Die Top 3 Wege zum genetischen Fortschritt

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Die Top 3 Wege zum genetischen
Fortschritt
Fortschrittlich zu sein ist immer positiv zu betrachten und im Hinblick auf die Genetik verhält
es sich nicht anders. In den letzten 5 Jahren war der genetische Fortschritt oft ein wichtiges
Gesprächsthema insbesondere der Einfluss und die Entwicklung durch den Einsatz von
genomisch geprüften Bullen.
Kurz gesagt: In einer möglichst kurzen Zeit werden durch den genetischen Fortschritt
bessere Kühe produziert. Aber wie soll man dieses Projekt angehen? Was verbirgt sich hinter
„genetischem Fortschritt“?
Beginnen wir mit einer Definition. Der Zuchtfortschritt hängt von 4 Faktoren ab:
Selektionsintensität: Der Anteil ausgewählter Elterntiere der Gesamtpopulation
Setzen Sie auf künstliche Besamung anstelle eines Deckbullen in der Herde? Kennzeichnen
Sie Kühe mit einer geringen Leistung oder einer schlechten Klauengesundheit als
zuchtuntauglich, so dass diese Tiere nicht mehr besamt werden? Spülen Sie ihre besten Tiere
und nutzen Tiere mit eine geringe Leistung als Trägertiere?
Wenn Sie alle diese Fragen mit Ja beantworten können, bedeutet es, dass Sie eine hohe
Selektionsintensität auf ihrem Betrieb sowohl bei den weiblichen, als auch bei den
männlichen Tieren, haben.
Selektionsgenauigkeit, Selektionssicherheit: Maß für die Qualität bzw. Zuverlässigkeit eines
geschätzten Zuchtwertes
Die Genauigkeit der Zuchtwerte ist eine der großen Fragen der genomischen
Zuchtwertschätzung. Sie fällt und steigt mit der Größe der Vergleichspopulation, anhand
derer die Tiere verglichen und eingestuft werden. Bei Produktionsmerkmalen können häufig
Genauigkeiten von 70% und mehr erreicht werden. Im Vergleich zur herkömmlichen
Pedigree Beurteilung hat sich die Genauigkeit nahezu verdoppelt.
Genetische Varianz: Streuung der Phänotypen, also der realen Merkmalsausprägung bei den
Tieren, durch genetische Einflüsse
Wenn wir alle Tiere klonen würden, wären die Tiere genetisch nicht zu unterscheiden (von
spontanen, umweltbedingten Genmutationen abgesehen) und es wäre nicht möglich durch
den genetischen Fortschritt bestimmte Merkmale zu vererben bzw. zu unterdrücken. Die
Varianz innerhalb einer Rasse, aber auch die Vielfalt der Rassen allgemein, bieten uns Wege
und Möglichkeiten verschiedene Merkmale unter den Tieren weiter zu geben.
7. August 2014
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Die genetische Variation kann von Herde zu Herde sehr unterschiedlich ausfallen. Betriebe,
welche seit Jahren auf einen genetischen Plan zur Auswahl der besten Besamungsbullen
setzen, haben mitunter eine deutlich verringerte Variation, als Herden welche Tiere mit
unbekannten Pedigrees zukaufen.
Im Vergleich zu anderen Faktoren des genetischen Fortschritts, kann die Variation innerhalb
einer Population nur schlecht vergrößert werden. Seit durch Inzucht die effektive
Zuchtpopulation schrumpft, müssen wir durch gezielte Vermeidung übermäßiger Inzucht das
Schrumpfen der Variation eindämmen.
Generationsintervall: Mittleres Alter der Eltern bei der Geburt ihrer für die Weiterzucht
vorgesehenen Nachkommen
Durch den Einsatz genetisch geprüfter Bullen hat sich das Generationsintervall in den
vergangenen 5 Jahren deutlich verringert. Anstatt mindestens 4,5 Jahre zu warten bis die
Nachkommen eines Bullen geprüft sind, setzten sowohl Betriebe als auch
Genetikunternehmen Bullen ein, die genomisch geprüft wurden. Da die Bullen bereits mit
einem Jahr getestet werden, verringert sich das Generationsintervall väterlicherseits um
mehr als drei Jahre. So konnte in den letzten Jahren ein enormer Zuchfortschritt realisiert
werden.
Diese Faktoren können auch Sie auf ihrem Betrieb nutzen und somit schnell ihre Herde
genetisch vorantreiben. Dabei helfen Ihnen diese Top 3 -Tipps:
1. Erstellen Sie einen eigenen genetischen Plan
Sie können diesen Fortschritt auf verschiedenen Wegen erreichen. Sie müssen vor
allem sicherstellen, dass die Veränderungen in die richtige Richtung gehen. Machen
Sie sich einen eigenen Plan, setzen Sie dabei auf die Merkmalskomplexe Leistung,
Gesundheit und Exterieur. Sie werden sich neben kleinen spezifischen Fortschritten
Schritt für Schritt Ihrem Ziel nähern, um den Betrieb wirtschaftlicher und profitabler
zu gestalten.
2. Nutzen Sie die besten Bullen, die zu ihrem Plan passen
Sie haben Ihren Plan erstellt und wählen jetzt die besten Bullen, mit denen sich der
Plan umsetzten lässt, aus. Sie können den Vorteil nutzen und aus einer großen
Bullenauswahl Tiere auszusuchen, die zu Ihrem Betrieb und Ihrem Plan passen. Seien
Sie sicher, dass wir als Rinderzuchtunternehmen bereits die Top Tiere gewählt haben,
um eine noch bessere kommende Generation heranzuzüchten.
Wenn Sie nur die Elite-Bullen, welche die Listen anführen, nutzen, werden Sie mehr
Erfolg haben, als wenn Sie Bullen aus dem unteren Segment einsetzen.
3. Nutzen Sie eine Gruppe mit genomisch getesteten Bullen für einen Teil Ihrer Herde
Es gibt keinen Grund genomisch-geprüfte Bullen zu meiden. Wenn Sie die besten
genomisch geprüften Bullen nutzen, werden Sie alle Gebiete des genetischen
Fortschritts mit einbeziehen. Zudem nutzen Sie so die jüngsten und somit genetisch
überlegenen Bullen. Dank der stetig steigenden genomisch geprüften
Vergleichspopulation wird die Genauigkeit der Zuchtwerte immer besser. Durch den
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Einsatz einer ausgewählten Bullengruppe können Sie die genetische Variation in ihrer
Herde auf einem guten Level halten und Inzucht vermeiden.
Es gibt sicherlich noch weitere Wege um einen genetischen Fortschritt in einer Herde zu
realisieren, auch bei den weiblichen Tieren. Wenn Sie sich für diese drei Wege entscheiden,
werden die Selektionsintensität, die Genauigkeit und die Varianz zunehmen, während sich
das Generationsintervall verringert. Dieser Fortschritt wird Sie zu ihrem Ziel führen, Sie
werden den genetischen Fortschritt für sich nutzen können und letztlich profitabler
wirtschaften.
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