Zufällige Graphen und Thresholdfunktionen Christine Schottmüller Gn,r := Zufälliger Graph mit n Ecken, in dem jede der möglichen ¡n¢ 2 Kanten unabhängig mit Wahrscheinlichkeit r vorhanden ist. Sei A Eigenschaft eines Graphen. p(n) heißt Thresholdfunktion (Schwellenwertfunktion) für A, falls folgende Implikationen gelten: r(n) n→∞ p(n) =0 r(n) n→∞ p(n) =∞ 1. lim 2. lim ⇒ ⇒ lim Ws{Gn,r hat A} = 0, n→∞ lim Ws{Gn,r hat A} = 1. n→∞ Beispiele: A Gn,r enthält einen Pfad der Länge k Gn,r enthält eine Clique aus k Ecken Gn,r ist nicht planar p(n) p(n) = n−(k+1/k) 2 p(n) = n− k−1 p(n) = n1 Beispiel zu den Beispielen: A = {Gn,r enthält Clique aus 4 Ecken (K4 )}. 2 Sei X die Anzahl von K4 in Gn,r , dann gilt E[X] ∼ cn4 r6 = konstant, falls r ∼ n− 3 . Überprüfe 2 nun, ob p(n) = n− 3 eine Thresholdfunktion für A ist. Benutzte Methoden: 1. Moment Method. Sei X N0 -wertig. Dann gilt : Ws{X > 0} ≤ E[X]. Zeige E[X] → 0. ar[X] 2. Moment Method. Ws{X = 0} ≤ Ws{|X − E[X]| ≥ E[X]} ≤ VE[X] 2 . 2 Es gilt Ws{X = 0} → 0, falls E[X] → ∞ und V ar[X] = o(E[X] ). Für Teilgraphen mit einer bestimmten Struktur existieren Thresholdfunktionen. Definition: Sei G Graph mit V (G) = k, e(G) = l. Setze 2l , m(G) := max{d(H) : H ⊂ G}. (1) k G heißt balanciert, falls m(G) = d(G). G heißt strikt balanciert, falls gilt: d(H) = m(G) ⇒ H = G. d(G) := k Satz: G = Gn,p , H s.-b., V (H) = k, e(H) = l ≥ 2, |Aut(H)| = a. Für c > 0 setze p = cn− l , λ = cl /a. Xn sei die Anzahl von H-Teilgraphen in G. Dann gilt λk . k! Folge von ZVen. lim Ws{Xn = k} = e−λ n→∞ Für den Beweis benutzter Satz: Sei (Xn )n≥0 Es gilt λk , n→∞ n→∞ k! für alle k ∈ N0 . Dabei ist E[(X)r ] := E[X(X − 1) · · · (X − r + 1)] das r-te faktorielle Moment. lim E[(Xn )r ] = λr ∀r ∈ N0 ⇒ lim Ws{Xn = k} = e−λ