LuxemburgerAutorenlexikon desCentrenationaldelittératureinMersch http://www.autorenlexikon.lu/page/author/117/1173/DEU/index.html Zuletztgeändert11.02.2015 FrankFeitler 09.05.1950Luxemburg Frank Feitler wuchs in Berdorf auf und zog imAlter von zehn Jahren nach Esch/Alzette, wo er das Lycée de garçons besuchte. Nach demAbitur studierte er Germanistik und Philosophie an den Cours universitaires in Luxemburg und an der Universität Heidelberg. Von 1974 bis 1984 unterrichteteFrankFeitlerDeutschundPhilosophieamLycéeclassiqueinEchternach.Danach schlug er eine Laufbahn im nationalen und internationalen Theaterbetrieb ein. Nachdem er im Kasemattentheatergearbeitethatte,woerFrankHoffmannkennenlernte,feierteerersteErfolge, etwa mit der dramaturgischen Bearbeitung von Rainer Werner FassbindersBremer Freiheit (1981). Vor allem mit dem Schillerfragment Demetrius gelang Frank Feitler der internationale Durchbruch,alsdasStücknachseinerUraufführunginLuxemburg1982beidenSchillertagenin Mannheim 1983 ins Programm aufgenommen wurde. Daraufhin wurde er Dramaturg und DirektionsmitgliedderBaselerBühnen,biser1989dieStelleeinesDramaturgenamDeutschen Schauspielhaus in Hamburg unter der Leitung von Peter Zadek übernahm. Dort gehörte Heiner MüllerzuseinenMentoren. 1990 kehrte Frank Feitler nach Luxemburg zurück und arbeitete als Freiberufler in der Theater und Filmszene. Er war Drehbuchautor und adaptierte zusammen mit Paul Kieffer den Roman Schack o Klak vonRoger Manderscheid für den Film. Dabei handelte es sich um eine gekürzte FrankFeitler Fassung eines Drehbuchs, das 1989 bei einem Luxemburger Drehbuchwettbewerb Foto:Privat © ausgezeichnet worden war. Frank Feitler arbeitete zudem als Regisseur und Produzent für die Filmproduktionsgesellschaft Samsa Film. Mit Andy Bausch produzierte er die Kurz-, Fernsehund SpielfilmeStruppi und Wolf (1992) undThree Shak e-a-Leg Steps to heaven (1993), mit Pol ChruchtenBlack Dju (1995) und den FilmBoys on the Run (2002), für den Frank Feitler das Drehbuch über die politischen und sozialen Misstände in der amerikanischen Gesellschaft allein verfasste. 1996 gründete er mit Tarak Ben Amar, Pol Chruchten und Jeanne Geiben die Produktionsgesellschaft Red Lion, mit der er eigene Film- und Theaterproduktionen durchführte. Er wandte sich dem Unterhaltungstheater zu, bemühte sich um die Wiederbelebung der Traditionen des Luxemburger Volksstückes und arbeitete mit den Schauspielern Josianne Peiffer, Fernand Fox, Marc Olinger und Luc Feit zusammen, die sich in der Schauspieltruppe Fräie Vollekstheater Lëtzebuerg zusammengetan hatten. 1997 inszenierte Frank Feitler zumAuftakt des Festivals Musek am Syrdall Auguste Lieschs Maus Kätti. Er inszenierte zudem jeweils adaptierte Fassungen der Volksstücke von Batty Weber, André Duchscher oderWilly Goergen und Liederabende mit Texten von Poutty Stein, Pir Kremer oder Auguste Liesch. In den Liederabenden wieWat d'Heemecht ass (1989) oderO méng Modi, wat en Zodi (2001) zeichnete er auf der Grundlage bekannter MelodienundGedichteu.a.vonDicks,MichelLentz,SeppThill,TitSchroeder,FritzWeimerskirch,PolGreisch,LéopoldHoffmann aufsatirischeundironisch-melancholischeArtundWeiseeinBildidentitärerSelbstvergewisserung. MichelRodangesRenert wurde 1989und1995gemeinsamvonFrankFeitler,StellaHändlerundPaulKiefferszenischaufgeführt. 2001arbeitetFrankFeitlermitFrankHoffmannzusammenundproduziertedieAdaptiondesRomans DasSchlossvonFranzKafka für das Théâtre national und die Ruhrfestspiele Recklinghausen. Seit Mai 2001 ist Frank Feitler Direktor und Intendant des Stadttheaters in Luxemburg. Er begreift das Theater als Experimentierort des sozialen Miteinanders und als internationale Begegnungsstätte. So arbeitet er mit namhaften internationalen Theaterhäusern zusammen und initiiert Koproduktionen. Zugleich erweiterteerdasProgrammumdieSpartedesTanz-undMusiktheatersundumenglischsprachigeStücke. FrankFeitleristebenfallsStückeschreiber.Ab1984entwickelteereineeigenständigedramaturgischeArbeit,beiderTextvorlagen so stark verändert werden, dass neue Texte daraus entstehen. Das dramatische Konzept des neuen Theaters, das er mit der Theater GmbH erprobte, bestand darin, Klassiker der Weltliteratur für ein luxemburgisches Umfeld zu adaptieren. Zugleich sollte eine Modernisierung der dramaturgischen und inszenatorischenArbeit dem Luxemburger Theater denAnschluss an internationale Theaterbewegungenermöglichen.SoentstandenimEscherSchluechthausinengerZusammenarbeitmitGuy Rewenig und Frank HoffmannMatzen am Wanter brennt den Äisbierg nach Roger VitracsVictor, ou, Les enfants au pouvoir, Schillers DemetriusAdaptation und die auf der Grundlage historischer Zeitdokumente arrangierte CollageHeißes Eisen, Roter Mond über die Sozialrevolutionäre Georg Büchner, August Becker und Friedrich Ludwig Weidig. Dieses war zuerst als Hörspiel konzipiert und wurde unter dem TitelDie Büchner-Weidig-Bande 1987 vomSchweizer Radio und vomWestdeutschen Rundfunk gesendet. Die Modernisierung des Theaters ging einher mit ihrer Politisierung, indem das politische Bewusstsein im Allgemeinen und die Mentalität der Luxemburger im Besonderen verhandelt werden sollten. Mit Guy Rewenig schrieb Frank Feitler z. B. das die Immigration thematisierende und frei nach Motiven von Carlo GoldonisIl servitore di due padroni konzipierte StückDe Meeschter fälltvumHimmel. Die Stegreifkomödie7 Lëtzebuerger k réien de Karlspräis, die auf einer Vorlage von Guy Rewenig beruht, wurde gemeinsam von den Schauspielern und Frank Feitler geschrieben und stellt zwölf Jahre nach der Karlspreisverleihung an das Luxemburger Volk 1986 eine kritische und satirische Abrechnung mit dem politischen Selbstverständnis der Luxemburger Kleinbürgerdar. ClaudeD.Conter Werke Titel HeißesEisen,RoterMond.GeorgBüchnersteckbrieflichgesucht.Eineszenische CollagenachDokumentenderZeit FrankFeitler[Autor] Jahr Sprache 1990 DEU Genres Drama Drama> Historisches Drama Titel SekundärliteraturinAuswahl(Autor&Gesamtwerk) Autor Jahr Jahr Sprache Genres Info LiseLinster 1987 EinLuxemburgeramHamburgerSchauspielhaus.In:Tageblatt12.10.1987. Georges Hausemer 1987 FrankFeitler.Vondrinnennachdraußenundzurück.In:Revue11.11.1987,S.24-27. CorinaMersch (Corina Ciocârlie) 1988 Huit(moinsun)personnagesenquêted'auteur.In:J19.02.1998. PaulThiltges 1989 "DeRenert"aufderBühne.InterviewmitFrankFeitler,DramaturgundInitiatordesProjektes.In: Choisir.Lemagazineluxembourgeoisd'EurocardNr.2(1989),S.12-14 JoséeHansen 2000 EidelHysterieDePaulScheuerhuetenTheaterstéckgeschriwwenandeFrankFeitlerhuetet inszenéiert.Weessiergendeefirwat?In:d'LëtzebuergerLand18.02.2000. Danièle Michels 2000 FeitlerundCo.Typeschlëtzebuergesch.In:Revue02.02.2000,S.41-43. AndréLink 2004 VomDekadentempelzurKulturschmiede.ZweihundertJahreTheatergescheheninLuxemburg ClaudineMuno 2005 EntreRésistanceetrésistances.Lesfilmsdocumentairesluxembourgeoisayantpoursujetla Deuxièmeguerremondiale,de"PourlaLiberté"à"HeiminsReich".In:LëtzebuergerKino,S.4455. 2005 LëtzebuergerKino.Aspectsducinémaluxembourgeois.Ed.parJeanBack,JoyHoffmann,Viviane Thill,RobertTheisen. 2006 MonsieurLoyal.LedirecteurduGrandThéâtreentrephilosophieetdramaturgie.In:Luxemburger Wort16.12.2006. GastonCarré Mitgliedschaft Name Kasemattentheater ThéâtreNationaldeLuxembourg