Philologen-Verband: Zastrows Vorschlag zeugt von Unkenntnis – Lehrermangel lässt sich so nicht beheben Irritiert zeigt sich der Philologen-Verband NW bezüglich des Vorstoßes des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Holger Zastrow, der fordert, Lehrerinnen und Lehrer zukünftig nicht mehr zu verbeamten. „Herr Zastrow stellt nicht nur die Zahlen verkehrt dar, er verkennt auch die problematische Lage des Lehrermangels vollkommen“, so Peter Silbernagel, Vorsitzender des Philologen-Verbandes NW. „Gerade der Beamtenstatus macht es überhaupt noch möglich, junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen. Dies jetzt in Frage zu stellen ist unverantwortlich. Dieser Vorschlag ist weder zielführend noch entspricht er einer verantwortlichen Personalpolitik. Gerade auch in NRW konnte man in den letzten Jahren eine starke Abwanderung von dringend benötigten fertig ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen beobachten und verbesserte daraufhin die Rahmenbedingungen der Verbeamtung, um nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Dem gegenüber ist Zastrows Vorschlag ein Schritt in die völlig falsche Richtung, “ so Silbernagel weiter. Andreas Bartsch, stellv. Vorsitzender des dbb nrw, ergänzt: „Der Blick auf die demographische Entwicklung zeigt deutlich, dass in Zukunft Arbeitgeber, und dazu gehört auch der öffentliche Dienst, attraktive Angebote für junge Menschen bieten müssen, um qualifiziertes Personal zu gewinnen. Der Beamtenstatus ist dabei ein wichtiges Gut im Kampf um gute Köpfe, die sonst sicherlich nicht mehr in ausreichender Zahl ihr Berufsglück im öffentlichen Dienst, sondern wohl eher in finanziell attraktiveren Jobs der sog. freien Wirtschaft suchen. Wäre man jetzt böse könnte man behaupten, Herr Zastrow möchte mit seinem Vorschlag den öffentlichen Dienst ausbluten und seiner Wirtschaftsklientel einen Dienst um den Kampf um die besten Köpfe erweisen. Wir aber meinen, der öffentliche Dienst und damit alle Bürger verdienen gute Beamte!“ Düsseldorf, 16.07.2012 Andreas Merkendorf