Die Wirbelsäule - Anatomische Grundlagen Die Wirbelsäule – Anatomische Grundlagen Für ein besseres Verständnis der Erkrankungen an der Wirbelsäule werden in diesem Kapitel die wichtigsten anatomischen Strukturen benannt und ihre Funktionen erläutert. Auf die Anatomie der Blutgefäße wird bewusst kaum eingegangen. Obwohl deren genaue Kenntnis für die ärztliche Behandlung von größter Bedeutung ist, ist sie für den Patienten eher verwirrend, zu komplex und für das Verständnis von Erkrankungen an der Wirbelsäule von geringerer Bedeutung. Allgemein sei darauf hingewiesen, dass die anatomischen Bezeichnungen in Deutschland in lateinischer Sprache gelehrt werden. Wo im Lateinischen der Buchstabe C steht, wird im Deutschen das K verwendet. Daraus ergeben sich unterschiedliche Schreibweisen z. B. für das Kreuzbein, das im Lateinischen als Sacrum bezeichnet wird und in der deutschen Schreibweise Sakrum heißt. Der Buchstabe C kann also durch den Buchstaben K ersetzt 1 2 3 4 5 Die Wirbelsäule besteht aus der Halswirbelsäule der Brustwirbelsäule 2 , der Lendenwirbelsäule dem Kreuzbein 4 sowie dem Steißbein 5 . 146 1 3 , , werden, was u.a. für das Verständnis von Abkürzungen wichtig sein kann. In anderen Fällen wird der lateinische Buchstabe C im Deutschen durch den Buchstaben Z ersetzt. So können die Wirbelgelenke als Fazetten oder auch als Facetten bezeichnet werden. Als Abkürzung für den Begriff Musculus (Muskel) wird häufig das Kürzel M. verwendet (für mehrere Muskeln das Kürzel Mm.) und für den Begriff Nervus (Nerv) das Kürzel N. Die Wirbelsäule wird auch als Achsenskelett bezeichnet und trägt Kopf und Rumpf. Über den Schultergürtel bzw. die Schultergelenke ist sie mit den Armen verbunden. Der unterste Anteil der Wirbelsäule, das Kreuzbein (Sakrum), steht über den Beckengürtel bzw. die Hüftgelenke mit den Beinen in Verbindung. In ihrer tragenden (statischen) Funktion hält die Wirbelsäule den Körper in einer aufrechten Haltung. Ihr spezieller Aufbau ermöglicht zudem eine hohe Beweglichkeit des Körpers (dynamische Funktion). Dazu ist die Wirbelsäule normalerweise wie ein doppelt s-förmig gebogener und flexibler Stab aufgebaut. Auf dem obersten Anteil der Wirbelsäule, der Halswirbelsäule (HWS), sitzt der Kopf. Die Halswirbelsäule besteht aus 7 Halswirbeln. Den mittleren Anteil der Wirbelsäule bildet die Brustwirbelsäule (BWS) mit 12 Brustwirbeln. Von diesen gehen seitlich die Rippen ab. Die Lendenwirbelsäule (LWS) stellt den unteren Anteil der Wirbelsäule dar und setzt sich aus 5 Lendenwirbeln zusammen. Sie sitzt dem Kreuzbein (Os sacrum, Sakrum) auf, welches aus 5 Kreuzwirbeln zu einem Knochen verschmolzen ist. Das Kreuzbein ist zu beiden Seiten über das KreuzbeinDarmbein-Gelenk (Sakroiliakalgelenk) mit dem rechten und linken Darmbein als Teil des Beckens verbunden. An das Kreuzbein schließt sich das