FORSCHUNGSPROJEKTE Sphäroidales dreidimensionales In-vitro-Modell zur Erforschung neuronaler Regeneration Kategorie: Rekonstruktive Chirurgie Inhalt: Dreidimensionale In-vitro-Modelle bieten die Möglichkeit, den direkten Einfluss einzelner Zellarten und Substanzen auf Gewebsregeneration zu untersuchen. Bei der Erforschung neuronaler Regeneration wird vielfach das Nervendefektmodell im Tier verwendet, für welches eine hohe Zahl zeitaufwendiger Tierexperimente notwendig ist. Um die hohen Kosten in der Nervenzellregenerationsforschung zu reduzieren, aber auch im Sinne der Maxime, Tierversuche auf das Nötige zu beschränken, zu verbessern bzw. Alternativen zu finden, wird daran gearbeitet, In-vitro-Modelle zu entwickeln, die das In-vivoVerhalten von Nervenzellen nachahmen. Ziel unserer experimentellen Arbeit ist die Etablierung eines 3DIn-vitro-Modells, welches näher an der In-vivo-Situation ist. Dieses Modell wird dann im Hinblick auf die Fragestellung, ob dieses Modell als Alternative zu In-vivo-Experimenten dienen kann, validiert. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass durch die einfache Überführung der Schwannzell-Neuronen-Cokultur vom 2D- in ein 3D- Modell mit einhergehender Steigerung der Zell-Zell-Kontakte eine signifikante Zunahme der Neuritenverlängerung erreicht werden kann. Zudem kann im sphäroidalen Sprouting-Assay Myeliniserung nachgewiesen werden, welche weder in der 2D-Cokultur noch in den Einzel-Zell-Sphäroiden beobachtet wurde. Das neurosphäroidale Modell bietet demnach die Möglichkeit der Zell- und Wirkstofftestung hinsichtlich Axonaussprossung und Myelinisierung und kann als den Tierversuchen vorgeschalteter Assay potentielle Zellarten bzw. Wirkstoffe vorselektieren. Zeitraum: 2011-2013 Beteiligte: Cand. med. Daniel Kraus Kontakt: Dr. V. Penna Universitätsklinikum Freiburg Abt. Plastische und Handchirurgie Hugstetter Str. 55 79106 Freiburg [email protected] www.plastische-chirurgie-freiburg.com