Anforderungen an heutige Datensicherungsverfahren und

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Anforderungen an heutige Datensicherungsverfahren und deren
praktische Umsetzung
In Zeiten immer schneller wachsender Datenvolumen im IT-Umfeld, werden besondere
Anforderungen an das verwendete Datensicherungsverfahren gestellt. Die Verantwortung für
die Erfüllung dieser Anfordungen liegt bei dem IT-Verantwortlichen des jeweiligen
Unternehmens. Die Anforderungen können grob in die folgenden Kategorien gegliedert
werden:
Tabelle 1
Sicherheit
Wirtschaftlichkeit
Anforderungen an Datensicherungssysteme
Datenintegrität
Für eine möglichst hohe Datenintegrität müssen die
Sicherungsbänder regelmäßig hinsichtlich Lesbarkeit überprüft
werden.
Desaster Recovery
Mechanismus
Die Wiederherstellung eines lauffähigen Systems auf Grundlage
des zuletzt gesicherten Datenbestandes muss mit den verfügbaren
Mechanismen des Datensicherungssystems gewährleistet werden
können.
Redundanz
Das Datensicherungssystem sollte Mechanismen zur Vermeidung
eines Single-Point-of-Failures bieten.
Minimierung laufender
Kosten
Zur Minimierung der laufenden Kosten ist die Minimierung des
administrativen Aufwandes für die Durchführung und die Kontrolle
der täglichen Datensicherung notwendig.
Das Datensicherungssystem sollte sich in vorhandene oder noch
anzuschaffende Überwachungsprodukte integrieren lassen.
Die Anschaffungskosten für ein Datensicherungssystem sind
unbedingt im Zusammenhang mit der Skalierbarkeit zu betrachten.
Eine zu kleine Dimensionierung des Datensicherungssystems kann
Minimierung einmaliger sich zu einem späteren Zeitpunkt als wesentlich kostspieliger
Kosten
erweisen als eine im Vorfeld ausreichend große Dimensionierung.
In diesem Zusammenhang ist es in Bezug auf die Dimensionierung
hilfreich, auf die Kenntnisse eines erfahrenen strategischen
Partners zurückzugreifen.
Skalierbarkeit des Datensicherungssystems
Investitionsschutz
Bei der Einführung eines Datensicherungssystems ist darauf zu
achten, dass es mit der IT-Infrastruktur mit wachsen kann. Die
Anschaffung eines zweiten zusätzlichen Systems aufgrund zu
geringer Kapazitäten ist in der Regel wesentlich kostspieliger.
Unterstützung einer Vielzahl von Client-Plattformen
Unter dem Gesichtspunkt des Investitionsschutzes sollte das
Datensicherungssystem eine Vielzahl von Client-Plattformen
unterstützen. Dazu sind auch Sicherungsagenten für Datenbanken
zu zählen, die eine Online Sicherung der Datenbank im Betrieb
ermöglichen. Erst mit derartigen Agenten ist die Gewährleistung
einer maximalen Verfügbarkeit von Datenbanken (z. B. Oracle,
DB/2 oder Lotus Notes) möglich.
Geschwindigkeit
Zeitaufwand für die
tägliche
Datensicherung und
die vollständige
Wiederherstellung von
Systemen
Im Katastrophenfall ist der Zeitaufwand für die Wiederherstellung
unternehmenskritischer Systeme ein schwerwiegender und nicht
zu unterschätzender Faktor.
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An der Goymark 23, 44263 Dortmund, http://www.adcon.de
Tel: 0231-946164-0, Fax: -14, Email: [email protected]
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Mögliche Szenarien zur praktischen Umsetzung einer Datensicherung
Die möglichen Szenarien können grundsätzlich hinsichtlich zentraler und dezentraler
Datensicherung unterschieden werden. Die dezentrale Datensicherung ist hierbei die
einfachste Form der Datensicherung. Im gleichen Zuge mit der Darstellung der Szenarien
werden auch die Pro und Contra diskutiert.
Dezentrale Datensicherung
Die dezentrale Datensicherung wird lokal an jedem Server durchgeführt. Hierbei ist
Voraussetzung, dass jeder zu sichernder Server über ein eigenes Bandlaufwerk verfügt.
Abbildung 1
Dezentrale Datensicherung
Server
Bandlaufwerk
Server
Bandlaufwerk
Server
Bandlaufwerk
Die Praktikabilität ist stark abhängig von dem zu sichernden Datenvolumen. Bei einem zu
sichernden Datenvolumen pro Server, das die Kapazität eines Sicherungsbandes übersteigt,
fällt ein noch höherer administrativer Aufwand für den weiteren Bandwechsel an als das
ohnehin schon für den täglich notwendigen Bandwechsel der Fall ist.
Zusätzlich muss ein erhöhter Aufwand für die Überwachung der Sicherung betrieben
werden, um festzustellen, wann ein weiterer Bandwechsel zu erfolgen hat. Im ungünstigsten
Fall wird der notwendige Bandwechsel zu spät festgestellt, so dass die Datensicherung in
einem vorhandenen täglichen Zeitfenster nicht fertiggestellt werden kann.
Die Bandverwaltung – Ermitteln des jeweils benötigten Sicherungsbandes für die Sicherung
bzw. Wiederherstellung eines Systems – erfolgt manuell. Hierbei spielt die Fehlerquelle
Mensch eine nicht unerhebliche Rolle.
Die Sicherstellung der Datenintegrität ist bei diesem Szenario nicht zu gewährleisten, da ein
regelmäßiges Überprüfen des Mediums Band durch einen Verify in der Regel zu
zeitaufwendig ist.
Dezentrale Datensicherung mit zentraler Administration
Bei räumlich getrennten Lokationen besteht bei der dezentralen Datensicherung auch die
Möglichkeit einer zentralen Administration, vorausgesetzt das eingesetzte Produkt
unterstützt diese Funktion. Hier würde auf dem zu sichernden Server ein eigenes
Sicherungssystem die Daten z. B. auf einem kleinen Bandroboter sichern.
Die Konfiguration des Sicherungssystems und die Kontrolle der Sicherungsläufe könnte
zentral geschehen.
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Abbildung 2
Dezentrale Datensicherung mit zentraler Administration
Server
Standort
A
Bandlaufwerk
Server
Standort
B
Bandlaufwerk
Adm
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Server
Standort
X
Bandlaufwerk
Administrator-Platz
Zentrale Datensicherung
Die zentrale Datensicherung ist eine logische Konsequenz der Serverzentraliserung. Hierbei
werden die Datenbestände der vorhandenen Server über eine Netzwerkverbindung im
Allgemeinen auf einem Bandroboter – im folgenden Tape Library bezeichnet – gesichert. Für
einen höchstmöglichen Netzwerkdurchsatz empfiehlt sich der Aufbau eines separaten
geswitchten Netzwerksegmentes für die Datensicherung. Vor allem beim Wiederherstellen
von Datenbeständen erweist sich diese Maßnahme als sinnvoll, da der normale
Netzwerkbetrieb hinsichtlich Durchsatz von der Rücksicherung nicht beeinträchtigt wird.
Der Sicherungsserver verwaltet bei diesem Szenario die Bandmedien selbständig. Ein
Eingreifen durch einen Administrator ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Die
Softwarekomponente übernimmt die Steuerung der per Zeitplan definierten Sicherungsläufe.
Abbildung 3
Zentrale Datensicherung
SicherungsClient
Sicherungs- SicherungsClient
Client
SicherungsClient
SicherungsClient
Tape Library
SicherungsBänder
SicherungsServer
Bandlaufwerke
Interne Prozesse sorgen für die Reorganisation der Sicherungsbänder. Hierbei werden die
noch aktuellen Datenbestände auf noch teilweise freie Bänder umkopiert, so dass wieder
vollständig freie Bänder verfügbar sind. Auf den Bändern entstehen Leerräume durch den
mittels Aufbewahrungsfristen definierten Verfall von Daten. Der positive Nebeneffekt ist die
dabei automatisch erfolgende Überprüfung der Datenintegrität.
Die für die Verwaltung benötigten Informationen – welche Daten von welchem Server auf
welchem Band gespeichert sind – werden von dem Sicherungsserver in einer Datenbank
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geführt. Diese Datenbank ist der neuralgische Punkt eines zentralen Sicherungssystems.
Hierbei ist darauf zu achten, dass das Sicherungssystem über geeignete
Sicherheitsmechanismen zur Gewährleistung der Datenbankintegrität verfügt.
Im Falle einer Wiederherstellung eines Serversystems sind zentrale
Datensicherungssysteme in der Regel bezüglich der Geschwindigkeit im Vorteil, da sie für
das Lesen der Sicherungsdaten von den Bändern mehrere Bandlaufwerke parallel nutzen
können. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein ausreichend performantes Netzwerk.
Der Administrator des Sicherungssystems hat im normalen Tagesgeschäft lediglich noch die
Aufgabe, den Ablauf der Datensicherung zu kontrollieren und Sicherungsbänder aus der
Tape Library auszulagern. Sinnvollerweise werden die Sicherungsdaten doppelt auf den
Sicherungsbändern gelagert für den Fall, dass ein Sicherungsband einmal einen Defekt
aufweist. Die ursprünglichen Daten können dann von der Kopie wiederhergestellt werden.
Abbildung 4
Zentrale Datensicherung von über WAN angebundenen Niederlassungen
SicherungsClient
Sicherungs- SicherungsClient
Client
SicherungsClient
SicherungsClient
Tape Library
WAN
Router
SicherungsBänder
Bandlaufwerk SicherungsServer
SicherungsBand mit
aktuellem
Snapshot
WAN
Router
Bandlaufwerke
SicherungsClient
Bandlaufwerk
SicherungsClient
Bandlaufwerk
Auch bei über WAN angebundenen Niederlassungen kann eine zentrale Datensicherung
durchgeführt werden. Nach der initialen Vollsicherung werden durch intelligente
Sicherungssysteme ausschließlich nur noch die Deltas (Differenzen) zum vorhergehenden
Sicherungslauf zum Sicherungsserver übertragen. Dadurch wird das durch die
Datensicherung aufkommende Datenvolumen auf ein Mindestmaß begrenzt.
Bei der kompletten Wiederherstellung eines über ein WAN gesicherten Systems kann die
Rücksicherung wegen der geringen Netzwerkbandbreite nicht über die Netzwerkverbindung
stattfinden. Als Lösung für dieses Problem bieten ausgeklügelte Sicherungssysteme die
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Möglichkeit, am Sicherungsserver einen aktuellen Snapshot des Datenbestandes eines
gesicherten Servers auf einem Bandsatz zusammen zu stellen. Dabei werden die benötigten
Datenbankinformationen und die eigentlichen Sicherungsdaten zusammengeführt. Dieser
Bandsatz kann dann lokal an dem wiederherzustellenden System für die Rücksicherung
verwendet werden.
Abbildung 5
Zentrale Datensicherung im Zusammenspiel mit einem SAN
SicherungsClient
Sicherungs- SicherungsClient
Client
SicherungsClient
SicherungsClient
SAN
Tape Library
SicherungsBänder
DiskStorageServer
SicherungsServer
Bandlaufwerke
Unter Umständen ist bereits oder soll in Zukunft ein SAN (Storage Area Network)
implementiert werden. In diesem Fall sollte darauf geachtet werden, dass das
Sicherungssystem in ein SAN mit eingebunden werden kann.
Die nächst sicherere Variante wäre ein Konstrukt aus zwei Sicherungsservern und einer
Shared Tape Library. Die freien Sicherungsmedien stehen beiden Servern zur Verfügung.
Jedoch besteht eine logische Trennung zwischen den Datenbeständen beider
Sicherungsserver.
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Abbildung 6
Zentrale Datensicherung im Zusammenspiel mit einem SAN und shared Tape Library
SicherungsClient
Sicherungs- SicherungsClient
Client
SicherungsClient
SicherungsClient
SAN
Shared Tape Library
DiskStorageServer
SicherungsServer A
SicherungsServer B
SicherungsBänder
Server
A + B Bandlaufwerke
In diesem Fall wäre eine Server Redundanz gegeben – vorausgesetzt, das Fibre Channel
Konstrukt ist ebenfalls redundant ausgelegt. Andernfalls wäre dies wiederum ein SinglePoint-of-Failure. Gegen den Ausfall der Tape Library wäre man jedoch noch nicht
abgesichert. Diesem Problem könnte man mit einer Hochverfügbarkeitslösung
entgegentreten.
Bei der Erweiterung der vorhergehenden Konfiguration durch eine weitere Tape Library, die
in einem räumlich und brandschutztechnisch getrennten Bereich stehen sollte, und der
Implementierung einer Server to Server Communication für den Abgleich der DatenbestandKopie des jeweiligen Servers – jeder Server hält dann den gesamten Datenbestand in der
zugeteilten Tape Library vor – erhält man das höchstmögliche Maß an Sicherheit.
Abbildung 7
Zentrale Datensicherung im Zusammenspiel mit einem SAN und 2 Tape Libraries
SicherungsClient
Sicherungs- SicherungsClient
Client
SicherungsClient
SicherungsClient
SAN
DiskStorageServer
SicherungsServer A
SicherungsServer B
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Tape Library A
Tape Library B
SicherungsBänder
Bandlaufwerke
SicherungsBänder
Bandlaufwerke
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Wenn jeweils ein Server und eine Tape Library räumlich von einander getrennt in separaten
Brandabschnitten stehen, ist sichergestellt, dass auch in einem Katastrophenfall der
gesamte Datenbestand noch verfügbar ist. Eine Hochverfügbarkeitslösung könnte so
aussehen, dass die Serversoftware von Server A in einem Idle Zustand ebenfalls auf Server
B läuft und bei Ausfall von Server A dessen Aufgaben auf Server B übernimmt. Gleiches gilt
analog umgekehrt.
Tabelle 2
Bewertung der Datensicherungsszenarien
Kategorie
Detail
Sicherheit
Datenintegrität
Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 Szenario 5
-
Desaster Recovery
Mechanismus
Redundanz
Tabelle 3
-
+1
+
+
+
+
+
+
+
+
++3
2
Bewertung der Datensicherungsszenarien
Kategorie
Detail
Wirtschaftlichkeit
Minimierung laufender
Kosten
-
+4
+
+
+
Minimierung einmaliger
Kosten
-
+5
+
+
+
Investitionsschutz
-
+
+
+
+
Zeitaufwand für die
tägliche Datensicherung
und die vollständige
Wiederherstellung von
Systemen
-
+
++
++
++
Geschwindigkeit
Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 Szenario 5
1
Durch die bei der Reorganisation der Bänder automatisch durchgeführten Medienüberprüfung ist eine
Datenintegrität gewährleistet.
2
Eine Redundanz existiert lediglich hinsichtlich der Bandlaufwerke in der Tape Library.
3
Eine Redundanz ist sowohl hinsichtlich des Servers als auch der Tape Library gegeben.
4
Eine zentrale Administration und Kontrolle ist möglich. Manuelle Bandwechsel sind nicht mehr notwendig.
5
Heutige Datensicherungssysteme sind hinsichtlich anschließbarer Tape Libraries und der Unterstützung weitere
Bandlaufwerke skalierbar. In diesem Fall fällt eine Erweiterung der Speicherkapazität deutlich günstiger aus als
die Anschaffung eines weiteren Sicherungssystems.
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