Universität Heidelberg Mathematisches Institut Prof. Dr. Michael Leinert Anke Balderer Analysis I Sommersemester 2007 Aufgabenblatt 2 30. April 2007 Aufgabe 1. Sei n ∈ N. Beweisen Sie mittels vollständiger Induktion: P (1) Es gilt ni=1 2i = 2n+1 − 2. (2) Ist M eine endliche Menge mit n Elementen, so hat die Potenzmenge P (M ) 2n Elemente. (4 Punkte) Aufgabe 2. (1) Seien Mi , i ∈ N, Mengen, wobei jedes Mi entweder abzählbar oder endlich ist. Man beweise: ist abzählbar oder endlich. S i∈N Mi (2) Sei M1 abzählbar. X ⊂ P (M1 ) sei die Menge der endlichen Teilmengen von M1 . Zeigen Sie: X ist abzählbar. (4 Punkte) Aufgabe 3. Seien n, k ∈ N. (1) Bestimmen Sie (mit Beweis!) n X n (−1)i . n−i i=1 (2) Beweisen Sie n−1 k−1 + n−1 k = n k . (4 Punkte) Aufgabe 4. (1) Schreiben Sie folgende Aussagen mit Quantoren (∀ ”für alle/zu jedem”, ∃ ”es existiert ein”) und negieren Sie sie: (a) Für alle natürlichen Zahlen gilt: je zwei sind gleich. (b) Es gibt keine reelle Zahl, die größer ist als ihr Quadrat. (2) Ist folgender Beweis richtig oder falsch? Begründen Sie/finden Sie den Fehler! Rechenregeln in N dürfen Sie ohne Beweis benutzen. Behauptung: Alle natürlichen Zahlen sind gleich. Beweis: Seien zwei beliebige natürliche Zahlen m, p gegeben, dann gilt m, p < m + p. Es genügt also, Folgendes zu zeigen: Induktionsbehauptung: ∀n ∈ N gilt: m, p ≤ n ⇒ m = p. Beweis per vollständige Induktion: Induktionsanfang (n=1): Für die Zahl 1 gilt 1 = 1, daher ist die Induktionsbehauptung für n = 1 wahr. Induktionsschritt: Die Behauptung gelte für n, also 1 = . . . = n. Dann gilt für alle Zahlen m, p ≤ n : m = p, also auch m + 1 = p + 1. Demnach gilt für alle Zahlen 1 < m0 , p0 ≤ n + 1 : m0 = p0 , also 2 = . . . = n = n + 1. Da nach Induktionsvoraussetzung bereits 1 = . . . = n gilt, folgt: 1 = 2 = . . . = n = n + 1; der Induktionsschritt ist geglückt und die Behauptung bewiesen. (4 Punkte) Homepage: www.mathi.uni-heidelberg.de/~schlaubi/analysis/ Abgabe: 7. Mai 2007