, Hamburg, Germany) for 3 min at 80 C followed by O/N hybridization in a humidified chamber at 37 C. Posthybridization was performed at 61 C for 5 min in 0.1SSC. Subsequent treatment of slides was performed as described previously (Kievits et al., 1990). For detection of the hybridized probes antidigoxigenin fluorescein fab fragments (Roche Diagnostics) and Cy3-conjugated streptavidin (Dianova, Hamburg, Germany) were used. Slides were counterstained with DAPI (0.75 lg/ml) (Vector Laboratories, Burlingame, CA). For FISH, formalin-fixed, paraffin-embedded (FFPE) tissue sections were deparaffinized with diethylether. Protease digestion was done with a pepsin ready-to-use solution (DCS, Hamburg, Germany) for 12–17 min. After dehydration in a 70%, 80%, and 95% ethanol series the sections were postfixed with 1% formaldehyde in 1PBS for 15 min. Prior to codenaturation the sections were dehydrated again. Codenaturation was performed on a Mastercycler gradient (Eppendorf) for 5 min at 85 C followed by O/N hybridization in a humidified chamber at 37 C. Posthybridization was performed at 42 C or 61 C for 2 min in 0.4SSC/0.3%NP-40. Subsequent treatment of slides and detection of hybridized probes were performed as described for FISH on metaphase preparations. Slides were examined in an Axioskop 2 plus fluorescence microscope (Zeiss, Göttingen, Germany). Images were captured with an AxioCam MRm digital camera and were edited with AxioVision (Zeiss). For metaphase preparations, 10 metaphases were examined. For analysis of FFPE tissue sections at least 100 nonoverlapping nuclei from different (at least three) areas of the tumors were scored. Nuclei with two colocalized red/green signals (RG) were scored as normal. 173 Nuclei with one colocalized red/green signal, one single red, and one single green signal (1RG1R1G) were scored as positive for HMGA2 rearrangement. RESULTS For this study 180 uterine leiomyomas from 100 patients have been investigated by qRTPCR for the expression level of HMGA2. A total of 57 myometrium samples from uteri removed because of the occurrence of UL were investigated as well. For 51 of these samples, matching tissue from one or more leiomyomas was available. All UL have been karyotyped successfully based on at least 10 G-banded metaphases showing a resolution of 400 bands per haploid set or higher. Based on cytogenetics the group of UL was further subdivided into those showing aberrations of chromosomal region 12q14-15 (n ¼ 13; Table 1) and those with an apparently normal karyotype or other clonal aberrations (n ¼ 167), respectively. As to these three groups, i.e., myometrium, UL with 12q14-15 changes, and other UL HMGA2 expression was determined by qRT-PCR using fresh-frozen samples. The average relative HMGA2 mRNA expression was 1.99 for the myometria and 261.41 for all UL. When distinguishing between both subgroups of UL outlined above average expression levels were 3213.78 for UL with aberrations in the chromosomal region 12q14-15 and 31.59 for those without changes in this region, respectively. Thus, even within the group of UL without cytogenetically detectable rearrangements of the HMGA2 locus at 12q14-15 HMGA2 mRNA was expressed at a higher level than in myometrium (Fig. 1). Differences between all leiomyomas and myometrium as well as between leiomyomas without 12q14-15 aberrations and myometrium were statistically significant (P < 0.005 and P < 0.05, respectively). Furthermore, an individual analysis of the matched samples (51 myometrial tissues and 107 corresponding UL) was performed. The mean HMGA2 expression was 11.37 in karyotypically normal UL (n ¼ 101) and 1.77 in the corresponding myometrial tissues (n ¼ 51). The results clearly show that in nearly all cases within each of the paired samples the leiomyomas showed higher HMGA2 expression than the corresponding myometrium (Fig. 2). One case with a normal karyotype and an unexpectedly high HMGA2 expression as well as Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 25 3 ERGEBNISSE 174 KLEMKE ET AL. TABLE 1. Karyotypes of the 13 Leiomyomas with Chromosome 12 Aberrations and Results of Interphase FISH with HMGA2 Specific Break-Apart Probes Karyotype 46,XX,inv(5)(q15q31 33),t(12;14)(q15;q24)[13] 46,XX,t(12;15;14)(q15;q26;q24)[20]/46,XX[1] 46,XX[36] – 46,XX,der(1)r(1;2),t(12;14)(q15;q24)[4]/46,XX,t(12;14)(q15;q24)[13] 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[9]/46,XX[3] 46,XX,r(1),t(1;12;14)(p36.3;q14;q24)[19] 46,XX,t(2;12)(q33;q13)[17] 46,XX,der(12),der(14)?ins(14;12)[8]/46,idem,r(1)[4] 46,XX,t(3;5;12)(q23 25;p13 15;q13 15)[11]/45,XX,idem,-22 [10] 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[5]/46,XX[9] 45,XX,t(12;14)(q15;q24),der(14)t(12;14)(q15;q24),-22[15] 45,XX,t(12;14)(q15;q24),der(14)t(12;14)(q15;q24),-22[15] Relative HMGA2 expression FISH results (2RG/1RG1R1G)a 8.6 302.3 894.5 993.3 1047.8 1327.3 1722.5 2381.6 3444.3 4450.7 5906.1 7760.3 11539.7 98/1 – 72/23 41/51 m – – – – – – – – a Percentage of nuclei either with two colocalized signals (2RG) or with one colocalized, one single red and one single green signal (1RG1R1G) indicating a HMGA2 rearrangement. m, FISH was performed on metaphase preparations (Fig. 4). All 10 metaphases showed a breakpoint upstream of HMGA2. a second myoma with a cytogenetically visible t(12;14) and a rather low HMGA2 expression were checked by interphase FISH. In the cytogenetically normal myoma, FISH showed HMGA2 disruption in 23% of the cells (Fig. 3, Table 1). The tumor with visible t(12;14) but low expression of HMGA2 showed two colocalized signals in 98% of the nuclei, indicating an intact HMGA2 locus. Metaphase FISH was also done on one case with a t(12;14)(q15;q24) (Fig. 4). Interestingly, the probe located proximal to HMGA2 (RP11269K4) showed three signals: on the normal chromosome 12, the derivative chromosome 12, and the derivative chromosome 14 (Fig. 4C), indicat- ing a breakpoint located 50 of HMGA2. The approximately 16kb distance between the probe RP11-269K4 and the 50 end of HMGA2 suggests that the breakpoint was located approximately 20kb upstream of HMGA2. DISCUSSION Despite their high prevalence the etiology and pathogenesis of UL remain poorly understood. Mutations of the gene encoding the high mobility group protein HMGA2 have been suggested to cause a subset of uterine leiomyomas (Schoenmakers et al., 1995; Hennig et al., 1999). As a Figure 1. Relative quantification of the HMGA2 expression in uterine leiomyomas and myometrial tissues. Green bars: Myometrium; yellow bars: UL without cytogenetically detectable aberrations of chromosomal region 12q14-15; red bars: UL with 12q14-15 aberrations. Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 26 3 ERGEBNISSE OVEREXPRESSION OF HMGA2 IN UTERINE LEIOMYOMAS 175 Figure 2. HMGA2 expression in UL (crosses) and matching myometrial tissues (open circles) in increasing order of expression in myometrial tissues. Triangles indicate UL with 12q14-15 aberrations. rule, this subset is characterized by cytogenetically visible structural chromosome alterations affecting chromosomal region 12q14-15. HMGA2 has been identified as the target of these alterations (Schoenmakers et al., 1995) and despite a wide distribution of breakpoints, intragenic as well as extragenic (Kazmierczak et al., 1995; Hennig et al., 1996; Schoenmakers et al., 1999; Kurose et al., 2000; Mine et al., 2001; Takahashi et al., 2001; Quade et al., 2003), the key mechanism by which the chromosomal alterations contribute to tumorigenesis seems to be an upregulation of the HMGA2 gene leading to overexpression of the full-length transcript or a truncated or chimeric protein. Nevertheless, the majority of UL lack cytogenetically visible chromosome alterations and also by molecularcytogenetic methods there is no evidence that submicroscopic alterations of the HMGA2 locus occur in a considerable number of these cases (Weremowicz and Morton, 1999). On the other hand, HMGA2 overexpression could play a more general role in the development of UL, and not only in the subgroup characterized by 12q14-15 alterations. Roughly 10 years ago the hypothesis was advanced that HMGA2 overexpression induces an embryonic chromatin configuration in cells, thus re-endowing them with a stem-cell like behavior (Bullerdiek, 1997). This assumption was further supported by recent studies on the HMGA2 expression in embryonic stem cells (Li et al., 2006, 2007). Here, we have shown that also UL without cytogenetically detectable 12q14-15 rearrange- ments overexpress HMGA2. This supports the assumption that an elevated level of a stem-cell chromatin associated protein is one of the key events in the genesis of UL. Of particular note, the expression of HMGA2 in myomas almost always exceeded that of the corresponding myometrium (Fig. 2). Apparently, the basic level of HMGA2 varies among the samples. Possibly, this could reflect changes throughout the menstrual Figure 3. Dual-color FISH performed on interphase nuclei of a leiomyoma with cytogenetically normal karyotype. One nucleus showing two colocalized red/green signals (2RG, left) and a second nucleus with one colocalized red/green and one single red and green signal (1RG1R1G, right), respectively, indicating a rearrangement of HMGA2. Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 27 3 ERGEBNISSE 176 KLEMKE ET AL. Figure 4. FISH with HMGA2 break-apart probes in a UL with t(12;14)(q15;q24). A: G-banded metaphase prior to FISH. B: The same metaphase after dual-color FISH indicating a rearrangement of the HMGA2 locus. C: Corresponding figure only showing the green fluorescent probe (RP11-269K4) located proximal (50 ) to HMGA2. D: Corresponding figure only showing the red fluorescent probes (RP11-745O10 and RP11-293H23) located distal (30 ) to HMGA2. cycle. Such alterations in gene expression patterns have been described, e.g., by Kayisli et al. (2007). Herein, the term overexpression refers to an expression exceeding that of the matching myometrium. Despite the monoclonal origin of UL (Townsend et al., 1970; Mashal et al., 1994; Hashimoto et al., 1995; Zhang et al., 2006) overexpression of HMGA2 must not necessarily be due to mutations affecting the gene itself. It has recently been described that HMGA2 is regulated by microRNAs of the let-7 family (Lee and Dutta, 2007; Mayr et al., 2007; Park et al., 2007; Shell et al., 2007; Kumar et al., 2008; Motoyama et al., 2008; Peng et al., 2008). Thus, having now identified the overexpression of HMGA2 also in UL without 12q14-15 alterations being visible at the microscopic level, future studies should also address mutations of let-7 genes and their binding sites within the 30 UTR of HMGA2. To further validate the cytogenetic results in cases with high HMGA2 expression and no visible translocation or vice versa, FISH was performed with HMGA2 break-apart probes. In the first case, separate signals from BAC clones located 50 and 30 of HMGA2 occurred in 23% of the cells, indicating a translocation with a breakpoint within or in close proximity of HMGA2. Besides a cryptic HMGA2 rearrangement undetectable by classical cytogenetics, a selection of cells without translocation during cell culture may explain the observation that the karyotype was apparently normal. However, the fact that chromosome 12 was found to be aberrant in almost one fourth of the cells by FISH is concordant with the high HMGA2 expression despite an apparently normal karyotype. In the second case showing a low HMGA2 expression despite a visible t(12;14) the signals Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 28 3 ERGEBNISSE OVEREXPRESSION OF HMGA2 IN UTERINE LEIOMYOMAS were colocalized in 98% of the cells suggesting that the breakpoint was localized outside the region covered by the FISH probes. This unusually large distance between the breakpoint and HMGA2 may explain why the observed HMGA2 expression was unexpectedly low in one UL with a t(12;14). On the other hand, as indicated by FISH on metaphases of one UL with t(12;14)(q15;q24), an extragenic breakpoint upstream but in closer proximity of HMGA2 can be sufficient to trigger the observed overexpression. Breakpoints located 50 of HMGA2 in UL with t(12;14) have also been reported by Quade et al. (2003). The HMGA2 expression in uterine leiomyomas has also been quantified in a study by Gross et al. (2003). Eleven karyotypically normal UL plus four matching myometrial samples as well as 10 UL with 12q14-15 rearrangements plus three myometrial tissues were analyzed by qRT-PCR, and a significantly higher HMGA2 expression in UL with 12q14-15 rearrangements was noted. However, in contrast to the present study, no significant differences between the expression levels in karyotypically normal UL and matching myometrial samples were observed. In summary, our results confirm the strongly increased HMGA2 expression in UL with 12q1415 rearrangements. Moreover, the expression levels detected in 101 UL from 51 patients and 51 matching myometrial samples indicate a general increase of HMGA2 mRNA also in karyotypically normal tumors. ACKNOWLEDGMENTS We thank Karmela Sobczyk and Manuela Grund for their valuable technical support. REFERENCES Ashar HR, Fejzo MS, Tkachenko A, Zhou X, Fletcher JA, Weremowicz S, Morton CC, Chada K. 1995. Disruption of the architectural factor HMGI-C: DNA-binding AT hook motifs fused in lipomas to distinct transcriptional regulatory domains. Cell 82:57–65. Baird DD, Dunson DB, Hill MC, Cousins D, Schectman JM. 2003. High cumulative incidence of uterine leiomyoma in black and white women: Ultrasound evidence. 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Ein Zusammenhang zwischen 6p21-Aberrationen und der Expression des HMGA1-Gens war in Analogie zur HMGA2-Aktivierung bei Veränderungen der chromosomalen Region 12q14~15 anzunehmen, allerdings existierten nur wenige diesbezügliche Untersuchungen mit geringen Fallzahlen. Es gab beispielsweise Studien, in denen eine gesteigerte HMGA1-Expression über einen Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA) (Williams et al., 1997) oder über einen immunhistochemischen Proteinnachweis in vier Leiomyomen aus der 6p21-Gruppe nachgewiesen worden war (Tallini et al., 2000). Untersuchungen auf mRNA-Ebene waren dagegen kaum vorhanden. Der Zusammenhang zwischen 6p21-Veränderung und HMGA1-Expression wurde mittels herkömmlicher RT-PCR an lediglich drei Leiomyomen untersucht (Sornberger et al., 1999). Mittlerweile stehen weitaus sensitivere Methoden zur Quantifizierung der Genexpression zur Verfügung, von denen in der nachfolgenden Publikation die quantitative Real-Time RT-PCR herangezogen wurde, um die HMGA1-Expression in sieben Leiomyomen mit 6p21-Aberration sowie in acht Tumoren ohne zytogenetisch erkennbare chromosomale Veränderung zu messen und zu vergleichen. Dabei stellte sich heraus, daß im Vergleich zu karyotypisch normalen Myomen sechs der sieben Tumoren, welche eine 6p21 betreffende Translokation bzw. in einem Fall eine Monosomie 6 aufwiesen, deutlich stärker HMGA1 exprimieren. Somit konnte bestätigt werden, daß chromosomale Aberrationen, die die Bande 6p21 betreffen, mit einer verstärkten HMGA1-Expression assoziiert sind, ebenso wie Veränderungen von 12q14~15 zu einer Aktivierung von HMGA2 führen. Außerdem wurde in allen hier eingeschlossenen Myomen die HMGA2-Expression untersucht. Hierbei zeigte sich, daß die Stärke der Expression von HMGA1 und HMGA2 nicht miteinander korreliert, obwohl in zwei Myomen mit hoher HMGA1-Expression auch HMGA2 überexprimiert wurde. 31 3 ERGEBNISSE II. 6p21 rearrangements in uterine leiomyomas targeting HMGA1. Hashemi Nezhad M, Drieschner N, Helms S, Meyer A, Tadayyon M, Klemke M, Belge G, Bartnitzke S, Burchardt K, Frantzen C, Schmidt EH, Bullerdiek J. 2010. Cancer Genetics and Cytogenetics 203: 247-252. Eigenanteil: Probenentnahme aus Uterus-Leiomyomen und dazugehörigen Myometrien zur Kryokonservierung sowie Karyotypisierung Mitwirkung an der relativen Quantifizierung der HMGA2-Expression 32 3 ERGEBNISSE Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 6p21 rearrangements in uterine leiomyomas targeting HMGA1 Maliheh Hashemi Nezhada, Norbert Drieschnera, Sabrina Helmsa, Anke Meyera, Mahboobeh Tadayyona, Markus Klemkea, Gazanfer Belgea, Sabine Bartnitzkea, Käte Burchardtb, Christiane Frantzenc, Ernst Heinrich Schmidtd, Jörn Bullerdieka,e,* a Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Str. ZHG, D-28359 Bremen, Germany Department of Pathology, General Hospital Bremen-Mitte, St.-Jürgen-Str. 1, D-28177 Bremen, Germany c Women’s Clinic, St. Joseph-Stift Hospital, Schwachhauser Heerstrasse 54, D-28209 Bremen, Germany d Department of Obstetrics and Gynecology, Evang. Diakonie Hospital, Gröpelinger Heerstrasse 406-408, D-28239 Bremen, Germany e Clinic for Small Animals, University of Veterinary Medicine, Bischofsholer Damm 15, D-30137 Hanover, Germany b Received 7 January 2010; received in revised form 2 August 2010; accepted 5 August 2010 Abstract To quantify the expression of HMGA1 mRNA in uterine leiomyomas, the expression of HMGA1 was analyzed in a series including tumors with aberrations of chromosome 6 (n 5 7) and cytogenetically normal tumors (n 5 8) as a control group by quantitative reverse transcriptaseepolymerase chain reaction. The average expression level in the 6p21 group was found to be 5.6 times higher than that in the control group, and with one exception, all cases with 6p21 alteration revealed a high expression of HMGA1 mRNA than cytogenetically normal tumors. Nevertheless, compared to fibroids with a normal karyotype, the upregulation of the HMGA1 mRNA in these cases was much less strong than that of HMGA2 mRNA in case of 12q14~15 aberrations identified in previous studies. Ó 2010 Elsevier Inc. All rights reserved. 1. Introduction Uterine leiomyomas (ULs) belong to the cytogenetically best investigated human tumors. The cytogenetic analyses have revealed several subtypes, with a frequent group showing rearrangements of chromosomal region 12q14~15, which apparently targets the gene encoding the highmobility group AT-hook 2 (HMGA2) [1,2]. Accordingly, tumors of this type show significantly higher expression of HMGA2 than fibroids with an apparently normal karyotype [3]. HMGA2 is a protein abundantly expressed in stem cells and casually linked to their self-renewal ability. A decrease of HMGA2 has recently seen linked to the group of hematopoietic as well as neural stem cells [4]. Accordingly, it is tempting to speculate that in terms of pathogenesis, smooth muscle cells continuously expressing HMGA2 are maintaining a self-renewing program that occasionally also display multilineage potential as witnessed by variants as, for example, lipoleiomyomas or leiomyomas with cartilaginous differentiation [5,6]. Of note, a smaller subgroup of ULs shows rearrangements of 6p21 (i.e., the locus where HMGA1, the other gene encoding proteins of the HMGA type, has been * Corresponding author. Tel.: þ49-421-2184239; fax: þ49-4212184239. E-mail address: [email protected] (J. Bullerdiek). mapped), suggesting that HMGA1 is the relevant target gene in that subgroup of ULs [7]. In small series of ULs, it was shown that this rearrangement leads to an overexpression of HMGA1 [8,9]. However, to our knowledge, no study quantifying the expression of HMGA1 mRNA in ULs of this subtype has been performed. Thus, we analyzed the HMGA1 expression in seven ULs with aberrations of chromosome 6 in comparison to myomas with normal karyotype and to the matching myometrial tissues. 2. Materials and methods 2.1. Tissue samples and chromosome analysis For RNA isolation, samples of ULs and myometrium were snap frozen in liquid nitrogen immediately after surgery and stored at 80 C. For cell culture, samples of primary tumors were transferred to Hank’s solution with antibiotics (200 IU/mL penicillin, 200 mg/mL streptomycin) after surgery. Cell culture and chromosome analyses were performed as described previously [3]. 2.2. RNA isolation, reverse transcription, and quantitative reverse transcriptaseepolymerase chain reaction Total RNA was isolated from tissue samples with the RNeasy Mini Kit (Qiagen, Hilden, Germany) including 0165-4608/$ - see front matter Ó 2010 Elsevier Inc. All rights reserved. doi:10.1016/j.cancergencyto.2010.08.005 33 3 ERGEBNISSE 248 M. Hashemi Nezhad et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 DNase 1 treatment according to the manufacturer’s instructions, and quantitated by spectrophotometry. Reverse transcription of 250 ng RNA was carried out with M-MLV reverse transcriptase, RNaseOUT, and random hexamers (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) according to the manufacturer’s recommendations. Controls without reverse transcriptase were included for each sample to ensure the absence of DNA contaminations, which, as a result of the high number of HMGA1-related retropseudogenes, could lead to false-positive results. Quantitative real-time reverse transcriptaseepolymerase chain reaction (RT-PCR) was performed on a real-time Fig. 1. Karyotypes of two ULs with 6p21 rearrangements with different levels of HMGA1 expression and the histologic appearance of these ULs. (A) Representative G-banded karyotype of myoma 87: 46,XX,t(6;14)(p23;q24), tas(14;21)(pter;qter). (B) Representative G-banded karyotype of myoma 125A: 46,XX, t(6;11)(p21;p15), chromosomes participating in the 6p21 rearrangements are indicated by arrows. Histologic appearance of myoma 87 (C) and myoma 125A (D). 34 3 ERGEBNISSE M. Hashemi Nezhad et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 PCR cycler (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany) with TaqMan Universal Mastermix. Of each cDNA, 2 mL served as template in a final reaction volume of 20 mL. Reaction condition were as follows: 2 minutes at 50 C, 10 minutes at 95 C, 50 cycles of 15 seconds at 95 C, and 1 minute at 60 C. For transcripts of HMGA1, a set of primers and probe was designed (forward primer: 50 -GGA CCA AAG GGA AGC AAA AA-30 , reverse primer: 50 TTC CTG GAG TTG TGG TGG TTT-30 , probe: 6-FAMAAG GGT GCT GCC AAG ACC CGG-MGB). 18S rRNA was chosen as endogenous control and detected with the following primer/probe set: forward primer: 50 -GGA TCC ATT GGA GGG CAA AGT-30 , reverse primer: 50 -AAT ATA CGC TAT TGG AGC TGG AAT TAC-30 , probe: TGC CAG CAG CCG C [10]. All reactions were run in triplicate. 2.3. Analysis of gene expression The relative expression was calculated by the DCt method, using 18S rRNA as endogenous control and choosing the HMGA1 expression of a myometrial sample (of normal group) as calibrator. For statistical analyses, Student’s t-test was used. P-values of #0.05 were considered to be significant. 249 2.4. Fluorescence in situ hybridization For determination of rearrangements involving 6p21 and HMGA1, respectively, fluorescence in situ hybridization (FISH) was performed on metaphase preparations of the cases myoma 36, myoma 110, myoma 121B, myoma 125A, and myoma 166A. For FISH, two overlapping clones CTD-2522J1 (GenBank accession number AQ280064 and AQ280066) and CTD-2510D13 (GenBank accession number AQ264849 and AQ264850), both located distal to HMGA1 in 6p21, and two overlapping clones CTD-2524P4 (GenBank accession number AQ310763 and AQ277896) and RP11-140K17 (GenBank accession number AQ385566 and AQ385568), both located proximal to HMGA1, in 6p21 were used. CTD clones were obtained from Invitrogen (Darmstadt, Germany); RP11-140K17 was obtained from imaGenes (Berlin, Germany). DNA was isolated with the Qiagen Plasmid Midi Kit (Qiagen, Hilden, Germany). One microgram of isolated plasmid DNA was labeled by nick translation (Abbott Molecular, Wiesbaden, Germany) either with SpectrumOrange-dUTP (CTD-2522J1 and CTD-2510D13) or SpectrumGreen-dUTP (CTD-2524P4 and RP11-140K17) (Abbott Molecular). Treatment of metaphases and subsequent FISH experiments were carried out as described previously [11]. Twenty microliters of the Fig. 2. FISH analysis with HMGA1 break-apart probes in four UL with 6p21 rearrangement. (A) Myoma 125A, (B) myoma 166A, (C) myoma 121B, (D) myoma 110 (for karyotypes see Table 1). The green fluorescent probes (CTD-2524P4 and RP11-140K17) located proximal to HMGA1, the red fluorescent probes (CTD-2522J1 and CTD-2510D13) located distal to HMGA1. Arrows point to normal chromosomes 6 and the rearranged chromosomes. 35 Abbreviations: e, unknown; ND, not done; NA, not available. 166A 14B 12B 24 27A 20 37D 29 36 113C 117D 121B 125A 110 Karyotype 46,XX,t(6;14)(p23;q24)[6]/46,XX,t(6;14)(p23;q24),tas(14;21)(p13;q22)[11]/ 46,XX[2]/47,XX,þ12[1] 46,XX,t(6;11)(p21;p15)[7]/46,XX[14] 44,XX,der(1)t(1;?),der(3),der(5)t(5;?),6,der(11)?t(11;15)(q25;q22),del(15) (q22),der(15)t(15;?),19[25] 46,XX,t(6;10)(p23;q23)[5]/46,XX[7] 46,XX,t(6;11)(p23;q21)[4]/46,XX[12] 42~46,X,X[6],1[19],t(1;8)(p22;q24)[11],der(1)[6],del(3)[3],add(6)[19],8 [6],der(8)[4],10[6],11[6],13[6],14[19],22[15],þmar1[18],þmar2 [18],þmar3[6],þmar[6][cp19]/46,XX[1] 46,XX,t(6;10)(p21;q22)[13]/46,XX[8] 46,XX[10] 46,XX[10] 46,XX[20] 46,XX[10] 46,XX[10] 46,XX[15] 46,XX[21] 46,XX[14] Case no. 87 110.4 2.8 3.1 3.9 4.8 5.1 10.0 12.6 23.2 34.0 41.2 63.3 32.0 33.2 0.5 Relative HMGA1 expression 1.29 3.8 2.4 0.5 2.8 0.6 12.9 1.1 10.7 11.4 26.0 0.8 2.7 1.6 0.6 Relative HMGA2 expression d 46 41 44 40 36 43 48 39 53 39 38 42 44 63 Patient age (y) 3 d d 1 5 d 2 3.5 6 3.5 4.5 3 2.5 4 d Tumor size (cm) NA 8.5 1.0 7.6 NA 1.2 15.4 8.5 6.9 NA NA NA 2.3 NA 1.7 HMGA1 expression matching myometrium Multiple Multiple Multiple Multiple Multiple Multiple Multiple Multiple Single Multiple Multiple Multiple Multiple Single Multiple Single or multiple Split signals ND ND ND ND ND ND ND No split signals ND ND Split signals Split signals Split signals ND FISH analysis for HMGA1 rearrangements 250 Table 1 Cytogenetic and molecular-cytogenetic data, results of relative HMGA1 and HMGA2 expression, and clinical data of all ULs. All tumors investigated were histologically typical leiomyomas. 3 ERGEBNISSE M. Hashemi Nezhad et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 36 3 ERGEBNISSE M. Hashemi Nezhad et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 break-apart probe was used per slide. Co-denaturation was performed on a ThermoBrite (Abbott Molecular) for 7 minutes at 77 C, followed by overnight hybridization in a humidified chamber at 37 C. Posthybridization was performed at 70 C for 2 minutes in 0.4 standard saline citrate/0.3% NP-40. Metaphases were counterstained with DAPI (40 ,6-diamidino-2-phenylindole; 0.75 mg/mL). Slides were examined with an Axioskop 2 Plus fluorescence microscope (Carl Zeiss, Göttingen, Germany). Images were captured with a high-performance CCD camera (Visitron Systems, Puchheim, Germany) and were edited with FISH View (Applied Spectral Imaging, Migdal Ha’Emek, Israel). Chromosomes were identified by inverted DAPI staining. For each case, if possible, at least 10 metaphases were analyzed, and 100 interphase nuclei were scored. Colocalized signals (green/red) indicate a nonrearranged breakpoint region, whereas separated green and orange signals indicate a rearrangement of the chromosomal region 6p21 and HMGA1, respectively. 3. Results In this study, seven ULs with chromosomal rearrangements of 6p21 and eight karyotypically normal ULs as detected by chromosome analysis of GTG-banded metaphases and FISH analysis were subjected to real-time RT-PCR analysis. According to the histological examination, no sign of leiomyosarcoma or atypical leiomyoma was detected in any of the cases (Fig. 1). For identification of 6p21 rearrangements involving HMGA1 FISH on metaphase preparations and interphase nuclei of five myomas (four cases with 6p rearrangement or loss of one normal chromosome 6, respectively, and one with apparently normal karyotype) was performed with a HMGA1-specific break-apart probe. The results revealed a signal pattern corresponding to a 6p21 251 rearrangement involving HMGA1 in all cases except for that with a normal karyotype (numbers 110, 121B, 125A, and 166A; Fig. 2AeD). The expression of HMGA1 mRNA in seven ULs with 6p21 rearrangement was compared to that in eight samples of UL with an apparently normal karyotype, which served as controls (Table 1). For nine of these samples, matching myometrium was available. Two myometrial samples belonged to fibroids of the 6p group, and the remaining tissues belonged to fibroids of the normal group. The average relative expression level in the 6p group was 45fold compared to its expression in a myometrium sample of normal group as calibrator and differed significantly from that in the control group (8.2-fold increase). As to the expression in the individual tumors, HMGA1 expression, with one exception, clearly distinguishes between both karyotypic groups (Fig. 3). In the exception, case 87, no unusually high percentage of metaphases with normal karyotype could be detected, which may explain the low expression of HMGA1 observed. Regarding the expression of HMGA1 in UL and matching myometrium, there were no significant differences in the normal group. Next, we analyzed whether the expression of HMGA1 correlates with the expression of HMGA2. No evidence for such a correlation was obtained (Fig. 3). 4. Discussion ULs are by far the most common gynecological tumors, occurring in at least 70e80% of all women in their reproductive years [12e14]. Cytogenetic subtypes have been identified that may correlate with a different molecular pathogenesis of the disease. So far, the best-investigated group is characterized by 12q14~15 changes associated with a strong overexpression of HMGA2 [3,15]. The Fig. 3. Relative quantification of the HMGA1 and HMGA2 expression in normal and aberrant uterine leiomyomas (ULs). 37 3 ERGEBNISSE 252 M. Hashemi Nezhad et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 203 (2010) 247e252 overexpression of the stem-cell chromatin-associated protein HMGA2 fits well with important characteristics of UL growth. A much smaller subset of UL is characterized by 6p21 rearrangements leading to the upregulation of a closely related protein of the HMGA family (i.e., HMGA1). Likely activation of either of both genes and the abundance of their proteins, respectively, leads to an almost identical histopathologic phenotype of the tumors commonly referred as leiomyomas. However, what distinguishes tumors of both types is the level of overexpression of HMGA genes compared to myometrium. Whereas the average upregulation of HMGA2 in case of 12q14~15 aberrations is in range of 3,000-fold [3], even when omitting the outlier represented by case 87, upregulation of HMGA1 due to 6p21 rearrangements is on average 45-fold and raise up to a maximum of only 52.4-fold. We had recently been able to show that most cytogenetically normal leiomyomas show subtle changes of the HMGA2 level compared to the matching myometrium as well [3]. Some recent studies have correlated HMGA2 with stemness of mesenchymal cells and stem cell self-renewal [4,16]. Although similar studies are lacking for HMGA1, it is tempting to assume that the translocation products of both genes can shift mesenchymal stem cells or progenitors of smooth muscle cells and other mesenchyme-derived cells back to a higher self-renewing potential. Nevertheless, we were recently able to show that there is no correlation between the expression of Ki-67 and HMGA2 [17]. Thus, the exact mechanism by which increased levels of HMGA proteins contribute to benign tumorigenesis still remains to be elucidated. However, HMGA1 can be assumed to have the ability to replace, at least in part, the function of HMGA2 and vice versa. The proteins of both genes are highly charged DNA-binding proteins that show abundant expression in embryonic cells but greatly decreased expression in most adult cells. They share a high homology in their DNA-interacting domains; despite their apparent differences in interaction partners [18], this may explain why knockout for neither gene alone is lethal. Acknowledgments This study was supported by grant from the Tönjes-VagtFoundation, Bremen. We acknowledge the valuable technical support of Tanja Schwarz and Lisa Imbiel. References [1] Ashar HR, Fejzo MS, Tkachenko A, Zhou X, Fletcher JA, Weremowicz S, et al. Disruption of the architectural factor HMGI-C: DNA-binding AT hook motifs fused in lipomas to distinct transcriptional regulatory domains. Cell 1995;82:57e65. [2] Schoenmakers EF, Wanschura S, Mols R, Bullerdiek J, Van den Berghe H, Van de Ven WJ. Recurrent rearrangements in the high mobility group protein gene, HMGI-C, in benign mesenchymal tumours. Nat Genet 1995;10:436e44. 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Durch welche Faktoren diese Überexpression ausgelöst wird, ist nicht im Detail bekannt. Ein gut untersuchter Mechanismus der HMGA2-Regulation ist aber die posttranskriptionelle Hemmung durch miRNAs aus der let-7-Familie (Mayr et al., 2007; Lee und Dutta, 2007, Park et al., 2007; Shell et al., 2007). Die 3’-UTR der HMGA2-mRNA weist acht let-7-Bindestellen auf (Lee und Dutta, 2007), durch die die Translation bei Bindung eines mit spezifischen miRNAs beladenen RISC (RNA-induced silencing complex) inhibiert oder eine Degradation der mRNA herbeigeführt werden kann (Rana, 2007; Bushati und Cohen, 2007). Bei Transkripten mit trunkierter 3’-UTR können diese let-7-Bindestellen fehlen, womit ein Verlust dieses Regulationsmechanismus einhergeht. Eine Funktion bei der Hemmung der HMGA2Expression wurde den miRNAs der let-7-Familie auch in Uterus-Leiomyomen zugeschrieben (Peng et al., 2008). Es war nicht bekannt, ob die HMGA2-Überexpression in Uterus-Leiomyomen mit Aberrationen der chromosomalen Region 12q14~15 in erster Linie durch eine transkriptionelle Aktivierung oder auch durch einen Ausfall posttranskriptioneller Regulationsmechanismen ausgelöst werden kann. Käme es durch eine Trunkierung der Transkripte zum Verlust von Teilen oder der gesamten 3’-UTR, würden die Transkripte damit auch ihre let-7-Bindestellen verlieren. Somit würde die posttranskriptionelle Regulation durch die miRNAs der let-7Familie aufgrund nicht vorhandener Targetsequenzen fehlschlagen und zu einer Überexpression führen. Um diese Frage zu beantworten, wurde eine quantitative Real-Time RTPCR entwickelt, mit deren Hilfe trunkierte und vollständige HMGA2-Transkripte diskriminiert werden können. Da intragenische Bruchpunkte häufig im dritten Intron lokalisiert sind (Schoenmakers et al., 1995; Kazmierczak et al., 1995c; Petit et al., 1996; Lemke et al., 2001), wurde zur Detektion aller Transkriptvarianten ein kommerzieller TaqMan-Assay verwendet, dessen Primer komplementär zum Übergang der Exons 1 und 2 sind. Auf diese Weise können sowohl vollständige als auch trunkierte mRNAs detektiert werden. Zusätzlich wurde eine Kombination aus Primern und einer TaqMan-Sonde verwendet, die einen Abschnitt am distalen Ende der 3’-UTR detektiert, der nur bei vollständigen Transkripten mit allen acht let-7-Bindestellen vorhanden ist. Getestet wurde dieses Verfahren zunächst an einer auf ein Lipom zurückgehenden Zellinie, die bekanntermaßen eine Translokation t(3;12)(q27~28;q14~15) aufweist und in der Fusionstranskripte bestehend aus den Exons 1 bis 3 von HMGA2 und den Exons 9 bis 11 von LPP, nicht jedoch die vollständige HMGA2- 39 3 ERGEBNISSE mRNA nachgewiesen wurde (Lemke et al., 2001). Der in den Exons 1 und 2 lokalisierte Assay ergab einen ∆CT-Wert von -0,581, wohingegen er unter Verwendung des am distalen Ende der 3’-UTR gelegenen Assays bei +11,552 lag. Dieser gravierende Unterschied ist ein deutliches Anzeichen für die differentielle Expression vollständiger und trunkierter Transkripte und zugleich der erfolgreiche Nachweis für die Eignung der gewählten Assays zur Detektion der unterschiedlichen mRNAs. Daher wurde dieser Ansatz sowohl an zwei Zellinien angewendet, die aus Uterus-Leiomyomen mit bekannten Translokationen unter Beteiligung der Region 12q14~15 hervorgegangen sind, als auch an 13 schockgefrorenen Gewebeproben von Leiomyomen, die ebenfalls bekannte Aberrationen des HMGA2-Locus aufwiesen (Klemke et al., 2009). Als Schwellwert für eine differentielle Expression wurde in Anlehnung an Bartuma et al. (2009) ein zehnfacher Unterschied in der relativen Expression zwischen beiden Assays gewählt. Bei der relativen Quantifizierung der Expression in beiden Myom-Zellinien mit 12q14~15-Veränderung wurde dieser Wert deutlich überschritten, was als weiterer Beleg für die Anwendbarkeit des Tests anzusehen ist. Unter Verwendung der 13 Gewebeproben der Tumoren wurde wie bereits zuvor beschrieben (Klemke et al., 2009) mit dem in den Exons 1 und 2 lokalisierten Assay eine starke HMGA2-Expression ermittelt. Ein ähnliches Ergebnis wurde in acht Myomen unter Verwendung des am distalen Ende der 3’-UTR lokalisierten Assays erzielt, woraus geschlossen werden kann, daß keine Trunkierung der HMGA2-mRNA vorliegt. In fünf der untersuchten Myome wurde der festgelegte Grenzwert eines zehnfachen Expressionsunterschiedes überschritten. Da in drei dieser fünf Myome mit differentieller Expression zwar ein großer Anteil der Transkripte trunkiert zu sein scheint, aber auch vollständige Transkripte in nicht unerheblichem Maße vorhanden sein müssen, liegt der chromosomale Bruchpunkt vermutlich außerhalb von HMGA2. In den anderen beiden Myomen wurden deutlichere Unterschiede festgestellt. Trotz einer hohen Konzentration der mRNA, die die ersten HMGA2-Exons enthält, wurden mit dem 3’-UTR-Assay Werte ermittelt, die mit dem Resultat der Lipom-Zellinie vergleichbar sind. Diese Beobachtung legt nahe, daß in diesen beiden Myomen vornehmlich trunkierte Transkripte vorliegen, die nicht die vollständige 3’-UTR enthalten. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß die Bruchpunkte der Translokationen in diesen Tumoren innerhalb von HMGA2 liegen und so eine Trunkierung der mRNA verursachen, die deshalb nicht mehr der posttranskriptionellen Regulation durch miRNAs der let-7-Familie unterliegt. Da von einem Verlust der Regulation durch let-7 aufgrund trunkierter HMGA2-Transkripte nur ein kleiner Anteil der Myome mit Aberrationen der Region 12q14~15 betroffen ist, muß im Regelfall ein anderer Mechanismus der Dysregulation vorliegen, der die starke HMGA2-Expression in der gesamten 12q14~15Gruppe verursacht. 40 3 ERGEBNISSE III. Loss of let-7 binding sites resulting from truncations of the 3' untranslated region of HMGA2 mRNA in uterine leiomyomas. Klemke M, Meyer A, Hashemi Nezhad M, Belge G, Bartnitzke S, Bullerdiek J. 2010. Cancer Genetics and Cytogenetics 196: 119-123. Eigenanteil: Probenentnahme aus Uterus-Leiomyomen zur Kryokonservierung sowie Karyotypisierung Planung der qRT-PCR zur Erfassung differentieller Expression Durchführung der RNA-Isolierung sowie der relativen Quantifizierung vollständiger und trunkierter HMGA2-Transkripte und deren Auswertung Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit J. Bullerdiek 41 3 ERGEBNISSE Cancer Genetics and Cytogenetics 196 (2010) 119e123 Loss of let-7 binding sites resulting from truncations of the 3’ untranslated region of HMGA2 mRNA in uterine leiomyomas Markus Klemkea, Anke Meyera, Maliheh Hashemi Nezhada, Gazanfer Belgea, Sabine Bartnitzkea, Jörn Bullerdieka,b,* b a Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Strasse ZHG, 28359 Bremen, Germany Clinic for Small Animals and Research Cluster REBIRTH, University of Veterinary Medicine, Bischofsholer Damm 15, 30137 Hannover, Germany Received 28 May 2009; received in revised form 11 September 2009; accepted 27 September 2009 Abstract A subset of uterine leiomyomas (UL) shows chromosomal rearrangements of the region 12q14~q15, leading to an overexpression of the high-mobility group protein A2 gene (HMGA2). Recent studies identified microRNAs of the let-7 family as post-transcriptional regulators of HMGA2. Intragenic chromosomal breakpoints might cause truncated HMGA2 transcripts lacking part of the 3’ UTR. The corresponding loss of let-7 complementary sites (LCS) located in the 3’ UTR would therefore stabilize HMGA2 mRNA. The aim of this study was to check UL with rearrangements of the chromosomal region 12q14~15 for truncated HMGA2 transcripts by real-time reverse-transcription polymerase chain reaction. In 8/13 leiomyomas with aberrations of chromosomal region 12q15, the results showed the presence of the complete 3’ UTR with all LCS. A differential expression with highly reduced 3’ untranslated region levels was found in 5/13 myomas. In two of these, full-length transcripts were almost undetectable. Truncated transcripts were apparently predominant in roughly one-third of UL with chromosomal rearrangements affecting the HMGA2 locus, where they lead to a higher stability of its transcripts and subsequently contribute to the overexpression of the protein. The assay used is also generally suited to detect submicroscopic alterations leading to truncated transcripts of HMGA2. Ó 2010 Elsevier Inc. All rights reserved. 1. Introduction A subgroup of uterine leiomyomas (UL) is characterized by rearrangements of chromosomal segment 12q14~q15. Roughly 15 years ago, a causal link among these aberrations, the deregulation of the gene encoding the highmobility group AT-hook 2 (HMGA2), and the pathogenesis of UL has been shown [1e3]. HMGA2 was found to be targeted by breakpoints that are located either intragenically or extragenically 3’ or 5’ of the gene. This type of abnormality is shared by a variety of other mainly benign tumors of mesenchymal origin (e.g., lipomas or pulmonary chondroid hamartomas) [1,2,4,5]. Initially, the transcriptional deregulation of HMGA2 by the rearrangements of controlling elements and/or fusion genes was thought to be the relevant molecular alteration resulting from the chromosomal rearrangements. Because HMGA2 is abundantly * Corresponding author. Tel.: þ49-421-2184239; fax: þ49-4212184239. E-mail address: [email protected] (J. Bullerdiek). expressed during prenatal development and because its rearrangements often leave the open reading frame (ORF) intact, it is tempting to assume that the increased protein level alone is sufficient to cause or contribute to UL development [6]. Accordingly, the 12q14~q15 rearrangements are always associated with a drastically increased level of HMGA2 mRNA [7e9]. However, there have been recent descriptions of another mechanism by which the chromosomal deviations can lead to a higher stability of the HMGA2 transcript and, subsequently, a higher protein level as well. The 3’ untranslated region (UTR) of HMGA2 was shown to harbor multiple binding sites for microRNAs of the let-7 family [10e14]. Truncations of the HMGA2 transcript resulting from intragenic breakpoints can thus reduce the sensitivity of the transcript against microRNAs of the let-7 family, finally leading to a higher protein level in the corresponding cells. This also explains an earlier observation that constructs containing a truncated HMGA2 3’ UTR are more stable than those with a wild-type UTR [15]. While this mechanism is experimentally well documented, it is unclear to which extent truncation of HMGA2 0165-4608/10/$ e see front matter Ó 2010 Elsevier Inc. All rights reserved. doi:10.1016/j.cancergencyto.2009.09.021 42 3 ERGEBNISSE 120 M. Klemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 196 (2010) 119e123 mRNA coincides with the chromosomal rearrangements of the gene locus and could amplify the effect of simple transcriptional up-regulation. To address this question, we have quantified and compared the level of wild-type and truncated HMGA2 mRNA from 13 primary UL and 2 cell lines derived from UL with 12q14~q15 rearrangements by real-time reverse-transcription polymerase chain reaction (RT-PCR). 2. Materials and methods 2.1. Tumor samples and cell culture Tissue samples of uterine leiomyomas were collected immediately after surgery, snap-frozen in liquid nitrogen, and stored at e80 C for RNA isolation. Samples used for cell culturing were treated as described previously [9]. Immortalized cells from a lipoma with a t(3;12) (q27~q28;q14~q15) accompanied by a partial genomic deletion of the HMGA2 locus were used as a control because the presence of fusion transcripts consisting of exons 1e3 of HMGA2 and exons 9e11 of LPP was shown for this case [16]. Cells were cultured in medium 199 with Earle’s salts containing 1% fetal calf serum (FCS) for 24 hours and in FCS-free medium for an additional 24 hours to avoid the stimulating effects of FCS on the expression of HMGA2 from the nonrearranged allele. Before the isolation of total RNA, cells were lysed directly in the cell culture flask. 2.2. Methods Total RNA was isolated from tissue samples and cell cultures using the RNeasy Mini Kit (Qiagen, Hilden, Germany). In addition to the on-column DNase I digestion, a second digestion was performed in solution before reverse transcription, since the PCR reaction with the primer set binding in the 3’ UTR of HMGA2 is highly sensitive to contaminations with genomic DNA. Reverse transcription of 250 ng RNA was carried out with Moloney Murine Leukemia Virus (M-MLV) reverse transcriptase and random hexamers (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) according to the manufacturer’s recommendations. Controls without enzyme (NoRT) were included for each sample to ensure the absence of DNA contaminations, which would introduce a bias to the results of the 3’ UTRespecific primer set. Quantitative real-time RT-PCR was performed on a 7300 Real-Time PCR System (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany) with TaqMan Universal PCR Mastermix. Of each cDNA, 2 mL served as template in a final reaction volume of 20 mL. Reaction conditions were as follows: 2 minutes at 50 C, 10 minutes at 95 C, and 50 cycles of 15 seconds at 95 C and 1 minute at 60 C. A commercial HMGA2-specific assay (assay ID Hs00171569_m1; Applied Biosystems) with primers binding in exons 1 and 2 was used to detect transcripts irrespectively of a possible downstream truncation. In addition, for full-length transcripts with an intact 3’ UTR, a set of primers and probe complementary to the distal 3’ end of the mRNA downstream of all let-7 complementary sites (Fig. 1) was designed (forward primer: 5’-TGTATTAT CACTGTCTGTTCTGCACAA-3’, reverse primer: 5’-TGG AACTGTAACAAAGAGCAGGAA-3’, probe: 6FAM-CAG CCTCTGTGATCCCCATGTGTTTTG-TAMRA). A differential expression of full-length and truncated HMGA2 transcripts has been reported recently for lipomas with t(3;12) [17]. Herein, for evaluating the 3’ UTRespecific primer/ probe set and graphic display of the results, the same method with slight modifications has been used. To evaluate the primer and probe set designed for the distal 3’ UTR of HMGA2, a cell line of a lipoma with t(3;12) was tested for differential expression. In a previous study [16], we had reported the presence of HMGA2-LPP fusion transcripts consisting of exons 1e3 of HMGA2 and exons 9e11 of LPP in this cell line. HPRT1 was chosen as an endogenous control and was detected with the following primer/probe set: forward primer: 5’-GGCAGTATAATCCAAAGATGGTCAA-3’, reverse primer: 5’-GTCTGGCTTATATCCAACACTTCGT-3’, probe: 6FAM-CAAGCTTGCTGGTGAAAAGGACCCC-TAMRA. All reactions were run in triplicate. Due to the low HMGA2 expression in normal tissues, the Ct values of the 3’ UTRe specific PCR were much higher in myometrial tissues than in myomas with aberrations affecting the chromosomal region 12q15, making the use of normal tissue as a calibrator unsuitable. Therefore, the myoma with the smallest difference in dCt values between both PCRs (case 4) was chosen as a calibrator. Although the chromosomal region 12q13~q15 is rearranged in this case, the closely related dCt values indicate the predominance of full-length transcripts. Thus, an overestimation of the relative 3’ UTR expression resulting from the alternative use of myometrial tissues was avoided. The log10 of the relative expression was used for graphic display (Fig. 2). 3. Results In a total of 234 uterine leiomyomas from 124 patients, chromosome analysis of GTG-banded metaphases revealed rearrangements of the chromosomal region 12q14~15 in 12 cases (Table 1), which were subjected to real-time RT-PCR analysis. One additional myoma (case 13) had an apparently normal karyotype, but fluorescence in situ Fig. 1. Schematic representation of the full-length HMGA2 transcript with the ORF consisting of five exons (gray boxes) and let-7 complementary sites (LCS) in the 3’ UTR (black lines) according to TargetScan [20], PicTar [21], and miRanda [22,23]. For a detailed list of the LCS, see ref. 11, Table S2. The black bars below the transcript indicate the positions of the regions amplified with two different primer sets. 43 3 ERGEBNISSE M. Klemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 196 (2010) 119e123 121 Fig. 2. Relative expression of HMGA2 in uterine leiomyomas with chromosomal aberrations affecting region 12q14~15 and a lipoma cell line with known absence of full-length transcripts as a control. The log10 of the relative expression levels is shown (RQ: relative quantification). qRT-PCR was performed with primers located in exons 1 and 2 of HMGA2 (light gray bars) and an additional set of primers located in the distal 3’ UTR of the gene (dark gray bars). Case 4 was used as calibrator. Asterisks indicate cell lines of myomas with t(12;14). hybridization (FISH) revealed split signals for HMGA2, indicating a hidden rearrangement of the gene locus. With the criteria defined by Bartuma et al. [17] (i.e., an expression level that is 10 times higher for exons 1 and 2 than for the distal 3’ UTR), a differential expression was observed in two myoma cell lines (cases 1 and 2), as well as in 5/13 myomas (cases 8, 10, 13, 14, and 15; Fig. 2). In contrast, no differential expression was detected in the remaining eight myomas. In the lipoma cell line, which was used as control, the relative expression of HMGA2 exons 1e2 was only slightly lower than in the myoma used as the calibrator, but the expression of the distal 3’ UTR is clearly reduced (log10 5 3,36), thus indicating the usefulness of the test procedure used. 4. Discussion We recently reported an overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas with a normal 46,XX karyotype in comparison to matching myometrial tissues [9]. Moreover, our results confirmed the previous finding, that HMGA2 is strongly overexpressed in leiomyomas with chromosomal aberrations, affecting the locus of the gene [7e9]. However, the molecular mechanisms causing an overexpression, especially in those cases with cytogenetically detectable translocations with breakpoints in or close to chromosomal region 12q14~15, remain to be identified. Several studies [10e13] have reported the post-transcriptional regulation of HMGA2 expression by miRNAs of the let-7 family. Reduced expression of let-7 family members in uterine Table 1 Karyotypes of 13 leiomyomas and two cell lines (nos. 1 and 2) originating from myomas with chromosomal translocations affecting region 12q13~q15 Case no. Karyotype Age (yr) Tumor diameter (cm) 1 2 3 4 5 6 7 8 9a 10 46,XX,del(7)(q22q32),t(12;14)(q15;q24)[29] 46,X,t(X;12)(q22;q15)[8] 46,XX,t(12;15;14)(q15;q26;q24)[20]/46,XX[1] 46,XX,t(3;5;12)(q23~25;p13~15;q13~15)[11]/45,XX,idem,e22[10] 46,XX,der(7)del(7)(p)del(7)(q),add(8)(q2?),add(10)(q2?),t(12;14)(q15;q24)[15] 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[9]/46,XX[3] 46,XX,r(1),t(1;12;14)(p36.3;q14;q24)[7] 46,XX,t(2;12)(q33;q13)[17] n. a. 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[12]/ 45,XX,der(1),?t(1;2),e2,add(7)(?q36),t(12;14)(q15;q24)[2]/ 46,XX,del(4)(q31~q32),der(10),?t(10,14)(q24;q32),t(12;14)(q15;q24)[9] 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[5]/46,XX[9] 45,XX,t(12;14)(q15;q24),der(14)t(12;14)(q15;q24),e22[8] 46,XX 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[13]/46,XX,der(1)r(1;2),t(12;14)(q15;q24)[4] 46,XX,ins(14;12)[8]/46,idem,r(1)[4] e e 49 42 40 47 40 49 46 47 e e 1.5 5.0 8.0 5.0 6.0 10.0 3.0 4.0 37 32 48 44 73 7.0 10.0 1.5 6.0 2.5 11 12 13a 14 15 Abbreviation: n.a., not available a Case in which FISH revealed split signals for the HMGA2 locus, indicating a rearrangement of the gene. 44 3 ERGEBNISSE 122 M. Klemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 196 (2010) 119e123 leiomyomas has been reported as well [14]. In addition to a downregulation of miRNAs responsible for the repression of HMGA2 expression, losses of the let-7 complementary sites (LCS) within the 3’ UTR of HMGA2 may also lead to a deficiency in let-7emediated regulation [10]. Herein, we have investigated 13 leiomyomas as well as two cell lines of myomas with chromosomal aberrations affecting the HMGA2 locus using a real-time RT-PCR approach to detect the truncation of HMGA2 transcripts. In 8/13 myomas, no differential expression between HMGA2 exons 1 and 2 and the 3’ UTR was observed (Fig. 2). This is in good agreement with previous studies reporting breakpoints upstream of the HMGA2 gene in leiomyomas with rearrangements of chromosomal region 12q14~15 [18]. A lipoma with a t(3;12)(q27~q28;q14~q15) and a known disruption of the HMGA2 gene was used as a control. The observed expression of the 3’ UTR is extremely low in this sample, indicating the near absence of full-length transcripts. A complete absence should lead to negative PCR results, however, the negligible expression level is likely to be caused by a minor transcription of the unaltered allele. Both cell lines as well as 5/13 myomas revealed a differential expression of exons 1e2 and the 3’ UTR. In three of these tumors (cases 10, 14, and 15), however, a noteworthy amount of transcripts is truncated, but since full-length transcripts do not seem to be absent, the chromosomal breakpoint is unlikely to be located within the gene. Two myomas (nos. 8 and 13) revealed expression levels of the 3’ UTR, which are comparably low as the 3’ UTR expression in the control, indicating the almost complete absence of full-length transcripts. Of note, the karyotype of one of these cases (no. 13) is apparently normal, but FISH performed on interphase nuclei indicated a rearrangement of HMGA2 [9]. Overall, the test seems to be well suited to detect truncated HMGA2 transcripts caused by cytogenetically visible genomic rearrangements as well as by those undetectable by conventional cytogenetics. In conclusion, we were able to identify five leiomyomas with a strongly reduced expression of the full-length mRNA, which is the prevailing transcript in the remaining eight leiomyomas, also showing chromosomal rearrangements affecting 12q14~q15. Thus, a loss of let-7 complementary sites does not account for the overexpression of HMGA2 in the majority of UL, but seems to amplify the effects of a transcriptional de-regulation of HMGA2 in a rather small subset of these tumors. Of note, phenotypic effects of a truncation of the HMGA2 3’ UTR have also been described in a boy with a pericentric inversion of chromosome 12 that truncated HMGA2 [19]. Acknowledgments This study was supported by a grant from the TönjesVagt-Foundation. 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Nucleic Acids Res 2008;36:D149e53. 46 3 ERGEBNISSE 3.2 Identifizierung einer intronischen miRNA durch Sequenzvergleiche MicroRNAs (abgekürzt: miRNA oder miR) sind einzelsträngige Ribonukleinsäuren mit einer Länge von 20 - 22 Nukleotiden. Zuerst entdeckt wurde die zu lin-14 komplementäre miRNA lin-4 im Nematoden Caenorhabditis elegans (Lee et al., 1993; Wightman et al., 1993). Die miR-kodierenden Gene können sowohl in intergenischen Bereichen als auch intragenisch lokalisiert sein (Lin et al., 2006), in der Klasse der Mammalia werden die meisten miRNAs jedoch intronisch kodiert (Kim und Kim, 2007). Sie werden mit Ausnahme von in repetitiven Elementen wie Alu-Repeats lokalisierten miRNA-Genen (Borchert et al., 2006) von der RNAPolymerase II transkribiert (Bracht et al., 2004; Cai et al., 2004; Lee et al., 2004). Die primären Transkripte, die als Pri-miRNA bezeichnet werden, besitzen daher eine 5’-Cap und sind polyadenyliert (Cai et al., 2004). Sie bilden eine charakteristische Struktur in Form einer einzelsträngigen Schleife („loop“) und eines doppelsträngigen Bereichs („stem“) aus. Im Zellkern schneidet ein Enzymkomplex, zu dem die Typ III-RNase Drosha sowie das doppelsträngige RNA bindende Enzym DGCR8/Pasha gehören, die Pri-miRNA an zwei Stellen, so daß eine Haarnadelstruktur, die sogenannte Prä- oder Präkursor-miRNA, entsteht. Sie ist etwa 70 Nukleotide lang und wird mit Hilfe von Exportin-5 aus dem Nukleus in das Zytoplasma transportiert. Dort wird die Prä-miRNA von Dicer, einer weiteren RNase III, unter Beteiligung des RNA-Bindeproteins TRBP/Loquacious erneut gespalten, so daß ein zunächst noch doppelsträngiges RNA-Molekül mit einer Länge von 20 bis 22 Basenpaaren (miRNA:miRNA*-Duplex) entsteht. Nach Rekrutierung des Argonaut-2 Proteins (Ago2) bildet sich ein als RISC (RNA-induced silencing complex) bezeichneter Ribonukleoproteinkomplex aus. Aus dem miRNA:miRNA*-Duplex bildet vornehmlich das Molekül mit der weniger stabilen Basenpaarung an seinem 5’-Ende die reife miRNA. Der als miRNA* bezeichnete Gegenstrang wird in der Regel degradiert (Schwarz et al., 2003; Du und Zamore, 2005). Mit Hilfe der im RISC gebundenen miRNA kann eine spezifische Bindung an die Ziel-mRNA erfolgen, woraufhin diese entweder degradiert oder ihre Translation inhibiert wird (Rana, 2007; Bushati und Cohen, 2007). 47 3 ERGEBNISSE 3.2.1 A microRNA encoded in a highly conserved part of the mammalian HMGA2 gene (von Ahsen et al., 2008) Die typische Sekundärstruktur der primären miRNA-Transkripte erlaubt die Vorhersage potentieller miRNA-Gene auf der Grundlage von Sequenzinformationen. Experimente mit murinen miRNAs wiesen eine als mmu-miR-763 bezeichnete MicroRNA nach, die durch ein Gen im dritten Intron des murinen Hmga2 kodiert wird (Berezikov et al., 2006). In der folgenden Veröffentlichung (von Ahsen et al., 2008) wurde ein 1,2 kb langer Abschnitt aus dem dritten humanen HMGA2-Intron mit der entsprechenden Sequenz acht anderer Mammalia verglichen. Dieser Sequenzvergleich ergab, daß der darin enthaltene, die murine miR-763 kodierende Abschnitt in den herangezogenen Sequenzen hochkonserviert ist, wohingegen andere intronische Bereiche variabel sind. In den dem murinen Gen homologen Sequenzen wurden Sequenzidentitäten zwischen 92 und 100 % festgestellt. Aufgrund der geringen Sequenzunterschiede in diesem 120 bp langen Bereich könnten seine Transkripte in allen untersuchten Spezies die für primäre miRNAs typische Stem-Loop-Struktur ausbilden. Zwischen der humanen und der murinen Sequenz liegt die Homologie bei 95 %, und die Sequenz der reifen, murinen miR unterscheidet sich in nur einer von 22 Positionen von der humanen Sequenz. Da die murine miR-763 experimentell nachgewiesen wurde und die Sequenz des murinen miRNA-Gens zu 95 % (114 von 120 Basenpaaren) mit der humanen Sequenz übereinstimmt, wäre eine Prozessierung des entsprechenden Bereichs des dritten HMGA2-Introns zu einer reifen miRNA auch beim Menschen denkbar. Die humane miR-763 könnte vor allem in solchen Geweben entstehen, die eine starke Expression des HMGA2-Gens aufweisen, da Vorläuferstrukturen in Form von Präkursor-mRNAs (Prä-mRNA) vorhanden sind, die wie intergenische miRNAs von der RNA-Polymerase II transkribiert wurden. Aus ihnen werden die Introns und damit auch der die Stem-Loop-Sequenz enthaltende Abschnitt herausgespleißt. Bislang existieren jedoch keine über die Sequenzhomologie hinausgehenden Hinweise auf eine humane miR-763, da im Gegensatz zur murinen miR-763 kein experimenteller Nachweis vorliegt. Daher muß die humane miR-763 derzeit noch als hypothetisch angesehen werden. 48 3 ERGEBNISSE IV. A microRNA encoded in a highly conserved part of the mammalian HMGA2 gene. Von Ahsen I, Nimzyk R, Klemke M, Bullerdiek J. 2008. Cancer Genetics and Cytogenetics 187: 43-44. Eigenanteil: Diskussion des Manuskripts mit I. von Ahsen und R. Nimzyk Versuche zum experimentellen Nachweis der miRNA mittels RT-PCR 49 3 ERGEBNISSE Cancer Genetics and Cytogenetics 187 (2008) 43e44 Short communication A microRNA encoded in a highly conserved part of the mammalian HMGA2 gene Inga von Ahsena,b, Rolf Nimzykb, Markus Klemkeb, Jörn Bullerdieka,b,* a Small Animal Clinic, University of Veterinary Medicine and Research Cluster of Excellence ‘‘REBIRTH,’’ Bischofsholer Damm 15, D-30173 Hannover, Germany b Center of Human Genetics, University of Bremen, Leobener Strasse ZHG, D-28359 Bremen, Germany Received 14 July 2008; accepted 16 July 2008 Abstract The high mobility group protein HMGA2 plays an important role as a chromatin component of stem cells and as a protein causally related to the development of a variety of benign tumors (e.g., uterine leiomyomas, lipomas, and pleomorphic adenomas of the salivary glands). Herein, the existence of a highly conserved region within intron 3 of HMGA2 encoding a microRNA is described. The co-expression with HMGA2 suggests that as an intronic microRNA, this microRNA may cooperate with HMGA2 in its physiological and/or aberrant functions. Ó 2008 Elsevier Inc. All rights reserved. The high mobility group A2 (HMGA2) protein is an architectural transcription factor that can bind to DNA by any of the three separate DNA-binding domains called AT hooks, thus regulating a huge number of target genes [1]. HMGA2 is abundantly expressed during embryonic development and in embryonic stem cells [2e5]. Also, its aberrant expression has been linked causally to the growth and development of a variety of benign tumors (e.g., lipomas, leiomyomas, pleomorphic adenomas of the salivary glands, and pulmonary chondroid hamartomas [6e8], whereas its overexpression in malignant tumors has been correlated with a worse prognosis and may be associated with cancer cells showing a stem cellelike behavior [9]. From the growth patterns of some of the entities of benign tumors displaying a marked intratumoral histologic heterogeneity (e.g., cartilage, smooth muscle, and adipose tissue), despite their monoclonal origin, we have concluded that this protein allows the cells to regain stem cell properties [10], thus mediating their ability to follow various routes of mesenchymal differentiation and even stimulate the outgrowth of epithelial components not derived from the tumor cell population itself [11,12]. Comparative genome analysis by sequence alignment shows that the HMGA2 open reading frame is highly conserved among * Corresponding author. Tel.: þ49-421-218-4239; fax: þ49-421-2184239. E-mail address: [email protected] (J. Bullerdiek). mammals, and even a comparison to other vertebrates (e.g., chicken) reveals a high degree of homology [13]. With regard to its noncoding regions (i.e., untranslated regions and intronic sequences), the homology is much lower. Despite this generally lower homology, intron 3 of HMGA2 harbors a short sequence that turns out to be considerably conserved. Intron 3 of HMGA2 has a size of roughly 112 kilobases [14] and represents one of the most frequent targets of structural chromosomal abnormalities in human tumors [7]. A short sequence within that intron shows a high homology to an intronic sequence of the murine HMGA2 (i.e., a locus encoding microRNA mmu-miR-763 (http:// www.microrna.sanger.ac.uk/cgi-bin/sequences/mirna_entry. pl?acc5MI0004516). Moreover, clearly related conserved sequences can be found as HMGA2 intronic microRNA in the genome of other mammalian species [e.g., cow, dog, rabbit, elephant, and rhesus macaque (Fig. 1)]. As a rule, intronic microRNA are transcribed by polymerase II being part of a transcription unit with their host genes [15]. Accordingly, the primary transcript of HMGA2 not only gives rise to an mRNA encoding a protein highly relevant in embryonic and tumor development, but in addition, a microRNA seems to be processed from it. However, the high evolutionary conservation of a small part of intron 3 of HMGA2 for a long period of at least 85e100 million years of mammalian development supports an important role for this microRNA and the significance of its coregulation with HMGA2 itself. 0165-4608/08/$ e see front matter Ó 2008 Elsevier Inc. All rights reserved. doi:10.1016/j.cancergencyto.2008.07.009 50 3 ERGEBNISSE 44 I. von Ahsen et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 187 (2008) 43e44 Figure 1. Comparative genome analysis of 1200 base pairs (bp) of intron3 of HMGA2 by sequence alignment (matches in green, mismatches in red) between human (Homo sapiens; 100%) used as template, chimpanzee (Pan troglodytes; 99%), rhesus macaque (Macaca mulatta; 100%), elephant (Elephas maximus; 92%), rabbit (Oryctolagus cuniculus; 96%), mouse (Mus musculus; 95%), rat (Rattus norvegicus; 96%), dog (Canis familiaris; 97%), and cow (Bos Taurus; 98%). This part of the intron encodes microRNA mmu-miR-763 (gray- and violet-colored); the homology of sequences (120 bp) is indicated in parentheses. References [1] Bustin M, Reeves R. High-mobility-group chromosomal proteins: architectural components that facilitate chromatin function. Proc Nucleic Acid Res Mol Biol 1996;54:35e100. [2] Chiappetta G, Avantaggiato V, Visconti R, Fedele M, Battista S, Trapasso F, Merciai BM, Fidanza V, Giancotti V. High level expression of the HMGI (Y) gene during embryonic development. Oncogene 1996;13:2439e46. 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J Biomed Biotechnol 2006;2006:1e13. 51 3 ERGEBNISSE 3.3 Molekulargenetische Marker zur Abgrenzung von Schilddrüsenkarzinomen follikulären Ursprungs Tumoren der Schilddrüse können insbesondere dann eine diagnostische Herausforderung darstellen, wenn es sich um follikuläre Neoplasien handelt, da hier histologisch als einzige Unterscheidungskriterien zwischen Adenomen und follikulären Karzinomen Kapseldurchbrüche oder Gefäßeinbrüche herangezogen werden können (Schmid et al, 2003; Sheu et al., 2003; DeLellis et al., 2004). Zytologische Präparate aus präoperativen Feinnadelpunktionen ermöglichen diese Abgrenzung nicht, da die Zellmorphologie follikulärer Adenome und Karzinome in der Regel identisch ist (Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002; Smith et al., 2005; Takano, 2011). Somit kann eine gesicherte Diagnosestellung in der Regel erst postoperativ nach histologischer Aufarbeitung des Tumors erfolgen. Nur in einem geringen Prozentsatz der präoperativ als malignitätsverdächtig eingestuften Tumoren bestätigt sich dabei allerdings der Verdacht auf ein Karzinom (Goellner et al., 1987; Chiappetta et al., 1998; Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002). Aus diesen Gründen besteht ein hoher Bedarf an einem molekularen Marker, der die Beurteilung der Dignität unterstützen kann (Schmid und Farid, 2006). Zwar existierten bereits Studien zur Expression der HMG-Gene in Schilddrüsentumoren, diese konzentrierten sich jedoch auf HMGA1 (Chiappetta et al., 1995; Chiappetta et al., 1998), dessen Expression als Voraussetzung für die maligne Transformation von Thyreozyten angesehen wurde (Berlingieri et al., 1995). Später wurde HMGA1 sogar als spezifischer Marker für follikuläre Karzinome vorgeschlagen (Czyz et al., 2004). Obwohl es andererseits Hinweise auf eine wichtige Funktion von HMGA2 bei der malignen Transformation von Thyreozyten gab (Berlingieri et al., 1995; Vallone et al., 1995), wurde es im Zusammenhang mit Karzinomen der Schilddrüse vernachlässigt. Ein Grund dafür kann darin gesehen werden, daß man aufgrund der an Zellinien gemachten Beobachtungen bereits früh zu dem Schluß gekommen war, HMGA2 werde nicht ausnahmslos in Schilddrüsenkarzinomen exprimiert (Chiappetta et al., 1995). Sieben Schilddrüsenkarzinom-Zellinien waren mittels Northern und Western Blot untersucht worden. Während in allen Zellinien eine Expression von HMGA1 festgestellt wurde, waren zwei Zellinien negativ im Hinblick auf die HMGA2-Expression, darunter auch die einzige aus einem follikulären Karzinom hervorgegangene Zellinie WRO (Chiappetta et al., 1995). Insbesondere die Feststellung, daß diese Zellinie HMGA2 nicht exprimiert, erscheint zweifelhaft und kann dem Umstand geschuldet sein, daß die Sensitivität der zum Nachweis der Expression durchgeführten Northern und Western Blots verhältnismäßig gering war. Im nachfolgend beschriebenen Abschnitt wurde deshalb die HMGA2-Expression in einer umfangreichen Serie von Gewebeproben aus benignen und malignen Schilddrüsentumoren 52 3 ERGEBNISSE mit Hilfe einer Real-Time RT-PCR untersucht, die sich durch eine hohe Sensitivität auszeichnet. Darüber hinaus wurden ausgewählte Fälle auch immunhistochemisch mit einem gegen das HMGA2-Protein gerichteten Antikörper gefärbt. In zwei weiteren Veröffentlichungen werden Ergebnisse aus Untersuchungen zur Fusion der Gene PAX8 und PPARG dargestellt, die ebenfalls als ein für follikuläre Karzinome spezifischer Marker vorgeschlagen wurde, dessen Sensitivität inzwischen aber ebenso fraglich ist wie seine Spezifität. 53 3 ERGEBNISSE 3.3.1 Upregulation of HMGA2 in thyroid carcinomas: a novel molecular marker to distinguish between benign and malignant follicular neoplasias (Belge et al., 2008) Die HMGA2-Expression von insgesamt 61 formalinfixierten Gewebeproben aus Schilddrüsentumoren wurde mit einer qRT-PCR quantifiziert und mit der in Normalgeweben festgestellten Expression verglichen. In 19 Fällen handelte es sich um Tumoren, die histologisch als Adenom klassifiziert worden waren. Als weitere nicht-maligne Läsion wurden zwei Fälle von Thyroiditis untersucht. Aus der Gruppe der malignen Tumoren wurden Gewebeproben aus 28 papillären, neun follikulären und drei anaplastischen Karzinomen in die Untersuchung einbezogen. Ausgewählte Fälle wurden zusätzlich immunhistochemisch mit einem gegen das HMGA2-Protein gerichteten Antikörper gefärbt. Wie die Quantifizierung der HMGA2-Expression ergab, war in benignen Läsionen, d. h. in Adenomen und beiden Fällen von Thyroiditis, keine oder eine im Vergleich zu tumorfreiem Schilddrüsengewebe nur moderat erhöhte Expression feststellbar. Nur fünf der 21 benignen Läsionen wiesen leicht erhöhte Werte auf, die nur von einigen wenigen Karzinomen unterschritten wurden. In der Mehrheit der Karzinome wurden Werte gemessen, die die Expression der nichtmalignen Läsionen überstieg. Keine gesteigerte HMGA2-Expression wurde in nur je einem papillären und follikulären Karzinom festgestellt. Abgesehen von diesen Ausnahmen wurde in den untersuchten Karzinomen mehrheitlich eine verglichen mit tumorfreiem Schilddrüsengewebe mindestens zehnfach, zum Teil auch mehr als einhundertfach höhere Expression ermittelt. Diese Ergebnisse deuteten darauf hin, daß HMGA2 einen wichtigen Hinweis auf die Dignität von Schilddrüsentumoren geben kann. Die Ergebnisse der immunhistochemischen Färbung bestätigten die mittels quantitativer Real-Time RT-PCR gewonnenen Erkenntnisse. Sowohl in tumorfreiem Schilddrüsengewebe als auch in einem follikulären Adenom wurde keine positive Reaktion mit dem HMGA2-spezifischen Antikörper beobachtet. Im Gegensatz dazu zeigte sich in den untersuchten Karzinomen eine starke nukleäre Anfärbung. Besonders eindrucksvoll gelang dies in einem insulär differenzierten Bereich eines follikulären Karzinoms. Während die Zellkerne von transformierten Thyreozyten sehr stark angefärbt wurden, zeigten die Kerne in dazwischengelagertem Bindegewebe eine negative Färbereaktion. Zusammenfassend konnte festgestellt werden, daß Karzinome im Gegensatz zu Adenomen verstärkt HMGA2 exprimieren und daß die Quantifizierung der HMGA2-Expression somit ein hilfreiches Werkzeug für die Dignitätsbewertung insbesondere follikulärer Neoplasien der Schilddrüse darstellen könnte. 54 3 ERGEBNISSE V. Upregulation of HMGA2 in thyroid carcinomas: a novel molecular marker to distinguish between benign and malignant follicular neoplasias. Belge G, Meyer A, Klemke M, Burchardt K, Stern C, Wosniok W, Loeschke S, Bullerdiek J. 2008. Genes, Chromosomes and Cancer 47: 56-63. Eigenanteil: Durchführung der RNA-Isolierungen aus FFPE-Gewebeproben Durchführung und Auswertung der quantitativen Real-Time RT-PCR gemeinsam mit A. Meyer Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit A. Meyer und J. Bullerdiek Anmerkung: In diese Publikation flossen zum Teil Ergebnisse ein, die bereits im Rahmen meiner Diplomarbeit erlangt wurden („Quantitative Expressionsanalyse des HMGA2-Gens in malignen Tumoren mittels Real-Time PCR“, Universität Bremen, 2006). 55 3 ERGEBNISSE GENES, CHROMOSOMES & CANCER 47:56–63 (2008) Upregulation of HMGA2 in Thyroid Carcinomas: A Novel Molecular Marker to Distinguish Between Benign and Malignant Follicular Neoplasias Gazanfer Belge,1* Anke Meyer,1* Markus Klemke,1* Käte Burchardt,2 Corinna Stern,3 Werner Wosniok,4 Siegfried Loeschke,1 and Jörn Bullerdiek1† 1 Center for Human Genetics,University of Bremen,Bremen,Germany Department of Pathology,General Hospital Bremen-Mitte,Bremen,Germany 3 Department of Pathology,General Hospital Altona,Hamburg,Germany 4 Institute of Statistics,University of Bremen,Bremen,Germany 2 The identification of molecular markers allowing to differentiate between benign and malignant thyroid tumors remains a diagnostic challenge. Herein, we have used the expression of the high mobility group protein gene HMGA2 and its protein, respectively, as a possible marker detecting malignant growth of thyroid tumors. HMGA2 belongs to the high mobility group proteins, i.e. small, highly charged DNA-binding proteins. While HMGA2 is highly expressed in most embryonic tissues, its expression in adult tissues is very low. However, a reactivation of HMGA2 expression has been described for various malignant tumors and often correlates with the aggressiveness of the tumors. The aim of this study was to investigate whether the HMGA2 expression can be used to detect malignant thyroid tumors. RNA from 64 formalin-fixed paraffin-embedded thyroid tissues including normal tissue (n 5 3), thyroiditis (n 5 2), and follicular adenomas (n 5 19) as well as follicular (n 5 9), papillary (n 5 28), and anaplastic (n 5 3) carcinomas was reverse transcribed. Finally, real-time quantitative RT-PCR was performed. Expression differences of up to 400-fold were detected between benign and malignant thyroid tumors. Based on HMGA2 expression alone, it was possible to distinguish between benign and malignant thyroid tissues with a sensitivity of 95.9% and a specificity of 93.9%. There was a highly significant (P < 0.001) difference with histology of the tumors being the gold standard between the benign lesions and malignant tumors. Our results show that even as a stand-alone marker HMGA2 expression has a high potential to C 2007 Wiley-Liss, Inc. improve diagnoses of follicular neoplasms of the thyroid. V INTRODUCTION Thyroid nodules are frequently found in both sexes. While by palpation it is detected in 4–8% of adults, ultrasound examination reveals a much higher frequency of about 40% corresponding to roughly 50% of thyroid nodules found at autopsy. As to those nodules selected for fine needle aspiration (FNA), the average cancer rate is 10–13% and does not increase with the number of nodules per patient (Frates et al., 2005). In patients with multiple nodules the cancer is located in the dominant or larger nodule in only two thirds of the cases (Frates et al., 2005). FNA is now the widely accepted method for screening of suspect lesions for cancer. However, the histological diagnosis of follicular-patterned thyroid lesions is often difficult and cytological samples obtained by FNA are even more difficult to diagnose (Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002; Smith et al., 2005). These difficulties are reflected by papers entitled ‘‘The demise of follicular carcinoma of the thyroid (LiVolsi and Asa, 1994)’’, ‘‘Can we agree to disagree’’ C V (LiVolsi, 2003), or ‘‘Follicular-patterned lesions of the thyroid: the bane of the pathologist’’ (Baloch and LiVolsi, 2002). A particular problem in clinical practice is the cytological differentiation between follicular thyroid carcinoma (FTC) and benign follicular thyroid adenoma (FTA), since the cell morphology is often nearly identical. Thus, FNA followed by cytological examination often will not lead to a precise diagnosis of these lesions. To find diagnostic markers that would enable a better classification of thyroid tumors, we quantified HMGA2 gene expression in benign as well as malignant thyroid lesions and normal thyroid tissue samples by quantitative real-time reverse-transcription-PCR (qRT-PCR). The high mobility group A (HMGA) *These authors contributed equally to this paper. † Correspondence to: J. Bullerdiek, Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Str. ZHG, D-28359 Bremen, Germany. E-mail: [email protected] Received 3 May 2007; Accepted 19 September 2007 DOI 10.1002/gcc.20505 Published online 17 October 2007 in Wiley InterScience (www.interscience.wiley.com). 2007 Wiley-Liss, Inc. 56 3 ERGEBNISSE UPREGULATION OF HMGA2 IN THYROID CARCINOMAS proteins are small chromatin associated nonhistone proteins that act as architectural transcription factors (Wolffe, 1994; Bustin and Reeves, 1996). HMGA proteins have three DNA-binding domains designated as AT-hooks, enabling their binding to the minor groove of AT-rich DNA, and an acidic C-tail responsible for protein–protein interactions (Reeves and Nissen, 1990; Chau et al., 1995; Harrer et al., 2004; Reeves and Beckerbauer, 2005). The interaction of HMGA with DNA leads to changes in chromatin structure involving HMGA proteins in the regulation of the expression of a high number of target genes. The oncogenic potential of HMGA2 was first described by Ashar et al. (1995) and Schoenmakers et al. (1995). The HMGA2 expression level is very high during embryonic development whereas it is almost undetectable in differentiated cells and tissues (Chiappetta et al., 1996; Rogalla et al., 1996; Hirning-Folz et al., 1998). A strong association between the overexpression of HMGA2 and an adverse prognosis has been demonstrated for carcinomas of the breast (Rogalla et al., 1997), lung (Sarhadi et al., 2006), and squamous cell carcinoma of the oral cavity (Miyazawa et al., 2004). Nevertheless, so far only few of these studies have used qRT-PCR to quantify HMGA2 expression in human neoplasias. In the present study, we analyzed the expression level of HMGA2 in paraffin-embedded thyroid tissues, using real-time quantitative RT-PCR. The HMGA2 gene expression of 9 FTCs, 28 PTCs, 3 ATCs, 19 adenomas, and 3 normal thyroid tissue samples was tested by quantitative real-time RT-PCR. To confirm the qRT-PCR results on the protein level, immunohistochemistry was performed on two samples from apparently normal thyroid tissue, five adenomas, seven FTCs, and five PTCs with an antibody raised against HMGA2. MATERIALS AND METHODS Patients All patients underwent surgery between 1995 and 2005 in the general hospitals Bremen-Mitte or Hamburg Altona. In this study 64 thyroid samples from 44 female and 17 male patients were analyzed: 19 were adenomas, 28 papillary thyroid carcinomas (PTC), 9 follicular carcinomas (FTC), and 3 anaplastic carcinomas (ATC) (Table 1). In addition, two samples from patients with lymphofollicular thyroiditis were included. The control group consisted of three nonmalignant surrounding tissues. The age of patients ranged from 21 to 85 57 years. The average thyroid nodule size was 3.1 cm (range 0.3–14.0 cm). Sample Preparation Six 5-lm sections of each FFPE tissue were deparaffinized in xylene prior to RNA isolation. Haematoxylin–eosin stains were prepared from consecutive sections following those used for RNA isolation. To validate the constant expression level of the endogenous control, RNA was isolated from a primary cell culture derived from apparently normal thyroid tissue, cell cultures of six adenomas (S325, S40.2, S211, S121, S731, and S734.1), and two carcinomas (ARO and WRO) with the RNeasy Mini Kit (Qiagen GmbH, Hilden, Germany) according to the manufacturer’s instructions. RNA-Isolation Total RNA was extracted using the high pure RNA paraffin kit for isolation of total RNA from FFPE tissues (Roche, Penzberg, Germany) including a Proteinase K and DNase I digestion according to the manufacturer’s instructions. The RNA concentration and the ratio of absorbance at 260– 280 nm was quantitated by spectrophotometry. Reverse Transcription About 250 ng of total RNA was reverse transcribed with 200 U of M-MLV reverse transcriptase (Invitrogen, Karlsruhe, Germany) and 150 ng random hexamers according to the manufacturer’s instructions. RNA was denatured before transcription at 658C for 10 min and subsequent cooling on ice for 1 min. After adding the enzyme to the RNA primer mixes, samples were incubated for 10 min at 258C to allow annealing of the random hexamers. Reverse transription was performed at 378C for 50 min followed by inactivation of the reverse transcriptase at 708C for 10 min. Real-Time Quantitative RT-PCR RT-PCR amplification was performed using the ABI Prism 7300 sequence detection system (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany). Because of different degradation of RNA isolated from formalin-fixed samples, a relative quantification method with 18S rRNA as endogenous control was used. HMGA2 and 18S rRNA expression analyses were performed in triplicate in a total volume of 20 ll using 2 ll of each cDNA corresponding to 25 ng of total RNA. TaqMan primers and probe for HMGA2 were ordered as assay on demand (No. Hs00171569_m1; Applied Biosystems, Darmstadt, Germany). The Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 57 3 ERGEBNISSE 58 BELGE ET AL. TABLE 1. Histology of Thyroid Lesions Used for HMGA2 Expression Analyses Case no. Age (years) Sex Histology 1 2 3 4 5 6 7 8 ST 58 40 47 25 85 53 44 48 f m m f m f m f 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 63 29 54 71 35 51 42 42 34 61 44 39 30 40 42 35 61 72 84 38 50 21 31 46 65 54 85 85 42 66 72 38 76 33 69 42 30 49 25 48 76 67 59 34 57 31 27 f f f f m f m f f f m f f f f f m f f f f f m f f f f f m f f m f f m f f f f f f m f f f m m Thyroiditis Adenoma Adenoma Adenoma PTC Adenoma Adenoma Adenoma Normal thyroid tissue Thyroiditis Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma FTC Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma Adenoma MI-FTC (t) FTC (o) FV-PTC FV-PTC PTC PTC FV-PTC PTC PTC ATC PTC PTC PTC FV-PTC MI-FTC FV-PTC PTC ATC PTC FV-PTC FV-PTC PTC PTC FV-PTC PTC ATC FTC (t) FTC PTC PTC PTC FV-PTC Tumor diameter (cm) TNM classification and/or grading – 7.5 6.8 2.5 4.0 6.5 4.0 5.0 – – – – – 7.0 1.0 1.7 6.5 6.0 3.5 1.0 2.2 4.0 1.0 1.5 0.3 3.8 4.0 2.1 8.0 1.0 6.0 0.6 2.2 1.0 2.5 1.5 2.0 0.6 1.5 14.0 0.7 2.0 1.0 0.8 3.8 2.5 0.5 1.4 2.5 1.2 2.3 0.8 1.7 5.5 1.2 2.3 0.9 2.0 2.5 pT3a – – – – – – – – – – – – G1 – – – – – – pT2 N0 MX pT4 pT1 pT3 pNX pT1 pT2 pT1 pNX pMX pT2 pN0 pT1; G2 pT4 N0; GIV pT1 pNX pMX G2 pT3; G3 pT1 N0 MX pT1 pT3 pT1; G1 pT4b pT2; G2 pT1 NX MX pT2a; G2 pT2 NX pT2 pT2 pN0 pT1; G1-2 pT4b pT3 pNX pM1 pT1; G2 pT2 pN1 pMX pT1 pT3 pN1 pT2 TABLE 1. Histology of Thyroid Lesions Used for HMGA2 Expression Analyses (Continued) Case Age no. (years) Sex 56 57 58 59 60 61 66 41 37 69 79 71 f m f m f f Histology PTC PTC FTC FTC PTC FTC (o), with partially insular pattern Tumor TNM diameter classification (cm) and/or grading 2.0 2.0 2.8 3.0 2.0 9.0 pT3; G2 pT1; G2 pT2 N0 pT4 pT3 pNX; G1 pT4 NX MX ST, surrounding tissues; PTC, papillary thyroid carcinoma; FTC, follicular thyroid carcinoma; MI-FTC, minimally invasive FTC; ATC, anaplastic thyroid carcinoma; FV-PTC, follicular variant PTC; (o), oncocytic; (t), trabecular. HMGA2-specific primers in this assay are spanning the boundary between Exons 1 and 2. Primers and probe for 18S rRNA were 50 -GGATCCATTGGA GGGCAAGT-30 (forward), 50 -AATATACGCTATTG GAGCTGGAATTAC-30 (reverse), and FAM-TGC CAGCAGCCGC-MGB TAMRA (probe) (Antonov et al., 2005). For each run nontemplate controls (NTC) and reactions without reverse transcriptase (-RT) were included. PCR conditions were as follows: 2 min at 508C and 10 min at 958C, followed by 50 cycles with 15 sec at 958C and 1 min at 608C. Analysis of Gene Expression The relative expression was calculated by the DCt method. The results were compared with those obtained by conventional histology, which is the current ‘‘gold standard’’ in diagnosis of thyroid lesions. In addition, correlation analyses as well as normal distribution parameter estimations were performed to determine the optimal decision limit to distinguish benign from malignant tumors. Sensitivity and specificity calculations were done on logarithms of expression to obtain normally distributed values. Moreover, Student’s t test was performed to determine the significance of observed differences in HMGA2 expression in benign and malignant tissues. Immunohistochemical Analysis of HMGA2 Expression For the immunohistochemical analysis of HMGA2 expression, formalin-fixed and paraffinembedded tissue sections (6 lm) were deparaffinized, rehydrated, and washed with PBS before immunoperoxidase staining. Slides were incubated Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 58 3 ERGEBNISSE UPREGULATION OF HMGA2 IN THYROID CARCINOMAS overnight at 48C in a humidified chamber with goat anti-HMGA2 (Santa Cruz Biotechnology, Santa Cruz, California, USA). Biotinylated antigoat link was used as secondary antibody (30 min). Slides were then incubated with avidin biotin enzyme label (Vector Laboratories, California, USA) for 30 min and developed with AEC peroxidase substrate (Camon Laborservice GmbH, Wiesbaden, Germany) for 10 min. Finally, slides were counter-stained with haematoxylin. Figure 1. Ct values of 18S rRNA in different types of thyroid cells. Adenoma-derived cell lines: S325/TSV40, S40.2/TSV40, S211/TSV40, S121/TSV40, S731, S734.1; ARO: cell line of an anaplastic carcinoma; WRO: cell line of a follicular carcinoma. Dark gray bar: mean value. 59 RESULTS The expression of 18S rRNA in thyroid cell cultures (one normal thyroid, six adenomas and two carcinomas) showed only a low variation, the mean Ct value was 8.56 6 0.21 (Fig. 1). Therefore, 18S rRNA was chosen as endogenous control for relative quantification. In all samples an expression of HMGA2 was detected (Fig. 2). The highest expression was found in a FTC with partially insular pattern with a 432-fold HMGA2 expression in relation to normal tissue. In contrast, inflammatory diseases or adenomas showed a significantly lower level of HMGA2 expression. One FTC was gross dissected to quantify the HMGA2 expression in the tumor and the surrounding tissue separately. The HMGA2 expression in the surrounding tissue was not higher than in normal thyroid tissues, whereas HMGA2 was overexpressed 47.2-fold in the tumor. The possible correlation between the expression of HMGA2 mRNA and the malignant transformation of the follicular epithelium is illustrated in Figure 2 showing all cases analyzed in increasing order of HMGA2 expression. A normal distribution was fitted to the expression data to estimate the decision limit, sensitivity, and specificity. The decision limit for the discrimination of benign and malignant tissues is 3.99 with a sensitivity of 95.9% and a specificity of 93.9%. Figure 2. HMGA2 expression in thyroid lesions. Results of the relative HMGA2 quantification. The mean value of three surrounding thyroid tissues (ST, green bar) serves as calibrator. Different thyroid lesions are represented by bar colors: blue: FTC, dark gray: PTC, light gray: ATC, white: follicular adenoma or thyroiditis. Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 59 3 ERGEBNISSE 60 BELGE ET AL. Figure 3. Immunostaining of thyroid tissues with an antibody raised against the HMGA2 protein. (A) Normal thyroid tissue, 3100; (B) Follicular adenoma (Case no. 2), 3100; (C) and (D) Papillary thyroid carcinoma (Case no. 54), 3100 and 3400, respectively; (E) and (F) Follicular thyroid carcinoma (Case no. 38), 3100 and 3400, respectively; (G) and (H) Follicular thyroid carcinoma with partially insular pattern (Case no. 61), 3100 and 3400, respectively. Bars indicate 100 lm. Brown staining of nuclei was noted in cases revealing high HMGA2 expression by realtime PCR. As to the adenomas, the HMGA2 expression level of benign tumors was not significantly elevated as ascertained by Student’s t test (P 5 0.42). A maximum value of 11-fold overexpression was found in an atypical adenoma. The majority of the malignant samples had expression levels of more than the 20fold of normal tissue values. Values up to a 400-fold overexpression were detected. Finally, mean values in the groups (normal, benign, and malignant tissues) were compared by t tests. There was no significant difference between the normal and benign tissue groups (P 5 0.42), while the differences between the normal and malignant tissue group as well as between the benign and malignant tissue group were highly significant (P < 0.001). In the next step, the group of follicular carcinomas and follicular variants of papillary carcinomas was compared with follicular adenomas. The decision limit to separate these two groups is 6.3 with a sensitivity of 81.2% and a specificity of 88.3%. A significant, but weak correlation between patients’ age and relative HMGA2 expression (Pearson correlation coefficient 5 0.25340, P 5 0.048) was observed, whereas no significant correlations were found between the tumor size or patients’ age and the expression level. It should be noted that the qRT-PCR results are based on whole sections. Thus, the area covered by the tumor itself is different among the cases. To check if the results even can be expected to improve when detecting HMGA2 expression only in the tumor cells, IHC has been performed in a number of cases. A strong nuclear positivity was observed in all carcinomas, whereas no immunoreactivity was observed in normal thyrocytes, tumor cells of adenomas, cells of the stromal component of carcinomas, and lymphocytes, respectively (Fig. 3). Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 60 3 ERGEBNISSE UPREGULATION OF HMGA2 IN THYROID CARCINOMAS DISCUSSION Currently, FNA biopsy with subsequent cytologic diagnosis is the most important procedure in preoperative thyroid tumor diagnosis besides scintigraphy. However, it is virtually impossible to differentiate between follicular carcinomas and adenomas based on samples obtained by FNA alone. Only in 20–30% of the cases of surgically removed thyroid glands due to suspicious cytological results is a follicular malignancy diagnosed at postoperative histology (Goellner et al., 1987; Chiappetta et al., 1998; Greaves et al., 2000; Baloch et al., 2002). With regard to the limitations of FNA cytology, reliable markers that allow to differentiate between different thyroid nodules are still an unmet challenge especially for follicular thyroid neoplasias. Also, there is a high demand to stratify the group of papillary cancers with an adverse prognosis. Herein, we have described our results obtained with the expression of HMGA2 as a standalone molecular marker. The aim of this study was to evaluate the potential of HMGA2 expression for the diagnosis of thyroid tumors. As a rule, the expression level of benign tumors was comparable with those of normal tissues. In contrast, we were able to demonstrate that HMGA2 is significantly overexpressed in most thyroid carcinomas as compared with benign tumors. Values up to 400-fold overexpression were detected. Even with archival material it was possible to identify malignancies with a sensitivity of 95.9% based on HMGA2 expression alone taking histology as the gold standard. Furthermore, it should be noted that the quantitative real-time PCR results are based on whole sections. Thus, as shown by the IHC data, if only the area covered by the tumor is studied, even greater differences between benign and malignant samples should be seen. Generally, HMGA2 expression either as a standalone parameter or combined with others is a promising marker with the potential to improve preoperative diagnoses and treatment of thyroid nodules. Besides its utility for clinical diagnostics of follicular thyroid tumors, the increased expression of HMGA2 may also improve the understanding of the molecular mechanisms involved in the genesis of thyroid malignancies. As an alternative to quantitative real-time PCR, immunohistochemistry is a suitable method to detect the HMGA2 protein in nuclei of malignant thyroid tumors. As shown by immunostaining with an HMGA2-specific antibody (Fig. 3), malignant epithelial tumor cells exhibit a strong nuclear reac- 61 tion, whereas normal thyrocytes and adenomas as well as stromal components of carcinomas do not show immunoreactivity, thus confirming the results obtained by quantitative real-time PCR. Therefore, HMGA2-specific immunohistochemistry can improve the diagnosis of thyroid tumors. Furthermore, in papillary thyroid carcinomas (PTCs), the HMGA2 overexpression varied over a broad range. Although PTCs have a favorable prognosis in general, there are subgroups in which the prognosis is worse. Current methods fail to identify these subgroups prior to surgical removal. Because HMGA2 expression seems to be a more general marker of increased malignancy in a variety of malignant neoplasms (e.g. lung cancer (Sarhadi et al., 2006) and squamous cell carcinomas of the oral cavity (Miyazawa et al., 2004)), it is tempting to speculate that the range of HMGA2 overexpression in PTCs reliably identifies the subgroup of PTCs with a poor prognosis. Interestingly, in a recent study by Rodrigues et al. (2007) HMGA2 was found to be one of the most overexpressed genes in a group of aneuploid papillary thyroid cancers. Previous studies have identified a variety of genes as potential markers of malignant thyroid neoplasms and in the most recent studies often a combination of several genes is recommended. Kebebew et al. (2006) investigated 19 cases each of hyperplastic nodules, follicular adenomas, follicular thyroid cancers, follicular variants of papillary cancers, and papillary thyroid cancers. Their study is based on the expression of three cell-cycle regulatory genes, MCM5, MCM7, and RAD9, as molecular markers of malignancy. While the combined use of these genes provided a sensitivity of 98.2%, the specificity did not exceed 65.7%. As to single genes, overlaps in expression levels in benign and malignant tumors ranged between 27.3 and 38.9% (Kebebew et al., 2006). Another multi-gene assay focussing on follicular neoplasias has been suggested by Weber et al. (2005). In this study, both immunostaining and quantitative RT-PCR for three genes were performed. However, minimally invasive FTCs representing the most important diagnostic challenge were excluded from this study. In contrast, this subtype as well as atypical adenomas were included in a study by Fryknäs et al. (2006). Several genes were identified, which are differentially expressed in adenomas and FTCs. Interestingly, HMGA2 was included in the cDNA microarray, but not included in the panel of finally selected genes. The FHL1 expression, which is described more in detail, was significantly lower in (minimally invaGenes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 61 3 ERGEBNISSE 62 BELGE ET AL. sive) FTCs than in (atypical) adenomas. However, FHL1 expression levels of benign and malignant follicular neoplasias overlap to a great extent, so that the FHL1 expression alone does not seem to allow a sufficient differentiation between these groups (Fryknäs et al., 2006). Moreover, several proteins have been suggested as targets for immunostaining, e.g. galectin-3 (GAL3) and human bone marrow endothelial cell (HBME)-1. Although immunohistochemistry can be an adjunct in the diagnostic process, the staining pattern can vary in subvariants of differentiated thyroid carcinomas representing a particular problem in borderline tumors where a reliable marker is highly needed (Castro and Gharib, 2005; Sheils, 2005). It has been reported, that under certain circumstances, e.g. Hashimoto thyroiditis with coexistent solitary or multiple nodules, the usefulness of GAL3 expression analysis is limited (Niedziela et al., 2002). While the GAL3 mRNA and protein level is increased in the majority of PTCs, follicular thyroid tumors were negative with regard to GAL3 mRNA. This observation raises doubts on the usefulness of this marker, since it seems to be impossible to distinguish adenomas from follicular cancers (Feilchenfeldt et al., 2003). Other studies suggested the expression of HMGA1 as a suitable genetic marker to distinguish benign from malignant thyroid tumors (Chiappetta et al., 1995, 1998; Berlingieri et al., 2002; Czyz et al., 2004). As for the RT-PCR analyses, one main disadvantage of HMGA1 is the existence of several retropseudogenes, which can lead to false-positive results in quantification experiments when RNA extractions are contaminated with genomic DNA. In contrast to HMGA1, no retropseudogenes of HMGA2 are known (Blank et al., 2000; Rogalla et al., 2001; Strichman-Almashanu et al., 2003). Thus, to the best of our knowledge, HMGA2 expression is currently the best known single molecular marker to distinguish between benign and malignant thyroid neoplasms. An additional point of interest are papillary thyroid microcarcinomas (PTMC), defined as being less than or equal to 1.0 cm in diameter. However, the clinical relevance of these tumors still remains a matter of debate and markers to judge the aggressiveness are missing (Frates et al., 2005; Burman, 2006; Roti et al., 2006). Herein, we quantified the expression of HMGA2 in 10 cases of papillary thyroid microcarcinoma (Case nos. 26, 28, 30, 34, 37, 39, 40, 43, 48, and 53), and found an overexpression in comparison with normal thyroid tissue. Nevertheless, the expression levels found in the individual PTMCs varied over a broad range. Thus, we assume that HMGA2 expression might be a potent genetic marker to discriminate PTMCs displaying aggressive behavior from those with an indolent clinical course, but clinical trials are necessary to verify the utility of HMGA2 expression analysis in the diagnosis of PTMC. Further analyses on fresh frozen tissues or FNA biopsies are necessary to elucidate if the accuracy of this new marker is sufficient even to identify the challenging minimally invasive subtype of FTCs. In summary, HMGA2 expression is a molecular marker that does not only distinguish between benign and malignant growth but also reflects the continuous process underlying the malignant transformation of thyroid nodules. Besides real-time quantitative PCR, immunohistochemistry is an adequate method to investigate the HMGA2 status of thyroid tissue samples. ACKNOWLEDGMENTS We thank Annette Rudolph, Prof. Dr. Ulrich Bonk, and Prof. Dr. Jörg Caselitz, who generously agreed to provide us with biological specimens, and Cornelia Ebisch for excellent technical assistance. We thank Prof. Dr. Thomas Löning and his staff for the immunostainings. REFERENCES Antonov J, Goldstein DR, Oberli A, Baltzer A, Pirotta M, Fleischmann A, Altermatt HJ, Jaggi R. 2005. Reliable gene expression measurements from degraded RNA by quantitative real-time PCR depend on short amplicons and a proper normalization. Lab Invest 85:1040–1050. 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Auf chromosomaler Ebene liegt dieser Genfusion eine Translokation t(2;3)(q13;p25) zugrunde, die zuvor bereits bei follikulären Adenomen beschrieben worden war (Teyssier et al., 1990; Sozzi et al., 1992; Roque et al., 1993). In der Erstbeschreibung der Folgen dieser Translokation auf molekularer Ebene konnten PAX8PPARG-Fusionstranskripte und auch die daraus resultierenden Fusionsproteine häufig in follikulären Karzinomen, nicht jedoch in follikulären Adenomen nachgewiesen werden (Kroll et al., 2000). Mit der Annahme, daß die entdeckten Fusionsproteine bzw. -transkripte einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung follikulärer Karzinome leisten könnten, verband sich auch die Hoffnung, die beobachtete Genfusion könne sich als Marker für follikuläre Karzinome eignen und die Abgrenzung derselben von Adenomen unterstützen. Nachfolgende Untersuchungen zahlreicher Arbeitsgruppen zur Prävalenz der PAX8-PPARG-Fusion ergaben jedoch, daß die Fusion erstens nicht so häufig wie ursprünglich vermutet in follikulären Karzinomen auftritt (Martelli et al., 2002; Aldred et al., 2003; Dwight et al., 2003), was eine geringere Sensitivität bedeutet, und daß sie zweitens auch in Adenomen nachgewiesen werden kann, wodurch zusätzlich die Spezifität vermindert ist (Marques et al., 2002; Banito et al., 2007; vgl. Tabelle 1 aus Klemke et al., 2011). Trotz zahlreicher Untersuchungen blieb die Frequenz der PAX8-PPARG-Fusion in beiden Tumorentitäten unklar, da die von unterschiedlichen Gruppen erzielten Ergebnisse zum Teil stark divergierten. Um die Frage zu klären, wie häufig sie tatsächlich in Adenomen auftritt und wie stark die Spezifität dadurch vermindert ist, wurden 192 follikuläre Adenome zytogenetisch untersucht, wobei die t(2;3)(q13;p25) in nur zwei Fällen nachgewiesen werden konnte. Eine erneute histologische Begutachtung beider Tumoren ergab keine Hinweise auf Malignität, so daß Zweifel an ihrer Dignität ausgeschlossen werden konnten. Die PPARGRearrangierung wurde in einem Tumor auch durch eine FISH bestätigt. Des weiteren wurden in beiden Adenomen Fusionstranskripte der Gene PAX8 und PPARG durch RT-PCRs mit anschließender Sequenzierung der PCR-Produkte nachgewiesen. Die in dieser Serie aus 192 Adenomen festgestellte Frequenz der Genfusion liegt damit bei etwa einem Prozent und damit deutlich unter den in einigen anderen Studien ermittelten Häufigkeiten (Cheung et al., 2003; Nakabashi et al., 2004; vgl. Tabelle 1 aus Klemke et al., 2011). 64 3 ERGEBNISSE VI. On the prevalence of the PAX8-PPARG fusion resulting from the chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) in adenomas of the thyroid. Klemke M, Drieschner N, Laabs A, Rippe V, Belge G, Bullerdiek J, Sendt W. 2011. Cancer Genetics 204: 334-339. Eigenanteil: Durchführung der RT-PCRs und der gelelektrophoretischen Auftrennungen Aufreinigung der PCR-Produkte zur Vorbereitung der Sequenzierung Auswertung der Sequenzierungsergebnisse Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit N. Drieschner und J. Bullerdiek 65 3 ERGEBNISSE Cancer Genetics 204 (2011) 334e339 BRIEF COMMUNICATION On the prevalence of the PAX8-PPARG fusion resulting from the chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) in adenomas of the thyroid Markus Klemke a, Norbert Drieschner a, Anne Laabs a, Volkhard Rippe a, €rn Bullerdiek a,b,*, Wolfgang Sendt c Gazanfer Belge a, Jo a Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Strasse ZHG, Bremen, Germany; b Clinic for Small Animals and Research Cluster REBIRTH, University of Veterinary Medicine, Hannover, Germany; c Department of General and Visceral Surgery, St. Joseph-Stift Hospital Bremen, Bremen, Germany The chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) characterizes a subgroup of tumors originating from the thyroid follicular epithelium and was initially discovered in a few cases of adenomas. Later, a fusion of the genes PAX8 and PPARG resulting from this translocation was frequently observed in follicular carcinomas and considered as a marker of follicular thyroid cancer. According to subsequent studies, however, this rearrangement is not confined to carcinomas but also occurs in adenomas, with considerably varying frequencies. Only five cases of thyroid adenomas with this translocation detected by conventional cytogenetics have been documented. In contrast, studies using reverse-transcription polymerase chain reaction (RT-PCR) detected fusion transcripts resulting from that translocation in an average of 8.2% of adenomas. The aim of this study was to determine the frequency of the PAX8-PPARG fusion in follicular adenomas and to use the HMGA2 mRNA level of such tumors as an indicator of malignancy. In cytogenetic studies of 192 follicular adenomas, the t(2;3)(q13;p25) has been identified in only two cases described herein. Histopathology revealed no evidence of malignancy in either case, and, concordantly, HMGA2 mRNA levels were not elevated. In summary, the fusion is a rare event in follicular adenomas and its prevalence may be overestimated in many RT-PCR–based studies. Keywords Follicular thyroid neoplasia, t(2;3)(q13;p25), PAX8-PPARG fusion, HMGA2 ª 2011 Elsevier Inc. All rights reserved. Distinguishing follicular thyroid carcinomas (FTC) from adenomas cytologically represents a major diagnostic challenge because of their similar appearance, so there is a need for specific markers (1). The chromosomal t(2;3)(q13;p25) is a recurrent cytogenetic aberration in follicular neoplasias of the thyroid leading to a fusion of the genes encoding the thyroid-specific transcription factor PAX8 and the peroxisome proliferatoreactivated receptor gamma (PPARg). Although the translocation had been reported before in adenomas as well (2e4), the PAX8-PPARG rearrangement was considered a marker of FTC in a study by Kroll et al., who detected PAX8PPARG fusion transcripts in 5/8 FTCs but in none of 20 follicular adenomas (FA), 10 papillary carcinomas, and 10 multinodular hyperplasias (5). Accordingly, it was proposed Received October 18, 2010; received in revised form April 28, 2011; accepted May 3, 2011. * Corresponding author. E-mail address: [email protected] that the PAX8-PPARG fusion may aid the differential diagnosis of follicular neoplasias. The presence of the fusion gene in follicular thyroid carcinomas has been confirmed by several studies, even though its prevalence seems to be lower than initially reported (Table 1A). It occurs in FA, however, with a prevalence reported to range between 0.0 and 54.5% (for references, see Table 1A). Herein, we present two novel cases of thyroid adenomas that harbor the t(2;3)(q13;p25) and express low levels of HMGA2, a molecular marker to distinguish between benign and malignant thyroid tumors (6e9). Materials and methods Tissue samples Tumor samples were snap-frozen in liquid nitrogen immediately after surgery and stored at e80 C for RNA isolation. 2210-7762/$ - see front matter ª 2011 Elsevier Inc. All rights reserved. doi:10.1016/j.cancergen.2011.05.001 66 3 ERGEBNISSE PAX8-PPARG fusion in thyroid adenomas Table 1 335 Prevalence of PAX8-PPARG rearrangements in follicular neoplasias of the thyroid A. Prevalence of PAX8-PPARG fusion transcripts according to RT-PCRebased studies Reference FA with fusion of PAX8ePPARG Total number of FA Frequency (%) FTC with fusion of PAX8ePPARG Total number of FTC Frequency (%) Kroll et al. (5) Marques et al. (22)a Nikiforova et al. (21) Martelli et al. (23) Cheung et al. (19) Aldred et al. (24) Nikiforova et al. (25) Dwight et al. (26) Hibi et al. (27) Lacroix et al. (28) Nakabashi et al. (29) Sahin et al. (30)a Giordano et al. (31) Di Cristofaro et al. (32) Banito et al. (33)d Algeciras-Schimnich et al. (20) Overall prevalence 0 2 2 e 6 e 1 1 0 1 3 e 0 0 5 2 23 20 16 25 e 11 e 23 40 12 26 10 e 10 9 40 39 281 0.0 12.5 8.0 e 54.5 e 4.3 2.5 0.0 3.8 30.0 e e 0.0 12.5 5.1 8.2 5 5 8 0 6 2 5 4c 0 4 4 8 8 9 7 13 88 8 9 15 5 17 19 17 34 6 21 12 10 13 21 17 21 245 62.5 55.6 53.3 0.0 35.3 10.5 29.4 11.8 0.0 19.0 33.3 57.4 61.5 42.9 41.2 61.9 35.9 FISH performed in addition to PCR Yes No No No No No Nob Yes Yes No No No No No Yes Yes B. Prevalence of the chromosomal t(2;3)(q13;p25) according to cytogenetic studies Reference FA with t(2;3) Total number of FA Frequency of translocation (%) Teyssier et al. (2) Antonini et al. (13) Sozzi et al. (3) Roque et al. (4) Belge et al. (14) Roque et al. (15) Overall prevalence 1 0 2 1 0 1 5 42 6 5 18 69 6 146 2.4 0.0 40.0 5.6 0.0 16.7 3.4 Translocation Case no. t(2;3)(q12;p24) e t(2;3)(q12-13;p24-25) t(2;3)(q13;p25) e t(2;3)(q13;p25) 43 e 1 and 2 6 e 10 C. Prevalence of the PAX8ePPARG rearrangement according to FISH-based studies Reference FA with PAX8ePPARG rearrangement Total number of FA Frequency of rearrangement (%) French et al. (16) Castro et al. (17) Chia et al. (18) Overall prevalence 0 3 0 3 40 9 24 73 0.0 33.3 0.0 4.1 (A) Summary of 16 RT-PCRebased studies on follicular adenomas as well as carcinomas. Some studies additionally performed FISH experiments, as indicated in the last column. aImmunohistochemical results excluded. bFISH was performed on 16 additional carcinomas, but not on the 40 cases listed here. cSix FTCs were positive for rearrangement in FISH analysis. dAuthors do not state the results of FISH and RT-PCR separately. (B) Cytogenetic studies on the chromosomal t(2;3)(q13;p25) in follicular thyroid adenomas. (C) Summary of studies in which the PAX8-PPARG rearrangement was detected by FISH. For cell cultures, tissues were kept in Hank’s solution with 200 IU/mL penicillin and 200 mg/mL streptomycin. Cell culture and chromosome analyses Tissue samples of surgically removed thyroid tumors were minced and treated with 0.26% (200 U/mL) collagenase (Serva, Heidelberg, Germany) for 3e5 hours. After centrifugation, the pellet was re-suspended in culture medium (TC 199 with Earle’s salts supplemented with 20% fetal bovine serum, 200 IU/mL penicillin, 200 mg/ml streptomycin) and incubated at 37 C and 5% CO2. Exponentially growing cultures of thyroid cells were used for GTG banding and chromosome analyses according to routine methods. Karyotype description followed ISCN 2009 (10). A total of 192 tumor samples were karyotyped successfully. Fluorescence in situ hybridization (FISH) For the detection of rearrangements of the PPARG gene, interphase FISH (I-FISH) with a PPARG break-apart probe (PanPath, Budel, The Netherlands) was performed on touch preparations. For one slide, 10 mL of the PPARG break-apart probe was used. Co-denaturation was performed on 67 3 ERGEBNISSE 336 a Mastercycler gradient (Eppendorf, Hamburg, Germany) for 3 minutes at 80 C followed by overnight hybridization in a humidified chamber at 37 C. Post-hybridization was performed at 61 C for 5 minutes in 0.1 standard saline citrate (SSC). Interphase nuclei were finally counterstained with DAPI (0.75 mg/mL; Vector Laboratories, Burlingame, CA). Slides were examined with an Axioskop 2 plus fluorescence €ttingen, Germany). Images were microscope (Zeiss, Go captured with an AxioCam MRm digital camera and edited €ttingen, Germany). At least 200 with AxioVision (Zeiss, Go non-overlapping nuclei were scored. For determination of cut-off values, signal patterns of 200 non-overlapping nuclei of control specimens (i.e., touch preparations of four previously frozen normal thyroid tissue samples) were determined. Cut-off values were defined as the mean plus three standard deviations (M þ 3SD) of the number of nuclei with abnormal signal patterns in control specimens (11). Nuclei with two co-localized red/green signals (RG) were scored as normal. Nuclei with one co-localized red/green signal, one single red, and one single green signal (1RG1R1G) were scored as positive for a PPARG rearrangement. RNA isolation and reverse-transcription polymerase chain reaction (RT-PCR) RNA was isolated from frozen tissue samples with the RNeasy Mini Kit (Qiagen, Hilden, Germany). Reverse transcription was performed using M-MLV RT (Invitrogen, Darmstadt, Germany) according to the manufacturer’s instructions. For the detection of fusion transcripts, three different primers specific for PAX8 (50 -GCC ACC AAG TCC CTG AGT CC-30 , exon 5; 50 -GCA TTG ACT CAC AGA GCA GCA-30 , exon 7; 50 -GCT CAA CAG CAC CCT GGA-30 , exon 8) were used in combination with a PPARG-specific reverse primer (50 -CAT TAC GGA GAG ATC CAC GG-30 ). PCR was performed with DreamTaq DNA polymerase (Fermentas, St. Leon-Rot, Germany). Reaction conditions were as follows: 5 minutes at 95 C followed by 41 cycles of 30 seconds at 95 C, 30 seconds at 60 C, and 1 minute at 72 C, and a final elongation at 72 C for 5 minutes. PCR products were separated by agarose gel electrophoresis, distinct bands were excised from the gel, and the DNA was extracted with the Gel Extraction Kit (Qiagen). The purified PCR products were sequenced directly (Eurofins MWG Operon, Ebersberg, Germany). Two tumors with a known chromosomal t(2;3)(q13;p25) and 19 karyotypically normal tumors were used for RT-PCR. Quantitative real-time PCR The relative quantification of HMGA2 expression was performed with the HMGA2-specific TaqMan assay Hs00171569_m1 (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany), as described elsewhere (6), on a 7300 Real-Time PCR System (Applied Biosystems). For the detection of the endogenous control HPRT1, primers 5’-GGC AGT ATA ATC CAA AGA TGG TCA A-30 and 50 -GTC TGG CTT ATA TCC AAC ACT TCG T-30 were used in combination with the HPRT1-specific hydrolysis probe 6FAM-CAA GCT TGC TGG TGA AAA GGA CCC C-TAMRA. M. Klemke et al. Results Cytogenetic analyses identified a chromosomal t(2;3) (q13;p25) as the sole clonal aberration in two thyroid tumors classified as follicular adenomas by routine histological examinations (Figure 1A): The first tumor (case 1) was 2.5 cm in diameter and was removed from the right thyroid lobe of a 25-year-old female patient. The second tumor harboring the translocation (case 2) measured 3.7 cm in diameter and was found during pathologic examination of a nodular goiter of a 36-year-old female patient. In addition to hematoxylin and eosin staining, sections were also Elastica van Gieson (EvG)-stained. A microfollicular growth pattern but no invasive growth of the tumor was noted, which was accordingly classified as microfollicular adenoma. The t(2;3) (q13;p25) was also confirmed by FISH on interphase nuclei (Figure 1B). RT-PCR was performed on both tumors with the chromosomal translocation, as well as on 19 adenomas with an apparently normal karyotype, to detect PAX8-PPARG fusion transcripts. It was positive in both cases with the translocation, but in none of the cases with an apparently normal karyotype. The PCR products of the two positive cases were sequenced directly to confirm their identity. In case 1, two different fusion transcripts consisting of exons 1e7 and 1e10, respectively, of PAX8 fused to PPARG were found. Three different fusion transcripts consisting of PAX8 exons 1e7, 1e8, and 1e9, respectively, fused to PPARG were identified in case 2 (Figure 1C). Finally, we have quantified the HMGA2 mRNA level, which was not elevated in the two adenomas with the PAX8PPARG fusion, compared to histologically normal thyroid tissue (data not shown). Discussion When PAX8-PPARG fusion transcripts were discovered in follicular thyroid carcinomas with a t(2;3), it was suggested that this gene fusion was a useful marker for the diagnosis of follicular neoplasias of the thyroid (5). Subsequent studies, however, reported lower occurrence rates of the fusion transcripts in follicular carcinomas than initially reported. While this gene fusion seems to characterize a distinct subgroup of follicular thyroid tumors, it is not specific for malignant tumors, because it has also been detected in follicular adenomas (Table 1A). In our series of 192 follicular adenomas, the t(2;3)(q13;p25) was detected in only two tumors by conventional cytogenetics. Histologic examination revealed no evidence for malignancy in either case. In addition, HMGA2 mRNA levels (6e9) were not elevated in the two tumors with the translocation, compared to histologically normal thyroid tissue. By RT-PCR and sequencing of PCR products, fusion transcripts of PAX8 and PPARG were detected in both cases. Hence, it was shown that the chromosomal translocation led to the same gene fusion that was initially described for FTC. Based on cytogenetic analyses, the translocation leading to the PAX8-PPARG fusion is a rare finding in thyroid adenomas. The Mitelman Database (12) was searched for cases of FA harboring a t(2;3)(q12e13;p24e25) chromosomal translocation (last checked on February 25, 2011). Previous 68 3 ERGEBNISSE PAX8-PPARG fusion in thyroid adenomas 337 Figure 1 (A) Partial G-banded karyotype of case 1 with a t(2;3)(q13;q15) as the sole chromosomal aberration. (B) Interphase-FISH with a PPARG break-apart probe (PanPath, Budel, Netherlands) on a touch preparation of case 2 showing a rearrangement of PPARG as indicated by a split of the PPARG surrounding probes (signals marked by green and red arrow). The non-rearranged region appears as a red/green fusion signal (yellow arrow). (C) Sequences of four different PAX8-PPARG fusion transcripts. The fusion sites are indicated by arrows. From top to bottom: exons 1e7, 1e8, 1e9a, and 1e10 of PAX8 are fused to PPARG. The first three fusion transcripts are from case 2, the fusion of PAX8 exon 10 (in addition to exon 7) to PPARG was found in case 1. PAX8 exon numbering is based on GenBank accession number NM_003466. studies based on cytogenetic analysis (2e4,13e15) reported the t(2;3)(q13;p25) leading to a fusion of PAX8 and PPARG in only 5/146 cases (Table 1B), corresponding to a prevalence of 3.4%. In three more recent studies, FISH was used to detect the rearrangement in 73 follicular adenomas (16e18; Table 1C), but only three cases were positive (4.1%). These data indicate that the prevalence of the chromosomal aberration in adenomas is low and does not coincide with the more frequently reported occurrence of PAX8-PPARG fusion transcripts. In contrast to the relatively low prevalence observed in the present series, several other studies, though usually based on smaller series, have identified this aberration by RT-PCR at a much higher frequency (Table 1A). The highest frequency of this gene fusion reported in follicular adenomas was 54.5% (19). Summing up the results of several studies, PAX8-PPARG fusion transcripts were detected by RT-PCR in 23/281 adenomas (8.2%; for references, see Table 1A). As a possible explanation for the clear discrepancy in the prevalence of the gene fusion in adenomas, we considered the use of different methods for its detection. Mosaicism of aberrant and cytogenetically normal cells in thyroid adenomas might cause discrepant results between cytogenetic analyses and RT-PCRebased studies. Interphase 69 3 ERGEBNISSE 338 FISH analyses of tumors harboring the rearrangement revealed that the proportion of fusion-positive tumor cells varied between 16 and 93% (20). If only a small fraction of cells in a tumor is aberrant, they might escape detection by chromosome analysis. The fusion transcripts, however, would still be detectable by RT-PCR on native tissue samples. As another explanation, the rearrangement may not always be detectable at the cytogenetic level, as reported for many other chromosomal translocations in tumors. In the present study, however, PAX8-PPARG fusion transcripts were not detected in any of the 19 adenomas with an apparently normal karyotype that were subjected to RT-PCR. Another conceivable reason for the relatively high prevalence of the gene fusion in adenomas in some studies may be the possible mis-identification of follicular thyroid carcinomas, in which the rearrangement is known to be more common than in follicular adenomas. As discussed by Nikiforova et al. (21), tumors classified as adenomas and harboring the PAX8-PPARG fusion may in fact be follicular carcinomas that were removed at a preinvasive stage. Nevertheless, in follicular carcinomas as well, the frequency of the fusion gene varies over a broad range among different studies. In a recent study based on FISH (18), the authors discuss the role of the patients’ ethnic background and geographic location as possible explanations for the relatively low frequency they observed in follicular thyroid carcinomas. Future studies should address the question of whether these factors also may cause diverging frequencies of the gene fusion in adenomas. In summary, our results indicate that the chromosomal t(2;3)(q13;p25) and the resulting fusion of PAX8 and PPARG is rare in follicular adenomas. The diverging rates of occurrence in adenomas between different studies could be explained by a high rate of hidden translocations, a minority of positive cells in the samples, or by the use of different methodologies. In addition, the influence by other factors such as ethnic background or geographic location still remains to be elucidated. Acknowledgments We thank Dr. Birgit Rommel for critically reading the manuscript. References 1. Schmid KW, Farid NR. How to define follicular thyroid carcinoma? Virchows Arch 2006;448:385e393. 2. Teyssier JR, Liautaud-Roger F, Ferre D, et al. Chromosomal changes in thyroid tumors. Relation with DNA content, karyotypic features, and clinical data. Cancer Genet Cytogenet 1990;50: 249e263. 3. Sozzi G, Miozzo M, Cariani TC, et al. A t(2;3)(q12-13;p24-25) in follicular thyroid adenomas. Cancer Genet Cytogenet 1992;64: 38e41. 4. Roque L, Castedo S, Gomes P, et al. Cytogenetic findings in 18 follicular thyroid adenomas. Cancer Genet Cytogenet 1993;67: 1e6. 5. Kroll TG, Sarraf P, Pecciarini L, et al. PAX8-PPARg1 fusion oncogene in human thyroid carcinoma. Science 2000;289: 1357e1360. M. Klemke et al. 6. Belge G, Meyer A, Klemke M, et al. Upregulation of HMGA2 in thyroid carcinomas: a novel molecular marker to distinguish between benign and malignant follicular neoplasias. Genes Chromosomes Cancer 2008;47:56e63. 7. Chiappetta G, Ferraro A, Vuttariello E, et al. HMGA2 mRNA expression correlates with the malignant phenotype in human thyroid neoplasias. Eur J Cancer 2008;44:1015e1021. 8. Prasad NB, Somervell H, Tufano RP, et al. Identification of genes differentially expressed in benign versus malignant thyroid tumors. Clin Cancer Res 2008;14:3327e3337. 9. Lappinga PJ, Kip NS, Jin L, et al. HMGA2 gene expression analysis performed on cytologic smears to distinguish benign from malignant thyroid nodules. Cancer Cytopathol 2010;118: 287e297. 10. Schaffer LG, Slovak ML, Campbell LJ, editors. ISCN 2009: An International System for Human Cytogenetic Nomenclature. Basel: Karger; 2009. C, Muhlematter D, Beyer V, et al. Determination of 11. Castagne cutoff values to detect small aneuploid clones by interphase fluorescence in situ hybridization: the Poisson model is a more appropriate approach. Should single-cell trisomy 8 be considered a clonal defect? Cancer Genet Cytogenet 2003;147: 99e109. 12. Mitelman Database of Chromosome Aberrations and Gene Fusions in Cancer (2011). Mitelman F, Johansson B, Mertens F, editors. Available at: http://www.cgap.nci.nih.gov/Chromosomes/ Mitelman. Accessed on February 25, 2011. nuat AM, Linares G, et al. Cytogenetic abnor13. Antonini P, Ve malities in thyroid adenomas. Cancer Genet Cytogenet 1991;52: 157e164. 14. Belge G, Roque L, Soares J, et al. Cytogenetic investigations of 340 thyroid hyperplasias and adenomas revealing correlations between cytogenetic findings and histology. Cancer Genet Cytogenet 1998;101:42e48. 15. Roque L, Rodrigues R, Pinto A, et al. Chromosome imbalances in thyroid follicular neoplasms: a comparison between follicular adenomas and carcinomas. Genes Chromosomes Cancer 2003; 36:292e302. 16. French CA, Alexander EK, Cibas ES, et al. Genetic and biological subgroups of low-stage follicular thyroid cancer. Am J Pathol 2003;162:1053e1060. 17. Castro P, Rebocho AP, Soares RJ, et al. PAX8-PPARg rearrangement is frequently detected in the follicular variant of papillary thyroid carcinoma. J Clin Endocrinol Metab 2006;91: 213e220. 18. Chia WK, Sharifah NA, Reena RM, et al. Fluorescence in situ hybridization analysis using PAX8- and PPARG-specific probes reveals the presence of PAX8-PPARG translocation and 3p25 aneusomy in follicular thyroid neoplasms. Cancer Genet Cytogenet 2010;196:7e13. 19. Cheung L, Messina M, Gill A, et al. Detection of the PAX8PPARg fusion oncogene in both follicular thyroid carcinomas and adenomas. J Clin Endocrinol Metab 2003;88:354e357. 20. Algeciras-Schimnich A, Milosevic D, McIver B, et al. Evaluation of the PAX8/PPARG translocation in follicular thyroid cancer with a 4-color reverse-transcription PCR assay and automated high-resolution fragment analysis. Clin Chem 2010;56: 391e398. 21. Nikiforova MN, Biddinger PW, Caudill CM, et al. PAX8-PPARg rearrangement in thyroid tumors: RT-PCR and immunohistochemical analyses. Am J Surg Pathol 2002;26:1016e1023. 22. Marques AR, Espadinha C, Catarino AL, et al. Expression of PAX8-PPARg1 rearrangements in both follicular thyroid carcinomas and adenomas. J Clin Endocrinol Metab 2002;87: 3947e3952. 23. Martelli ML, Iuliano R, Le Pera I, et al. Inhibitory effects of peroxisome poliferator-activated receptor g on thyroid carcinoma cell growth. J Clin Endocrinol Metab 2002;87:4728e4735. 70 3 ERGEBNISSE PAX8-PPARG fusion in thyroid adenomas 24. Aldred MA, Morrison C, Gimm O, et al. Peroxisome proliferatoractivated receptor gamma is frequently downregulated in a diversity of sporadic nonmedullary thyroid carcinomas. Oncogene 2003;22:3412e3416. 25. Nikiforova MN, Lynch RA, Biddinger PW, et al. RAS point mutations and PAX8-PPARg rearrangement in thyroid tumors: evidence for distinct molecular pathways in thyroid follicular carcinoma. J Clin Endocrinol Metab 2003;88:2318e2326. 26. Dwight T, Thoppe SR, Foukakis T, et al. Involvement of the PAX8/peroxisome proliferator-activated receptor g rearrangement in follicular thyroid tumors. J Clin Endocrinol Metab 2003; 88:4440e4445. 27. Hibi Y, Nagaya T, Kambe F, et al. Is thyroid follicular cancer in Japanese caused by a specific t(2;3)(q13;p25) translocation generating Pax8-PPARg fusion mRNA? Endocr J 2004;51: 361e366. 28. Lacroix L, Mian C, Barrier T, et al. PAX8 and peroxisome proliferator-activated receptor gamma 1 gene expression status in benign and malignant thyroid tissues. Eur J Endocrinol 2004; 151:367e374. 339 ~es GS, Michaluart P Jr, et al. The 29. Nakabashi CC, Guimara expression of PAX8-PPARg rearrangements is not specific to follicular thyroid carcinoma. Clin Endocrinol (Oxf) 2004;61: 280e282. 30. Sahin M, Allard BL, Yates M, et al. PPARg staining as a surrogate for PAX8/PPARg fusion oncogene expression in follicular neoplasms: clinicopathological correlation and histopathological diagnostic value. J Clin Endocrinol Metab 2005;90:463e468. 31. Giordano TJ, Au AY, Kuick R, et al. Delineation, functional validation, and bioinformatic evaluation of gene expression in thyroid follicular carcinomas with the PAX8-PPARG translocation. Clin Cancer Res 2006;12:1983e1993. 32. Di Cristofaro J, Silvy M, Lanteaume A, et al. Expression of tpo mRNA in thyroid tumors: quantitative PCR analysis and correlation with alterations of ret, Braf, ras and pax8 genes. Endocr Relat Cancer 2006;13:485e495. 33. Banito A, Pinto AE, Espadinha C, et al. Aneuploidy and RAS mutations are mutually exclusive events in the development of well-differentiated thyroid follicular tumours. Clin Endocrinol (Oxf) 2007;67:706e711. 71 3 ERGEBNISSE 3.3.3 Detection of PAX8-PPARG fusion transcripts in archival thyroid carcinoma samples by conventional RT-PCR (Klemke et al., 2012) Der Nachweis von PAX8-PPARG-Fusionstranskripten durch RT-PCRs erfolgte in allen bisherigen Publikationen ausschließlich an frischen oder kryokonservierten Geweben. Bei Verwendung von Primern, die mehrere hundert Basenpaare lange PCR-Produkte generieren, ist diese Methode nicht auf formalinfixierte Gewebe übertragbar. Die RNA solcher Gewebe ist fixierungsbedingt degradiert, so daß nur kurze Abschnitte amplifiziert werden können. Erstmalig beschrieben wurde der RT-PCR-basierte Nachweis der Fusionstranskripte in formalinfixierten Geweben in einer Arbeit von Algeciras-Schimnich et al. (2010). Es wurden vier unterschiedlich fluoreszenzmarkierte Primer sowie eine hochauflösende Kapillarelektrophorese der Produkte mit gleichzeitiger Messung der Fluoreszenz verwendet. Da dieses Verfahren relativ aufwendig ist, wurde ein Nachweis der Fusionstranskripte im Rahmen einer herkömmlichen RT-PCR in Kombination mit einer gelelektrophoretischen Auftrennung angestrebt. Zunächst wurde die RT-PCR an zwei Adenomen mit bekannter t(2;3)(q13;p25) und bereits erfolgtem Nachweis von PAX8-PPARG-Fusionstranskripten getestet. Im Unterschied zu der in einer vorherigen Studie durchgeführten PCR an frischen bzw. kryokonservierten Geweben (Klemke et al., 2011) wurde die RT-PCR nun jedoch an aus FFPE-Geweben isolierter RNA durchgeführt. Alle bekannten Fusionstranskripte konnten auch unter Verwendung von degradierter RNA amplifiziert und im Agarose-Gel visualisiert werden. Daraufhin wurden FFPE-Gewebe von insgesamt 21 follikulären Karzinomen und sieben follikulären Varianten von papillären Karzinomen, die nicht karyotypisiert oder mit Hilfe der FISH auf eine Translokation untersucht worden waren, dieser RT-PCR unterzogen. In keinem der sieben FVPTCs wurde ein positives Ergebnis erzielt. Zwei der follikulären Karzinome wurden jedoch positiv auf PAX8-PPARG-Fusionstranskripte getestet. Da eine übereinstimmende Länge der mittels Gelelektrophorese erzeugten Banden nicht ausreicht, um die entsprechenden PCRProdukte zu identifizieren, wurden diese zusätzlich sequenziert. Ein follikuläres Karzinom exprimierte insgesamt fünf verschiedene Transkripte, in denen jeweils die Exons 7, 8, 9 oder 10 von PAX8 mit PPARG fusioniert waren. Zusätzlich trat die Fusion von Exon 10 sowohl mit einer kompletten Deletion des Exons 9 als auch ohne diese auf. In Übereinstimmung mit dem Resultat der RT-PCR zeigte die anschließend durchgeführte FISH in diesem Tumor einen mit 79 % hohen Anteil der Nuklei mit einer Rearrangierung der Bande 3p25 an. In dem zweiten FTC konnte nur ein Transkript mit einer Fusion des Exons 10 (ohne Deletion von Exon 9) mit PPARG gefunden werden. Zwar wurden auch in diesem Fall Nuklei mit rearrangierter Bande 3p25 mittels FISH nachgewiesen, ihr Anteil lag mit nur einem Prozent jedoch unterhalb der Detektionsgrenze. Zusätzlich wurde ein PAX8-PPARG-Fusionstranskript in einer Knochenmarksmetastase eines follikulären Karzinoms gefunden. 72 3 ERGEBNISSE VII. Detection of PAX8-PPARG fusion transcripts in archival thyroid carcinoma samples by conventional RT-PCR. Klemke M, Drieschner N, Belge G, Burchardt K, Junker K, Bullerdiek J. 2012. Genes, Chromosomes and Cancer 51: 402-408. Eigenanteil: Konzeption des Vorhabens und Planung der RT-PCRs Durchführung der RT-PCRs und der gelelektrophoretischen Auftrennungen Aufreinigung der PCR-Produkte zur Vorbereitung der Sequenzierung Auswertung der Sequenzierungsergebnisse Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit N. Drieschner und J. Bullerdiek 73 3 ERGEBNISSE GENES, CHROMOSOMES & CANCER 51:402–408 (2012) Detection of PAX8–PPARG Fusion Transcripts in Archival Thyroid Carcinoma Samples by Conventional RT-PCR Markus Klemke,1 Norbert Drieschner,1 Gazanfer Belge,1 Käte Burchardt,2 Klaus Junker,2 and Jörn Bullerdiek1* 1 Center for Human Genetics,University of Bremen,Bremen,Germany Institute of Pathology,Clinical Center Bremen-Mitte,Bremen,Germany 2 The t(2;3)(q13;p25) occurs in a subgroup of follicular-patterned thyroid tumors and leads to a fusion of the genes encoding for the thyroid-specific transcription factor paired box 8 (PAX8) and the peroxisome proliferator-activated receptor gamma (PPARc). Although initially discovered in follicular carcinomas (FTC), the fusion transcripts were also detected in a small fraction of follicular adenomas and rarely in follicular variants of papillary carcinomas (FV-PTC). In most RT-PCR based studies, fresh or snap-frozen tissue samples were used. The aim of the present study was to develop a method for the detection of chimeric PAX8–PPARG transcripts in formalin-fixed paraffin-embedded (FFPE) thyroid tumor samples by conventional RT-PCR. For this purpose, RNA from FFPE samples of 21 FTC, seven FV-PTC, and one bone metastasis derived from an FTC was subjected to RT-PCR with subsequent gel electrophoretic separation of the products. Fusion transcripts were detected in 2/21 primary FTC (9.5%) and in the bone metastasis, but they were undetectable in all seven FV-PTC under investigation. The RT-PCR approach described herein allows to detect all known variants of PAX8–PPARG fusion transcripts and is applicable to FFPE tissues. Thus, it can be used to screen archival thyroid tumor samples for the C 2011 Wiley Periodicals, Inc. V gene fusion. INTRODUCTION Eleven years ago, a fusion of the genes PAX8 and PPARG resulting from the t(2;3)(q13;p25) was described in follicular thyroid carcinomas (FTC) (Kroll et al., 2000), and it was assumed that it might be specific for FTC. However, in later studies, the presence of PAX8–PPARG fusion transcripts was reported in follicular adenomas (FA) as well. Besides conventional cytogenetic analysis and fluorescence in situ hybridization (FISH) to detect the translocation, RT-PCR is a commonly used method for the detection of the fusion transcripts. However, for most RT-PCR approaches published so far intact RNA from fresh or snap-frozen tissues is required and they cannot be performed on degraded RNA isolated from formalin-fixed paraffin-embedded (FFPE) tissue samples. In a recently published approach, fluorescently labeled primers were used in combination with high-resolution fragment analysis (Algeciras-Schimnich et al., 2010). Herein, we describe a method to detect chimeric PAX8–PPARG transcripts in RNA from FFPE samples using a conventional RT-PCR with gel electrophoretic separation of PCR products. Of note, an additional sense primer for the detection of a fusion transcript, which is not included in the recently published RT-PCR based analysis of PAX8–PPARG fusions in FFPE samples (Algeciras- Schimnich et al., 2010) was used. Since there have been reports on tumors harboring the PAX8– PPARG rearrangement, which express this additional variant as the sole fusion transcript (Cheung et al., 2003), it is important to include specific primers for this variant. Otherwise such tumors would escape the RT-PCR based detection of the fusion. The RT-PCR described in the present study offers a reliable tool to screen archives of FFPE thyroid tumors for the presence of PAX8–PPARG fusion transcripts. MATERIALS AND METHODS Tissue Samples FFPE tissue samples of two FA of the thyroid that were recently described in detail (Klemke et al., 2011) were used to ascertain the feasibility of the RT-PCR approach for the detection of PAX8–PPARG fusion transcripts. One tumor (Case 1) is known to express three different chimeric *Correspondence to: Jörn Bullerdiek, Center for Human Genetics, University of Bremen, Leobener Strasse ZHG, 28359 Bremen, Germany. E-mail: [email protected] Received 21 April 2011; Accepted 20 November 2011 DOI 10.1002/gcc.21925 Published online 16 December 2011 in Wiley Online Library (wileyonlinelibrary.com). C 2011 Wiley Periodicals, Inc. V 74 FTC FTC (m. i.) FTC (w. i.) FTC (w. i.) FTC (m. i.) FTC (w. i.) FTC (w. i.) FTC (w.i.) FTC (m.i.) FTC (w.i.) FTC (w. i.) FTC FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FTC (m.i.) FV-PTC FV-PTC FV-PTC FV-PTC FV-PTC FV-PTC FV-PTC 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 1.6 3.5 1.5 4.5 3.6 1.3 6.0 1.0 3.6 2.2 3.3 1.2 0.7 1.5 1.8 2.5 1.5 1.8 8.0 1.2 6.0 1.0 3.3 extensive growth 2.8 2.0 5.5 3.7 2.5 3.0 Tumor size (cm) 66 23 48 63 46 65 72 58 41 35 74 47 38 50 33 24 39 41 61 53 53 68 62 81 37 66 67 36 25 69 Patient’s age M F F M M F F M M F F M F M F F M F M F M M F F F F M F F M Sex (0/12) (0/2) (0/15) (0/14) (0/50) (0/24) (0/13) (0/14) L0 V0 R0 R0 pMX R0 R0 pMX R0 pMX R0 R0 pN1a (1/20) R0 pN0 (0/30) R0 pN1a (3/26) pMX R0 pN0 pN0 pN0 pN0 pN0 pN0 pN0 pN0 (M) N0 (0/44) pN0 pMX V1 RX pN0 (0/3) pMX R0 pN0 (0/8) R0 pT1 pN1 (4/11) R0 pT3 pN1 (3/25) L1 V1 pMX R0 pT1 pT3 pT2 pT1 pT3 pT1 pT2 pT2 pT3 pT1 pT1 pT1 pT1 pT2 pT1 pT1 pT4 pT1 pT3 pNX pMX V1 R0 pT3 pN0 (0/17) pMX R1 pT2 pN0 (0/31) R0 pT4a pN1a (1/2) (pN1b) M1 (PUL) R1 pT2 pN0 pT1 pT3 pN1 (1/8) pM1 pT4 pTNM classification Negative Negative 7, 8, 9, 9 þ 10, 8 þ 10 Negative Negative Negative Negative 8 (Detected in a bone metastasis but not in the primary tumor) 10 Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative Negative 7, 8, 9 7, 10 Negative PAX8 exons juxtaposed to PPARG Regional lymph node micrometastases Regional lymph node metastases Regional lymph node metastases, vascular invasion Regional lymph node metastasis Bone metastasis at the time of surgery, additional bone metastases after 2.0 and 2.4 years Vascular invasion Multiple lung metastases and mediastinal lymphomas (at the time of surgery) Vascular invasion Regional lymph node metastasis, bone metastasis at the time of surgery Liver metastasis (1.5 years) Bone metastases (3.7 and 5.6 years) Remarks/clinical outcome CHIMERIC PAX8-PPARG TRANSCRIPTS IN FFPE TISSUES FA, follicular adenoma; FTC, follicular thyroid carcinoma; m.i., minimally invasive; w.i., widely invasive; FV-PTC, follicular variant of a papillary thyroid carcinoma. FA FA FTC Type of tumor 1 2 3 Case No. TABLE 1. Clinicopathological Parameters of all Thyroid Tumors Included in the Present Study 3 ERGEBNISSE 403 Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 75 3 ERGEBNISSE 404 KLEMKE ET AL. TABLE 2. Sequences and Locations of the Primers Used for the Detection of the Positive Control (PAX8 exons 5 and 6) and the PAX8–PPARG Fusion Transcripts Primer Sequence (50 –30 ) Location Product length (bp) E5 E6-as E7 E8 E9 E10 PPARG-as TCA ACC TCC CTA TGG ACA GC GGA GTA GGT GGA GCC CAG G CCG CTC GAG TGC CCA TTT GA CCT CTC GAC TCA CCA GAC CT GCC CTT CAA TGC CTT TCC CCA TG AGC GGA CAG GGC AGC TAT GC CCA AAG TTG GTG GGC CAG AAT PAX8, exon 5 PAX8, exon 6 PAX8, exon 7 PAX8, exon 8 PAX8, exon 9 PAX8, exon 10 PPARG, exon 5 125 124 84 117 98 For the primers E7–E9 in combination with the PPARG specific antisense primer, the length of the shortest amplicon is indicated. All primer sequences except primer E7 located in exon 7 of PAX8 were reported previously (Algeciras-Schimnich et al., 2010). as: antisense. PAX8–PPARG transcripts consisting of exons 1–7, 1–8, and 1–9 of PAX8 juxtaposed to exon 5 (the first coding exon) of PPARG. In the second tumor (Case 2) two fusion transcripts consisting of exons 1–7 and 1–10 fused to PPARG were detected earlier. After the RT-PCR was established using the FA samples, it was performed on 21 FTC as well as on seven FV-PTC, which have not been karyotyped or analyzed by FISH previously. All carcinomas were diagnosed by routine histological classification of hematoxylin and eosin stained tissue sections. In addition, a bone metastasis that had developed in one FTC patient (Case 15) was also included in the study. Clinicopathological parameters of the tumors included in the study are given in Table 1. RT-PCR Six 5 lm sections of each tumor were deparaffinized with xylene and rehydrated with ethanol. RNA was isolated with the RNeasy FFPE kit (Qiagen, Hilden, Germany) according to the manufacturer’s instructions. In a total reaction volume of 20 ll, 1 lg RNA was reverse transcribed with M-MLV Reverse Transcriptase (Invitrogen, Darmstadt, Germany). The final concentrations of the reaction components were as follows: 1 first strand buffer (50 mM Tris–HCl, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2), 0.5 mM dNTPs (each) 2 U/ll RNaseOUT recombinant ribonuclease inhibitor, 10 U/ll M-MLV reverse transcriptase, 10 mM dithiothreitol, and 7.5 ng/ll random hexamers. The reaction tubes were incubated at 25 C for 10 min, at 37 C for 50 min, and finally at 70 C for 15 min. In each PCR reaction, 4 ll of cDNA was used as template. PCR was performed with 2.5 U DreamTaq DNA polymerase (Fermentas, St. Leon-Rot, Germany) per reaction in a total reaction volume of 25 ll with the following final con- centrations: 2 mM MgCl2, 0.2 mM dNTPs (each), and 0.1 lM sense as well as antisense primer. The initial denaturation was performed at 95 C for 10 min followed by 41–43 cycles of 95 C for 30 sec, 65 C for 30 sec, and 72 C for 30 sec. The final extension was performed at 72 C for 7 min. The sequences of the primers used for the detection of the positive control (exons 5–6 of PAX8) and the different PAX8–PPARG transcripts are given in Table 2. All primer sequences except the sense primer in exon 7 of PAX8 were published recently (Algeciras-Schimnich et al., 2010). In contrast to the method described by Algeciras-Schimnich et al. (2010), unmodified oligonucleotides were used in the present study. PCR products were separated on 4% agarose gels with 0.5 TBE buffer and stained with ethidium bromide. FISH For the detection of rearrangements of the PPARG gene, interphase-FISH (I-FISH) with a PPARG break-apart probe (PanPath, Budel, Netherlands) was performed on FFPE tissue sections. Pretreatment of 4 lm tissue sections was performed as described previously for FFPE tissue sections (Hopman and Ramaekers, 2001) with a few modifications. Digestion with a pepsin readyto-use solution (DCS, Hamburg, Germany) was performed at 37 C for 2 30 min. Fifteen microliters of the PPARG break-apart probe was used per slide. Co-denaturation was performed on a ThermoBrite (Abbott Molecular, Wiesbaden, Germany) for 5 min at 85 C followed by overnight hybridization in a humidified chamber at 37 C. Posthybridization was performed at 42 C for 2 min in 0.4 SSC/0.3% NP-40. Interphase nuclei were counterstained with DAPI (0.75 lg/ ml) and slides were examined with an Axioskop 2 Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 76 3 ERGEBNISSE CHIMERIC PAX8-PPARG TRANSCRIPTS IN FFPE TISSUES 405 plus fluorescence microscope (Carl Zeiss, Göttingen, Germany). Images were captured with a high performance CCD-camera (Visitron Systems, Puchheim, Germany) and were edited with FISH View (Applied Spectral Imaging, Migdal HaEmek, Israel). 100 nonoverlapping nuclei from different (at least four) areas of the tumor were scored. RESULTS Samples of two well characterized FA with t(2;3)(q13;p25) were used to check the performance of the RT-PCR. PAX8–PPARG fusion transcripts were detected in both cases as reported previously (Klemke et al., 2011). The gel electrophoretic separation of the PCR products (Fig. 1, left) resulted in distinct bands for the positive control as well as for fusions of exons 7, 8, 9, and 10 of PAX8 to PPARG. The identity of the PCR products was confirmed by direct sequencing. In the PCR with the forward primer located in PAX8 exon 7 an additional longer band was visible. By sequencing of this PCR product, its origin from the fusion of PAX8 exon 8 to PPARG was shown. The positive controls with primers located in PAX8 exons 5 and 6 resulted in distinct bands with an expected length of 125 bp in all 21 FTC and 7 FV-PTC under investigation. Of the 21 primary FTC screened for fusion transcripts, two cases were positive (9.5%). The first of them (No. 16) expressed only one type of chimeric transcript in which exon 10 of PAX8 was fused to PPARG. Several PCR products were visible in the second case (No. 10, Fig. 1, right). Strong bands resulted from the PCRs with forward primers located in PAX8 exon 7 and 10, respectively. Interestingly, the PCRs with forward primers located in exons 8 and 9 resulted in weak bands with the expected length of 84 and 117 bp, but strong bands of a higher molecular weight appeared in both cases. These PCR products were sequenced directly, and the product generated with the forward primer in exon 9 also contained exon 10 of PPARG, the same variant that was also detected with the forward primer in exon 10. The longer product of the PCR with the forward primer located in exon 8, however, indicated the presence of an additional transcript variant. Sequencing revealed a fusion of exon 10 to PPARG as well, while exon 9 was completely deleted in this case. Figure 1. Gel electrophoretic separation of RT-PCR products using RNA templates extracted from FFPE samples of two adenomas (left, E7–E9 from Case 1, E10 from Case 2) and one follicular carcinoma (right, Case 10). M: Fragment length marker (GeneRuler Low Range DNA Ladder, Fermentas, St. Leon-Rot, Germany), N: no template control, P: positive control (PAX8 exons 5 and 6). Lanes E7– E10: PCR with primers specific for PAX8–PPARG fusion transcripts. The names of the forward primers used in combination with the reverse primer (PPARG-as) are indicated above the lanes (see also Table 2). Asterisk: the fusion transcript in which PAX8 exon 8 is juxtaposed to PPARG is also detected with a primer located in exon 7 (product length: 245 bp). Triangles: weak bands in the RT-PCR with RNA from a follicular carcinoma corresponding to PAX8 exon 8 and 9 joined to PPARG. The longer PCR products in this case correspond to PAX8 exons 8 þ 10 (E8, 186 bp) and 9 þ 10 (E9, 219 bp) juxtaposed to PPARG. A bone metastasis derived from a follicular carcinoma (Case 15) was also analyzed, and a chimeric transcript consisting of PAX8 exon 8 juxtaposed to PPARG was detected. Two samples of the primary tumor, which was multifocal, were available for RT-PCR, but chimeric transcripts were detected in neither of them. Therefore, this case was regarded as negative when calculating the frequency of the rearrangement. To verify the results obtained by RT-PCR, IFISH with a PPARG break-apart probe was performed on FFPE sections. In Case no. 10, 79/100 nuclei showed one co-localized signal corresponding to the unaffected chromosome 3 and split red and green signals, indicating a translocation targeting PPARG (Fig. 2) in accordance with the positive PCR result. In a second follicular carcinoma with positive PCR result (No. 16), FISH revealed a break affecting the PPARG locus in only 1/100 nuclei. In case of the bone marrow metastasis (Case No. 15), FISH did not result in appropriate signals. DISCUSSION In all 28 FFPE samples under investigation, the positive control was successfully amplified indicating a sufficient quality of all RNA samples for RT-PCR analysis. Using FFPE tissue samples of two FA for which the presence of PAX8– PPARG fusion transcripts was shown previously, it was possible to detect the transcripts by Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 77 3 ERGEBNISSE 406 KLEMKE ET AL. Figure 2. I-FISH with a PPARG break-apart probe on an FFPE section of Case 10. A rearrangement of PPARG is indicated by a split of the PPARG break-apart probes. The nonrearranged region appears as a red/green fusion signal. Two nuclei with aberrations affecting PPARG are visible (upper left and lower right corner). RT-PCR. Thus, it was demonstrated that conventional RT-PCR is suitable for the detection of chimeric PAX8–PPARG transcripts in FFPE tissue samples. Of the 21 FFPE tissue samples from FTC, fusion transcripts were found in two cases. One of them (Case 16) expressed only one transcript variant, but in the second case (No. 10) five different variants were detected. Exons 7, 8, 9, and 10 of PAX8 were juxtaposed to PPARG in this case, and the fusion of exon 10 occurred with as well as without a complete deletion of exon 9. Partial deletions of exon 9 that have been reported in previous studies (Marques et al., 2002) were not found. Of note, this second case of FTC was a rather large tumor with a diameter of 6.0 cm and did not only show capsular invasion but was angioinvasive as well. It is tempting to speculate that the transcript with exon 10 of PAX8 juxtaposed to PPARG accompanied by a deletion of exon 9, which was not observed in any other of the cases, contributes to aggressiveness of thyroid tumors. While exons 10 and 11 of PAX8 encode an activating domain of the protein, an inhibitory domain is encoded by exon 9, which is rich in proline, serine, and threonine residues (PST domain). It has been demonstrated that removal of this domain results in a strong increase in the transactivating potential of the corresponding protein (Poleev et al., 1995, 1997). Likewise, a PAX8–PPARc fusion protein lacking the region encoded by PAX8 exon 9 but containing the transactivating domain encoded by exon 10 may as well exhibit a strong transactivating potential due to the lost repression of function of the activating domain. Further studies are required to elucidate whether tumors expressing fusion transcripts with partial or complete deletions of exon 9 exhibit a more aggressive behavior in general. Regardless of whether fusion proteins lacking the domain encoded by exon 9 of PAX8 display a significant but as yet unknown effect, this second case is an unusual tumor, because the presence of five different fusion transcripts in a single carcinoma is a rare finding and may account for the aggressiveness of the tumor. The incidence of the rearrangement observed in our series of FTC (9.5%) is relatively low when compared with the average rates observed by other investigators. However, similarly low rates were also reported in some studies. In a study by Aldred et al. (2003), the fusion transcripts were detected by RT-PCR in 2/19 cases of FTC (10.5%). The authors discussed the possibility of a geographical variation in the incidence of the translocation among FTC but could not confirm this hypothesis. Instead, they speculated that the frequency of the translocation may be generally lower than reported in earlier studies. As in the present study, their FTC samples were collected in a German Hospital. Considered together, these results indicate that at least in Germany, the gene fusion is less common in FTC. Interestingly, a chimeric PAX8–PPARG transcript was detected in a bone metastasis originating from an FTC (Case 15) located in the lower jaw of the patient. In this case, PAX8 exon 8 is juxtaposed to PPARG. Samples of the primary tumor located in the thyroid were also analyzed by RT-PCR, but no chimeric transcript was found. The tumor was multifocal, and unfortunately the available FFPE samples did not cover all foci. Thus, the bone metastasis is likely to originate from one of the nodules unavailable for RT-PCR analysis. All seven FFPE tissue samples from FV-PTC under investigation were negative with respect to chimeric PAX8–PPARG transcripts. This observation is in good agreement with previous work because fusion transcripts have been detected by RT-PCR in only two FV-PTC cases so far (Castro et al., 2006). Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 78 3 ERGEBNISSE CHIMERIC PAX8-PPARG TRANSCRIPTS IN FFPE TISSUES 407 Figure 3. Four variants of PAX8–PPARG fusion transcripts. Exons 8 (B), 9 (C), and 10 (D) are fused in-frame to PPARG (Kroll et al., 2000). A fourth transcript variant with exon 7 juxtaposed to PPARG described later (Marques et al., 2002; Cheung et al., 2003) is not translated into a fusion protein (A). Due to a premature stop codon, it is translated into a truncated PAX8 protein. The start codon of PPARG is underlined and the fusion junctions are indicated by vertical lines. The rearrangement affecting chromosome band 3p25 was also detected by I-FISH in the tumor in which multiple fusion transcripts were detected (No. 10). In this case, the rate of translocation-positive nuclei was high (79%). In a tumor expressing a single fusion transcript variant (No. 16), the chromosomal translocation was detected in only 1/100 nuclei by FISH. By FISH alone this case would be scored as negative for a PPARG rearrangement because the fraction of positive nuclei is below the detection limit. However, a small fraction of cells harboring the translocation and expressing PAX8–PPARG fusion transcripts seems to be sufficient to induce positive RT-PCR signals and could thus lead to discrepant results between both methods. Moreover, the paucity of positive cells may indicate that in this case the rearrangement had occurred as a secondary event. Recently, the detection of PAX8–PPARG transcripts by a four-color RT-PCR assay and automated high-resolution fragment analysis was reported (Algeciras-Schimnich et al., 2010). We were able to demonstrate that fusion transcripts in RNA from FFPE samples can also be successfully amplified by conventional RT-PCR and visualized by standard gel electrophoresis with ethidium bromide staining without the use of fluorescently labeled primers and capillary electrophoresis. We identified one FTC expressing five variants, but often only a single transcript variant can be detected. In the study by AlgecirasSchimnich et al. (2010), no primer located in exon 7 of PAX8 was used, although fusion transcripts consisting of exons 1–7 joined to PPARG were described earlier (Marques et al., 2002; Cheung et al., 2003). Thus, translocation-positive tumors would escape detection by the RT-PCR assay if they would express a transcript consisting of PAX8 exons 1–7 fused to PPARG exclusively. Therefore, we have designed an additional primer with a binding site in exon 7 and were able to detect the transcript with exon 7 of PAX8 as the fusion partner in adenomas as well as in one follicular carcinoma. The use of primers specific for all known chimeric PAX8–PPARG transcripts is recommended, because a given tumor may express any one of them as the sole fusion transcript. Unlike the three transcripts described by Kroll et al. (2000), no fusion protein is encoded by the transcript in which exon 7 is joined to PPARG. While exons 8, 9, and 10 are fused in-frame to their partner, the fusion of exon 7 induces an early stop codon directly after the junction and results in a truncated PAX8 protein (Fig. 3). In summary, it was demonstrated that conventional RT-PCR is feasible and well-suited for the detection of chimeric PAX8–PPARG transcripts in FFPE samples as well. The RT-PCR was performed on FFPE samples of 28 follicular-patterned thyroid tumors. Whereas no fusion was detectable in seven cases of FV-PTC, fusion transcripts were detected in 9.5% of FTC. To detect all known variants of fusion transcripts, the RT-PCR described in the present study uses an additional forward primer located in exon 7 of PAX8. Since it is applicable to partially degraded RNA from FFPE tissues, our approach enables the RT-PCR based detection of PAX8-PPARG fusion transcripts in archival thyroid tumor samples, which are more easily available than fresh or cryopreserved tissues. ACKNOWLEDGMENTS The authors thank Caroline Zeiser for excellent technical assistance. Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 79 3 ERGEBNISSE 408 KLEMKE ET AL. REFERENCES Aldred MA, Morrison C, Gimm O, Hoang-Vu C, Krause U, Dralle H, Jhiang S, Eng C. 2003. Peroxisome proliferator-activated receptor gamma is frequently downregulated in a diversity of sporadic nonmedullary thyroid carcinomas. Oncogene 22:3412– 3416. Algeciras-Schimnich A, Milosevic D, McIver B, Flynn H, Reddi HV, Eberhardt NL, Grebe SK. 2010. Evaluation of the PAX8/ PPARG translocation in follicular thyroid cancer with a 4-color reverse-transcription PCR assay and automated high-resolution fragment analysis. Clin Chem 56:391–398. Castro P, Rebocho AP, Soares RJ, Magalhães J, Roque L, Trovisco V, Vieira de Castro I, Cardoso-de-Oliveira M, Fonseca E, Soares P, Sobrinho-Simões M. 2006. PAX8-PPARc rearrangement is frequently detected in the follicular variant of papillary thyroid carcinoma. J Clin Endocrinol Metab 91:213–220. Cheung L, Messina M, Gill A, Clarkson A, Learoyd D, Delbridge L, Wentworth J, Philips J, Clifton-Bligh R, Robinson BG. 2003. Detection of the PAX8-PPARc fusion oncogene in both follicular thyroid carcinomas and adenomas. J Clin Endocrinol Metab 88:354–357. Hopman AH, Ramaekers FC. 2001. Processing and staining of cell and tissue material for interphase cytogenetics. Curr Protoc Cytom 8.5.1–8.5.22. DOI: 10.1002/0471142956.cy0805s05. Klemke M, Drieschner N, Laabs A, Rippe V, Belge G, Bullerdiek J, Sendt W. 2011. On the prevalence of the PAX8–PPARG fusion resulting from the chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) in adenomas of the thyroid. Cancer Genet 204:334–339. Kroll TG, Sarraf P, Pecciarini L, Chen CJ, Mueller E, Spiegelman BM, Fletcher JA. 2000. PAX8–PPARc1 fusion oncogene in human thyroid carcinoma. Science 289:1357–1360. Marques AR, Espadinha C, Catarino AL, Moniz S, Pereira T, Sobrinho LG, Leite V. 2002. Expression of PAX8-PPARc1 rearrangements in both follicular thyroid carcinomas and adenomas. J Clin Endocrinol Metab 87:3947–3952. Poleev A, Wendler F, Fickenscher H, Zannini MS, Yaginuma K, Abbott C, Plachov D. 1995. Distinct functional properties of three human paired-box-protein, PAX8, isoforms generated by alternative splicing in thyroid, kidney and Wilms’ tumors. Eur J Biochem 228:899–911. Poleev A, Okladnova O, Musti AM, Schneider S, Royer-Pokora B, Plachov D. 1997. Determination of functional domains of the human transcription factor PAX8 responsible for its nuclear localization and transactivating potential. Eur J Biochem 247:860–869. Genes, Chromosomes & Cancer DOI 10.1002/gcc 80 3 ERGEBNISSE 3.4 Vergleichende molekulargenetische Untersuchungen benigner mesenchymaler und maligner epithelialer Tumoren Eine auf Microarrays basierende Untersuchung von Schilddrüsentumoren bestätigte, daß HMGA2 zwischen Adenomen und Karzinomen differentiell exprimiert wird (Prasad et al., 2008). Von allen darin erfaßten Genen wird HMGA2 am stärksten in malignen Schilddrüsentumoren überexprimiert. An fünfter Position in der Liste der überexprimierten Gene folgt das „pleomorphic adenoma gene 1“ (PLAG1), das für einen sieben Zink-Finger-Domänen beinhaltenden Transkriptionsfaktor mit karboxyterminaler Transaktivierungsdomäne kodiert. Es wird vornehmlich in fötalen Geweben exprimiert (Kas et al., 1997; Kas et al., 1998) und ist in die Entwicklung von pleomorphen Speicheldrüsenadenomen (Kas et al., 1997), Lipoblastomen (Hibbard et al., 2000), Hepatoblastomen (Zatkova et al., 2004), pädiatrischen, gastrointestinalen Stromatumoren (GIST, Agaram et al., 2000) und seltenen Fällen von chronischer lymphatischer Leukämie involviert (CLL, Pallasch et al., 2009). Pleomorphe Speicheldrüsenadenome lassen sich zytogenetischen Gruppen zuordnen, wobei am häufigsten chromosomale Aberrationen der Bande 8q12 und der Region 12q14~15 vorkommen (Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1987; Bullerdiek et al., 1988; Bullerdiek et al., 1989). PLAG1 ist in der chromosomalen Bande 8q12 lokalisiert (Kas et al., 1997; Kas et al., 1998), die in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen von rekurrenten Rearrangierungen betroffen ist (Stenman et al., 1984; Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1993). In der Regel tritt in pleomorphen Adenomen der Speicheldrüse mit dieser chromosomalen Aberration eine PLAG1-Aktivierung auf, zu der es allerdings auch ohne 8q12-Veränderung kommen kann (Åström et al., 1999). Obwohl 8q12- und 12q14~15-Veränderungen nicht gemeinsam in Speicheldrüsenadenomen auftreten (Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1987; Bullerdiek et al., 1988; Bullerdiek et al., 1989), kann in ca. 40 % (2/5) der Tumoren eine simultane Aktivierung von PLAG1 und HMGA2 festgestellt werden (Åström et al., 1999). Die Erkenntnisse aus Untersuchungen von pleomorphen Speicheldrüsenadenomen in Verbindung mit der von Prasad et al. (2008) berichteten Überexpression beider Gene in Schilddrüsenkarzinomen warfen die Frage auf, ob beide Gene Teil eines gemeinsamen Signaltransduktionsweges sein könnten. Daher wurde zunächst die Expression beider Gene in Schilddrüsentumoren eingehender untersucht. Da es außerdem Hinweise auf eine verstärkte PLAG1-Expression in Uterus-Leiomyomen gab (Åström et al., 1999), wurde eine Quantifizierung der Expression beider Gene auch in Myomgeweben durchgeführt, wobei sowohl Myome mit normalem Karyotyp als auch Tumoren mit chromosomalen Veränderungen der Region 12q14~15 eingeschlossen wurden. Letztere zeichnen sich durch eine starke HMGA2-Aktivierung aus, so daß auch eine erhöhte PLAG1-Expression zu erwarten wäre, wenn PLAG1 in einer Signalkaskade HMGA2 nachgeschaltet und somit ein (direktes oder indirektes) Zielgen von HMGA2 ist. 81 3 ERGEBNISSE 3.4.1 Correlated expression of HMGA2 and PLAG1 in thyroid tumors, uterine leiomyomas and experimental models (Klemke et al., 2014) Die Expression der Gene HMGA2 und PLAG1 wurde in 37 Schilddrüsentumoren quantifiziert, wobei es sich in 14 Fällen um Adenome und in den übrigen 23 Fällen um Karzinome handelte. Wie bereits zuvor gezeigt, konnte in der Regel eine starke HMGA2-Expression in Karzinomen festgestellt werden, wohingegen das Expressionslevel in Adenomen geringer war. In allen sieben untersuchten klassischen papillären Karzinomen wurde eine im Vergleich zu den Adenomen deutlich erhöhte HMGA2-Expression festgestellt. Allerdings wurde HMGA2 nur in sieben von 13 untersuchten follikulären Karzinomen überexprimiert. Die erhöhte HMGA2-Expression in den klassischen papillären Karzinomen wurde in allen sieben Fällen von einer hohen PLAG1-Expression begleitet. In der Gruppe der follikulären Karzinome korrelierten die HMGA2- und PLAG1-Expressionen ebenfalls stark. Nur in einem der fünf FTCs ohne HMGA2-Aktivierung war eine leicht verstärkte PLAG1-Expression erkennbar, und in sechs von sieben follikulären Karzinomen mit hoher HMGA2-Expression wurde auch PLAG1 stark exprimiert. Die Ergebnisse der relativen Quantifizierung aller 37 untersuchten Schilddrüsentumoren wurden herangezogen, um Spearmans Rangkorrelationskoeffizienten als Maß der Korrelation zwischen der HMGA2- und PLAG1-Expression zu ermitteln. Da dieser Wert mit ρ = 0,82 (p < 0,0001) sehr hoch war, deuten die Ergebnisse auf eine starke Abhängigkeit beider Meßgrößen voneinander hin. Um den möglichen Zusammenhang zwischen beiden Genen weiter zu untersuchen, wurde ihre Expression anschließend in 32 Uterus-Leiomyomen quantifiziert. Zytogenetischen Untersuchungen zufolge trugen 16 dieser Tumoren eine Rearrangierung des HMGA2-Locus 12q14~15. Fünfzehn dieser Fälle wiesen dementsprechend auch eine erhöhte HMGA2Expression auf. Ein Myom, auf das diese Beobachtung nicht zutraf, obwohl zytogenetisch eine t(12;14)(q15;q24) erkennbar war, wurde einer FISH unterzogen, derzufolge der chromosomale Bruchpunkt nicht durch die Sonden flankiert wurde (Klemke et al., 2009). Von den 16 Uterus-Leiomyomen mit zytogenetisch normalem Karyotyp wiesen zwei Tumoren eine HMGA2-Überexpression auf. Auch sie wurden deshalb mittels FISH untersucht, die in einem Myom eine zytogenetisch nicht sichtbare Rearrangierung des HMGA2-Locus nachweisen konnte (Markowski et al., 2010b). Durch die Kombination aus konventioneller Zytogenetik und FISH mußte die Einordnung jeweils eines Tumors korrigiert werden. In allen 16 Leiomyomen mit einer Rearrangierung unter Beteiligung der Region 12q14~15 wurde eine stark erhöhte HMGA2-Expression ermittelt, wohingegen in nur einem von 16 Myomen mit intaktem HMGA2-Locus eine solche Überexpression festgestellt wurde, deren Ursache bislang nicht aufgeklärt werden konnte. 82 3 ERGEBNISSE Bei der Messung der PLAG1-Expression fiel auf, daß eine erhöhte HMGA2-Expression, die in 17 Leiomyomen – eines davon ohne nachweisbare chromosomale Aberration der Region 12q14~15 – festgestellt worden war, stets auch mit einer erhöhten PLAG1-Expression einhergeht. Demgegenüber war in nur zwei von 15 Fällen ohne HMGA2-Rearrangierung und -Überexpression eine Erhöhung der PLAG1-Aktivität festzustellen. In diesen beiden Fällen wurden submikroskopische Rearrangierungen des PLAG1-Locus vermutet. Eines dieser Myome wurde daher zusätzlich mit einer FISH unter Verwendung einer den PLAG1-Locus überspannenden Bruchpunktsonde untersucht, jedoch lieferte auch die FISH keinen Hinweis auf eine Rearrangierung im Bereich 8q12. Statistische Berechnungen bestätigten, daß die Expressionslevel beider Gene auch in Uterus-Leiomyomen stark miteinander korrelieren. Zur weiteren Aufklärung des Zusammenhangs von HMGA2- und PLAG1-Expression wurden darüber hinaus zwei experimentelle Ansätze verfolgt. Adipöse mesenchymale Stammzellen (ADSCs) wurden verwendet, um die HMGA2-Expression mit Hilfe des Proteins FGF1 zu stimulieren (Ayoubi et al., 1999). Zur Kontrolle wurde die HMGA2-Expression quantifiziert, und erwartungsgemäß wurden nach 24, 48 und 72 Stunden im Vergleich zu unbehandelten Zellen erhöhte Werte festgestellt. Auch die PLAG1-Expression war in mit FGF1 stimulierten Zellen gegenüber nicht stimulierten ADSCs um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Im zweiten Experiment wurde die Mammakarzinom-Zellinie MCF7, die auch in anderen Untersuchungen als Modell für Wirkungen von HMG-Proteinen diente (Baldassarre et al., 2003; Mussnich et al., 2013), transient transfiziert. Dazu wurde ein eukaryotischer Expressionsvektor verwendet, in den die für HMGA2 kodierende Sequenz kloniert worden war. Die Regulation durch einen Promotor des Zyotomegalie-Virus (CMV) gewährleistet eine starke konstitutive HMGA2-Expression. Um den Erfolg der Transfektion zu überprüfen, wurde die IGF2BP2-Expression quantifiziert, da IGF2BP2 (synonym: IMP2) bekanntermaßen von HMGA2 reguliert wird (Brants et al., 2004; Cleynen et al., 2007). Die 24 bzw. 48 Stunden nach der Transfektion ermittelte IMP2-Expression war sowohl gegenüber unbehandelten Zellen als auch im Vergleich zu mit einem leeren Vektor ohne HMGA2-Insert transfizierten Zellen deutlich erhöht. Ebenso konnte zu beiden Meßzeitpunkten ein Anstieg der PLAG1Expression konstatiert werden. Schließlich wurde aus einer SELEX-Studie (Cui und Leng, 2007) die Nukleotidfolge 5’ AWAWTSSSSNWWWWT - 3’ als Konsensussequenz potentieller HMGA2-Bindestellen abgeleitet. Damit wurde im fünften Exon des PLAG1-Gens die Sequenz 5’ - ATATTGGCCT ATAAT - 3’ (Accession No. NG_023310.1, Nukleotide 53615 - 53629) identifiziert, an die eine Bindung von HMGA2 vorstellbar ist. 83 3 ERGEBNISSE VIII. Correlated expression of HMGA2 and PLAG1 in thyroid tumors, uterine leiomyomas and experimental models. Klemke M, Müller MH, Wosniok W, Markowski DN, Nimzyk R, Helmke BM, Bullerdiek J. 2014. PLoS ONE 9: e88126. Eigenanteil: Durchführung der RNA-Isolierung sowie der relativen Quantifizierung der HMGA2- und PLAG1-Expression und deren Auswertung Stimulation von ADSCs mit FGF1 mit D. Markowski, anschließend Quantifizierung der HMGA2- und PLAG1-Expression Plasmidisolierung aus transformierten E. coli-Zellen mit M. Müller Transfektion der MCF7-Zellinie mit einem HMGA2-Expressionsvektor mit anschließender Quantifizierung der IMP2- und PLAG1-Expression gemeinsam mit M. Müller Verfassen des Manuskripts in Zusammenarbeit mit J. Bullerdiek 84 3 ERGEBNISSE Correlated Expression of HMGA2 and PLAG1 in Thyroid Tumors, Uterine Leiomyomas and Experimental Models Markus Klemke1, Marietta Henrike Müller1, Werner Wosniok2, Dominique Nadine Markowski1, Rolf Nimzyk1, Burkhard Maria Helmke3¤, Jörn Bullerdiek1,4* 1 Center for Human Genetics, University of Bremen, Bremen, Germany, 2 Institute of Statistics, University of Bremen, Bremen, Germany, 3 Institute of Pathology, University of Heidelberg, Heidelberg, Germany, 4 Institute for Medical Genetics, University of Rostock, University Medicine, Rostock, Germany Abstract In pleomorphic adenomas of the salivary glands (PASG) recurrent chromosomal rearrangements affecting either 8q12 or 12q14,15 lead to an overexpression of the genes of the genuine transcription factor PLAG1 or the architectural transcription factor HMGA2, respectively. Both genes are also affected by recurrent chromosomal rearrangements in benign adipocytic tumors as e. g. lipomas and lipoblastomas. Herein, we observed a strong correlation between the expression of HMGA2 and PLAG1 in 14 benign and 23 malignant thyroid tumors. To address the question if PLAG1 can be activated by HMGA2, the expression of both genes was quantified in 32 uterine leiomyomas 17 of which exhibited an overexpression of HMGA2. All leiomyomas with HMGA2 overexpression also revealed an activation of PLAG1 in the absence of detectable chromosome 8 abnormalities affecting the PLAG1 locus. To further investigate if the overexpression of PLAG1 is inducible by HMGA2 alone, HMGA2 was transiently overexpressed in MCF-7 cells. An increased PLAG1 expression was observed 24 and 48 h after transfection. Likewise, stimulation of HMGA2 by FGF1 in adipose tissue-derived stem cells led to a simultaneous increase of PLAG1 mRNA. Altogether, these data suggest that HMGA2 is an upstream activator of PLAG1. Accordingly, this may explain the formation of tumors as similar as lipomas and lipoblastomas resulting from an activation of either of both genes by chromosomal rearrangements. Citation: Klemke M, Müller MH, Wosniok W, Markowski DN, Nimzyk R, et al. (2014) Correlated Expression of HMGA2 and PLAG1 in Thyroid Tumors, Uterine Leiomyomas and Experimental Models. PLoS ONE 9(2): e88126. doi:10.1371/journal.pone.0088126 Editor: Jacques Emile Dumont, Universite Libre de Bruxelles (ULB), Belgium Received August 23, 2013; Accepted January 6, 2014; Published February 7, 2014 Copyright: ß 2014 Klemke et al. This is an open-access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License, which permits unrestricted use, distribution, and reproduction in any medium, provided the original author and source are credited. Funding: This work was supported in part by a grant from the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). No additional external funding was received for this study. The funders had no role in study design, data collection and analysis, decision to publish, or preparation of the manuscript. Competing Interests: The authors have declared that no competing interests exist. * E-mail: [email protected] ¤ Current address: Institute of Pathology, Elbe Klinikum Stade, Stade, Germany certain fetal tissues [17,18]. Oncogenic activation of PLAG1 plays a key role in the development of lipoblastomas [19], hepatoblastomas [20], chronic lymphocytic leukemia [21] as well as in pediatric gastro-intestinal stromal tumors [22]. PLAG1 has been found to bind the insulin-like growth factor gene (IGF-II) promoter and to stimulate its activity [23–25]. Similar but not identical to what is seen in pleomorphic adenomas both genes participate in the genesis of benign adipose tissue tumors. Chromosomal translocations affecting 12q14,15 and targeting HMGA2 are a common finding in lipomas often as a t(3;12)(q27;q14,15) [26,27]. In contrast, translocations of 8q12 are a recurrent cytogenetic deviation in lipoblastomas, i. e. rare benign adipose tissue tumors of early childhood [19,28–30]. Interestingly, pleomorphic adenomas and lipoblastomas share the most frequent type of this rearrangement, i.e. a simple reciprocal translocation t(3;8)(p21;q12). Recently, an infantile lipoblastoma with rearrangements of the HMGA2 locus has been described as well [31]. These findings raise the question why transcriptional activation of either of these two genes leads to the formation of tumors as similar as lipomas and lipoblastomas. One likely explanation is that they both act as part of a common pathway. Besides pleomorphic adenomas and adipose tissue tumors, another link between these two genes has recently emerged: in thyroid tumors, the expression level of HMGA2 has been found to allow a Introduction The DNA-binding protein high mobility group AT-hook 2 (HMGA2) and the zinc finger protein PLAG1 share a common role in the molecular pathogenesis of certain benign tumors, e. g. of the salivary glands and of adipose tissue. Pleomorphic adenomas are benign tumors of myoepithelial origin most often located in the parotid glands. Based on the existence of clonal chromosomal aberrations cytogenetic subtypes of pleomorphic adenomas can be distinguished [1–3]. Of these, structural rearrangements involving chromosomal regions 8q12 and 12q14,15 are most frequently observed. Both types of aberrations seem to occur mutually exclusive [2,4–6] and appear to be causally linked to the development of the disease. Though independently related to the same histologic tumor entity, the target genes rearranged by these aberrations encode proteins with different functions. HMGA2 is located within the region 12q14,15 which is frequently affected by chromosomal alterations [7–9] and encodes a DNA-binding non-histone protein mainly expressed during embryogenesis and in embryonic as well as in adult stem cells [10– 16]. PLAG1 (Pleomorphic adenoma gene 1) mapping to 8q12 encodes a genuine transcription factor encompassing seven zinc finger domains and a carboxyterminal transactivation domain. PLAG1 is developmentally regulated and highly expressed in PLOS ONE | www.plosone.org 1 February 2014 | Volume 9 | Issue 2 | e88126 85 3 ERGEBNISSE Transcriptional Activation of PLAG1 good discrimination between benign and malignant thyroid lesions [32–35]. Likewise, Prasad et al. have recently studied the genomewide mRNA expression patterns of benign and malignant thyroid tumors in a systematic approach aimed at the identification of those genes best suited to distinguish between both types of thyroid lesions. The expression of HMGA2 ranked at the first position followed by Kallikrein 7 (KLK7), Mannose receptor, C type 2 (MRC2), Leucine-rich repeat kinase 2 (LRRK2), and PLAG1 [36]. Because of the apparent relationship of HMGA2 and PLAG1 in the molecular pathogenesis of salivary gland adenomas and adipose tissue tumors, we also quantified and compared the expression of HMGA2 and PLAG1 mRNA in thyroid adenomas as well as in papillary and follicular thyroid carcinomas. To further analyze the relationship between these two genes, we also quantified the PLAG1 expression in 32 uterine leiomyomas (UL) with as well as without 12q14 rearrangements. In addition, the PLAG1 expression was quantified in adipose tissue-derived stem cells (ADSCs) upon a stimulation of HMGA2 by FGF1. Furthermore, the MCF-7 breast cancer cell line, which has previously been used as a model in transfection experiments aiming at the functions of HMG proteins [37,38], was transiently transfected with a eukaryotic expression vector encoding for wild-type HMGA2 to evaluate whether PLAG1 can be transcriptionally activated by HMGA2. as follows: 2 min at 50uC and 10 min at 95uC followed by 50 cycles of 15 sec at 95uC and 1 min at 60uC. Stimulation of HMGA2 Expression Human adipose tissue-derived stem cells were obtained and treated as described previously [16]. For stimulation with fibroblast growth factor 1 (FGF1), cells were plated at a density of 36105 cells/9.6-cm dish. After 24 hours the serum concentration was reduced to 1%. Another 24 hours later the medium was replaced by serum-free medium supplemented with 25 ng/ml of human recombinant FGF1 (Jena Bioscience, Jena, Germany). Twelve, 24, and 72 hours after growth factor addition, cells were harvested and total RNA was extracted. As controls cells were cultured in medium 199 supplemented with 1% fetal bovine serum (FBS) without FGF1. Plasmid DNA Purification Plasmid pCR3.1 containing the sequence coding for human wild type HMGA2 as well as the empty vector serving as a control (for generation of the vectors see [43]) were purified using the NucleoBond Maxi Plus EF Kit (Macherey-Nagel, Düren, Germany) according to the manufacturer’s instructions. Cell Culture and Transfection of MCF-7 Cells The cell line MCF-7 (breast cancer) was maintained in medium 199 (Life Technologies) supplemented with 20% FBS in an incubator at 37uC and 5% CO2. When grown till confluence, cells were passaged using TrypLE Express (Life Technologies). The day before transfection, 150,000 cells were seeded in 6-well plates (Nunc, Wiesbaden, Germany) in 2 ml medium 199 supplemented with 20% FBS and allowed to attach for 24 h. Transfection complexes were prepared in a total volume of 500 ml in serum free medium 199 without antibiotics, 2.5 mg of the respective plasmid DNA and 7 ml Lipofectamine LTX transfection reagent (Life Technologies). A mock control treated with transfection reagent only as well as a non-treated control were included for each incubation period. During the formation of transfection complexes (25 min at room temperature), old growth medium was replaced by 2 ml fresh medium. Transfection complexes were then pipetted drop-wise to the cells. After incubation for 24 h or 48 h, cells were harvested in 350 ml RLT buffer (Qiagen) containing b-mercaptoethanol for RNA isolation using the RNeasy Mini Kit and Qiacube (Qiagen). As a positive control, the expression of IGF2BP2 (synonym: IMP2), which is known to be regulated by HMGA2 [44,45], was quantified by qRT-PCR as described above using the TaqMan Assay Hs00538956_m1 (Applied Biosystems). Methods Tissue Samples Formalin-fixed, paraffin-embedded tissue samples of 37 thyroid tumors were classified histologically. Fourteen cases were classified as follicular adenomas (FA), eleven tumors were diagnosed as papillary carcinomas (PTC), and four of them were follicular variants (FV PTC). The remaining twelve tumors were follicular thyroid carcinomas (FTC). Cryopreserved tissue samples of 32 uterine leiomyomas that have been analyzed cytogenetically [16,39–41], were also used for quantification of gene expression. The karyotypes of the leiomyomas are given in supplementary Table S1. Karyotype description followed ISCN 2009 [42]. RNA Isolation and Reverse Transcription In case of thyroid tumors, RNA was isolated from six 5 mm sections of FFPE tissues with the RNeasy FFPE kit (Qiagen, Hilden, Germany). RNA from cryopreserved leiomyoma tissues as well as from cultivated cells (ADSCs and MCF-7 cell line) was isolated with the RNeasy Mini kit (Qiagen). Of each sample, 250 ng RNA was used for reverse transcription with M-MLV reverse transcriptase and random hexamers (Invitrogen, Darmstadt, Germany) according to the manufacturer’s instructions. Statistical Analysis As a measure of association between the relative HMGA2 and PLAG1 expression levels, Spearman’s rank correlation coefficient was calculated using the data of all 37 thyroid tumor samples analyzed. In addition, Pearson’s correlation coefficient was calculated using the relative expression values as well as the DCT values. In case of uterine leiomyomas, the expression levels of both HMGA2 and PLAG1 were classified as high or low based on the DCT values (HMGA2: ,0/$0, PLAG1: ,3/$3). The agreement between the HMGA2 and the PLAG1 classes was then quantified and tested by the kappa coefficient of agreement. Quantitative Real-time RT-PCR (qRT-PCR) Quantitative real-time RT-PCR was performed with the TaqMan Universal PCR Master Mix on a 7300 Real-Time PCR System (Applied Biosystems) as described elsewhere [32]. The relative quantification of the HMGA2 expression was performed with the HMGA2-specific TaqMan assay Hs00171569_m1 (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany). For the detection of the endogenous control HPRT1, primers 59GGC AGT ATA ATC CAA AGA TGG TCA A-39 and 59-GTC TGG CTT ATA TCC AAC ACT TCG T-39 were used in combination with the HPRT1-specific hydrolysis probe 6FAMCAA GCT TGC TGG TGA AAA GGA CCC C-TAMRA. The PLAG1 expression was quantified with the TaqMan assay Hs00231236_m1 (Applied Biosystems). Reaction conditions were PLOS ONE | www.plosone.org Ethics Statement This study was conducted in accordance with the Declaration of Helsinki [46] and the guidelines of the German National Ethics Council [47]. In case of uterine leiomyomas, the use of tissue 2 February 2014 | Volume 9 | Issue 2 | e88126 86 3 ERGEBNISSE Transcriptional Activation of PLAG1 samples taken from surgically removed tumors was approved by the Ethics Committee of the Ärztekammer Bremen. Written informed consent was obtained from all patients. For the investigations on thyroid tumors, archival samples originally taken for diagnostic purposes were used. All thyroid tumor samples were used in previous studies [32,48]. Results Expression of HMGA2 and PLAG1 in Adenomas and Carcinomas of the Thyroid The expression of HMGA2 and PLAG1 was quantified in 37 thyroid tumors. An adenoma with low expression of both genes was chosen as calibrator for the relative quantification. The highest relative HMGA2 expression observed in 14 follicular adenomas was 17.4, whereas the expression levels in four FV PTC ranged between 23.9 and 156.9. Even higher expression levels ranging between 128.2 and 1207.5 were observed in seven PTC (Fig. 1). Based on their HMGA2 expression, two groups of follicular thyroid carcinomas can be distinguished. Seven cases clearly overexpressed HMGA2 with expression levels ranging between 33.3 and 478.3, whereas in five FTCs the HMGA2 expression was within the range of adenomas (0.4 up to 5.73, Fig. 2). The relative expression of PLAG1 ranged between 0.2 and 19.8 in follicular adenomas and was below ten in twelve of 14 cases (Figs. 1 and 2). In the follicular variants of papillary carcinomas, it ranged between 10.9 and 27.2, and in the classic variants of papillary carcinomas, the PLAG1 expression ranged between 21.3 and 72.2. Akin to HMGA2, PLAG1 is also expressed at higher levels in papillary carcinomas. In the subgroup of follicular carcinomas without or with only slight HMGA2 overexpression, the PLAG1 Figure 2. HMGA2 expression in thyroid tumors. Box-whisker-plot indicating the relative expression of HMGA2 (light gray) and PLAG1 (dark gray) in five groups of thyroid tumors. Group 1: follicular adenomas (n = 14), group 2: follicular variants of papillary carcinomas (n = 4), group 3: papillary carcinomas (n = 7), group 4: follicular thyroid carcinomas without HMGA2 over-expression (n = 5), group 5: follicular thyroid carcinomas with HMGA2 overexpression (n = 7). The asterisk marks an outlier. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g002 expression levels ranged between 0.3 and 0.6 in four cases while one case showed a slight overexpression (7.4). In contrast, PLAG1 was expressed at levels between 13.9 and 55.9 in six follicular carcinomas overexpressing HMGA2. No overexpression of PLAG1 (0.9) was detected in only one FTC with high HMGA2 expression. Figure 1. Relative expression of PLAG1 versus HMGA2 in 37 thyroid tumors. The calibrator sample for the quantification of both genes’ expression is a follicular adenoma. Open circle: follicular adenoma; full circle: follicular carcinoma; square: papillary carcinoma; triangle: follicular variant of papillary carcinoma. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g001 PLOS ONE | www.plosone.org 3 February 2014 | Volume 9 | Issue 2 | e88126 87 3 ERGEBNISSE Transcriptional Activation of PLAG1 transfected either with the empty vector or with the vector containing an insert encoding for wild-type HMGA2. qRT-PCR revealed a strongly increased HMGA2 expression in the latter (Fig. 5) indicating successful transfection. In addition, the expression of IMP2 encoding for the insulin-like growth factor 2 mRNA binding protein 2 was quantified, because it is a known target of HMGA2 [44,45]. Whereas no effect was apparent upon transfection with the empty vector, IMP2 was clearly upregulated upon transfection with the vector encoding for HMGA2. Quantifications at both 24 and 48 h after transfection resulted in a similar value of at least 4-fold IMP2 overexpression (Fig. 6). Similar results were obtained for PLAG1, the expression of which remained unaltered by the addition of transfection reagent alone (‘‘mock’’) as well as after transfection with the empty vector. Cells transfected with the vector containing the HMGA2 insert, however, showed an approximately 2.8-fold increase in PLAG1 expression as compared to mock transfected cells 24 h as well as 48 h after transfection (Fig. 6). Thus, as to the expression level of both genes a strong variation was noted even within the group of malignant tumors. If an alternative overexpression of either gene represents different pathways of tumorigenesis one would expect no or even an inverse correlation. On the other hand a correlation would indicate their involvement in just one pathway. Spearman’s correlation coefficient thus was calculated as a measure of association between the HMGA2 and PLAG1 expression for all 37 tumor samples and resulted in a high value (r = 0.82, p, 0.0001) indicating that the expression of both genes is strongly correlated in thyroid tumors. For reasons of comparison, Pearson’s correlation coefficient was calculated and also indicates a strong correlation when using the DCT values (r = 0.77, p,0.0001). Due to the exponential transformation, the linear relationship is less pronounced on the basis of relative gene expression values (r = 0.44, p,0.001). Expression of HMGA2 and PLAG1 in Uterine Leiomyomas Recurrent rearrangements affecting the chromosomal band 12q14 are known to cause an overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas. Therefore, UL (n = 32) were chosen to study a presumable effect of HMGA2 on the PLAG1 expression. One myoma with a normal 46,XX karyotype was chosen as calibrator for the qRT-PCR data obtained for both genes. Of 17 UL with known 12q14 rearrangement including case 646 without cytogenetically visible breakpoint but rearranged HMGA2 locus according to FISH [40], an overexpression of HMGA2 was detected in 16 cases. In the remaining case without elevated HMGA2 expression despite a cytogenetically visible t(12;14)(q15;q24) (no. 503) FISH revealed no rearrangement of the HMGA2 locus [39]. Only 1/15 UL without cytogenetically detectable 12q14 aberration also showed an elevated HMGA2 expression. A hidden rearrangement of HMGA2 was suspected but no evidence for such a rearrangement was obtained by FISH (case 520). The expression of PLAG1 was clearly elevated in all 17 UL which overexpress HMGA2. In 15 UL with low HMGA2 expression, elevated levels of PLAG1 were detected in only two cases (509 and 617, Fig. 3). Spearman’s rank correlation coefficient was calculated for the expression of both genes and resulted in a high value (r = 0.75, p,0.0001). Pearson’s correlation coefficient also indicated a significant correlation when it was calculated based on the DCT values (r = 0.85, p,0.0001). Similarly a high and significant degree of agreement was found between the low/ high expression classification of samples obtained by both parameters (kappa = 0.8735, 95% CI = (0.752, 1.000), see also Table 1). Discussion Previous studies on pleomorphic adenomas of the salivary glands have shown that PLAG1 is frequently overexpressed in PASG with normal karyotype as well as with 12q14,15 abnormalities [50,51]. Akin to what has been described for PASG, the results of the present study indicate that both genes are co-expressed in thyroid tumors as well as in leiomyomas. In papillary carcinomas (including follicular variants), both genes are expressed at higher levels than in follicular adenomas. Follicular carcinomas with high HMGA2 expression levels also express PLAG1 at elevated levels. A correlation between chromosomal rearrangements affecting the HMGA2 locus and the HMGA2 protein expression has been shown in uterine leiomyomas [52]. Moreover, it has been shown that in thyroid carcinomas the increased expression of HMGA2 and PLAG1 is detectable on the mRNA as well as on the protein level [53]. Therefore, the correlation of HMGA2 and PLAG1 mRNA expression described herein is expected to reflect a correlation at the protein level as well. Besides the typical rearrangements involving chromosomal band 8q12 including the most frequent t(3;8)(p21;q12), an activation of PLAG1 in pleomorphic adenomas of the salivary glands occurs also in tumors with 12q14,15 abnormalities lacking 8q12 aberrations [50]. Besides 13/17 tumors with an apparently normal karyotype, 5/10 pleomorphic adenomas with 12q13,15 abnormalities were found to overexpress PLAG1. In the same study, the PLAG1 expression was investigated in three UL, and two cases were also found to overexpress PLAG1, but no cytogenetic data were available for these three tumors. These findings suggest alternative mechanisms of PLAG1 activation in tumorigenesis other than gene rearrangements. The results presented herein point to HMGA2 as an upstream regulator of PLAG1 and are additionally confirmed by the correlation between the expressions of both genes in uterine leiomyomas. An activation of HMGA2 in UL by 12q14 aberrations is well known [7,39,54–56]. Therefore, we chose 15 UL with an apparently normal karyotype or with chromosomal aberrations affecting regions other than 12q14 and 17 cases with 12q14 aberrations to quantify the expression of PLAG1 and HMGA2 simultaneously. Of the 15 UL showing low HMGA2 levels, 13 also showed low levels of PLAG1. The two remaining cases showed an elevated PLAG1 expression despite a low HMGA2 mRNA expression, thus pointing to mechanisms other than HMGA2 upregulation being responsible for PLAG1 activation. In pleomor- Stimulation of HMGA2 Expression in ADSCs To stimulate the expression of HMGA2 in ADSCs, FGF1 was chosen because it is a known inducer of HMGA2 [49]. The relative quantification revealed a 3.9-fold increase of the HMGA2 mRNA level 24 h after the addition of FGF1. Simultaneously, the PLAG1 expression increased by 2-fold (Fig. 4). After 48 h, the HMGA2 level decreased only slightly, but a clear peak could not be identified, because the highest level was observed after 72 h with a 4.2-fold increase. The expression of PLAG1 increased continuously to a 2.9-fold expression 72 h after the addition of FGF1. Transient Transfection of the MCF-7 Breast Cancer Cell Line The expression of HMGA2 in MCF-7 cells was quantified 24 and 48 h after transfection in mock transfected cells and in cells PLOS ONE | www.plosone.org 4 February 2014 | Volume 9 | Issue 2 | e88126 88 3 ERGEBNISSE Transcriptional Activation of PLAG1 Figure 3. Relative expression of HMGA2 and PLAG1 in uterine leiomyomas. Open circle: HMGA2, full circle: PLAG1, cross: calibrator sample. Green: the HMGA2 locus is not affected by rearrangement (n = 16), red: the HMGA2 locus is affected by rearrangement (n = 16). In two cases marked with an asterisk, cytogenetic and FISH results differ. A t(12;14)(q15;q24) was visible in case 503, but FISH excluded a rearrangement of HMGA2. In case 646 FISH revealed a hidden rearrangement of HMGA2 [40]. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g003 phic adenomas of the salivary gland cryptic, intrachromosomal 8q rearrangements have been observed leading to a fusion of PLAG1 with CHCHD7 or TCEA1 [57]. Because the breakpoints are located in the 59-noncoding regions of both fusion partners, these fusions lead to an activation of PLAG1 by promoter swapping. Similar events that escape detection by conventional cytogenetics may have caused the upregulation of PLAG1 observed in two UL without visible rearrangements affecting 8q12. In all 17 UL with elevated HMGA2 levels a concomitant overexpression of PLAG1 was noted. The fact that increased HMGA2 levels were always linked to elevated PLAG1 levels suggests HMGA2 as an activator of PLAG1. Because no chromosomal rearrangements affecting 8q12 were present in these 17 UL, we assumed that elevated HMGA2 levels caused by 12q14 abnormalities trigger the activation of PLAG1. In turn, HMGA2 may exert its stimulating effect on the growth of UL with 12q14 aberrations [54] at least in part by activating PLAG1, which was shown to possess transactivating capacity [18] and is able to activate downstream target genes like IGF-II. The observation that FGF1-stimulated expression of HMGA2 is accompanied by increased PLAG1 expression levels (Fig. 4), further supports the hypothesis that HMGA2 exerts a PLAG1-activating function. Likewise, transient overexpression of HMGA2 using an appropriate vector is sufficient to trigger an upregulation of PLAG1. Although factors beside HMGA2 may be involved in the upregulation of PLAG1, comparable to the cooperation between HMGA2 and NF-kB in the transcriptional activation of the IFN-b gene IFNB1 [58,59] or IMP2 [44,45], the HMGA2 expression vector alone was sufficient to exert an activating effect not only on the known HMGA2 target IMP2 but also on PLAG1. In conclusion, it has been shown that PLAG1 overexpression in thyroid carcinomas as well as in uterine leiomyomas with aberrations affecting the chromosomal region 12q14,15 strongly correlates with the overexpression of HMGA2. The increased expression levels of both genes upon stimulation of ADSCs with FGF1 and particularly the upregulation of PLAG1 upon introduction of an HMGA2 expression vector into the MCF-7 cell line strongly suggest that PLAG1 is regulated by HMGA2 and that histologic similarities observed between benign tumors with either Table 1. Case numbers of uterine leiomyomas assigned to high vs. low gene expression classes according to DCT values. HMGA2 expression PLAG1 expression Low (DCT $3) High (DCT ,3) Low (DCT $0) n = 13 n=2 High (DCT ,0) n=0 n = 17 Figure 4. Relative expression of HMGA2 and PLAG1 in ADSCs after stimulation with FGF1. Light gray: HMGA2, dark grey: PLAG1. Expression levels were measured before and 24, 48 and 72 h after stimulation with the FGF1 protein. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g004 doi:10.1371/journal.pone.0088126.t001 PLOS ONE | www.plosone.org 5 February 2014 | Volume 9 | Issue 2 | e88126 89 3 ERGEBNISSE Transcriptional Activation of PLAG1 Figure 6. Relative expression of IMP2 and PLAG1 in MCF-7 cells transfected with an HMGA2 expression vector. Light gray: IMP2, dark grey: PLAG1. The gene expression was measured 24 h (1) and 48 h (2) after transfection. The expression level of mock-transfected cells 24 h after transfection was used as calibrator. U: untreated cells, M: mock-transfected cells (transfection reagent only), E: cells transfected with the empty expression vector, I: cells transfected with the expression vector containing the insert encoding for HMGA2. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g006 Figure 5. Relative expression of HMGA2 in transiently transfected MCF-7 cells. The gene expression was measured 24 h (1) and 48 h (2) after transfection. U: untreated cells, M: mock-transfected cells (transfection reagent only), E: cells transfected with the empty expression vector, I: cells transfected with the HMGA2 expression vector. doi:10.1371/journal.pone.0088126.g005 rearrangements of the HMGA2 or the PLAG1 locus result from activation within the same pathway. Author Contributions Supporting Information Conceived and designed the experiments: MK JB. Performed the experiments: MK MHM DNM. Analyzed the data: MK WW RN BMH. Contributed reagents/materials/analysis tools: BMH. Wrote the paper: MK JB. Table S1 Karyotypes of all 32 uterine leiomyomas. (DOC) References 15. Li O, Vasudevan D, Davey CA, Dröge P (2006) High-level expression of DNA architectural factor HMGA2 and its association with nucleosomes in human embryonic stem cells. Genesis 44: 523–529. 16. Markowski DN, Winter N, Meyer F, von Ahsen I, Wenk H, et al. 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Case Karyotype 580.1 46,XX,der(7)del(7)(p)del(7)(q),add(8)(q),add(10)(q),t(12;14)(q15;q24)[19] 612.1 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[13]/46,XX,der(1)r(1;2),t(12;14)(q15;q24)[4] 613.1 46,XX[15] 613.2 46,XX[15] 613.3 46,XX[16] 46,XX,der(1)del(1)(p22),der(3)?t(1;3)(p22;q?),der(5)del(5),der(12)t(12;?) 617.1 (q24.3;?),-14,-20,+mar1,+mar2[6] 628.2 46,XX,?ins(12;14)(q15;q31q24)[5]/46,XX[14] 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[12]/46,XX,del(4)(q31~q32),der(10),?t(10,14) 632.1 (q24;q32),t(12;14)(q15;q24)[9] 635.1 46,XX,der(10),del(12)(q13~q14)[18] 643.2 46,XX,t(12;14)(q15;q24)[14] 45,XX,r(1),der(13;14)(q10;q10)t(12;14)(q15;q24)[20]/44,XX,-1,der(13;14) 645.1 (q10;q10)t(12;14)(q15;q24)[6] 646.1 2) 46,XX,t(2;12)(p21;p13)[11] 653.1 46,XX[14] 654.1 46,XX[8] 46,XX,add(1)(p13),r(1)(?p36.3q25),add(7)(q22),der(10)t(1;10)(q25;q22), 677.3 der(12)add(12)(p11.2)add(q12),add(13)(q12)[20]/46,XX[3] 93 4 DISKUSSION 4 DISKUSSION Eine Reaktivierung des HMGA2-Gens, die in vielen malignen Tumoren auftritt, trägt entscheidend zur Zelltransformation bei. Einige Mechanismen, über die HMGA2 sein onkogenes Potential entfalten kann, wurden mittlerweile aufgeklärt. Es steigert die Aktivität von E2F1 und AP-1 und induziert die Cyclin-A-Expression (Fedele et al., 2006b; Fedele et al., 2006c; Vallone et al., 1997; Tessari et al., 2003). Des weiteren reguliert HMGA2 außerdem Gene, die an der epithelial-mesenchymalen Transition mitwirken (Tan et al., 2012; Wu et al., 2011). Bisherige Untersuchungen zur HMGA2-Reaktivierung in malignen epithelialen Tumoren hatten Tumorentitäten wie beispielsweise Mammakarzinome (Rogalla et al., 1997) oder Bronchialkarzinome (Rogalla et al., 1998b; Sarhadi et al., 2006; Meyer et al., 2007) zum Gegenstand. Eines der Ziele der vorliegenden Arbeit war es daher, die Rolle von HMGA2 in epithelialen Tumoren der Schilddrüse zu beleuchten (Belge et al., 2008). Daneben wurde auch die Fusion der Gene PAX8 und PPARG, die als Marker für follikuläre Karzinome diskutiert wurde, behandelt (Klemke et al., 2011; Klemke et al., 2012). HMGA2 ist aber nicht nur in epithelialen Malignomen von Interesse, denn auch in benignen Tumoren mesenchymalen Ursprungs kann vor allem durch chromosomale Aberrationen eine Reaktivierung auftreten, was in der vorliegenden Arbeit am Beispiel von Uterus-Leiomyomen berücksichtigt wurde (Klemke et al., 2009; Klemke et al., 2010; Hashemi Nezhad et al., 2010). Schließlich führte die Kombination aus Untersuchungen an Schilddrüsentumoren und Leiomyomen des Uterus dazu, daß PLAG1 als ein potentielles, weiteres Zielgen von HMGA2 identifiziert werden konnte (Klemke et al., 2014). 4.1 HMGA2 als Marker für Malignome der Schilddrüse Es besteht ein großer Bedarf an molekularen Markern, die die Diagnostik von Neoplasien der Schilddrüse bereits präoperativ unterstützen können. Zwar existieren molekulargenetische oder immunhistochemische Marker für Tumorentitäten wie beispielsweise papilläre Karzinome, zur sicheren Identifizierung follikulärer Karzinome steht gegenwärtig jedoch kein Marker zur Verfügung. Obwohl entsprechend zahlreiche Forschungsarbeiten durchgeführt wurden, die die Identifizierung solcher Marker zum Ziel hatten, konnte bislang keiner der darin vorgeschlagenen Kandidaten in der klinischen Praxis etabliert werden. Eine verstärkte Expression des ansonsten überwiegend in der Embryonalentwicklung aktiven Gens HMGA2 war bereits an verschiedenen malignen Tumoren epithelialen Ursprungs beschrieben worden. Hierzu zählen unter anderem Sarkome (Berner et al., 1997), Mammakarzinome (Rogalla et al., 1997), Bronchialkarzinome (Rogalla et al., 1998b; Sarhadi et al., 2006; Meyer et al., 2007), Pankreaskarzinome (Abe et al., 2003) sowie Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle (Miyazawa et al., 2004). Hinweise auf eine Rolle von HMGA2 auch bei 94 4 DISKUSSION der Pathogenese von Karzinomen der Schilddrüse ergaben sich aus der Beobachtung, daß die Inhibition der HMGA2-Expression die retroviral vermittelte, neoplastische Transformation von Schilddrüsenzellen der Ratte supprimiert (Berlingieri et al., 1995). Allerdings inhibierte die gegen HMGA2 gerichtete Antisense-cDNA auch die HMGA1-Expression, so daß nicht ausgeschlossen werden konnte, daß die beobachtete Suppression der neoplastischen Transformation auf das verwandte HMGA1 zurückging. Später zeigte sich, daß eine HMGA2-abhängige transkriptionelle Aktivierung der Gene JUNB und FOSL1, deren Produkte jun-B und FRA1 Bestandteil des AP1-Komplexes sind, Voraussetzung für die neoplastische Transformation von Thyreozyten ist (Vallone et al., 1997; Battista et al., 1998). Nachdem festgestellt worden war, daß HMGA2 für die Transformation in vivo nicht erforderlich ist (Scala et al., 2001), dürfte das Interesse an HMGA2 im Zusammenhang mit Malignomen der Schilddrüse jedoch gesunken sein. Stattdessen konzentrierte man sich auf HMGA1, dem zuvor ebenfalls eine Rolle in der Tumorigenese der Schilddrüse zugeschrieben worden war (Chiappetta et al., 1995; Chiappetta et al., 1998). In einer späteren Publikation wurde die Bedeutung von HMGA1 auch im Zusammenhang mit der AP1-Aktivierung betont (Berlingieri et al., 2002). Schließlich postulierte man HMGA1 sogar als einen für follikuläre Karzinome spezifischen Marker (Czyz et al., 2004). In nicht unerheblichem Maße dürfte eine an sieben aus Schilddrüsenkarzinomen hervorgegangenen Zellinien durchgeführte Studie (Chiappetta et al., 1995) dazu beigetragen haben, daß die HMGA2-Expression in Tumoren der Schilddrüse nicht vertieft untersucht wurde. In nur fünf dieser sieben Zellinien konnte eine HMGA2Expression mittels Northern und Western Blot nachgewiesen werden, weshalb man von einer zu geringen Sensitivität von HMGA2 als Marker ausging. Es wäre jedoch vorstellbar, daß eine HMGA2-Expression aufgrund einer zu geringen Sensitivität der durchgeführten Blots in zwei Zellinien nicht detektiert werden konnte. Die weitaus sensitivere, quantitative Real-Time RT-PCR war 1995 noch nicht verbreitet, und umfangreiche HMGA2-Expressionsanalysen mittels qRT-PCR an Schilddrüsentumoren waren noch nicht durchgeführt worden. Laut Chiappetta et al. (1995) konnte in der Zellinie WRO das HMGA2-Protein nicht nachgewiesen werden, und im Northern Blot waren HMGA2-Transkripte „nahezu nicht detektierbar“. Spätere Quantifizierungen mittels Real-Time RT-PCR ergaben dagegen, daß die WRO-Zelllinie eine relativ starke HMGA2-Expression aufweist (unveröffentlichte Ergebnisse). Zu berücksichtigen ist außerdem eine potentielle Fehlidentifizierung von Zellinien. In der Zellinie NPA, die aus einem papillären Schilddrüsenkarzinom hervorgegangen sein soll, konnte weder mittels Northern noch mittels Western Blot eine HMGA2-Expression festgestellt werden. In der Zellinie ARO, deren Ursprung in einem anaplastischen Schilddrüsenkarzinom angenommen wurde, konnte zwar die mRNA nachgewiesen werden, dem Western Blot zufolge ist allerdings nur eine sehr geringe Menge des HMGA2-Proteins vorhanden (Chiappetta et al., 1995). Inzwischen ist bekannt geworden, daß diese Zellinien nicht wie 95 4 DISKUSSION zuvor angenommen Schilddrüsengewebe entstammen. ARO ist demnach identisch mit der Zellinie HT-29, bei der es sich um Zellen eines Kolonkarzinoms handelt. Ein ähnliches Problem besteht mit der Zellinie NPA, in der keine HMGA2-Expression nachweisbar war. Sie soll identisch sein mit einer Zellinie, die als MDA-MB-435S/M14 bezeichnet wird (Schweppe et al., 2009). Auch diese Zellinie geht nicht auf ein Karzinom der Schilddrüse sondern auf ein Melanom zurück, was das negative Resultat von Chiappetta et al. (1995) erklären kann. Außerdem muß hinterfragt werden, inwieweit die aus Untersuchungen an Zellkulturen stammenden Ergebnisse auf Tumoren in vivo übertragbar sind. Mehrere Untersuchungen an Uterus-Leiomyomen haben gezeigt, daß Rearrangierungen der chromosomalen Region 12q14~15 mit einer Überexpression von HMGA2 korrelieren. Daher überraschten Genexpressionsanalysen, die nach Kultivierung der aus solchen Myomen stammenden Zellen durchgeführt worden waren. Es war ein zum Teil drastischer Rückgang der HMGA2Expression in vitro zu verzeichnen, so daß sich die Expressionslevel von Zellen mit rearrangiertem und unverändertem HMGA2-Locus einander annäherten (Markowski et al., 2010b). Daher stellt sich auch für die Tumoren der Schilddrüse die Frage, ob die in einem in vitro-System erhaltenen Ergebnisse auch für Tumoren in vivo repräsentativ sein können. Die deutliche Abnahme der HMGA2-Expression bei Kultivierung von Myomen mit Aberration der chromosomalen Region 12q14~15 spricht eher für eine begrenzte Aussagekraft der an Zellkulturen durchgeführten Messungen, zumal auch bei Kultivierung von Thyreozyten mit Veränderungen zu rechnen ist. Manche Schilddrüsen-Zellinien scheinen unabhängig von ihrem Ursprung den undifferenzierten Tumoren genetisch ähnlicher zu sein. Zudem haben viele Zellinien die Fähigkeit zur Expression schilddrüsenspezifischer Gene verloren (Pilli et al., 2009). Was immunhistochemische Untersuchungen betrifft, so ist aus der Familie der HMGA-Proteine vornehmlich HMGA1 untersucht worden. In älteren Veröffentlichungen spielt dabei sicherlich auch eine Rolle, daß gegen HMGA1 gerichtete Antikörper früher verfügbar waren als HMGA2-spezifische (Fusco und Fedele, 2007). Aus mehreren Gründen erschien folglich eine umfangreichere Quantifizierung der HMGA2Expression in humanen Schilddrüsentumoren als sinnvoll. Hierzu wurden formalinfixierte Gewebeproben von nicht-malignen Läsionen der Schilddrüse ebenso verwendet wie von 40 Karzinomen, darunter neun follikuläre Karzinome. Während in benignen Läsionen in der Regel keine oder allenfalls eine leichte Erhöhung der HMGA2-Expression zu beobachten war, exprimierten nahezu alle Karzinome HMGA2 stark (Belge et al., 2008). Lediglich für je ein follikuläres und ein papilläres Karzinom galt dies nicht, so daß eine Sensitivität von über 96 % erreicht wurde. Zu bedenken ist außerdem, daß die zur Quantifizierung herangezogene RNA aus kompletten Gewebeschnitten erfolgte, die neben Karzinomanteilen auch Schilddrüsenparenchym enthielten, so daß die Eindeutigkeit der Resultate nach Durchführung einer Mikrodissektion gesteigert werden könnte. Darauf wurde zugunsten eines immunhistochemi- 96 4 DISKUSSION schen Nachweises des HMGA2-Proteins in ausgewählten Fällen verzichtet. Die Überexpression in den Karzinomen konnte auch auf Proteinebene bestätigt werden (Belge et al., 2008). Nach Veröffentlichung dieser Ergebnisse wurden weitere Studien zur HMGA2-Expression in Tumoren der Schilddrüse publiziert. Der Vergleich zwischen quantitativer Real-Time RT-PCR und immunhistochemischem HMGA2-Nachweis bestätigte zwar die Beobachtung, daß Karzinome generell eine erhöhte HMGA2-Expression aufweisen, führte aber auch zu dem Schluß, daß die qRT-PCR zur Abgrenzung maligner und benigner Tumoren besser geeignet ist als die immunhistochemische Färbung (Chiappetta et al., 2008). In einer weiteren Veröffentlichung wurde die bereits beschriebene Überexpression neben qRT-PCR und Immunhistochemie auch mittels Western Blot bestätigt (Prasad et al., 2008). In zwei weiteren Arbeiten, in denen nicht nur formalinfixierte Gewebe, sondern auch zytologische Präparate verwendet wurden, konnte gezeigt werden, daß diese Erkenntnisse auch auf Präparate übertragbar sind, die durch Feinnadelpunktionen von Schilddrüsentumoren gewonnen wurden (Lappinga et al., 2010; Jin et al., 2011). Intensive Bemühungen anderer Arbeitsgruppen führten dazu, daß zahlreiche potentielle Marker vorgeschlagen wurden. Ein Beispiel hierfür ist FHL1, das in follikulären Karzinomen weniger stark als in Adenomen exprimiert wird, wobei dieser Unterschied statistisch signifikant ist (Fryknäs et al., 2006). Dennoch ist der Umstand problematisch, daß in den Expressionsstärken zwischen beiden Tumorentitäten ein großer Überlappungsbereich existiert, so daß eine Dignitätsbewertung einzelner Tumoren trotz statistisch signifikanter Unterschiede ausschließlich mit Hilfe der FHL1-Expression in den meisten Fällen nicht möglich sein dürfte. Im Unterschied dazu wird HMGA2 in Adenomen und follikulären Karzinomen nicht nur signifikant unterschiedlich exprimiert, sondern es kommt in diesen Tumoren auch kaum zu Überschneidungen der Expressionsstärke. Daher läßt sich nach Untersuchung einer ausreichend großen Fallzahl höchstwahrscheinlich ein Schwellwert festlegen, der die Zuordnung zu einer der beiden Gruppen mit großer Sicherheit erlaubt. Besonderes Augenmerk muß dabei auf follikuläre Karzinome gerichtet werden, die keine erhöhte HMGA2-Expression aufweisen. Diese Fälle dürften zwar eine Minderheit darstellen, ihre Existenz ist aber weitgehend gesichert. Da in der klinischen Praxis falsch-negative Bewertungen follikulärer Neoplasien weitestgehend minimiert werden müssen, kann eine Ergänzung in Form eines oder mehrerer zusätzlicher Marker erforderlich werden. Von diesen wenigen Ausnahmefällen abgesehen bietet HMGA2 gegenüber FHL1 aber den Vorteil, daß auch eine Einzelmessung zur Dignitätsbewertung herangezogen kann, da dieses Gen auch als alleiniger Marker für eine Diskriminierung der diagnostisch problematischen follikulären Neoplasien vielversprechend erscheint. Im Zusammenhang mit Ovarialkarzinomen wurde HMGA2 auch als therapeutischer Ansatzpunkt diskutiert (Malek et al., 2008). Ob HMGA2 auch in Schilddrüsenkarzinomen nicht nur für diagnostische sondern auch für therapeutische Zwecke in Betracht 97 4 DISKUSSION gezogen werden kann, ist fraglich, da bei Schilddrüsenkrebs eine Thyreoidektomie indiziert ist und außerdem eine Radiojodtherapie durchgeführt werden kann. Zur Vermeidung von Rezidiven könnte HMGA2 dennoch ein interessanter Ansatzpunkt werden, was nach dem derzeitigen Kenntnisstand aber spekulativ ist. 4.2 Die Rolle der HMGA-Gene in Uterus-Leiomyomen Die am häufigsten in Uterus-Leiomyomen vorkommende rekurrente chromosomale Aberration betrifft die Region 12q14~15, meist als t(12;14)(q14~q15;q23~q24) (Meloni et al., 1992), aber auch in Form anderer Aberrationen (Wanschura et al., 1997). Betroffen von Veränderungen dieser Region ist HMGA2 (Schoenmakers et al., 1995; Hennig et al., 1996a; Schoenberg Fejzo et al., 1996), das infolge der strukturellen Veränderung verstärkt exprimiert wird (Gattas et al., 1999; Hennig et al., 1999; Tallini et al., 2000; Gross et al., 2003, Quade et al., 2003). Diese früheren Erkenntnisse konnten im Rahmen der vorliegenden Arbeit bestätigt werden, da in insgesamt zwölf Leiomyomen mit Aberrationen der Region 12q14~15 eine stark erhöhte HMGA2-Expression festgestellt wurde (Klemke et al., 2009). Die Untersuchung der HMGA2-Expression in Myomen ohne chromosomale Aberration der Region 12q14~15 wurde in bisherigen Studien dagegen vernachlässigt. Die Quantifizierung in einer vergleichsweise großen Anzahl von Myomen ohne zytogenetisch erkennbare chromosomale Veränderungen sowie den dazugehörigen Myometrien ergab, daß HMGA2 in etwa 90 % der Myome ohne zytogenetisch erkennbare Anomalie stärker als im Myometrium exprimiert wird (Klemke et al., 2009). Obwohl Myome mit normalem Karyotyp HMGA2 nicht so stark exprimierten wie Myome der 12q14~15-Gruppe, ist dieser Befund dennoch bemerkenswert, da er impliziert, daß HMGA2 auch ohne eine den Genlocus betreffende, chromosomale Veränderung zur Tumorentstehung beitragen könnte. Da die Mehrheit der Uterus-Leiomyome keine chromosomalen Aberrationen aufweist, bedeutet dieses Resultat, daß HMGA2 möglicherweise nicht nur in einer zytogenetischen Gruppe besonders relevant ist, sondern daß seine Dysregulation in einem sehr viel größeren Anteil eine entscheidende Funktion erfüllen könnte. Die Mechanismen, die zu einer Steigerung der HMGA2-Expression in karyotypisch normalen Myomen führen, sind nicht bekannt. Vorstellbar wäre beispielsweise ein Ausfall der posttranskriptionellen Regulation durch miRNAs der let-7-Familie (Mayr et al., 2007; Lee und Dutta, 2007; Shell et al., 2007; Park et al., 2007). Neben Uterus-Leiomyomen mit Aberrationen der Region 12q14~15 existiert eine kleinere zytogenetische Gruppe, in der Rearrangierungen der chromosomale Bande 6p21 vorliegen (Nilbert und Heim, 1990; Kiechle-Schwarz et al., 1991; Ozisik et al., 1995; Hennig et al., 1996b). Betroffen ist in diesen Fällen das eng mit HMGA2 verwandte Gen HMGA1 (Kazmierczak et al., 1996c; Kazmierczak et al., 1998). Zwar gab es Hinweise auf eine HMGA1-Überexpression infolge der Aberration der Bande 6p21 (Sornberger et al., 1999; Tallini et al., 98 4 DISKUSSION 2000), diese Untersuchungen beschränkten sich allerdings auf die Proteinebene bzw. auf einen qualitativen mRNA-Nachweis mit einer herkömmlichen RT-PCR. Da auf quantitativen Methoden beruhende Studien zur HMGA1-Expression in Uterus-Leiomyomen fehlten, wurde sie im Rahmen einer qRT-PCR in Myomen mit veränderter Bande 6p21 quantifiziert und mit Myomen ohne zytogenetisch sichtbare Chromosomenanomalien verglichen. Dabei stellte sich heraus, daß HMGA1 in Myomen mit Rearrangierungen unter Beteiligung der Bande 6p21 in der Regel deutlich stärker exprimiert wird als in karyotypisch normalen Myomen (Hashemi Nezhad et al., 2010). In Analogie zur HMGA2-Expression bei Aberrationen der Region 12q14~15 kann als Ursache dieser erhöhten Expression ein Ausfall negativer Regulationsmechanismen ebenso in Betracht gezogen werden wie der Austausch von Promotoren, so daß HMGA1 unter die Kontrolle eines Promotors gelangen könnte, der für eine konstitutive Genexpression verantwortlich ist. Noch ist unbekannt, welche Rolle HMGA1 bei der Entstehung von Uterus-Leiomyomen spielt. Das sehr ähnliche HMGA2 wurde mit dem Stammzellcharakter und dem Selbsterneuerungspotential mesenchymaler Zellen in Verbindung gebracht (Li et al., 2007b; Nishino et al., 2008). Aufgrund der strukturellen Gemeinsamkeiten von HMGA1 und HMGA2 sind vergleichbare Funktionen von HMGA1 denkbar, die Folgen einer verstärkten HMGA1-Expression auf molekularer Ebene und die Bedeutung für die Tumorigenese von Uterus-Leiomyomen sind jedoch unbekannt. Ähnlichkeiten wie die hohe Homologie der DNA-Bindedomänen lassen vermuten, daß die starke HMGA1-Expression in Leiomyomen mit 6p21-Veränderung einen sehr ähnlichen Effekt wie die HMGA2-Expression bei 12q14~15-Veränderung haben könnte. Gestützt wird diese Annahme durch erst kürzlich veröffentlichte Forschungsergebnisse, denen zufolge HMGA1 in der Lage ist, somatische Zellen zu pluripotenten Stammzellen zu reprogrammieren (Shah et al., 2012). Unter anderem wurde nachgewiesen, daß HMGA1 die Pluripotenz-Gene SOX2, LIN28 und cMYC stimuliert, und auch seine Bindung an die Promotoren dieser Gene konnte festgestellt werden (Shah et al., 2012). Im Hinblick auf eine mögliche Rolle bei der Pathogenese von Myomen wäre vorstellbar, daß HMGA1 in ähnlicher Weise auf mesenchymale Stammzellen wirkt und einen proliferationssteigernden Effekt ausübt. Obwohl bekannt war, daß Uterus-Leiomyome mit chromosomaler Aberration der Region 12q14~15 eine besonders starke HMGA2-Expression aufweisen (Gattas et al., 1999; Hennig et al., 1999; Tallini et al., 2000; Gross et al., 2003, Quade et al., 2003, Klemke et al., 2009), herrschte Unklarheit über die zugrundeliegenden Mechanismen. Neben einem Promotortausch konnte auch der Verlust regulatorischer Elemente in Erwägung gezogen werden (Quade et al., 2003). Nachdem bekannt geworden war, daß in der 3’-UTR Bindestellen für miRNAs der let-7-Familie vorhanden sind, die eine posttranskriptionelle Regulation ermöglichen (Mayr et al., 2007; Lee und Dutta, 2007; Shell et al., 2007; Park et al., 2007), stellte sich die Frage, ob der Verlust der let-7-Bindestellen auch in Uterus-Leiomyomen für eine 99 4 DISKUSSION erhöhte HMGA2-Expression verantwortlich sein könnte. Daher wurde eine qRT-PCR so angelegt, daß mit zwei unterschiedlichen Primerkombinationen alle HMGA2-Transkripte einerseits und nur vollständige Transkripte andererseits erfaßt werden (Klemke et al., 2010). Ergeben sich deutliche Diskrepanzen zwischen beiden PCRs, kann davon ausgegangen werden, daß zumindest anteilig trunkierte HMGA2-Transkripte vorhanden sind, die aufgrund fehlender Bindestellen nicht unter der Kontrolle der let-7-miRNAs stehen. Auf diese Weise wurden dreizehn Uterus-Leiomyome mit einem von Aberrationen betroffenen HMGA2-Locus untersucht. Sehr deutliche Diskrepanzen zwischen den Ergebnissen beider PCRs ergaben sich allerdings in nur zwei Fällen. Daraus ist zu schließen, daß chromosomale Bruchpunkte zwar intragenisch auftreten und zu trunkierten HMGA2-Transkripten führen können, die keine let-7-Bindestellen aufweisen und sich daher einer posttranskriptionellen Kontrolle entziehen, allerdings scheint dies nur auf eine Minderheit der Tumoren zuzutreffen. In den meisten Fällen wurden auch vollständige Transkripte detektiert, so daß ein intragenischer Bruchpunkt als Ursache für die Steigerung der HMGA2-Expression ausgeschlossen werden kann. Dieses Resultat stimmt mit anderen Untersuchungen überein, denen zufolge die chromosomalen Bruchpunkte häufig außerhalb des Gens lokalisiert sind (Quade et al., 2003). Als grundlegender, zur Überexpression führender Mechanismus kommt die Trunkierung der Transkripte daher nicht in Frage. Der Verlust posttranskriptioneller Regulationsmechanismen ist dadurch zwar nicht auszuschließen, denn neben einer Trunkierung der mRNA könnten Punktmutationen der let-7-Bindestellen ebenso dazu führen, daß die miRNAs nicht an die mRNA binden können. Außerdem könnte auch eine verminderte Expression der miRNAs selbst zu einem ähnlichen Effekt führen. Hinweise auf eine verminderte let-7-Expression in Uterus-Leiomyomen existieren bereits (Peng et al., 2008). Neben einer posttranskriptionellen Regulation kann aber auch eine transkriptionelle Aktivierung, deren Ursachen noch aufzuklären sind, hauptsächlich für die starke HMGA2-Expression verantwortlich sein. 4.3 Die PAX8/PPARG-Genfusion in Schilddrüsentumoren Zum Zeitpunkt ihrer Erstbeschreibung wurde die Fusion der Gene PAX8 und PPARG in Schilddrüsenkarzinomen für einen vielversprechenden, karzinomspezifischen Marker gehalten (Kroll et al., 2000). Folglich stellten zahlreiche Arbeitsgruppen eigene Untersuchungen zum Auftreten dieser Genfusion in Karzinomen der Schilddrüse an, deren Ergebnisse die Eignung der PAX8-PPARG-Fusion als Marker für follikuläre Karzinome jedoch in Frage stellten. Einerseits zeichnete sich eine zu geringe Sensitivität ab, weil der Anteil der fusionspositiven FTCs geringer als ursprünglich angenommen war, andererseits schien auch die Spezifität vermindert zu sein, da zum Teil auch Adenome die Genfusion aufwiesen. Auffällig ist zudem, daß die in unterschiedlichen Studien angegebenen Häufigkeiten des Auftretens der Fusion sowohl in follikulären Karzinomen als auch in Adenomen stark divergieren. In der 100 4 DISKUSSION ersten der beiden diesbezüglichen Publikationen der vorliegenden Arbeit wurde die Häufigkeit der der Genfusion zugrundeliegenden chromosomalen Translokation in einem umfangreichen Kollektiv aus 192 Adenomen untersucht (Klemke et al., 2011). Es zeigte sich, daß die t(2;3)(q13;p25) in nur zwei Fällen zytogenetisch detektiert werden konnte, was einem prozentualen Anteil von einem Prozent entspricht. Diese Beobachtung ist im Einklang mit anderen zytogenetischen Untersuchungen, in denen fünf von 146 Adenomen diese Translokation aufwiesen (Tabelle 1 aus Klemke et al., 2011). Im Gegensatz dazu ist der prozentuale Anteil der PAX8-PPARG-Fusion in einigen molekulargenetischen Studien, die auf einem Nachweis der Transkripte durch eine RT-PCR basieren, deutlich höher und erreicht im Mittel 8,2 % (23 von 281 Adenomen). Für diese Diskrepanz kommen mehrere Erklärungen in Frage. Erstens kann die Anwendung unterschiedlicher Nachweismethoden zu diskrepanten Ergebnissen führen. Aus FISH-Untersuchungen an follikulären Karzinomen weiß man, daß der Anteil fusionspositiver Zellen stark schwanken kann (Algeciras-Schimnich et al., 2010). In einer nicht-quantitativen RT-PCR wäre unabhängig vom Anteil positiver Zellen ein positives Resultat zu erwarten. Bei einer der Karyotypisierung vorausgehenden Kultivierung könnten Zellen, die die Translokation tragen, von Zellen ohne die t(2;3)(q13;p25) verdrängt werden und verlorengehen, so daß sie zytogenetisch nicht in Erscheinung treten. Alternativ könnten auch submikroskopische Rearrangierungen vorliegen, die nur molekulargenetisch erfaßt werden können. Für diese Möglichkeit konnten bisher allerdings keine Hinweise gefunden werden, da in insgesamt 19 zytogenetisch unauffälligen Adenomen auch mittels RT-PCR keine PAX8-PPARG-Fusionstranskripte nachgewiesen werden konnten (Klemke et al., 2011). Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß die Genfusion mit unterschiedlicher Häufigkeit in verschiedenen Ethnien oder geographischen Regionen auftritt. Diese Möglichkeit wurde von einer Arbeitsgruppe diskutiert, die Schilddrüsentumoren mittels FISH auf die Rearrangierung untersucht hat (Chia et al., 2010). Die derzeitige Datenlage läßt es jedoch nicht zu, diese Hypothese zu verifizieren. Ein interessanter Aspekt ist außerdem die korrekte Klassifizierung follikulärer Neoplasien. Wie beschrieben kann die Abgrenzung follikulärer Karzinome und Adenome problematisch sein, da gemäß Definition der WHO als histologische Unterscheidungskriterien nur Kapseldurchbrüche und Gefäßeinbrüche gelten. Geht man von einer Adenom-Karzinom-Sequenz aus – für die mehrere Anhaltspunkte sprechen – dann müßten Tumoren existieren, in denen das die maligne Transformation auslösende Ereignis bereits eingetreten ist, die aber noch nicht die histologischen Kriterien eines Karzinoms erfüllen, weil weder Kapseldurchbruch noch Gefäßeinbruch erfolgt sind. Somit könnte die PAX8-PPARG-Fusion in einem Tumor auftreten, der zwar histologisch als Adenom klassifiziert werden muß, der sich auf molekularer Ebene aber bereits zu einem Karzinom entwickelt hat („präkanzeröse“ oder „prämaligne“ Läsion). Unabhängig von den Ursachen, die zu divergierenden Häufigkeiten der Fusion in Adenomen führen, bleibt festzuhal- 101 4 DISKUSSION ten, daß die an einer vergleichsweise großen Serie durchgeführten Untersuchungen darauf hindeuten, daß die PAX8-PPARG-Fusion nur sehr selten in Adenomen der Schilddrüse anzutreffen ist. Ziel der nächsten Publikation zum Thema PAX8-PPARG-Fusion war die Ermittlung der Häufigkeit in Schilddrüsenkarzinomen. In nahezu allen zuvor veröffentlichten, RT-PCR-basierten Studien wurden frische oder kryokonservierte Gewebeproben von Tumoren verwendet, was wegen der Seltenheit insbesondere follikulärer Karzinome hier nicht in Frage kam. Das Bremer Krebsregister (abrufbar unter www.krebsregister.bremen.de) gibt für die Jahre 2000 bis 2009 insgesamt 51.130 bösartige Neuerkrankungen im Land Bremen an, davon handelt es sich aber in nur 302 Fällen um Karzinome der Schilddrüse, was einem prozentualen Anteil von 0,6 % entspricht. Berücksichtigt man außerdem, daß es sich in den meisten Fällen um papilläre Karzinome handelt und zudem die Diagnose eines follikulären Karzinoms in der Regel erst postoperativ als gesichert gelten kann, dann wird deutlich, daß aussagekräftige Fallzahlen kaum erreicht werden können, wenn man sich darauf beschränkt, frische oder kryokonservierte Gewebeproben zu verwenden. Im Jahr 2010 wurde eine RT-PCR vorgestellt, die auch an formalinfixierten Geweben durchgeführt werden kann. Die Primer waren so gewählt worden, daß sie Amplikons geringer Länge erzeugen, so daß auch die degradierte RNA formalinfixierter Gewebe verwendet werden kann. Allerdings wurden fluoreszenzmarkierte Primer verwendet, die in der sich an die PCR anschließenden Kapillarelektrophorese detektiert wurden (Algeciras-Schimnich et al., 2010). Es stellte sich daraufhin die Frage, ob vergleichbare Ergebnisse auch ohne diese Technik erzielt werden können. Daher wurden die Sequenzen der Primer übernommen, auf eine Fluoreszenzmarkierung wurde aber verzichtet, da die PCR-Produkte in einem herkömmlichen Agarosegel aufgetrennt und anschließend sequenziert werden sollten. Außerdem wurde ein Primer ergänzt, da mit den beschriebenen Primern nicht alle bekannten Fusionstranskripte detektiert werden können. Das zusätzliche Transkript beinhaltet allerdings ein vorzeitiges Stopkodon, so daß statt eines Fusionsproteins ein trunkiertes PAX8-Protein daraus resultiert. Die prinzipielle Eignung der herkömmlichen RT-PCR zum Nachweis der Fusionstranskripte wurde durch die Verwendung von RNA aus zwei Adenomen mit bereits in der vorherigen Arbeit nachgewiesenen Genfusion (Klemke et al., 2011) bestätigt. Im Anschluß wurde die RT-PCR an formalinfixierten Gewebeproben von 21 follikulären Karzinomen und sieben follikulären Varianten papillärer Karzinome durchgeführt. In letzteren konnten keine Fusionstranskripte nachgewiesen werden, was gut mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen übereinstimmt, da nur äußerst selten von der PAX8-PPARG-Fusion in FVPTCs berichtet wurde. In zwei der 21 FTCs lieferte die PCR ein positives Resultat, was einem prozentualen Anteil von 9,5 % entspricht (Klemke et al., 2012), der damit deutlich von dem mit 62,5 % relativ hohen Anteil der Erstbeschreibung abweicht. Als Marker für follikuläre Karzinome scheint diese Genfusion daher 102 4 DISKUSSION kaum geeignet zu sein, denn obwohl die Spezifität wie in der Untersuchung der 192 Adenome gezeigt wurde relativ hoch sein dürfte, ist die Sensitivität mit nur knapp 10 % zu gering, als daß von einem hilfreichen Marker die Rede sein könnte. Die nach Entdeckung der Fusionstranskripte gehegte Hoffnung auf einen molekularen Marker, der die Diagnose insbesondere follikulärer Neoplasien unterstützen kann, erfüllt die Genfusion somit nicht. Eine andere Bewertung könnte sich allenfalls ergeben, wenn sich zeigen ließe, daß die PAX8-PPARG-Fusion in einer Untergruppe follikulärer Karzinome das die maligne Transformation auslösende Ereignis oder zumindest eine charakteristische Eigenschaft ist. Eine Kombination mit Markern, die spezifisch die Gruppe der FTCs ohne diese Genfusion kennzeichnen, könnte dann das diagnostische Interesse an der PAX8-PPARG-Fusion gegebenenfalls wieder steigern. In der Untersuchung der 21 FTCs fiel außerdem auf, daß ein der RT-PCR zufolge fusionspositiver Tumor nach dem Ergebnis der FISH als negativ klassifiziert worden wäre, da der Anteil der Nuklei mit PPARG-Rearrangierung mit nur einem Prozent unterhalb der Detektionsgrenze lag. Diese Feststellung stützt die bereits nach der Untersuchung der Adenome aufgestellte Hypothese, daß unterschiedliche Untersuchungsmethoden diskrepante Ergebnisse generieren. Insgesamt fällt jedoch auf, daß die Häufigkeit der Genfusion auch in den follikulären Karzinomen mit 9,5 % im Vergleich zu den in anderen Publikationen dargestellten Ergebnissen verhältnismäßig gering ist. Faßt man 16 Veröffentlichungen zusammen, in denen die Fusionstranskripte mittels RT-PCR nachgewiesen wurden, liegt die Häufigkeit positiver FTCs bei rund 36 % (88 von 245 FTCs; Tabelle 1 aus Klemke et al., 2011). Die Gründe für den niedrigen Anteil fusionspositiver Karzinome in der eigenen Untersuchung bleiben unklar. In Anbetracht des mit 21 Fällen relativ geringen Probenumfangs können statistische Ursachen nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise existieren aber auch Unterschiede in der geographischen Verteilung, wie bereits von Chia et al. (2010) diskutiert. In einer Arbeit, in der die mittels RT-PCR ermittelte Häufigkeit der Fusion in follikulären Karzinomen bei nur 10,5 % (2/19 FTCs) lag (Aldred et al., 2003), wurden ausschließlich aus einem deutschen Krankenhaus stammende Gewebeproben verwendet. Zusammen mit der vorliegenden Untersuchung, in der ebenfalls alle verwendeten Tumoren von Patienten aus Deutschland stammten, könnte dies darauf hindeuten, daß die Genfusion zumindest in Deutschland seltener in follikulären Karzinomen auftritt als in anderen Regionen. Zur Verifizierung dieser Vermutung wären allerdings umfangreichere Untersuchungen erforderlich. Auch im Rahmen einer FISH-basierten Arbeit wurde die Rearrangierung ebenfalls in einer vergleichsweise geringen Häufigkeit von 12 % in FTCs nachgewiesen (Boos et al., 2013). Leider wird darin aber nicht angegeben, aus welcher Region die verwendeten Proben stammen. Die Zugehörigkeit der Autoren kann lediglich nahelegen, daß es sich um Gewebeproben aus der Schweiz handelt, womit ein weiterer Hinweis auf eine in dieser Region generell geringere Häufigkeit der Genfusion in FTCs gegeben wäre. Obwohl die 103 4 DISKUSSION Ursachen für stark unterschiedliche Häufigkeiten der PAX8-PPARG-Fusion nicht abschließend aufgeklärt werden konnten, vereinfacht die hier etablierte RT-PCR zukünftige diesbezügliche Untersuchungen, da durch sie auch fixierte und archivierte Gewebeproben follikulärer Karzinome als mögliches Untersuchungsobjekt erschlossen wurden, was wegen der im Vergleich zu Frischgewebe deutlich besseren Verfügbarkeit selbst seltener Tumorentitäten besonders attraktiv ist. 4.4 Identifizierung eines in HMGA2 lokalisierten, intronischen miRNA-Gens durch Sequenzvergleiche Die ursprüngliche Annahme, miRNA-kodierende Gene seien überwiegend in nicht-kodierenden Transkriptionseinheiten lokalisiert, mußte revidiert werden, nachdem immer mehr miRNA-Gene in den Introns proteinkodierender Gene lokalisiert wurden (Kim und Kim, 2007). Ein solches intronisches miRNA-Gen wurde auch im dritten Intron des murinen Hmga2-Gens identifiziert und die daraus hervorgehende reife miRNA konnte experimentell nachgewiesen werden (Berezikov et al., 2006). Vergleicht man die Sequenzen dieses HMGA2-Introns verschiedener Mammalia miteinander, fällt auf, daß der dem murinen miR763-Gen homologe Bereich vieler Säuger hochkonserviert ist, wohingegen die Sequenz nicht-kodierender Abschnitte des Introns erwartungsgemäß variabel ist. Die humane Sequenz könnte ebenso wie bei der Maus die für primäre miRNA-Transkripte typische Haarnadelstruktur ausbilden. Diese Ähnlichkeiten legten die Vermutung nahe, daß im humanen HMGA2 ein intronisches Gen lokalisiert sein könnte, das für eine homologe miRNA kodiert (von Ahsen et al., 2008). Eine andere Arbeitsgruppe identifizierte ebenfalls die potentielle miRNA im humanen HMGA2 aufgrund ihrer in silico-Analysen, und fand darüber hinaus eine potentielle Bindestelle in der HMGA2 3’-UTR. Daraufhin wurde spekuliert, daß zwischen der miRNA und ihrem Wirtsgen HMGA2 eine negative Rückkoppelung bestehen könnte (Artzi et al., 2008). Aufgrund dieser Vermutungen wurden im Rahmen dieser Arbeit Versuche unternommen, die reife, humane miRNA mittels einer RT-PCR nachzuweisen. Dazu wurden vor allem Gewebeproben verwendet, die bekanntermaßen eine starke HMGA2-Expression aufweisen, da angenommen wurde, daß sowohl die HMGA2-kodierende mRNA als auch die Vorläufer-miRNA aus einem gemeinsamen Transkript entstehen könnten. Die Regulation der potentiellen Zielgene der miRNA könnte somit mit einer starken HMGA2-Expression korrelieren, obwohl HMGA2 nicht direkt involviert ist. Ein experimenteller Nachweis der Existenz einer homologen humanen miR-763 gelang trotz dieser Bemühungen bislang jedoch nicht, wofür verschiedene Ursachen in Frage kommen. Zum einen ist vorstellbar, daß die miRNA unabhängig von ihrem Wirtsgen exprimiert wird und sie deshalb in Zellen zu finden wäre, die HMGA2 nicht oder kaum exprimieren. Zum anderen liegen keine Hinweise auf bestimmte Gewebe- oder Zelltypen vor, in denen die Existenz der reifen miRNA besonders wahrschein- 104 4 DISKUSSION lich ist. Deshalb wäre es möglich, daß die humane miR-763 nur in speziellen, bisher nicht untersuchten Zelltypen vorkommt und zudem auf bestimmte Entwicklungsstadien beschränkt ist. Daneben spielen aber auch methodische Aspekte eine Rolle. Für die miRNA-spezifische cDNA-Synthese wurde ein Stem-Loop-Primer verwendet, dessen 3’-Überhang ausgehend von der reifen, murinen miRNA erstellt wurde. Eine erfolgreiche cDNA-Synthese erfordert, daß das 3’-Ende der reifen miRNA lückenlos an diesen Überhang binden kann. Voraussetzung dafür ist aber, daß sich die 3’-Enden der murinen und humanen miRNA nicht unterscheiden. Unklar ist jedoch, ob die Schnittstellen in den miRNA-Vorläufern exakt übereinstimmen. Schon eine Verschiebung um ein Nukleotid kann dazu führen, daß die reife miRNA mit dem gewählten Primer nicht mehr revers transkribiert werden kann. Es bleibt festzuhalten, daß die Existenz eines miRNA-kodierenden Gens im dritten Intron des HMGA2-Gens aufgrund der Ähnlichkeit zwischen muriner und humaner Sequenz zwar angenommen werden kann, aufgrund eines bislang fehlenden experimentellen Nachweises aber nicht gesichert und daher weiterhin als hypothetisch anzusehen ist. 4.5 Wechselwirkungen zwischen HMGA2 und PLAG1 Nach Erscheinen der Publikation zur Überexpression von HMGA2 in Malignomen der Schilddrüse (Belge et al., 2008) nahmen sich einige andere Arbeitsgruppen dieser Thematik an. Kurze Zeit später wurde eine Untersuchung unter Anwendung von Microarrays veröffentlicht, nach deren Ergebnissen HMGA2 das in malignen Schilddrüsentumoren am stärksten überexprimierte Gen war (Prasad et al., 2008). Zu weiteren stark überexprimierten Genen gehörte PLAG1, das für einen Transkriptionsfaktor kodiert, dessen Locus in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen häufig von chromosomalen Rearrangierungen betroffen ist (Sandros et al., 1990; Bullerdiek et al., 1989; Bullerdiek et al., 1993). Eine chromosomale Translokation t(3;8)(p21;q12) führt zu einem Austausch der Promotoren zwischen PLAG1 und CTNNB1, was in einer konstitutiven PLAG1-Expression resultiert (Kas et al., 1997). Auch intrachromosomale Rearrangierungen können zu einem Promotoraustausch führen (Asp et al., 2006), und selbst ohne eine Veränderung der Bande 8q12 kann PLAG1 in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen verstärkt exprimiert werden, wenn stattdessen ein rearrangierter HMGA2Locus vorliegt (Åström et al., 1999). Dementsprechend wurde auch eine simultane Expression beider Gene festgestellt (Enlund et al., 2002). Eine Gruppe myoepithelialer Tumoren, die pleomorphen Adenomen sehr ähnlich sind, wurde kürzlich daraufhin untersucht, ob in ihnen ebenfalls die HMGA2- und PLAG1-Loci von rekurrenten chromosomalen Aberrationen betroffen sind. Die Untersuchung ergab, daß eine genetische Verbindung zu pleomorphen Adenomen zwar in Form PLAG1 betreffender Rearrangierungen vorhanden ist, Veränderungen des HMGA2-Locus wurden dagegen nicht identifiziert (Antonescu et al., 2013). Interessanterweise sind beide Gene aber in die Genese von lipomatösen Tumoren involviert. Trans- 105 4 DISKUSSION lokationen unter Beteiligung der chromosomalen Bande 8q12 treten als rekurrente Aberration in Lipoblastomen auf, an deren Entstehung eine PLAG1-Aktivierung maßgeblich beteiligt ist (Hibbard et al., 2000; Gisselsson et al., 2001; Röpke et al., 2007; Bartuma et al., 2008). Dagegen ist HMGA2 häufig von chromosomalen Aberrationen in Lipomen betroffen (Nielsen und Mandahl, 2002; Mandahl und Mertens, 2010). Es stellte sich daher die Frage, ob Störungen in Form transkriptioneller Aktivierung eines der beiden Gene zu ähnlichen Tumoren führen und HMGA2 und PLAG1 als alternative Auslöser der Tumorentstehung angesehen werden können. Dies könnte vor allem dann zutreffen, falls beide Gene Teil einer gemeinsamen Signalkaskade wären. Die starke Überexpression von HMGA2 und PLAG1 in Karzinomen der Schilddrüse (Prasad et al., 2008), für die weder 8q12 noch 12q14~15 betreffende Aberrationen beschrieben sind, lieferte einen zusätzlichen Hinweis auf ein mögliches Zusammenwirken. Zur Klärung der Frage, ob ein der Situation in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen und in Lipomen bzw. Lipoblastomen vergleichbarer Zusammenhang auch in der Schilddrüse besteht, wurden die HMGA2- und PLAG1-Expressionen in Schilddrüsentumoren gleichzeitig quantifiziert. Aus diesen Messungen ergab sich eine deutliche Korrelation, da eine verstärkte HMGA2-Expression in Karzinomen der Schilddrüse mit einer PLAG1-Aktivierung einherging. Dagegen wurde bei niedriger HMGA2-Expression in keinem Fall eine verstärkte PLAG1-Expression festgestellt (Klemke et al., 2014). Somit ergab sich ein weiterer Anhaltspunkt für einen regulatorischen Zusammenhang zwischen HMGA2 und PLAG1. Gestützt wurde diese Annahme des weiteren durch die Feststellung, daß auch Uterus-Leiomyome mit starker HMGA2-Expression, bedingt durch chromosomale Aberrationen der Region 12q14~15, eine sehr starke PLAG1-Expression aufweisen. Zwar trat eine erhöhte PLAG1-Expression in seltenen Fällen auch bei geringer HMGA2-Expression auf, was auf HMGA2-unabhängige Mechanismen der PLAG1-Aktivierung wie beispielsweise intrachromosomale Rearrangierungen hindeutet. Der umgekehrte Fall wurde jedoch nicht beobachtet: alle Myome mit hoher HMGA2-Expression wiesen auch eine PLAG1-Überexpression auf, so daß diese Resultate mit einer HMGA2 nachgeschalteten Position von PLAG1 im selben Signaltransduktionsweg vereinbar sind (Klemke et al., 2014). Daraufhin wurde die HMGA2Expression in adipösen mesenchymalen Stammzellen durch Zugabe des Proteins FGF1 stimuliert, woraufhin eine simultane Steigerung der PLAG1-Expression beobachtet werden konnte. Auch dieses Ergebnis stützt die Vermutung einer PLAG1-aktivierenden Wirkung von HMGA2. Um einen HMGA2-unabhängigen Effekt des FGF1-Proteins auszuschließen, wurden zusätzlich Zellen der Mammakarzinom-Zellinie MCF7 transient mit einem HMGA2kodierenden Vektor transfiziert. Die relative Quantifizierung ergab, daß die auf diese Weise herbeigeführte HMGA2-Expression ausreicht, um auch die PLAG1-Expression zu verstärken. Ebenso wie das bekanntermaßen von HMGA2 regulierte, als Positivkontrolle dienende IGF2BP2, exprimierten die mit dem HMGA2-kodierenden Vektor transfizierten Zellen auch 106 4 DISKUSSION vermehrt PLAG1 (Klemke et al., 2014). Ob die PLAG1-aktivierende Wirkung von HMGA2 auf einer direkten Interaktion beruht, ist derzeit nicht zweifelsfrei geklärt. Sequenzanalysen ergaben, daß PLAG1 nach den Kriterien von Cui und Leng (2007) eine potentielle Bindestelle für HMGA2 beinhaltet, ein experimenteller Nachweis für diese Bindung existiert jedoch noch nicht. Mit Hilfe der Chromatin-Immunopräzipitation (ChIP) könnte aufgeklärt werden, ob HMGA2 in diesem Bereich oder in der Promotorregion von PLAG1 bindet. Derzeit ist auch vorstellbar, daß die PLAG1-Aktivierung nicht direkt sondern über Zwischenstufen erfolgt. Ungeachtet dessen ist aufgrund der vorliegenden Ergebnisse anzunehmen, daß HMGA2 und PLAG1 mit hoher Wahrscheinlichkeit Teile einer gemeinsamen Signalkaskade sind, in der sich PLAG1 an einer HMGA2 nachgeschalteten Position befindet. Hierfür sprechen nicht nur die Beobachtungen, daß in Schilddrüsenkarzinomen einerseits und in Uterus-Leiomyomen andererseits eine HMGA2-Überexpression in aller Regel von einer starken PLAG1Aktivität begleitet wird, sondern auch die gesteigerte PLAG1-Expression in adipösen mesenchymalen Stammzellen nach Stimulation von HMGA2 durch FGF1. Insbesondere die Erkenntnis, daß allein die ektopische Expression von HMGA2 ausreicht, um PLAG1 zu stimulieren, bekräftigt diese Hypothese. HMGA2 entfaltet seine genregulatorische Wirkung oft im Zusammenspiel mit anderen Proteinen. So kooperiert es beispielsweise bei der transkriptionellen Aktivierung von IFNB1 (Mantovani et al., 1998; Noro et al., 2003) und IGF2BP2 mit NF-κB (Brants et al., 2004; Cleynen et al., 2007). Daher wäre es denkbar, daß eine Verstärkung der PLAG1-aktivierenden Wirkung erzielt werden könnte, wenn gleichzeitig Kofaktoren stimuliert werden. Dies wäre aber keine essentielle sondern eine optionale Vorgehensweise, da am Beispiel der Positivkontrolle IGF2BP2 gezeigt werden konnte, daß eine simultane Einflußnahme auf den Kofaktor NF-κB keine Voraussetzung für die Wirksamkeit von HMGA2 ist. Insgesamt deuten die Ergebnisse aller Untersuchungen sehr deutlich darauf hin, daß PLAG1 von HMGA2 reguliert wird. Die Aktivierung desselben Signaltransduktionsweges könnte erklären, warum chromosomale Rearrangierungen einer der beiden Loci zu morphologisch so ähnlichen Tumoren wie Lipoblastomen und Lipomen führen können. 107 4 DISKUSSION 4.6 Resümee Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit führten zu neuen Erkenntnissen über den Zusammenhang zwischen HMGA-Genen und Uterus-Leiomyomen. Zum einen konnte gezeigt werden, daß chromosomale Aberrationen der Bande 6p21 einen Einfluß auf die Expression von HMGA1 ausüben. Zum anderen wurde festgestellt, daß HMGA2 nicht nur in Leiomyomen mit Rearrangierungen der chromosomalen Region 12q14~15 überexprimiert wird. Da es auch in Tumoren mit zytogenetisch normalem Karyotyp stärker als in tumorfreiem Myometrium exprimiert wird, besteht die Möglichkeit, daß HMGA2 nicht nur in einer zytogenetischen Gruppe sondern in der Mehrheit aller Uterus-Leiomyome einen Faktor darstellt, der maßgeblich an ihrer Entstehung beteiligt ist. In zukünftigen Untersuchungen wäre gegebenenfalls auch zu überprüfen, ob HMGA2 sogar für therapeutische Zwecke nutzbar sein könnte. Von besonderem Interesse ist die Frage, ob das Wachstum oder sogar die Bildung von Uterus-Leiomyomen durch expressionsinhibierende Maßnahmen wie beispielsweise siRNAs oder unter Anwendung von gegen HMGA2 gerichteten Antikörpern unterbunden werden kann. Zur weiteren Aufklärung der genetischen Ursachen dieser benignen mesenchymalen Tumoren und der Rolle der HMGA-Gene sollten zukünftige Untersuchungen sich nicht nur auf Tumoren beschränken, in denen die Loci von HMGA1 oder HMGA2 von strukturellen Veränderungen betroffen sind. Im Hinblick auf Tumoren der Schilddrüse stehen weniger therapeutische, sondern vielmehr diagnostische und prognostische Aspekte im Vordergrund. Die hier vorgestellten Ergebnisse machen HMGA2 auch in Verbindung mit nachfolgenden Veröffentlichungen anderer Arbeitsgruppen zu einem vielversprechenden, potentiellen Marker für Schilddrüsenkarzinome. Insbesondere follikuläre Schilddrüsenkarzinome müssen vertieft untersucht werden. Dabei sind zytologische Präparate aus Feinnadelbiopsien vorzuziehen, da sich eine Quantifizierung der Genexpression an diesen Präparaten leichter in klinische Abläufe integrieren ließe. Der diagnostische Nutzen der PAX8-PPARG-Genfusion dürfte dagegen vergleichsweise gering sein, da sie in einem Großteil der follikulären Karzinome nicht nachweisbar ist. Dessen ungeachtet bietet die in der vorliegenden Arbeit vorgestellte RT-PCR die Möglichkeit, auch archivierte Gewebeproben in retrospektiven Studien diesbezüglich zu screenen. Damit kann die Anzahl untersuchter Gewebeproben aller relevanten Tumoren gesteigert werden, womit aufgeklärt werden könnte, warum bislang zum Teil stark divergierende Frequenzen der Genfusion ermittelt wurden. Dies gilt nicht nur für follikuläre Karzinome, sondern insbesondere auch für Adenome der Schilddrüse. Daraus könnte sich schließlich die Möglichkeit eröffnen, die für unterschiedliche Häufigkeiten verantwortlichen Faktoren wie beispielsweise geographische Gegebenheiten oder die ethnische Herkunft aufzuklären und somit das Verständnis der Zusammenhänge zwischen der PAX8-PPARG-Fusion und Tumoren der Schilddrüse zu erweitern. 108 4 DISKUSSION Die hier präsentierten Analysen hinsichtlich der Expression von HMGA2 und PLAG1 sowohl in Schilddrüsentumoren als auch in Uterus-Leiomyomen zeigen eine deutliche Korrelation an. Gestützt durch die an Zellkulturen durchgeführten Experimente deuten diese Resultate darauf hin, daß auch PLAG1 zu den Zielgenen von HMGA2 gerechnet werden muß. Es bleibt abzuklären, über welchen Mechanismus HMGA2 einen Einfluß auf PLAG1 ausübt und ob eine Bindung des HMGA2-Proteins an regulatorische Elemente des PLAG1-Gens stattfindet. Im Rahmen von in silico-Analysen konnte eine potentielle HMGA2-Bindestelle in einem PLAG1-Exon identifiziert werden. Da ein Nachweis für eine direkte Wechselwirkung bislang nicht erbracht wurde, ist auch eine indirekte Einflußnahme unter Beteiligung weiterer Faktoren vorstellbar. Die Kenntnis der molekularen Interaktion zwischen HMGA2 und PLAG1 kann von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Tumorentstehung sein, die sich nicht nur auf die in dieser Arbeit untersuchten Tumorentitäten beschränken muß. Möglicherweise wäre sie auf ein breites Spektrum verschiedener Arten von Tumoren übertragbar. 109 5 ZUSAMMENFASSUNG 5 ZUSAMMENFASSUNG Obwohl Leiomyome des Uterus die häufigsten gynäkologischen Tumoren darstellen, sind die für ihre Entstehung verantwortlichen Auslöser weitgehend unbekannt. Die chromosomale Region 12q14~15 ist in Myomen am häufigsten von rekurrenten Aberrationen betroffen. In der vorliegenden Arbeit wurde bestätigt, daß diese zytogenetische Gruppe eine besonders starke Expression des HMGA2-Gens aufweist. Mit einer qRT-PCR, die zwischen trunkierten und vollständigen Transkripten diskriminieren kann, konnte gezeigt werden, daß in der Mehrheit der untersuchten Myome trotz einer 12q14~15-Rearrangierung vollständige Transkripte detektierbar sind. Folglich kann ein Verlust von Bindestellen für miRNAs der let-7-Familie in der 3’-UTR als generelle Ursache der HMGA2-Reaktivierung in dieser zytogentischen Gruppe ausgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß Leiomyome ohne zytogenetisch erkennbare Aberration im Bereich 12q14~15 eine höhere HMGA2-Expression aufweisen als Myometrium derselben Patientinnen, so daß eine pathogenetische Relevanz von HMGA2 auch in Myomen mit unverändertem Karyotyp denkbar geworden ist. Weitaus seltener ist die chromosomale Bande 6p21 von chromosomalen Rearrangierungen betroffen. Zu Auswirkungen auf das in dieser Bande lokalisierte, eng mit HMGA2 verwandte HMGA1 lagen kaum Daten vor. Daher wurde seine Expression unter Verwendung einer qRT-PCR quantifiziert und festgestellt, daß Myome mit Aberrationen der Bande 6p21 verstärkt HMGA1 exprimieren. In Anbetracht der Ähnlichkeit der HMGA-Proteine ist es vorstellbar, daß chromosomale Aberrationen ihrer Loci alternative Auslöser der Myombildung darstellen. In vielen malignen Tumoren epithelialen Ursprungs findet ebenfalls eine Reaktivierung des HMGA2-Gens statt. Ein zweiter Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt deshalb auf Tumoren der Schilddrüse, bei denen ein großer Bedarf an molekularen Markern zur Unterstützung der bisher verfügbaren diagnostischen Verfahren besteht. Während viele Tumorentitäten bereits präoperativ nach Feinnadelpunktionen mit großer Sicherheit erkannt werden können, stellen insbesondere follikuläre Neoplasien eine diagnostische Herausforderung dar, da follikuläre Karzinome aufgrund identischer Zellmorphologie anhand zytologischer Präparate nicht von Adenomen abgegrenzt werden können. Bereits die im Rahmen einer Diplomarbeit erlangten Ergebnisse deuteten darauf hin, daß sich auch Karzinome der Schilddrüse durch eine sehr starke HMGA2-Expression auszeichnen. In Fortführung dieser ersten Untersuchung wurde das HMGA2-Protein immunhistochemisch in Schilddrüsenkarzinomen nachgewiesen. Außerdem wurden weitere follikuläre Karzinome untersucht. Dabei zeigte sich, daß diese diagnostisch besonders problematische Tumorentität zwar häufig aber nicht ausnahmslos eine erhöhte HMGA2-Expression aufweist. Somit wäre die Erfassung ergänzender Charakteristika hilfreich, um follikuläre Neoplasien sicher zu klassifizieren und follikuläre Karzinome mit höherer Sensitivität zu detektieren. 110 5 ZUSAMMENFASSUNG Obwohl die Translokation t(2;3)(q13;p25) zuerst in Adenomen der Schilddrüse beschrieben wurde, entdeckte man die resultierende Fusion der Gene PAX8 und PPARG in follikulären Karzinomen. Zunächst wurde sie als potentieller Marker für follikuläre Karzinome diskutiert. Nachfolgende Untersuchungen ergaben jedoch, daß diese Genfusion auch in Adenomen auftritt, allerdings divergieren die angegebenen Häufigkeiten stark. Die Untersuchung einer umfangreichen Serie von Adenomen mittels konventioneller Zytogenetik sowie einer RTPCR ergab, daß die Translokation bzw. Genfusion zwar nur selten in Adenomen auftritt, bestätigte aber gleichzeitig, daß es sich nicht um karzinomspezifische Ereignisse handelt. Untersuchungen zur Häufigkeit der Genfusion in follikulären Karzinomen werden durch die geringe Inzidenz dieser Tumorentität erschwert. Daher wurde eine RT-PCR etabliert, die alle bekannten PAX8-PPARG-Fusionstranskripte erfaßt und die außerdem auf archivierte, formalinfixierte Gewebeproben anwendbar ist. Somit werden umfangreiche Untersuchungen auch seltener Tumorentitäten ermöglicht. Mit dieser PCR konnte die Genfusion in 9,5 % aller untersuchten follikulären Karzinome nachgewiesen werden. Dieser Anteil ist verglichen mit vielen zuvor publizierten Daten deutlich geringer. Ein neben HMGA2 in Schilddrüsenkarzinomen stark exprimiertes Gen ist einer Microarraybasierten Studie zufolge PLAG1. Dieses Gen wird in pleomorphen Speicheldrüsenadenomen mit chromosomalen Aberrationen, die entweder seinen eigenen Locus 8q12 oder den HMGA2-Locus betreffen, überexprimiert. In Verbindung mit Microarray-Daten von Schilddrüsentumoren ergab sich die Frage, ob ein tumorunabhängiger Zusammenhang zwischen beiden Genen besteht. Eine parallele, relative Quantifizierung der HMGA2- und PLAG1Expression ergab, daß die Expression beider Gene in Schilddrüsenkarzinomen eng miteinander korreliert. Auch in Uterus-Leiomyomen, die in Abhängigkeit von der Präsenz einer 12q14~15-Aberration große Unterschiede in der Stärke der HMGA2-Expression aufweisen, ging eine Reaktivierung von HMGA2 stets mit einer erhöhten PLAG1-Expression einher. In Zellkulturversuchen konnte zudem gezeigt werden, daß eine Steigerung der HMGA2-Expression sowohl durch Stimulation mit einem Wachstumsfaktor als auch durch transiente Transfektion mit einem HMGA2-Expressionsvektor zu einer Erhöhung der PLAG1-Expression führt, was als Indiz dafür gedeutet wird, daß PLAG1 sich in einer gemeinsamen Signalkaskade mit HMGA2 befindet und daß zudem HMGA2 einen positiv regulatorischen Effekt auf PLAG1 ausübt. Insgesamt konnte aufgezeigt werden, daß das HMGA2-Gen nicht nur in einer zytogenetischen Gruppe der Uterus-Leiomyome von pathogenetischer Relevanz ist, sondern generell an der Entstehung dieser benignen, mesenchymalen Tumoren beteiligt sein kann. Darüber hinaus müssen nun auch Karzinome der Schilddrüse zu denjenigen malignen, epithelialen Tumoren gezählt werden, in denen häufig eine Reaktivierung von HMGA2 stattfindet, woraus sich eine mögliche Nutzung seiner Expression für diagnostische Zwecke ableitet. 111 6 SUMMARY 6 SUMMARY Leiomyomas of the uterus are the most frequent gynecological tumours. Nevertheless, their pathogenesis remains largely unknown. Chromosomal rearrangements affecting the region 12q14~15 belong to the most frequent recurrent chromosomal aberrations. A strong overexpression of HMGA2 in this group was confirmed in the present thesis. To evaluate whether or not the loss of miRNA binding sites in the mRNA accounts for this observation, a qRT-PCR was established, which discriminates between truncated and full-length transcripts. Despite a rearranged HMGA2 locus, full-length mRNAs were detectable in most leiomyomas. Thus, truncated transcripts due to intragenic breakpoints cannot account for the reactivation of HMGA2 in leiomyomas of the 12q14~15 group in general. Moreover, fibroids without cytogenetically detectable 12q14~15 aberration were found to express HMGA2 at higher rates than the corresponding myometrium. Therefore, HMGA2 may also be of pathogenetic relevance in fibroids without chromosomal abnormalities affecting 12q14~15 and could possibly play a crucial role in a much larger fraction of uterine leiomyomas than previously assumed. A smaller cytogenetic subgroup harbours aberrations of the chromosomal band 6p21, in which HMGA1 is located. Despite the similarity between HMGA2 and HMGA1 the effect of 6p21 aberrations upon the expression of HMGA1 in leiomyomas has not been investigated previously. In a series of leiomyomas harbouring chromosome 6 abnormalities, qRT-PCR revealed a significantly increased HMGA1 expression. Because the proteins encoded by both HMGA genes are very similar, overexpression of either HMGA1 or HMGA2 may have similar effects. Chromosomal translocations affecting the loci of either gene may thus be alternative events in the tumourigenesis of leiomyomas that lead to an identical outcome. Besides benign mesenchymal tumours, several malignant tumours of epithelial origin also exhibit a reactivation of HMGA2. Herein, a second main focus was laid on tumours of the thyroid gland, since they have not been investigated extensively with respect to HMGA2. Although many of them can accurately be classified presurgically by fine-needle aspiration biopsies, some entities represent a diagnostic challenge. Because the cell morphology of adenomas and follicular carcinomas is identical, it is virtually impossible to discriminate follicular neoplasias by cytology alone. Based on preliminary results presented in a diploma thesis, the HMGA2 expression of thyroid tumours was further investigated. It was shown that HMGA2 is strongly expressed in thyroid carcinomas of follicular origin by qRT-PCR as well as by immunohistochemistry. The analysis of additional cases revealed that although a reactivation of the gene occurs frequently, a fraction of FTCs cannot be detected by means of HMGA2 expression. Nevertheless, the current results suggest that HMGA2 has the potential to serve as a marker in the diagnosis of thyroid tumours. To increase the sensitivity of a test for malignancy, the incorporation of additional tumour characteristics will be beneficial. 112 6 SUMMARY The chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) was initially discovered in thyroid adenomas. When the resulting fusion of the genes PAX8 and PPARG fusion was discovered in follicular thyroid carcinomas, it was regarded as an event that is specific for this entity. However, it has been detected in adenomas as well. Due to diverging frequencies in different reports, a comprehensive cohort of adenomas was analysed by conventional cytogenetics. The presence of PAX8-PPARG fusion transcripts was confirmed in translocation-positive cases using an RTPCR. Although the occurrence of the gene fusion in adenomas was confirmed, it seems to be a rare event. Because the incidence of follicular carcinomas is low, a conventional RTPCR capable of detecting all known variants of fusion transcripts also in formalin-fixed tissues was established. It revealed that only 9.5 % of all tested FTCs harbour the PAX8PPARG fusion. A major advantage of this approach is that archived tumour material can be screened. Thus, even rare tumour entities such as follicular thyroid carcinomas can be analysed in larger quantities as an important prerequisite for a more precise determination of the frequency of the gene fusion. According to a microarray-based approach, PLAG1 is among the most upregulated genes in thyroid carcinomas besides HMGA2. This gene is activated in pleomorphic adenomas of the salivary glands harbouring rearrangements of the chromosomal band 8q12. Moreover, rearrangements affecting the HMGA2 locus can also lead to an upregulation of PLAG1 even in the absence of a rearranged PLAG1 locus. Thus, the question arose if a general connection exists between both genes that is independent of the type of tumour. Therefore, the expression of both HMGA2 and PLAG1 was quantified in a series of thyroid tumours and found to be closely correlated. Subsequently, the investigation was extended to uterine leiomyomas revealing that a high HMGA2 expression due to 12q14~15 rearrangements coincides with a strongly increased expression of PLAG1. An increased overexpression of PLAG1 in leiomyomas was previously unknown. In cell culture experiments, the stimulation of HMGA2 with a growth factor as well as the transient transfection with an HMGA2 expression vector resulted in an increased PLAG1 expression. Although the mechanism of interaction remains to be resolved, these findings strongly indicate that HMGA2 and PLAG1 act in the same signal transduction pathway and that HMGA2 exerts an activating effect upon PLAG1. In conclusion, it has been revealed that HMGA2 is not only of pathogenetic relevance in uterine leiomyomas with chromosomal rearrangements affecting the region 12q14~15, but that it rather may play a crucial role in the tumourigenesis of these benign tumours in general. Furthermore, a reactivation of HMGA2 has been confirmed in thyroid carcinomas of the follicular epithelium, which implies that the gene represents a promising molecular marker for diagnostic purposes in thyroid tumours. 113 7 PUBLIKATIONSÜBERSICHT 7 PUBLIKATIONSÜBERSICHT 7.1 Begutachtete Artikel Belge G, Meyer A, Klemke M, Burchardt K, Stern C, Wosniok W, Loeschke S, Bullerdiek J. 2008. Upregulation of HMGA2 in thyroid carcinomas: a novel molecular marker to distinguish between benign and malignant follicular neoplasias. Genes Chromosomes Cancer 47: 56-63. Klemke M, Meyer A, Nezhad MH, Bartnitzke S, Drieschner N, Frantzen C, Schmidt EH, Belge G, Bullerdiek J. 2009. Overexpression of HMGA2 in uterine leiomyomas points to its general role for the pathogenesis of the disease. Genes Chromosomes Cancer 48: 171-178. Von Ahsen I, Nimzyk R, Klemke M, Bullerdiek J. 2008. A microRNA encoded in a highly conserved part of the mammalian HMGA2 gene. Cancer Genet Cytogenet 187: 43-44. Sterenczak KA, Willenbrock S, Barann M, Klemke M, Soller JT, Eberle N, Nolte I, Bullerdiek J, Murua Escobar H. 2009. Cloning, characterisation, and comparative quantitative expression analyses of receptor for advanced glycation end products (RAGE) transcript forms. Gene 434: 35-42. Klemke M, Meyer A, Hashemi Nezhad M, Belge G, Bartnitzke S, Bullerdiek J. 2010. Loss of let-7 binding sites resulting from truncations of the 3' untranslated region of HMGA2 mRNA in uterine leiomyomas. Cancer Genet Cytogenet 196: 119-123. Nezhad MH, Drieschner N, Helms S, Meyer A, Tadayyon M, Klemke M, Belge G, Bartnitzke S, Burchardt K, Frantzen C, Schmidt EH, Bullerdiek J. 2010. 6p21 rearrangements in uterine leiomyomas targeting HMGA1. Cancer Genet Cytogenet 203: 247-252. Klemke M, Drieschner N, Laabs A, Rippe V, Belge G, Bullerdiek J, Sendt W. 2011. On the prevalence of the PAX8-PPARG fusion resulting from the chromosomal translocation t(2;3)(q13;p25) in adenomas of the thyroid. Cancer Genet 204: 334-339. Klemke M, Drieschner N, Belge G, Burchardt K, Junker K, Bullerdiek J. 2012. Detection of PAX8-PPARG fusion transcripts in archival thyroid carcinoma samples by conventional RTPCR. Genes Chromosomes Cancer 51: 402-408. Müller MH, Drieschner N, Focken T, Bartnitzke S, Winter N, Klemke M, Bullerdiek J. 2013. HMGA2 expression in the PC-3 prostate cancer cell line is autonomous of growth factor stimulation. Anticancer Res 33: 3069-3078. Klemke M, Müller MH, Wosniok W, Markowski DN, Nimzyk R, Helmke BM, Bullerdiek J. 2014. Correlated expression of HMGA2 and PLAG1 in thyroid tumors, uterine leiomyomas and experimental models. PLoS ONE 9: e88126. 114 7 PUBLIKATIONSÜBERSICHT 7.2 Posterpräsentationen Belge G, Meyer A, Klemke M, Burchardt K, Stern C, Wosniok W, Loeschke S, Bullerdiek J. HMGA2 as single marker for thyroid carcinomas (P3-9). DSPAC 's annual meeting 2008: Targeted cancer therapy - new possibilities and demands on pathology. Jahrestreffen der DSPAC, Danish Society of Pathological Anatomy and Clinical Cytology, 27. - 29. März 2008, Vejle, DK. Abstract: APMIS (Acta Pathologica, Microbiologica et Immunologica Scandinavica) 116: 245. (Präsentierender Autor: Dr. S. Loeschke.) Klemke M, Belge G, Meyer A, Burchardt K, Stern C, Wosniok W, Loeschke S, Bullerdiek J. Overexpression of HMGA2 in thyroid carcinomas as a novel molecular marker for preoperative discrimination of follicular neoplasias. 19. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik, 8. - 10. April 2008, Hannover Congress Centrum. Abstract: Medizinische Genetik 1/2008, P130. Belge G, Meyer A, Klemke M, Burchardt K, Stern C, Wosniok W, Loeschke S, Bullerdiek J. HMGA2 as single marker for thyroid carcinomas (P-64). Looking Towards the Future : 3rd Intercontinental Congress of Pathology, 18. - 22. Mai 2008, Barcelona, E. Abstract: Virchows Arch 452 (Suppl. 1): S73-S74. (Präsentierender Autor: Dr. S. Loeschke.) 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März 2007 Hiermit erkläre ich, Markus Klemke, geboren am 11. Juni 1979 in Bremen, daß ich die vorliegende Dissertationsschrift mit dem Titel „Vergleichende molekulargenetische Untersuchungen benigner mesenchymaler und maligner epithelialer Tumoren unter besonderer Berücksichtigung des Schilddrüsenkarzinoms“ selbständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Bremen, den 25. November 2013 Markus Klemke 139 11 DANKSAGUNG 11 DANKSAGUNG Besonders danken möchte ich Herrn Prof. Dr. Jörn Bullerdiek dafür, daß er mir die Umsetzung meines Promotionsvorhabens im Zentrum für Humangenetik ermöglicht und dasselbe betreut hat, für zahlreiche Anregungen und Diskussionen sowie für die Übernahme des Referats. Herrn Prof. Dr. Andreas Dotzauer danke ich für die Übernahme des Korreferats. Außerdem danke ich Frau Prof. Dr. Ursula Dicke, Herrn PD Dr. Gazanfer Belge, Frau Marietta Müller und Frau Claudia Krupinski für ihre Teilnahme am Prüfungsausschuß. Des weiteren danke ich PD Dr. Burkhard M. Helmke, Käte Burchardt, Prof. Dr. Klaus Junker, PD Dr. Wolfgang Sendt, Dr. Heiko Dirks, Prof. Dr. Ernst Heinrich Schmidt, Prof. Dr. Christiane Frantzen und Dr. Gudrun Michael, ohne deren Kooperationsbereitschaft diese Arbeit nicht durchführbar gewesen wäre. Überaus dankbar bin ich außerdem Dr. Nina Winter und Dr. Norbert Drieschner, die wertvolle Anmerkungen und Hinweise zu dieser Arbeit geliefert haben. Vielen aktuellen und ehemaligen Kolleginnen und Kollegen möchte ich einerseits für fachliche Diskussionen, Hilfestellungen und Ratschläge, andererseits aber auch für fachfremde Unterhaltungen, für das gesellige Konsumieren zweier Alkaloide, sowie für all die heiteren Momente im ZHG danken, für die sie gesorgt haben: Dr. Nina Winter (wir sehen uns hoffentlich nicht erst in Freißenbüttel \m/), Marietta Müller (bis zum Juni muß der Käfer fertig sein!), Dr. Andreas Richter, Lars Kloth, Dr. Norbert Drieschner, PD Dr. Gazanfer Belge, Arlo Radtke, Dr. Yvonne Kiefer, Martina Lübbing, Henrieke Förster, Meike Spiekermann, Bianca Burchardt, Svenja Kerschling, Rebecca Schröder, Laura Rogge, Dr. Nicola Reimann-Berg, Dr. Inga von Ahsen, Dr. Dominique Markowski (wenn’s mal wieder „Ernst“ wurde), Helge Thies, Inga Flor, Dr. Rolf Nimzyk, Dr. André Fehr, Dr. Anke Meyer, Dr. Birgit Rommel, Dr. Sabine Bartnitzke, Dr. Siegfried Loeschke, Daniela Begandt, Anne Laabs und Angelika Schneider-Uhlhorn. Won’t forget these days! Ebenso möchte ich folgenden Personen für langjährige Freundschaften danken, deren Bedeutung auch ohne weitere Ausführungen hoffentlich allen bewußt ist: Nadine Rogge, Michael Jöckel, Dörte Kaufhold, Henning Söder, Meike und Marco Ehrich, Katrin Wendhut, 140 11 DANKSAGUNG Verena Hell, Susanne Mahnkopf, Corinna Colell und Ingo Oehlkers, Sarah und Jan Hochlenert, Fabian Arndt und Michael Bohlmann. Noch nicht ganz so langjährig aber deswegen nicht minder geschätzt ist die Freundschaft mit Nadine Müller, der ich für interessante Gespräche ebenso wie für die Begleitung zu In Extremo-Konzerten mit einem Zitat danken möchte, das zwar nicht von InEx, aber aus Omnia Sol Temperat stammt: Sum presentialiter absens in remota. Meinen Eltern Gisela und Günter Klemke bin ich für ihre ausdauernde Unterstützung zu besonderem Dank verpflichtet. Meiner Schwester Christina Klemke danke ich darüber hinaus für ihre Hilfe bei syntaktischen Problemen, die während des Verfassens dieser Dissertation auftraten. Großer Dank gebührt auch meinen Großeltern Marianne und Karl Wenzel, auf deren Unterstützung ich ebenfalls immer zählen konnte. Ganz besonders danke ich Nicole Kroog für die aufgebrachte Geduld, ihr Verständnis und vor allem für die Kraft, die sie mir in den vergangenen Jahren gegeben hat. 141