30 | Frühjahr 10 klan punkte inhalt sound:files :focus MATHIAS RÜEGG Voller Einsatz / Total Dedication :echo klang:focus LUDWIG NUSSBICHLER NORBERT STERK ERICH URBANNER :spiritualität TONI STRICKER PETER JAN MARTHÉ Voller Einsatz :interpreten ARTIS QUARTETT Die Freude an der Kommunikation / The Joy of Communicating together Im Gespräch mit mathias rüegg ............................................. Seite 4 :pädagogik Komponisten zum Anfassen / Children and Composers in Conversation Nadège Cotta in „Frida Kahlo“, Nationaltheater Mannheim Foto: Hans Jörg Michel klang:echo Doblinger Verlagsnachrichten klangpunkte 30_7.indd 1 d 07.05.10 13:52 Uraufführung mal zwei Kontrapunkte: Neue Werke von Erich Urbanner und Norbert Sterk im Wiener Musikverein .................................................... Seite 7 Unfassbare Traumklänge Traumbildfragmente von Ludwig Nussbichler vertanzt: „Frida Kahlo“ im Nationaltheater Mannheim ................................ Seite 8 klang:splitter ................................................................................... Seite 10 klang:spiritualität Berührende Schlichtheit, monumentale Größe Toni Strickers Pannonische Messe, Peter Jan Marthé und seine erdwärtsmesse ................................................................. Seite 12 CONTENTS sound:focus Total Dedication An interview with mathias rüegg ............................... Page 4 sound:echo World Premiere Times Two New pieces by Erich Urbanner and Norbert Sterk at the Vienna Musikverein ................................................... Page 7 Inconceivable Dream Sounds Dream Image Fragments by Ludwig Nussbichler, danced: ballet portrait „Frida Kahlo“ in the Mannheim National Theatre ................................................................. Page 9 klang:interpreten sound:splinters ................................................................. Page 10 Die Freude an der Kommunikation Seite 14 sound:spirituality Toni Stricker‘s Pannonian Mass, Peter Jan Marthé and his earthwardsmass ..................................................... Page 12 KlavierschülerInnen und Komponisten bei Doblinger im Gespräch ................................................................................................. Seite 16 sound:performers The Joy of Communicating Together An interview with the Artis Quartet ........................ Page 14 Das Artis Quartett im Gespräch .......................................... klang:pädagogik Komponisten zum Anfassen klang:novitäten ............................................................................. Seite 18 klang:daten ...................................................................................... Seite 19 sound:pedagogy Children and Composers in Conversation klang:träger sound:novelties .................................................................................... Seite 19 sound:dates ...... Page ................................................................. ....................................................................... sound:carriers .................................................................. 17 Page 18 Page 19 Page 19 Impressum klang:punkte 30 (99 530), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Mag. Walter Weidringer. Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Katharina Knessl, Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer. Englische Übersetzungen: Mag. Nicolas Radulescu. Layout: Barbara Ployer (Konzept), Mira Valenta (Ausführung). Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen: INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51, [email protected], www.doblinger-musikverlag.at Seite 4 klang:focus Voller Einsatz Im Gespräch mit mathias rüegg Von Renate Publig Seit über 30 Jahren gehört der 1952 in Zürich geborene Pianist und Komponist zu den großen Persönlichkeiten der heimischen Musikszene, der mit zahlreichen Konzerten seines Ensembles Vienna Art Orchestra dazu beitrug, Wien im internationalen Rahmen als eine lebendige und facettenreiche Musikstadt zu positionieren. Mit der Gründung des Jazz-Clubs Porgy & Bess 1993, dessen langjähriger Leiter er war, gelang es, die heimische Jazzszene langfristig in Wien zu etablieren, 1996 rief er mit der Gründung des Austrian Music Office den Hans Koller-Preis ins Leben. „Wenn ich etwas gemacht habe, dann immer mit vollem Einsatz! Passen tut’s nur dann, wenn es das Bestmögliche ist, was ich zu leisten im Stande bin.“ Dabei war rüegg der musikalischer Weg nicht von Beginn an vorgezeichnet: Ursprünglich als Primarschullehrer ausgebildet, unterrichtete er zunächst an diversen Sonderschulen, bis er 1973 beschloss, in Graz klassische Komposition und Jazzklavier zu studieren. „Ich hatte acht Jahre klassischen Klavierunterricht. Mit 17 hatte ich eine Rockgruppe, für die ich Stücke von Schumann arrangiert habe, mit 18 folgten die ersten Kompositionen für Rockband und Schulorchester. Bei meiner Aufnahmeprüfung für Jazzklavier hat mich ein Professor gefragt, ob ich auch komponiere, so habe ich dann die Aufnahmeprüfung für Komposition abgelegt und bei Waldemar Bloch studiert.“ Drei Jahre später folgte die Übersiedlung nach Wien, wo er freiberuflich als Pianist tätig war. Der Soloarbeit müde, gründete er 1977 das Vienna Art Orchestra, für das er bis heute alle Programme schrieb. Neben der Leitung des Orchesters fand er immer wieder auch Zeit sich anderen Projekten zu widmen. So komponierte er Bühnen- und Filmmusiken, wobei er oftmals mit dem anerkannten Theatermacher George Tabori zusammenarbeitete. Schwerpunkt klassische Kompositionen rüeggs Schaffen ist nicht ausschließlich dem Jazz verhaftet, er erhielt von zahlreichen namhaften nationalen wie internatio- Fotos: Andreas Bitesnich TOTAL DEDICATION An Interview with mathias rüegg For more than 30 years the pianist and composer, who was born in 1952 in Zurich, is among the great personalities of Austrian musical life. With many cconcerts of his ensemble Vienna Art Orchestra he made an important contribution in giving Vienna its own standing in International context as a lively and multi-faceted city of music. In founding the Jazz club Porgy & Bess in 1993, remaining its director for many years, he succeeded in establishing Austrian Jazz life in Vienna, and in 1996 he founded the Austrian Music Office, thus establishing the Hans Koller Award. “If I have nalen Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Ensemble Kontrapunkte, dem Ensemble die reihe, der Deutschen Kammerphilharmonie, sowie der Basler Sinfonietta Aufträge für klassische Kompositionen. Seit 1994 widmet sich mathias rüegg vermehrt der Kammermusik, er schrieb unter anderem für Michel Portal, Corin Curschellas, Wolfgang Puschnig, Matthieu Michel und Wolfgang Muthspiel Solokonzerte mit Kammerorchester sowie Kompositionen für unterschiedliche klassische Besetzungen. „Für die Stadtinitiative Wien komponierte ich ein relativ abstraktes, avantgardistisches Stück für Oboe und Fagott, danach erhielt ich immer wieder Aufträge für kleine Besetzung.“ Im zweiten Teil „European Visionaries – Portraits of 13 European Men“ der 2007 für das für das Vienna Art Orchestra komponierten Trilogie werden alle 13 Themen zuerst als Miniatur von einem klassischen Duo präsentiert. „Mittlerweile gibt es für jedes Instrument außer Horn ein Duo oder Triostück.“ Das jahrelange Arrangieren und Beschäftigen mit dem Klang von Instrumenten empfindet rüegg für das Komponieren essentiell: „Man muss die Instrumente so gut kennen, dass man Quart für Quart den Unterschied von Sound und Dynamik kennt, und in den High- und Lowends sogar Note für Note, dann kann man noch immer etwas Verrücktes schreiben. Ich hab einmal für Tenorsaxophon ein klingendes ges eingefügt. Das klingt wie eine Autohupe, ist aber lustig, wenn’s drei machen!“ Vor der Abzweigung Die Unterschiede zwischen seinen Jazz- und klassischen Kompositionen sieht rüegg zunächst darin, dass in den klassischen Werken alles durchkomponiert ist. „Bei Jazzmusik geht es darum, mit dem Solisten zu teilen. Man muss den Solisten motivieren und fordern und sich als Komponist zurücknehmen.“ Dennoch handelt es sich nicht lediglich um notierte Jazzmusik. „Das würde keinen Sinn machen! Ich übertrage die Grammatik, die ever done anything, then always with total dedication! It is only enough when it is the best I could possibly have done.” rüegg’s musical career was in no way pre-determined: originally trained as a primary school teacher he taught at various special schools until he decided in 1973 to study classical composition and jazz piano in Graz. Three years later he moved to Vienna, where he worked as a freelance pianist. Tired of solo performances he founded the Vienna Art Orchestra in 1977, writing all programs for it up to the present day. rüegg’s output is not restricted to jazz, he received commissions for classical compositions from numerous renowned national and international orchestras such as the Vienna Symphony, the Ensemble Seite 5 Syntax des Jazz in die Klassik, verändere jedoch den Gestus, dass eben durchkomponierte Musik entsteht.“ Einen weiteren Unterschied stellen die Anforderungen an die Musiker dar. „Meine Klavierwerke können nur die wenigen Jazzmusiker spielen, die auch die klassische Musik beherrschen. Jazzmusiker haben zwar eine klassische Ausbildung, sie lernen Technik, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Die Basics, und dann kommt die Abzweigung!“ Gerade bei jungen Musikern besteht dennoch immer häufiger der Wunsch, eine Ausbildung in beiden Stilrichtungen zu erhalten? „Das höre ich schon seit 1968, aber das Problem ist, wenn’s die Professoren nicht können, können’s die Schüler auch nicht. Die Lehrer, die beides können, bekommen oft den Job nicht. Das ist der Unterschied zwischen amerikanischem und europäischem System! In der Ausbildung hat sich nicht viel geändert!“ ten verläuft, und jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, sich vermehrt der klassischen Musik zu widmen? „Ja. Langsam kommt die Altersweisheit!“, lacht er. Für die Organisation seiner Projekte zeichnet rüegg ebenfalls selbst verantwortlich. „Organisation habe ich immer gerne gemacht. Seit fünf Jahren mache ich die Buchhaltung, das finde ich richtig beruhigend, weil es entweder richtig oder falsch ist. Das gibt es so in der Musik nicht, da ist alles subjektiv.“ Romantik aus heutiger Sicht Doch zurück zu den Kompositionen, seine Tonsprache bezeichnet rüegg als Romantik aus der Sicht von heute, unter Einbeziehung aller musikalischen Entwicklungen seither. „Was beim Jazz toll ist: Es ist eine klare, logische Musik. Das ist der Unterschied zu mancher neuer Musik, die aus einem komplett anderen Denken entsteht. Ich habe mich eine zeitlang gewehrt, in Festivals für moderne Musik aufgeführt zu werden. Das Publikum für neue Musik findet meine Stücke viel zu konventionell. Wenn meine Werke in Konzerten für ein bildungsbürgerliches Publikum gespielt werden, dann funktioniert das wunderbar!“ 2009 wurde er mit dem Musikpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Ob der Eindruck zutrifft, dass sein Leben in Abschnit- Die Musiker zu Freunden machen Seinen Einstand bei Doblinger wird der Komponist gleich mit einer Reihe von Werken feiern, sowohl mit kammermusikalischen als auch mit Orchesterwerken, wie dem Paul Gulda gewidmeten Klavierkonzert Nr. 1. Eines seiner neuen Stücke, Jessas Ja / Geschichten vom Spittelberg, ein Auftragswerk des CrossNovaEnsemble wurde vor der Uraufführung in Linz und weiteren Aufführungen unter anderem im Musikverein im Doblinger Barocksalon in Anwesenheit des Komponisten präsentiert. Bei seinen Werken legt der Komponist viel Wert auf Dramaturgie, auf Visualisierung, Bühnenpräsenz. Es soll für das Publikum sein, „aber im Prinzip schreibe ich für die Musiker. Wenn die Musiker spüren, dass das Werk für sie geschrieben ist, spielen sie es optimal. Das Stück muss nicht leicht sein, aber ein Musiker muss wissen, warum er etwas sehr Schwieriges machen soll, es muss in den Gesamtkontext passen! Man lernt sehr viel, wenn man mit einem Orchester auf Tournee geht, weil man Stücke komponieren möchte, die die Musikern auch nach dem 50. Mal noch gerne spielen. Man muss die Musiker zu seinen Freunden machen.“ Kontrapunkte, the ensemble die reihe, the German Chamber Philharmonic, and the Basler Sinfonietta. Since 1994 mathias rüegg emphasizes chamber music, he wrote solo concertos with chamber orchestra as well as compositions for various classical scorings. In the second part “European Visionaries – Portraits of 13 European Men” of the trilogy composed in 2007 for the Vienna Art Orchestra, all 13 themes are first presented in miniature form by a classical duet. “Meanwhile there is a duet or trio composition for every instrument except the horn.” According to rüegg, the difference between his jazz and classical compositions lies primarily in the fact that in the classical works everything has been composed. But it still is not just notated jazz music. “That would not make sense! I transfer the grammar, the syntax of jazz into classicism, but I change the attitude, so that the result is – through-composed music.” A further difference lies in the different demands made of the musicians: “My piano works can only be played by the few jazz musicians who have mastered classical music, too!” rüegg calls his musical language “romanticism seen from today”, incorporating all musical developments since. “What is so great about jazz: it is clear, logical music. This is the difference to so much new music which comes from a totally different manner of thinking!” In 2009 he received the City of Vienna Music Award. Is the impression correct that his life progresses in stages and that now the time has come to dedicate oneself more to classical music? “Yes. The wisdom of age gradually arrives!” (laughs) The composer will celebrate his Doblinger debut with several works, both chamber music and orchestral works. One of his new pieces, Jessas Ja / Geschichten vom Spittelberg, a work commissioned by the CrossNova ensemble, was presented even before its Linz world premiere and other performances (among others in Vienna’s Musikverein) in the composer’s presence in Doblinger’s Baroque Salon. In his works the composer stresses dramaturgy, visualisation, stage presence. They are meant for the audience, “but, in principle, I write for the musicians. If the musicians feel that the work was written for them they perform it optimally. One learns very much from going on tour with an orchestra, because one wants to compose pieces which the musicians like to play even after the 50th performance. One needs to make friends with the musicians.” Foto: musikverein.at Uraufführung mal zwei Kontrapunkte: Neue Werke von Erich Urbanner und Norbert Sterk im Musikverein Dass sich Peter Keuschnig mit seinem Ensemble Kontrapunkte unermüdlich für die Pflege der zeitgenössischen Musik einsetzt, ist nichts Neues. Ein besonderes Konzert wurde den Zuhörern am 12. April im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins geboten, bei dem gleich vier Uraufführungen erklangen, zwei davon Werke aus dem Doblinger-Katalog. Schade, dass ein derartiges Projekt von den Tageszeitungen nicht rezensiert wurde, umso erfreulicher, dass ein ausführlicher Bericht von Heinz Rögl auf der MICA-Website zu finden ist, in dem über den Abend zu lesen ist: „Das bereits 1965 vom Dirigenten begründete Ensemble zeigte einmal mehr, dass es eine führende Formation der zeitgenössischen Musik darstellt.“ Als erstes stand Erich Urbanners Kammerkonzert für Orchester auf dem Programm, das der Komponist selbst in einer kurzen Einführung dem Publikum erläuterte: „Das Augenmerk wird auf vier Formationen einschlägiger Kammermusik gerichtet, als Ergebnis kompositorischer Prozesse: ein Streichquartett (statt 2. Geige aber Kontrabass), ein Bläserquintett und ein eigenwillig mit vier Spielern besetzes Klaviertrio, wobei Geige und Bratsche als eine Stimme zu sehen sind, sowie Basstuba, die mit Horn und Posaune noch eine zusätzliche Trioformation bildet. Diese vier Gruppen stellen sich dem Wettstreit in der Rolle des Kontrahenten. Könnte dieses Stück vielleicht auch als eine andere Art eines Klavierkonzertes gedeutet werden? – Die Frage bleibt offen.“ Lobende Worte in der Rezension: „Sehr schöne Aufgaben auch für die Solisten des Ensembles, neben Klavier auch die Holz- und Blechbläser, aber auch etwa Cello und Kontrabass.“ Norbert Sterk widmete sein Werk Vertigo. Saxophon. Desaster dem Saxophonisten Gerald Preinfalk, der bei der Aufführung gewohnt bravourös sein Können unter Beweis stellte und, wie alle Künstler des Abends, auch entsprechend akklamiert wurde. Sterk über sein Stück: „Komponieren ist der Versuch, die Stille in mir – und den Lärm – aufleben zu lassen, ihren Farben und Klängen zu trauen – ohne sie in ein Korsett zu zwingen – und sie auf behutsame, vielfältige Weise wahrzunehmen. Die Komposition selbst ist ein sorgfältiges Protokoll dieses langsamen Wahrnehmens und beschreibt einen Prozess des Hörens.“ Und wie urteilt Rögl? „Das war zweifellos ein Konzert für Saxophon, das ‚alle Stückln’ (inklusive einer wunderbaren Schlusskadenz solo) spielen muss, und (durchaus gefordertes) Ensemble inklusive Schlagzeug. Well done, Mr. Sterk – Gerald Preinfalk spielte sein wunderbares Instrument souverän und durchaus virtuos in auch schwierigsten Lagen und ‚Multiphonics’!“ Die Rundfunkaufzeichnung dieses Konzertes wird am 5. und am 6. Juli im Programm Ö1 in der Reihe Zeitton ausgestrahlt. R. P. WORLD PREMIERE TIMES TWO It is nothing new that Peter Keuschnig is an indefatigable fighter for New Music with his Ensemble Kontrapunkte. A very special concert was held on April 12 in the Glass Hall of the Vienna Musikverein which included four world premieres, two of them of works from Doblinger‘s catalogue. It is unfortunate that a project of this scale was not reviewed by the daily newspapers, but it is the more gratifying that one can find a detailed article by Heinz Rögl on the MICA web site: “The ensemble, founded by its conductor already in 1965, showed once again that it is a leading exponent of contemporary music.” The first piece was Erich Urbanner’s Chamber Concerto for Orchestra, which was explained by the composer in a short introduction: “The emphasis is on four classical chamber formations, as a result of compositional processes: a string quartet (with a double bass instead of a 2nd violin), a wind quintet and a piano trio – which consists remarkably enough of four players (violin and viola count as one unified part), and a bass tuba, which forms an additional trio formation with french horn and trombone. These four groups play the role of adversaries in this contest. Or could one see this piece as a very different kind of piano concerto? – The question remains unresolved.” The review gives praise: “There are also very rewarding parts for the ensemble’s soloists, apart from the piano the woodwinds and brass, but also the cello and double bass.” Norbert Sterk dedicated his work Vertigo. Saxophon. Desaster to the saxophone player Gerald Preinfalk, who once again proved his skills during the performance in his usual bravura manner. Sterk about his work: “To compose is the attempt to enliven the silence – and the noise – in me, to trust its colours and sounds – without forcing it into a corset – and to sense them in a tender, multi-faceted manner. The composition itself is a meticulous protocol of this slow sensing-process and describes a process of hearing/listening.” What is Rögl’s verdict? “This was without doubt a concerto for saxophone which must ‘pull all stops’ (including a wonderful final solo cadence), and a (very challenged) ensemble including percussion. Well done, Mr. Sterk – Gerald Preinfalk played his marvelous instrument flawlessly and very skillfully also in the most difficult ranges and ‘multiphonics’!” The radio recording of this concert will be broadcast on July 5 and 6 in the Austrian nationwide radio station OE1 in the zeitton series. R. P. Seite 7 klang:echo Unfassbare Traumklänge Traumbildfragmente von Ludwig Nussbichler vertanzt: „Frida Kahlo“ im Nationaltheater Mannheim Von Walter Weidringer Als „Bombe mit einer Schleife verziert“ – so empfand André Breton die Malerin Frida Kahlo. Der französische Dichter und wichtigste Theoretiker des Surrealismus stellte Gemälde der jungen Mexikanerin 1939 in Paris in einer Ausstellung der Surrealisten vor. Doch für die Künstlerin war diese Zuordnung eigentlich ein Irrtum: „Sie hielten mich für eine Surrealistin, aber das war ich nicht. Ich habe keine Träume gemalt. Ich habe meine Realität gemalt.“ -- Genau diese Art von Doppeldeutigkeit, von künstlerischer Dämmerung zwischen den Welten ist ja auch der Ansatzpunkt für Ludwig Nussbichlers vielgestaltige Werkserie Traumbildfragmente – ein Untertitel, der laut Eingeständnis des Komponisten beinah alle seine Kompositionen charakterisieren könnte. „Die Erforschung des ‚Innen’ als Abbild des ‚Außen’“ war schon früh ein zentrales Motiv seiner Musik. So scheint es nur logisch, wenn die frankokanadische Choreografin Dominique Dumais, die sich seit Jahren mit Frida Kahlo beschäftigt hat, bei der Auswahl der Werke für ihr Tanzporträt der Malerin sich gemeinsam mit dem Dirigent Günther Albers nicht zuletzt auch für Nussbichlers expressive Klänge entschieden hat. Etwa für Eklipse, den zweiten Teil der Werkserie Traumbildfragmente, welcher von der Sonnenfinsternis inspiriert ist, die der Komponist am 11. August 1999 auf der Insel Zypern erleben konnte: „Die Landschaft am Meer tauchte in surreales Licht, berückend schön und gleichzeitig beängstigend.“ Besonderen Eindruck machte auf Nussbichler damals die „Nachtstille“ mitten am Tag: „Es verschwand der Gesang der Vögel.“ Entstehen und Verschwinden Das Wort Eklipse – in diesem Fall das Verschwinden der Sonne hinter dem Mond – bezeichnet also auch das Verschwinden unmittelbar lebensweltlicher Phänomene. Bei Nussbichler ist damit ein Werk charakterisiert, „das im Nichts, in einem verschwunde- nen Raum beginnt und in dem mehrfach Ereignisse, die sich ankündigen, dann ausbleiben, zum Beispiel ein Höhepunkt der Komposition, auf den sie zuzusteuern scheint. Stattdessen kommt die Musik aber faktisch zum Stillstand. Im Verlaufe des Werkes verschwinden Melodien und Kantilenen, die am Anfang dominierten und das thematische Material bestimmten“ (Rainer Lepuschitz). Eine Vermittlung zwischen verschiedenen Welten in Gestalt einer Transformation unternimmt bereits Endymion, mit dem die Traumbildfragmente begonnen hatten und das ebenfalls im Rahmen von „Frida Kahlo“ im Nationaltheater Mannheim zu hören ist. „Die Komposition nimmt unabhängig voneinander komponierte Bilder (Fragmente) als Ausgangspunkt und lässt sie quasi interaktiv aufeinander reagieren“, verrät der Komponist. „Diese Bilder wurden im Laufe des Kompositionsprozesses Veränderungen unterworfen, so dass die ursprüngliche Erscheinungsformen zum Teil nur noch zu erahnen sind. Das Ergebnis ist als Versuch zu verstehen, die in Musik formulierten Ideen aus sich selbst heraus in andere, schon existierende weiterzuführen.“ Traum – Bild – Fragmente Das trifft sich mit Frida Kahlos Bestreben, die Realität ihrer teils phantastischen (Alp-)Traumwelt darzustellen: körperliches Leid, politisch-revolutionäre Spannungen, ihre Ehe mit einem Malerkollegen, vielfältige künstlerische Befruchtung zwischen Europa, den USA und Lateinamerika sind die beherrschenden Einflüsse. Nussbichler Kompositionsstrategien wiederum beziehen sich „bewusst auf Prozesse wie sie im Traum ablaufen. Im Traum fließen Bilder ineinander, werden manchmal wiederholt oder auch nicht. Im Traum ist man zudem den Bildern und deren Abfolge ausgeliefert, sie reihen sich zum Teil beinahe unvermittelt aneinander und entziehen sich dem eigenen Willen, versucht man nach ihnen zu greifen, verschwinden sie.“ „Echte Entdeckungen“ Der Griff nach dem Erfolg bei Publikum und Kritik freilich gelang auf Anhieb beim Mannheimer Tanzabend „Frida Kahlo“, zu dem Tatyana van Walsum Bühnenbild und Kostüme beigesteuert hat: „Dumais stellt Atmosphären und Eindrücke nebeneinander. Leidenschaft und Melancholie, Groteske und Poesie, Schmerz und Stärke. Sie macht Kahlo plastisch und menschlich [...]. Es ist ein Abend für die wunderbaren Tänzerinnen des Mannheimer Balletts“, hieß es etwa in der Frankfurter Rundschau (23. Februar 2010). Und der Mannheimer Morgen hob besonders die musikalische Qualität des Abends hervor, der übrigens am 5. Juli 2010 ein weiteres Mal zu erleben ist: „Vielseitig, unerhört und ehrenvoll zusammengetragen ist [...] das, was unter der Feder- und Stab- Fotos: Hans Jörg Michel INCONCEIVABLE DREAM SOUNDS Dream Image Fragments by Ludwig Nussbichler, danced: “Frida Kahlo” in the Mannheim National Theater “A Bombshell with a Bow” – this is how André Breton experienced the painter Frida Kahlo. The ambiguity between phantasy and reality in her work is the point of departure for Ludwig Nussbichlers multiform series of works Traumbildfragmente (dream image fragments) as well. Thus it seems logical that the FrancoCanadian choreographer Dominique Dumais, who spent years working on Frida Kahlo, decided with conductor Günther Albers to incorporate, not to the least extent, Nussbichler’s expressive sounds into her danced portrait of the painter; e.g. Eklipse, the second part of the series Traumbildfragmente, which has been inspired by the 1999 solar eclipse. The work “begins in nothingness, in a vanished space, and in which events which are an- führung Günther Albers’ brillant austariert aus dem Graben kommt, etwa Ludwig Nussbichlers Eklipse mit zart drängenden Streichern.“ Die ausgebreiteten Klänge seien „mehr als Koloritlieferanten: Sie sind echte Entdeckungen.“ (22. Februar 2010) nounced in several instances do not take place – for example a climax which seems to be the goal of the composition.” (R. Lepuschitz) . Endymion, too, the first piece of the Traumbildfragmente, which also is performed during “Frida Kahlo” at the Mannheim National Theater, attempts a mediation between different worlds in the form of a transformation. “Dumais juxtaposes atmospheres and impressions. Passion and melancholy, grotesqueness and poesy, pain and strength. She makes Kahlo become vivid and human”, wrote the Frankfurter Rundschau. And the Mannheimer Morgen especially emphasized the musical quality of the evening: “Multi-faceted, unheard-of and honourably selected is the music coming from the pit under Günther Albers’ brilliantly balanced baton and initiative, so, for example, Ludwig Nussbichler’s Eklipse with gently surging strings.” The displayed sounds are “more than sources of colour: they are true discoveries.” Seite 9 klang:splitter Rainer Bischof „Wider den Zeitgeist“ wendet sich Rainer Bischof laut eigener Aussage in seinem neuesten Orchesterwerk, welches am 26. November 2010 im Wiener Musikverein mit dem RSO Wien unter seinem neuen Chefdirigenten Cornelius Meister uraufgeführt wird. Sein aufmüpfiger Titel: Wozu? Deshalb! – das gewichtigste Werk in jüngerer Zeit, in der Bischof eine ganze Reihe neuer Kompositionen zu Papier gebracht hat, darunter auch das vierstimmige Chorwerk Des Lichtstrahls dreifache Töne (Text: Christian Wagner), das am 13. Mai 2010 in der Wiener AnnaKirche von den Mozart-Sängerknaben uraufgeführt wurde. Friedrich Cerha Zu Redaktionsschluss noch bevor stand die Uraufführung von Friedrich Cerhas jüngstem orchestralem Beitrag zu seinem so farbig-reichen, charakteristischen Alterswerk: Am 12. Mai hob das RSO Wien unter seinem scheidenden Chefdirigenten Bertrand de Billy die Kammermusik für Orchester aus der Taufe. Komponiert 2005–08 im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde zu deren 200jährigem Jubiläum 2012, rückt das intim konzipierte Werk nicht zuletzt Instrumente ins Zentrum, die im Orchester sonst nur Randaufgaben zugeteilt bekommen – und natürlich die konzertante Oboe, die eine Art rhapsodische Kadenz anstimmt. Der Solist wechselt auch zur Oboe d’amore – erstmals in Cerhas ganzem Schaffen. Am 20. Juni steht die Kammermusik in Perchtoldsdorf auf dem Programm, wieder mit dem RSO, nun aber unter der Leitung von Johannes Wildner. Wir werden in der Herbst-Ausgabe ausführlich über das Werk und dessen Resonanz berichten. Am 17. Februar 2011 feiert Friedrich Cerha seinen 85. Geburtstag. Bernhard Herzmansky sen. Ludwig Doblingers Musikalienhandlung übernommen und einen Verlag dazu gegründet – eine bis heute erfolgreiche Kombination. Iván Eröd Alterslaunen nennt Iván Eröd mit einem Augenzwinkern sein Oktett op. 86, das er im Auftrag der Staatstheater StuttgartOpernhaus geschaffen hat und das am 30. Juni 2010 seine Uraufführung in der Stuttgarter Liederhalle erlebt. Die Grundlage für diesen äußerst abwechslungsreichen, bunten Variationensatz ist eine tonal harmonisierte Zwölftonmelodie aus seiner Oper Die Seidenraupen -- eine Spielart jener „konsequenten Paradoxie“ (Eröd), die den Komponisten „von den Grillen meiner Jugend bis zu den Launen meines Alters begleitet“. Am 2. Jänner 2011 feiert Iván Eröd seinen 75. Geburtstag. Gerald Resch Dass dem Tonkünstler Orchester Niederösterreich unter seinem neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada die Pflege zeitgenössischer Musik ein Anliegen ist, lässt sich auch dem Saisonprogramm 2010/11 entnehmen: „Tradition braucht die Zukunft: Die Tonkünstler setzen 10-11 ein Konzept fort, das mit dem Amtsantritt von Andrés Orozco-Estrada seinen Anfang nahm. Am Beginn jeder neuen Sasion steht eine Uraufführung, mit der das Orchester seine zukunftsweisende Rolle unterstreicht.“ Für die Eröffnung der nächsten Saison erging ein Kompositionsauftrag des Festspielhauses St. Pölten an Gerald Resch. Das Werk trägt den Titel Symphonie für Orchester und wird bei Doblinger erscheinen. Fotos: MPO Austria Doblinger Bereits 2008 hat Peter Pany als Nachfolger seines Vaters Helmuth Pany die Geschäftsleitung für Verlag und Musikhaus Doblinger übernommen, nun wird er den Betrieb auch als alleiniger Inhaber fortführen. Damit ist er als Angehöriger der fünften Familiengeneration für die Geschicke des 1876 gegründeten Unternehmens voll verantwortlich. Damals hatte der junge Doblinger unterstützt das My Peace Music Institute Kalimpong in Indien Im indischen Kalimpong erhalten Kinder selten die Möglichkeit, ihr oft enormes musikalisches Potential kennenzulernen, da ihre Eltern nicht über die nötigen Mittel verfügen. Im My Peace Music Institute erhalten einige dieser Kinder Musikunterricht, in dem sie die Grundlagen für ein Studium oder verwandte Berufsausbildungen erwerben -- und zwar in der für sie einzig möglichen Form: kostenlos. Das Musikinstitut steht jedoch allen Interessierten offen. Derzeit werden 24 Mädchen und Buben kostenlos unterrichtet, die Gesamtanzahl an Schülerinnen und Schülern beträgt 47. Die Instrumente stellt das Musikinstitut zur Verfügung. Neben der musikalischen Komponente spielt die soziale eine enorm wichtige Rolle: In Indien ist es absolut keine SelbstverSeite 10 ständlichkeit, dass Kinder aus finanziell besser gestellten Familien gemeinsam mit Kindern aus ärmeren Familien unterrichtet werden. Hier zeigt sich, wie sehr Musik zu verbinden vermag und eine Akzeptanz der Kinder untereinander bewirkt! Doblinger unterstützt das Musikinstitut Kalimpong durch eine Auswahl an Musiknoten, (insbesondere für Streichinstrumente) und freut sich, in dieser Form den Kindern auch ein Stück österreichische Musikgeschichte näherzubringen. Weitere Informationen über das Projekt, das sich ausschließlich aus Spenden finanziert, sind auf www.mypeacemusic.net nachzulesen. Thomas Daniel Schlee „Zwischen Anmut und tiefer Trauer“ „Tränen. Neun Wiener Tänze nennt Thomas Daniel Schlee sein Opus 74, das jetzt im stimmungsvollen Bösendorfer-Saal zur Uraufführung gelangte. Sie heißen ‚Wiedner’, ‚Gersthofer’ oder ‚Ottakringer’ und sind dem Andenken Verstorbener sowie (lebenden) Freunden und Familienmitgliedern gewidmet. Eingebettet zwischen Klaviermusik von Franz Schubert enthüllten sie dabei ihre geheime Verwandtschaft mit dem Lichtentaler Meister. Keineswegs im vordergründig materialhaften Sinn, aber doch im undefinierbar ‚Wienerischen’, der verborgenen Schwermut zwischen den Polen von Anmut und Tragik. Kaum je schimmert der im Titel evozierte Tanzcharakter durch; es sind vielmehr phantasievoll und kontrastreich erfundene, pianistisch dankbare Charakterstücke, in der Tonsprache freitonal und keinem kompositorischen System verpflichtet mit Ausnahme des letzten Tanzes, der auf der Basis eines Modus von Schlees Lehrer Olivier Messiaen beruht. Und was das Wichtigste ist: All dies scheint aus echter, tiefer Emotion geboren und berührt damit unmittelbar, wie der lebhafte Beifall bewies. Die Wiener Pianistin Gerda Struhal hatte sich in die Welt dieser Musik großartig eingelebt .“ (Gerhard Kramer, Wiener Zeitung, 21. November 2009) Helmut Schmidinger „Sie sind schon fast Gewohnheit – die sprechenden Titel des Helmut Schmidinger. Auch sein neues Opus … das Geräusch von den Flügeln, die einander berührten … ist da keine Ausnahme. Das Doppelkonzert für Violine, Cello und Streichorchester birgt interessante ‚Konflikte’, da zwei ähnliche Instrumente von sich selbst begleitet werden. Nicht Differenzierung ist das Wesen dieser Komposition, sondern die Strukturierung eines Einheitsklanges. Und da kam ihm Daniel Glattauers Buch ‚Gut gegen Nordwind’ sehr entgegen, in dem ähnliche Konflikte ausgelöst werden. Musikalisch verwertet Schmidinger auch den Titel, in dem die rhythmische Grundstruktur der Buchstabenzahl der einzelnen Wörter entspricht (3 + 5 + 4 + 4). Dieses Muster bekommt in den Ecksätzen eine stark auf das Repetitive gestützte Stringenz, die an Werke Béla Bartóks erinnert. Diese spielt auch in den Soli eine Rolle, wo Töne, die von den ersten vier Buchstaben des Werktitels abgeleitet werden (d-a-es-g), fast borniert wiederholt werden. Ein gelungener Wurf! Christian Altenburger und Reinhard Latzko waren die fulminanten Solisten.“ (Michael Wruss, OÖ Nachrichten, 26. April 2010) Erich Urbanner Mit Spannung erwartet wird die Uraufführung von Erich Urbanners großem Orchesterwerk Begegnungen, das im Auftrag der musica viva 2005/06 entstanden ist und am 24. September 2010 im Herkulessaal der Münchner Residenz vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Lucas Vis aus der Taufe gehoben und live auf BR-Klassik übertragen wird. Am 26. März 2011 feiert Erich Urbanner seinen 75. Geburtstag. Gernot Wolfgang Im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereines erklang am 12. Mai Gernot Wolfgangs Werk Metamorphosis für Klavierquartett. Plattform K+K Vienna, gegründet vom Wiener Philharmoniker Kirill Kobantschenko, stellt kein fixes Ensemble dar, sondern besteht aus einem Pool von Musikern. Ihr erstes Konzert fand letztes Jahr ebenfalls im Musikverein statt, damals stand ein Werk von Johannes Berauer auf dem Programm. Kirill Kobantschenko: „Uns ist wichtig, selten Aufgeführtes sowie ein Werk eines jungen österreichischen Komponisten zu bringen. Unser Fokus liegt auf Werken, deren Groove uns anspricht!“ Ebenfalls unter den Mitwirkenden sind Christoph und Florian Eggner, über die wir im letzten Heft bereits ausführlich berichtet haben. Doblinger supports the My Peace Music Institute Kalimpong, India In Kalimpong, West Bengal, District Darjeeling, it is very rare for children to have the opportunity to explore their often enormous musical potential, as the parents often cannot afford to finance music lessons. Some of these children get a fundamental education at the My Peace Music Institute, enabling them to learn music-related professions or pursue academic studies. They receive their tuition up to the end of their education, and that in the only way open to them: free of cost. The Music Institute, however, is open to all interested parties. At this moment, 24 girls and boys are taught free of cost, the total number of students being 47. The Music Institute provides the musical instruments. Apart from the musical aspects the social aspects are enormously important: It is in no way common in India that children from wealthier families are being taught together with children from poorer families. Here it is proven how much music is capable of connecting people and of making the children accept each other! Doblinger supports the Kalimpong Music Institute with a selection of sheet music (especially for strings) and is happy to introduce the children with a part of Austrian Music History in this manner. Further information about this project which is exclusively funded by donations can be found under www.mypeacemusic.net. klang:spiritualität Berührende Schlichtheit, monumentale Größe Toni Strickers Pannonische Messe, Peter Jan Marthé und seine erdwärtsmesse Unglaubliche achtzig Jahre alt ist Toni Stricker am 4. April 2010 geworden. Die Kreativität dieses wohl einzigartigen Musikers ist freilich ungebrochen – und hat ihn unlängst endlich ein altes Versprechen einlösen lassen. Dreißig Jahre ist es nämlich schon her, dass der damalige Bischof der Diözese Eisenstadt, Dr. Stefan László, den vielseitigen Geiger und Komponisten nach einem Konzert gefragt hat, ob er nicht einmal eine Messe schreiben wolle. „Das wäre keine schlechte Idee!“, hatte Strickers damalige Antwort gelautet. Taten sollten vorerst jedoch keine folgen. „Ein paar Jahre später“, verrät Stricker, „als ich in Bad Sauerbrunn bei der Firmung meiner Tochter, die Bischof Laszlo zelebriert hat, auf dem Chor der Kirche, für Laszlo unsichtbar, ein Geigensolo gespielt habe, wurde dieses vom Bischof vor der versammelten Kirchengemeinde folgendermaßen kommentiert: ‚Das muss der Toni Stricker gewesen sein – und der schuldet mir noch eine Messe!’“ Peter Jan Marthé: erdwärtsmesse („earthwardsmass“) for congregational singing, four-part mixed chorus, organ, wind ensemble and percussion. -- A synthesis of Orthodox chant, the songs of Taizé, Penderecki‘s ‚St Luke‘s Passion‘ and Bruckner‘s ‚Te Deum‘, in the spirit of the 2nd Vatican Council. 46 091 -- Choir score / Performance material on hire www.tonistricker.net www.erdwaertsmesse.at Seite 12 Foto: Christian Jansky Toni Stricker: Pannonian Mass for one-part parish singing or for four-part mixed choir a cappella, organ and solo violin ad lib. -- A simple folk mass, with a small solo violin part setting a very descriptive, sometimes improvisatory and meditative counterpoint against the more classically conceived choral part. 45 310 -- Organ score (= full score) incl. violin solo part Foto: Renate Publig Demut gegenüber Natur und Schöpfung Reif für dieses Werk war die Zeit jedoch erst viel später. Das „Nachdenken über verloren gegangene Werte, über Demut gegenüber Natur, Schöpfung und Schöpfer“ hat Stricker dazu bewogen, sich mit dem Thema ab 2007 schließlich ernsthaft auseinanderzusetzen: Die Pannonische Messe ist mit Bedacht „eine schlichte Volksmesse“ geworden, wie der Komponist sich ausdrückt, welche „die Tradition unserer Volksmessen wie zum Beispiel Schuberts ‚Wohin soll ich mich wenden’“ heutig fortsetzt und Toni Strickers für ihn so wesentlichen „pannonischen Lebens- raum“ auf Schritt und Tritt spürbar macht. „Für die Texte konnte ich Karl Hofer, den ehemaligen Intendanten des Landesstudios Burgenland, gewinnen. Wir sind seit Jahren befreundet und in Bad Sauerbrunn fast Nachbarn. Karl Hofer hat meine textlichen Vorstellungen für diese dem liturgischen Ablauf entsprechenden Messlieder, die leicht verständlich und gut singbar sein sollten, exakt auf den Punkt gebracht.“ Das Werk ist somit sowohl mit einstimmigem Volksgesang als auch mit vierstimmigem gemischtem Chor a cappella aufführbar. Hinzu tritt freilich eine Besonderheit in Form von Zwischenspielen, die hinzutreten können, aber nicht müssen: „Für festliche Aufführungen hab’ ich ein Arrangement für gemischten Chor, Orgel und Solo-Violine geschrieben. Die kleinen Parts der Solo-Violine wollte ich gern selbst übernehmen, um mit einer sehr erzählenden, teils improvisatorischen Spielweise einen Kontrapunkt zum eher klassisch konzipierten Chor zu setzen. Damit wollte ich meine sehr persönliche musikalische Umsetzung Pannoniens auch innerhalb dieser Messe andeuten.“ Die Uraufführung der Pannonischen Messe im Dezember 2008 im Radiokulturhaus Wien, mit dem Chor Pastoral unter der Leitung von Dieter Bartl sowie Wolfgang Kogert als Strickers Partner an der Orgel, wurde ein großer, auch auf CD (ORF 3064) nachhörbarer Erfolg – und war der Auftakt zu zahlreichen weiteren, für Mitwirkende und HörerInnen gleichermaßen bewegende Aufführungen. Die Publikation bei Doblinger macht die Pannonische Messe in ihren verschiedenen Varianten nun auch für ein breiteres Publikum greifbar. Ganz bewusst ins Monumentale zielt hingegen die zweite bedeutende Sakralkomposition, die nun bei Doblinger erschienen ist: Peter Jan Marthés erdwärtsmesse. „Seit ich denken kann“, präzisiert der immer wieder Aufsehen erregende Musiker, der von der Süddeutschen Zeitung als „exzentrischer BrucknerDirigent und eigenwilliger Meisterschüler Sergiu Celibidaches“ bezeichnet wurde, „hat mich eine innerhalb der europäischen Geschichte beispiellose Bewegung fasziniert: als sich nämlich im Mittelalter ganze Regionen – von den Bauern und Handwerkern hinauf bis zu den Königen – zusammengetan haben, um in gemeinsamer Anstrengung wie auch Begeisterung gewaltige Kathedralen zu bauen – Notre Dame, Chartres, Amiens, Reims, Rouen und viele viele andere.“ Kathedralen der Klänge „Wann denn, wenn nicht jetzt ist es Zeit, diese Bewegung wiedererstehen zu lassen, wenn auch auf andere, mobilere Weise. Die erdwärtsmesse ist gewissermaßen der Bauplan, gemeinsam singend und musizierend Kathedralen der Klänge zu bauen. Ich bin immer wieder angesprochen worden, doch etwas Integratives zu schreiben, etwas, das den Menschen wieder den Zugang öffnen soll zu den verborgenen spirituellen Sehnsüchten, die ja in jedem von uns irgendwie am Seelengrunde nur darauf warten, geweckt zu werden. Den Schlüssel zur erdwärtsmesse habe ich bei keinem Geringeren als Frère Roger von Taizé gefunden, der einmal meinte: Wenn wir nicht in unseren Gebeten, in unseren Gottesdienstfeiern, in der Weise, wie wir Kontakt zu Gott aufnehmen wieder zu ganz einfachen, schlichten und unmittelbar berührenden Formen zurückkehren, werden wir nicht nur der Kirche, sondern auch uns selbst großen Schaden zufügen. So habe ich also versucht, musikalische Traditionen, welche die christlichen Kirchen über die Jahrhunderte hinweg in höchst unterschiedlicher Weise geprägt haben, zusammenzuführen – man denke nur an die byzantinische, die lutherische und die katholische Tradition sakraler Musik.“ Foto: privat Synthese aus Taizé, Bruckner und Penderecki Der Komponist zögert auch nicht, die musikalischen Vorbilder seiner erdwärtsmesse zu offenbaren, jener „Musik zur Feier des Gottesdienstes“, die er „auf den Punkt gebracht als eine Synthese aus mystisch-byzantinischen Gesängen, sowie aus der schlichten, eingängigen Art der Taizé-Refrains, aus der aufwühlenden Dramatik einer Lukaspassion von Penderecki und der himmelstürmenden Feierlichkeit eines Bruckner-Te-Deum“ beschreibt. „Aber die erdwärtsmesse ist noch viel mehr als das“, betont Peter Jan Marthé. „Sie ist auch ein machtvoller, integrativer Schlüssel für alle jene Gemeinden, die neue und ausdrucksstarke Formen des Gottesdienstfeierns suchen; die weiters daran interessiert sind, dass sich aus einer losen Zusammenkunft von Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Backgrounds, unterschiedlichen Alters und gesellschaftlicher Stellung eine starke und tief erlebte Gemeinschaft formt. Dieses Wunder ereignet sich eben dadurch, dass sich alle gemeinsam singend und musizierend am Bau einer Kathedrale der Klänge beteiligen, deren unmittelbare wie nachhaltige Wirkung nicht in Worte zu beschreiben ist.“ Meditative Gesänge „Ganz im Sinne des II. Vatikanischen Konzils ist in der Partitur der erdwärtsmesse neben der Orgel, dem Blechbläserensemble (Horn, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba), dem Schlagwerk (Congas und Djemben), dem BaritonSolisten und einem stark besetzten Chor der Gemeinde als dem Chor des Gottesvolkes eine tragende Rolle zugeteilt. Deshalb bilden insgesamt acht ebenso einfache wie einprägsame, von allen zu singende Refrains die eigentliche Basis der erdwärtsmesse. Diese Refrains sollen durch die mehrmaligen Wiederholungen Inseln der Zeitlosigkeit schaffen, wo die Seele atmen und den Anruf Gottes zu spüren vermag – eine Weise des meditativen Singens, wie sie in der Ostkirche sowie in Taizé praktiziert wird und bisher unzähligen Menschen tiefe spirituelle Erfahrungen geschenkt hat. Der Chor des Gottesvolkes als die aktiv beteiligte Gemeinde sollte durch Kinder-, Jugend- oder andere Chöre verstärkt werden, es sollten jedoch auch die unterschiedlichsten Gruppierungen einer Pfarrgemeinde wie Jungschar, Jugend, Senioren, Bibelrunden etc. motiviert werden, klingende Bausteine in Form des gemeinsamen Singens zum Bau der Kathedrale der Klänge beizusteuern.“ Enorme Resonanz durch ganzheitlichen Ansatz Die Wirkung der Komposition beschreiben alle Ohrenzeugen als enorm bewegend. „Der Schlüssel zum unerwartet großen Erfolg sowie der äußerst positiven Resonanz der erdwärtsmesse liegt sicher darin, dass durch sie der Mensch in seiner Ganzheitlichkeit angesprochen wird“, ist Marthé überzeugt. „Denn nur wenn wir motiviert werden, uns mit Haut und Haar, mit Leib und Seele, mit Verstand und Emotion dem unauslotbaren Geheimnis des vor uns ablaufenden Dramas der Messe zu öffnen, wird sich in jedem von uns unmittelbar die Prophezeiung des Apostels Paulus erfüllen: dass wir nämlich dann von Gott mit etwas beschenkt werden, das kein Ohr je gehört und keine Auge je gesehen hat und von keiner noch so großen Kunstfertigkeit und Redegewandtheit in Worte gefasst werden kann.“ Seite 13 klang:interpreten Die Freude an der Kommunikation Das Artis-Quartett im Gespräch über die Identität als Ensemble, vergessene Komponisten und besondere Konzertpräsentationen Von Renate Publig Als sich das Artis-Quartett vor nunmehr 30 Jahren an der damaligen Wiener Musikhochschule formierte, stand von vornherein fest, gemeinsam die Musik zum Beruf zu machen. Seit 1982 besteht das Ensemble in der aktuellen Besetzung: Peter Schuhmayer, 1. Violine, Johannes Meissl, 2. Violine, Herbert Kefer, Viola, und Othmar Müller, Violoncello. Die ersten Jahre waJohannes Meissl (2. Vl), Herbert Kefer (Va), Peter Schuhmayer (1. Vl), Othmar Müller (Vc) ren wie bei jedem jungen Ensemble nicht nur zur Erarbeitung eines Repertoires ganz wesentlich, im Zentrum stand die Identitätsfindung als Quartett. Dabei ging es vor Wiener Musiklebens. Die eigentliche Initialzündung für diesen allem darum, die Potentiale der anderen ebenso wie die eigenen Zyklus war Dr. Angyan. Ihm ist wichtig, dass wir auch neue Stücke kennen- und akzeptieren zu lernen. JM: „Wenn man versucht, bringen. Für uns steht im Vordergrund, unser Profil sichtbar zu den anderen zu verändern, ist das auf lange Sicht der Tod einer halten, dass wir nicht nur die Hitparade spielen. Das ist nicht bei Beziehung!“ Eine Einstellung, die sich erst in einem Prozess über allen Abonnenten auf Gegenliebe gestoßen, aber die Abonnenten werden flexibler.“ einen längeren Zeitraum entwickelt. 1984 beschloss das Ensemble, ein Studienjahr beim LaSalle- Über die Jahre kann das Ensemble eine stolze Anzahl von UraufQuartett an der Universität von Cincinnati zu verbringen und führungen aufweisen, unter anderem Werke von Gottfried von intensiv an Struktur und Beziehung innerhalb des Quartetts zu Einem, Helmut Eder, Gerhard Schedl und Iván Eröd. Im Zyklus arbeiten. Nach der Rückkehr fiel der Entschluss, das Quartett- 2009/10 standen Werke von Ernst von Dohnányi, Egon Wellesz und Richard Dünser auf dem Programm. spiel zum einzigen Beruf zu machen. Seit 1988 gestaltet das Artis-Quartett eine eigene Konzertreihe PS: „In den ersten Jahren waren wir sehr enthusiastisch bei der im Musikverein, in welcher zeitgenössische Musik immer ihren Programmierung von modernen Stücken, wir gestalteten ein bis Platz findet. PS: „Mit unseren Engagements im RadioKulturhaus zwei Uraufführungen pro Saison. Der Aufwand des Einstudieund im Konzerthaus hatten wir bereits den Fuß in der Tür des rens eines noch nicht aufgeführten Werkes ist jedoch enorm! THE JOY IN COMMUNICATING TOGETHER The Artis Quartet was founded already 30 years ago; the first years being the most important for the quartet’s finding its identity as a chamber ensemble. Thus, 1984 was spent by Peter Schuhmayer, 1st violin, Johannes Meissl, 2nd violin, Herbert Kefer, viola, and Othmar Müller, cello studying with the LaSalle Quartet at the University of Cincinnati. Since 1988 the Artis Quartet has its own concert cycle in Vienna’s Musikverein, time and again incorporating contemporary music. Over the years there were numerous world premieres, among others of works by Eder, Einem, Eröd and Schedl, the cycle of 2009/10 included works by Dohnányi, Wellesz and Dünser. A remarkable characteristic is the fact that the three upper strings perform standing up. This is optimal for the ensemble since they are physically more relaxed, resulting in a perfect flow of energy; the individual’s playing in the quartet gains more contour. The cellist, Othmar Müller, also can tell of a very special presentation at the occasion of a concert in London. In air travel the cello’s pin must be removed; and as, at one point, the suitcase Seite 14 containing it did not make the same flight, the cellist had to play the concert without a pin … Whereas his colleagues perform on historical instruments from the collection of the Austrian National Bank, Peter Schuhmayer had a copy of his instrument made by Johann Rombach. Since this modern violin has an easier attack, resulting in a more immediate and relaxed performance, he nowadays exclusively plays on this instrument. The ensemble has received awards for a large number of their CD recordings, e.g. they have won the 2009 MIDEM Classical Award and the “Diapason d’Or” for their recording of Wellesz quartets. A second Wellesz CD is being planned, but their next recording will be of some of Joseph Haydn’s string quartets. For several decades now the quartet has a faithful audience. How this is possible? “Our approach is not to play the most perfect version of a piece. Of course perfection is important, but we think that the music’s message is even more important and that we can identify with it. For us it is of the most crucial importance to feel joy; joy in the music and in the common communication in the quartet.” Hinzu kommt, dass die Qualität der Interpretation der ersten Aufführung erst am Beginn ist, da das Verhältnis zum Stück erst nach öfterem Spielen ‚entspannter‘ wird. Diese Stücke in einem anderen Konzert unterzubringen, erweist sich allerdings oft als schwierig.“ HK: „Auch für den Komponisten ist eine einmalige Aufführung wenig hilfreich: Ein Stück, das nur uraufgeführt wird und nicht etabliert ist, wird selten von anderen Ensembles nachgespielt.“ PS: „Die Wahrnehmung der Medien ist hingegen genau umgekehrt. Kritiker rezensieren kaum noch ‚normale‘ Konzerte, Uraufführungen oder Erstaufnahmen sind für die Medien viel interessanter.“ Highlights und unbekannte Kostbarkeiten Das Streichquartette-Repertoire ist extrem vielfältig, die Entscheidung über die Werkauswahl wird von den vier Musikern gemeinschaftlich gefällt. Highlights und Klassiker wie Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ sind zu finden, einen besonderen Schwerpunkt bildet jedoch ein unbekannteres Repertoire: Die vergessenen Stücke der letzten Jahrhundertwende wie etwa jene von Zemlinsky oder Webern sind eine wichtige Facette des Profils. Weiters kann das Artis-Quartett auf eine unglaublich reichhaltige Auswahl an Komplettaufführungen blicken, oder, wie Meissl es charmant ausdrückt: „Wir haben ‚viele alle‘ gespielt!“ Regelmäßig werden sämtliche Quartette von Schubert, Mozart, Mendelssohn, Berg, Einem, Webern etc. aufgeführt. Die Repertoiretauglichkeit eines Werkes zeigt sich oft erst durch die intensive künstlerische Auseinandersetzung. JM: „Manchmal freut man sich auf ein Stück, man hat sich sehr genau vorbereitet in Probearbeiten -- und stellt auf der Bühne fest, dass sich die erwartete Wirkung nicht einstellt. Obwohl wir aufgrund der Partitur das Werk interessant fanden. Es ist eine philosophische Frage, wann ein Kunstwerk fertig ist: wenn es notiert ist oder wenn es erklingt. Nach unserer Meinung ist es erst fertig, wenn es erklingt! Dann gibt es Werke, die anfangs knorrig erscheinen, aber je länger man sich damit beschäftigt und je tiefer man in die Materie eindringt, desto infizierter ist man von der Substanz.“ Dieser Prozess der Beschäftigung ist dem Publikum nicht zugänglich. Wie gelingt es dennoch, die Zuhörer für diese Werke zu gewinnen? PS: „Man muss dem Publikum das Gefühl geben, dass für mich als Interpret dieses Werk ganz sonnenklar ist, und dann möglichst deutlich versuchen, in dieser Selbstverständlichkeit das Werk mitzuteilen und zu vermitteln. Fürs Publikum ist wesentlich, ob es dem Interpreten gelingt, Spannung zu erzeugen. Es ist nicht Voraussetzung, dass der Zuhörer die Partitur kennt, entscheidend ist, dass er bei der Interpretation des Werkes etwas empfinden kann, auch wenn ihm das Stück fremd ist.“ Fotos: Lukas Beck Homogenität und Individualität Wer bereits die Gelegenheit hatte, das Artis-Quartett live zu erleben, dem wird eine besondere Art der Konzertpräsentation aufgefallen sein, die drei oberen Streicher konzertieren im Stehen. Für das Ensemble ideal, da sich die Musiker körperlich entspannter fühlen, wodurch ein besserer Energiefluß möglich ist und das individuelle Spiel im Quartett mehr Profil erhält. Das Finden einer optimalen Balance zwischen Homogenität und IndiSeite 15 klang: pädagogik vidulität stellt eine besondere Herausforderung dar, Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen ist eine Identität als Quartett, die durch jahrelanges gemeinsames Spiel gewachsen und gereift ist. Von einer ungewöhnlichen Präsentation kann Othmar Müller anlässlich eines Konzertes in London berichten. Bei Flugreisen ist der Cellostachel zu entfernen, und als der Koffer es nicht mit dem gleichen Flug geschafft hatte, musste der Cellist das Konzert ohne Stachel bewältigen. OM: „Die Knieschmerzen sind nach ein paar Tagen vergangen, dafür hat man sein Leben lang eine Anekdote zu erzählen!“ Historisch und modern Während seine Kollegen historische Instrumente der Sammlung der Österreichischen Nationalbank spielen (Johannes Meissl: A.Guarneri, 1690; Herbert Kefer: J.B.Guadagnini, 1784; Othmar Müller: A.Amati, l573), ließ sich Peter Schuhmayer 2001 von seinem Instrument der Nationalbank, einer Montagnana, eine Kopie bei Johann Rombach anfertigen. „Die moderne Geige spricht viel schneller an, das Spiel ist unmittelbarer und entspannter, insbesondere was die Klangproduktion von schnellen Noten betrifft. Man muss nicht so tief hinein in die Saite, was gerade für die erste Geige ein Vorteil ist, wenn es dicht wird, und man trotzdem hörbar sein muss. Das ist kein Plädoyer für moderne Geigen, aber wenn man das Glück hat, ein derartiges Instrument zu finden, ist das ein Vorteil.“ Die Kollegen ergänzen lachend, dass es keine Abstoßung zwischen den Jahrhunderten gibt. Von der exzeptionellen Qualität des Ensemble kann man sich neben den Live-Konzerten auch auf über 30 CDs überzeugen, zahlreiche CD-Einspielungen wurden ausgezeichnet, so gab es beispielsweise für die Streichquartette von Egon Wellesz den MIDEM Classical Award 2009 und den „Diapason d‘Or“, eine zweite Wellesz-CD ist beabsichtigt. Auf der nächsten CD werden jedoch Streichquartette von Joseph Haydn zu hören sein, der Tonträger erscheint erst nach dem Jubiläumsjahr. Was hält das Artis-Quartett von Jubiläen? OM: „Für ein Streichquartett ist immer Haydn-Jahr! Da bei Haydn lange nicht dieser flächendeckende kommerzielle Hype des Mozart-Jahres erreicht wurde, hat das Jubiläum der Wahrnehmung dieser Musik sicher geholfen. Auch wir haben für uns unbekannte Streichquartette entdeckt, die wir ins Repertoire aufnehmen werden.“ Perfektion und Interpretation Die vier Musiker unterrichten an den Universitäten von Wien und Graz und halten national wie international Meisterklassen ab, was sie als Abwechslung und Austausch empfinden, als Sammeln von Erfahrungen, die im Quartettspiel wieder eingebracht werden. Wie gelingt es dem Quartett mittlerweile seit Jahrzehnten, eine treue Zuhörerschaft zu halten? „Unser Ansatz ist nicht, die perfekteste Version des Stückes zu spielen. Natürlich ist uns Perfektion wichtig, aber es ist ein gefährlicher Weg, sich hauptsächlich darauf zu konzentrieren, ein Stück fehlerfrei zu spielen. Wenn einer technisch perfekten Aufführung die Spannung fehlt, dann verpufft die Wirkung. Unser Fokus liegt in die Aussage der Musik und der Identifikation mit dieser Aussage. Für uns ist das Wesentliche, dass man dabei Freude empfindet, an der Musik, an der gemeinsamen Kommunikation im Quartett.“ Seite 16 Komponisten zum Anfassen KlavierschülerInnen und Komponisten im Gespräch Von Claudia Böckle Schon zum zweiten Mal fand am 28. April 2010 im Barocksaal des Hauses Doblinger ein Gesprächskonzert für Kinder statt. Regina Prachner, Anna Zednicek (beide an der Musikschule im 17. Wiener Gemeindebezirk) und Junko Brejnikow (MS 10b und 17) studierten mit ihren Schülerinnen und Schülern leichte und schwere Stücke ein, die bei Doblinger verlegt sind. Die Komponisten Alexander Müllenbach, extra aus Salzburg angereist, und Michael Publig saßen im Publikum und beantworteten nach dem Konzert die Fragen von Klein und Groß und lobten vor allem die jüngeren Klavierspieler/-innen, so dass jeder freudig und erleichtert an seinen Platz zurückkehrte. Die Kinder konnten mit „ihrem“ Komponisten reden: über die ersten Erfahrungen mit dem Improvisieren/Komponieren zum Beispiel. Oder sie wollten einfach nur wissen, wie alt so ein lebender Komponist eigentlich ist und ob er noch mehr „kompositionieren“ möchte. Nuwan Rondon, mit acht Jahren der jüngste Teilnehmer, beeindruckte mit einer Eigenkomposition, nachdem er im Gespräch mit Müllenbach erfahren hatte, dass es auch ihm als Achtjährigem „schon passiert war, dass er eine Melodie gehört, sie dann wieder vergessen und sich ein paar Tage später wieder an sie erinnert und sie aufgeschrieben hat“. Mit 23 Jahren die ältesten Interpretinnen waren Petra Hochwarter und Natalie Neumayer, die souverän die Toccata für vier Hände von Helmut Schmidinger spielten. Schmidinger, der nicht persönlich anwesend sein konnte, beantwortete die Frage zur Entstehung des Intermezzos, das Xi Wang ebenfalls bravurös vortrug, im Vorfeld per Mail. Beide Stücke sind auch für Prima la musica in der Altersstufe IV geeignet, die Stücke von Müllenbach in der Gruppe III. „In diese engen Schläuche“, sagt Benjamin Britten, „versuche ich meinen besten Wein zu füllen“. Unspielbare Werke sind leicht geschrieben, aber bei Werken für Kinder die technischen Grenzen zu kennen und zu respektieren und innerhalb derselben möglichst gute, fantasie- und lustvolle aber nicht vordergründig nur „fun“-volle Musik zu schreiben ist eine spannende Herausforderung, die ich von Herzen gerne annehme. Helmut Schmidinger Fotos: Renate Katteneder (Schmidinger), Sven Koblischek Die Richtlinien von Prima la musica, die ein Stück der letzten dreißig Jahre vorsehen, wurden berücksichtigt. Die SchülerInnen spielten kurze Stücke mit südamerikanischen Rhythmen, geheimnisvolle, programmatische Stücke zum Thema Halloween, Geister und Hexen (Publig), aber auch Stücke in neuen Klangsprachen mit liegenden Clusterklängen oder Griffen in den Resonanzkörper des Flügels (Schmidinger und Müllenbach). So wurde die stilistische Vielfalt der Gegenwartskompositionen für Kinder deutlich. Die Idee zu Gesprächskonzerten entstand zwischen der Pädagogikabteilung des Verlags Doblinger und der Fachgruppe Klavier der Wiener Sing- und Musikschulen, vertreten durch den Fachgruppensprecher Holger Busch, der einst bei Müllenbach in Salzburg am Mozarteum Tonsatz studierte. Der Katalog „Musik unserer Zeit – Kompositionen der letzten 30 Jahre“ war Anstoß und Hilfe zum Finden geeigneter Wettbewerbsstücke. Der Katalog steht unter www.doblinger-musikverlag.at zum Download bereit und ist ab Dezember 2010 in einer aktualisierten Fassung für Prima la musica 2011 und 2012 erhältlich. CHILDREN AND COMPOSERS IN CONVERSATION For the second time the publishing house Doblinger has invited young Viennese piano students for a conversation concert in the historical Baroque hall. A very successful Spring concert with contemporary piano music was held in cooperation with the Singund Musikschulen Wien. The youngsters between 8 and 18 had practiced pieces by Michael Publig, Alexander Müllenbach and Helmut Schmidinger and had prepared questions to the composers, who were happy to answer all questions as to where they got their ideas, about their compositional style and about many other subjects. „Die Herausforderung beim Komponieren für Kinder besteht in der Doppelfrage: was mögen Kinder, was könnte sie faszinieren, was würden sie gerne spielen, was passt in ihre Phantasiewelt? Und: wie kann ich meine Klangsprache so schleifen, so reduzieren, dass die Musik klanglich voll erblühen kann, dabei aber leicht zu spielen und zu begreifen ist.“ Alexander Müllenbach „Für Kinder und Jugendliche zu schreiben ist eine besondere Herausforderung: sie sind sehr direkte Kritiker und zeigen unbarmherzig Schwächen auf. Es macht aber großen Spaß, denn meist kommt der Titel, also das Thema zum Stück vor dem Komponieren (wie in der Filmmusik). Der wichtigste Punkt ist für mich, die Kreativität der jungen Spieler und Zuhörer zu fördern – etwas Eigenes zu machen und/oder eigene Gefühle ausdrücken zu lernen ist etwas sehr Beglückendes.“ Michael Publig Seite 17 klang:novitäten Notenneuerscheinungen zeitgenössischer Musik Rainer BISCHOF: Aus dem Nebel in das Licht für Violine, Viola, Violoncello und Klavier (2008) Bestellnr.: 07 246 Friedrich CERHA: Acht Bagatellen für Klarinette und Klavier (2009) Uraufführung am 27. Mai 2010 in Salzburg durch Andreas Schablas und Janna Polyzoides Bestellnr.: 35 352 Kurt ESTERMANN: Intermezzo in memoriam A. H. für Orgel Bestellnr.: 02 471 NUOVI FIORI MUSICALI – Neue Musik für historische Orgeln Herausgegeben von Reinhard Jaud Gerald RESCH: Figuren für Klarinette solo (2009) Die Komposition entstand im Auftrag des Musikwettbewerbs „Gradus ad Parnassum“ – eine lohnenswerte Herausforderung für junge Klarinettisten. Bestellnr.: 35 305 Franz SCHMIDT: Präludium und Fuge in A-Dur für Orgel (1934) Das auch unter dem Beinamen „Weihnachtspastorale“ bekannt gewordene Werk ist charakteristisch für Franz Schmidts späte Schaffensperiode und liegt nun erstmals wieder im Druck vor. (herausgegeben von Rudolf Scholz) Bestellnr.: 02 473 Franz SCHMIDT: Choralvorspiel „Der Heiland ist erstanden“ für Orgel (1934) Bestellnr.: 02 474 Wolfram WAGNER: Diptychon für Orgel (In ascensu / In motu) (2009) „Der erste Satz entfaltet eine Melodie in ständig crescendierender Aufwärtsbewegung, der zweite, sehr lebhafte und virtuose Satz, der auch eine fugierte Passage enthält, führt in seiner motorischen Steigerung zu einem heftig bewegten Schluss.“ (Wolfram Wagner) Bestellnr.: 02 476 Der Verein ECHO (European Cities of Historical Organs) vereint elf europäische Städte, die eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der historischen Orgeln haben. Jede Mitgliedsstadt wird in diesem Sammelband durch eine Komposition vertreten. Bernard Foccroulle: Spiegel. 6 Versets autour de Salve Regina d‘Arnolt Schlick (Alkmaar) Joris Verdin: Batalla (Brüssel) Rainer Lischka: Introduktion und Passacaglia (Freiberg) Caroline Charrière: De Sancta Maria pour voix de femmes et orgue (Fribourg) Erland Hildén: B-A-C-H mässa för Orgel (Göteborg) Peter Planyavsky: Partita sopra Cantio Oenipontana (Innsbruck) Joao Pedro Oliveira: Livro de Órgao Ibérico -- 5 Edudes (Lisboa) Luc Antonini: Trois pièces pour orgue - Prélude, Interlude et Postlude (d’après la messe Lux et Origo (Toulouse) Filippo Perocco: Sul tasto per organo antico (Treviso) Mladen Tarbuk: Toccatina Istriana (Umag) Luis Pedro Bráviz Coarasa: El Angel Dormido (Zaragoza) Bestellnr.: 02 470 Seite 18 Wolfram WAGNER: Fantasie für Orgel (2008) „Meine Orgelfantasie ist ein ziemlich symphonisch angelegtes Stück, einem großräumigen Crescendo zum Beginn (einer Art Sonnenaufgang) folgen sowohl virtuose als auch lyrische Passagen, und über die gesamte Komposition spannt sich wie ein immer engmaschiger werdendes Netz eine sich ständig beschleunigende metrische Konstruktion bis zum Schluss.“ (Wolfram Wagner) Bestellnr.: 02 477 Wolfram WAGNER: Hagar und Ismael in der Wüste für vierstimmigen gemischten Chor a cappella (Text aus der Genesis) Bestellnr.: 42 882 (Chorpartitur) Wolfram WAGNER: Pater noster für vierstimmigen gemischten Chor a cappella (Nr. 2 aus: Zwei lateinische Motetten) „Die Motette Pater noster hat die gregorianische Melodie zur Grundlage, die sich als cantus firmus durch die gesamte Komposition zieht. In insgesamt fünf Durchläufen erweitert sich das musikalische Material sukzessive und führt zu dramatischen Ausbrüchen, in denen das Singen in Rufen und Schreien übergeht, bevor die Melodie wieder in ihrer Originalgestalt, aber vielfach aufgefächert zum pianissimo-Schluss überleitet.“ (Wolfram Wagner) Bestellnr.: 42 879 (Chorpartitur) klang:träger Neue CDs Hans Erich APOSTEL Porträt-CD „Hans Erich Apostel und das Streichquartett“ in der Reihe „Künstler im Gespräch“ (mit Aufnahmen der Originalstimme von Hans Erich Apostel) Werke für Streichquartett und historische Sprachaufnahmen von Hans Erich Apostel sowie Mirjam Wiesemann im Gespräch mit Apostels Schüler und Vertrautem Rainer Bischof DoelenKwartet 3 CDs Cybele Records (Klassik der Zukunft) KIG 002 Toni STRICKER Pannonische Messe. Livemitschnitt der Uraufführung im Radiokulturhaus Wien im Dezember 2008 Chor Pastoral, Leitung: Dieter Bartl, Wolfgang Kogert – Orgel, Toni Stricker – Violine ORF-CD 3064 Gernot WOLFGANG Looking East aus: Trilogy for Oboe, Bassoon and Piano CD „Neue alte Weisen“ Cross Nova Ensemble (Sabine Nova – Violine, Hubert Kerschbaumer – Klarinette, Leonard Eröd – Fagott, Rainer Nova – Klavier) ORF-CD 3074 klang:daten URAUFFÜHRUNGEN JUNI – DEZEMBER 2010 Christian OFENBAUER: 3. Streichquartettsatz 2009 Stadler-Quartett Salzburg 20. Juni 2010 Salzburg, Paris-Lodron-Universität Iván ERÖD: Alterslaunen. Variationen über ein eigenes Thema (aus der Oper „Die Seidenraupen“) für 8 Instrumente op. 86 Ensemble des Stuttgarter Staatsorchesters 30. Juni 2010 Stuttgarter Liederhalle Friedrich CERHA: Quintett für Oboe und Streichquartett Heinz Holliger – Oboe, Ensemble Modern 10. September 2010 Schwaz (Tirol) (Klangspuren) Erich URBANNER: Begegnungen für großes Orchester Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent: Lucas Vis 24. September 2010 München (Musica viva) Michael RADULESCU: Madrigali für Orgel. 9 Strophen für Orgel Michael Radulescu – Orgel 26. September 2010 Vornbach am Inn (D) Gerald RESCH: Symphonie für Orchester Tonkünstler Orchester Niederösterreich, Dirigent: Andrés Orozco-Estrada 01. Oktober 2010 Wien, Musikverein Rainer BISCHOF: Wozu? Deshalb! für Orchester Radio-Sinfonieorchester Wien, Dirigent: Cornelius Meister 26. November 2010 Wien, Musikverein SHIH: Wanderschaft. Symphonischer Gesang für Sopran und Orchester 30. November 2010 Wien, RadioKulturhaus GEBURTSTAGE 2010 (AB JUNI) GEBURTSTAGE 2011 (BIS JUNI) 04. 06.: Alfred PRINZ 80 18. 06.: Herbert PAULMICHL 75 25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 75 29. 06.: Christoph CECH 50 31. 07.: Martin BJELIK 70 06. 08.: Erwin Christian SCHOLZ 100 (gest. 1977) 19. 08.: Paul KONT 90 (gest. 2000) 13. 10.: Kurt ESTERMANN 50 16. 10.: Eugen BRIXEL (gest. 2000) 21. 10.: Egon WELLESZ 125 (gest. 1974) 31. 10.: Roland NEUWIRTH 60 29. 11.: SHIH 60 04. 12.: Günter KAHOWEZ 70 22. 12.: Thomas Christian DAVID 85 (gest. 2006) 02. 01.: Iván ERÖD 75 03. 01.: Herbert BLENDINGER 75 18. 01.: Thomas Herwig SCHULER 50 03. 02.: Jehan ALAIN 100 (gefallen 1940) 17. 02.: Friedrich CERHA 85 06. 03.: Howard Chandler Robbins LANDON 85 (gest. 2009) 24. 03.: Christian OFENBAUER 50 26. 03.: Erich URBANNER 75 26. 03.: Rupert Gottfried FRIEBERGER 60 02. 04.: Gerald SCHWERTBERGER 70 07. 04.: Ferdinand NEGES 50 25. 04.: Paul Walter FÜRST 85 14. 05.: Viktor FORTIN 75 09. 06.: Donald JOHNS 85 19. 06.: Franz KORINGER 90 (gest. 2000) 26. 06.: Herwig REITER 70 Eine Broschüre „Geburtstage/Gedenktage 2007 – 2011“ kann kostenlos über unsere Informationsabteilung bezogen werden. Seite 19 WIR SORGEN DAFÜR, DASS MUSIK ETWAS WERT IST. Uns vertrauen mehr als 15.000 Komponisten und Textautoren die Verwaltung ihrer Musikrechte an. 4 Zu unseren Mitgliedern im Bereich zeitgenössische Musik zählen unter vielen anderen: Paul Angerer Rainer Bischof Martin Bjelik Friedrich Cerha Bernd Richard Deutsch Christian Diendorfer Richard Dünser Horst Ebenhöh Ivan Eröd Heinz Karl Gruber Herbert Lauermann Wolfgang Muthspiel Ludwig Nussbichler Christian Ofenbauer Hannes Raffaseder Gerald Resch Kurt Schwertsik Erich Urbanner Wolfram Wagner Herbert Willi … WIR TUN ETWAS FÜR DIE MUSIK. WWW.AKM.CO.AT Baumannstraße 10, 1030 Wien T +43 (0) 50717–0 F-DW 19199 E [email protected]