Metallorganische Lewis-Säuren, LV [1] Darstellung und Reaktionen von Tetracarbonylmethyltetrafluoroboratoosmium, cis-( OC)4Os(FBF3)CH3 Organometallic Lewis Acids, LV [1] Preparation and Reactions of Tetracarbonylmethyltetrafluoroboratoosm ium , cis-( O C) 4Os(FBF 3)CH 3 Philipp Rosendorfer, Shahram Mihan, Burkhard Niemer, Wolfgang Beck* Institut für Anorganische Chemie der Ludwig-M aximilians-Universität, Meiserstr. 1, D-80333 München Herrn Professor Heinz Peter Fritz aus A nlaß seiner Emeritierung gewidmet. Z. Naturforsch. 50b, 1759-1766 (1995); eingegangen am 3. April 1995 Osmium, Rhenium, Metal Carbonyl, Tetrafluoroborate, Methyl The reaction of ds-M e2O s(C O )4 with H BF4 Et20 affords the complex cis(O C )4O s(FBF3)CH3 (2). The coordinated tetrafluoroborate of 2 is easily substituted by H70 , [R e(C O )5] \ [R e(C O )4(C N)CH 3]- (from R e(C O )5CH3 and N aN (SiM e3)2), SC N ‘ and PPhMe2 to give neutral or cationic complexes 4-6, 8, 9, respectively. The structure of cis-H 3C (O C )4OsR e(C O )s has been determined by X-ray diffraction. Die Protonierung von Hydrid-, Methyl- oder rj3Allyl-Komplexen mit starken Säuren ist eine be­ währte Methode zur Darstellung m etallorgani­ scher Lewis-Säuren [2], U nter Abspaltung von Wasserstoff, M ethan oder Propen entstehen inter­ m ediär kationische Fragmente, an die entweder das Lösungsmittel, das Anion oder bei ^-A llylKomplexen auch Propen koordinieren können. Welcher dieser schwach koordinierenden Ligan­ den die Koordinationslücke am Kation besetzt, läßt sich nicht einfach Vorhersagen. So konnten beispielsweise Gladysz et al. in [CpRe(PPh3) (N O )C H 2Cl2][BF4] (dargestellt aus C pR e(PPh3) (NO)M e und HBF 4 E t20 in CH 2C12) die Koordi­ nation von CH 2C12 auch in Gegenwart von 25 Äquivalenten E t20 nachweisen [3]. Ergebnisse und Diskussion Reaktion von O s(C O )4Me2 m it HBF4 -Et20 und [H (O E t2)2][B {3,5-C 6H3(CF3)2} 4] Die erstmals von L’Eplattenier im Jahre 1969 synthetisierte Dimethylverbindung cis-Os (C O ) 4M e 2 (1) war in der letzten Dekade nicht zu­ * Sonderdruckanforderungen an Prof. W. Beck. 0932-0776/95/1100-1759 $06.00 letzt aufgrund ihrer bem erkenswerten therm i­ schen Stabilität Gegenstand vielfältiger U ntersu­ chungen [4], Unser ursprüngliches Ziel war es, durch Reaktion von 1 mit HBF 4 E t20 einen Vor­ läufer für das Tetracarbonylosmium-Dikation “O s(C O )42+” zu synthetisieren. Beispiele für die Abspaltung von zwei oder auch drei Methylgrup­ pen aus Übergangsmetall-Komplexen mit starken Säuren sind bekannt. So reagiert die zu 1 isoelek­ tronische Rhenium verbindung R e(C O ) 4Me2" (ein­ gesetzt als AsPh 4+-Salz) mit zwei Äquivalenten HBF 4 E t20 zu R e(C O ) 4(O E t 2)(FBF3) [5]; Wang und Flood berichteten über die Darstellung von C nRh(M e)X 2 und C n R h (0 3SCF 3)3 aus CnRhM e 3 (Cn = Trimethyltriazacyclononan; X = BF4, O 3SCF 3) [6 ], 1 reagiert dagegen mit HBF 4 E t20 auch unter extrem en Bedingungen (10 Äquivalente HBF 4 E t 20 , siedendes Dichlormethan, 3 d) ledig­ lich unter Abspaltung einer Methylgruppe zu Os (C O ) 4(M e)(FBF3) (2) (Schema 1 ). Die Ausbeute beträgt maximal 70 % und sinkt in Gegenwart ge­ ringster W asserspuren drastisch. Verbindung 2 ist isoelektronisch mit der von uns eingehend unter­ suchten Verbindung R e(C O ) 5(FBF3) [2,7,8]. Das IR-Spektrum von 2 in Nujol zeigt die für koordi­ niertes BF 4 charakteristische Aufspaltung der v(B.F)-Banden (Symmetrieerniedrigung von Td © 1995 Verlag der Zeitschrift für Naturforschung. All rights reserved. D Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. 1760 Ph. Rosendorfer et al. ■ Metallorganische Lewis-Säuren (0 C>40< [H(0Et 2 )2 ][BAr4] / ,M e Me 1 HBF4 -C H , r - f ' 0 ,Me BAr4 (0 C ) 4 0 < Et20 -C H 4 ,M e Ar = (0C ) 4 0 < OEt2 FBF, cf. Schema 1. nach Cs); im Vergleich zu 1 [4a] (2131, 2041 und 2007 cm '1) sind die v(CO)-Banden von 2 um 40 bis 50 cm '1 zu höheren Wellenzahlen verschoben, was den kationischen Charakter dieser LewisSäure bestätigt. Ein wertvolles, zu HBF4 E t20 analoges Proto­ nierungsreagenz ist die Säure [H (O E t2)2][B{3,5C6H 3(CF3) 2}4] von Brookhart et al. [9], Mit einem Äquivalent dieser kristallinen, nur wenig hygro­ skopischen Säure reagiert 1 zu [Os(CO)4(M e)(O Et2)][B{3,5-C6H 3(CF3)2}4] (3) (Schema 1). Im Gegensatz zu 2 koordiniert in 3 ,M e (0C ) 4 0 < b f4 OH2 4a (0C ) 4 0 < ,Me -H F (OC)4OsC Re(CO)s' ,Me 'OH H 20 I 4b Na[Re(CO)sl ,M e (OC)4Os< (OC)4 0 < NC. 8 BFi ,M e SCN Me (0C ) 4 0sC ,Me 'PM e2Ph BF4 nicht das Anion, sondern der Diethylether; das im Vergleich zu BF4' schwächer koordinierende A n­ ion B{3,5-C6H 3(CF3)2}4' erzwingt sozusagen die Koordination des Ethers. Charakteristisch für ko­ ordinierten Diethylether ist die Tieffeld-Verschiebung der NMR-Signale für die M ethylenprotonen und das Methylen-Kohlenstoffatom. Gegenüber freiem Diethylether (C H 2: 'H-NM R: d = 3.34; 13CNMR: d = 66.9) liegen die entsprechenden Signale von 3 bei d = 4.62 bzw. ö = 69.23. 3 löst sich im Gegensatz zu 2 bei Raum tem peratur in Dichlor­ m ethan, zersetzt sich jedoch innerhalb einer Stunde zu nicht näher charakterisierten Spezies. In dem Zersetzungsgemisch lassen sich ’H-NMRspektroskopisch mindestens drei verschiedene Ethylgruppen nachweisen. Denkbar wäre dem ­ nach eine Etherspaltung des koordinierten Diethylethers. Einen deutlichen Tieffeldshift gegen­ über 1 ('H -N M R: (5 = 0.06; 13C-NMR: (3 = -30.91) weisen erwartungsgemäß auch die NMR-Signale der an das Osmiumatom gebundenen M ethyl­ gruppe in 3 auf ('H-NM R: ö = 0.81; 13C-NMR: ö = - 20 .02 ). Reaktion von 2 m it anionischen und neutralen Nucleophilen 2 löst sich in Aceton, Acetonitril oder THF un­ ter Bildung der extrem hydrolyseempfindlichen, kationischen Solvens-Komplexe [Os(CO)4(Me) (solv)][BF4], Die Koordination von Acetonitril in [Os(CO)4(M e)(NCM e)][BF4] läßt sich IR-spektroskopisch anhand der gegenüber freiem A ceto­ nitril zu höheren Wellenzahlen verschobenen v(CN)-Bande bei 2336 cm"' belegen. Mit Wasser reagiert 2 zunächst zu [Os(CO)4(M e)(O H 2)][BF4] (4a). 4a ist nicht stabil, sondern reagiert allmählich zu O s(C O )4(M e)H O B F3 (4b) weiter (Schema 3). In Gegenwart von überschüssigem HBF4-E t20 läßt sich diese W eiterreaktion unterdrücken. Eine derartige Abspaltung von HF wurde auch beim analogen Rhenium-Komplex [R e(CO )5(O H 2)][BF4] beobachtet [7]. Mit dem PMe2Ph (0C ) 4 0 s — PMe2Ph + Me (0C ) 4 R e^ [ P M e 3 P h ] @B F 40 Schema 2. Schema 3. CO Na[N(SiMe 3 )2] n .g , , -r-----► ’ 0 (SiMe 3 )2 ,Me (0C )4ReC "CN Na 1761 Ph. Rosendorfer et al. ■ Metallorganische Lewis-Säuren am bidenten Nucleophil SCN" setzen sich 4a bzw. 4b in Wasser zu O s(C O )4(Me)SCN (5) um. Zwi­ schen den Koordinationsformen M-SCN und MNCS in Rhodanid-Komplexen kann IR-spektroskopisch unterschieden werden. Die v(CN)-Bande bei Komplexen mit S-gebundenem SCN' liegt in der Regel zwischen 2120 und 2080 cm '1, bei Kom­ plexen mit N-gebundenem SCN‘ dagegen zwi­ schen 2080 und 2000 cm4 [10]. Das IR-Spektrum von 5 weist eine scharfe v(CN)-Bande bei 2127 cm '1 auf, was auf eine Koordination über das Schwefel­ atom hindeutet. Interessant erscheint die Reaktion von 2 mit Phosphanen. Mit einem Äquivalent PMe2Ph bil­ det sich der erw artete kationische Phosphankomplex [Os(CO )4(M e)PM e2Ph][BF4] (6) in nur gerin­ gen Ausbeuten. Die H auptprodukte dieser R eak­ tion sind der bekannte Komplex O s(C O )4PMe2Ph [11] und das Phosphoniumsalz [PMe3Ph][BF4] [12], die durch Vergleich der spektroskopischen D aten mit Literaturw erten identifiziert wurden. Aufgrund nahezu identischen Lösungsverhaltens kann 6 nicht vollständig von [PMe3Ph][BF4] abge­ trennt werden. Setzt man 2 mit einem Überschuß PM e2Ph um, so läßt sich 6 nicht nachweisen. Die Tatsache, daß eine Methylierung des Phosphans erfolgt, dem onstriert den ausgesprochen elektro­ philen C harakter der M ethylgruppe in 2 bzw. 6. In Übereinstim m ung damit ist auch der experimen­ telle Befund, daß die zweite Methylgruppe in 1 mit elektrophilen Reagenzien wie HBF4 E t20 nicht reagiert. Mit PPh3 läßt sich ein zu 6 analoger Komplex nicht erhalten; in der Reaktionsmischung können lediglich [MePPh3][BF4] und Os(CO)4PPh3 nach­ gewiesen werden. Darstellung von N a [R e(C O )4(M e)CN ] (7) Die von W annagat und Seyferth [13] erstmals beschriebenen Um setzungen von Natrium-bis(trimethylsilyl)-amid mit M etallcarbonylen stellen eine elegante M ethode zur Darstellung von Monocyanocarbonylm etallaten dar [13]. Behrens und M itarbeitern gelang es, die synthetischen Möglich­ keiten dieser M ethode voll auszuschöpfen [14,15]. Durch Umsetzung von M ethylrheniumpentacarbonyl M eR e(C O )5 mit Natrium-bisftrimethylsilyl]-amid in Toluol erhält man in guter Ausbeute einen beigefarbenen Niederschlag von 7. Die IR- spektroskopischen Daten weisen auf die Symme­ triegruppe Cs mit c/s-Stellung der CN- und Me­ thyl-Liganden hin. Diese erfordert vier CO-Banden (3Aj + A 2). Die kurzwelligste Bande (2132 cm '1) kann der v(CN)-Valenzschwingung zugeord­ net werden. Wie mit Carbanionen [16] erfolgt so­ mit auch der Angriff von N(SiM e3)2" an den zur Methylgruppe von M eR e(C O )5 m -ständigen COLiganden. Das Methylsignal von 7 im 'H -NM R-Spektrum (CD3CN, -0.47 ppm, s) zeigt eine Hochfeldverschiebung von 2.5 ppm gegenüber der M ethylreso­ nanz in M eR e(C O )5 (1.9 ppm, s). Bem erkenswer­ terweise ist das 13C-NMR-Signal des Methylkohlenstoffatoms (-33.7 ppm) in 7 gegenüber MeR e(C O )5 (-38.3 ppm) um 4.6 ppm nach tieferem Feld verschoben. Für die Carbonylkohlenstoffatome erhält man, wie erwartet, drei Resonanzen, von denen eine dem axial angeordneten und zwei den äquatorial angeordneten CO-Liganden zuge­ ordnet werden können. Es wurden keine zusätzli­ chen Signale, die auf Entstehung eventueller Ne­ benprodukte hinweisen könnten, beobachtet. Die Elementaranalyse weist auf zwei Wassermoleküle in 7 hin. Auch durch längeres Trocknen im Hoch­ vakuum läßt sich das Wasser nicht entfernen. Reaktion von 2 m it 7 Mehrkernige metallorganische Verbindungen mit verbrückenden Cyano-Liganden finden unter anderem aufgrund ihrer Analogie zum Berliner Blau (“metallorganisches Berliner Blau”) großes Interesse [15]. Nahezu alle bisher bekannen CN verbrückten Komplexe weisen eine praktisch li­ neare M -C =N -M '-A nordung auf; so z.B. Cr2(/iCN)(CO)io‘ [17], Hg2(w-CN)Me2+ [18] oder Ru6(w-CN)2(C O )202' [19]. D aneben sind aber auch Beispiele für a, jr-verbrückende CN'-Liganden wie in Mo2(//2,//1,^2-CN)Cp2(C O )4“ [20] oder dreifach verbrückende CN'-Liganden wie in Ru3(C O )10[//3NC-M n(CO)2Cp]2 [21] bekannt. Mit der Synthese CN'-verbrückter m etallorganischer Verbindungen befassen sich insbesondere Fehlham m er [15] und Vahrenkamp [22]. 2 reagiert mit 7 in THF zu dem farblosen, CNverbrückten, zweikernigen Komplex Me (O C)4O s(//-NC)Re(CO)4Me (8). Die *H- und 13CNM R-Spektren von 8 (nach säulenchrom atogra­ phischer Aufarbeitung) zeigen neben den Signalen 1762 Molekülformel Molmasse Kristallgröße (m m 3) Kristallsystem Raumgruppe « (A ) M A) c (A ) ß (°) Zellvolumen V (A 3) Z dber. (g/cm3) Absorptionskoeffizient // (m m ^1) Diffraktometer Strahlung/Wellenlänge Meßverfahren 20-Bereich h k /-Bereich Gem essene R eflexe Sym. unab. R eflexe Beobachtete R eflexe [I > 2a(I)] Absorptionskorrektur Max-/Min. Transmission Lösungsmethode Verfeinerung H -Atom e Gewichtung Parameter Endgültige /?-Werte [I > 2a(I)] R-Werte (alle D aten) Goodness-of-Fit (auf F2-Basis) Extrema der letzten DifferenzFourier-Synthese (e A -3) Verwend. Programme Ph. Rosendorfer et al. ■ Metallorganische Lewis-Säuren C 1(,EU090 s R e 643.52 0.5 x 0.4 x 0.3 monoklin P2 ,/c 12.238(3) 17.826(7) 13.649(6) 90.11(3) 2977,6(19) 8 2,871 16,687 Syntex-Nicolet R3 M o-K a/A = 0,71073 Ä &)-Scan 4 -4 3 h; -/c; - / 3612 3433 (R int = 0.0878) 2505 semi-empirisch 0.033/0.012 Patterson M ethode der kleinsten Fehlerquadrate mit voller Matrix, basierend auf F2 berechnet (riding model) t v 1 = a 2F02 + (0.1000P)2 + 0.0000 P where P = (F02 + 2 Fc2)/3 382 R 1 = 0,0514, wR 2 = 0,1289 R I = 0,0724, h R 2 = 0,1461 1,041 1,987/-1,964 Tab. I. Röntgenographische Daten von 9 [28], SHELXTL PLUS 4.11/V, SHELXL (Sheldrick 1993) für 8 noch weitere Signale geringerer Intensität (Verhältnis ca. 1:20), die möglicherweise dem Iso­ meren M e(O C)4O s(«-CN )R e(C O )4Me (8a) zuzu­ ordnen sind. Es ist bekannt, daß in klassischen CN-verbrückten Komplexen sehr leicht eine {M-CN-M’ —*• MNC-M’}-Umlagerung unter Bildung des therm ody­ namisch stabileren Isomeren eintreten kann (ji CN-“flip”) [23]. Metallorganische Verbindungen scheinen dagegen in der Regel gegenüber einer derartigen Cyanid-Isocyanid-Isomerisierung inert zu sein. So konnten Vahrenkamp et al. die Isome­ ren [Cp(OC)2Fe(«-CN )M n(CO )2Cp] und [Cp(OC) 2Fe(w-NC)Mn(CO)2Cp] gezielt syntheti­ sieren. Auch bei Tem peraturen knapp unter dem Zersetzungspunkt lassen sich diese Isomere ther­ misch nicht ineinander überführen [22]. Ein weite­ res Beispiel für ein derartiges Isom erenpaar ist [(OC)5Cr(a-CN)FeCp(dppe)] / [(O C)5Cr(^NC)FeCp(dppe)] [22]. Die v(CN)-Bande von 8 liegt mit 2155 cm '1 in einem für CN'-verbrückte Komplexe typischen Bereich. So liegt etwa die v(CN)-Bande von [Cp(OC)2Fe(//-CN)M n(CO)2Cp] bei 2147 c m 1, die v(CN)-Bande von [(O C)5Cr(/<CN)FeCp(dppe)] bei 2115 cm '1. Darstellung von O sR e(C O )9Me (9) Heterometallverbindungen spielen als Vorläufer für heterogene Katalysatoren mit unterschiedli­ chen Metallen im stöchiometrischen Verhältnis eine bedeutende Rolle [24]. Neben Kohlenwasserstoff-verbrückten Übergangsmetallkomplexen [25] stellen metallorganische Komplexe mit einer Metall-Metall-Bindung eine wichtige Verbin- Ph. R osendorfer et al. • Metallorganische Lewis-Säuren 1763 Tab. II. Koordinaten (xlO 4) und äquivalente isotrope Auslenkungs-Parameter U eq (Ä 2x l0 ) der A tom e von 9. Atom O s(l) O s(2) R e (l) R e(2) C (l) C(2) C(3) C(4) C(5) C(6) C(7) C(8) C(9) C(10) C ( ll ) C(12) C(13) C(14) C(15) C(16) C(17) C(18) C(19) C(20) 0 (1 ) 0 (2 ) 0 (3 ) 0 (4 ) 0 (6 ) 0 (7 ) 0 (8 ) 0 (9 ) 0 (1 0 ) 0 (1 1 ) 0 (1 2 ) 0 (1 3 ) 0 (1 4 ) 0 (1 6 ) 0 (1 7 ) 0 (1 8 ) 0 (1 9 ) 0 (2 0 ) X z y 1953(7) -3 0 4 8 (7 ) 2819(7) -2 1 7 9 (7 ) 1313(19) 1461(19) 729(23) 2818(20) 3416(17) 2410(18) 3387(23) 3216(17) 1312(27) 4244(20) -3600(24) -430 4(22) -3684(23) -2123(31) -1599(24) -1769(23) -159 3(24) -3 622(20) - 805(19) -2 602(23) 1049(18) 1111(16) 2(16) 3434(17) 2191(17) 3734(18) 3461(16) 487(18) 5025(16) -3 916(16) -5 003(15) -3 984(20) -1 537(17) -1 500(16) -1 231(17) -4 511(17) 21(16) -2834(18) - - - - - 1917(5) 1917(5) 668(5) 668(5) 2329(12) 2718(17) 1251(14) 1520(15) 2637(11) 40(13) 135(16) 1449(13) 603(13) 832(12) 2741(14) 1273(15) 2319(14) 1506(14) 2625(14) 1456(13) 132(14) 601(12) 830(14) 22(13) 2580(9) 3213(11) 873(11) 1288(12) 423(11) 595(11) 1892(10) 575(11) 944(10) 3219(11) 860(11) 2590(11) 1281(14) 1896(10) 595(11) 594(12) 924(9) 410(11) 4672(7) 328(7) 5929(7) - 930(7) 5859(18) 3926(17) 4438(18) 3618(16) 5047(18) 4869(19) 6715(17) 6871(19) 6512(20) 5258(17) 1107(20) 573(21) - 906(20) 1411(23) 5(24) -1912(20) -1723(19) -1537(23) - 271(20) 135(18) 6560(14) 3437(15) 4285(16) 3049(15) 4237(18) 7215(15) 7449(16) 6858(16) 4872(13) 1556(13) 733(16) -1567(15) 1956(15) -2454(16) -2203(14) -1849(15) 105(14) 750(15) u eq 59(4) 59(3) 59(4) 59(4) 63(6) 70(7) 74(7) 76(7) 64(6) 64(6) 79(7) 65(6) 84(8) 65(6) 81(7) 84(7) 76(7) 98(10) 98(9) 79(7) 81(7) 82(8) 73(7) 74(7) 98(6) 96(6) 102(6) 106(6) 105(6) 104(6) 97(6) 111(7) 85(5) 94(5) 104(7) 113(8) 114(8) 95(6) 99(6) 107(6) 88(5) 105(6) Tab. III. Ausgewählte Bindungslängen [Ä] und Winkel [°] in 9. O s (l)-C (l) O s(l)-C (5) R e(l)-C (7 ) 1,95(2) 2,26(2) 1,92(3) O s(l)-C (2) O s(l)-R e (l) R e(l)-C (10) 1,85(3) 3,002(2) 1,99(2) C (l)-O s (l)-C (5 ) C (2 )-O s(l)-C (l) C (l) -O s (l) -R e ( l) C (7 )-R e(l)-C (1 0 ) C (7 )-R e (l)-O s (l) 85,2(9) 92,0(10) 86,9(7) 92.8(10) 179,0(7) C (2 )-O s(l)-R e (l) C (2 )-O s(l)-C (5 ) C (5 )-O s(l)-R e (l) C (1 0 )-R e (l)-O s(l) 177,4(7) 86,7(9) 90,8(6) 86,4(7) Abb. 1. Molekülstruktur von 9 im Kristall. dungsklasse dar. D erartige Systeme lassen sich un­ ter anderem durch Umsetzung metallorganischer Lewis-Säuren mit Carbonylm etallaten gezielt syn­ thetisieren. In diesem Zusam m enhang ist die Synthese von O sR e(C O )9Me (9) von besonderem Interesse. Da 9 eine M ethylgruppe aufweist, wäre der weiterführende gezielte Aufbau von drei­ kernigen Verbindungen über eine zweikernige Lewis-Säure der Form “O sR e(C O )9FBF3” denk­ bar. N a[R eC O )5] reagiert mit 2 bei -78 °C in THF innerhalb weniger Minuten. Säulenchrom atogra­ phische Aufarbeitung der Reaktionsmischung lie­ fert 9 als farblose, bei 120 °C im Ölpumpenvakuum sublimierende Festsubstanz. Für die R öntgenstrukturanalyse (Tab. I, Abb. 1) geeignete Kristalle konnten durch Abkühlen einer konzentrierten Lösung von 9 in Pentan erhalten werden. Die O s(C O )4Me- und R e(C O )5-Einheiten lie­ gen in einer gestaffelten Konformation vor. Der O s-Re-Abstand ist mit 300 pm typisch für eine M etall-M etall-Einfachbindung (z.B. in R e2(C O )10: 304,1(1) pm [26]). Die Os-CH3-Bindung (226 pm) ist genau so lang wie bei anderen Verbindungen mit Os-C-a-Bindung [26]. Experimenteller Teil Alle Um setzungen wurden unter Argon mit sorgfältig getrockneten Lösungsmitteln durchge­ führt. - IR: Perkin-Elm er Modell 325; Nicolet 5 ZDX. - NMR: Jeol FX 90 Q ( 19F: 84.3 MHz, Standard CFC13 extern); Jeol GSX 270 (31P: 109.4 MHz, Standard 85 % H 3P 0 4 extern); Jeo1 EX 400 CH: 400 MHz, 13C: 100.6 MHz, interner 1764 Standard Lösungsmittel C D 2C12: <3 = 5.31 für 'H . d = 53.73 für 13C). Die Spektren wurden jeweils 'H -entkoppelt und, falls nicht anders angegeben, bei 295 K aufgenommen. - MS: Finnigan MAT 90. Die Ausgangsverbindungen Os (C O )4Me-> (aus Na2O s(C O )4 und Methyltosylat) [4], [H (O Et2)2][B{3,5-C6H 3(CF3)2}4] [9] und^Re(CO)sMe [27] wurden in Anlehnung an L iteratur­ vorschriften synthetisiert; Na[N(SiMe3)2], HBF4 E t20 , Re2(C O )10 und Os3(C O )12 wurden im Handel bezogen. Wegen der Giftigkeit von 0 s 0 4 konnten am Institut für Anorganische C he­ mie der LMU M ünchen keine Elem entaranalysen von Osmium-haltigen Verbindungen erhalten wer­ den. Die Komplexe 2-9 sind jedoch durch IR- und NM R-spektroskopische D aten zweifelsfrei belegt. D arüber hinaus wurde Verbindung 8 durch ein M assenspektrum und Verbindung 9 durch eine Röntgenstrukturanalyse charakterisiert. O s(C O )4(Me)(FBF3) (2) Eine Lösung von 40 mg (0.12 mmol) Os (C O )4M e2 in 5 ml C H 2C12 wird 2 h bei 0 °C über Molekularsieb 4 A stehengelassen und anschlie­ ßend über einen Teflonschlauch zu 32 fi\ (0.25 mmol) HBF4 E t20 gegeben. D er verschlossene Schlenkkolben wird in flüssigem Stickstoff einge­ froren, kurz evakuiert und die Reaktionsmischung 30 min bei 40 °C gerührt. Nach etwa 10 min be­ ginnt farbloses 2 auszufallen. (Bei Umsetzungen, in denen überschüssiges HBF4-E t20 oder Os (C O )4M e2 nicht stören, kann diese Suspension vorteilhaft direkt eingesetzt werden, da im Zuge der Aufarbeitung teilweise Hydrolyse zu 4a bzw. 4b eintritt.) Der Niederschlag wird abzentrifugiert, mehrmals mit wenig CH 2C12/ E t20 1:1 gewaschen und 1 h bei 40 °C im Ölpumpenvak. getrocknet. Ausb. 35 mg (72 %). Aufgrund der Schwerlöslich­ keit von 2 konnten keine NM R-spektroskopischen Daten erhalten werden. - IR (Nujol): v(CO) = 2185 m, 2081 s, 2046 s, 2020 sh: v ('üB-F), r( " B F) = 1248 s, 1210 s, 1190 s, 1165 s, 1119 s, 1078 s, 1056 s, 969 m c m 1. Reaktion von O s(C O )4M e2 niit [H (O E t2)2][B{3,5CfyH i ( C F 3) 2} 4] 40 mg (0.12 mmol) O s(C O )4Me-> und 125 mg (0.12 mmol) [H (O E t2)2][B{3,5-C6H 3(CF3)2}4] wer­ den wie oben beschrieben bei 0 °C umgesetzt. Das Lösungsmittel der leicht trüben R eaktionsm i­ schung wird entfernt, ein Teil des Rückstandes in C D 2C12 aufgenommen und unm ittelbar danach NM R-spektroskopisch bei 0 °C vermessen. - IR (Nujol): v(CO) = 2183 m. 2081 s, 2048 s, 2017 sh Ph. Rosendorfer et al. • Metallorganische Lewis-Säuren c m 1. - 'H-NM R (CD2CL): <3 = 7.7 m, 7.61 [12 H, B{3.5-C6H 3(CF3)7}4 ], 4.62 q [4 H, 0 ( C //,C H 3)2 koord ], 1.62 t [6 H, 0 (C H 2C //3)2koord], 0.81 [3 H, O s-C H t]. - 13C-NMR (CD,C12): (3 = 169.72, 167.01, 159.89 [CO], 162.24 q, 135.06 s, 129.25 q, 117.74 s [B{3,5-C6H 3(CF3)2]4 ], 124.86 q [B{3,5C6H 3(CF3)2}4 ], 69.23 [0 (C H 2C H 3)2koord], 14.24 [0 (C H 2CH3)2 koord ], -20.02 [Os-CH3]. Neben den hier angeführten Signalen treten in den NMRSpektren noch weitere Signale für Zersetzungs­ produkte auf (z.B. 'H-NM R: <3 = 4.12 q, 3.98 q, 3.95 q, 1.60 t, 1.38 t, 1.30 t), die mit der Zeit an Intensität gewinnen. Die Zuordnung der Signale zu 3 erfolgte anhand der Intensitätsveränderung in zeitlich aufeinander folgenden Spektren. Reaktion von 2 mit Wasser a) Zu einer frisch hergestellten Suspension von 40 mg (0.10 mmol) 2 (ohne vorherige A btrennung überschüssiger HBF4 E t20 ) in 5 ml CH2C12 wer­ den 18 //I (1 mmol) H 20 (Argon-gesättigt) gege­ ben. Die Reaktionsmischung wird 5 min gerührt, das Lösungsmittel im Vak. entfernt und der farb­ lose Rückstand kurz im Vak. getrocknet. Man er­ hält so [Os(CO)4(M e)(O H 2)][BF4] (4a) neben Os(C O )4(M e)(HO BF3) (4b) im Verhältnis von ca. 3:1. b) 40 mg (0.10 mmol) 2 werden in 5 ml H20 (Argon-gesättigt) aufgenommen. Die farblose, klare Lösung wird 1 h gerührt, das H 20 bei 5 0 60 °C im Vak. entfernt und der farblose Rückstand m ehrere Male mit E t20 gewaschen. Man erhält so 4b neben sehr wenig 4a. 4a: IR (Nujol): v(CO) = 2174 m, 2079 s, br, 2038 s; v(B-F) = 1064 s, br cm '1. - 'H -N M R (C D X 12): (3 = 7.52 [2 H, Os-O H2], 0.72 [3 H, O s-C //3]. 13C-NMR (CD?C12): (3 = 172.91, 169.60, 166.79 [CO], -22.03 [Ös-CH3], - 19F-NMR (C H 2C12): <3 = -150.01. 4b: IR (Nujol): v(CO) = 2159 m, 2065 s, br, 2034 s; v(B-F) = 1072 s, 1046 s, 1028 s cm '1. - 'H -N M R (C D 2C12): (3 = 5.59 m [1 H, H O BF3, Kopplungen mit dem "B -K ern bzw. den drei F-Kernen erschei­ nen nicht aufgelöst], 0.61 [3 H, O s-C //3]. - 13CNMR (CD,C12): (3 = 173.41, 169.78, 168.57 [CO], 21.40 [Os-CH,]. - 19F-NMR (CH.CL): ö = -148.02 q [ 7 ( '9F, "B ) = 7.33 Hz]. [O s(C O )4(M e)(PM e2Ph)][BF4] (5) Eine Lösung von 14 mg (0.10 mmol) PM e2Ph in 10 ml C H 2C12 (über Molekularsieb 4 Ä getrock­ net) wird zu 40 mg (0.10 mmol) 2 gegeben und die Suspension bei RT 30 min gerührt. Es entsteht eine klare Lösung, die auf ein Volumen von 3 - 4 Ph. Rosendorfer et al. • Metallorganische Lewis-Säuren ml eingeengt und mit Pentan überschichtet wird. D er farblose Niederschlag von [Os(CO)4(Me)(PMe2Ph)][BF4] (5) (enthält geringe Mengen von [M e,PPh][BF4]) wird abzentrifugiert, mehrere Male mit Pentan gewaschen und im Vak. getrock­ net; aus der überstehenden Lösung läßt sich Os (C O )4PM e2Ph mit Pentan extrahieren. Aufgrund nahezu identischen Lösungsverhaltens kann 5 nicht vollständig von [M e,PPh][BF4] abgetrennt werden. - IR (C H 2C12): v(CO) = 2165 m, 2102 s, 2080 s, 2078 sh cm '1. - 'H -N M R (C D 2CL): ö = 7.6 m [5 H, P (C H ,)2Ph], 2.32 d [6 H, P (C //3)2Ph, 2J(3'P, 'H ) = 10.5 Hz], 0.17 d [3 H, Os-C/ / ,, 3J(3'P, 'H ) = 7.33 Hz], - 13C-NMR (CD,C12): d = 170.12 d [COcis, 2J(3'P, 13C) = 11.4 Hz], 165.3 d [COtrans, 2J(3'P, 13C) = 80.0 Hz], 164.99 d [COcis, 2J(3'P, 13C) = 15.5 Hz], 130.34, 129.54 d, 129.82 d, 129.29 d [P(C H ,),Ph], 17.51 d [P(C H ,),Ph], -33.90 d [OsCH3, 2J(3'P, 13C) = 6.2 Hz], - 31P-NMR (C D 2C12): <3 = 24.33. O s(C O )4(M e)SC N (6) 40 mg (0.10 mmol) 2 werden in 5 ml H 20 (A r­ gon-gesättigt) gelöst und mit einer Lösung von 10 mg (0.103 mmol) KSCN in 20 ml H20 versetzt. Es bildet sich augenblicklich ein farbloser Nieder­ schlag von 6, der mehrmals mit H 20 gewaschen und im stationären Vakuum über Molekularsieb 4 Ä getrocknet wird. Ausb. 35 mg (93 %). - IR (KBr): v(CO) = 2162 m, 2083 s, 2074 s, 2045 m; v(CN) = 2127 m c m 1. - 'H -N M R (CD,CN): ö = 0.35 [O s-C //,]. 13C-NM R-spektroskopische Daten konnten aufgrund der geringen Löslichkeit von 6 nicht erhalten werden. 1765 C6H , 0 4NReNa 2 H ,0 (398.2) Ber. C 18,18 H 1.66 N 3,51% , Gef. C 18,12 H 1,66 N3,39% . OsRe(jU-CN)(CO)xMe2 (8) Zu 73 mg (0.20 mmol) 7 wird eine Lösung von 80 mg (0.20 mmol) 2 in 25 ml TH F gegeben und die anfangs klare Reaktionsmischung 2 h bei RT gerührt. Nach ca. 1 h beginnt sich die Lösung zu trüben. D er entstandene NaBF4-Niederschlag wird abzentrifugiert und von der überstehenden Lösung das TH F im Vak. entfernt. Man erhält ein farbloses Öl, das über eine kurze Säule (S i0 2; CH 2C12; 5 x 1 cm) gereinigt wird. Ausb. 98 mg (75 %).“ - IR (C H 2CL, ): v(CN) = 2155 w; v(CO) = 2095 sh, 2092 s, 2073 m, 2055 m, 2019 s, 1971 s, 1919 m, 1912 sh c m 1. - 'H -N M R (CD,C12): (3 = 0.55 [3 H, O s-C //,], -0.50 [3 H, R e-C //,j. 13CNM R (CD^CL): (3 = 190.19, 189.80, 186.01, 168.58, 166.67, 163.97 [CO], 148.71 [u-CN], -26.42 [OsCH3], -35.75 [Re-CH3]. Signale für das Isom er 8a: 'H -N M R (C D 2C12): (3 = 0.62 [3 H, O s-C //,], -0.48 [3 H, R e-C //3]. 13C-NMR (C D 2C12): (3 = 168.16, 166.00, 163.68 [CO], -26.54 [Os-CH3], -35.70 [ReCH3], - MS (EI): m/z (% ) = 657 (16) [M+], 642 (25) [M+ - CH,], 614 (38) [M+ - C H , - CO], 586 (30) [M+ - C H , - 2 CO], 558 (30) [M+ - C H , 3 CO], 543 (15) [M+ - 2 C H , - 3 CO], 530 (22) [M+ - C H , - 4 CO], 515 (14) [M+ - 2 C H 3 - 4 CO], 459 (10) [M+ - 2 C H , - 6 CO], 431 (8) [M+ - 2 CH 3 - 7 CO], 342 (60) [R e(C O )sM e+], 327 (100) [R e(CO )5+], 299 (70) [R e(CO )4+], 284 (40) [R e(CO )2(CN)M e+], N a [R e(C O )4(C N )M e] (7) O sR e(C O )gMe (9) 200 mg (0.58 mmol) Methylpentacarbonylrhenium werden in 10 ml Toluol gelöst und mit einer klaren Lösung von Natrium-bis[trimethylsilyl]amid in 15 ml Toluol versetzt. Anschließend wird die Mischung bei RT 8 h gerührt. Das feinkristal­ line, in Toluol schwerlösliche Salz wird durch mehrmaliges D ekantieren und Waschen mit To­ luol und Pentan von gut löslichem 0 [S i(C H ,),]2 und der Ausgangsverbindung getrennt. Man erhält ein sehr hygroskopisches, beigefarbenes Pulver. Ausb. 191 mg (91 %). - IR (THF): v(CN) = 2132 vw, v(CO) = 2066 m, 1999 m, 2055 m, 1962 vs, 1910 s, cm '. - 'H -N M R (CD,CN ): (3 = -0.47 [3 H, ReC //,]. 13C-NM R (N CCD ,): (3 = 193.62, 190.40, 188.80 [CO], 130.91 [CN, -26.42 [Os-CH,], -33.74 [Re-CH,]. Eine klare, dunkelrote Lösung von Na [R e(CO )5] in 5 ml TH F (hergestellt aus 95 mg (0.146 mmol) R e2(C O )10 durch Reduktion mit 0.2 ml lproz. Natriumamalgam; 70 % Ausb. angenom ­ men) wird zu einer auf -78 °C abgekühlten Su­ spension von 80 mg (0.20 mmol) 2 in 10 ml THF gegeben. Es wird 2 h bei -78 °C gerührt und an­ schließend auf RT erwärmt. D er NaBF4-Niederschlag wird abgetrennt, von der Lösung das THF im Vakuum entfernt und das resultierende gelbe Öl säulenchromatographisch aufgearbeitet (S i0 2; CH 2C12 / Pentan 1:2; 20 x 1 cm). Man eluiert als erstes eine blaßgelbe Fraktion, die im wesentli­ chen Re2(C O )10 enthält und verworfen wird. Aus der zweiten Fraktion isoliert man farbloses 9. Ausb. 42 mg (33 %). - IR (Pentan): v(CO) = 2077 1766 Ph. Rosendorfer et al. ■M etallorganische Lewis-Säuren s, 2046 m. 2038 sh, 2026 s, 2005 s, 1995 m, 1984 s c m 1. - 'H -N M R (C D 2C12): ö = 0.22 [O s-C //,]. 13C-NMR (C D 2C12): <3 = 196.58, 192.30, 183.57, 173.60, 169.02 [CO], -44.20 [Os-CH3]. Dank [1] 54. Mitteilung: P. Rosendorfer. W. Beck, Chem. Ber. 128, 729 (1995). [2] W. Beck. K. Sünkel, Chem. Rev. 88, 1405 (1988). [3] J. M. Fernandez, J. A. Gladysz, Organometallics 8, 207 (1989); S. K. A gbossou, J. M. Fernandez. J. A. Gladysz, Inorg. Chem. 29, 476 (1990). [4] a) F. L’Eplattenier, Inorg. Chem. 8, 965 (1969); b) J. R. 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