Universität Heidelberg / Institut für Informatik Prof. Dr. Klaus Ambos-Spies Dipl.-Math. Martin Monath 02. Mai 2017 Übungen zur Vorlesung Einführung in die Theoretische Informatik Blatt 1 Aufgabe 1 (2+2=4 Punkte) (a) Begründen Sie, dass für jede Menge A ⊂ N genau einer der folgenden vier Fälle auftritt: (i) A und Ā sind beide entscheidbar. (ii) A ist aufzählbar, aber nicht entscheidbar und Ā ist nicht aufzählbar. (iii) A ist nicht aufzählbar und Ā ist aufzählbar, aber nicht entscheidbar. (iv) A und Ā sind beide nicht aufzählbar. (b) Begründen Sie, dass für jede berechenbare bijektive Funktion f : N → N auch die Umkehrfunktion f −1 von f berechenbar ist. Hinweis: Geben Sie ein Berechnungsvefahren für f −1 an, das das Berechungsverfahren für f nutzt. Aufgabe 2 (4 Punkte) Wahr oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort, d.h. geben Sie eine Beweisskizze bzw. ein Gegenbeispiel an. • Die Konkatenation ist assoziativ, d.h. es gilt stets (xy)z = x(yz). • Die Konkatenation ist kommutativ, d.h. es gilt stets xy = yx. • Die Konkatenation ist mit der längen-lexikographischen Ordnung < verträglich, d.h. es gilt stets: x1 ≤ x2 & y1 ≤ y2 ⇒ x1 y1 ≤ x2 y2 . • Es gilt: (02 100 12 (00)3 )R < 02 (001)3 < 0010 0 bzgl. der längenlexikographischen Ordnung <. Hierbei bezeichne wR das Spiegelwort von w. 1 Bitte wenden. Aufgabe 3 (4 Punkte) Ein Paar (n, n+2) von natürlichen Zahlen heißt Primzahlzwilling, falls sowohl n als auch n+2 Primzahlen sind (zum Beispiel ist (3, 5) ein Primzahlzwilling). Die Frage, ob es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt, ist ein bislang ungelöstes mathematisches Problem. Sei f : N → N die Funktion, die definiert ist durch ( 1, falls es mindestens n Primzahlzwillinge gibt f (n) = 0, sonst. Ist f berechenbar? Begründen Sie Ihre Antwort. Aufgabe 4 (4 Punkte) Sei A ⊆ N, wobei wir eine natürlich Zahl n mit ihrer unären Darstellung 0n+1 gleichsetzen. Zeigen Sie, dass folgende Aussagen über A äquivalent sind: (i) A ist aufzählbar. (ii) A ist der Wertebereich einer partiell berechenbaren Funktion ϕ : N → N. (iii) A ist endlich oder der Wertebereich einer total berechenbaren, injektiven Funktion f : N → N. Abgabe: Bis Dienstag, den 09. Mai 2017, 14 Uhr in den Briefkästen im 1. Obergeschoss des Mathematikon (INF 205) auf der Seite des Haupteingangs. Homepage der Vorlesung: http://www.math.uni-heidelberg.de/logic/ss17/theoinf_ss17.html 2