20 Antwort 21 Antwort Sommer-Druck Feuchtwangen Holler Heilpraktiker-Prüfung WN 021949/01/03 TN 4-9177 16.1.2008 Fragen Können Sie mir die 12 Hirnnerven nennen? G Hirnnerven sind Nervenstränge, die nicht über das Rückenmark zur Peripherie verlaufen, sondern direkt aus dem Gehirn entspringen. Der erste Hirnnerv ist der Riechnerv, der Nervus olfactorius, ein rein sensibler Nerv. Der zweite Hirnnerv ist der Sehnerv, der Nervus opticus, auch ein rein sensibler Nerv. Der dritte Hirnnerv ist ein Augenmuskelnerv, der Nervus oculomotorius, ein hauptsächlich motorischer Nerv mit parasympathischen Anteilen. Der vierte Hirnnerv ist wieder ein Augenmuskelnerv, der Nervus trochlearis, ein rein motorischer Nerv. Der fünfte Hirnnerv ist der sog. Drillingsnerv, besser bekannt unter den Namen Trigeminus. Er teilt sich in drei Hauptäste, den Nervus ophthalmicus, den so genannten Augenhöhlennerv, den Nervus maxillaris, den so genannten Oberkiefernerv und den Nervus mandibularis, auf Deutsch den Unterkiefernerv. Der sechste Hirnnerv ist der dritte Augenbewegungsnerv, der Nervus abducens, ein rein motorischer Nerv. Der siebte Hirnnerv ist der Gesichtsnerv, auch besser bekannt unter den Namen Fazialis bzw. Nervus facialis, ein gemischter Hirnnerv. Der achte Hirnnerv ist der Hör- und Gleichgewichtsnerv, der Nervus vestibulocochlearis, ein rein sensibler Hirnnerv Der neunte Hirnnerv ist der Zungenrachennerv, der Nervus glossopharyngeus, ein gemischter Hirnnerv. Der zehnte Hirnnerv ist der „berühmte“ Vagus bzw. Nervus vagus, der Hauptnerv des Parasympathikus. Vagus bedeutet „der Umherschweifende“. Er innerviert fast den gesamten Rumpf. Der elfte Hirnnerv ist der Halsnerv oder auch Beinerv genannt, der Nervus accessorius, ein rein motorischer Nerv, der zwei Halsmuskeln innerviert Der zwölfte Hirnnerv ist der Zungennerv, der Nervus hypoglossus, ein rein motorischer Hirnnerv, welcher die Zungenbewegungen und die Bewegungen des Kehlkopfes innerviert. Nennen Sie uns die Abschnitte der Wirbelsäule und deren normale Biegungen! G Die Wirbelsäule unterteilt sich in die Halswirbelsäule mit sieben Halswirbeln, die Brustwirbelsäule mit zwölf Brustwirbeln und die Lendenwirbelsäule mit fünf Lendenwirbeln. Dann folgt das Kreuzbein, welches aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln besteht und das Steißbein, welches sich aus 3 – 6 verkümmerten, ineinander verschmolzenen Wirbeln zusammensetzt. Bei den physiologischen Wirbelsäulenkrümmungen wird die Kyphose von der Lordose unterschieden. Diese Krümmungen sind am deutlichsten von der Seite zu erkennen. Die Kyphose stellt den normalen Krümmungsverlauf der Wirbelsäule nach hinten dar, so bei den Brustwirbeln als Brustkyphose und beim Steißbein als Sakralkyphose. Die Lordose stellt die Krümmung nach vorne dar, so bei den Lendenwirbeln als Lendenlordose und bei den Halswirbeln als Halslordose. 11 aus: Holler, Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung (ISBN 9783830491774) 2008 Sonntag Verlag Anatomie, Physiologie, Hygiene Sonntag-Verlag Frau Hüsgen Sonntag-Verlag Frau Hüsgen Sommer-Druck Feuchtwangen Holler Heilpraktiker-Prüfung WN 021949/01/03 TN 4-9177 16.1.2008 Fragen Welche Besonderheiten kennen Sie an der Halswirbelsäule? Antwort G Der erste Halswirbel, der Atlas, und der zweite Halswirbel, der Axis, bilden zusammen ein zapfenartiges Gelenk, das dem Kopf eine Drehung und eine Vor- und Rückbewegung ermöglicht. Eine Besonderheit der Halswirbel ist, dass sie in ihren Querfortsätzen ein Loch enthalten, in denen die Wirbelschlagader, die Arteria vertebralis verläuft. Zu nennen ist noch der siebte Halswirbel, der Prominens. Er besitzt einen besonders ausgeprägten Dornfortsatz, der bei gebeugtem Kopf gut fühlbar ist, und an dem die Schultermuskulatur aufgehängt ist. (Siehe auch Wirbelaufbau im Teil I Frage Nr. 61) Zusatzfrage Was ist das Besondere an den Lendenwirbeln? Antwort G Im Vergleich zu anderen Wirbeln besitzen die Lendenwirbel einen größeren Wirbelkörper, denn diese Wirbel müssen ja die ganze Last der oberen Körperpartien tragen. Der Wirbelkanal ist im Vergleich wesentlich kleiner. Der Grund liegt darin, dass das Rückenmark ausläuft und nur noch die restlichen Spinalnerven hier entlang laufen. Der Dornfortsatz ragt wie bei den Halswirbeln horizontal nach hinten, ist aber wesentlich plumper und flacher. Teil I Zusatzfrage 22 Antwort 23 Antwort Nennen Sie die fünf Zeitphasen der Heißluftsterilisation! G Zur Inbetriebnahme eines Sterilisators müssen mehrere Schritte beachtet werden. Erstens werden direkt nach dem Gebrauch die benutzten Instrumente für mindestens zwei Stunden in eine 10 %ige Desinfektionslösung eingelegt, man nennt dies Grobdesinfektion. Zweitens erfolgt die Feindesinfektion mit Bürsten und Waschen der Instrumente unter fließendem Wasser. Drittens erfolgt das Abtrocknen der Instrumente und Einlegen in den Sterilisator. Viertens ist die Aufwärmzeit von ca. 12 Stunde zu beachten, bevor dann fünftens die Inbetriebnahme des Sterilisators erfolgt. (Dauer der Inbetriebnahme siehe Teil I Frage Nr. 14) Erklären Sie den Wandaufbau des Dünndarms! G Der Wandaufbau des Verdauungskanals, egal ob Magen, Dünndarm oder Dickdarm, ist immer gleich und wird in vier Schichten unterteilt. Je nach Spezifikation des Organs sind die einzelnen Schichten unterschiedlich aufgebaut, vor allem die Schleimhaut. Innen befindet sich die Mukosa, die Schleimhautschicht. Beim Dünndarm besteht diese aus Dünndarmzotten, welche die Aufnahme der Nahrungsbausteine zur Aufgabe haben. Dann folgt die Submukosa, eine Verschiebeschicht aus Bindegewebe, die der Wand die Anpassungsfähigkeit gegenüber Volumenveränderungen verleiht. Die Muskularis, die Muskelschicht, besteht im Dünndarm aus einer inneren ringförmig verlaufenden Faserschicht und einer äußeren längs verlaufenden Schicht. Die Serosa stellt die äußere Bindegewebshülle dar, sie ist das viszerale Blatt des Bauchfells. 12 aus: Holler, Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung (ISBN 9783830491774) 2008 Sonntag Verlag