pdf - bei Doblinger

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30 | Frühjahr 10
klan punkte
inhalt
sound:files
:focus
MATHIAS RÜEGG
Voller Einsatz / Total Dedication
:echo
klang:focus
LUDWIG NUSSBICHLER
NORBERT STERK
ERICH URBANNER
:spiritualität
TONI STRICKER
PETER JAN MARTHÉ
Voller Einsatz
:interpreten
ARTIS QUARTETT
Die Freude an der Kommunikation /
The Joy of Communicating together
Im Gespräch mit mathias rüegg ............................................. Seite 4
:pädagogik
Komponisten zum Anfassen /
Children and Composers in
Conversation
Nadège Cotta in „Frida Kahlo“, Nationaltheater Mannheim
Foto: Hans Jörg Michel
klang:echo
Doblinger Verlagsnachrichten
klangpunkte 30_7.indd 1
d
07.05.10 13:52
Uraufführung mal zwei
Kontrapunkte: Neue Werke von Erich Urbanner und Norbert
Sterk im Wiener Musikverein .................................................... Seite 7
Unfassbare Traumklänge
Traumbildfragmente von Ludwig Nussbichler vertanzt: „Frida
Kahlo“ im Nationaltheater Mannheim ................................ Seite 8
klang:splitter ................................................................................... Seite 10
klang:spiritualität
Berührende Schlichtheit, monumentale Größe
Toni Strickers Pannonische Messe, Peter Jan Marthé und
seine erdwärtsmesse ................................................................. Seite 12
CONTENTS
sound:focus
Total Dedication
An interview with mathias rüegg
...............................
Page 4
sound:echo
World Premiere Times Two
New pieces by Erich Urbanner and Norbert Sterk at
the Vienna Musikverein ................................................... Page 7
Inconceivable Dream Sounds
Dream Image Fragments by Ludwig Nussbichler,
danced: ballet portrait „Frida Kahlo“ in the Mannheim
National Theatre ................................................................. Page 9
klang:interpreten
sound:splinters
.................................................................
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Die Freude an der Kommunikation
Seite 14
sound:spirituality
Toni Stricker‘s Pannonian Mass, Peter Jan Marthé and
his earthwardsmass ..................................................... Page 12
KlavierschülerInnen und Komponisten bei Doblinger im Gespräch ................................................................................................. Seite 16
sound:performers
The Joy of Communicating Together
An interview with the Artis Quartet ........................ Page 14
Das Artis Quartett im Gespräch
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klang:pädagogik
Komponisten zum Anfassen
klang:novitäten
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klang:daten ...................................................................................... Seite 19
sound:pedagogy
Children and Composers in Conversation
klang:träger
sound:novelties
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sound:dates
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sound:carriers
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Impressum
klang:punkte 30 (99 530), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger:
Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Mag. Walter Weidringer.
Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Katharina Knessl,
Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer. Englische Übersetzungen: Mag. Nicolas Radulescu.
Layout: Barbara Ployer (Konzept), Mira Valenta (Ausführung).
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen:
INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51,
[email protected], www.doblinger-musikverlag.at
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klang:focus
Voller Einsatz
Im Gespräch mit mathias rüegg
Von Renate Publig
Seit über 30 Jahren gehört der 1952 in Zürich geborene Pianist
und Komponist zu den großen Persönlichkeiten der heimischen
Musikszene, der mit zahlreichen Konzerten seines Ensembles
Vienna Art Orchestra dazu beitrug, Wien im internationalen
Rahmen als eine lebendige und facettenreiche Musikstadt zu
positionieren. Mit der Gründung des Jazz-Clubs Porgy & Bess
1993, dessen langjähriger Leiter er war, gelang es, die heimische
Jazzszene langfristig in Wien zu etablieren, 1996 rief er mit der
Gründung des Austrian Music Office den Hans Koller-Preis ins
Leben. „Wenn ich etwas gemacht habe, dann immer mit vollem
Einsatz! Passen tut’s nur dann, wenn es das Bestmögliche ist,
was ich zu leisten im Stande bin.“
Dabei war rüegg der musikalischer Weg nicht von Beginn an
vorgezeichnet: Ursprünglich als Primarschullehrer ausgebildet,
unterrichtete er zunächst an diversen Sonderschulen, bis er
1973 beschloss, in Graz klassische Komposition und Jazzklavier
zu studieren. „Ich hatte acht Jahre klassischen Klavierunterricht. Mit 17 hatte ich eine Rockgruppe, für die ich Stücke von
Schumann arrangiert habe, mit 18 folgten die ersten Kompositionen für Rockband und Schulorchester. Bei meiner Aufnahmeprüfung für Jazzklavier hat mich ein Professor gefragt, ob ich
auch komponiere, so habe ich dann die Aufnahmeprüfung für
Komposition abgelegt und bei Waldemar Bloch studiert.“
Drei Jahre später folgte die Übersiedlung nach Wien, wo er freiberuflich als Pianist tätig war. Der Soloarbeit müde, gründete
er 1977 das Vienna Art Orchestra, für das er bis heute alle Programme schrieb. Neben der Leitung des Orchesters fand er immer wieder auch Zeit sich anderen Projekten zu widmen. So komponierte er Bühnen- und Filmmusiken, wobei er oftmals mit dem
anerkannten Theatermacher George Tabori zusammenarbeitete.
Schwerpunkt klassische Kompositionen
rüeggs Schaffen ist nicht ausschließlich dem Jazz verhaftet, er
erhielt von zahlreichen namhaften nationalen wie internatio-
Fotos: Andreas Bitesnich
TOTAL DEDICATION
An Interview with mathias rüegg
For more than 30 years the pianist and composer, who was born
in 1952 in Zurich, is among the great personalities of Austrian
musical life. With many cconcerts of his ensemble Vienna Art Orchestra he made an important contribution in giving Vienna its
own standing in International context as a lively and multi-faceted
city of music. In founding the Jazz club Porgy & Bess in 1993, remaining its director for many years, he succeeded in establishing
Austrian Jazz life in Vienna, and in 1996 he founded the Austrian
Music Office, thus establishing the Hans Koller Award. “If I have
nalen Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Ensemble
Kontrapunkte, dem Ensemble die reihe, der Deutschen Kammerphilharmonie, sowie der Basler Sinfonietta Aufträge für klassische Kompositionen.
Seit 1994 widmet sich mathias rüegg vermehrt der Kammermusik, er schrieb unter anderem für Michel Portal, Corin
Curschellas, Wolfgang Puschnig, Matthieu Michel und Wolfgang
Muthspiel Solokonzerte mit Kammerorchester sowie Kompositionen für unterschiedliche klassische Besetzungen. „Für die
Stadtinitiative Wien komponierte ich ein relativ abstraktes,
avantgardistisches Stück für Oboe und Fagott, danach erhielt
ich immer wieder Aufträge für kleine Besetzung.“ Im zweiten
Teil „European Visionaries – Portraits of 13 European Men“ der
2007 für das für das Vienna Art Orchestra komponierten Trilogie werden alle 13 Themen zuerst als Miniatur von einem klassischen Duo präsentiert. „Mittlerweile gibt es für jedes Instrument außer Horn ein Duo oder Triostück.“
Das jahrelange Arrangieren und Beschäftigen mit dem Klang
von Instrumenten empfindet rüegg für das Komponieren essentiell: „Man muss die Instrumente so gut kennen, dass man Quart
für Quart den Unterschied von Sound und Dynamik kennt, und
in den High- und Lowends sogar Note für Note, dann kann man
noch immer etwas Verrücktes schreiben. Ich hab einmal für Tenorsaxophon ein klingendes ges eingefügt. Das klingt wie eine Autohupe, ist aber lustig, wenn’s drei machen!“
Vor der Abzweigung
Die Unterschiede zwischen seinen Jazz- und klassischen Kompositionen sieht rüegg zunächst darin, dass in den klassischen
Werken alles durchkomponiert ist. „Bei Jazzmusik geht es
darum, mit dem Solisten zu teilen. Man muss den Solisten motivieren und fordern und sich als Komponist zurücknehmen.“ Dennoch handelt es sich nicht lediglich um notierte Jazzmusik. „Das
würde keinen Sinn machen! Ich übertrage die Grammatik, die
ever done anything, then always with total dedication! It is only
enough when it is the best I could possibly have done.”
rüegg’s musical career was in no way pre-determined: originally trained as a primary school teacher he taught at various
special schools until he decided in 1973 to study classical composition and jazz piano in Graz. Three years later he moved to
Vienna, where he worked as a freelance pianist. Tired of solo
performances he founded the Vienna Art Orchestra in 1977,
writing all programs for it up to the present day. rüegg’s output
is not restricted to jazz, he received commissions for classical
compositions from numerous renowned national and international orchestras such as the Vienna Symphony, the Ensemble
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Syntax des Jazz in die Klassik, verändere jedoch den Gestus, dass
eben durchkomponierte Musik entsteht.“ Einen weiteren Unterschied stellen die Anforderungen an die Musiker dar. „Meine Klavierwerke können nur die wenigen Jazzmusiker spielen, die auch
die klassische Musik beherrschen. Jazzmusiker haben zwar eine
klassische Ausbildung, sie lernen Technik, aber nur bis zu einem
gewissen Grad. Die Basics, und dann kommt die Abzweigung!“
Gerade bei jungen Musikern besteht dennoch immer häufiger
der Wunsch, eine Ausbildung in beiden Stilrichtungen zu erhalten?
„Das höre ich schon seit 1968, aber das Problem ist, wenn’s die
Professoren nicht können, können’s die Schüler auch nicht. Die
Lehrer, die beides können, bekommen oft den Job nicht. Das ist
der Unterschied zwischen amerikanischem und europäischem
System! In der Ausbildung hat sich nicht viel geändert!“
ten verläuft, und jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, sich vermehrt
der klassischen Musik zu widmen? „Ja. Langsam kommt die
Altersweisheit!“, lacht er.
Für die Organisation seiner Projekte zeichnet rüegg ebenfalls
selbst verantwortlich. „Organisation habe ich immer gerne
gemacht. Seit fünf Jahren mache ich die Buchhaltung, das finde
ich richtig beruhigend, weil es entweder richtig oder falsch ist.
Das gibt es so in der Musik nicht, da ist alles subjektiv.“
Romantik aus heutiger Sicht
Doch zurück zu den Kompositionen, seine Tonsprache bezeichnet rüegg als Romantik aus der Sicht von heute, unter Einbeziehung aller musikalischen Entwicklungen seither. „Was beim Jazz
toll ist: Es ist eine klare, logische Musik. Das ist der Unterschied
zu mancher neuer Musik, die aus einem komplett anderen Denken entsteht. Ich habe mich eine zeitlang
gewehrt, in Festivals für moderne Musik
aufgeführt zu werden. Das Publikum
für neue Musik findet meine Stücke viel
zu konventionell. Wenn meine Werke in
Konzerten für ein bildungsbürgerliches
Publikum gespielt werden, dann funktioniert das wunderbar!“
2009 wurde er mit dem Musikpreis der
Stadt Wien ausgezeichnet. Ob der Eindruck zutrifft, dass sein Leben in Abschnit-
Die Musiker zu Freunden machen
Seinen Einstand bei Doblinger wird der Komponist gleich mit
einer Reihe von Werken feiern, sowohl mit kammermusikalischen
als auch mit Orchesterwerken, wie dem Paul Gulda gewidmeten
Klavierkonzert Nr. 1. Eines seiner neuen Stücke, Jessas Ja /
Geschichten vom Spittelberg, ein Auftragswerk des CrossNovaEnsemble wurde vor der Uraufführung in Linz und weiteren
Aufführungen unter anderem im Musikverein im Doblinger
Barocksalon in Anwesenheit des Komponisten präsentiert. Bei
seinen Werken legt der Komponist viel Wert auf Dramaturgie,
auf Visualisierung, Bühnenpräsenz. Es soll für das Publikum sein,
„aber im Prinzip schreibe ich für die Musiker. Wenn die Musiker
spüren, dass das Werk für sie geschrieben
ist, spielen sie es optimal. Das Stück muss
nicht leicht sein, aber ein Musiker muss
wissen, warum er etwas sehr Schwieriges
machen soll, es muss in den Gesamtkontext passen! Man lernt sehr viel, wenn
man mit einem Orchester auf Tournee
geht, weil man Stücke komponieren
möchte, die die Musikern auch nach dem
50. Mal noch gerne spielen. Man muss
die Musiker zu seinen Freunden machen.“
Kontrapunkte, the ensemble die reihe, the
German Chamber Philharmonic, and the
Basler Sinfonietta. Since 1994 mathias
rüegg emphasizes chamber music, he
wrote solo concertos with chamber orchestra as well as compositions for various
classical scorings. In the second part “European Visionaries –
Portraits of 13 European Men” of the trilogy composed in 2007
for the Vienna Art Orchestra, all 13 themes are first presented
in miniature form by a classical duet. “Meanwhile there is a duet
or trio composition for every instrument except the horn.”
According to rüegg, the difference between his jazz and classical
compositions lies primarily in the fact that in the classical works
everything has been composed. But it still is not just notated jazz
music. “That would not make sense! I transfer the grammar, the
syntax of jazz into classicism, but I change the attitude, so that
the result is – through-composed music.” A further difference
lies in the different demands made of the musicians: “My piano
works can only be played by the few jazz musicians who have
mastered classical music, too!” rüegg calls his musical language
“romanticism seen from today”, incorporating all musical developments since. “What is so great about jazz: it is clear, logical
music. This is the difference to so much
new music which comes from a totally different manner of thinking!”
In 2009 he received the City of Vienna
Music Award. Is the impression correct
that his life progresses in stages and that
now the time has come to dedicate oneself more to classical
music? “Yes. The wisdom of age gradually arrives!” (laughs)
The composer will celebrate his Doblinger debut with several
works, both chamber music and orchestral works. One of his
new pieces, Jessas Ja / Geschichten vom Spittelberg, a work
commissioned by the CrossNova ensemble, was presented even
before its Linz world premiere and other performances (among
others in Vienna’s Musikverein) in the composer’s presence in
Doblinger’s Baroque Salon. In his works the composer stresses
dramaturgy, visualisation, stage presence. They are meant for
the audience, “but, in principle, I write for the musicians. If the
musicians feel that the work was written for them they perform
it optimally. One learns very much from going on tour with an
orchestra, because one wants to compose pieces which the musicians like to play even after the 50th performance. One needs
to make friends with the musicians.”
Foto: musikverein.at
Uraufführung
mal zwei
Kontrapunkte: Neue Werke von Erich Urbanner und
Norbert Sterk im Musikverein
Dass sich Peter Keuschnig mit seinem Ensemble Kontrapunkte
unermüdlich für die Pflege der zeitgenössischen Musik einsetzt,
ist nichts Neues. Ein besonderes Konzert wurde den Zuhörern
am 12. April im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins geboten, bei dem gleich vier Uraufführungen erklangen, zwei davon
Werke aus dem Doblinger-Katalog. Schade, dass ein derartiges
Projekt von den Tageszeitungen nicht rezensiert wurde, umso erfreulicher, dass ein ausführlicher Bericht von Heinz Rögl auf der
MICA-Website zu finden ist, in dem über den Abend zu lesen ist:
„Das bereits 1965 vom Dirigenten begründete Ensemble zeigte
einmal mehr, dass es eine führende Formation der zeitgenössischen Musik darstellt.“
Als erstes stand Erich Urbanners Kammerkonzert für Orchester
auf dem Programm, das der Komponist selbst in einer kurzen
Einführung dem Publikum erläuterte: „Das Augenmerk wird auf
vier Formationen einschlägiger Kammermusik gerichtet, als Ergebnis kompositorischer Prozesse: ein Streichquartett (statt 2.
Geige aber Kontrabass), ein Bläserquintett und ein eigenwillig
mit vier Spielern besetzes Klaviertrio, wobei Geige und Bratsche
als eine Stimme zu sehen sind, sowie Basstuba, die mit Horn und
Posaune noch eine zusätzliche Trioformation bildet. Diese vier
Gruppen stellen sich dem Wettstreit in der Rolle des Kontrahenten. Könnte dieses Stück vielleicht auch als eine andere Art eines
Klavierkonzertes gedeutet werden? – Die Frage bleibt offen.“ Lobende Worte in der Rezension: „Sehr schöne Aufgaben auch für
die Solisten des Ensembles, neben Klavier auch die Holz- und
Blechbläser, aber auch etwa Cello und Kontrabass.“
Norbert Sterk widmete sein Werk Vertigo. Saxophon. Desaster
dem Saxophonisten Gerald Preinfalk, der bei der Aufführung
gewohnt bravourös sein Können unter Beweis stellte und, wie
alle Künstler des Abends, auch entsprechend akklamiert wurde.
Sterk über sein Stück: „Komponieren ist der Versuch, die Stille
in mir – und den Lärm – aufleben zu lassen, ihren Farben und
Klängen zu trauen – ohne sie in ein Korsett zu zwingen – und sie
auf behutsame, vielfältige Weise wahrzunehmen. Die Komposition selbst ist ein sorgfältiges Protokoll dieses langsamen Wahrnehmens und beschreibt einen Prozess des Hörens.“ Und wie
urteilt Rögl? „Das war zweifellos ein Konzert für Saxophon, das
‚alle Stückln’ (inklusive einer wunderbaren Schlusskadenz solo)
spielen muss, und (durchaus gefordertes) Ensemble inklusive
Schlagzeug. Well done, Mr. Sterk – Gerald Preinfalk spielte sein
wunderbares Instrument souverän und durchaus virtuos in auch
schwierigsten Lagen und ‚Multiphonics’!“
Die Rundfunkaufzeichnung dieses Konzertes wird am 5. und am
6. Juli im Programm Ö1 in der Reihe Zeitton ausgestrahlt. R. P.
WORLD PREMIERE TIMES TWO
It is nothing new that Peter Keuschnig is an indefatigable
fighter for New Music with his Ensemble Kontrapunkte. A
very special concert was held on April 12 in the Glass Hall of
the Vienna Musikverein which included four world premieres,
two of them of works from Doblinger‘s catalogue. It is unfortunate that a project of this scale was not reviewed by the
daily newspapers, but it is the more gratifying that one can
find a detailed article by Heinz Rögl on the MICA web site:
“The ensemble, founded by its conductor already in 1965,
showed once again that it is a leading exponent of contemporary music.”
The first piece was Erich Urbanner’s Chamber Concerto for
Orchestra, which was explained by the composer in a short
introduction: “The emphasis is on four classical chamber formations, as a result of compositional processes: a string quartet (with a double bass instead of a 2nd violin), a wind quintet
and a piano trio – which consists remarkably enough of four
players (violin and viola count as one unified part), and a bass
tuba, which forms an additional trio formation with french
horn and trombone. These four groups play the role of adversaries in this contest. Or could one see this piece as a very
different kind of piano concerto? – The question remains unresolved.” The review gives praise: “There are also very rewarding parts for the ensemble’s soloists, apart from the piano the
woodwinds and brass, but also the cello and double bass.”
Norbert Sterk dedicated his work Vertigo. Saxophon. Desaster
to the saxophone player Gerald Preinfalk, who once again
proved his skills during the performance in his usual bravura
manner. Sterk about his work: “To compose is the attempt to
enliven the silence – and the noise – in me, to trust its colours
and sounds – without forcing it into a corset – and to sense
them in a tender, multi-faceted manner. The composition itself is a meticulous protocol of this slow sensing-process and
describes a process of hearing/listening.” What is Rögl’s verdict? “This was without doubt a concerto for saxophone which
must ‘pull all stops’ (including a wonderful final solo cadence),
and a (very challenged) ensemble including percussion. Well
done, Mr. Sterk – Gerald Preinfalk played his marvelous instrument flawlessly and very skillfully also in the most difficult
ranges and ‘multiphonics’!”
The radio recording of this concert will be broadcast on July 5
and 6 in the Austrian nationwide radio station OE1 in the zeitton series.
R. P.
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klang:echo
Unfassbare Traumklänge
Traumbildfragmente von Ludwig Nussbichler vertanzt: „Frida Kahlo“ im
Nationaltheater Mannheim
Von Walter Weidringer
Als „Bombe mit einer Schleife verziert“ – so empfand André
Breton die Malerin Frida Kahlo. Der französische Dichter und
wichtigste Theoretiker des Surrealismus stellte Gemälde der jungen Mexikanerin 1939 in Paris in einer Ausstellung der Surrealisten vor. Doch für die Künstlerin war diese Zuordnung eigentlich ein Irrtum: „Sie hielten mich für eine Surrealistin, aber das
war ich nicht. Ich habe keine Träume gemalt. Ich habe meine
Realität gemalt.“ -- Genau diese Art von Doppeldeutigkeit, von
künstlerischer Dämmerung zwischen den Welten ist ja auch der
Ansatzpunkt für Ludwig Nussbichlers vielgestaltige Werkserie
Traumbildfragmente – ein Untertitel, der laut Eingeständnis
des Komponisten beinah alle seine Kompositionen charakterisieren könnte. „Die Erforschung des ‚Innen’ als Abbild des ‚Außen’“
war schon früh ein zentrales Motiv seiner Musik. So scheint es
nur logisch, wenn die frankokanadische Choreografin Dominique
Dumais, die sich seit Jahren mit Frida Kahlo beschäftigt hat, bei
der Auswahl der Werke für ihr Tanzporträt der Malerin sich gemeinsam mit dem Dirigent Günther Albers nicht zuletzt auch
für Nussbichlers expressive Klänge entschieden hat. Etwa für
Eklipse, den zweiten Teil der Werkserie Traumbildfragmente,
welcher von der Sonnenfinsternis inspiriert ist, die der Komponist am 11. August 1999 auf der Insel Zypern erleben konnte:
„Die Landschaft am Meer tauchte in surreales Licht, berückend
schön und gleichzeitig beängstigend.“ Besonderen Eindruck
machte auf Nussbichler damals die „Nachtstille“ mitten am Tag:
„Es verschwand der Gesang der Vögel.“
Entstehen und Verschwinden
Das Wort Eklipse – in diesem Fall das Verschwinden der Sonne
hinter dem Mond – bezeichnet also auch das Verschwinden unmittelbar lebensweltlicher Phänomene. Bei Nussbichler ist damit
ein Werk charakterisiert, „das im Nichts, in einem verschwunde-
nen Raum beginnt
und in dem mehrfach Ereignisse, die
sich
ankündigen,
dann ausbleiben,
zum Beispiel ein Höhepunkt der Komposition, auf den sie
zuzusteuern scheint. Stattdessen kommt die Musik aber faktisch
zum Stillstand. Im Verlaufe des Werkes verschwinden Melodien
und Kantilenen, die am Anfang dominierten und das thematische Material bestimmten“ (Rainer Lepuschitz). Eine Vermittlung
zwischen verschiedenen Welten in Gestalt einer Transformation
unternimmt bereits Endymion, mit dem die Traumbildfragmente
begonnen hatten und das ebenfalls im Rahmen von „Frida
Kahlo“ im Nationaltheater Mannheim zu hören ist. „Die Komposition nimmt unabhängig voneinander komponierte Bilder (Fragmente) als Ausgangspunkt und lässt sie quasi interaktiv aufeinander reagieren“, verrät der Komponist. „Diese Bilder wurden
im Laufe des Kompositionsprozesses Veränderungen unterworfen, so dass die ursprüngliche Erscheinungsformen zum Teil nur
noch zu erahnen sind. Das Ergebnis ist als Versuch zu verstehen,
die in Musik formulierten Ideen aus sich selbst heraus in andere,
schon existierende weiterzuführen.“
Traum – Bild – Fragmente
Das trifft sich mit Frida Kahlos Bestreben, die Realität ihrer teils
phantastischen (Alp-)Traumwelt darzustellen: körperliches Leid,
politisch-revolutionäre Spannungen, ihre Ehe mit einem Malerkollegen, vielfältige künstlerische Befruchtung zwischen Europa,
den USA und Lateinamerika sind die beherrschenden Einflüsse.
Nussbichler Kompositionsstrategien wiederum beziehen sich
„bewusst auf Prozesse wie sie im Traum ablaufen. Im Traum fließen Bilder ineinander, werden manchmal wiederholt oder auch
nicht. Im Traum ist man zudem den Bildern und deren Abfolge
ausgeliefert, sie reihen sich zum Teil beinahe unvermittelt aneinander und entziehen sich dem eigenen Willen, versucht man
nach ihnen zu greifen, verschwinden sie.“
„Echte Entdeckungen“
Der Griff nach dem Erfolg bei Publikum und Kritik freilich gelang
auf Anhieb beim Mannheimer Tanzabend „Frida Kahlo“, zu dem
Tatyana van Walsum Bühnenbild und Kostüme beigesteuert
hat: „Dumais stellt Atmosphären und Eindrücke nebeneinander.
Leidenschaft und Melancholie, Groteske und Poesie, Schmerz
und Stärke. Sie macht Kahlo plastisch und menschlich [...]. Es ist
ein Abend für die wunderbaren Tänzerinnen des Mannheimer
Balletts“, hieß es etwa in der Frankfurter Rundschau (23. Februar
2010). Und der Mannheimer Morgen hob besonders die musikalische Qualität des Abends hervor, der übrigens am 5. Juli 2010
ein weiteres Mal zu erleben ist: „Vielseitig, unerhört und ehrenvoll
zusammengetragen ist [...] das, was unter der Feder- und Stab-
Fotos: Hans Jörg Michel
INCONCEIVABLE DREAM SOUNDS
Dream Image Fragments by Ludwig Nussbichler,
danced: “Frida Kahlo” in the Mannheim National
Theater
“A Bombshell with a Bow” – this is how André Breton experienced the painter Frida Kahlo. The ambiguity between phantasy
and reality in her work is the point of departure for Ludwig Nussbichlers multiform series of works Traumbildfragmente (dream
image fragments) as well. Thus it seems logical that the FrancoCanadian choreographer Dominique Dumais, who spent years
working on Frida Kahlo, decided with conductor Günther Albers
to incorporate, not to the least extent, Nussbichler’s expressive
sounds into her danced portrait of the painter; e.g. Eklipse, the
second part of the series Traumbildfragmente, which has been
inspired by the 1999 solar eclipse. The work “begins in nothingness, in a vanished space, and in which events which are an-
führung Günther Albers’ brillant austariert aus dem Graben
kommt, etwa Ludwig Nussbichlers Eklipse mit zart drängenden
Streichern.“ Die ausgebreiteten Klänge seien „mehr als Koloritlieferanten: Sie sind echte Entdeckungen.“ (22. Februar 2010)
nounced in several instances do not take place – for example
a climax which seems to be the goal of the composition.” (R.
Lepuschitz) . Endymion, too, the first piece of the Traumbildfragmente, which also is performed during “Frida Kahlo” at the
Mannheim National Theater, attempts a mediation between different worlds in the form of a transformation.
“Dumais juxtaposes atmospheres and impressions. Passion
and melancholy, grotesqueness and poesy, pain and strength.
She makes Kahlo become vivid and human”, wrote the Frankfurter Rundschau. And the Mannheimer Morgen especially
emphasized the musical quality of the evening: “Multi-faceted,
unheard-of and honourably selected is the music coming from
the pit under Günther Albers’ brilliantly balanced baton and initiative, so, for example, Ludwig Nussbichler’s Eklipse with gently
surging strings.” The displayed sounds are “more than sources
of colour: they are true discoveries.”
Seite 9
klang:splitter
Rainer Bischof
„Wider den Zeitgeist“ wendet sich Rainer Bischof laut eigener
Aussage in seinem neuesten Orchesterwerk, welches am 26.
November 2010 im Wiener Musikverein mit dem RSO Wien
unter seinem neuen Chefdirigenten Cornelius Meister uraufgeführt wird. Sein aufmüpfiger Titel: Wozu? Deshalb! – das gewichtigste Werk in jüngerer Zeit, in der Bischof eine ganze Reihe
neuer Kompositionen zu Papier gebracht hat, darunter auch das
vierstimmige Chorwerk Des Lichtstrahls dreifache Töne (Text:
Christian Wagner), das am 13. Mai 2010 in der Wiener AnnaKirche von den Mozart-Sängerknaben uraufgeführt wurde.
Friedrich Cerha
Zu Redaktionsschluss noch bevor stand die Uraufführung von
Friedrich Cerhas jüngstem orchestralem Beitrag zu seinem
so farbig-reichen, charakteristischen Alterswerk: Am 12. Mai
hob das RSO Wien unter seinem scheidenden Chefdirigenten
Bertrand de Billy die Kammermusik für Orchester aus der Taufe.
Komponiert 2005–08 im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde zu deren 200jährigem Jubiläum 2012, rückt das intim
konzipierte Werk nicht zuletzt Instrumente ins Zentrum, die im
Orchester sonst nur Randaufgaben zugeteilt bekommen – und
natürlich die konzertante Oboe, die eine Art rhapsodische Kadenz anstimmt. Der Solist wechselt auch zur Oboe d’amore
– erstmals in Cerhas ganzem Schaffen. Am 20. Juni steht die
Kammermusik in Perchtoldsdorf auf dem Programm, wieder mit
dem RSO, nun aber unter der Leitung von Johannes Wildner.
Wir werden in der Herbst-Ausgabe ausführlich über das Werk
und dessen Resonanz berichten. Am 17. Februar 2011 feiert
Friedrich Cerha seinen 85. Geburtstag.
Bernhard Herzmansky sen. Ludwig Doblingers Musikalienhandlung
übernommen und einen Verlag dazu gegründet – eine bis heute
erfolgreiche Kombination.
Iván Eröd
Alterslaunen nennt Iván Eröd mit einem Augenzwinkern sein
Oktett op. 86, das er im Auftrag der Staatstheater StuttgartOpernhaus geschaffen hat und das am 30. Juni 2010 seine
Uraufführung in der Stuttgarter Liederhalle erlebt. Die Grundlage für diesen äußerst abwechslungsreichen, bunten Variationensatz ist eine tonal harmonisierte Zwölftonmelodie aus seiner
Oper Die Seidenraupen -- eine Spielart jener „konsequenten
Paradoxie“ (Eröd), die den Komponisten „von den Grillen meiner
Jugend bis zu den Launen meines Alters begleitet“. Am 2. Jänner 2011 feiert Iván Eröd seinen 75. Geburtstag.
Gerald Resch
Dass dem Tonkünstler Orchester Niederösterreich unter seinem
neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada die Pflege zeitgenössischer Musik ein Anliegen ist, lässt sich auch dem Saisonprogramm 2010/11 entnehmen: „Tradition braucht die Zukunft: Die
Tonkünstler setzen 10-11 ein Konzept fort, das mit dem Amtsantritt von Andrés Orozco-Estrada seinen Anfang nahm. Am Beginn jeder neuen Sasion steht eine Uraufführung, mit der das
Orchester seine zukunftsweisende Rolle unterstreicht.“ Für die
Eröffnung der nächsten Saison erging ein Kompositionsauftrag
des Festspielhauses St. Pölten an Gerald Resch. Das Werk trägt
den Titel Symphonie für Orchester und wird bei Doblinger erscheinen.
Fotos: MPO Austria
Doblinger
Bereits 2008 hat Peter Pany als Nachfolger seines Vaters Helmuth Pany die Geschäftsleitung für Verlag und Musikhaus Doblinger übernommen, nun wird er den Betrieb auch als alleiniger
Inhaber fortführen. Damit ist er als Angehöriger der fünften
Familiengeneration für die Geschicke des 1876 gegründeten
Unternehmens voll verantwortlich. Damals hatte der junge
Doblinger unterstützt das
My Peace Music Institute Kalimpong in Indien
Im indischen Kalimpong erhalten Kinder selten die Möglichkeit,
ihr oft enormes musikalisches Potential kennenzulernen, da ihre
Eltern nicht über die nötigen Mittel verfügen.
Im My Peace Music Institute erhalten einige dieser Kinder Musikunterricht, in dem sie die Grundlagen für ein Studium oder verwandte Berufsausbildungen erwerben -- und zwar in der für sie
einzig möglichen Form: kostenlos. Das Musikinstitut steht jedoch
allen Interessierten offen. Derzeit werden 24 Mädchen und Buben kostenlos unterrichtet, die Gesamtanzahl an Schülerinnen
und Schülern beträgt 47. Die Instrumente stellt das Musikinstitut
zur Verfügung.
Neben der musikalischen Komponente spielt die soziale eine
enorm wichtige Rolle: In Indien ist es absolut keine SelbstverSeite 10
ständlichkeit, dass Kinder aus finanziell besser gestellten Familien gemeinsam mit Kindern aus ärmeren Familien unterrichtet
werden. Hier zeigt sich, wie sehr Musik zu verbinden vermag
und eine Akzeptanz der Kinder untereinander bewirkt!
Doblinger unterstützt das Musikinstitut Kalimpong durch eine
Auswahl an Musiknoten, (insbesondere für Streichinstrumente)
und freut sich, in dieser Form den Kindern auch ein Stück österreichische Musikgeschichte näherzubringen.
Weitere Informationen über das Projekt, das sich ausschließlich
aus Spenden finanziert, sind auf www.mypeacemusic.net nachzulesen.
Thomas Daniel Schlee
„Zwischen Anmut und tiefer Trauer“
„Tränen. Neun Wiener Tänze nennt Thomas Daniel Schlee sein
Opus 74, das jetzt im stimmungsvollen Bösendorfer-Saal zur Uraufführung gelangte. Sie heißen ‚Wiedner’, ‚Gersthofer’ oder
‚Ottakringer’ und sind dem Andenken Verstorbener sowie (lebenden) Freunden und Familienmitgliedern gewidmet. Eingebettet zwischen Klaviermusik von Franz Schubert enthüllten sie dabei ihre geheime Verwandtschaft mit dem Lichtentaler Meister.
Keineswegs im vordergründig materialhaften Sinn, aber doch
im undefinierbar ‚Wienerischen’, der verborgenen Schwermut
zwischen den Polen von Anmut und Tragik. Kaum je schimmert
der im Titel evozierte Tanzcharakter durch; es sind vielmehr
phantasievoll und kontrastreich erfundene, pianistisch dankbare Charakterstücke, in der Tonsprache freitonal und keinem
kompositorischen System verpflichtet mit Ausnahme des letzten
Tanzes, der auf der Basis eines Modus von Schlees Lehrer Olivier
Messiaen beruht. Und was das Wichtigste ist: All dies scheint
aus echter, tiefer Emotion geboren und berührt damit unmittelbar, wie der lebhafte Beifall bewies. Die Wiener Pianistin Gerda
Struhal hatte sich in die Welt dieser Musik großartig eingelebt .“
(Gerhard Kramer, Wiener Zeitung, 21. November 2009)
Helmut Schmidinger
„Sie sind schon fast Gewohnheit – die sprechenden Titel des Helmut Schmidinger. Auch sein neues Opus … das Geräusch von
den Flügeln, die einander berührten … ist da keine Ausnahme.
Das Doppelkonzert für Violine, Cello und Streichorchester birgt
interessante ‚Konflikte’, da zwei ähnliche Instrumente von sich
selbst begleitet werden. Nicht Differenzierung ist das Wesen
dieser Komposition, sondern die Strukturierung eines Einheitsklanges. Und da kam ihm Daniel Glattauers Buch ‚Gut gegen
Nordwind’ sehr entgegen, in dem ähnliche Konflikte ausgelöst
werden. Musikalisch verwertet Schmidinger auch den Titel, in
dem die rhythmische Grundstruktur der Buchstabenzahl der
einzelnen Wörter entspricht (3 + 5 + 4 + 4). Dieses Muster bekommt in den Ecksätzen eine stark auf das Repetitive gestützte
Stringenz, die an Werke Béla Bartóks erinnert. Diese spielt auch
in den Soli eine Rolle, wo Töne, die von den ersten vier Buchstaben des Werktitels abgeleitet werden (d-a-es-g), fast borniert
wiederholt werden. Ein gelungener Wurf! Christian Altenburger
und Reinhard Latzko waren die fulminanten Solisten.“ (Michael
Wruss, OÖ Nachrichten, 26. April 2010)
Erich Urbanner
Mit Spannung erwartet wird die Uraufführung von Erich
Urbanners großem Orchesterwerk Begegnungen, das im Auftrag
der musica viva 2005/06 entstanden ist und am 24. September
2010 im Herkulessaal der Münchner Residenz vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von
Lucas Vis aus der Taufe gehoben und live auf BR-Klassik übertragen wird. Am 26. März 2011 feiert Erich Urbanner seinen 75.
Geburtstag.
Gernot Wolfgang
Im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereines erklang am 12.
Mai Gernot Wolfgangs Werk Metamorphosis für Klavierquartett. Plattform K+K Vienna, gegründet vom Wiener Philharmoniker Kirill Kobantschenko, stellt kein fixes Ensemble dar, sondern
besteht aus einem Pool von Musikern. Ihr erstes Konzert fand
letztes Jahr ebenfalls im Musikverein statt, damals stand ein
Werk von Johannes Berauer auf dem Programm. Kirill Kobantschenko: „Uns ist wichtig, selten Aufgeführtes sowie ein Werk
eines jungen österreichischen Komponisten zu bringen. Unser
Fokus liegt auf Werken, deren Groove uns anspricht!“ Ebenfalls
unter den Mitwirkenden sind Christoph und Florian Eggner, über
die wir im letzten Heft bereits ausführlich berichtet haben.
Doblinger supports the
My Peace Music Institute Kalimpong, India
In Kalimpong, West Bengal, District Darjeeling, it is very rare for
children to have the opportunity to explore their often enormous
musical potential, as the parents often cannot afford to finance
music lessons.
Some of these children get a fundamental education at the My
Peace Music Institute, enabling them to learn music-related professions or pursue academic studies. They receive their tuition
up to the end of their education, and that in the only way open
to them: free of cost.
The Music Institute, however, is open to all interested parties. At
this moment, 24 girls and boys are taught free of cost, the total
number of students being 47. The Music Institute provides the
musical instruments.
Apart from the musical aspects the social aspects are enormously
important: It is in no way common in India that children from
wealthier families are being taught together with children from
poorer families. Here it is proven how much music is capable of
connecting people and of making the children accept each other!
Doblinger supports the Kalimpong Music Institute with a
selection of sheet music (especially for strings) and is happy to
introduce the children with a part of Austrian Music History in
this manner.
Further information about this project which is exclusively funded
by donations can be found under www.mypeacemusic.net.
klang:spiritualität
Berührende Schlichtheit, monumentale Größe
Toni Strickers Pannonische Messe, Peter Jan Marthé und seine erdwärtsmesse
Unglaubliche achtzig Jahre alt ist Toni Stricker am 4. April 2010
geworden. Die Kreativität dieses wohl einzigartigen Musikers
ist freilich ungebrochen – und hat ihn unlängst endlich ein altes
Versprechen
einlösen
lassen. Dreißig Jahre ist
es nämlich schon her,
dass der damalige Bischof der Diözese Eisenstadt, Dr. Stefan László,
den vielseitigen Geiger
und Komponisten nach
einem Konzert gefragt
hat, ob er nicht einmal
eine Messe schreiben
wolle. „Das wäre keine
schlechte Idee!“, hatte
Strickers damalige Antwort gelautet. Taten sollten vorerst jedoch keine
folgen. „Ein paar Jahre
später“, verrät Stricker,
„als ich in Bad Sauerbrunn bei der Firmung
meiner Tochter, die Bischof Laszlo zelebriert hat, auf dem Chor der Kirche, für Laszlo
unsichtbar, ein Geigensolo gespielt habe, wurde dieses vom Bischof vor der versammelten Kirchengemeinde folgendermaßen
kommentiert: ‚Das muss der Toni Stricker gewesen sein – und
der schuldet mir noch eine Messe!’“
Peter Jan Marthé: erdwärtsmesse („earthwardsmass“)
for congregational singing, four-part mixed chorus, organ,
wind ensemble and percussion. -- A synthesis of Orthodox
chant, the songs of Taizé, Penderecki‘s ‚St Luke‘s Passion‘ and
Bruckner‘s ‚Te Deum‘, in the spirit of the 2nd Vatican Council.
46 091 -- Choir score / Performance material on hire
www.tonistricker.net
www.erdwaertsmesse.at
Seite 12
Foto: Christian Jansky
Toni Stricker: Pannonian Mass
for one-part parish singing or for four-part mixed choir a cappella, organ and solo violin ad lib. -- A simple folk mass, with
a small solo violin part setting a very descriptive, sometimes
improvisatory and meditative counterpoint against the more
classically conceived choral part.
45 310 -- Organ score (= full score) incl. violin solo part
Foto: Renate Publig
Demut gegenüber Natur und Schöpfung
Reif für dieses Werk war die Zeit jedoch erst viel später. Das
„Nachdenken über verloren gegangene Werte, über Demut
gegenüber Natur, Schöpfung und Schöpfer“ hat Stricker dazu
bewogen, sich mit dem Thema ab 2007 schließlich ernsthaft
auseinanderzusetzen: Die Pannonische Messe ist mit Bedacht
„eine schlichte Volksmesse“ geworden, wie der Komponist sich
ausdrückt, welche „die Tradition unserer Volksmessen wie zum
Beispiel Schuberts ‚Wohin soll ich mich wenden’“ heutig fortsetzt
und Toni Strickers für ihn so wesentlichen „pannonischen Lebens-
raum“ auf Schritt und Tritt spürbar macht. „Für die Texte konnte
ich Karl Hofer, den ehemaligen Intendanten des Landesstudios
Burgenland, gewinnen. Wir sind seit Jahren befreundet und in
Bad Sauerbrunn fast
Nachbarn. Karl Hofer
hat meine textlichen Vorstellungen für diese dem
liturgischen Ablauf entsprechenden
Messlieder, die leicht verständlich und gut singbar sein
sollten, exakt auf den
Punkt gebracht.“ Das
Werk ist somit sowohl
mit einstimmigem Volksgesang als auch mit vierstimmigem gemischtem
Chor a cappella aufführbar. Hinzu tritt freilich
eine Besonderheit in
Form von Zwischenspielen, die hinzutreten können, aber nicht müssen:
„Für festliche Aufführungen hab’ ich ein Arrangement für gemischten Chor, Orgel und
Solo-Violine geschrieben. Die kleinen Parts der Solo-Violine wollte ich gern selbst übernehmen, um mit einer sehr erzählenden,
teils improvisatorischen Spielweise einen Kontrapunkt zum eher
klassisch konzipierten Chor zu setzen. Damit wollte ich meine
sehr persönliche musikalische Umsetzung Pannoniens auch innerhalb dieser Messe andeuten.“
Die Uraufführung der Pannonischen Messe im Dezember
2008 im Radiokulturhaus Wien, mit dem Chor Pastoral unter
der Leitung von Dieter Bartl sowie Wolfgang Kogert als Strickers
Partner an der Orgel, wurde ein großer, auch auf CD (ORF 3064)
nachhörbarer Erfolg – und war der Auftakt zu zahlreichen weiteren, für Mitwirkende und HörerInnen gleichermaßen bewegende Aufführungen. Die Publikation bei Doblinger macht die
Pannonische Messe in ihren verschiedenen Varianten nun auch
für ein breiteres Publikum greifbar.
Ganz bewusst ins Monumentale zielt hingegen die zweite bedeutende Sakralkomposition, die nun bei Doblinger erschienen
ist: Peter Jan Marthés erdwärtsmesse. „Seit ich denken kann“,
präzisiert der immer wieder Aufsehen erregende Musiker, der
von der Süddeutschen Zeitung als „exzentrischer BrucknerDirigent und eigenwilliger Meisterschüler Sergiu Celibidaches“
bezeichnet wurde, „hat mich eine innerhalb der europäischen
Geschichte beispiellose Bewegung fasziniert: als sich nämlich
im Mittelalter ganze Regionen – von den Bauern und Handwerkern hinauf bis zu den Königen – zusammengetan haben, um
in gemeinsamer Anstrengung wie auch Begeisterung gewaltige
Kathedralen zu bauen – Notre Dame, Chartres, Amiens, Reims,
Rouen und viele viele andere.“
Kathedralen der Klänge
„Wann denn, wenn nicht jetzt ist es Zeit, diese Bewegung wiedererstehen zu lassen, wenn auch auf andere, mobilere Weise.
Die erdwärtsmesse ist gewissermaßen der Bauplan, gemeinsam singend und musizierend Kathedralen der Klänge zu bauen. Ich bin immer wieder angesprochen worden, doch etwas
Integratives zu schreiben, etwas, das den Menschen wieder
den Zugang öffnen soll zu den verborgenen spirituellen Sehnsüchten, die ja in jedem von uns irgendwie am Seelengrunde
nur darauf warten, geweckt zu werden. Den Schlüssel zur erdwärtsmesse habe ich bei keinem Geringeren als Frère Roger
von Taizé gefunden, der einmal meinte: Wenn wir nicht in unseren Gebeten, in unseren Gottesdienstfeiern, in der Weise,
wie wir Kontakt zu Gott aufnehmen wieder zu ganz einfachen,
schlichten und unmittelbar berührenden Formen zurückkehren,
werden wir nicht nur der Kirche, sondern auch uns selbst großen Schaden zufügen. So habe ich also versucht, musikalische
Traditionen, welche die christlichen Kirchen über die Jahrhunderte hinweg in höchst unterschiedlicher Weise geprägt haben,
zusammenzuführen – man denke nur an die byzantinische,
die lutherische und die katholische Tradition sakraler Musik.“
Foto: privat
Synthese aus Taizé, Bruckner und Penderecki
Der Komponist zögert auch nicht, die musikalischen Vorbilder
seiner erdwärtsmesse zu offenbaren, jener „Musik zur Feier des
Gottesdienstes“, die er „auf den Punkt gebracht als eine
Synthese aus mystisch-byzantinischen Gesängen, sowie
aus der schlichten, eingängigen Art der Taizé-Refrains,
aus der aufwühlenden Dramatik einer Lukaspassion von
Penderecki und der himmelstürmenden Feierlichkeit eines
Bruckner-Te-Deum“ beschreibt. „Aber die erdwärtsmesse
ist noch viel mehr als das“, betont Peter Jan Marthé. „Sie
ist auch ein machtvoller, integrativer Schlüssel für alle
jene Gemeinden, die neue und ausdrucksstarke Formen
des Gottesdienstfeierns suchen; die weiters daran interessiert sind, dass sich aus einer losen Zusammenkunft von
Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Backgrounds, unterschiedlichen Alters und gesellschaftlicher
Stellung eine starke und tief erlebte Gemeinschaft formt.
Dieses Wunder ereignet sich eben dadurch, dass sich alle
gemeinsam singend und musizierend am Bau einer Kathedrale der Klänge beteiligen, deren unmittelbare wie
nachhaltige Wirkung nicht in Worte zu beschreiben ist.“
Meditative Gesänge
„Ganz im Sinne des II. Vatikanischen Konzils ist in der Partitur der erdwärtsmesse neben der Orgel, dem Blechbläserensemble (Horn, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba),
dem Schlagwerk (Congas und Djemben), dem BaritonSolisten und einem stark besetzten Chor der Gemeinde als
dem Chor des Gottesvolkes eine tragende Rolle zugeteilt.
Deshalb bilden insgesamt acht ebenso einfache wie einprägsame, von allen zu singende Refrains die eigentliche
Basis der erdwärtsmesse. Diese Refrains sollen durch
die mehrmaligen Wiederholungen Inseln der Zeitlosigkeit schaffen, wo die Seele atmen und den Anruf Gottes
zu spüren vermag – eine Weise des meditativen Singens,
wie sie in der Ostkirche sowie in Taizé praktiziert wird und
bisher unzähligen Menschen tiefe spirituelle Erfahrungen
geschenkt hat. Der Chor des Gottesvolkes als die aktiv beteiligte Gemeinde sollte durch Kinder-, Jugend- oder andere
Chöre verstärkt werden, es sollten jedoch auch die unterschiedlichsten Gruppierungen einer Pfarrgemeinde wie
Jungschar, Jugend, Senioren, Bibelrunden etc. motiviert
werden, klingende Bausteine in Form des gemeinsamen
Singens zum Bau der Kathedrale der Klänge beizusteuern.“
Enorme Resonanz durch ganzheitlichen Ansatz
Die Wirkung der Komposition beschreiben alle Ohrenzeugen als enorm bewegend. „Der Schlüssel zum unerwartet großen Erfolg sowie der äußerst positiven Resonanz
der erdwärtsmesse liegt sicher darin, dass durch sie der
Mensch in seiner Ganzheitlichkeit angesprochen wird“, ist
Marthé überzeugt. „Denn nur wenn wir motiviert werden,
uns mit Haut und Haar, mit Leib und Seele, mit Verstand
und Emotion dem unauslotbaren Geheimnis des vor uns
ablaufenden Dramas der Messe zu öffnen, wird sich in jedem von uns unmittelbar die Prophezeiung des Apostels
Paulus erfüllen: dass wir nämlich dann von Gott mit etwas
beschenkt werden, das kein Ohr je gehört und keine Auge
je gesehen hat und von keiner noch so großen Kunstfertigkeit und Redegewandtheit in Worte gefasst werden kann.“
Seite 13
klang:interpreten
Die Freude an der Kommunikation
Das Artis-Quartett im Gespräch über die Identität als Ensemble, vergessene Komponisten und besondere
Konzertpräsentationen
Von Renate Publig
Als sich das Artis-Quartett vor nunmehr 30 Jahren an
der damaligen Wiener Musikhochschule formierte,
stand von vornherein fest, gemeinsam die Musik zum
Beruf zu machen. Seit 1982 besteht das Ensemble in
der aktuellen Besetzung: Peter Schuhmayer, 1. Violine, Johannes Meissl, 2. Violine, Herbert Kefer, Viola,
und Othmar Müller, Violoncello. Die ersten Jahre waJohannes Meissl (2. Vl), Herbert Kefer (Va), Peter Schuhmayer (1. Vl), Othmar Müller (Vc)
ren wie bei jedem jungen Ensemble nicht nur zur Erarbeitung eines Repertoires ganz wesentlich, im Zentrum stand die Identitätsfindung als Quartett. Dabei ging es vor Wiener Musiklebens. Die eigentliche Initialzündung für diesen
allem darum, die Potentiale der anderen ebenso wie die eigenen Zyklus war Dr. Angyan. Ihm ist wichtig, dass wir auch neue Stücke
kennen- und akzeptieren zu lernen. JM: „Wenn man versucht, bringen. Für uns steht im Vordergrund, unser Profil sichtbar zu
den anderen zu verändern, ist das auf lange Sicht der Tod einer halten, dass wir nicht nur die Hitparade spielen. Das ist nicht bei
Beziehung!“ Eine Einstellung, die sich erst in einem Prozess über allen Abonnenten auf Gegenliebe gestoßen, aber die Abonnenten werden flexibler.“
einen längeren Zeitraum entwickelt.
1984 beschloss das Ensemble, ein Studienjahr beim LaSalle- Über die Jahre kann das Ensemble eine stolze Anzahl von UraufQuartett an der Universität von Cincinnati zu verbringen und führungen aufweisen, unter anderem Werke von Gottfried von
intensiv an Struktur und Beziehung innerhalb des Quartetts zu Einem, Helmut Eder, Gerhard Schedl und Iván Eröd. Im Zyklus
arbeiten. Nach der Rückkehr fiel der Entschluss, das Quartett- 2009/10 standen Werke von Ernst von Dohnányi, Egon Wellesz
und Richard Dünser auf dem Programm.
spiel zum einzigen Beruf zu machen.
Seit 1988 gestaltet das Artis-Quartett eine eigene Konzertreihe PS: „In den ersten Jahren waren wir sehr enthusiastisch bei der
im Musikverein, in welcher zeitgenössische Musik immer ihren Programmierung von modernen Stücken, wir gestalteten ein bis
Platz findet. PS: „Mit unseren Engagements im RadioKulturhaus zwei Uraufführungen pro Saison. Der Aufwand des Einstudieund im Konzerthaus hatten wir bereits den Fuß in der Tür des rens eines noch nicht aufgeführten Werkes ist jedoch enorm!
THE JOY IN COMMUNICATING TOGETHER
The Artis Quartet was founded already 30 years ago; the first
years being the most important for the quartet’s finding its
identity as a chamber ensemble. Thus, 1984 was spent by Peter
Schuhmayer, 1st violin, Johannes Meissl, 2nd violin, Herbert Kefer,
viola, and Othmar Müller, cello studying with the LaSalle Quartet at the University of Cincinnati.
Since 1988 the Artis Quartet has its own concert cycle in Vienna’s Musikverein, time and again incorporating contemporary
music. Over the years there were numerous world premieres,
among others of works by Eder, Einem, Eröd and Schedl, the cycle
of 2009/10 included works by Dohnányi, Wellesz and Dünser.
A remarkable characteristic is the fact that the three upper
strings perform standing up. This is optimal for the ensemble
since they are physically more relaxed, resulting in a perfect
flow of energy; the individual’s playing in the quartet gains
more contour.
The cellist, Othmar Müller, also can tell of a very special presentation at the occasion of a concert in London. In air travel the
cello’s pin must be removed; and as, at one point, the suitcase
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containing it did not make the same flight, the cellist had to play
the concert without a pin … Whereas his colleagues perform on
historical instruments from the collection of the Austrian National
Bank, Peter Schuhmayer had a copy of his instrument made by
Johann Rombach. Since this modern violin has an easier attack,
resulting in a more immediate and relaxed performance, he
nowadays exclusively plays on this instrument.
The ensemble has received awards for a large number of their
CD recordings, e.g. they have won the 2009 MIDEM Classical
Award and the “Diapason d’Or” for their recording of Wellesz
quartets. A second Wellesz CD is being planned, but their next
recording will be of some of Joseph Haydn’s string quartets.
For several decades now the quartet has a faithful audience.
How this is possible? “Our approach is not to play the most perfect version of a piece. Of course perfection is important, but we
think that the music’s message is even more important and that
we can identify with it. For us it is of the most crucial importance
to feel joy; joy in the music and in the common communication
in the quartet.”
Hinzu kommt, dass die Qualität der Interpretation der ersten
Aufführung erst am Beginn ist, da das Verhältnis zum Stück erst
nach öfterem Spielen ‚entspannter‘ wird. Diese Stücke in einem
anderen Konzert unterzubringen, erweist sich allerdings oft als
schwierig.“
HK: „Auch für den Komponisten ist eine einmalige Aufführung
wenig hilfreich: Ein Stück, das nur uraufgeführt wird und nicht
etabliert ist, wird selten von anderen Ensembles nachgespielt.“
PS: „Die Wahrnehmung der Medien ist hingegen genau umgekehrt. Kritiker rezensieren kaum noch ‚normale‘ Konzerte,
Uraufführungen oder Erstaufnahmen sind für die Medien viel
interessanter.“
Highlights und unbekannte Kostbarkeiten
Das Streichquartette-Repertoire ist extrem vielfältig, die Entscheidung über die Werkauswahl wird von den vier Musikern
gemeinschaftlich gefällt. Highlights und Klassiker wie Schuberts
„Der Tod und das Mädchen“ sind zu finden, einen besonderen
Schwerpunkt bildet jedoch ein unbekannteres Repertoire: Die
vergessenen Stücke der letzten Jahrhundertwende wie etwa
jene von Zemlinsky oder Webern sind eine wichtige Facette des
Profils. Weiters kann das Artis-Quartett auf eine unglaublich
reichhaltige Auswahl an Komplettaufführungen blicken, oder,
wie Meissl es charmant ausdrückt: „Wir haben ‚viele alle‘ gespielt!“ Regelmäßig werden sämtliche Quartette von Schubert,
Mozart, Mendelssohn, Berg, Einem, Webern etc. aufgeführt.
Die Repertoiretauglichkeit eines Werkes zeigt sich oft erst durch
die intensive künstlerische Auseinandersetzung. JM: „Manchmal freut man sich auf ein Stück, man hat sich sehr genau vorbereitet in Probearbeiten -- und stellt auf der Bühne fest, dass
sich die erwartete Wirkung nicht einstellt. Obwohl wir aufgrund
der Partitur das Werk interessant fanden. Es ist eine philosophische Frage, wann ein Kunstwerk fertig ist: wenn es notiert ist
oder wenn es erklingt. Nach unserer Meinung ist es erst fertig,
wenn es erklingt! Dann gibt es Werke, die anfangs knorrig erscheinen, aber je länger man sich damit beschäftigt und je tiefer
man in die Materie eindringt, desto infizierter ist man von der
Substanz.“
Dieser Prozess der Beschäftigung ist dem Publikum nicht zugänglich. Wie gelingt es dennoch, die Zuhörer für diese Werke
zu gewinnen? PS: „Man muss dem Publikum das Gefühl geben,
dass für mich als Interpret dieses Werk ganz sonnenklar ist, und
dann möglichst deutlich versuchen, in dieser Selbstverständlichkeit das Werk mitzuteilen und zu vermitteln. Fürs Publikum ist
wesentlich, ob es dem Interpreten gelingt, Spannung zu erzeugen. Es ist nicht Voraussetzung, dass der Zuhörer die Partitur
kennt, entscheidend ist, dass er bei der Interpretation des Werkes etwas empfinden kann, auch wenn ihm das Stück fremd ist.“
Fotos: Lukas Beck
Homogenität und Individualität
Wer bereits die Gelegenheit hatte, das Artis-Quartett live zu
erleben, dem wird eine besondere Art der Konzertpräsentation
aufgefallen sein, die drei oberen Streicher konzertieren im Stehen. Für das Ensemble ideal, da sich die Musiker körperlich entspannter fühlen, wodurch ein besserer Energiefluß möglich ist
und das individuelle Spiel im Quartett mehr Profil erhält. Das
Finden einer optimalen Balance zwischen Homogenität und IndiSeite 15
klang: pädagogik
vidulität stellt eine besondere Herausforderung dar, Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen ist eine Identität als Quartett, die durch jahrelanges gemeinsames Spiel gewachsen und
gereift ist. Von einer ungewöhnlichen Präsentation kann Othmar
Müller anlässlich eines Konzertes in London berichten. Bei Flugreisen ist der Cellostachel zu entfernen, und als der Koffer es
nicht mit dem gleichen Flug geschafft hatte, musste der Cellist
das Konzert ohne Stachel bewältigen. OM: „Die Knieschmerzen
sind nach ein paar Tagen vergangen, dafür hat man sein Leben
lang eine Anekdote zu erzählen!“
Historisch und modern
Während seine Kollegen historische Instrumente der Sammlung
der Österreichischen Nationalbank spielen (Johannes Meissl:
A.Guarneri, 1690; Herbert Kefer: J.B.Guadagnini, 1784; Othmar
Müller: A.Amati, l573), ließ sich Peter Schuhmayer 2001 von
seinem Instrument der Nationalbank, einer Montagnana, eine
Kopie bei Johann Rombach anfertigen. „Die moderne Geige
spricht viel schneller an, das Spiel ist unmittelbarer und entspannter, insbesondere was die Klangproduktion von schnellen
Noten betrifft. Man muss nicht so tief hinein in die Saite, was
gerade für die erste Geige ein Vorteil ist, wenn es dicht wird,
und man trotzdem hörbar sein muss. Das ist kein Plädoyer für
moderne Geigen, aber wenn man das Glück hat, ein derartiges
Instrument zu finden, ist das ein Vorteil.“ Die Kollegen ergänzen
lachend, dass es keine Abstoßung zwischen den Jahrhunderten gibt.
Von der exzeptionellen Qualität des Ensemble kann man sich
neben den Live-Konzerten auch auf über 30 CDs überzeugen,
zahlreiche CD-Einspielungen wurden ausgezeichnet, so gab es
beispielsweise für die Streichquartette von Egon Wellesz den
MIDEM Classical Award 2009 und den „Diapason d‘Or“, eine
zweite Wellesz-CD ist beabsichtigt.
Auf der nächsten CD werden jedoch Streichquartette von Joseph
Haydn zu hören sein, der Tonträger erscheint erst nach dem Jubiläumsjahr. Was hält das Artis-Quartett von Jubiläen?
OM: „Für ein Streichquartett ist immer Haydn-Jahr! Da bei
Haydn lange nicht dieser flächendeckende kommerzielle Hype
des Mozart-Jahres erreicht wurde, hat das Jubiläum der Wahrnehmung dieser Musik sicher geholfen. Auch wir haben für uns
unbekannte Streichquartette entdeckt, die wir ins Repertoire
aufnehmen werden.“
Perfektion und Interpretation
Die vier Musiker unterrichten an den Universitäten von Wien
und Graz und halten national wie international Meisterklassen
ab, was sie als Abwechslung und Austausch empfinden, als Sammeln von Erfahrungen, die im Quartettspiel wieder eingebracht
werden. Wie gelingt es dem Quartett mittlerweile seit Jahrzehnten, eine treue Zuhörerschaft zu halten? „Unser Ansatz ist nicht,
die perfekteste Version des Stückes zu spielen. Natürlich ist uns
Perfektion wichtig, aber es ist ein gefährlicher Weg, sich hauptsächlich darauf zu konzentrieren, ein Stück fehlerfrei zu spielen.
Wenn einer technisch perfekten Aufführung die Spannung fehlt,
dann verpufft die Wirkung. Unser Fokus liegt in die Aussage der
Musik und der Identifikation mit dieser Aussage. Für uns ist das
Wesentliche, dass man dabei Freude empfindet, an der Musik,
an der gemeinsamen Kommunikation im Quartett.“
Seite 16
Komponisten zum
Anfassen
KlavierschülerInnen und Komponisten im Gespräch
Von Claudia Böckle
Schon zum zweiten Mal fand am 28. April 2010 im Barocksaal
des Hauses Doblinger ein Gesprächskonzert für Kinder statt.
Regina Prachner, Anna Zednicek (beide an der Musikschule im
17. Wiener Gemeindebezirk) und Junko Brejnikow (MS 10b und
17) studierten mit ihren Schülerinnen und Schülern leichte und
schwere Stücke ein, die bei Doblinger verlegt sind. Die Komponisten Alexander Müllenbach, extra aus Salzburg angereist, und
Michael Publig saßen im Publikum und beantworteten nach
dem Konzert die Fragen von Klein und Groß und lobten vor allem die jüngeren Klavierspieler/-innen, so dass jeder freudig und
erleichtert an seinen Platz zurückkehrte. Die Kinder konnten mit
„ihrem“ Komponisten reden: über die ersten Erfahrungen mit
dem Improvisieren/Komponieren zum Beispiel. Oder sie wollten
einfach nur wissen, wie alt so ein lebender Komponist eigentlich
ist und ob er noch mehr „kompositionieren“ möchte.
Nuwan Rondon, mit acht Jahren der jüngste Teilnehmer, beeindruckte mit einer Eigenkomposition, nachdem er im Gespräch
mit Müllenbach erfahren hatte, dass es auch ihm als Achtjährigem „schon passiert war, dass er eine Melodie gehört, sie dann
wieder vergessen und sich ein paar Tage später wieder an sie
erinnert und sie aufgeschrieben hat“. Mit 23 Jahren die ältesten
Interpretinnen waren Petra Hochwarter und Natalie Neumayer,
die souverän die Toccata für vier Hände von Helmut Schmidinger
spielten. Schmidinger, der nicht persönlich anwesend sein konnte,
beantwortete die Frage zur Entstehung des Intermezzos, das
Xi Wang ebenfalls bravurös vortrug, im Vorfeld per Mail. Beide
Stücke sind auch für Prima la musica in der Altersstufe IV geeignet,
die Stücke von Müllenbach in der Gruppe III.
„In diese engen Schläuche“,
sagt Benjamin Britten, „versuche ich meinen besten Wein
zu füllen“. Unspielbare Werke
sind leicht geschrieben, aber
bei Werken für Kinder die
technischen Grenzen zu kennen und zu respektieren und
innerhalb derselben möglichst
gute, fantasie- und lustvolle
aber nicht vordergründig nur
„fun“-volle Musik zu schreiben
ist eine spannende Herausforderung, die ich von Herzen
gerne annehme.
Helmut Schmidinger
Fotos: Renate Katteneder (Schmidinger), Sven Koblischek
Die Richtlinien von Prima la musica, die ein Stück der letzten
dreißig Jahre vorsehen, wurden berücksichtigt. Die SchülerInnen spielten kurze Stücke mit südamerikanischen Rhythmen, geheimnisvolle, programmatische Stücke zum Thema Halloween,
Geister und Hexen (Publig), aber auch Stücke in neuen Klangsprachen mit liegenden Clusterklängen oder Griffen in den
Resonanzkörper des Flügels (Schmidinger und Müllenbach). So
wurde die stilistische Vielfalt der Gegenwartskompositionen für
Kinder deutlich.
Die Idee zu Gesprächskonzerten entstand zwischen der Pädagogikabteilung des Verlags Doblinger und der Fachgruppe
Klavier der Wiener Sing- und Musikschulen, vertreten durch den
Fachgruppensprecher Holger Busch, der einst bei Müllenbach in
Salzburg am Mozarteum Tonsatz studierte. Der Katalog „Musik
unserer Zeit – Kompositionen der letzten 30 Jahre“ war Anstoß
und Hilfe zum Finden geeigneter Wettbewerbsstücke. Der Katalog steht unter www.doblinger-musikverlag.at zum Download
bereit und ist ab Dezember 2010 in einer aktualisierten Fassung
für Prima la musica 2011 und 2012 erhältlich.
CHILDREN AND COMPOSERS IN
CONVERSATION
For the second time the publishing house Doblinger
has invited young Viennese piano students for a
conversation concert in the historical Baroque hall.
A very successful Spring concert with contemporary
piano music was held in cooperation with the Singund Musikschulen Wien. The youngsters between
8 and 18 had practiced pieces by Michael Publig,
Alexander Müllenbach and Helmut Schmidinger
and had prepared questions to the composers, who
were happy to answer all questions as to where
they got their ideas, about their compositional style
and about many other subjects.
„Die Herausforderung beim Komponieren für Kinder besteht
in der Doppelfrage: was mögen Kinder, was könnte sie faszinieren,
was würden sie gerne spielen, was passt in ihre Phantasiewelt?
Und: wie kann ich meine Klangsprache so schleifen, so reduzieren, dass die Musik klanglich voll erblühen kann, dabei aber
leicht zu spielen und zu begreifen ist.“
Alexander Müllenbach
„Für Kinder und Jugendliche zu schreiben ist eine besondere
Herausforderung: sie sind sehr direkte Kritiker und zeigen unbarmherzig Schwächen auf. Es macht aber großen Spaß, denn
meist kommt der Titel, also das Thema zum Stück vor dem Komponieren (wie in der Filmmusik). Der wichtigste Punkt ist für mich,
die Kreativität der jungen Spieler und Zuhörer zu fördern – etwas
Eigenes zu machen und/oder eigene Gefühle ausdrücken zu lernen ist etwas sehr Beglückendes.“
Michael Publig
Seite 17
klang:novitäten
Notenneuerscheinungen zeitgenössischer Musik
Rainer BISCHOF: Aus dem Nebel in das Licht
für Violine, Viola, Violoncello und Klavier (2008)
Bestellnr.: 07 246
Friedrich CERHA: Acht Bagatellen für Klarinette und Klavier
(2009)
Uraufführung am 27. Mai 2010 in Salzburg durch Andreas
Schablas und Janna Polyzoides
Bestellnr.: 35 352
Kurt ESTERMANN: Intermezzo in memoriam A. H. für Orgel
Bestellnr.: 02 471
NUOVI FIORI MUSICALI – Neue Musik für historische Orgeln
Herausgegeben von Reinhard Jaud
Gerald RESCH: Figuren für Klarinette solo (2009)
Die Komposition entstand im Auftrag des Musikwettbewerbs
„Gradus ad Parnassum“ – eine lohnenswerte Herausforderung
für junge Klarinettisten.
Bestellnr.: 35 305
Franz SCHMIDT: Präludium und Fuge in A-Dur für Orgel
(1934)
Das auch unter dem Beinamen „Weihnachtspastorale“ bekannt
gewordene Werk ist charakteristisch für Franz Schmidts späte
Schaffensperiode und liegt nun erstmals wieder im Druck vor.
(herausgegeben von Rudolf Scholz)
Bestellnr.: 02 473
Franz SCHMIDT: Choralvorspiel „Der Heiland ist erstanden“
für Orgel (1934)
Bestellnr.: 02 474
Wolfram WAGNER: Diptychon für Orgel (In ascensu / In
motu) (2009)
„Der erste Satz entfaltet eine Melodie in ständig crescendierender Aufwärtsbewegung, der zweite, sehr lebhafte und virtuose
Satz, der auch eine fugierte Passage enthält, führt in seiner motorischen Steigerung zu einem heftig bewegten Schluss.“ (Wolfram Wagner)
Bestellnr.: 02 476
Der Verein ECHO (European Cities of Historical Organs) vereint
elf europäische Städte, die eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet
der historischen Orgeln haben. Jede Mitgliedsstadt wird in diesem Sammelband durch eine Komposition vertreten.
Bernard Foccroulle: Spiegel. 6 Versets autour de Salve Regina
d‘Arnolt Schlick (Alkmaar)
Joris Verdin: Batalla (Brüssel)
Rainer Lischka: Introduktion und Passacaglia (Freiberg)
Caroline Charrière: De Sancta Maria pour voix de femmes et
orgue (Fribourg)
Erland Hildén: B-A-C-H mässa för Orgel (Göteborg)
Peter Planyavsky: Partita sopra Cantio Oenipontana (Innsbruck)
Joao Pedro Oliveira: Livro de Órgao Ibérico -- 5 Edudes (Lisboa)
Luc Antonini: Trois pièces pour orgue - Prélude, Interlude et Postlude (d’après la messe Lux et Origo (Toulouse)
Filippo Perocco: Sul tasto per organo antico (Treviso)
Mladen Tarbuk: Toccatina Istriana (Umag)
Luis Pedro Bráviz Coarasa: El Angel Dormido (Zaragoza)
Bestellnr.: 02 470
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Wolfram WAGNER: Fantasie für Orgel (2008)
„Meine Orgelfantasie ist ein ziemlich symphonisch angelegtes Stück, einem großräumigen Crescendo zum Beginn (einer
Art Sonnenaufgang) folgen sowohl virtuose als auch lyrische
Passagen, und über die gesamte Komposition spannt sich wie
ein immer engmaschiger werdendes Netz eine sich ständig beschleunigende metrische Konstruktion bis zum Schluss.“ (Wolfram
Wagner)
Bestellnr.: 02 477
Wolfram WAGNER: Hagar und Ismael in der Wüste für vierstimmigen gemischten Chor a cappella (Text aus der Genesis)
Bestellnr.: 42 882 (Chorpartitur)
Wolfram WAGNER: Pater noster für vierstimmigen gemischten Chor a cappella (Nr. 2 aus: Zwei lateinische Motetten)
„Die Motette Pater noster hat die gregorianische Melodie zur
Grundlage, die sich als cantus firmus durch die gesamte Komposition zieht. In insgesamt fünf Durchläufen erweitert sich das
musikalische Material sukzessive und führt zu dramatischen
Ausbrüchen, in denen das Singen in Rufen und Schreien übergeht, bevor die Melodie wieder in ihrer Originalgestalt, aber vielfach aufgefächert zum pianissimo-Schluss überleitet.“ (Wolfram
Wagner)
Bestellnr.: 42 879 (Chorpartitur)
klang:träger
Neue CDs
Hans Erich APOSTEL
Porträt-CD „Hans Erich Apostel und das Streichquartett“
in der Reihe „Künstler im Gespräch“ (mit Aufnahmen der
Originalstimme von Hans Erich Apostel)
Werke für Streichquartett und historische Sprachaufnahmen
von Hans Erich Apostel sowie Mirjam Wiesemann im Gespräch
mit Apostels Schüler und Vertrautem Rainer Bischof
DoelenKwartet
3 CDs Cybele Records (Klassik der Zukunft) KIG 002
Toni STRICKER
Pannonische Messe. Livemitschnitt der Uraufführung im
Radiokulturhaus Wien im
Dezember 2008
Chor Pastoral, Leitung: Dieter
Bartl, Wolfgang Kogert – Orgel,
Toni Stricker – Violine
ORF-CD 3064
Gernot WOLFGANG
Looking East aus: Trilogy for Oboe, Bassoon and Piano
CD „Neue alte Weisen“
Cross Nova Ensemble (Sabine Nova – Violine, Hubert
Kerschbaumer – Klarinette, Leonard Eröd – Fagott, Rainer
Nova – Klavier)
ORF-CD 3074
klang:daten
URAUFFÜHRUNGEN JUNI – DEZEMBER 2010
Christian OFENBAUER: 3. Streichquartettsatz 2009
Stadler-Quartett Salzburg
20. Juni 2010 Salzburg, Paris-Lodron-Universität
Iván ERÖD: Alterslaunen. Variationen über ein eigenes
Thema (aus der Oper „Die Seidenraupen“) für 8 Instrumente
op. 86
Ensemble des Stuttgarter Staatsorchesters
30. Juni 2010 Stuttgarter Liederhalle
Friedrich CERHA: Quintett für Oboe und Streichquartett
Heinz Holliger – Oboe, Ensemble Modern
10. September 2010 Schwaz (Tirol) (Klangspuren)
Erich URBANNER: Begegnungen für großes Orchester
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent:
Lucas Vis
24. September 2010 München (Musica viva)
Michael RADULESCU: Madrigali für Orgel. 9 Strophen für
Orgel
Michael Radulescu – Orgel
26. September 2010 Vornbach am Inn (D)
Gerald RESCH: Symphonie für Orchester
Tonkünstler Orchester Niederösterreich, Dirigent: Andrés
Orozco-Estrada
01. Oktober 2010 Wien, Musikverein
Rainer BISCHOF: Wozu? Deshalb! für Orchester
Radio-Sinfonieorchester Wien, Dirigent: Cornelius Meister
26. November 2010 Wien, Musikverein
SHIH: Wanderschaft. Symphonischer Gesang für Sopran
und Orchester
30. November 2010 Wien, RadioKulturhaus
GEBURTSTAGE 2010 (AB JUNI)
GEBURTSTAGE 2011 (BIS JUNI)
04. 06.: Alfred PRINZ 80
18. 06.: Herbert PAULMICHL 75
25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 75
29. 06.: Christoph CECH 50
31. 07.: Martin BJELIK 70
06. 08.: Erwin Christian SCHOLZ 100 (gest. 1977)
19. 08.: Paul KONT 90 (gest. 2000)
13. 10.: Kurt ESTERMANN 50
16. 10.: Eugen BRIXEL (gest. 2000)
21. 10.: Egon WELLESZ 125 (gest. 1974)
31. 10.: Roland NEUWIRTH 60
29. 11.: SHIH 60
04. 12.: Günter KAHOWEZ 70
22. 12.: Thomas Christian DAVID 85 (gest. 2006)
02. 01.: Iván ERÖD 75
03. 01.: Herbert BLENDINGER 75
18. 01.: Thomas Herwig SCHULER 50
03. 02.: Jehan ALAIN 100 (gefallen 1940)
17. 02.: Friedrich CERHA 85
06. 03.: Howard Chandler Robbins LANDON 85
(gest. 2009)
24. 03.: Christian OFENBAUER 50
26. 03.: Erich URBANNER 75
26. 03.: Rupert Gottfried FRIEBERGER 60
02. 04.: Gerald SCHWERTBERGER 70
07. 04.: Ferdinand NEGES 50
25. 04.: Paul Walter FÜRST 85
14. 05.: Viktor FORTIN 75
09. 06.: Donald JOHNS 85
19. 06.: Franz KORINGER 90 (gest. 2000)
26. 06.: Herwig REITER 70
Eine Broschüre „Geburtstage/Gedenktage 2007 – 2011“ kann
kostenlos über unsere Informationsabteilung bezogen werden.
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WIR SORGEN
DAFÜR, DASS MUSIK
ETWAS WERT IST.
Uns vertrauen mehr
als 15.000 Komponisten
und Textautoren die Verwaltung
ihrer Musikrechte an.
4 Zu unseren Mitgliedern im
Bereich zeitgenössische Musik
zählen unter vielen anderen:
Paul Angerer
Rainer Bischof
Martin Bjelik
Friedrich Cerha
Bernd Richard Deutsch
Christian Diendorfer
Richard Dünser
Horst Ebenhöh
Ivan Eröd
Heinz Karl Gruber
Herbert Lauermann
Wolfgang Muthspiel
Ludwig Nussbichler
Christian Ofenbauer
Hannes Raffaseder
Gerald Resch
Kurt Schwertsik
Erich Urbanner
Wolfram Wagner
Herbert Willi
…
WIR TUN ETWAS FÜR DIE MUSIK.
WWW.AKM.CO.AT
Baumannstraße 10, 1030 Wien
T +43 (0) 50717–0 F-DW 19199 E [email protected]
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