Trainingsbeispiele 1. A, B und C seien Aussagen. Formalisieren sie die folgenden umgangssprachlich formulierten Verknüpfungen der Aussagen A, B und C im aussagenlogischen Kalkül. a) „ A oder b) c) d) e) f) g) B ist falsch“. „ A und B schließen einander aus“. „ A oder B gilt aber A und B schließen einander aus“ „Aus B folgt, dass sowohl A als auch B gilt.“ „ A gilt genau dann, wenn B nicht gilt.“ „Weil sowohl A als auch B nicht gelten, muss C zutreffen.“ „Unter der Bedingung dass A oder B zutrifft, schließen wir, dass C keinesfalls gelten kann.“ A noch B ist eine notwendige Bedingung für C .“ „ C trifft zu obwohl weder A noch B gelten.“ „ C kann nicht zutreffen wenn sowohl A als auch B wahr sind.“ „Aus A folgt C und aus B folgt C .“ „Sowohl A als auch B sind hinreichend für C .“ „Es ist hinreichend für C , wenn sowohl A als auch B (d.h. beide gleichzeitig) h) „Weder i) j) k) l) m) gelten.“ n) „Es ist notwendig für C , dass sowohl A als auch B gelten.“ Bemerkung: Die Formalisierung ist nicht immer eindeutig. 2. Formalisieren sie die folgenden umgangsprachlichen Verknüpfungen der Aussageformen A(x), B (x) und C (x) mit Hilfe von Quantoren. x so dass sowohl A(x) als auch B (x) zutreffen.“ „ A(x) und B (x) sind beide für zumindest ein x wahr.“ „Es gibt kein x für welches sowohl A(x) als auch B (x) zutreffen.“ „Für jedes x ist A(x) oder B (x) falsch.“ „Wenn für alle x die Aussage A(x) wahr ist, dann gilt die Aussage B .“ (B ist hier eine Aussage, deren Wahrheitsgehalt unabhängig von x bestimmt werden a) „Es gibt ein b) c) d) e) kann.) x für welches A(x) gilt ist immer auch ein x für welches B (x) gilt.“ „Jene x für die A(x) zutrifft sind genau die x für die B (x) gilt.“ „Für alle x für die A(x) und B (x) wahr sind, gilt auch C (x).“ f) „Ein g) h) 1 i) „Man kann ein gilt.“ x finden, sodass zwar A(x) und B (x) gelten, aber C (x) nicht j) „Die Gültigkeit von A(x) und B (x) impliziert die Gültigkeit von hängig davon, wie x gewählt wird.“ k) „Wenn ein x gefunden werden kann, für das weder gilt für alle y die Aussage C (y ).“ C (x) unab- A(x) noch B (x) gilt, dann A(x) nicht für alle x falsch ist, so ist B (y) zumindest für ein y richtig.“ „Für alle x gilt, dass A(x) und C (x) einander ausschließen.“ l) „Falls m) 3. Formalisieren sie die umgangssprachlichen Sätze und bilden sie auch die Negation. x so dass die Aussage P (x; y) für alle y zutrifft. Zu jedem y lässt sich ein x finden, so dass die Aussage P (x; y ) zurtrifft. Es gilt für alle x, dass P (x; y ) zutrifft und zwar unabhängig davon, wie y a) Es gibt zumindest ein b) c) gewählt wird. y gilt P (x; y) für alle x. Zu jedem y existiert ein x so dass P (x; y ) nicht zutrifft. Alle x haben die Eigenschaft, dass P (x; y ) nicht für alle y wahr sein kann. d) Für kein e) f) 2 4. Rechenregeln für Mengenoperationen Sei X eine Menge und A; B; C Teilmengen von X . Zeigen Sie mit Hilfe der logischen Tautologien folgende Mengengleichheiten: a) b) c) d) e) A \ B = B \ A, A [ A = A, c c c (A \ B ) = A [ B , A \ (B [ C ) = (A \ B ) [ (A \ C ), A [ Ac = X . 5. Prädikative Mengen Finden sie möglichst einfache prädikative Darstellungen der folgenden Mengen: a) Die Menge aller positiven Lösungen der Gleichung b) Die Menge aller reellen Zahlen zwischen 1 x 2 . = 1 und . c) Die Menge aller rationalen Zahlen, deren Nenner den Faktor f ; ; ; ; ; ; ; ; g. Die Menge f ; ; ; ; ; ; : : : g. d) Die Menge e) 64 27 8 1 0 1 8 27 64 1 5 9 13 17 21 3 5 enthält. 6. Bild und Urbild Bestimmen Sie für folgende Funktionen f (A) und das Urbild f 1 (B ): a) b) c) f und Mengen A und B jeweils das Bild f : R ! R, x 7! x + 3, A = f1; 2; 5g, B = fx 2 R : 1 < x < 3g, f : R ! R, x 7! x 1, A = fx 2 R : 1 < x < 1g, B = f 1; 0g, f : R ! R, x 7! 3, A = f0g [ fx 2 R : 1 < x < 2g, B = f3g. 2 7. Injektiv, surjektiv, bijektiv Sind die folgenden Abbildungen injektiv, surjektiv oder bijektiv? Begründen Sie Ihre Antwort. a) b) c) d) f : N ! N, n 7! n , f : Z ! Z, n 7! n , f : R ! R , x 7! x + 1, f : R ! R, x 7! 4x + 1, 2 2 + 2 8. Restriktion von Funktionen Gegeben seien die Mengen X = f1; 2; 3; 4; 5; 6g, Y = f; ; ; ; ; ; ; g und eine Funktion f : X ! Y mit folgender Zuordnungsvorschrift: 7 ; 7! ; 7! ; 7! ! Geben Sie eine Teilmenge A X mit vier Elementen an, so dass die Restriktion f jA injektiv ist. Gibt es mehr als eine Möglichkeit, A zu wählen? Geben Sie eine Teilmenge B Y an, so dass g X ! B , x 7! f x eine 1 a) b) 7! ; 2 7! ; 3 4 5 6 : ( ) surjektive Funktion definiert. c) Geben Sie möglichst große Teilmengen A X und B Y an, so dass h : A ! B , x 7! f (x) eine bijektive Funktion definiert. Geben Sie auch die Umkehrabbildung an. 4 9. Einfache Relationen Sei M = f1; 2; 3g. Sind die folgenden Relationen auf )symmetrisch? a) b) c) d) R R R R 1 2 3 4 = M reflexiv, transitiv, (anti- ;, M M, = f(1; 1); (1; 2); (1; 3)g, = f(1; 2); (2; 1); (1; 3); (3; 1); (2; 2)g. = 10. Noch mehr Relationen Sind die folgenden Relationen reflexiv, transitiv, (anti-)symmetrisch? a) Sei M die Menge aller HörerInnen dieser Veranstaltung und für x; y 2 M gelte x R y genau dann, wenn die Körpergröße von x und y höchstens um 2cm differiert. b) Sei M := f101; 110; 200; 201; 111; 102; 300g und für x; y dann, wenn x und y die selbe Ziffernsumme haben. 2 M gelte x R y genau 11. Maximale und minimale Elemente Seien a; b 2 N. Wir sagen a teilt b (kurz: ajb), wenn es ein q 2 N gibt, so dass aq = b gilt. Dann ist j eine Ordnungsrelation auf N. Geben Sie (falls existent) alle maximalen Elemente, Maxima, minimalen Elemente und Minima (bezüglich j) der folgenden Mengen an: a) b) M := fn 2 N : nj24g n f24g, M := fn 2 N : nj24g [ f5g. 12. Eine geometrische Äquivalenzrelation Für beliebige Zahlen R a; b; c 2 R mit (a; b) 6= (0; 0) nennen wir die Menge f(x; y) 2 g eine Gerade. Es bezeichne G bezeichne die Menge aller Geraden (in R ). Auf G wird eine Relation k wie folgt definiert: Für g; h 2 G sei g k h genau dann, wenn g zu h parallel ist. Überprüfen Sie, dass dies eine Äquivalenzrelation auf G ist, und beschreiben Sie die Äquivalenzklassen! 2 : ax + by + c = 0 2 13. Äquivalenzklassen Wir betrachten auf N die Kongruenzrelation modulo 17. Geben Sie alle Repräsentaten der Äquivalenzklasse von 12 an, die zwischen 100 und 200 liegen. 5 14. Negieren Sie die Formalisierung der folgenden Aussagen: a) „Es gibt genau eine natürliche Zahl n, die alle natürlichen Zahlen teilt.“ b) „Es gibt genau eine Funktion f gilt: f g ist injektiv.“ c) „Es gibt genau eine Menge : A ! B , so dass für jede Funktion g : B ! A A, so dass für jede Menge B gilt: A \ B = A.“ In Ihrer Antwort sollte kein Negationszeichen stehen. : direkt vor einem Quantor 15. Überprüfen Sie, ob folgende Relationen reflexiv, transitiv, symmetrisch, antisymmetrisch sind: a) Auf Z sei eine Relation R definiert durch m R n , m und n gerade _ m und n ungerade : ( b) Auf c) Auf ) ( ) R sei eine Relation R definiert durch x R y , x y 2 Z: R sei eine Relation R definiert durch xRy , x y 2 N [ f g 0 16. Seien X; Y Mengen und f a) f : X!Y eine Funktion. Beweisen Sie folgende Aussagen: ist injektiv genau dann, wenn für alle A; B X gilt: f (A n B ) = f (A) n f (B ): b) Wenn f injektiv ist, dann gilt für alle A; B X : f (A) \ f (B ) f (A \ B ): c) Wenn für alle A; B X gilt: f (A \ B ) = f (A) \ f (B ); dann ist f injektiv. 6 17. Beweisen Sie: Ist A M , so gilt A \ Ac Komplement von A in M bezeichnet). = ; und A [ Ac = M (wobei Ac 18. Beweisen Sie: Es gibt genau eine Menge A, so dass für jede Menge B gilt: A\B = X ! Y eine Funktion und A; B Y . Beweisen Sie, dass aus A \ B (A) \ f (B ) = ; folgt. Gilt auch, dass für A; B X mit A \ B = ; folgt, dass f (A) \ f (B ) = ; ist? 19. Sei f : auch f 20. Seien 1 A; B; C das A. = ; 1 Mengen. Beweisen Sie: A n (B n C ) = (A n B ) [ (A \ C ) 21. Behauptung: Jede durch 2 teilbare natürliche Zahl ist auch durch 4 teilbar. Wo liegt der Fehler in dem folgenden „Beweis“ dieser Behauptung? Angenommen, n 2 N ist nicht durch 2 teilbar. Dann gilt :(9k 2 N : n = 2k ). Das heisst 8k 2 N : n 6= 2k . Insbesondere gilt dies für eine beliebige gerade natürliche Zahl k = 2` mit ` 2 N. Also gilt 8` 2 N : n 6= 2 (2`), d.h. 8` 2 N : n 6= 4`. 7 (1) 22. Beweisen Sie, dass für alle n 2 N mit n 3 gilt: 2 23. Beweisen Sie, dass für alle n > n(n : n 2 N gilt: n : n Beweisen Sie, dass für alle n 2 N mit n gilt: p p n nn n: p 1 1 ! 24. 1) (2) 1 2 3 (3) + (Hinweis: Sie können verwenden, dass 25. Beweisen Sie, dass für alle n X k k 3 < 2 gilt.) n 2 N gilt: n(2n + 1)(n + 1)(3n 2 4 = 30 =1 26. Beweisen Sie, dass für alle n 2 N gilt: n X k =1 k k 2 = 2 8 n+2 2 n : +3 n 1) : 27. Geben Sie jeweils ein Beispiel für f : X ! Y und A X bzw. folgenden Inklusionen strikt sind (d.h. keine Gleichheit gilt): a) b) A $ f (f (A)). B % f (f (B )), 1 1 28. Beweisen Sie durch vollständige Induktion, dass für alle Pn k Pn b) k a) =0 =0 2 k = 2n (3 +1 k 2) = 1 n ( , n +1)(3 4) 2 Qn k Qn b) k =2 =2 1 1 1 k k = k 1 n2N 0 gilt: , 29. Beweisen Sie durch vollständige Induktion, dass für alle a) B Y , für die die n 2 N mit n 2 gilt: 1 n, = 1 n. ! 30. Beweisen Sie folgende Aussagen: p 2 N mit p 2. Für alle n 2 N gilt pn > n. Sei p 2 N mit p 3. Für alle n 2 N gilt pn > n . a) Sei b) 2 31. Beweisen Sie durch vollständige Induktion, dass sich eine Pizza durch n geradlinige Schnitte von Rand zu Rand in höchstens 12 (n2 + n + 2) Stücke teilen lässt. 9 32. a) Sei b) a 1 = 2 und an+1 n 2 N. Sei a = 2 und an an = 2 + (n 1)2n 1 = 2 +1 1 an + (n + 1)2n für alle n 2 N ist. +1 = +1 +1 n an für alle n 2 N. Beweisen Sie: an = n für alle für alle n 2 N. Beweisen Sie: F (n), n 2 N die Fibonacci-Zahlen. Beweisen Sie folgende Identitäten: P Für alle n 2 N ist F (n + 2) = 1 + nk F (k). P Für alle n 2 N ist F (n)F (n + 1) = nk F (k) . 33. Seien a) b) =1 2 =1 34. Zeigen Sie mit vollständiger Induktion: Für alle n a) k = nn k für alle P b) nk=0 nk = 2n . 0 k n, n2N 0 gilt 35. Ein elektronisches System kann in einem von zwei Zuständen A oder B sein, wobei es einmal pro Sekunde den Zustand wechseln kann (aber nicht muss). Ob es dies tut, ist zufällig: Befindet sich das System im Zustand A, so beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass es in Zustand B wechselt P (A; B ) = 41 ; befindet es sich im Zustand B , wechselt es mit einer Wahrscheinlichkeit von P (B; A) = 21 nach A. Zu Beginn befindet sich das System in Zustand A. Es bezeichne pi die Wahrscheinlichkeit, dass das System nach i Sekunden im Zustand A ist, und qi = 1 pi die Wahrscheinlichkeit, dass das System nach i Sekunden im Zustand B ist. Also ist p = 1 q = 0 0 0 Beweisen Sie: pi = 1 3 (2 + 4 ; pi = pi 3 4 ; qi = pi i ), qi = 1 + 1 + 1 4 1 3 (1 10 4 i ). 1 2 1 2 qi ; (4) qi : (5) 1 1 36. Zeigen Sie, dass folgende Mengen abzählbar sind: a) b) f n n2N g[f = fnk n 2 N; k 2 Qg. 3 : (1 3) 0 n : n 2 Ng, : 37. Zeigen Sie, dass die Vereinigung einer abzählbaren Menge mit einer endlichen Menge abzählbar ist. 38. Zeigen Sie, dass die Menge 1 n : n n 2 N \ x 2 Q : 10 7 x 10 6 o endlich ist. R gleichmächtig sind. Seien A ; A ; B ; B Mengen mit A \ A B \B ;. Zeigen Sie: Sind A und B gleichmächtig sowie A und B gleichmächtig, so sind auch A [ A und B [ B gleichmächtig. ; 39. Zeigen Sie, dass das offene Intervall (0 1) 40. 1 1 1 ( 1 2 1 2 2 und 2 2 2) 11 = 1 2 = 1 ( 1 2)