Persönlichkeitsstörungen

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Persönlichkeitsstörungen
Als Persönlichkeitsstörungen bezeichnet man in der Psychiatrie und Klinischen Psychologie verschiedene überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster, die von einem flexiblen, situationsangemessenen ("normalen") Erleben und Verhalten in jeweils charakteristischer Weise abweichen. Sie sind durch relativ starre mentale Reaktionen und Verhaltensformen gekennzeichnet, vor allem in Situationen, die für die
jeweilige Person konflikthaft sind. Die persönliche und soziale Funktions- und Leistungsfähigkeit ist meistens beeinträchtigt.
Persönlichkeitsstörungen werden nach charakteristischen Merkmalen unterteilt, wobei jedoch häufig Überschneidungen vorkommen. In der Psychiatrie und Klinischen
Psychologie wurden verschiedene Typologien bzw. Klassifikationssysteme entwickelt, wie ICD-10 und DSM-IV.
F21
Schizotypische Persönlichkeitsstörung
Die Schizotypische Persönlichkeitsstörung oder schizotype Störung (nicht zu verwechseln
mit der schizoiden Persönlichkeitsstörung) zeichnet sich aus durch ein tiefgreifendes Verhaltensdefizit im zwischenmenschlichen bzw. psychosozialen Bereich. Das äußert sich in Verhaltens-Eigentümlichkeiten, mangelnder Fähigkeit zu engen persönlichen Beziehungen und
Verzerrungen in Denken und Wahrnehmung. Das Auftreten ist oft schrullig und exzentrisch.
Im ICD-10 wird diese Störung den "schizophrenen und wahnhaften Störungen" (F2x) zugeordnet, im DSM-IV den Persönlichkeitsstörungen, wo sie zusammen mit der schizoiden und
der paranoiden Persönlichkeitsstörung dem "schizophrenen Spektrum" zugeordnet wird.
F60.0
Paranoide Persönlichkeitsstörung
Die paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.0) ist gekennzeichnet durch Misstrauen
(bis hin zur häufigen Annahme von Verschwörungen, um Ereignisse zu erklären), Streitsucht, dauernden Groll und starke Selbstbezogenheit. Handlungen bzw. Äußerungen anderer Personen werden häufig als feindlich missgedeutet.
F60.1
Schizoide Persönlichkeitsstörung
Im ICD-10 wird die schizoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.1) (nicht zu verwechseln
mit der schizotypischen Persönlichkeitsstörung) so beschrieben: "Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken
und Freude zu erleben." In der wissenschaftlichen Diskussion wird auch der Begriff der "Secret Schizoid" (Heimlich Schizoide) behandelt. "Es gibt viele fundamental schizoide Personen,
die (nach außen) einen verbindlichen, interaktiven Persönlichkeitsstil zeigen. Diese Patienten
gehören zur Kategorie, die ich als 'heimlich schizoid' bezeichne", schreibt Ralph Klein in "Disorders of the self".
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60.2
Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Typisch für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) sind Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, fehlendes Schuldbewusstsein sowie geringes Einfühlungsvermögen in andere. Oft besteht eine niedrige Schwelle für aggressives bzw. gewalttätiges Verhalten, eine geringe Frustrationstoleranz sowie
mangelnde Lernfähigkeit aufgrund von Erfahrung. Beziehungen zu anderen Menschen werden eingegangen, sind jedoch nicht stabil.
Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung kommen häufig mit dem Gesetz in Konflikt.
Der ältere Begriff "Psychopathie" für diese Störung wird in der aktuellen deutschen Literatur
nicht mehr verwendet.
60.3
Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.3)
sind impulsives Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ständig wechselnde, oft
unvorhersehbare und launenhafte Stimmungslagen, Unfähigkeit zur Vorausplanung, heftige
Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten und mangelnde Impulskontrolle welche ein überdauerndes Erlebens- und Verhaltensmuster darstellen. Ferner besteht eine
Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können
unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale
Instabilität und mangelnde Impulskontrolle, und der Borderline-Typus der auch als Borderline-Persönlichkeitsstörung bekannt ist.
F60.31
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) ist eine schwere Persönlichkeitsstörung, die
sich durch sehr wechselhafte Stimmungen, gestörte zwischenmenschliche Beziehungen,
mangelndes Selbstvertrauen und autoaggressive Verhaltensweisen äußert. Entsprechenden
Personen mangelt es an der Fähigkeit sich selbst "wahrzunehmen" bzw. selbstbezogen zu
fühlen. Borderline-Persönlichkeiten neigen darüber hinaus zum Substanzmissbrauch und zur
Promiskuität. Äußere Anzeichen sind häufig Schnitt- u. Brandwunden an den Extremitäten,
welche von autoaggressivem Verhalten herrühren. Diese Störung wird häufiger bei Frauen
diagnostiziert. Diese Instabilitäten ziehen oft das persönliche Umfeld in Mitleidenschaft und
beeinträchtigen so Alltag, langfristige Lebensplanung und das Selbstbild.
Während der Merkmalskatalog der American Psychiatric Association (DSM-IV) von einer
Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr. 301.83) spricht, benennt der Katalog der
WHO (ICD-10) die "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" (F60.3), von der der Borderline-Typus (F60.31) eine Unterform darstellt.
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Im DSM-IV, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:
Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im
Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.
Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
-
Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden.
Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
-
Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch
einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
-
Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der
Selbstwahrnehmung.
-
Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben,
Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essstörungen“). Beachte: Hier
werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
-
Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder
Selbstverletzungsverhalten.
-
Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie (krankhafte Gereiztheit), Reizbarkeit oder Angst, wobei diese
Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
-
Chronische Gefühle von Leere.
-
Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
-
Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere
dissoziative Symptome.
F60.4
Histrionische Persönlichkeitsstörung
Kennzeichnend für die histrionische Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.4), früher als hysterische Persönlichkeitsstörung bezeichnet, sind Übertreibung, theatralisches Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung, Oberflächlichkeit, labile Stimmungslage, gesteigerte Beeinflussbarkeit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung und der Wunsch, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität.
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F60.5
Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung
Die anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.5), ist gekennzeichnet
durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus, übertriebene Gewissenhaftigkeit, ständige Kontrollen, allgemein große Vorsicht und Starrheit in Denken und Handeln, die sich als Unflexibilität, Pedanterie und Steifheit zeigt.
Typisch ist des Weiteren die übermäßige Beschäftigung mit Details und Regeln, so dass die
eigentliche Aktivität oftmals in den Hintergrund tritt. Es können beharrliche und unerwünschte
Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen.
Die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen ist häufig vermindert. In zwischenmenschlichen
Beziehungen wirken Betroffene dementsprechend kühl und rational. Die Anpassungsfähigkeit an die Gewohnheiten und Eigenheiten der Mitmenschen ist eingeschränkt. Vielmehr wird
die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen erwartet.
Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung sind meist übermäßig leistungsorientiert
und perfektionistisch. Daher erweisen sie sich im Arbeitsleben als fleißig, übermäßig gewissenhaft und übergenau, wobei der überstrenge Perfektionismus die Aufgabenerfüllung mitunter verhindert. Ihre Angst vor Fehlern behindert die Entscheidungsfähigkeit der Betroffenen. Etwa 1 Prozent Gesamtbevölkerung sind von einer anankastischen Persönlichkeitsstörung betroffen.
F60.6
Ängstlich-(vermeidende) Persönlichkeitsstörung
Die ängstliche Persönlichkeitsstörung (auch: Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung,
ICD-10: F60.6) ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorge bis hin zur Überzeugung, abgelehnt zu werden, unattraktiv oder minderwertig zu sein. Folgen sind andauernde Angespanntheit und Besorgtsein, der Lebensstil ist wegen des starken Bedürfnisses nach Sicherheit starken Einschränkungen unterworfen. Teilweise sind Betroffene überempfindlich gegenüber Ablehnung oder Kritik.
F60.7
Abhängige Persönlichkeitsstörung
Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer, Abhängigkeit
von und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst
sorgen zu können und der Angst, von einer nahestehenden Person verlassen zu werden und
hilflos zu sein.
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F60.8
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich aus durch mangelndes Selbstbewusstsein und Ablehnung der eigenen Person nach innen, wechselnd mit übertriebenem und
sehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein nach außen, sie zeigen also ein durchgreifendes
Muster von Grandiosität. Daher sind diese Personen immer auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung, wobei sie anderen Menschen wenig echte Aufmerksamkeit schenken. Sie haben ein übertriebenes Gefühl von Wichtigkeit, meinen eine Sonderstellung einzunehmen und auch zu verdienen. Sie zeigen ausbeutendes Verhalten und einen Mangel an
Empathie. Es können wahnhafte Störungen mit Größenideen auftreten. Zudem zeigen Betroffene eine auffällige Empfindlichkeit gegenüber Kritik, die sie nicht selten global verstehen,
was in ihnen Gefühle der Wut, Scham oder Demütigung hervorruft.
Einige Tiefenpsychologen meinen, dass bei Betroffenen die ideale Vorstellung von sich
selbst mit dem realen Selbst in gewisser Weise verschmolzen ist. Weiter ist das Selbst gespalten in Ideal-Selbst und entwertetes Selbst. Diese Selbstrepräsentanzen werden dann auf
äußere Objekte projiziert.
Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung: ca. 1,0 %, wobei beachtet werden muss, dass verschiedene Klassifizierungsverfahren und unterschiedliche Diagnosen diesen Wert zwischen
0,5% und 2,5% schwanken lassen.
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung wird im ICD 10 nur unter der Rubrik "Andere spezifische Persönlichkeitsstörungen (F 60.8)" aufgeführt, jedoch nur im Anhang I der Ausgabe
"Forschungskriterien" weiter charakterisiert, obwohl sie als Persönlichkeitsdiagnose häufig
gebraucht wird. Im anderen großen, multiaxialen Klassifikationssystem, dem DSM-IV der
American Psychatric Association, wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung auf Achse-II
verortet, genauer im Cluster B, der die "launisch, dramatisch, emotionalen" Persönlichkeitsstörungen
beinhaltet,
so
auch
zum
Beispiel
unter
anderem
die
Borderline-
Persönlichkeitsstörung.
Klassifikation der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) nach ICD und DSM
ICD-10
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung wird im ICD 10 nur unter der Rubrik „Andere
spezifische Persönlichkeitsstörungen (F 60.8)“ aufgeführt, jedoch nicht weiter charakterisiert, obwohl sie als Persönlichkeitsdiagnose häufig gebraucht wird.
DSM-IV
- Ein tief greifendes Muster von Großartigkeit (in Fantasie oder Verhalten), Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der
folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
- hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt z.B. die eigenen
Leistungen und Talente; erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen
anerkannt zu werden),
- ist stark eingenommen von Fantasie grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe,
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- glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen
verkehren zu können,
- verlangt nach übermäßiger Bewunderung,
- legt ein Anspruchdenken an den Tag, d.h. übertriebenen Erwartungen an eine
besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen
Erwartungen,
- ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus
anderen, um eigene Ziele zu erreichen,
- zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht willens, die eigenen Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren,
- ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie,
- zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Handlungen.
Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
Die Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes
Muster negativistischer Einstellungen und passiven Widerstandes gegenüber Anregungen
und Leistungsanforderungen, die von anderen Menschen kommen. Sie fällt insbesondere
durch passive Widerstände gegenüber Anforderungen im sozialen und beruflichen Bereich
auf und durch die häufig ungerechtfertigte Annahme, missverstanden, ungerecht behandelt
oder übermäßig in die Pflicht genommen zu werden. Ein eigener DSM-Code existiert nicht
und in der ICD-10 und ihren Vorläuferinnen wird die Störung nur in F60.8 aufgeführt, aber
nur in der Ausgabe "Forschungskriterien" im Anhang I durch Kriterien genauer beschrieben.
Kombinierte Persönlichkeitsstörung
Eine kombinierte Persönlichkeitsstörung wird diagnostiziert, wenn den Symptomen der Betroffenen keine bestimmten Persönlichkeitsstörungen zuzuordnen sind, sondern die Symptome sich aus verschiedenen Symptomen unterschiedlicher Persönlichkeitsstörungen zusammensetzen. So kann die betroffene Person z.B. paranoide, schizoide und emotionalinstabile Verhaltensweisen gleichzeitig aufweisen, ohne aber in eines der Schemen zu passen.
Persönlichkeitsentwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kinder und Jugendlichen finden sich in seltenen Fällen Vorformen oder Risikokonstellationen von Persönlichkeitsstörungen. Da die Entwicklung der Persönlichkeit noch nicht vollendet ist, spricht man hier eher von einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung.
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Kategorisierung
ICD 10
Cluster A
DSM IV
paranoide PS (F60.0)
sonderbar, exzentrisch schizoide PS (F60.1)
paranoide PS
schizoide PS
schizotypische PS
emotional instabile PS: vom Borderline-Typ Borderline PS
Cluster B
oder vom impulsiven Typ (F 60.3)
dramatisch, emotional histrionische PS (F60.4)
histrionische PS
dissoziale PS
dissoziale PS (F60.2)
narzisstische PS
ängstliche PS (F60.6)
selbstunsichere PS
Cluster C
abhängige PS (F60.7)
abhängige PS
ängstlich, vermeidend
anankastische PS (F60.5)
zwanghafte PS
passiv aggressive PS (F60.8)
(passiv aggressive PS)
Die Behandlung
Die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen erfolgt in erster Linie mit psychotherapeutischen Verfahren, am häufigsten mit psychoanalytischer, interpersoneller (nach
Lorna S. Benjamin) kognitiver (nach Aaron T. Beck oder Marsha M. Linehan) und
verhaltenstherapeutischer Ausrichtung. Therapien dauern oft viele Jahre, stellen
große Ansprüche an die Therapeuten und sind häufig nicht erfolgreich. Bei manchen
Typen ist Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten vorhanden (z. B. BorderlinePS), bei anderen die Tendenz zu Drogenmissbrauch (z. B. Narzisstische PS) oder
Delinquenz und Gewalttätigkeit. Alle diese Faktoren erschweren die therapeutische
Arbeit.
In einer Metastudie konnte eine bessere Wirkung der Psychodynamischen Psychotherapie gegenüber der kognitiv, behavioralen Therapie gefunden werden. Allerdings
lassen die Ergebnisse nur schlecht einen direkten Vergleich zu.
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