Übungsblatt # 11 zur Vorlesung Klassische Theoretische Physik III Karlsruher Institut für Technologie Institut für Theoretische Festkörperphysik Karim Mnasri ([email protected]) Prof. Dr. Carsten Rockstuhl ([email protected]) 1. Punktladung (3 Punkte) Das Koordinatensystem wird so gewählt, daß die Ebenen bei x = 0 und y = 0 verlaufen. Die Ladung q0 befindet sich im ersten Quadranten (x > 0, y > 0) am Ort r0 = (x0 , y0 , 0). Das Potential bei x = 0 und y = 0 soll verschwinden. Gesucht: Green’sche Funktion für den 1. Quadranten. Dazu plazieren wir die die drei folgenden Scheinladungen: q1 = −q0 , q2 = −q0 und q3 = +q0 an die Positionen r1 = (−x0 , y0 , 0), r2 = (x0 , −y0 , 0) und r3 = (−x0 , −y0 , 0). Das Potential ergibt sich dann zu q0 1 1 1 1 φ(r) = − − + , ∀r ∈ {(x, y, z) : x ≥ 0, y ≥ 0} (1) 4π0 |r − r0 | |r − r1 | |r − r2 | |r − r3 | φ(r) = 0, ∀r ∈ / {(x, y, z) : x ≥ 0, y ≥ 0} (2) 2. Homogene Kugel (11 Punkte) a) ρ0 0 ρ= 0 0 r ≥ R1 R1 < r ≥ R2 R2 < r ≥ R3 r > R3 Wir nutzen zur Lösung das Gausssche Gesetz ˆ ˆ 1 E(r) · df = ρ(r)dV 0 V (V ) (3) (4) Aus Symmetriegründen ist das elektrische Feld radialsymmetrisch, also E(r) = E(r)er . Damit ist E auf der Integrationsoberfläche (Kugelschale) konstant und das Integral liefert 4πr2 E(r) = 1 Qinnerhalb 0 Dies liefert endlich: 1 Vr (5) 8 Ω0 > r > > 3≤0 > > > > > > Ω0 R13 1 > > > < 3≤ r2 0 E(r) = > > > 0 > > > > > > > 3 > > : Ω0 R1 1 3≤0 r2 r ∑ R1 R1 < r < R 2 (6) R2 ∑ r ∑ R3 r > R3 Das R Potential (mit E = °r©) ergibt sich einfach durch aufintegrieren zu ©(r) = ° E(r)dr. Die Integrationskonstanten werden so gewählt, daß © stetig übergeht. ©(r) = b) 8 Ω0 2 2 > > 6≤ (3R1 ° r ) > > 0 > > > > > Ω0 R13 1 > > > > < 3≤0 r r ∑ R1 R1 < r < R2 > Ω0 R13 > > R2 ∑ r ∑ R3 > > 3≤0 R2 > > > > µ ∂ > > Ω0 R13 1 1 1 > > : ° + r > R3 3≤0 r R3 R2 (7) Die induzierte Ladung auf dem inneren Rand bei R2 entspricht der negativen Gesamtladung. Die induzierte Ladung bei R3 entspricht der positiven Gesamtladung, sodaß insgesamt die Gesamtladung des Metalls verschwindet: 4ºR13 3 4ºR13 Qind (R3 ) = + 3 QMetall,Gesamt = 0. Qind (R2 ) = ° ρ0 (8) ρ0 Aufgabe 3): (a) Die induzierte Spannung ist gegeben durch: Uind d©mag d =° =° dt dt Uind = ° ZZ Bdf d B0 L2 cos !t = B0 L2 ! sin !t dt 2 (9) (10) (b) Hier gibt es mehrere Varianten zur Lösung. Ich geb erst einmal die kürzeste und schnellste Lösung an. • Schnellste Variante: Das Magnetfeld schaut in z-Richtung B = B0 ez ) und die Schleife nimmt einen Winkel Æ dazu ein. Die Flächennormale der Leiterschleife ist beschrieben durch: em = (± sin Æey ° cos Æez ), was gleichzeitig auch die Richtung des Dipolmoments der Schleife angibt. Für Æ = 0 zeigt das Dipolmoment in negative z-Richtung, wie es sich für einen Strom im Uhrzeigersinn gehört“. Das ± der y-Komponente läßt die Wahl wie der Student ” den Winkel annimmt. D= 1 m£B µ0 (11) Hierbei ist D das Drehmoment auf die Leiterschleife und m bezeichnet das magnetische Dipolmoment der Schleife. Z Z 1 1 0 0 0 m = µ0 dV (r £ j(r )) = µ0 I ds(s £ es) (12) 2 2 es bezeichnet den Einheitsvektor entlang der Leiterschleife. Z Z 1 1 m = µ0 I ds(s £ es) = µ0 I 2df = µ0 IF 2 2 Hierbei bezeichnet F die gerichtete Fläche der Leiterschleife. (13) In unserem Fall ergibt dies einfach: m = µ0 IL2 (± sin Æey ° cos Æez ) (14) Hierbei wird im Uhrzeigersinn über die Leiterschleife integriert, oder anders gesprochen: der Strom fließt im Uhrzeigersinn. Wer mit der Umformung des Linienintegrals in ein Flächenintegral in Gl.13 nicht ganz glücklich ist, dem sei versichert, daß bei einer Auswertung des Linienintegrals zu Fuß tatsächlich das gleiche Ergebnis herauskommt, wobei der Koordinatenursprung im Zentrum der Schleife sitzt. Es ergibt sich also für das Drehmoment: D = IL2 B0 {(± sin Æey ° cos Æez ) £ ez } = ±IL2 B0 sin Æex (15) • Zweite Variante (langsam): Das Drehmoment/Kraft wird direkt über die Lorentzkraft bestimmt: D=I Z 3 rD £ {ds £ B} (16) rD bezeichnet den Vektor von der Drehachse zum entsprechenden Aufpunkt auf der Leiterschleife (rD ? x-Achse). Jetzt wird für die Einfachheit der Rechnung die Schleife in der xy-Ebene fixiert und das Magnetfeld nimmt einen Winkel Æ mit der z-Achse ein: B = B0 (± sin Æey + cos Æez ). D = + + + 1 0 1 0 1 p 0 1 0 2@ A 2@ A @ 1 s£ 1 ± sin Æ A IB0 ds £ 2 2 0 0 0 cos Æ 0 1 0 1 0 1 p p 0 1 0 L R 2@ A 2@ 1 (L ° s) £ °1 A £ @ ± sin Æ A IB0 ds 2 2 0 0 0 cos Æ 0 1 0 1 0 1 p p 0 °1 0 L R 2@ 2@ °1 A (s) £ °1 A £ @ ± sin Æ A IB0 ds 2 2 0 0 0 cos Æ 0 1 0 1 0 1 p p 0 °1 0 RL 2@ 2@ °1 A (L ° s) £ 1 A £ @ ± sin Æ A IB0 ds 2 2 0 0 0 cos Æ RL p 0 Die Terme 1&3 und 2&4 sind identisch. Die Gleichung läßt sich also weiter vereinfachen zu: D = IB0 ZL 0 0 1 0 1 0 1 0 1 ZL 0 cos Æ 0 ° cos Æ ds @ 1 A s£@ ° cos Æ A+IB0 ds @ 1 A (L°s)£@ ° cos Æ A 0 ± sin Æ 0 ± sin Æ 0 (17) Das ergibt schließlich und endlich: 0 1 0 1 ∑ ∏ ± sin Æ ± sin Æ 1 A + IB0 L2 ° 1 L2 @ A 0 0 D = IB0 L2 @ 2 2 ° cos Æ cos Æ (18) = ±IB0 L2 sin Æex Lösung zu 4.: Ein Leiter besitzt frei bewegliche Ladungen, welche dem Feld beliebig folgen können und das Innere des Leiters zu einem Gebiet konstanten Potentials machen. Damit ist 4 das HInnere des Leiters feldfrei (E = °grad'). Wegen rotE = 0 gilt in der Elektrostatik Edr = 0. Für einen Integrationsweg parallel zur Oberfläche, der die Oberfläche umschließt folgt somit, dass die Tangentialkompüonente des Außenfeldes identische verschwindet. Somit verbleibt für das Außenfeld nur noch die Normalenkomponente. Lösung zu 5.: a) O.B.d.A. sei die Zylinderachse die z-Achse. Für das Coulomb-geeichte Vektorpotential A gilt die Poissongleichung ¢A = °µ0 j, so dass A letztendlich nur eine Komponente in z-Richtung, Az genannt, aufweist. Auf Grund der Rotationssymmetrie ist Az von ' unabhängig. Mit der zusätzlichen Invarianz in z-Richtung ergibt sich schlußendlich Az = z Az (Ω). Mit den nützlichen Beziehungen am Aufgabenende ist B = rotA = ° @A e . Folg@Ω ' lich besitzen B und H nur '-Komponenten, die wiederum nicht von z und ' abhängen dürfen. b) Obige Symmetriebetrachtungen, rotH = j und der Satz von Stokes liefern j0 R 2 e' , 2Ω j0 Ω H(Ω, ', z) = H' (Ω)e' = e' , 2 H(Ω, ', z) = H' (Ω)e' = Ω∏R Ω<R (19) (20) Als B geschrieben µ0 j0 R2 e' , Ω∏R (21) 2Ω µ0 j0 Ω B(Ω, ', z) = B' (Ω)e' = e' , Ω<R (22) 2 R Weiter gilt noch aus der a): Az = ° B' dΩ, also µ ∂ µ 0 j0 R 2 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ln(Ω) + C ez , Ω∏R (23) 2 µ 0 j0 Ω 2 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ez , Ω < R, (24) 4 wobei C so angepasst werden muss, dass Az eine stetige Funktion ist, da sie einer Poissongleichung genügt. Also µ ∂ µ0 j 0 R 2 µ 0 j0 R 2 1 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ln(Ω) ° (ln(R) ° ) ez , Ω ∏ R(25) 2 2 2 µ0 j0 Ω2 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ez , Ω < R, (26) 4 Zusammengefasst: µ ∂ µ0 j 0 R 2 1 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ln(Ω) ° ln(R) + ez , Ω∏R (27) 2 2 µ0 j0 Ω2 A(Ω, ', z) = Az (Ω)ez = ° ez , Ω < R, (28) 4 B(Ω, ', z) = B' (Ω)e' = 5 c) wmag = B2 , 2µ0 also µ0 j02 R4 , 8Ω2 µ0 j02 Ω2 wmag (Ω, ', z) = , 8 Ω∏R (29) Ω<R (30) wmag (Ω, ', z) = Lösung zu 6.: a) Quasistationarität, also Ḋ ø j als Voraussetzung sei gegeben. Die Divergenz von rotH = j liefert dann 0 = divj. Darauf den Gaußschen Satz losgelassen liefert den Knotensatz, der besagt, dass die Summe aller Ströme zu einem Knoten identisch verschwindet. H Satz von Stokes auf rotE = °Ḃ liefert Edr = °©˙ mit © als dem magnetischen Fluss. Interpretierend erhält man: die Summe aller Spannungen entlang einer Masche ist gleich der induzierten Spannung, wobei Spannungsquellenspannungen ein negatives Vorzeichen P bekommen und sich die induzierte Spannung auch als ° k Lik I˙k ausdrücken lässt. X X Ujl + Lik I˙k = Ul ext (31) j=Bauteile der l°tenM asche k b) UC + UR = Uext = 0 ) UC = °UR = °IR R LI˙L ° UR = 0 ) I˙L = UR /L = IR R/L ) IR = I˙L L/R IR + IL = IC UC = QC /C ) U̇C = IC /C ) °I˙R R = IC /C ) IC = °I˙R RC = °I¨L LC (32) (33) (34) (35) die letzten drei Gleichungen zusammen liefern dann: Also I˙L L/R + IL = °I¨L LC (36) I¨L RLC + I˙L L + IL R = 0 (37) Resonanzfrequenzbestimmung durch den Ansatz I = I0 exp(i!t) °! 2 RLC + i!L + R = 0 ) ! 2 ° i!/RC ° 1/LC = 0 p ! = i1/2RC ± °1/4R2 C 2 + 1/LC p Die Resonanzfrequenz !0 ist der Realteil von !, also !0 = 1/LC ° 1/4R2 C 2 . (38) (39) c) UC + UR = Uext ) ÜC = Üext ° ÜR LI˙L ° UR = 0 ) I˙L = UR /L IR + IL = IC ) I˙R + I˙L = I˙C UC = QC /C ) ÜC = I˙C /C 6 (40) (41) (42) (43) Also U̇R /R + UR /L = C(Üext ° ÜR ) (44) ÜR + U̇R /RC + UR /LC = Üext (45) °UR0 ! 2 + UR0 i!/RC + UR0 /LC = °U0 ! 2 ° ¢ UR0 °! 2 + i!/RC + 1/LC = °U0 ! 2 ° ¢ UR0 = °U0 ! 2 / °! 2 + 1/LC + i!/RC ° ¢ ° ¢ = °U0 ! 2 °! 2 + 1/LC ° i!/RC / ! 4 ° 2! 2 /LC + 1/L2 C 2 + ! 2 /R2 C 2 (46) Also Ansatz UR = UR0 exp(i!t) UR0 Amplitude p |UR0 | = U0 ! 2 / ! 4 ° 2! 2 /LC + 1/L2 C 2 + ! 2 /R2 C 2 Phase arctan µ °!/RC °! 2 + 1/LC ∂ = arctan µ !L 2 (! LC ° 1)R ∂ (47) (48) (49) (50) (51) Grenzfall R ! 1: ° ¢ ° ¢ UR0 = °U0 ! 2 °! 2 + 1/LC ° i!/RC / ! 4 ° 2! 2 /LC + 1/L2 C 2 + ! 2 /R2 C 2 (52) ° ¢ ° ¢ = U0 ! 2 ! 2 ° 1/LC / ! 4 ° 2! 2 /LC + 1/L2 C 2 (53) ° 2 ¢ 2 = U0 ! / ! ° 1/LC (54) (55) 0 7