1851 - 1900 1851 – 1900 1851 1851 27. Dezember. - Um den atlantischen Truppen die Stadt Lagos im Königreich Benin ein. Sklavenhandel zu unterbinden, nehmen britische 1852 1852 19. Januar. - In Harlingen wurde Fritz Kintzelé geboren, einer der bedeutendsten Männer aus der Geschichte unserer Eisenindustrie. Nach seinen Studien im Athenäum in Luxemburg und im Polytechnicum in Aachen, erhielt er im Jahre 1876 sein Diplom als Ingenieur und erhielt eine Anstellung in der Eisenfabrik in Charleroi, wo er drei Jahre blieb. Im Jahre 1879 trat er in den Aachener Hütten-AktienVerein Rote Erde ein. Diese Gesellschaft kaufte im Jahre 1880 die Lizenz zum Thomas-Verfahren und errichtet dann drei große, moderne Konverter, an deren Pläne Fritz Kintzelé mit arbeitete und so eine große Erfahrung mit dem Thomas-Verfahren erhielt. Deshalb wurde er auch zu ersten Direktor der Düdelinger Schmelz ernannt. Im Jahre 1908 verstarb Kintzelé unerwartet. 1852 22. April. Geburt des Großherzogs Wilhelm in Bieberich. Von 1871 bis 1888 diente er in der österreichischen Armee die er im Rang eines Generalmajors verließ. Erst 1890 wurde er zum Erbgroßherzog von Luxemburg ernannt. 1893 heiratet er Maria-Anna von Braganza und stellt diese zwei Jahre später den Luxemburger vor. Am 4. April 1902 wird der Erbgrobherzog von seinem mittlerweile 85jährigen Vater zum Lieutnant-Représentant ernannt und 1905 wird er Großherzog von Luxemburg. Ein Jahr später kennt er gesundheitliche Probleme, die auf eine Gehirnblutung zurückgehen, die er im Frühjahr 1898 erlitten hatte. Am 16. April 1907 erlitt er einen zweiten schweren Schlaganfall und durch ein neues Hausgesetz wurde seine älteste Tochter Marie-Adelheid als Thronerbin eingesetzt, die am 25. Februar 1908 offiziell zur Erbgroßherzogin wurde. Wilhelm verstarb am 25. Februar 1908. 1853 1853. - In Städten gibt es die ersten Feuermelder, mit denen Bürger die Feuerwehr telegraphisch alarmieren. 1854 1854 17. Juli. In Österreich wird die Krankenschwester Florence Nightingale trifft im Semmeringbahn eröffnet, die als Vorbild für alle Krimkrieg zu einem Hilfseinsatz an der türkischen späteren Alpenstrecken Europas gilt. Front ein, der den Anfang der modernen Krankenpflege markiert. 1854 4. November. Die britische 1855 1855 1. Februar. - Schon damals kam eine französisch. Zeitung in Luxemburg heraus, die den Namen „Revue“ trug. Eigentümer und Herausgeber war 1855 14. Mai. - Eröffnung der Lehrerinnen Mathias Behrens Fils und erschien in deutsch und Normalschule in Luxemburg. 1856 1856 27. November. - König Wilhelm III. macht rückgängig. die Verfassungsänderungen von 1848 1851 - 1900 1857 1857. - In Ehnen verbrannten, miteinander, 30 verbrannte die Hälfte des Dorfes Hunsdorf. Häuser rundum die Kirche. Eine Woche später 1858 1858 2. Januar. Die erste Nummer der „Luxemburger Zeitung“ erscheint auf Initiative der Luxemburger Regierung. Sie sollte täglich, außer Sonn- und Feiertags herauskommen. Als Beilage zu der Zeitung sollte dann, wenn dies gewollt wäre, das Memorial hinzugefügt werden. Ab dem 1. Oktober 1859 erschien die „Luxemburger Zeitung“ nicht mehr und das Memorial erschien wieder gesondert. 1858. Das heutige Gebäude der Abgeordnetenkammer wird nach den Plänen des Architekten Antoine Hartmann gebaut. 1859 1859 26. Juni. Die Schlacht um Solferino (Gardasee) zwischen der französischen Armee von Napoléon III. und den Österreichern von Kaiser Franz-Joseph hat am 24. Juni 1859 stattgefunden. Beteiligt daran waren etwa 100 000 österreichische Soldaten und 118 600, die aus Franzosen und Sardinier zusammen gesetzt waren. Ein Schweitzer, namens Henri Dunant, war im hinteren Bereich der Franzosen dabei, die etwa 40 000 Tote und Verletzte hatten. Er stellte fest, dass es nichts und niemand gab, der sich um die Verletzten kümmerte und organisierte, mit Freiwilligen, die Behandlung der Verletzten. Am Ende des Krieges gründete er das Rote Kreuz im Jahre 1864. 1862 1862 22. August. - „Mein höchstes Ziel ist die Erhaltung der Union“ sprach Abraham Lincoln an diesem Tag. „Wenn ich die Union retten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, dann würde ich es tun.“ - Während des Wahlkampfes 1860 verspricht Abraham Lincoln, die Sklaverei nicht abschaffen zu wollen. Doch in den neu entstehenden Bundesstaaten soll die Sklaverei nicht mehr zugelassen werden. Grund genug für die Südstaaten, Lincoln als Präsident abzulehnen. Es ist er Beginn zum amerikanischen Bürgerkrieg. Während der der Süden vereint für sein traditionelles Gesellschaftssystem kämpft, fehlt dem Norden ein Kriegsgrund. Ein solches muss Lincoln dem Norden geben. Am 1. Januar 1963 verkündet er die Emanzipationserklärung, nach der ab sofort alle Sklaven frei seien. So wird aus einem politischen Krieg ein Kampf um die Abschaffung der Sklaverei. Gleichzeitig sind damit drei Millionen Sklaven im Süden Verbündete. Dem Süden fehlen auch jetzt die Arbeitskräfte. 1863 1863 1. Januar. - „Geburt“ des „Echternacher Anzeiger“. Diese lokale Zeitung schaffte es fast 80 Jahre, bis zum zweiten Weltkrieg zu überleben. Im selben Jahr, ebenfalls zum ersten Januar, gründete August Müllendorf eine „Luxemburger Hauskalender“, der jedoch nicht lange überlebte. 1863 10. Januar. - In London nimmt die erste U-Bahn der Welt ihren Betrieb auf. 1864 1864 5. Juni. - „Ons Heemecht“, unsere spätere Nationalhymne, wurde auf der Place MarieThèrèse in Ettelbrück uraufgeführt. 240 Musiker und 550 Sänger präsentierten am ersten Luxemburgischen Musikfest an diesem Tag in Ettelbrück zehn verschiedenenKompositionen. Darunter auch die heutige Nationalhymne, die damals nur in der A-capella-Version aufgeführt wurde. Den Text dazu schrieb der berühmte Luxemburger Autor Michel Lentz im Jahre 1859 und die Musik wurde komponiert von Jean-Antoine Zinnen (*). Erst ein Jahr später wurde das Lied instrumental in Vianden 1851 - 1900 vorgeführt. Erst 1993 wurden die erste und die letzte Strophe der „Heemecht“ als offizielle Nationalhymne anerkannt. (Tageblatt 5. Juni 2014) (*) Zinnen war Freimaurer. 1864 17. Juli. - Gründung des „Lëtzebuerger Buchaarbechterverband“. In Luxemburg bestehen zu diesem Zeitpunkt sieben Druckereien. An diesem 17. Juli 1864 wird in der Gastwirtschaft Arnold in Dommeldingen eine Vorversammlung der Buchdrucker abgehalten, bei der die allgemein herrschenden Verhältnisse besprochen werden. Paul Klein, Schriftsetzer, wird zum einstweiligen Präsidenten bestimmt. Einer Generalversammlung, die am 31. Juli abgehalten wird, und an der sich 40 Interessierte beteiligten, wurden Statuten zur Approbation vorgelegt. Der erste Vorstand wurde gewählt, der sich folgendermaßen zusammen setzte: Präsident: Paul Klein, Sekretär: Gustav Bous, und Hauptkassierer: Peter Merl. Nachdem am 6. August die erste Beitragszahlung erfolgte, ist die Gründung perfekt. - Die neu gegründete Vereinigung aber ist zu jener Zeit noch keine Gewerkschaft im heutigen Sinne. Man orientiert sich an den Bruderorganisationen im Ausland und ihr Sinn besteht darin ihren Mitgliedern im Fall von Krankheit oder Arbeitslosigkeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen Nach und nach wird dann versucht, auch Einfluss auf die Anstellungs-, Lohn und Arbeitsbedingungen zu erlangen. Warum der Verband in Dommeldingen gegründet wurde war eventuell, um dem preußischmilitärischen Geist zu entfliehen. Der deutsche oberste Feldherr, Kaiser Wilhelm erklärte einer Gewerkschaftsdelegation am 14. Mai 1889 unmissverständlich: „Für mich ist jeder Arbeitsvertreter gleichbedeutend mit Rechts- und Vaterlandfeind. Merke sich daher, dass, wenn durch Protest zum gesetzlichen Widerstand aufgereizt wird, werde ich mit unnachsichtiger Strenge einschreiten und die volle Gewalt, die mir zugesteht und die ist sehr groß, zur Anwendung bringen“. Die Mitgliedschaft zum Buchdruckerverein war den Schriftsetzern und Buchdruckergehilfen vorbehalten. Auch konnten Buchbindergehilfen dem Verein beitreten, jedoch dauerte es bis zum Jahre 1945 bevor die Buchbinder offiziell als Mitglieder aufgenommen wurden. 1864 22. August. - Zwölf Staaten unterzeichnenndie erste Genfer Konvention, die die Aufnahme und Pflege von verwundeten Soldaten in einem Krieg regelt. 1864 29. Juli. - Abschluss eines Vertrages zwischen der Stadt Luxemburg und dem Frankfurter Bankhaus Raphael Erlanger, laut dem die Gasfabrik im Petrusstal (siehe Foto) gebaut wird. Das Gaswerk wird am 1. Januar 1965 in Betrieb genommen. 1865 1865 9. April. - Der amerikanische Bürgerkrieg endet mit der Kapitulation des Südstaaten- 1865 6. Dezember. - Mit der Ratifizierung des Generals Robert E. Lee in Appomattox (Virginia). 13. Zusatzes zur amerikanischen Verfassung durch die erforderliche Mehrheit der 1865 11. April. 150 Beschäftigte der Bundesstaaten wird die Sklaverei in den Handschuhfabrik und Gerbereien Charles und Vereinigten Staaten verboten. Meyer legten die Arbeit für eine Stunde nieder. Sie forderten eine Herabsetzung der elfstündigen 1865 18. Dezember. Präsident Andrew Arbeitszeit. Ein Fanal in der damaligen Zeit und Johnson unterschreibt an diesem Tag das Gesetz der luxemburgischen Arbeitsgeschichte. für den 13. Verfassungszusatz – nach einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und 1865 14. April. Der 16. amerikanische Südstaaten war die Sklaverei beendet. Präsident Abraham Lincoln wird von einem Attentäter im Ford's Theatre in Washington 1865 24. Dezember. - Der Ku-Klux-Klan wird in niedergeschossen. Er stirbt am folgenden Tag, Pulaski (Tennessee/USA) gegründet. Der dem 15. April. Geheimbund richtet sich gegen Farbige, Juden, Die tödlichen Schüsse wurden von dem Katholiken und Gewerkschaften. (Fanatischen) Südstaatler William Booth abgefeuert worden. 1851 - 1900 1866 1866. - In Folge des Krieges zwischen Österreich und Preußen wird der Deutsche Bund aufgelöst, dem Luxemburg seit 1815 angehört. Luxemburg distanziert sich von Deutschland. Das Land wird Napoleon von dem niederländischen König Wilhelm III. für 5 000 000 Gulden zum Kauf angeboten. Nachdem der Vertrag öffentlich wird, protestiert Bismarck gegen die geplante Annexion. Die Zuspitzung dieses Konfliktes geht „Luxemburgkrise“ in die Geschichte ein. 1866. Luxemburg. Diekirch. Aus Fonck, Gloner gemeistert ist. als Cholerajahr im Großherzogtum Besonders heftig wütet sie in der Hauptstadt bringen die Ärzte und Glesener Hilfe, bis die Seuche 1867 1867. - Das Zeitungsporto wird nicht mehr nach zu vermeiden, wird in London eine internationale der Stückzahl, sondern nach dem Gewicht Konferenz einberufen, in der die Frage erhoben (1 Centime pro 40 Gramm) Luxemburgs geklärt werden soll. In diesem Londoner Vertrag wird Luxemburg seine 1867 1. Januar. - In der Druckerei Bourger kam Souveränität bestätigt und das Land zu einer ein „Luxemburger Volkskalender“ heraus, der nicht „dauernden Neutralität“ erklärt. Weite Teile der lange überlebte. Festung werden geschleift und die preußische Garnison verlässt die Stadt. Luxemburg verbleibt 1867 30. März. - Russland verkauft Alaska für jedoch im Zollverein. Das Land erhält darüber 7,2 Millionen Dollar an die USA. hinaus eine neue Verfassung, in der die Rechte der Monarchie zugunsten des Parlamentes 1867 11. Mai. - Unterzeichnung des Londoner beschnitten werden. Vertrages. Um einen deutsch-französischen Krieg 1868 1868 21. August. - In Mondorf erblickt John neue Verfassung erlassen die dem Volk jene Grün das Licht der Welt. Er gilt später als politischen Rechte zurück gibt, die ihm 1856 stärkster Mann der Welt. genommen wurden. 1868 17. Oktober. - In Luxemburg wird eine 1869 1869. - Das Männergefängnis zieht in die Abtei Neumünster. 1869 17. November. - Der Suezkanal zwischen Port Said am Mittelmeer und dem Roten Meer wird offiziell eröffnet. 1869 8. Dezember. - Das Erste Vatikanische Konzil beginnt, auf dem 1870 Papst Pius IX. das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit verkündet. 1870 1870. - Aufgrund der anti-preußischen Stimmung im Land und vereinzelter Zwischenfälle auf dem Gebiet Luxemburgs während des deutsch-französischen Krieges, erklärt Bismarck, dass er sich nicht länger an die Neutralitätsgarantien des Londoner Vertrages gebunden fühle. Trotz dieser Ankündigungen kommt es jedoch zu keiner Verletzung der Luxemburger Neutralität. 1870. - Bau der ersten Hüttenwerke. Luxemburg wird ein bedeutender Eisenproduzent. Das Land erzeugt im Jahre 1870 nicht weniger als 128 000 Tonnen Guss. 1851 - 1900 1870 18. Juli. - Das Erste Vatikanische Konzil, von Papst Pius IX. 1869 einberufen, bestätigt das „Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit“ in Glaubensfragen. 1870 19. Juli. - Mit der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen beginnt der bis 1871 andauernde Deutsch-Französische Krieg. Durch den Norddeutsche Bund und das süddeutsche Militärbündnis sah Frankreich seine Vormachtstellung in Europa bedroht. Vergeblich hatte Napoleon immer wieder versucht, durch den Erwerb von Gebieten an der französischen Ostgrenze einen Machtausgleich herbei zu führen. Als er dem holländischen König Luxemburg abkaufen wollte, musste er vor der drohenden Haltung Bismarcks zurückweichen. Eitere außenpolitische Niederlagen konnte die französische Regierung nicht mehr hinnehmen, ohne den Kaiserthron zu gefährden. Die Absicht Bismarcks war es, durch Manipulation, die deutsche Einheit ohne Krieg zu erreichen, was aber misslang. Seine spanische Pläne wurden in Frankreich erkannt und in der Öffentlichkeit erhob sich große Feindseligkeit gegen Preußen. Unter dem Druck einer möglichen Kriegserklärung zog der Prinz von HohenzollernSigmaringen, dem die Spanier die Königskrone angeboten hatten, seine gegebene Einwilligung zurück und Frankreich hatte einen großen diplomatischen Sieg errungen. Doch die Franzosen wollten nun mehr; sie wollten Preußen demütigen. Sie schickten ihren Botschafter Benedetti zu König Wilhelm von dem sie verlangten, dass dieser auch in Zukunft eine Besteigung des spanischen Thrones durch den Prinzen nicht zulassen sollte. Doch Wilhelm lehnte ab. Als Bismarck über diese Unterredung unterrichtet wurde, war er tief erschüttert. Preußen musste entweder eine Demütigung hinnehmen oder den Krieg beginnen. Er wollte jedoch die Kriegserklärung den Franzosen zuspielen. Er ließ den Text, den er erhalten hatte (Emser Depesche) in einer Form umändern, die den Anschein erweckte, als habe König Wilhelm die französische Forderung in schroffster Weise abgelehnt. Diese Depesche verursachte in Frankreich eine solche Entrüstung, dass die französische Regierung am 19. Juli 1870 den Preußen den Krieg erklärte. 1870 22. August. - Die Korrespondenz-Karte (Postkarte) wird in Luxemburg eingeführt. 1870 2. September. - Im Deutsch-Französischen Krieg kapituliert Frankreich nach der Schlacht bei Sedan. In der Festung befand sich auch Kaiser Napoleon. Er wurde bis Kriegsende auf Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel gefangen gehalten. 1870 4. September. Zwei Tage nach der Gefangennahme Napoleons III. durch preußische Truppen nach der Schlacht von Sedan wird in Paris die „Dritte Republik“ ausgerufen. 1870/1871. - Victor Hugo lebt im Exil in Luxemburg. Er lebt in Vianden und Schengen. 1871 1871 18. Januar. Nach dem Sieg über Frankreich proklamieren die deutschen Fürsten in Versailles den preußischen König Wilhelm I. zum „Deutschen Kaiser“, einen Titel zu dessen Annahme Wilhelm sich nur schwer entschließen konnte, da er keine Herrschaftsrechte über das Land beinhaltete. Er wollte „Kaiser von Deutschland“ sein, willigte aber trotzdem ein. Die Belagerung von Paris, die vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 dauerte, führte zur Niederlage der neubegründeten Dritten Französischen Republik im Deutsch-Französischen Krieg und zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Am 10. Mai 1871 wurde in Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich musste 5 Milliarden Francs als Kriegsentschädigung bezahlen unmd Elsass-Lothringen mit der Festung Metz an Deutschland abtreten. 1871 21. März. - Kaiser Wilhelm I. ernennt Otto von Bismarck zum ersten Kanzler des (jungen) Deutschen Reiches. 1871 21. Mai. Französische Regierungstruppen beginnen mit dem Angriff auf die Pariser Kommune und erobern nach mehrtägigem Kampf die Stadt. 28. Mai: Die Pariser Kommune scheitert endgültig. Bei Barrikadenkämpfen sterben 25 000 Menschen. 40 000 werden verhaftet oder nach Neukaledonien und Algerien deportiert. 1872. - Michel Rodange veröffentlicht seine Tiersatire „Renert oder de Fuuss am Frack an a 1851 - 1900 Maansgréisst“. 1873 1873 4. März. Graphic". Als erste bebilderte Tageszeitung in den USA erscheint der "New York Daliy 1873. - Michel Lentz veröffentlicht 1873 den Text zur Nationalhymne „D'Hémecht“. 1875 1875 21. Februar. Einweihung des „Pärdstram“ in Luxemburg. Die Normalspurlinie (1435 mm)ging ab dem Bahnhof Luxemburg, über die neue Brücke, durch die Athenäumsstraße, die „rue Notre Dame, die rue du Fossé, rue de la Reine, den Krautmarkt, die Groussgaass und die Neutorstraße. Später wurde die Linie bis auf den Glacis verlängert. Die Monatskarte kostete 10 Franken. Im Jahre 1908 wurde die Normalspur in eine Schmalspur (1000 mm) umgewandelt und am 4. August 1908 ersetzte die elektrische Tram die Pferdetram. 1875 20. Mai. In Paris beschließen 17 Staaten, zukünftig den Meter als gemeinsames Längenmaß zu verwenden. 1875 22. Mai. - Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei und der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein vereinigen sich in Gotha zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, später SPD. 1875 24. November. - Ägypten verkauft aus Geldnot seine Aktien am Suezkanal für vier Millionen Pfund an Großbritannien, das dadurch die Kontrolle über den internationalen Wasserweg erhält. 1876 1876 14. Februar. - Der Amerikaner Alexander Graham Bell führt das erste brauchbare Teéefon vor und meldet ein Patent darauf an. 1876 20. März. - Luxemburger Gesetz, welches das Decken der Häuser mit Stroh, Holz und anderen brennbaren Materialien verbot. Nur mehr Schiefer, Dachziegel, Metallplatten etc, also nicht brennbares Material war erlaubt. Ursache waren die vielen Feuersbrünste. Schon dreißig Jahre zuvor gab es ein ähnliches Gesetz. Dieses bezog sich auf ALLE Strohdächer, nicht nur auf diejenigen von Wohnhäusern, die neu gebaut wurden. 1876 9. Mai. - Nikolaus Otto setzt zum ersten Mal seinen Viertaktmotor in Bewegung. 1876 5. Juni. Viertaktmotor ein. Der Ingenieur Nikolaus Otto reicht ein Patent für seinen neu entwickelten 1876 6. Dezember. - Ein Gesetz dieses Tages verbot in Luxemburg die Beschäftigung von Kindern unter 12 Jahren in Fabriken und Manufakturen. Vor ihrem 16. Lebensjahr durften sie zu keiner Nachtarbeit, Arbeit in Bergwerken, Gruben oder Steinbrüchen herangezogen werden. Als Nachtarbeit galt jede Arbeit, welche zwischen 21 Uhr und 5.30 verrichtet wurde. Nach dem Gesetz von 23. August sollten die Kinder von weniger als 14 Jahren nicht mehr als 8, solche von 16 Jahren, nicht mehr als 10 Stunden täglich arbeiten müssen. Auf Antrag hin konnte diese Arbeitszeit aber um 2 Stunden verlänger werden. 1877 1851 - 1900 1877 4. Mai. - Gesetz über unser Postwesen. Dieses Gesetz verschaffte der Post das Monopol zum Austragen von Briefen, Postkarten und politischen Zeitungen. Durch dasselbe Gesetz wurde das Postreglement von 1855 ergänzt, besonders was die Wertsendungen angeht. Am selben Tag wurde ein Kredit von 35 000 Franken bewilligt zum Neubau von Postgebäoden in der Oberstadt und am Bahnhof. (E. Friedrich) 1879 1879 31. Mai. - Auf der Berliner Gewerbeausstellung präsentiert Werner von Siemens die erste elektrische Lokomotive. 1879 21. Oktober. Dem amerikanischen ErfinderThomas Alva Edison gelingt erstmals der Dauerbetrieb einer elektrischen Glühbirne: Mehr als 40 Stunden lang hat die Leuchte durchgehend geglüht. 1880 1880 4. Januar. Erscheinungsdatum des „Luxemburger Volksblatt“. Es war eigentlich keine eigene selbstständige Zeitung, sondern eher eine Zugabe des „Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land“, welches Bernard Haal, Präsident des Gesellenvereins 1969 ins Leben gerufen hatte. Im Jahre 1875 wurde letzteres zum „Luxemburger Sonntagsblatt“. 1880 3. März. - Durch Gesetz wurde in Ettelbrück provisorisch eine Ackerbauschule geschaffen. Das war aber nicht die erste Ackerbauschule in unserem Lande, da in den höheren Schulen gab es schon Kurse über den Ackerbau und im Jahre 1856 gab es sogar in Echternach eine richtige Ackerbauschule, deren Direktor Charles Faber hieß. Im Schuljahr 1867/68 hatte diese jedoch nur noch vier Interessenten und sie musste ihre Tore schließen. Landwirtschaft wurde, bis zur Eröffnung der Ackerbauschule in Ettelbrück in der Normalschule in besonderen Kursen gelehrt. 1985 30. Oktober. - Überfall auf den damaligen Hauptsitz der BIL in Luxemburg-Stadt bei dem der 34-jährige Polizist Patrice Conrardy erschossen wird. Der Überfall geht auf das Konto der so genannten „Waldbilliger Bande“, auf deren Konto 5 Hinrichtungen und 22 Überfälle gehen. 1881 1881. - Der obligatorische Schulunterricht für alle Kinder von 6 – 12 Jahren wurde, gegen den Willen der Abgeordnetenkammer, eingeführt. 1881 16. Februar. - Durch Gesetz dieses Tages wurde die Luxemburger Freiwilligen-Kompanie geschaffen. Seit dem Abmarsch der preußischen Garnison aus der Festung Luxemburg am 6. September 1867 und dem Einmarsch der zwei luxemburgischen Jägerbataillone, hatten letztere sich zu einer Truppe entwickelt, die einen ausgezeichneten Ruf genoss, sowohl von der Disziplin als auch von der Ausrüstung und Ausbildung her. Diese Erbschaft übernimmt nun die Freiwilligen Kompanie. Diese besteht eigentlich aus Zwei Kompanien: einer Kompanie Soldaten mit 140 bis 170 Mannschaften und Unteroffizieren und einer Kompanie Gendarmerie mit einer Truppenstärke von 135 Mann. Dazu kommt eine Militärmusik mit höchstens 29 Musikern. Die Führung besteht aus einem halben Dutzend bis maximal 9 Offizieren: einem Major, zwei Hauptmännern und vier bis sechs Leutnants. Als 1940 die Deutschen das Großherzogtum überfielen wurde die Freiwilligen-Kompanie nicht aufgelöst, sondern am 4. Dezember 1940 nach Weimar zur Umschulung geschickt. Himmler hatte sie inspiziert und wollte sie in die SS (in andere deutsche Streitkräfte und in die Polizei) überführen. Doch dies ging nicht wie geplant über die Bühne. Von der Freiwilligen-Kompanie kämpften 21 Freiwillige in alliierten Einheiten oder dem französischen und belgischen Maquis gegen die Deutschen. Über 200 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere landen wegen ihres Widerstandes in der Umsiedlung oder in Konzentrationslager. 1851 - 1900 Noch während des Krieges, am 14. Juni 1944, setzt die Exilregierung in London das Gesetz von 1881 über die Freiwilligen-Kompanie durch einen großherzoglichen Beschluss außer Kraft. 1881 16. Mai. - Die erste elektrische Straßenbahn der Welt wird in Groß-Lichterfelde (heute Berlin zunächst als Versuchsstrecke in Betrieb genommen. 1882 1882 4. Januar. - Fr. Charles München, Staatsrat und Mitglied der Konstituante, verstorben. 1882 11. Januar. Bewohner. Ein herabstürzender Fels zerstört in Pulvermühle zwei Häuser und tötet zwei 1882 15. Februar. - Einweihung der Schmalspurbahn von Kruchten nach Fels. In Anerkennung an ihren Bürgermeister und Deputieren Jang Knaff, nannte sie den Zug zwischen Kruchten und Fels „Jangeli“., ein Name, der auch auf die meisten unserer Sekundärbahnen überging. Fels war aber nicht die letzte Station des „Jangeli“. Diese führte noch weiter bis in die Ernzener Steingruben. Es war sogar vorgesehen sie bis Junglinster weiter zu führen und sie dort an den „Chareli“ anzubinden. 1882 17. Februar. - Die Schmalspurbahn „De Jangeli“ fuhr ab diesem Datum, bis zum 21. Mai 1955 auf der 27 265 Meter langen Strecke zwischen Luxemburg und Remich. 1882 8. März. wieder zu trollen. 1882 24. März. bekannt. In Gostingen kommen zwei Wölfe aus dem Wald, um sich nach einer Rauferei Der Bakteriologe Robert Koch gibt die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers 1882 5. April. - Die Eisenbahnkonzessionen für die Strecken Bettemburg – Düdelingen und Noertzingen-Rümelingen werden von der Kammer votiert. 1882 24. April. - Zum Beschluss eine Bahn von Prüm nach St Vith zu bauen, wird festgestellt, diese sei nur mit einem Anschluss Ulflingen-St Vith rentabel. 1882 2. Mai. - Drei Familien mit zusammen 21 Angehörigen verlassen Strassen zur Auswanderung nach Amerika. 1882 2. Mai. - Beginn der Debatte über die Folgen des Krachs der Nationalbank. Vertrauensvotum für die Regierung am 10. Mai. Zur Bereinigung der Schulden des Bankkrachs votiert die Kammer am 27. Juni eine Anleihe von drei Millionen Franken. 1882 21. Mai. - In Echternach erscheint die erste Nummer des Wochblattes „Der Tourist“. Er wird, ab Oktober von J.N. Moes ausgebaut zur illustrierten Wochenschrift „Das Luxemburger Land“. 1882 22. Mai. - Der Gotthardtunnel wird feierlich eröffnet. Zehn Tage später geht er in Betrieb. Die vom Ingenieur Louis Favre entworfene Bahnverbindung zwischen Göschenen und Airolo erleichtert den Verkehr zwischen der Schweiz und Italien. 1882 1. Juni. - Die Schweizer Gotthard-Bahn nimmt nach Fertigstellung des damals 15 Kilometer weltweit längsten Eisenbahntunnels ihren Betrieb auf. 1882 5. Juni. - Gewitter und Hagel verursachen große Schäden an der gesamten Mosel. 1882 24. Juni. - Bei der Kammerwahl in Wiltz wird H. Gruber gewählt. 1882 27. Juli. - Brand in der Vaubankaserne in Pfaffenthal. 1882 11. November. - Die Dominikanerinnen von Limpertsberg ziehen nach Clairefontaine. 1851 - 1900 1882 12. November. - Der erste Feuerwehrkongress wird nach Eich einberufen. Er beschliesst die statutarische Gründung eines „Allgemeinen Luxemburger Feuerwehrverbandes“ bei einem nächsten Kongress, der im Jahr 1883 in Diekirch stattfinden soll. 1883 1883 9. Januar. Einführung des analytischen Berichtes, eines ausführlichen Berichtes sämtlicher Reden, die in der Abgeordnetenkammer gehalten werden und allen Bemerkungen, die hierzu gemacht werden. 1884 5. November. Auf dem Knuedler wird das Reiterstandbild zu Ehren des Königs und Großherzog Wilhelms II., in Präsenz des Staatsministers Paul Eyschen, eingeweiht. 1885 1885 27. Januar. - Die Brüder Reinhard und Max Mannesman melden ein Patent auf das nahtlose Walzen von Stahlrohren an. 1885 29. August. - Die deutschen Konstrukteure Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach erhalten ein Patent für einen „Reitwagen mit Petroleummotor. Er gilt als weltweit erstes Motorrad. 1886 1886 8. Mai. - Der Apotheker John Pemberton bringt im amerikanischen Atlanta das von ihm erfundene Getränk „Coca Cola“ als Medizin gegen Kopfschmerzen auf den Markt. 1886 28. Oktober. - Die Freiheitsstatue wird auf Liberty Island vor der Hafeneinfahrt von New York enthüllt. Sie ist ein Geschenk Frankreichs an Amerika zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit (1776). 1889 1889 8. Januar. - Hermann Hollerith meldet eine elektromagnetische Maschine zur Auswertung von Lochkarten zum Patent an und wird zum Begründer der maschinellen Datenverarbeitung . 1889 31. März. - Der Eiffelturm in Paris wird fertig gestellt. Als der Turm an diesem Tage, rund 6 Wochen vor der Weltausstellung, fertiggestellt wurde, war er 312,23 Meter hoch. Im Jahr 2000 wurde eine neue Antenne auf die Spitze montiert. Heute, 2015, ist der Turm 324 Meter hoch.Die Pläne für den Bau stammen nicht von Gustave Eiffel, sondern von 2 Angestellten seines Architektenbüros: Maurice Koechlin und Emile Nougier. Eiffel fand die Pläne seiner Mitarbeiter aber noch zu funktional und beauftragte den Architekten Stephen Sauvestre mit der Überarbeitung. Der fügte die Verzierungen ein. Eiffel gilt dennoch als „Vater des Eiffelturms“, den er machte den Bau erst möglich. Er war zu dieser Zeit bereits ein bekannter Ingenieur, denn er hatte das Gerüst der Freiheitsstatue in New York konstruiert. 1890 1851 - 1900 1890 20. März. - Nach Differenzen mit Kaiser Wilhelm II. wird Otto von Bismarck aus seinen beiden Ämtern als Reichskanzler und als preußischer Ministerpräsident entlassen. 1890 1. Mai. Wie in allen europäischen und amerikanischen Ländern fand die erste Maidemonstration hier in Luxemburg im Jahre 1890 statt. Die Versammlung, die auf Initiative des „Central Arbeitervereins“ im Hotel Medinger in der Hauptstadt statt fand, war auf Sonntag, den 4. Mai verschoben worden, da der 1. Mai auf einen Donnerstag fiel. Die Bergarbeiter des Kantons Esch hatten nämlich im Vorfeld beschlossen, eine Kundgebung abzuhalten. In Luxemburg forderten die Arbeiter das allgemeine, geheime Wahlrecht für Männer und Frauen, während alle anderen Länder den 8-Stundentag als vorrangiges Ziel ansahen. In den zwei folgenden Jahren wurden noch MaiFeiern abgehalten. Bis zur Jahrhundertwende jedoch sollte es keine weiteren Veranstaltungen geben. Dann begannen die eingewanderten italienischen Arbeiter diesen Kampftag der Werktätigen weiter zu führen. - Ab 1903 organisierte der sozial-demokratische Verein um Dr Welter regelmäßig eine MaiFeier. Einen wahren Aufschwung erlangte die Mai-Feier-Bewegung mit der Gründung des Berg- und Metallarbeiter Verbandes (BMAV) im Jahre 1916. An diesem Jahr veranstaltete der BMAV, der Vorgänger des LAV und des späteren OGBL alljährlich zum Tag der Arbeit. Bis 1956 wurden eine Anzahl lokaler Feiern in den entsprechenden Industiestandorten angehalten, ehe eine einzige zentrale Veranstaltung stattfand. Das trifft auf die „Freien Gewerkschaften“ zu, die aus dem LAV/OGBL, der FNCTTFEL und der FLTL gebildet wurden. Andere Berufsverbände folgten später, so der kommunistische Verband FLA, der von 1947 bis 1965 eine eigene Feier hatte. Schon in den Jahren von 1928 – 1935 versuchte die kommunistische „Rote Gewerkschaftsorganisation“ (RGO) eine paralelle Veranstaltung auf die Beine zu bringen. Jedoch mit wenig Erfolg. Der christliche LCGB begann erst 1956 während der 1960 gegründete NHV erst zwei Jahre später eine eigene Feier organisierte. (OGBL-Aktuell 6/2014 Henri Hoffmann) International ist der Ursprung der 1. Mai-Feiern im Jahr 1886 zu suchen. In diesem Jahr wird vor allem in den USA ein massiver gewerkschaftlicher Kampf für den 8-Stundentag gestartet. Im Jahre 1888 wird auf einem Kongress der Arbeiterinternationale in London der 1. Mai als internationaler Tag verlangt. 1889, auf den Kongress der Arbeiterinternational in Paris die konkretisiert und ab 1. Mai 1890 auf der ganzen Welt manifestierten die Arbeiter auf der ganzen Welt. Doch auch schon zuvor gab es Arbeiterkämpfe in der ganzen Welt.. 1890 11. November. Der letzte Waggon der Schmalspurbahn „Jangeli“ entgleiste bei Hesperingen. Mit an Borden waren Schüler die zu einen Begräbnis eines Mitschülers nach Weiler-laTour unterwegs waren. Mit an Bord war jedoch auch Staatsminister Paul Eyschen unter dessen Kommando (!) der Wagen wieder auf die Gleise gesetzt wurde. Ob er selbst mit anpackte ist nicht bekannt. 1890 23. November. - Nach dem Tod des niederländischen Königs, Wilhelm III., an diesem Tag, fiel das Großherzogtum Luxemburg 1890, aufgrund eines fehlenden männlichen Erben im Haus OranienNassau, Adolf von Nassau-Weilburg zu, der damit Großherzog von Luxemburg wird. Die Personalunion zwischen den Niederlanden und Luxemburg war damit beendet. In Luxemburg herrscht das männliche Erbfolgerecht, das von der niederländischen Königin Wilhelmina nicht wahrgenommen werden kann. Die Krone geht somit auf den Familienzweig Nassau Weilburg über, wodurch Luxemburg eine eigene Dynastie erhält. 1890 9. Dezember. - Großherzog Adolphe leistet, in der Abgeordnetenkammer, seinen Amtseid. 1890 15. Dezember. - Der Häuptling der Sioux-Indianer, Sitting Bull, wird bei seiner Verhaftung in einem Handgemenge erschossen. 1890 29. Dezember. - Am Wounded Knee in South Dakota schlägt die amerikanische Kavallerie den letzten großen Indianeraufstand nieder (Wounded Knee Massaker). 1891 1891 25. Februar. Geburt der Prinzessin Marie-Adelheid von Nassau-Luxemburg. Am 25. Februar 1912 wird sie großjährig und nur wenige Wochen später wurde sie Großherzogin. Sie griff in 1851 - 1900 die Regierungsentscheidungen ein, besonders in jene innenpolitischer und konfessioneller Natur. Gleich nach ihrer Eidesleistung weigerte sich die Großherzogin, die von den linksliberalen durchgesetzte Abtrennung der Schule von der Kirche, ein erster Schritt zur Entkonfessionalisierung der luxemburgischen Gesellschaft, unter dem Einfluss der Rechtskräfte, lange Zeit um es zu unterschreiben. Fatal war auch der Ausbruch des 1. Weltkrieges. In ihrer Thronrede zur Eröffnung der Parlamentssession protestierte Marie-Adelheid zwar gegen den Bruch der Haager Konvention, empfing dennoch Anfang September 1914 den Kaiser. Dass dies auf Drängen von Staatsminister Eyschen und gegen ihre eigene Überzeugung geschah, geriet in Vergessenheit. Obwohl sie sich ab 1916, zu einer repräsentativeren Rolle überreden ließ, musste sie am 9. Januar 1919 abdanken. Sie trat in Modena in den Orden der Karmeliterinnen ein, war jedoch den Strapazen des strengen Klosterlebens nicht gewachsen. Sie verstarb am 24. Januar 1924 auf Schloss Hohenburg. 1891 18. März. - Zwischen Paris und London wird ein erstes Telfongespräch über ein durch den Ärmelkanal verlegtes Kabel geführt. 1891 11. Juli. - Den auf Gegenseitigkeit beruhenden Hilfskassen brachte das Gesetz dieses Tages den entsprechenden Rahmen. Deren Zweck war: – … ihren kranken oder verwundeten Mitgliedern sowie deren Familien ärztliche Behandlung und Arzneien zu verschaffen, – … ihren Mitgliedern während deren Arbeitsunfähigkeit eine zeitliche Entschädigung zu leisten, – … für die Begräbniskosten ihrer Mitglieder oder deren Familienangehörigen aufzukommen, – … beim Tode eines ihrer Mitglieder der Familie desselben eine Entschädigung zu bewilligen, – … den an Alter oder Gebrechen leidenden Mitgliedern zeitweilige und außerordentliche Unterstützungen zu gewähren, – … ihren zu Aufenthaltswechsel genötigten Mitgliedern Reisegelder zu bewilligen, – … ihren Mitgliedern für gefallenes Vieh oder für Ernteschäden bei Hagelschlag oder anderen zufälligen Ereignissen eine Entschädigung zu gewähren, – … das Sparen zu fördern. 1892 1892 25. September. - Das Waisenheim im Rham-Hospitz brennt aus. 1893 1893 23. Februar. - Der deutsche Ingenieur Rudolf Diesel erhält ein Patent für den später nach ihn benannten Verbrennungsmotor. 1893 18. März. - Ersterscheinungsdatum der „Luxemburger Volkszeitung“. Gedruckt wurde sie bei Jos Beffort und ihr Hauptredakteur war André Welter, zuvor beim „Luxemburger Wort“ und bei der „Obermoselzeitung“. Die „Luxemburger Volkszeitung“ erschien zweimal wöchentlich, mittwochs und samstags. Eine Zeit lang hatte sie auch eine Spezialedition, die „Limpertsberger Zeitung“. Politik, Anzeigen und viele Neuigkeiten waren ihr Inhalt. Sie schaffte es bis zum Jahr 1923 durchzuhalten 1894 1894 29. März. Der "Bund Deutscher Frauen" (BdF) gründet sich als Dachverband der bürgerlichen Frauenorganisationen. 1894 22. Juli. - Auf der Strecke Paris-Rouen findet das erste Autorennen der Welt statt. Eine Zuverlässigkeitsfahrt für „Wagen ohne Pferde“. 1894 22. Dezember. Wegen angeblichen Verrats militärischer Geheimnisse an das deutsche Reich wird der französische Offizier Alfred Dreyfus von einem Militärgericht zu lebenslanger Verbannung verurteilt. Im September 1894 gelangte der französische Auslandsnachrichtendienst (Deuxième Bureau), angeblich durch eine in die deutsche Botschaft Alfred Dreyfus 1851 - 1900 eingeschleuste Spionin, in den Besitz eines handgeschriebenen Schriftstücks, in dem ein offenbar gut informierter anonymer Insider dem deutschen Militärattaché geheime militärische Informationen, insbesondere über die französische Artillerie, auflistete und zu liefern versprach. Der Verdacht fiel schnell auf den Artilleristen Alfred Dreyfus, den seine Herkunft als elsässischer Jude zum Verräter zu prädestinieren schien, zumal er im Vorjahr, wenn auch nur zur Beerdigung seines Vaters, nach Mülhausen im Elsass gereist war, das damals zum Deutschen Reich gehörte. - Am 15. Oktober wurde er in das Dienstzimmer des Generalstabschefs bestellt, aufgefordert, nach Diktat einzelne Worte und Satzfetzen zu schreiben, und anschließend verhaftet. - Am 31. Oktober waren Voruntersuchungen abgeschlossen, einen Tag später wurde Dreyfus bereits in der Presse als Verräter genannt. Am 3. November wurde er vor einem Kriegsgericht in Rennes wegen Landesverrats angeklagt. Bei dem nachfolgenden Prozess diente als Hauptbeweismittel seiner Schuld ein graphologisches Gutachten des bekannten Anthropologen und KriminologenAlphonse Bertillon, dem die Richter folgten, trotz dreier anderslautender Gutachten und trotz der Tatsache, dass Bertillon nachweislich über keine Erfahrung auf dem Gebiet der Schriftvergleichungverfügte. Dreyfus, der vergeblich seine Unschuld beteuert hatte, wurde am 22. Dezember 1894 mit einstimmigem Richtervotum für schuldig befunden und zu lebenslänglicher Verbannung und Haft verurteilt. Die Hafterleichterungen, die man ihm in Aussicht stellte, sollte er seine Spionage gestehen, lehnte er ab. Am 5. Januar 1895 wurde er in erniedrigender Form im Hof der École Militaire degradiert. - Am 31. Januar 1895 beschloss die französische Abgeordnetenkammer Dreyfus’ Verbannung auf die Teufelsinsel in Französisch-Guayana. Die dortigen Haftbedingungen waren so schwerwiegend, dass Verurteilte nur sehr selten nach Französisch-Guayana verschickt wurden. Dreyfus sollte zukünftig auf der Teufelsinsel leben, was nicht nur ein Entkommen unmöglich machen würde, sondern ihn auch vollständig von anderen Gefangenen isolieren sollte. Auch Lucie Dreyfus’ ursprüngliche Pläne, ihrem Ehemann in die Verbannung zu folgen, wurden durch diesen Beschluss unmöglich gemacht. Ohne die Familie im Vorfeld zu informieren, begann die Reise von Alfred Dreyfus in die Verbannung am frühen Morgen des 17. Januar 1895. Er wurde zunächst mit dem Zug nach La Rochelle gebracht. Als bekannt wurde, dass sich Dreyfus im Zug befand, versammelte sich eine so große aufgebrachte Menge, dass die zuständigen Behörden es für sicherer hielten, ihn im Zug bis in die Nacht warten zu lassen, bevor sie ihn in die nahegelegene Festung von Saint-Martin auf der Île de Ré brachten. Trotzdem kam es dabei zu Übergriffen. Am 13. Februar konnte er ein letztes Mal seine Frau Lucie sehen. Lucie Dreyfus war es verboten, ihrem Mann mitzuteilen, wohin er deportiert werden würde, und auch eine Umarmung wurde den Ehepartnern untersagt, da man befürchtete, dass Lucie ihrem Ehemann eine Nachricht zustecken werde. Dreyfus verließ die Île de Ré am 21. Februar und kam auf der Teufelsinsel am 13. April an.[6] Er war der einzige Inhaftierte auf der Insel. Seine Haftbedingungen waren zunächst verhältnismäßig glimpflich. Zum Beispiel durfte er täglich ein paar hundert Meter spazieren gehen. Nachts wurde er in einer vier Quadratmeter großen Hütte eingesperrt. Bewacht wurde er von fünf Wächtern, die allerdings nicht mit ihm sprechen durften. Auf Grund der klimatischen Bedingungen erkrankte Dreyfus jedoch wiederholt an tropischen Fiebern. Während die hohe Luftfeuchtigkeit seine Kleidung nicht trocken werden ließ, verlor er durch die mangelhafte Nahrung stark an Gewicht.[8] Die Haftbedingungen änderten sich am 6. September 1896, als in Paris Gerüchte über einen Fluchtplan kursierten. Um die Hütte wurde ein Palisadenzaun gebaut, der Dreyfus jegliche Sicht auf seine Umwelt versperrte. Nachts wurde er an sein Bett gefesselt. Nachdem der Justizminister zwei Gesuche von Dreyfus’ Ehefrau Lucie im Juli und im September 1898 noch abgelehnt bzw. an eine Kommission überwiesen hatte, beschloss die Regierung schließlich, doch zu handeln. Ende September wurde der französische Kassationsgerichtshof mit einer Revision des Verfahrens von 1894 beauftragt. Er hob das Urteil gegen Dreyfus im Juni 1899 auf und verwies den Fall zurück an das Kriegsgericht in Rennes. Am 9. Juni 1899 durfte Dreyfus die Teufelsinsel verlassen und kam am 30. Juni 1899 wieder nach Frankreich. Bei dem neuerlichen Prozess im August wurde er zwar nach wie vor für schuldig befunden, erhielt freilich mildernde Umstände zugebilligt. Seine Strafe wurde in zehn Jahre Festungshaft umgewandelt, doch bot ihm der neue französische Staatspräsident Émile Loubet eine sofortige Begnadigung an, wenn er darauf verzichtete, Berufung einzulegen. Dreyfus akzeptierte am 15. September, was viele seiner Sympathisanten enttäuschte. Er zog sich zu seiner Familie zurück und brachte seine Erinnerungen zu Papier, die er 1901 unter dem Titel Cinq années de ma vie 1894–1899 („Fünf Jahre meines Lebens“) publizierte. Nach dem Wahlsieg der Linken 1902 begann unter den veränderten politischen Umständen eine neuerliche Diskussion um seinen Fall. Schließlich kam es zu einer Revision auch des letzten 1851 - 1900 Prozesses durch das Kassationsgericht. Das Urteil wurde aufgehoben und Dreyfus am 12. Juli 1906 freigesprochen und rehabilitiert. Unmittelbar darauf wurde er mit einem feierlichen Akt wieder in die Armee aufgenommen, zum Major befördert und darüber hinaus zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Eine Fortführung seiner Karriere als Generalstabsoffizier blieb ihm allerdings versagt. Er fand nur kurz Verwendung als Kommandant zweier Artillerie-Depots im Pariser Umland, in Vincennes und SaintDenis. Im Oktober 1907 ließ er sich aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand versetzen. Als 1908 die Asche des 1902 verstorbenen Zola mit einem Ehrengeleit, dem Dreyfus angehörte, in den französischen Ruhmestempel, das Pariser Panthéon, überführt wurde, verübte ein AntiDreyfusard aus der Menge ein Pistolenattentat auf ihn. Er wurde aber nur verletzt. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges ließ er sich reaktivieren, stand an der Front und wurde zum Oberstleutnant befördert. Mit diesem Rang schied er bei Kriegsende aus der Armee. 1895 1895 21. Juni. - Kaiser Wilhelm II. Eröffnet den 99. Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal (damals Kaiser-Wilhelm-Kanal) 1895 23. September. Der Gründungskongress in Limoges endet mit der Schaffung der Confédération générale du travail (CGT), dem französischen Gewerkschaftsbund. 1895 8. November. - Der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt die „X-Strahlen“, die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Röntgen experimentiert an der Universität Würzburg mit einer Röhre aus Glas, einer Kathodenstrahlröhre. Er will die Leuchterscheinungen ergründen, die durch Elektronenstrahlen erzeugt werden. Dafür lenkt er den Strahl auf einer fluoreszierenden Schirm. Das Laboratorium ist fast dunkel, nur vom Leuchten der Röhre etwas erhellt. Weil ihn auch dieses Licht noch stört, umhüllt er die Glasröhre mit schwarzem Karton. Zu seiner Überraschung leuchtet das beschichtete Stück Papier, obwohl kein Licht von der Röhre nach außen drangt. Offenbar werden in der Röhre unsichtbare Strahlen erzeugt, die das Papier zum Leuchten bringen. Neugierig geworden, legt er sein Portemonnaie auf den Schirm: Die Strahlen durchleuchten auch das Leder, machen die Münzen sichtbar. Dann schiebt er seine Hand zwischen Röhre und Leuchtschirm und sieht als erster Mensch seine eigenen Handknochen. 1895 28. Dezember. - Im Pariser Grand Café veranstalten die Brüder Auguste und Louis Lumière mit ihrem ersten Kinematographen die erste öffentliche Filmvorführung. 1896 1896 auf. 2. Mai. - In Budapest nimmt die erste U-Bahn auf dem Europäische Festland ihren Betrieb 1896 17. August. Auf der Straße vor dem Londoner Crystal Palace (erbaut für die Weltausstellung 1851), wo die 44-jährige Bridget Driscoll mit ihrer Tochter eine Volkstanzdarbietung besuchen wollte, wird diese von einem Roger-Benz-Wagen angefahren und zieht sich so schwere Kopfverletzungen zu, dass sie noch am Unfallort verstirbt.Es ist dies der erste bekannte Autounfall mit Todesfolge. 1897 1897 11. Juni. - Robert Bosch erhält ei Patent auf die Magnetzündung für Verbrennungsmotoren. 1898 1898 16. Mai. - Der deutsch-luxemburgische (geb. 25.4.1827 in Neuerburg in der preußischen Rheinprovinz) Komponist Jean-Antoine Zinnen stirbt im Alter von 71 Jahren bei Paris. Von ihm stammt die Melodie der Luxemburger Nationalhymne „Ons Heemecht“; 1851 - 1900 1898 10. Juni.. Der Schutz der Arbeitsfreiheit wurde durch Gesetz garantiert. Art. 310 des Strafgesetzes sagt: … Mit Gefängnis von einem Monat bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafen von 100 bis zu 2 000 Franken oder mit einer dieser Strafen wird bestraft wer, in der Absicht, das Steigen oder das Fallen der Löhne zu erzwingen, oder der freien Ausübung der Gewerbe oder der Arbeiten Hindernisse zu bereiten, Gewalttätigkeiten begeht … 1899 1899 10. März. Pflicht. In ganz Frankreich wird, durch ein Dekret, der Führerschein mit Fahrprüfung 1900 1900. In Luxemburg gibt es folgende Oberschulen: das Athenäum von Luxemburg, die Industrieschule, das Diekircher und das Echternacher Gymnasium. In demselben Jahre haben sie zusammen 1272 Schüler, 415 (Athenäum), 372 (Industrieschule), 291 (Diekircher Gymnasium) und 194 (Echternacher Gymnasium). (Beruffer ëm 1900, Suzette a Jean-Paul Zanter-Goedert) 1900. - Im Jahre 1900 hatte Luxemburg 235 000 Einwohner und zählte 70 Mediziner. 1900 14. Januar. - Schulstreit in Frankreich zwischen konfessionellen und nicht konfessionellen Schulen. (Panorama 1900 - 2000 Leuck – Tholl) 1900 9. Februar. - Anlässlich eines Länderkampfes zwischen den USA und Großbritannien stiftet der amerikanische Tennisspieler Dwight Filley Davis (1879-1945) einen Silberpokal. Er wird fortan als "Davis-Cup" jährlich zwischen den besten Ländermannschaften der Welt ausgespielt . 1900 19. Februar. - Von Tirpitz, Sekretär der deutschen Marine: "Die deutsche Flotte muss stark genug sein, um die Herrschaft über die Nordsee zu gewinnen." 1900 24. Februar. - Bergarbeiterstreik in Deutschland und Frankreich. 1900 27. März. - Gesetz der landwirtschaftlichen Genossenschaften. (Müller) 1900 4. Mai. Allianz. Kaiser Franz Josef II. und Kaiser Wilhelm bekräftigen die deutsch-österreichische 1900 12. Juni. - Der deutsche Reichstag in Berlin beschließt das zweite Flottengesetz, das eine Verdoppelung der deutschen Hochseetonnage vorsieht und von den Briten als direkte Bedrohung empfunden wird. 1900 16. Juni. - Der 67 Kilometer lange Elbe-Trave-Kanal (heute Elbe-Lübeck-Kanal) wird in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. In Lübeck eröffnet. 1900 2. Juli. Der deutsche Luftschiff-Konstrukteur Graf Ferdinand von Zeppelin startet am Bodensee seine erste Versuchsfahrt mit einem lenkbaren Luftschiff, dem „LZ 1“. 1900 14. Juli. - Grundsteinlegung der "Neuen Brücke", der Adolphe-Brücke in der Hauptstadt Luxemburg im Beisein von Großherzog Adolphe, Staatsminister Eyschen und Generaldirektor Rischard. Aus der Ansprache von Generaldirektor Rischard: " … Der neue Weg erleichtert und festigt die Beziehung zwischen den verstreuten Stadtvierteln … Die neue Brücke nimmt von der Stadt die drohende Gefahr einer Isolierung, der sie entgegen ging…" Dem Herrscher wurden ebenfalls der Unternehmer Fougerolles, der Ingenieur Séjourné und Oberingenieur Albert Die Adolphe-Brücke in ihrer Entstehung 1851 - 1900 Rodange, Sohn unseres Nationaldichters Michel Rodange, vorgestellt. Mit einem silbernen Hammer gab der Großherzog drei Schläge auf den Grundstein und sprach dabei die Worte: "En souhaitant que le pont dont nous posons aujourd'hui la première pierre dure aussi longtemps que l'indépendance du Grand-Duché de Luxembourg et l'amour de mon fidèle peuple; je frappe les trois coups au nom du père, et du fils et du saint-Esprit". Am 24. Juli 1903 wird sie dem öffentlichen Verkehr übergeben. Länge 153 m, Lichtweite des auf dem Felsen aufsitzenden Bogens 84,65 m, Höhe 42 m. Gesamtkosten 1 400 000 Fr. Als Material für den Mittelbogen wurde fester Sandstein aus dem Steinbruch von Gilsdorf verwendet. Außerdem Materialien aus den Brüchen von Ernzen, Dillingen und Verlorenkost. 1962 wurde die Fahrplan verbreitert und die Avenue de la Liberté dem modernen Verkehr angepasst. Um das in Aussicht genommen Steinmaterial und die Konstruktionsmethode zu erproben, hatte Rodange vorher eine Brücke bei der Burscheider Mühle über die Sauer gebaut. (Müller) 1900 29. Juni. - Die Nobel-Stiftung zur Verwaltung des Stiftungskapitals mit Sitz in Stockholm wird gegründet. 1900 19. Juli. - Während der 13. Weltausstellung in Paris werden ein Stück (10,6 Km) der neuen Metro und eine Seilbahn nach Montmartre in Betrieb genommen. 1900 29. Juli. - Der italienische König Umberto I. wird in Monza auf offener Straße von dem Anarchisten Gaetano Bresci erschossen. 1900 14. August. - Während des „Boxeraufstands“ in Peking befreit eine internationale Streitmacht das von Chinesen belagerte Gesandtschaftviertel. 1900 1. September. - Mit der Inbetriebnahme der ersten transatlantischen Kabelverbindung zwischen Deutschland und den USA beginnt der telegrafische Verkehr zwischen den Ländern. 1900 20. September. - In Italien wird der Kirchenstaat aufgelöst. 1900 20. September. - In Belgien streiken die Glasarbeiter. 1900 13. September. - Dieses Datum gilt allgemein als dasjenige der Gründung des Luxemburger Lehrerverbandes (FGIL) durch Oberprimärlehrer Mathias Adam aus Petingen. Dieser war ein Verfechter des obligatorischen Schulbesuchs und somit maßgeblich am diesbezüglichen Gesetz beteiligt. 1.Präsident: Herr Adam. 1900 1. November. - Papst Leo XIII. veröffentlicht seine Enzyklika " De Redemptore" über das christliche Verständnis der Demokratie. 1900. - Im Jahre 1866 verfügte die Festung Luxemburg erst über insgesamt 4 Brunnen. Zwischen 1900 und 1917 wurden 210 Ortschaften an ein Trinkwassernetz angeschlossen. Von 440 Kilometern im Jahr 1905 sollte sich das Trinkwassernetz bis 1938 auf 1430 Kilometer ausdehnen. War die Trinkwasserversorgung im Gutland relativ einfach, so gab es in den Kantonen Clerf, Redingen, Vianden und Wiltz große Probleme. 1926 wurde das „Syndicat de Distribution d'Eau des Ardennes“ (DEA) gegründet, mit dem Ziel, Trinkwasser aus dem Gutland ins Ösling zu transportieren. 1908 wurde das „Syndicat des Eaux du Sud“ gegründet, das heute die meisten Gemeinden der beiden Kantone und die Gemeinde Bartringen beliefert. Kleinere Gemeindesyndikate wurden in der Moselregion ins Leben gerufen. Heute sind alle Syndikate ans SEBES angeschlossen. 1900. - Nachdem er 1899 gescheitert war, kandidiert er 1900 erfolgreich für die konservativen Torys und zieht mit 26 Jahren ins Unterhaus ein. Für einen Eklat sorgt er im Jahre 1904, als er mit der Politik der Konservativen nicht mehr einverstanden ist und zu der aufstrebenden Liberalen wechselt. Er fordert Sozialreformen: „Mindestlohn und Mindestkomfort, Versicherung gegen Krankheit, gegen Arbeitslosigkeit – das sind die einzigen Themen, wenn Parteien in der Zukunft noch ein Leben haben wollen“, schreibt er 1908.