Die Prager IAHAIO Richtlinien zum Einsatz von

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Die Prager IAHAIO Richtlinien zum
Einsatz von Tieren
bei tiergestützten Aktivitäten und
Therapien
Präambel
Mittlerweile stehen viele wissenschaftliche Studien zur Verfügung, die belegen, dass
Heimtiere zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen beitragen, wenn sie als
praktische oder auch therapeutische Helfer eingesetzt werden.
Die IAHAIO-Mitglieder sind der Auffassung, dass die Ausbilder dieser Tiere und jene, die
die Fähigkeiten dieser Tiere anderen Menschen als Dienstleistung anbieten, in besonderem
Maße für die Lebensqualität der Tiere verantwortlich sind. Programme, die zum Nutzen
anderer den Einsatz von Tieren bei tiergestützten Aktivitäten und Therapien anbieten, sollten
sicherstellen, dass qualifizierte Mitarbeiter eingesetzt und bestimmte Regeln eingehalten
werden, die einer regelmäßigen Kontrolle unterliegen.
Vor diesem Hintergrund haben die IAHAIO-Mitglieder auf ihrer Vollversammlung in Prag im
September 1998 vier grundsätzliche Richtlinien festgelegt. Die IAHAIO appelliert
eindringlich an alle Personen und Organisationen, die beim Einsatz von Tieren in helfender
bzw. therapeutischer Funktion beteiligt sind – einschließlich aller Institutionen, die
entsprechende Programme anbieten – die nachstehenden Richtlinien einzuhalten.
Richtlinien
1. Es werden nur Heimtiere eingesetzt, die durch Methoden der positiven Verstärkung
ausgebildet wurden und artgerecht untergebracht und betreut werden.
2. Es werden alle Vorkehrungen getroffen, damit die betroffenen Tiere keinen negativen
Einflüssen ausgesetzt sind.
3. Der Einsatz von Tieren in helfender bzw. therapeutischer Funktion sollte in jedem
Einzelfall begründete Erfolgsaussichten haben.
4. Es sollte die Einhaltung von Mindestvoraussetzungen garantiert sein, und zwar im
Hinblick auf Sicherheit, Risiko-Management, körperliches und psychisches
Wohlbefinden, Gesundheit, Vertraulichkeit sowie Entscheidungsfreiheit. Ein
angemessenes Arbeitspensum, eine eindeutig auf Vertrauen ausgerichtete
Aufgabenverteilung sowie Kommunikations- und Ausbildungsmaßnahmen sollten für
alle beteiligten Personen klar definiert sein.
5. Organisationen, die sich verpflichten den vorgenannten vier Richtlinien zu folgen,
können als assoziierte Mitglieder in die IAHIAO aufgenommen werden.
IAHAIO
Internationaler Dachverband für die Erforschung
der Mensch-Tier-Beziehung
Die IAHAIO, der Internationale Dachverband für die
Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung, wurde im Jahre
1990 als Dachverband für alle nationalen Vereinigungen
und andere Organisationen, die sich mit der Erforschung
der Mensch-Tier-Beziehung beschäftigen, gegründet.
Der Verband hat seinen Sitz bei der Delta Society in
Bellevue, im US-Bundesstaat Washington. Dort sind
Repräsentanten in vier Unterkomitees tätig, die für die
Koordination von Mitgliedschaften, Konferenzen,
Projekten und Finanzen anderer Mitgliedsorganisationen
weltweit sorgen.
Hauptaufgabe des Dachverbands ist die Koordination
aller Mitgliedsorganisationen untereinander. Und je
stärker das Interesse an dieser jungen Wissenschaft
weltweit wächst, desto wichtiger wird auch die IAHAIO
als verbindendes Element für den Austausch
wissenschaftlicher Erkenntnisse und die
Weiterentwicklung der Programme. Auch hat der Verband
einige internationale Preise ins Leben gerufen, mit denen
Beiträge einzelner Menschen oder Institutionen auf dem
Gebiet der Erforschung der Mensch-Tier-Beziehungen
ausgezeichnet werden, darunter z.B. der "Pets in Cities
Award". (Heimtier-in-der-Stadt-Preis) der IAHAIO und
der "Distinguished Scholar Award" (HervorragenderWissenschaftler-Preis) der IAHAIO, die alle drei Jahre
verliehen werden.
Linda Hines
Sekretariat IAHAIO c/o Delta Society
875 124th Ave NE, Ste 101
Bellevue, WA 98005-2531
U.S.A.
Tel.: (425) 226-7357
Fax: (425) 235-1076
Internet: www.iahaio.org
Die Aktivitäten unserer
Mitgliedsorganisationen umfassen z.B.
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Unterstützung der Städte bei der Umsetzung einer heimtierfreundlichen
Politik
Zusammenarbeit mit dem französischen Bildungsministerium für die
Einführung von Heimtieren im schulischen Bereich
Das Programm "Pet Partners", in dem Freiwillige und ihre Tiere für die
tierunterstützte Therapie und anderer Aktivitäten ausgebildet werden
Veröffentlichung der fachlich geprüften wissenschaftlichen Zeitschrift
Anthrozoos und dem Magazin Interactions, eine Zeitschrift für
Heimtierhalter und alle an der Mensch-Tier-Beziehung Interessierten
Organisation einer Wanderausstellung zum Thema
"Verantwortungsvolle Heimtierhaltung"
Entwicklung und Herstellung des Gesellschaftsspiels "Dogamy", das
Lerninhalte über Hunde und Hundehaltung vermittelt
Forschung zum Thema "Lebensqualität" bei blinden Menschen mit und
ohne Blindenhund
Die therapeutische Bedeutung des Heimtiers
Finanzierung eines Schulungsseminars und eines Verzeichnisses für
Heimtiervisitationsprogramme
In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bildungsministerium
Erstellung eines jährlichen Bildungsprogramms zum Thema "Heimtiere"
mit Video, Unterrichtsmaterialien und Schülerprospekten
Organisation von internationalen Konferenzen zum Thema
"Mensch-Tier-Beziehung" alle drei Jahre
Untersuchungen zur Wirksamkeit von häuslichen Hundevisitationsprogrammen für ältere Menschen und zur Mensch-Katze-Beziehung
Veröffentlichung der Studie "Wenn das Heimtier stirbt" sowie
Schulungen zur Unterstützung von Mitmenschen, die ihr Heimtier verloren
haben
Einrichtung eines Nationalen Services zur Unterstützung bei
Heimtierverlust
Studie zur Mensch-Tier-Beziehung in der Veterinärmedizin
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Studie zur Beziehung Mensch-Natur, inkl. psychologische Aspekte
Engagement und Ausbildung von Lernhunden zur Unterstützung von
behinderten Menschen
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