Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften

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Einführung in die Physik II
für Studierende der Naturwissenschaften
und Zahnheilkunde
Sommersemester 2009
VL #15 am 26.05.2009
Vladimir Dyakonov / Volker Drach
Hautwiderstandmessungen
Von verschiedenen Studenten wird durch berühren der Kontakte, der
Hautwiderstand an den Händen gemessen.
Mensch als Widerstand
•Die Größe der Stromstärke im Körper hängt von der Spannung zwischen
den Berührstellen und dem Körperwiderstand ab.
•Der Körperwiderstand sinkt mit steigender Spannung.
•Der
Körperwiderstand hängt davon ab über welche Strecken der Strom
•
fließen kann
Stromweg
Hand - Hand
Körperwiderstand (minimal)
ca. 650 !
Hand - Füße
ca. 1300 !
ca. 975 !
Hände - Füße
ca. 650 !
Hand - Fuß
•Der Hautwiderstand beträgt einige Tausend Ohm, kann bei
hohen Spannungen aber bis auf Null absinken.
Beispiel: Gefährdung I > 10mA, Rmensch 650Ω
⇒ Maximale „sichere“ Spannung ca 60 V
I-V Charakteristik von Widerständen
Metallfadenlampe versus Kohlefadenlampe
I)
Die Lichterzeugung durch den elektrischen Strom
wird in den Glühlampen (Metallfadenlampen)
angewendet. In ihnen wird ein dünner Draht aus einer
Legierung von Wolfram mit Osmium vom Strom zum
Weißglühen gebracht. Damit der Draht nicht
verbrennt, befindet er sich in einem Glaskolben, aus
dem die Luft mit ihrem Sauerstoff entfernt würde und
der dafür mit Stickstoff, Argon oder Krypton gefüllt ist.
II)
Die Kohlefadenlampe ist gleich wie die Glühlampe
aufgebaut. Sie hat als Glühdraht einen Kohlefaden.
Die Kohlefadenlampe ist die Glühlampe, wie sie in
der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts
von Edison oder Goebel erfunden wurde. Sie blieb
bis etwa 1910 in Gebrauch. Der Glühfaden im
Inneren besteht aus gepresster Kohle.
Strom I
Strom I
Who is who?
Spannung U
Metallfadenlampe
Spannung U
Kohlefadenlampe
Elektrische Netzwerke
R1
U1
R3
U2
R5
R7
R2
R4
R6
Wie berechnet man Ströme, Spannungen bzw
Widerstände in einem verzweigten Netzwerk?
Serienschaltung von Widerständen
R1
I
U0
I
R2
U0
R
R3
Masche
U0 = I R1 + I R2 + I R3
Masche
U0 = I R
Forderung: Es soll in beiden Kreisen der gleiche Strom fließen
⇒ R = R 1 + R 2 + R3
Serienschaltung: Gesamtwiderstand = Summe der Teilwiderstände
Parallelschaltung
I
I
R2
U0
R3
R
U0
1
I1
I2
I3
Knotenregel: I = I1 + I2 + I3
Maschen
U = I1R1 = I2R2 =I3R3
Masche
U0 = I R
Daraus folgt I = U0/R1 + U0/R2 + U0/R3
Forderung: gleicher Strom in beiden
Kreisen
1/R = 1/R1 + 1/R2 + 1/R3
Parallelschaltung: Kehrwert des Gesamtwiderstandes ist
Summe der Kehrwerte der Teilwiderstände
R
Verzweigte Stromkreise
Berechnungen in verzweigten Stromkreisen: Vorbereitungen
Festlegung von Knoten
I1
I2
R1
U02
R4
U01
+
I4
I5
R2
Masche festlegen
Richtung der Quellspannung
von + nach -
U03
Ströme einzeichnen
Richtung willkürlich
R3
Umlaufsinn der Masche festlegen
Spannungen in Umlaufrichtung werden positiv
gezählt gegen Umlaufrichtung negativ
1. Regel von Kirchhoff: Knotenregel
In einem Verzweigungspunkt ist die Summe der zufließenden Ströme
gleich der Summe der abfließenden Ströme
I1
I2
I3
I4
I1 + I2 = I3 + I4 + I5
I5
Bzw. zählt man zufließende Ströme positiv und abfließende negativ,
so ist im Knoten die Summe aller Ströme gleich null
I1 + I2 - I3 - I4 - I5 = 0
Satz über die Ladungserhaltung: Ladung Q = I t, zufließende Ladungsmenge
muss abfließen. Man kann auch sagen:
"Im Stromkreis gibt es keine Quellen und Senken für die elektrische Ladung".
2. Regel von Kirchhoff: Maschenregel
Längs einer geschlossenen Schleife ist die Summe aller
Quellspannungen plus der Summe aller Spannungsbfälle gleich Null
Σ U0i + Σ Ii Ri = 0
I1
I2
R1
U02
U01
I5
R4
U03
I2R1 - U02 + I4R4 + U03 -I5R3 - I5R2 - U01 =
0
I4
R2
R3
Maschenregel ist Erhaltungssatz: Multipliziert man Spannung U mit Ladung Q, die
durch den Kreis transportiert wird, so erhält man Arbeit: z.B. Q×U = Q×U1 + Q×U2
Interpretation: Die Energie, welche die Ladung Q in der Spannungsquelle erhält, ist
gleich den Energien, welche sie auf einem Weg zum anderen Pol bei den
Widerständen verliert.
Elektrische Leistung/ Stromwärme
Ladungstransport: Elektrisches Feld bewirkt Kraft auf Ladungsträger F = q E
Vakuum: Ladungsträger beschleunigt (Wpot → Wkin)
Metall: Ladungsträger beschleunigt
⇒ Stoß mit Atom
⇒ Übertragung von Energie an Gitter
⇒ Gitter wird aufgeheizt (Wpot → Wärme)
Ladungsträger laufen mit im Mittel konstanter
Geschwindigkeit
(langsame Driftbewegung)
Energieumsatz
Wiederholung: Ladung im elektrischen Feld
Um eine Ladung in einem elektrischen Feld von einem Punkt
zu einem anderen zu bringen ist die erforderliche Arbeit W das
Produkt aus Ladung Q mal Potenzialdifferenz U. Die Arbeit ist
dabei unabhängig vom gewählten Weg.
!W = !Q U
!W !Q
=
U = IU
!t
!t
!W
P=
= IU
!t
Energieverlust pro Zeitintervall Δt
Geschwindigkeit der
Energieabnahme
Elektrische Leistung
[P] = V A = 1 W Watt
Elektrische Arbeit
Leistung ist Arbeit pro Zeitintervall
Gesamte Elektrische Arbeit: Leistung mal Zeit
Wel = U I t
[Wel] = V A s = Ws = J (Joule)
Gebräuchliche Einheit kWh Kilowattstunde
1kWh = 1000 Wh = 1000 3600 Ws = 3.6 106 J
Elektrische Energie wird kWh verrechnet (1kWh ~ 0.15€)
1kWh = 25 Stunden Brenndauer einer 40W Glühlampe
7 Stunden fernsehen
1 Stunde mit 1000W Staubsauger
Standby Betrieb: Videorecorder 10W Stromkosten für 1 Jahr ca. 13€
Deutschland 1 Kernkraftwerk für Standby Versorgung
Aufstellung diverser Leistungsbeträge
100 W
menschlicher Grundumsatz
100 kW
PKW-Leistung
4 MW
größtes Windkraftwerk
600 MW
große Generatoren
1.3 GW
elekrische Leistung KKW Grafenrheinfeld
3.9 GW
thermische Leistung KKW Grafenrheinfeld
1013 W
gesamte Leistung - Menschheit
1017 W
Einstrahlung der Sonne auf die Erde
Leistung im ohmschen Bereich
Im ohmschen Bereich wird die gesamte elektrische Leistung in
Stromwärme umgewandelt.
Wirkungsgrad 100%
2
U
P = UI = R I =
R
2
Hochspannungsleitung: U groß, I klein
geringe Verlustwärme
Langer glühender Draht
Befestigung Decke
A6
Schnürboden
Widerstandsdraht
S6
Tableau A
D6
A6
Tisch D
Stromfluss erwärmt Draht: Längenausdehnung
R
380 V
Stromkreis 2
S
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