ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede magensaftresistente Tablette enthält 400 mg Mesalazin. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 76,4 mg Lactose-Monohydrat, siehe Abschnitt 4.4. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Magensaftresistente Tablette. Rotbraune längliche Filmtablette. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Zur Anwendung bei Erwachsenen, Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen: Colitis ulcerosa Zur Akutbehandlung und Rezidivprophylaxe einer leichten bis mittelschweren Erkrankung. Morbus Crohn Zur Rezidivprophylaxe des Morbus Crohn. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung Erwachsene Colitis ulcerosa Akuter Schub: Erhaltungsdosis: 2,4 g bis 4.8 g täglich, aufgeteilt auf 2 Dosen. 1,6 g bis 2,4 g täglich, aufgeteilt auf 2 Dosen. Morbus Crohn Erhaltungsdosis: 2,4 g täglich, aufgeteilt auf 2 Dosen. Ältere Patienten Es kann die normale Erwachsenensdosis verabreicht werden, außer bei Vorliegen einer schweren Nierenfunktionsstörung vor (siehe Abschnitt 4.3). Es wurden keine Studien mit älteren Patienten durchgeführt. Kinder und Jugendliche (6 bis 18 Jahre) Es liegen nur begrenzte Daten über die Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen vor. 1 Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche Akuter Schub: Nach einer Anfangsdosis von 30-50 mg Mesalazin/kg Körpergewicht/Tag, aufgeteilt auf mehrere Einzelgaben, muss die Dosis individuell angepasst werden. Maximale Dosierung: 75 mg/kg Körpergewicht/Tag aufgeteilt auf mehrere Einzelgaben. Die Gesamtdosis darf 4 g/Tag nicht übersteigen. Rezidivprophylaxe: Nach einer Anfangsdosis von 15-30 mg/kg/Tag, aufgeteilt auf mehrere Einzelgaben, muss die Dosis individuell angepasst werden. Die Gesamtdosis darf 2 g/Tag nicht übersteigen. Generell wird empfohlen, bei Kindern bis zu einem Körpergewicht von 40 kg die halbe Erwachsenendosis zu verwenden. Ab 40 kg können die üblichen Erwachsenendosen verabreicht werden. Art der Anwendung Zum Einnehmen. Die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor den Mahlzeiten einnehmen. Die Tabletten dürfen vor der Einnahme nicht zerkaut, zerstoßen oder zerbrochen werden. Wenn eine oder mehrere Dosen ausgelassen wurden, soll die nächste Dosis wie gewohnt eingenommen werden. 4.3 Gegenanzeigen - 4.4 Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Bekannte Allergie gegen Salicylate. Schwere Leberfunktionsstörungen. Schwere Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min/1,73 m2). Kinder unter 6 Jahren. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nierenfunktionsstörungen Vorsicht ist geboten bei Patienten, die erhöhte Serum-Kreatinin-Werte haben oder unter Proteinurie leiden. Das Auftreten einer durch Mesalazin-induzierten Nephrotoxizität muss bei Patienten, bei denen während der Therapie eine Störung der Nierenfunktionen auftritt, berücksichtigt werden. Es wird empfohlen, bei allen Patienten vor Therapiebeginn und während der Therapie mit Asacol die Nierenfunktion regelmäßig zu überprüfen. Diese Tests sind innerhalb von 14 Tagen nach Start der Therapie und anschließend alle 4 Wochen für die folgenden 12 Wochen durchzuführen. Engmaschige Kontrollen nach Therapiebeginn können ein selten akut auftretendes allergisches Nierenversagen aufzeigen. Tritt kein akutes allergisches Nierenversagen auf, kann das Überwachungsintervall auf alle 6 Monate und dann nach 5 Jahren jährlich ausgeweitet werden. Im Falle, dass Laborbefunde oder klinische Symptome auf ein Nierenversagen hinweisen, müssen zusätzliche Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Die Behandlung mit Asacol muss sofort unterbrochen werden, wenn Hinweise auf ein Nierenversagen vorliegen und die Patienten müssen sofort einen Arzt aufsuchen. Blutdyskrasie Sehr selten wurde über Blutdyskrasie berichtet. Bei Verdacht oder Hinweis auf eine Blutstörung (unerklärliches Bluten, Blutergüsse, kleinfleckige Blutungen in der Haut oder den Schleimhäuten, Blutarmut, anhaltendes Fieber oder Halsschmerzen) ist die Behandlung mit Asacol unverzüglich zu beenden und die Patienten müssen umgehend einen Arzt aufsuchen. Hämatologische Untersuchungen (Differenzialblutbild) müssen vor und während der Behandlung nach Ermessen des behandelnden Arztes durchgeführt werden. Als Richtlinie werden Nachkontrollen 14 Tage nach Therapiebeginn, sowie 2 bis 3 zusätzliche Kontrollen nach 2 jeweils 4 Wochen empfohlen. Bei normalen Befunden müssen Nachkontrollen alle 3 Monate durchgeführt werden. Beim Auftreten zusätzlicher Symptome sind sofortige Kontrolluntersuchungen notwendig. Auf erhöhte Methämoglobinwerte ist zu achten. Leberfunktionsstörungen Es gibt Berichte über erhöhte Leber-Enzymwerte von Patienten, die Mesalazin-haltige Präparate eingenommen haben. Vorsicht ist geboten, wenn Asacol einem Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verabreicht wird. Blutuntersuchungen (Leberfunktionsparameter wie ALT oder AST) müssen vor und während der Behandlung nach Ermessen des behandelnden Arztes durchgeführt werden. Als Richtlinie werden Nachkontrollen 14 Tage nach Beginn der Behandlung, sowie 2 bis 3 zusätzliche Kontrollen nach jeweils weiteren 4 Wochen empfohlen. Bei normalen Befunden werden Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate empfohlen. Bei Auftreten zusätzlicher Symptome ist eine sofortige Kontrolluntersuchung notwendig. Überempfindlichkeitsreaktionen des Herzens Mesalazin-induzierte Überempfindlichkeitsreaktionen des Herzens (Myo- und Pericarditis) wurden selten bei der Einnahme von Asacol beobachtet. Wenn bereits einmalig eine Mesalazin-induzierte Überempfindlichkeitsreaktion des Herzens aufgetreten ist, darf Asacol nicht mehr verabreicht werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit vorhergehender allergisch bedingter Myo- oder Pericarditis, unabhängig von der Ursache. Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin-haltigen Präparaten darf die Behandlung mit Asacol nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Bei akuten Unverträglichkeitsreaktionen, wie z.B. Krämpfe, akute Bauchschmerzen, Fieber, schwere Kopfschmerzen und Hautausschläge, ist die Behandlung sofort abzubrechen. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre Im Fall eines bestehende Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs soll die Behandlung mit Vorsicht begonnen werden. Intoleranz gegenüber Kohlenhydraten Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-GalactoseMalabsorption sollten Asacol nicht einnehmen. Tabletten im Stuhl Es liegt eine begrenzte Anzahl von Berichten über intakte Tabletten im Stuhl vor. In den meisten Fällen allerdings, ist die intakt erscheinende Tablette die leere Hülle des Überzugs. Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten setzen den gesamten Inhalt frei, auch wenn Teile der Hülle bestehen bleiben. Wenn ein pH-Wert von 7.0 erreicht wird, sind bereits Risse in der Hülle ausreichend um Mesalazin aus der Tablette freizusetzen. Dieser Prozess ist irreversibel und Mesalazin wird unabhängig vom intestinalen pH-Wert kontinuierlich freigesetzt. Sollten jedoch wiederholt ganze Tabletten im Stuhl beobachtet werden, soll der Patient den behandelnden Arzt zu Rate ziehen. Ältere Patienten Die Anwendung von Asacol bei älteren Patienten muss mit Vorsicht durchgeführt und das Arzneimitteldarf nur Patienten mit normaler bis minderschwerer Einschränkung der Nierenfunktionen verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3). Kinder und Jugendliche (6 bis 18 Jahre) Es liegen nur begrenzte Daten über die Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen (6 bis 18 Jahre) vor (siehe Abschnitt 4.2). Lungenerkrankung 3 Patienten mit einer Lungenerkrankung, insbesondere Asthma, müssen während der Behandlung mit Asacol besonders sorgfältig überwacht werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Sulfasalazin erniedrigt die Resorption von Digoxin. Es liegen keine Daten zu Wechselwirkungen zwischen Digoxin und Mesalazin vor. Es liegen vereinzelte Berichte zu möglicherweise veränderten INR Werten bei gleichzeitiger Einnahme mit Warfarin vor. Mesalazin kann die immunsuppressiven Wirkungen von Azathioprin und 6-Mercaptopurin erhöhen. Daraus resultierend können lebensbedrohliche Infektionen auftreten. Patienten müssen engmaschig auf Zeichen einer Infektion und Immunsuppression überwacht werden. Haematologische Parameter, insbesondere die Leukozyten-, Thrombozyten- und Lymphozytenzahl, müssen regelmäßig (wöchentlich), besonders zu Beginn einer solchen Kombinationstherapie überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Wenn die Anzahl der weißen Blutzellen innerhalb des ersten Monats konstant bleibt, erscheinen Tests alle 4 Wochen für die folgenden 12 Wochen und anschließend alle 3 Monate gerechtfertigt. Die gleichzeitige Einnahme von nierenschädigenden Arzneimitteln, wie z.B. NSAIDs, Azathioprin oder Methothrexat, können das Risiko für Reaktionen der Nieren erhöhen. Allerdings wurden keine Nebenwirkungen, die eine solche Interaktion belegen würden, berichtet. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Die Daten, die von einer begrenzten Anzahl an schwangeren Frauen (627), die Mesalazin erhalten haben, gewonnen wurden, deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko von angeborenen Missbildungen hin. Dennoch weisen ein paar Studien auf eine höhere Inzidenz an Frühgeburten und verringertem Geburtsgewicht der Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft Mesalazin eingenommen haben, hin. Tierstudien zeigen keinen direkten oder indirekten schädlichen Effekt im Bezug auf Schwangerschaft, fetale Entwicklung, Geburtsvorgang oder postnatale Entwicklung, siehe Abschnitt 5.3. Asacol darf während der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus überwiegt. Stillzeit Niedrige Konzentrationen von Mesalazin und dem N-Acetyl-Metaboliten konnten in der Muttermilch nachgewiesen werden. Die klinische Bedeutung wurde nicht untersucht. Daher darf Asacol während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt. Fertilität Es wurden keine Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Asacol hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. 4.8 Nebenwirkungen Die Datenbank zu den klinischen Studien zu Asacol umfasst 21 klinische Studien mit 1.428 Patienten, die mit Asacol 400 mg magensaftresistenten Tabletten behandelt wurden. Die Dosis von Mesalazin 4 lag zwischen 0,8 g/Tag bis 4,8 g/Tag, die durchschnittliche Behandlungsdauer variierte zwischen 4 Wochen und 4 Jahren. Organspezifische allergische Reaktionen mit Auswirkungen auf das Herz, die Lunge, die Leber, die Nieren, die Bauchspeicheldrüse, die Haut und das Unterhautzellgewebe, wurden berichtet. Bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Überempfindlichkeit gegen Sulfasalazin muss die Behandlung sofort abgebrochen werden, wenn akute Symptome einer Intoleranz, wie z.B. Krämpfe, Unterleibsschmerzen, Fieber, starke Kopfschmerzen oder Hautausschlag, auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Placebo-kontrollierte Studien Die folgenden Nebenwirkungen traten in Placebo-kontrollierten klinischen Studien mit einer Häufigkeit von 3% oder mehr bei Patienten, die mit Asacol behandelt wurden, auf, wurden aber mit derselben oder höheren Inzidenz bei den Patienten beobachtet, die das Placebo erhielten: Kopfschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Fieber, Müdigkeit. Andere Nebenwirkungen, die mit einer Häufigkeit von 3 % oder höher für Asacol im Vergleich zu Placebo auftraten, umfassen: Aufstoßen (5,26% vs. 2,46%), Rhinopharyngitis (7,37% vs. 1,64%), erhöhte beta-N-acetyl-D-glucosaminidase Werte (8,77% vs. 4,92%), erhöhte Werte von konjugiertem Bilirubin (3,86% vs. 2,46%), erhöhtes Bilirubin im Blut (4,91% vs. 3,28%), erhöhte Werte von Creaktivem Protein (9,47% vs. 4,92%), erhöhte Anzahl an eosinophilen Granulozyten (7,37% vs. 3,28%), erniedrigte Anzahl der Lymphozyten (5,26% vs. 0,82%), erhöhte Anzahl der Monozyten (3,51% vs. 0,82%) sowie abdominale Schmerzen (5,26% vs. 1,64%). Sicherheits-relevante Studien Die unerwünschten Wirkungen von sieben Doppelblindstudien und fünf offenen klinischen Studien mit 674 Patienten sind nachfolgend angegeben. Von diesen Nebenwirkungen traten die folgenden häufig auf: Dyspepsie (3,3%), Unterleibsschmerzen (2,5%), Arthralgie (2,5%), Hautausschlag (2,4%), Diarrhoe (1,9%) und Fieber (1,5%). Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert: Häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Gelegentlich: Eosinophilie. Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich: Überempfindlichkeit. Erkrankungen des Nervensystems Gelegentlich: Parästhesien. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Dyspepsie, Unterleibsschmerzen, Diarrhoe. Gelegentlich: Verschlechterung des Morbus Crohn, Verschlechterung der Colitis ulcerosa. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig: Hautausschlag. Gelegentlich: Urtikaria, Pruritus, Alopezie. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig: Arthralgie. Gelegentlich: Myalgie. 5 Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Fieber. Gelegentlich: Verschlechterung der Erkrankung, Schmerzen in der Brust, Unwirksamkeit der Substanz. Zusätzlich zu den oben angeführten Nebenwirkungen wurden nachfolgende Nebenwirkungen als Spontanmeldungen oder aus der Literatur gefunden. Aussagen über die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen können nicht getroffen werden, da die Meldung der Nebenwirkungen von einer Population unbekannter Größe und freiwillig erfolgte. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Agranulozytose, Panzytopenie, aplastische Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Bluterkrankungen. Knochenmarksdepression, Leukopenie, Herzerkrankungen Myokarditis, Perikarditis. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Dyspnoe, Pneumonie, interstitielle Pneumonie, eosinophile Pneumonie, Lungenerkrankungen, Husten. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Akute Pankreatitis. Leber- und Gallenerkrankungen Hepatitis, abnormale Leberfunktionstests. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Lupus-ähnliches Syndrom mit Perikarditis und Pleuroperikarditis als auffällige Symptome sowie Hautausschlag und Arthralgie. Erkrankungen der Nieren und Harnwege Nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis; Nierenversagen, reversibel nach Absetzen der Tabletten. Untersuchungen Erhöhte Kreatininwerte im Blut, Verminderung des Gewichts, Verminderung der Kreatinin Clearence, erhöhte Amylasewerte, erhöhte Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutzellen, erhöhte Lipasewerte, erhöhte BUN-Werte. Eine unbekannte Anzahl der genannten Nebenwirkungen ist wahrscheinlich auf die zu Grunde liegende chronisch-entzündliche Darmerkrankung und nicht auf die Asacol/Mesalazin Behandlung zurückzuführen. Dies trifft besonders auf die unerwünschten Nebenwirkungen im Gastrointestinaltrakt, Arthralgie und Alopezie zu. Mesalazin-induzierte Nephrothoxizität, die nach Abbrechen der Behandlung reversibel ist, ist vor allem bei Patienten, die während der Behandlung eine Nierenfunktionsstörung entwickeln, zu erwarten (siehe Abschnitt 4.4). Um Blutdyskrasie als Folge einer Knochenmarksdepression zu vermeiden, müssen die Patienten sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Die gleichzeitige Gabe von immunsupprimierenden Arzneimitteln, wie z.B. Azathioprin oder 6Mercaptopurin kann Leukopenie verursachen (siehe Abschnitt 4.5). 6 Die gleichzeitige Einnahme von NSAIDs, Azathioprin oder Methotrexat kann das Risiko für Erkrankungen der Nieren erhöhen (siehe Abschnitt 4.5). Kinder und Jugendliche Es gibt nur begrenzte Erfahrung zur Sicherheit der Anwendung von Asacol bei Kindern und Jugendlichen (6 bis 18 Jahre). Es wird angenommen, dass die Zielorgane möglicher Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen dieselben sind wie bei Erwachsenen (Herz, Lungen, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Haut, subkutanes Gewebe). Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen: Österreich Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/ 4.9 Überdosierung Es gibt keine klinische Erfahrung mit Überdosierungen von Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten. Mesalazin wird nicht zum Salicylat metabolisiert. Es gibt kein spezifisches Antidot für Mesalazin Überdosierungen und die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend, wie z.B. intravenöse Infusionen von passenden Elektrolytlösungen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Aminosalicylsäure und ähnliche Mittel: Mesalazin ATC-Code: A07EC02 Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten enthalten Mesalazin, auch als 5-Aminosalicylsäure bekannt, dass einen entzündungshemmenden Effekt hat, dessen Mechanismus noch nicht geklärt werden konnte. Für Mesalazin konnte eine Hemmung der LTB4-stimulierten Migration der intestinalen Makrophagen gezeigt werden, wodurch die intestinale Entzündung durch Einschränkung der Wanderung der Makrophagen zu den entzündeten Gebieten reduziert werden kann. Die Bildung der proinflammatorischen Leukotriene (LTB4 imd 5-HETE) in den Makrophagen der Darmschleimhaut wird somit gehemmt. Unter Studienbedingungen hemmte Mesalazin auch die Cyclooxygenase und in weiterer Folge die Freisetzung von Thromboxan B2 und Prostaglandin E2, wobei die klinische Bedeutung dieses Effekts immer noch unklar ist. Mesalazin hemmt die Bildung des Blutplättchen aktivierenden Faktors (PAF). Es konnte gezeigt werden, dass Mesalazin den PPAR-γ Rezeptor, der der Zellaktivierung der intestinalen entzündlichen Reaktionen entgegenwirkt, aktiviert. Mesalazin ist auch ein Antioxidant; es konnte eine Verringerung der Entstehung von reaktiven Sauerstoffprodukten und eine Neutralisierung freier Radikale nachgewiesen werden. 7 Die Mesalazin-induzierte Aktivierung des PPAR-γ Rezeptors und einige der entzündungshemmenden Eigenschaften können ebenfalls eine wichtige Rolle in der Reduzierung des Risikos für Kolorektalkarzinom (CRC). Die Metaanalyse von 9 Studien (3 Kohorten, 6 Fall-Kontroll-Studien), die 1932 Patienten mit Colitis ulcerosa, von denen 334 ein CRC und 140 an Dysplasie litten, umfasste, zeigte eine 49%-ige Reduktion des Risikos für CRC bei Patienten, die regelmäßig Mesalazin eingenommen haben. Dieser Effekt trat nicht bei Patienten mit Colitis ulcerosa auf, die nicht mit Mesalazin behandelt wurden bzw. Mesalazin nicht regelmäßig eingenommen haben. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten sind mit dem Polymer Eudragit® S überzogen, das die Freisetzung von Mesalazin bei einem pH-Wert von 7.0, wie z.B. im terminalen Dünndarm und im Dickdarm, wo sich die chronisch-entzündliche Darmerkrankung hauptsächlich manifestiert, ermöglicht. Asacol magensaftresistente Tabletten wurden so entwickelt, dass die Absorption von Mesalazin im Gastrointestinaltrakt minimiert wird. Die Absorption nach oraler Verabreichung liegt bei annähernd 24%. Folglich bleiben 76% der verabreichten Dosis in der Darmwand und dem Schleimhautgewebe. Mesalazin wird sowohl von der intestinalen Schleimhaut als auch über die Leber zum inaktiven Metaboliten N-Acetyl-Mesalazin metabolisiert. Mesalazin wird ausschließlich über die Faeces und den Urin in Form von Mesalazin und als N-Acetyl-Metabolit ausgeschieden. Nach der Gabe einer Einzeldosis von 0,8 g Mesalazin (zwei Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten) an gesunde Probanden war für Mesalazin die Cmax 720 ng/ml und die Tmax 12,4 Stunden und 1000 ng/ml bzw. 13,9 Stunden für N-Acetyl-Mesalazin. Die Eliminations-Halbwertszeit von Mesalazin liegt zwischen 9 Stunden (Einzeldosis) und 11 Stunden (Steady State). In den klinischen Studien wurde eine hohe interindividuelle Variabilität beobachtet. Mesalazin ist zu etwa 43% und NAcetyl-Mesalazin zu 78% an Plasmaproteine gebunden. Niedrige Konzentrationen von Mesalazin und N-Acetyl-Mesalazin konnten in der Muttermilch nachgewiesen werden. Die klinische Bedeutung wurde nicht untersucht. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Es liegen keine weiteren präklinischen Daten, außer den in der Fachinformation bereits beschriebenen, vor, die für den verschreibenden Arzt von Relevanz wären. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Lactose Monohydrat Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) Magnesiumstearat (pflanzlich) E572 Talkum E553b Povidon Methacrylsäure–Methylmethacrylat-Copolymer (1:2) Triethylcitrat Eisenoxid gelb E172 Eisenoxid rot E172 Macrogol 6000 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 8 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Asacol 400 mg magensaftresistente Tabletten sind in PVC/Aluminium Blisterstreifen zu je 10 Tabletten erhältlich. Die Blisterstreifen werden in Faltschachteln zu 30 oder 100 Tabletten (3 oder 10 Blisterstreifen) verpackt. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Keine besonderen Anforderungen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Haemo Pharma GmbH Siget 8 7053 Hornstein Österreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Z.Nr.: 137394 9. DATUM DER ZULASSUNG ERTEILUNG DER Datum der Erteilung der Zulassung: 19. Jänner 2017 10. STAND DER INFORMATION August 2017 REZEPT/APOTHEKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig. 9 ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER