UNIVERSITÄT BASEL HS2015 EINFÜHRUNG IN DIE STATISTIK – LÖSUNGEN BLATT 4 Must Übung 1. Proof. Wir wollen zunächst die Wahrscheinlichkeit berechnen in welcher wir die Zufallsvariable quadrieren, h √ √ i h√ √ i 20, 35 P (Z 2 ∈ [20, 35]) = P Z ∈ − 35, − 20 ∪ h √ i h√ √ i √ = P Z ∈ − 35, − 20 + P Z ∈ 20, 35 , wobei die zweite Zeile mit Hilfe der Disjunktheit folgt. Nun wissen wir, dass Z ∼ U [4, 6]√damit√ wissen wir, dass Z ausserhalb von [4, 6] gerade 0 ist. Wir haben für alle x ∈ − 35, − 20 , dass x ≤ 4, damit h √ √ i P Z ∈ − 35, − 20 = 0. Bei dem zweiten Teil bemerkt man, dass ∀x ∈ [4, 6] : FZ (x) = da nun √ √ 20, 35 ⊆ [4, 6] folgt x−4 x−4 = , 6−4 2 h√ √ i √ √ √35 − 4 √20 − 4 P Z∈ 20, 35 = FZ 35 − FZ 20 = − ≈ 0.72 . 2 2 Die andere Aufgabe löst sich wie folgt, P (Z ∈ [5.5, 7]) = FZ (7) − FZ (5.5) 1 5.5 − 4 =1− = . 2 4 Wobei wir verwendet haben, dass ∀x ≥ 6: FZ (x) = 1. Standard Übung 2. Proof. Zunächst müssen wir die Konstante k richtig bestimmen, dies erfolgt mit der folgenden Idee, dass lim FX (y) = 1. y→∞ 1 2 EINFÜHRUNG IN DIE STATISTIK – LÖSUNGEN BLATT 4 Wir kennen aber die Dichtefunktion, damit haben wir Z y fX (t)dt lim FX (y) = lim y→∞ y→ −∞ Z ∞ fX (t)dt = −∞ Z ∞ fX (t)dt, = 0 da ∀t < 0: fX (t) = 0. Nun berechnen wir Z ∞ Z ∞ 1 k 1 −λy −λx ke dt = k · lim fX (t)dt = 1= = , − e y→∞ λ λ λ 0 0 damit erhalten wir k = λ. Die Verteilungsfunktion ist dann gegeben durch ( 0 ;t<0 FX (t) = −λt 1−e ; t ≥ 0. Nun wollen wir den Ausdruck P (X > 1)x berechnen. Wir argumentieren mittels der Verteilungsfunktion P (X > 1)x = (1 − P (X ≤ 1))x = (1 − FX (1))x x = e−λ = e−λx . Dies definiert wieder eine Zufallsvariable, d.h. Q(1, x) : R → R mit (1, x) 7→ P (X > 1)x ist messbar. Allgemein kann man zeigen, dass Q(a, x) : R2 → R mit (a, x) 7→ P (X ≤ a)x eine Zufallsvariable ist. Für die letzte Teilaufgabe haben wir drei Fälle: (Fall 1): Wir betrachten a, b ≥ 0, dann 1 − FX (a + b) P (X > a + b) P (X > a + b|X > b) = = = e−λa = P (X > a) . P (X > b) 1 − FX (b) (Fall 2): Sei nun a < 0 und damit b > a + b, dann P (X > b) P (X > a + b|X > b) = = 1 = P (X > a) . P (X > b) (Fall 3): Seien a ≥ 0 und b < 0, dann P (X > a + b) P (X > a + b) P (X > a + b|X > b) = = = P (X > a + b) . P (X > b) 1 Die ersten beiden Fälle erfüllen die ’Markov-Eigenschaft’ oder ’Gedächtnislosigkeit’. UNIVERSITÄT BASEL HS2015 3 Übung 3. Proof. Für den ersten Teil, d.h. die geometrische Verteilung, haben wir durch die geometrische Reihe einfach X X 1 = 1. p(1 − p)k = p(1 − p)k = p · 1 − (1 − p) k≥1 k≥0 Bei der nächsten Aufgabe verwendet man eine geeignete Substitution, wir nehmen , dann ist ϕ0 (x) = σ1 und man hat ϕ(x) = x−µ σ Z ∞ Z ∞ Z ∞ 1 1 2 1 1 0 1 2 − 12 (x−µ)2 ϕ(x) − √ √ ϕ (x)e 2 √ e− 2 ϕ dϕ = 1. dx = dx = e 2σ 2πσ 2π 2π −∞ −∞ −∞ Extra Übung 4. Proof. Bevor wir mit der Konstruktion einer Zufallsvariablen beginnen schreiben wir nochmals die Definition hin. Definition (Messbarkeit). Sei f : (M, M) → (N, N ) eine Abbildung zwischen zwei Mengen M und N , wobei M eine σ-Algebra auf M ist und N eine σ-Algebra auf N . Wir sagen f ist messbar genau dann, wenn ∀A ∈ N : f −1 (A) ∈ M. Mit Worten heisst dies ’f ist messbar genau dann, wenn das Urbild jeder Menge der Ziel-σ-Algebra M in der σ-Algebra N des Definitionsraumes liegt’. Wir nennen eine messbare Abbildung in der Wahrscheinlichkeitstheorie ’Zufallsvariable’. In dieser Vorlesung betrachten wir meistens eine Abbildung X : (Ω, A) → (R, B(R)), wobei A eine σ-Algebra auf Ω ist. In der Vorlesung haben wir messbarkeit wie folgt definiert ∀a ∈ R: {X ≤ a} ∈ A. Wir schreiben diese Definition ein wenig um und erhalten, dass {X ≤ a} = {ω ∈ Ω| X(ω) ≤ a} = {ω ∈ Ω| − ∞ < X(ω) ≤ a} = X −1 ((−∞, a]) , nun wissen wir, dass die Borel-σ-Algebra (zwar noch ohne Beweis) von Mengen der Form (−∞, a] aufgespannt wird - daher sind die Definitionen äquivalent (die aus der Vorlesung und die oben gegebene). Jetzt können wir eine nicht-Zufallsvariable konstruieren. Betrachte Ω = R und A = {∅, Ω}. Sei nun O = (−∞, 0) ⊂ R eine offene nichtleere Teilmenge des Zielraumes R und f : Ω → R gegeben durch f (ω) = ω. Dann gilt f −1 (O) = O ⊆ Ω, aber O ∈ / A. Wir wollen nun zeigen, dass aber jedes f : (Ω, P(Ω)) → (R, B(R)) eine Zufallsvariable ist mit Ω nichtleer. Sei dazu A ∈ B(R), dann f −1 (A) ⊆ Ω d.h. f −1 (A) ∈ P(Ω). Übung 5. Proof. (a) Man betrachte dazu Z F () = 1 K1 (α)x−α dx 4 EINFÜHRUNG IN DIE STATISTIK – LÖSUNGEN BLATT 4 für α > 0. Durch ausrechnen finden wir heraus, dass F für → ∞ konvergiert, genau dann konvergiert wenn α > 1 und wir haben 1 F () −→ K1 (α) · , 1+α mit → ∞. Da nun lim→∞ F () = 1 folgt, dass K1 (α) = 1 + α. (b) Wir betrachten Z G() = 1 K2 (α)x−α dx. Man verfährt analog zu ’(a)’ und findet, dass für α < 1 G() mit → 0 konvergiert und wir erhalten K2 (α) = 1 − α. (c) Hier benutzen wir den Aufgabenteil ’(a)’. Sei dazu ϕ(x) = x−α . So ist ϕ monoton fallend für α > 0 im Intervall [1, ∞), damit können wir das Integralvergleichskriterium anwenden und erhalten folgende Abschätzung Z ∞ Z ∞ Z ∞ X −α ϕ(x)dx ≤ ϕ(x)dx = 1 + ϕ(x)dx. n ≤ ϕ(1) + 1 n∈N 1 1 Nun wissen wir, dass nur α > 1 zulässig sind.