Dr. Jürgen Roth Fachbereich 6: Abteilung Didaktik der Mathematik Elemente der Algebra Dr. Jürgen Roth 1.1 Organisatorisches 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Informationen und Materialien http://www.juergenroth.de Ö Lehre Abgabe der bearbeiteten Übungsblätter Bis Donnerstag, 12:00 Uhr in meinem Fach am ENC Neu: Abgabetermin für das 1. Übungsblatt: Donnerstag, 30.10.2008 bis 12:00 Uhr in mein Fach am ENC Klausur: Keine Hilfsmittel Dr. Jürgen Roth 1.2 „Scheinkriterien“ „Kleiner Schein“ 4 KP 30% der erreichbaren BE in den Übungen 40% der in der Klausur am Ende des Semesters erreichbaren BE „Großer Schein“ 6 KP 50% der erreichbaren BE in den Übungen 60% der in der Klausur am Ende des Semesters erreichbaren BE Inhaltsverzeichnis 1 Programm & Grundlagen Elemente der Algebra 2 Funktionen (Fkt.) 1 3 Lineare Fkt./Gleichungen 3 Lineare Funktionen, Gleichungen und Gleichungssysteme 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.3 Programm & Argumentationsgrundlagen 2 Funktionen 4 Quadratische Funktionen und Gleichungen 5 Exponentialfunktionen Dr. Jürgen Roth Fachbereich 6: Abteilung Didaktik der Mathematik 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.4 Elemente der Algebra 1 Programm und Argumentationsgrundlagen Inhaltsverzeichnis 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.5 1 Programm und Argumentationsgrundlagen 1.1 Algebra?! 1.2 Mengen und Aussagenlogik 1.3 Beweistechniken Dr. Jürgen Roth Fachbereich 6: Abteilung Didaktik der Mathematik 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.6 1 Programm und Argumentationsgrundlagen 1.1 Algebra?! Algebra?! 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.7 al-Kitāb al-muhtasar fī hisāb al-ğabr wa-l-muqābala „Das umfassende Buch vom Rechnen durch Ergänzung & Ausgleich“ „Algebra“ entstammt obigem Titel des Rechen-Lehrbuchs von Al-Hwārizmī (Mohammed ben Musa) persischer Mathematiker ca. 780 – ca. 850 n. Chr. Bedeutung von al-ğabr Wörtlich: „Ausüben von Zwang” in der Gleichungslehre: „Ergänzen” einer Gleichung durch Addition negativer Glieder auf beiden Seiten Algebra?! 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.8 Leonhard Euler (1707-1783): „Vollständige Anleitung zur Algebra“, 1770 „Der Hauptzweck der Algebra sowie aller Theile der Mathematik besteht darin, den Werth solcher Größen zu bestimmen, die bisher unbekannt gewesen, was aus genauer Erwägung der Bedingungen geschieht. Daher wird die Algebra auch als die Wissenschaft definirt, welche zeigt, wie man aus bekannten Größen unbekannte findet.“ Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Neue Ausgabe, Reclam Verlag, Leipzig, o. J., S. 217 Algebra?! 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.9 (klassische) Algebra Lösen allgemeiner algebraischer Gleichungen (reelle oder komplexe Zahlen) zentrales Resultat: Fundamentalsatz der Algebra (abstrakte) Algebra Grundlagendisziplin der modernen Mathematik algebraische Strukturen (Gruppen, Ringe, Körper) & deren Verknüpfung Computeralgebra symbolische Manipulation algebraischer Ausdrücke sucht effiziente Algorithmen & bestimmt die Komplexität (Ö CAS) (elementare) Algebra Algebra im Sinne der Schulmathematik Umgang mit natürlichen, ganzen, gebrochenen & reellen Zahlen Termen und Funktionen Wege zur Lösung einfacher algebraischer Gleichungen Dr. Jürgen Roth Fachbereich 6: Abteilung Didaktik der Mathematik 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.10 1 Programm und Argumentationsgrundlagen 1.2 Mengen und Aussagenlogik Was ist eine Menge? 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen „Unter einer ‚Menge‘ verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten m unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche die ‚Elemente‘ von M genannt werden) zu einem Ganzen.“ Georg Cantor (in: Beiträge zur Begründung der transfiniten 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.11 Mengenlehre (1895 und 1897), Math. Annalen, S. 481) Bemerkung: Intuitiv kann man sich eine Menge als Zusammenfassung von Objekten (den Elementen der Menge) vorstellen, die durch bestimmte Eigenschaften ausgezeichnet sind. Beschreibung von Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Beschreibung durch (angedeutete) Aufzählung Menge der Farben rot, blau, gelb und grün {rot, blau, gelb, grün} Menge der Zahlen 1, 2, 3, 4 und 5 {1, 2, 3, 4, 5} Leere Menge {} = ∅ Menge N der natürlichen Zahlen N = {1, 2, 3, 4, 5, …} Menge N0 der natürlichen Zahlen einschließlich Null N0 = {0, 1, 2, 3, 4, 5, …} Menge Z der ganzen Zahlen Z = {0, 1, –1, 2, –2, 3, –3, 4, –4, 5, –5, …} Dr. Jürgen Roth 1.12 Beschreibung von Mengen 1 Programm & Grundlagen Beschreibung durch charakterisierende Eigenschaft(en) 2 Funktionen (Fkt.) Menge Q+ der positiven rationalen Zahlen (Bruchzahlen) 3 Lineare Fkt./Gleichungen Q+ = { 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.13 z | z ∈ N und n ∈ N} n N Z Q R C … Menge Q der rationalen Zahlen Q={ z | z ∈ Z und n ∈ N} n Menge R der reellen Zahlen Menge aller Punkte der lückenlos besetzten Zahlengeraden (Im Wesentlichen.) x ∈ M : „x ist Element von M.“ x ∉ M : „x ist nicht Element von M.“ Aussage, Aussageform 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.14 Aussage p Aussageform p(x) Formulierung, die entweder wahr oder falsch ist. Formulierung, die beim Einsetzen eine Aussage ergibt. Beispiele: Beispiele: x ist eine Primzahl. 13 ist eine Primzahl. (in R erfüllbar) (wahr) 4 ist eine Primzahl. 2+x=5 (in R erfüllbar) (falsch) 2+3=5 (wahr) 2+3=6 (falsch) x + x = 2x (in R allgemeingültig) x+1=x+2 Aussagen? „Schnee ist weiß.“ „Alle Kreter lügen.“ (in R unerfüllbar) Beschreibung von Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.15 Angabe einer Grundmenge G und einer Aussageform p(x) Ist P die Menge der Elemente x mit der Eigenschaft p, so schreibt man P = {x | p(x)}. Dabei bedeutet p(x), dass die Aussage p für x wahr ist. Beispiele: P = {n ∈ N | n ist eine Primzahl.} ⊂ N Grundmenge Aussageform p(n) P ist die Erfüllungsmenge der Aussageform p(n) über der Grundmenge N. {n ∈ {1, 2, 3, 4} | n ist eine Primzahl} = {2, 3} {(x, y) ∈ R × R | x2 + y2 = 4} ⊂ R × R p(x) ⇔ x ∈ P ¬p(x) ⇔ x ∉ P Beschreibung von Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) Definition: Die Aussageformen p(x) und q(x) heißen äquivalent über der Grundmenge G, wenn gilt P = {x ∈ G | p(x)} = {x ∈ G | q(x)} = Q. Man schreibt und spricht p(x) ⇔ q(x) p(x) genau dann, wenn q(x). 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.16 Beispiel: {x ∈ R | |x| ≤ 2} = {x ∈ R | –2 ≤ x ≤ 2} also |x| ≤ 2 ⇔ –2 ≤ x ≤ 2 Quantoren 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) Allquantor ∀ Ist die Erfüllungsmenge einer Aussageform p(x) gleich der Grundmenge G, ist die Aussage p(x0) also für jedes Element x0 ∈ G wahr, dann heißt p(x) allgemeingültig über G. {x ∈ G | p(x)} = G Man schreibt 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. und spricht 1.17 „Für alle x ∈ G gilt p(x).“ Beispiel: ∀x∈G x + x = 2x Existenzquantor ∃ Existiert für eine Aussageform p(x) ein Element x0 der Grundmenge G, so dass die Aussage p(x0) wahr ist, dann heißt p(x) erfüllbar über G. {x ∈ G | p(x)} ≠ ∅ Man schreibt und spricht Dr. Jürgen Roth ∀x∈G p(x) ∃x∈G p(x) „Es existiert ein x ∈ G, so dass gilt p(x).“ Beispiel: ∃x∈G 2 + x = 5 Quantoren 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.18 Man darf die Reihenfolge von Quantoren nicht vertauschen! Beispiel: ∀n∈N ∃m∈N m > n Für jede natürliche Zahl n gibt es eine natürliche Zahl m die größer als n ist. Diese Aussage ist sicher wahr. Man wähle etwa m := n + 1. ∃m∈N ∀n∈N m > n Es existiert eine natürliche Zahl m, so dass für jede natürlichen Zahlen n gilt: m ist größer als n. Diese Aussage ist falsch, denn es gibt keine natürliche Zahl, die größer als alle anderen natürlichen Zahlen ist. (Gäbe es eine solche Zahl, müsst man nur 1 addieren um zu einer größeren natürlichen Zahl zu kommen.) Präsenzaufgabe 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.19 Drücken Sie folgende Aussagen in einfachen Worten aus: a) ∃x∈G ∀y ∈G x ≤ y b) ∀y ∈G ∃x∈G x ≤ y c) ∃x∈G ∀y ∈G x ⋅ y = 1 d) ∀y ∈G ∃x∈G x ⋅ y = 1 Untersuchen Sie welche der Aussagen jeweils in den Grundmengen G = N, G = Z und G = Q+ wahr ist. Junktoren: Operationen für Aussagen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.20 ¬p (Nicht p.) (Das Gegenteil von p.) Konjunktion p∧q (p und q.) (Sowohl p als auch q.) Disjunktion p∨q (p oder (auch) q) (p oder q oder beide) Implikation p⇒q (Wenn p, dann q.) Koimplikation p⇔q (p genau dann, wenn q.) Negation Wahrheitstafel p q ¬p p∧q p∨q p⇒q ¬p∨q w w f w w w w w f f f w f f f w w f w w w f f w f f w w Junktoren: Operationen für Aussagen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.21 ¬p (Nicht p.) (Das Gegenteil von p.) Konjunktion p∧q (p und q.) (Sowohl p als auch q.) Disjunktion p∨q (p oder (auch) q) (p oder q oder beide) Implikation p⇒q (Wenn p, dann q.) Koimplikation p⇔q (p genau dann, wenn q.) Negation Wahrheitstafel p q p⇒q q⇒p p⇔q (p ⇒ q) ∧ (q ⇒ p) w w w w w w w f f w f f f w w f f f f f w w w w Implikation: p ⇒ q 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Sprechweisen Wenn p, dann q. q, wenn p. q mindestens dann, wenn p. p nur dann, wenn q. p höchstens dann, wenn q. Aus p folgt q. q folgt aus p. p impliziert q. p ist hinreichend für q. q ist notwendig für p. q ist mindestens so wahr wie p. Dr. Jürgen Roth 1.22 Beispiel: p : Herr Roth ist Dozent im Fachbereich 6. q : Herr Roth ist Dozent der Universität Siegen. Koimplikation: p ⇔ q 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.23 Sprechweisen p genau dann, wenn q. Wenn p, dann q und umgekehrt. p dann und nur dann, wenn q. Beispiel: p : Tobias ist mein Sohn. q : Tobias ist der Aus p folgt q und umgekehrt. Bruder meiner Tochter Mareike. p impliziert q und umgekehrt. p und q implizieren sich gegenseitig. p ist notwendig und hinreichend für q. p ist äquivalent zu q. p ist gleichbedeutend/gleichwertig zu q. p ist genauso wahr oder falsch wie q. Bemerkung: Hier kann überall p mit q vertauscht werden. Negation von Aussagen 1 Programm & Grundlagen ¬ ( ∀x∈G p(x) ) ⇔ ∃x∈G ¬ p(x) Es gibt eine Katze die bellen kann. ¬ ( ∃x∈G p(x) ) ⇔ ∀x∈G ¬ p(x) 2 Funktionen (Fkt.) Negationen ¬ (p ∧ q) ⇔ ¬ p ∨ ¬ q 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen Alle Grundschullehrkräfte sind Frauen. Negation mit Quantoren Tertium non datur. Entweder ist p wahr, oder ¬ p ist wahr, eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. ¬ (p ∨ q) ⇔ ¬ p ∧ ¬ q ¬ (¬ p) ⇔ p Wahrheitstafel p q ¬ p ¬ q p ∧ q ¬ (p ∧ q) p ∨ q ¬ (p ∨ q) ¬ p ∧ ¬ q ¬p∨¬q w w f f w f w f f f 5 Exponentialfkt. w f f w f w w f f w f w w f f w w f f w Dr. Jürgen Roth f f w w f w f w w w 1.24 Einige äquivalente Aussagen 1 Programm & Grundlagen (p ⇒ q) ⇔ (¬ p ∨ q) (p ⇒ q) ⇔ (¬ q ⇒ ¬ p) 2 Funktionen (Fkt.) 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.25 Wenn der Tank leckt, bekommen Sie einen neuen. Negation ¬ (p ⇒ q) ⇔ (p ∧ ¬ q) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen Beispiele: Wenn Herr Roth kommt, dann ist er pünktlich. Implikation Wahrheitstafel p q ¬p ¬q p⇒q ¬p∨q ¬q⇒¬p ¬ (p ⇒ q) p∧¬q w w f f w w w f f w f f w f f f w w f w w f w w w f f f w w w w w f f f q ⇒ p ist die Umkehrung von p ⇒ q 1 Programm & Grundlagen Es gilt: (p ⇔ q) ⇔ [(p ⇒ q)∧(q ⇒ p)] 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.26 Wahrheitstafel p⇒q q⇒p (p ⇒ q) ∧ (q ⇒ p) p⇔q w w w W w w w w f f W w f f f w w Ff f f f f w w w w p q Kontraposition contra Umkehrung 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.27 Eine Implikation p ⇒ q hat immer denselben Wahrheitsgehalt wie ihre Kontraposition ¬ q ⇒ ¬ p . (p ⇒ q) ⇔ (¬ q ⇒ ¬ p) Achtung: Eine Implikation p ⇒ q und ihre Umkehrung q ⇒ p können unterschiedlichen Wahrheitsgehalt haben. Beispiel: p(n): „n ist durch 10 teilbar“ q(n): „n ist durch 5 teilbar“ p(n) ⇒ q(n): „Ist n durch 10 teilbar, dann ist n auch durch 5 teilbar“ 9 ¬q(n) ⇒ ¬p(n): „Ist n nicht durch 5 teilbar, dann ist n auch nicht durch 10 teilbar“ q(n) ⇒ p(n): „Ist n durch 5 teilbar, dann ist n auch durch 10 teilbar“ 9 0 Gegenbeispiel 25 Mengen vergleichen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen M=N M ist gleich N. M und N enthalten dieselben Elemente. M⊆N Dr. Jürgen Roth 1.28 Teilmenge M ist Teilmenge von N (oder gleich N). M enthält nur Elemente von N. 10 9 1 4 8 M 3 2 5 6 7 N Mögliche Extremfälle: M=∅ 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. M=N⇔ ∀x∈M x∈N ∧ ∀x∈N x∈M M=N M⊂N Venn-Diagramm echte Teilmenge M ist echte Teilmenge von N. M enthält nur Elemente von N, aber nicht alle. M⊆N⇔ ∀x∈M x∈N M⊂N⇔ ∀x∈M x∈N ∧ ∃x∈N x∉M Mengen verknüpfen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.29 M∪N M∪N Vereinigungsmenge M ∪ N enthält alle Elemente aus M und alle Elemente aus N. Beispiel: M = {2, 3, 5, 7}; N = {2, 4, 6, 8} M ∪ N = {2, 3, 4, 5, 6, 7, 8} M∩N 4 8 2 5 6 7 N 3 M vereinigt mit N. M M∪N = {x∈G | x∈M ∨ x∈N} Schnittmenge M∩N M geschnitten mit N. M ∩ N enthält alle Elemente, die sowohl in M als auch in N enthalten sind. Beispiel: M = {2, 3, 5, 7}; N = {2, 4, 6, 8} M ∩ N = {2} 4 8 2 5 6 7 N 3 M M∩N = {x∈G | x∈M ∧ x∈N} Mengen verknüpfen 1 Programm & Grundlagen M\N M\N 4 8 2 5 6 7 N 3 M ohne N. 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen Restmenge M\N enthält alle Elemente aus M, die nicht Element von N sind. M Beispiel: M = {2, 3, 5, 7}; N = {2, 4, 6, 8} M\N = {x∈M | x∉N} M\N = {3, 5, 7} M Komplement von M bzgl. G M = {x∈G | x∉M} 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen M ist das Komplement von M bzgl. der Grundmenge G. 5 Exponentialfkt. M = G\M, wenn M ⊆ G. Dr. Jürgen Roth 1.30 M enthält die Elemente der Grundmenge G, die nicht in M enthalten sind. Beispiel: G = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10}; M = {2, 3, 5, 7} ⇒ M = {1, 4, 6, 8, 9, 10} 10 9 1 4 8 3 2 5 7 M 6 M G Mengen verknüpfen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen Kartesisches Produkt Sind M1 und M2 zwei nichtleere Mengen (M1, M2 ≠ ∅), dann ist das kartesische Produkt M1 × M2 die Menge aller geordneten Paare (m1, m2) mit m1 ∈ M1 und m2 ∈ M2. M1 × M2 = {(m1, m2) | m1 ∈ M1 ∧ m2 ∈ M2} Sind M1, M2, … , Mn nichtleere Mengen, dann ist das kartesische Produkt M1 × M2 × … × Mn dieser Mengen definiert durch Die Bezeichnung „kartesisch“ geht auf den Mathematiker und Philosophen René Descartes (1596-1650) zurück. Er hat z. B. die Punkte der Ebene durch Paare von Zahlen dargestellt. M1 × M2 × … × Mn = {(m1, m2, … , mn) | ∀k∈{1, 2, … , n} mk ∈ Mk}. Beispiel: 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.31 M1 = {1, 2, 3}, M2 = {a, b} ⇒ M1 × M2 = {(1, a), (1, b), (2, a), (2, b), (3, a), (3, b)} Achtung: (a, 1) ∉ M1 × M2 Präsenzübung 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.32 Geben Sie folgende Mengen an: –1 G∪M P∩G G\N P 10 9 1 N 4 8 3 2 5 M 6 7 G G\P N (bzgl. G als Grundmenge) G \ (M ∪ N) P\G G∩N M×N G = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10} M = {x ∈ G | x ist Primzahl.} N = {x ∈ G | ∃n∈N x = 2n ∧ x ≠10} P = {x ∈ Z | |x| = 1} Mächtigkeit von Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen |M| Mächtigkeit der Menge M N |M| beschreibt die Anzahl der Elemente von M. Beispiel: M = {0, 1, 2, 3, 4, 5}; N = {0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9} |M| = 6 |N| = 9 Mächtigkeit von Mengen vergleichen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Wenn es gelingt, die Elemente zweier Mengen M und N paarweise einander zuzuordnen, dann sind die Mengen M und N gleichmächtig, also |M| = |N|. Für M ⊆ N gilt |M| ≤ |N| Dr. Jürgen Roth 1.33 9 8 0 1 7 M 4 3 6 5 2 Mächtigkeit von Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.34 Welche Menge ist mächtiger, besitzt also mehr Elemente? Menge der natürlichen Zahlen N Menge der geraden natürlichen Zahlen G = {n∈N | ∃k∈N n = 2k}. G ⊂ N, k∈N 1 2 3 4 5 6 7 8 9 … n = 2k ∈G 2 4 6 8 10 12 14 16 18 … |G| = |N| Die Menge der geraden natürlichen Zahlen und die Menge der natürlichen Zahlen sind gleichmächtig, weil man die Elemente dieser Mengen paarweise einander zuordnen kann. Definition: Einen Menge M heißt endlich, wenn es eine natürliche Zahl n gibt mit |M| = n. Abzählbare Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Definition: Einen Menge M heißt unendlich, wenn sie eine echte Teilmenge T besitzt (T ⊂ M), zu der sie gleichmächtig ist, für die also gilt |T| = |M|. Eine Menge M die gleichmächtig zur Menge der natürlichen Zahlen N ist, für die also gilt |M| = |N|, heißt abzählbar (unendlich). Man schreibt auch |M| = ∞. |N| = ℵo ℵo: „Aleph Null“ Welche Menge ist mächtiger, besitzt also mehr Elemente? Menge der ganzen Zahlen Z Menge der natürlichen Zahlen N ⊂ Z k∈N 1 2 3 4 5 6 7 8 9 … z∈Z 0 1 –1 2 –2 3 –3 4 –4 … |Z| = |N|, die Menge der ganzen Zahlen ist also abzählbar. Dr. Jürgen Roth 1.35 Abzählbare Mengen 1 Programm & Grundlagen Welche Menge ist mächtiger, besitzt also mehr Elemente? Menge der rationalen Zahlen Q Menge der natürlichen Zahlen N ⊂ Q 2 Funktionen (Fkt.) Diagonalverfahren von Cantor Die Pfeile deuten an, wie die Nummerierung erfolgen soll. 3 Lineare Fkt./Gleichungen Schon erfasste Zahlen werden übersprungen. 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.36 |Q| = |N|, die Menge der rationalen Zahlen ist also abzählbar. n∈N 1 2 3 4 5 6 7 8 9 … q∈Q 0 1 –1 2 –2 1/2 –1/2 1/3 –1/3 … Nicht abzählbare Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.37 Potenzmenge ℘(N) von N Die Menge ℘(N) aller Teilmengen der natürlichen Zahlen ist nicht abzählbar unendlich. Man sagt auch ℘(N) ist überabzählbar. Beweis folgt später. ℵ: „Aleph“ |N| = ℵo Es gibt also verschiedene Stufen von unendlich! (ℵ0, ℵ1, …) ℘({1}) = {∅, {1}} ℘({1, 2}) = {∅, {1}, {2}, {1, 2}} |℘({1})| = 2 = 21 |℘({1, 2})| = 4 = 22 ℘({1, 2, 3}) = {∅, {1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3}} |℘({1, 2, 3})| = 8 = 23 ℘(N) Menge der reellen Zahlen R R ist überabzählbar! |℘(N)| = 2ℵ0 Mächtigkeit abgeleiteter Mengen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.38 Mächtigkeit des Komplements Ist G eine endliche Menge und M eine Teilmenge von G, dann gilt: |M| = |G\M| = |G| – |M| 10 9 1 4 8 3 2 5 7 M 6 G Summenformel M∪N Sind M1 und M2 zwei endliche Mengen, dann gilt: |M1 ∪ M2| = |M1| + |M2| – |M1 ∩ M2| Produktformel M 4 8 2 5 6 7 N 3 M Sind M1 und M2 zwei nichtleere endliche Mengen, dann gilt: |M1 × M2| = |M1| ⋅ |M2| Sind M1, M2, … , Mn nichtleere endliche Mengen, dann gilt: |M1 × M2 × … × Mn | = |M1| ⋅ |M2| ⋅ … ⋅ |Mn| Dr. Jürgen Roth Fachbereich 6: Abteilung Didaktik der Mathematik 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.39 1 Programm und Argumentationsgrundlagen 1.3 Beweistechniken Beweistechniken für p ⇒ q 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.40 Direkter Beweis Man geht von der Voraussetzung p aus und argumentiert durch eine Kette logischer Schlüsse so lange, bis man bei der Behauptung q ankommt. Indirekter Beweis Man nimmt ¬ q an und schließt dann auf ¬ p, man zeigt also in Wirklichkeit die Kontraposition ¬ q ⇒ ¬ p. Widerspruchsbeweis Hier führt man die Negation der zu beweisenden Aussage p ⇒ q, also die Aussage p ∧ ¬ q, zum Widerspruch. Man nimmt also sowohl p als auch ¬ q an und schließt dann solange weiter, bis man auf einen Widerspruch stößt. Direkter Beweis 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.41 Behauptung 1: Für natürliche Zahlen n gilt: Ist n ungerade, dann ist auch n2 ungerade. p(n) ist die Aussage „n ist ungerade“ und q(n) ist die Aussage „n2 ist ungerade“. Zu zeigen ist p(n) ⇒ q(n). Beweis (direkt): n ungerade ⇔ ∃k∈N n = 2k + 1 0 ⇒ n2 = (2k + 1)2 = 4k2 + 4k + 1 = 2(2k2 + 2k) +1 ∈ N0 ⇒ n2 ungerade Damit ist die Implikation p(n) ⇒ q(n), also die Behauptung bewiesen. # Indirekter Beweis 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Behauptung 2 (Umkehrung der Behauptung 1): Für natürliche Zahlen n gilt: Ist n2 ungerade, dann ist auch n ungerade. p(n) ist die Aussage „n ist ungerade“ und q(n) ist die Aussage „n2 ist ungerade“. Zu zeigen ist q(n) ⇒ p(n). Beweis (indirekt): Aus der Annahme ¬ p(n) ist ¬ q(n) zu folgern. Wir zeigen also die zur Behauptung 2 äquivalente Behauptung ¬ p(n) ⇒ ¬ q(n). Dies bedeutet: Ist n gerade, dann ist auch n2 gerade. n gerade ⇔ ∃k∈N n = 2k ⇒ n2 = (2k)2 = 4k2 = 2(2k2) ⇒ n2 gerade ∈N Damit ist ¬ p(n) ⇒ ¬ q(n), also auch Behauptung 2 bewiesen. Dr. Jürgen Roth 1.42 # Widerspruchsbeweis 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.43 Behauptung 2 (Umkehrung der Behauptung 1): Für natürliche Zahlen n gilt: Ist n2 ungerade, dann ist auch n ungerade. p(n) ist die Aussage „n ist ungerade“ und q(n) ist die Aussage „n2 ist ungerade“. Zu zeigen ist q(n) ⇒ p(n). Widerspruchsbeweis: Die Negation ¬ (q(n) ⇒ p(n)) der zu beweisenden Aussage, also q(n) ∧ ¬ p(n), das ist die Aussage „n2 ist ungerade und n ist gerade.“ wird zum Widerspruch geführt. (*) n2 ungerade und n gerade ⇔ ¬(∃i∈N n2 = 2i ) ∧ (∃k∈N n = 2k ) ⇒ (∀i∈N n2 ≠ 2i ) ∧ (∃k∈N n2 = (2k)2) ⇒ (∀i∈N n2 ≠ 2i ) ∧ (∃k∈N n2 = 2(2k2)) 0Widerspruch! Damit ist (*) falsch und folglich die Behauptung 2 richtig. ∈N # Widerspruchsbeweis 1 Programm & Grundlagen Satz: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (Widerspruchsbeweis): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.44 Die Menge ℘(N) aller Teilmengen von N ist nicht abzählbar. Annahme: ℘(N) ist abzählbar. ⇒ Man kann die Teilmengen von N durchnummerieren M1, M2, M3, M4, M5, … und damit ℘(N) darstellen als ℘(N) = {M1, M2, M3, M4, M5, …}. Wir betrachten die Teilmenge M von ℘(N), für die gilt: M = {n∈N | n∉Mn} Diese Menge besteht also aus den natürlichen Zahlen, die nicht in der Teilmenge vorkommen, dessen Nummer sie sind. ⇒ ∀n∈N M ≠ Mn 0 Widerspruch zur Annahme ℘(N) = {M1, M2, M3 , M4, M5, …} o. B. d. A. heißt „ohne Beschränkung der Allgemeinheit“. 1 Programm & Grundlagen Existenz irrationaler Zahlen Definition: Eine reelle Zahl x heißt rational, wenn sie sich in m der Form x = n mit m ∈ Z und n ∈ N schreiben lässt, 2 Funktionen (Fkt.) andernfalls irrational. 3 Lineare Fkt./Gleichungen Satz: 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen Beweis (Widerspruchsbeweis): 5 Exponentialfkt. Es gibt keine rationale Zahl x mit x2 = 2. „Wenn x2 = 2 ist, dann gilt für alle Lösungen x dieser Gleichung x ∉ Q.“ Annahme: p(x) ∧ ¬q(x) Dr. Jürgen Roth 1.45 ⇒ Es gibt o. B. d. A. einen m Bruch n mit m, n ∈ N für den gilt: ⎛ m ⎞2 ⎜ ⎟ =2 ⎝n⎠ ⇒ m2 = 2n2 ⇒ m⋅m = 2⋅n⋅n In der Primfaktorzerlegung von m⋅m tritt die Zahl 2 in einer geraden Anzahl auf, in der von 2⋅n⋅n tritt die Zahl 2 dagegen in einer ungeraden Anzahl auf . 0Widerspruch zur Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung! Dieser Widerspruch zeigt, dass es keine rationale Zahl x mit x2 = 2 geben kann. # Existenz irrationaler Zahlen 1 Programm & Grundlagen Die reellen Zahlen entsprechen eineindeutig den sämtlichen Punkten der Zahlengeraden. 2 Funktionen (Fkt.) Arnold Kirsch 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.46 2 0 1 2 2 Beweismethode: Vollständige Induktion 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) Idee: Man möchte zeigen, dass eine Aussageform p(n) für alle natürlichen Zahlen zu einer wahren Aussage wird: ∀n∈N p(n) Beispiel: Dreieckszahlen 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Satz: Für alle natürlichen Zahlen n gilt: Dr. Jürgen Roth 1.47 1+2+…+n= n ⋅ (n + 1) 2 Schema der vollständigen Induktion 1 Programm & Grundlagen Induktionsanfang: p(1) Zu zeigen: p(n) ist für alle natürlichen Zahlen n wahr. Vorgehensweise: • Beweisen: p(1) ist wahr. • Beweisen: Wenn p(n) für ein n ∈ N wahr ist, dann ist es auch für n + 1 wahr. 1 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.48 n Induktionsschritt: ∀n∈N p(n) ⇒ p(n + 1) Induktionsschluss: ∀n∈N p(n) n+1 Man geht hier von der Induktionsannahme „p(n) ist wahr“ aus. ⇒ 1 2 3 4 5 ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ∀n∈N p(n) 6 … ⇒ n k = 1 + 2 + ... + n ∑ k Beispiel =1 1 Programm & Grundlagen Satz: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.49 1+2+…+n= Für alle natürlichen Zahlen n gilt: Induktionsanfang p(1): 1= 1 ⋅ (1 + 1) 2 n ⋅ (n + 1) 2 9 Induktionsschritt p(n) ⇒ p(n + 1): 1 + 2 + … + n + (n + 1) Induktions − annahme = = n ⋅ (n + 1) 2 + (n + 1) = n ⋅ (n + 1) + 2 ⋅ (n + 1) 2 Induktionsschluss: = n ⋅ (n + 1) 2 ⋅ (n + 1) 2 + 2 (n + 1)⋅ (n + 2) = (n + 1)⋅ [(n + 1) + 1] 2 2 ∀n∈N 1 + 2 + ... + n = n ⋅ (n + 1) 2 # Beispiel 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen Bernoulli‘sche Ungleichung: Wenn h eine fest gewählte reelle Zahl mit h > 1 ist, dann folgende Ungleichung für alle natürliche Zahlen n richtig: (1 + h)n ≥ 1 + n ⋅ h Beweis (vollständige Induktion): Induktionsanfang p(1): (1 + h)n+1 = (1 + h)n ⋅ (1 + h) ≥ (1 + n ⋅ h) ⋅ (1 + h) = 1 + h + n ⋅ h + n ⋅ h2 ≥ 1+h+n⋅h = 1 + (n + 1) ⋅ h Induktionsschluss: 1.50 9 Induktionsschritt p(n) ⇒ p(n + 1): 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth (1 + h)1 ≥ 1 + 1 ⋅ h ∀n∈N (1 + h)n ≥ 1 + n ⋅ h # Vollständige Induktion 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.51 Bemerkung: Nicht immer liefert ein Induktionsbeweis eine Aussage über alle natürlichen Zahlen. Manchmal nur über alle natürlichen Zahlen ab einer gewissen Zahl m. Diese Zahl m übernimmt dann anstelle der 1 die Rolle des Induktionsanfangs. Induktionsanfang: p(m) Induktionsschritt: ∀n ∈ {n∈N | n ≥ m} p(n) ⇒ p(n + 1) Induktionsschluss: ∀n ∈ {n∈N | n ≥ m} p(n) Exkurs: Natürliche Zahlen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.52 Grundlage: Was sind natürliche Zahlen? Mathematiker gehen bei derartigen Fragen axiomatisch vor. Ein Objekt wird dadurch definiert, dass man angibt, welche Eigenschaften es besitzen soll. Charakteristische Eigenschaften der Menge N Es gibt eine kleinste Zahl in N, genannt „Eins“. Mit n gehört immer auch n + 1 zu N. Mit n gehört auch n – 1 zu N, wenn n ≠ 1 ist. Ist m ≠ n, dann ist auch m + 1 ≠ n + 1. Es gilt das Prinzip der vollständigen Induktion in N. Exkurs: Natürliche Zahlen 1 Programm & Grundlagen Peano-Axiome Es seien eine Menge N, ein Objekt 1 und eine auf N definierte Abbildung ν gegeben, für die gilt: 2 Funktionen (Fkt.) (P1) 1 ∈ N. (P2) Ist n ∈ N, dann ist auch ν (n) ∈ N. 3 Lineare Fkt./Gleichungen (P3) Ist n ∈ N, dann ist ν (n) ≠ 1. (P4) Sind n, m ∈ N und ist n ≠ m, dann ist auch ν (n) ≠ ν (m). (P5) Ist N ⊆ N, 1 ∈ N und folgt aus n ∈ N stets ν (n) ∈ N, dann ist N = N. 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.53 Man bezeichnet die Elemente von N als natürliche Zahlen und nennt ν (n) den Nachfolger der natürlichen Zahl n. Giuseppe Peano (* 27. 08.1858; † 20.04.1932) italienischer Mathematiker Beispiel: Fibonacci-Zahlen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.54 Jemand setzt ein Paar Kaninchen in einen Garten, der auf allen Seiten von einer Mauer umgeben ist, um herauszufinden, wie viele Kaninchen innerhalb eines Jahres geboren werden. Wenn angenommen wird, dass jeden Monat jedes Paar ein weiteres Paar erzeugt, und dass Kaninchen zwei Monate nach ihrer Geburt geschlechtsreif sind, wie viele Paare Kaninchen werden dann jedes Jahr geboren? Aus dem Rechenbuch „Liber Abacci“ (Buch vom Abakus) des italienischen Mathematikers Leonardo von Pisa, besser bekannt unter dem Namen Fibonacci (filius Bonacci) Beispiel: Fibonacci-Zahlen Enzensberger: Der Zahlenteufel. Hanser, München, 1997 1 Pro-Hasengrammuhr & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.55 Eltern Kinder Enkel Urenkel FibonacciPaare Beispiel: Fibonacci-Zahlen 1 Programm & Grundlagen 2 Funktionen (Fkt.) 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.56 Fibonacci-Folge: n 1 F(n) 1 2 3 4 5 6 1 2 3 7 8 9 10 11 12 5 8 13 21 34 55 89 144 13 14 15 … 233 377 610 … Rekursive Definition der Fibonacci-Folge: F(1) = 1 ∧ F(2) = 1 ∧ F(n+2) = F(n+1) + F(n) Behauptung (Formel von Binet): Das n-te Glied der Fibonacci-Folge gilt: n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎜ ⎟ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ Präsenzaufgabe: Beweisen Sie jeweils in Dreiergruppen die Formel von Binet mit Hilfe der vollständigen Induktion. Beispiel: Fibonacci-Zahlen n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎜ ⎟ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ 1 Programm & Grundlagen Formel von Binet: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.57 Induktionsanfang F(1) ∧ F(2): 1 1 ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟⎥ ⎟ −⎜ F (1) = 1 = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎜ ⎟ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ 1 ⎡1 + 5 1 − 5 ⎤ = ⋅⎢ − ⎥ 2 2 5 ⎣ ⎦ 1 ⎡2 5 ⎤ = ⋅⎢ ⎥ 5 ⎣ 2 ⎦ 9 Beispiel: Fibonacci-Zahlen n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ −⎜ ⎟ ⎥ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎜ ⎟ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ 1 Programm & Grundlagen Formel von Binet: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.58 Induktionsanfang F(1) ∧ F(2): F (1) = 1 NR : 9 2 2 2 ⎡ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ 1 1+ 5 1− 5 ⎤ ⎟ −⎜ ⎟ ⎥ ⋅ ⎢⎜⎜ F (2) = 1 = ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ = ( ) ( ) 1 ⎡1 1 ⎤ ⋅⎢ ⋅ 3+ 5 − ⋅ 3− 5 ⎥ 2 5 ⎣2 ⎦ 1 1 ⎡1 1 ⎤ = ⋅ 5 = ⋅⎢ 5 + 5⎥ 2 ⎦ 5 5 ⎣2 9 ⎛1+ 5 ⎞ ⎟ ⎜ ⎜ 2 ⎟ ⎠ ⎝ 1 1 5 5+ = + 4 2 4 6 1 5 = + 4 2 1 = ⋅ 3+ 5 2 ( ) Beispiel: Fibonacci-Zahlen n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎜ ⎟ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎦ ⎣ 1 Programm & Grundlagen Formel von Binet: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.59 Induktionsanfang F(1) ∧ F(2): F(1) = 1 ∧ F(2) = 1 9 Induktionsschritt F(n) ∧ F(n+1) ⇒ F(n+2): F (n + 2 ) = F (n + 1 ) + F (n ) n +1 n +1 n n ⎡ ⎡ ⎤ ⎛1− 5 ⎞ 1 ⎛1+ 5 ⎞ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥+ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ ⎟ −⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎟ ⎥ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ 2 2 2 5 ⎢⎝ 2 ⎠ 5 ⎢ ⎥ ⎠ ⎦ ⎠ ⎦ ⎝ ⎠ ⎝ ⎣ ⎣⎝ n n ⎡ ⎞ ⎞ ⎛ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1+ 5 1 − 5 ⎛ 1 − 5 ⎞⎤ ⎟ ⋅⎜ ⎟ ⋅⎜ + 1 ⎟⎟⎥ + 1 ⎟⎟ − ⎜⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠⎥⎦ ⎠ ⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎣ n n ⎡ ⎤ ⎞ ⎞ ⎛ ⎛ 1 1+ 5 1 1− 5 1 ⎟ ⋅ 3− 5 ⎥ ⎟ ⋅ 3+ 5 −⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ 2 ⎟⎠ 2 5 ⎢⎝ 2 ⎠ 2 ⎥ ⎝ ⎣ ⎦ ( ) ( ) Beispiel: Fibonacci-Zahlen n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ 1 Programm & Grundlagen Formel von Binet: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.60 Induktionsanfang F(1) ∧ F(2): F(1) = 1 ∧ F(2) = 1 Induktionsschritt F(n) ∧ F(n+1) ⇒ F(n+2): F (n + 2 ) = F (n + 1 ) + F (n ) n n ⎡ ⎤ ⎛1− 5 ⎞ 1 1 ⎛1+ 5 ⎞ 1 ⎟ ⋅ 3− 5 ⎥ ⎟ ⋅ 3+ 5 −⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ 2 ⎟ ⎜ 2 5 ⎢⎝ 2 ⎠ 2 ⎥ ⎠ ⎝ ⎣ ⎦ ⎡⎛ 1 + 5 ⎞n ⎛ 1 + 5 ⎞2 ⎛ 1 − 5 ⎞n ⎛ 1 − 5 ⎞2 ⎤ NR 1 ⎟ ⎥ ⎟ ⋅⎜ ⎟ −⎜ ⎟ ⋅⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ n +2 n +2 ⎡ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎥ 9 ⎟ ⎜ 2 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎠ ⎦ ⎝ ⎣ ( ) ( ) 9 Beispiel: Fibonacci-Zahlen n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ 1 Programm & Grundlagen Formel von Binet: 2 Funktionen (Fkt.) Beweis (vollständige Induktion): 3 Lineare Fkt./Gleichungen 4 Quadrat. Fkt./Gleichungen 5 Exponentialfkt. Dr. Jürgen Roth 1.61 Induktionsanfang F(1) ∧ F(2): F(1) = 1 ∧ F(2) = 1 Induktionsschritt F(n) ∧ F(n+1) ⇒ F(n+2) 9 9 Induktionsschluss: ∀n∈N n n ⎡ 1 ⎛1+ 5 ⎞ ⎛1− 5 ⎞ ⎤ ⎟ ⎥ ⎟ −⎜ F (n ) = ⋅ ⎢⎜⎜ ⎟ ⎜ 5 ⎢⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎟⎠ ⎥ ⎣ ⎦ #