Psychosomatik und CED

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Gemeinschaftspraxis
Dr. med. Iris Veit
Ärztin für Allgemeinmedizin & Psychotherapie
Dr. med. Verena Fertmann
Ärztin für Allgemeinmedizin
℡ 02323 / 24245
02323 / 26318
Sprechstunden:
Dres. med. Veit & Fertmann Š Bahnhofstr. 204 Š 44629 Herne
Montag bis Freitag
Montag Nachmittag
Dienstag & Donnerstag
Freita g Nachmittag
08:00
15:30
15:30
14:30
-
11:30
18:00
17:00
16:00
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Krankheitsverarbeitung von chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen
Vortrag auf dem CED-Tag Herne 2006
Ich möchte Ihnen heute etwas erzählen über den Zusammenhang von Körper und Seele
bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, über die Bedeutung von Stress und was
die Emotionsforschung der Glücksforschung an Erkenntnissen vermittelt, was Sie selber
tun können zum hilfreichen Umgang mit Ihrer Erkrankung und wie einigen von Ihnen die
psychosomatische Medizin helfen kann.
Psychosomatische Forschung belegt als sicher: bei den Betroffenen von chronischentzündlichen Darmerkrankungen liegt keine typische Persönlichkeitsstruktur vor noch
eine typische Familienstruktur, die erklären könnte, warum dieser Mensch diese
Erkrankung bekommen hat.
Psychosomatik und CED
• Es finden sich eine Vielzahl seelischer
Belastungen und Störungen, vor allem
Angst und Depression.
• Ängste und Depression entsprechen dem
Ausmaß der Erkrankungsaktivität.
Dr.med.Iris Veit
Auch wenn die Seele allein nicht der Schlüssel des Krankheitsverständnisses ist, so ist
doch eins sicher: es finden sich bei den Erkrankten eine Vielzahl seelischer Belastungen
und Störungen. Es findet sich vor allen Dingen Depression und Angst.
Unter Depression verstehe ich das Gefühl von Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Hilflosigkeit,
mangelndem
Selbstwertgefühl,
Resignation,
Grübelzwängen,
Schlafstörungen.
Depressionen abhängig sind von dem Ausmaß der Krankheitsaktivität. Je schlimmer die
körperlichen Symptome, umso größer auch Ängstlichkeit und Hilflosigkeit und natürlich
auch umgekehrt.
Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit sind zwar nicht ursächlich am Krankheitsgeschehen
beteiligt. Diese Gefühle sagen aber etwas aus wie die Krankheit in Zukunft verlaufen wird.
Viele chronisch Kranke fühlen sich in ihrem Selbstwettgefühl verletzt .
Die Erkrankung kann das Selbstbild und die
Beziehungen verändern
Sozialer Rückzug,
Hilflosigkeit und
Einsamkeit,
Passivität
Verlust von
Freundschaften und
Beziehungen
Dr.med.Iris Veit
Angst vor einer Erkrankung mit
nicht vorhersehbarem Verlauf
• Viele erleben ihre
Erkrankung als
Bedrohung, der sie
ohnmä
ohnmächtig
ausgeliefert sind
Dr.med.Iris Veit
Die Erkrankung kann das Selbstbild
verändern
• Stö
Störung im
Körperbild
• Angst vor
Attraktivitä
Attraktivitätsverlust
• Stö
Störung der
Sexualitä
Sexualität
• Partnerkonflikte
Dr.med.Iris Veit
Die Betroffenen haben häufiger Partnerkonflikte. Diese Konflikte entstehen auch deshalb,
weil sie schlechter über Gefühle reden können.
Beispiel: Eine beruflich erfolgreiche leistungsorientierte junge Frau mit einem schweren
Verlauf einer Colitis ulcerosa. Trotz schwerem Krankheitsverlauf und Einnahme vieler
Medikamente betreibt sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit sehr viel Leistungssport.
Mehrere Stunden in der Woche und ebenso am Wochenende. Leistungs- und Extremsport
ist etwas, was sie zusammen mit ihrem Mann macht. Sie glaubt, dass wenn sie darauf
verzichtet, dies ihrer Beziehung schaden könnte und ein wichtiger Baustein ihrer
Beziehung verloren geht. Darüber sprechen die beiden aber nicht. Ihr Lebenspartner ist
eher selbst verunsichert, wie er mit seiner Frau umgehen soll und ob er etwas sagen soll.
Er seinerseits will sie nicht enttäuschen und krank machen.
Hier bieten sich an: die Paartherapie. In solchen Paargesprächen ist der Therapeut nicht
Richter darüber, wer recht und wer Unrecht hat, sondern wir versuchen, dass das Paar
wieder miteinander ins Gespräch kommt und sich verstehen lernt. Zuhören kann man
üben.
Eine junge türkische Patientin mit M.Crohn. Klagen über vielfältige körperliche
Beschwerden. Sie ist verheiratet worden seitens ihrer Familie. Ihr Mann ist ihr Cousin. Sie
spricht als einzige ihrer Herkunftsfamilie Deutsch und muss alles regeln. Ihr Mann zieht
sich zurück und arbeitet für die Moschee. Die Beziehung um Ehemann ist angespannt. Es
besteht ein unerfüllter Kinderwunsch. Die Therapien wirken wenig. Die Krankheit die
einzige Möglichkeit des Rückzugs und des sich Schützens.
So tun als ob nichts wäre!
• CEDCED-Betroffene spielen ihre
•
Erkrankung herunter. Sie tun
so, als wä
wären sie so normal wie
andere. Sie betonen ihre
Unabhä
Unabhängigkeit. Sie erwarten,
daß
daß die anderen merken, wie
es ihnen wirklich geht.
Dies kann gefä
gefährlich werden in
der ArztArzt-PatientPatient-Beziehung.
Beziehung. Sie
sind vielleicht angenehm,
wenig klagsame Patienten.
Aber Symptome kö
können
verschleppt und viele
persö
persönliche Probleme nicht
angesprochen werden.
Dr.med.Iris Veit
So tun als ob nichts wäre ist eine sehr häufige Haltung von Patienten mit CED.
Trotz schwerer und häufiger Operationen, trotz Veränderungen des Äußeren durch
ständige Einnahme von Cortison, trotz Scheitern seiner Ehe fällt eine seltsame
Gleichgültigkeit bei einem meiner Patienten auf. Er spricht nie über Gefühle. Eigentlich für
den Arzt ein anspruchsloser Patient, der scheinbar einfach ist. Doch seine Mitarbeit ist
recht schlecht und der Verlauf der Krankheit ebenso. Denn Verdrängen von Gefühlen ist
keine gute Basis, um mit Krankheit umzugehen. Man hat dafür einen griechischen
Namen:Alexothymie. Die Forschung beginnt erst darüber und einige Forscher meinen,
dass Veränderungen im Gehirn ursächlich sind.
Wie lässt sich die Vielzahl seelischer Probleme erklären?
Im Gegensatz zu anderen Patienten mit chronischen Krankheiten, die oft im späteren
Lebensalter auftreten, wird von Ihnen im Laufe Ihres Lebens eine ganz hohe
Anpassungsbereitschaft verlangt.
Bei 10 % von ihnen verzögert sich die Schul- und Berufsausbildung durch ihre Erkrankung.
Im weiteren Lebensverlauf müssen 10 % von ihnen wieder krankheitsbedingt umschulen.
¼ könne nicht vollschichtig arbeiten. Der ständige Arbeitsplatzwechsel bedingt auch, dass
man schwerer Freunde finden kann und halten kann. Auch die finanzielle Lage kann enger
werden, 10 % von ihnen müssen eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit erhalten und das
schon in recht jungen Jahren. Es ist außergewöhnlich schwer, im Gegensatz zu anderen
ein soziales Netz aufzubauen und zu halten und beruflich erfolgreich zu sein.
Von Patienten mit chronisch entzü
entzündlichen
Darmerkrankungen werden hohe Anpassungsleistungen
verlangt
• 10% von Ihnen verzö
verzögert sich die SchulSchul-und
Berufsausbildung
• 10% von Ihnen mü
müssen krankheitsbedingt umschulen
• 24% von Ihnen kö
können nicht vollschichtig arbeiten
• 10% von Ihnen mü
müssen eine Rente wegen
•
Erwerbsunfä
Erwerbsunfähigkeit erhalten
Durchschnittsalter des Rentenbeginns 41 Jahre bei
M.Crohn,
M.Crohn, 43 bzw.48 bei Colitis ulcerosa
Dr.med.Iris Veit
Der entscheidende Grund scheint mir jedoch zu sein: chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen treten in einer Lebenszeit auf, die ganz empfindsam und prägend ist
für das eigene Selbstwertgefühl. Sie treten nämlich auf zwischen dem 15. und 30.
Lebensjahr, also vom Ende der Pubertät bis ins frühe Erwachsenenalter. Dies ist die Zeit,
wo sich die Jugendlichen vom Elternhaus ablösen, eine eigene zugehörige Gruppe finden,
ihre ersten Freundinnen oder Freunde haben, sich Partner aussuchen, ihren Beruf wählen.
Sie müssen mit schweren körperlichen Symptomen wie Schmerzen und Symptomen wie
Durchfall oder auch Fistelbildung zurecht kommen in einer Lebenszeit, in der Sie das
Gewohnte verlassen, wo sie eine Lebenspartnerschaft suchen und das eigene
Selbstwertgefühl stark von der Bewertung durch andere abhängig ist, von der Akzeptanz
durch andere.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
beginnen vom Ende der Pubertät und bis zum
frühen Erwachsenenalter
• Dies ist eine
•
•
•
•
empfindsame Zeit
prä
prägend fü
für das eigene
Selbstwertgefü
Selbstwertgefühl
In dieser Lebenszeit
suchen Jugendliche eine
eigene Gruppe und lö
lösen
sich vom Elternhaus
Sie erleben ihre sexuelle
Identitä
Identität
Zeit der Partnersuche
Zeit der Berufswahl
Dr.med.Iris Veit
Beispiel : Bei einem Patienten trat die Erkrankung mit dem 11. Lebensjahr auf. Frühe
Cortisonbehandlung veränderte sein Aussehen. Häufige Krankenhausaufenthalte
verhinderten auch, sich an eine Gruppe gleichaltriger anzuschließen. Seine Mutter hatte
einen zwanghaften Reinlichkeitswahn, und er durfte keine Freunde mitbringen. Er schämte
sich und stand immer außerhalb und wurde zu einem eher schüchternen Menschen mit
einem unsicheren Verhalten anderen gegenüber, der sich auch in belastenden Situationen
nicht gut wehren konnte..
Wenn die Darmerkrankung bei Heranwachsenden oder sogar Kindern auftritt, sollte immer
eine Familientherapie angestrebt werden. Familientherapeuten haben immer eine
spezielle Zusatzausbildung. Sie sehen nicht nur den einzelnen Patienten sondern das
Beziehungssystems, in dem er lebt und welche Rolle die Krankheit für alle, also auch für
die Eltern und Geschwister spielt. Sie arbeiten mit der ganzen Familie und nicht nur mit
dem Erkrankten. Kinder und Jugendpsychotherapeut ab 16 Jahren
Psychosomatik und CED
• Auslö
Auslöser fü
für den
Ausbruch der Erkrankung
und fü
für Schü
Schübe sind oft
seelisch belastende
Lebensereignisse wie
Trennungen, Abschiede
und Verluste wichtiger
Menschen. Manchmal
werden diese auch nur
befü
befürchtet.
•
Dies findet sich hä
häufiger als bei
anderen chronischen Krankheiten
(Tocchi97)
Dr.med.Iris Veit
Auslöser für den Ausbruch der Erkrankung sind oft seelisch belastende Lebensereignisse.
Solche Lebensereignisse sind Trennungen, Abschiede und Verluste wichtiger geliebter
Menschen. Es reicht manchmal aus, dass dieser Verlust nur befürchtet wird.
Solche Verluste wichtiger Menschen findet man in der Lebensgeschichte Colitis-Patienten
deutlich häufiger als bei anderen chronisch Kranken
.
Ei Beispiel: Eine russische Akademikerin, verheiratet und zwei Kinder im Pubertätsalter
verlässt ihr Heimatland. Sie verliert ihre Herkunftsfamilie und den Zusammenhang mit
ihren Arbeitskollegen. Völlig neuer Kulturkreis. Ihren Kindern gelingt es leicht, sich
anzupassen und der Abstand zu ihnen wächst. Der erste Schub einer Colitis bricht aus
angesichts der schweren Anpassungsleistungen.
Stress und chronische Erkrankung
Psychosomatik und CED
• Ausmaß
Ausmaß des Schubes
und die Schwere der
Symptome sind oft
streß
streßabhä
abhängig
(Kosan97)
Dr.med.Iris Veit
Bei 80 % der Colitis-Patienten ließ sich eine Streßabhängigkeit der Symptome nachweisen.
Insbesondere dann, wenn die betroffenen Patienten dazu neigen, Alltagsprobleme zu
katastrophisieren und insbesondere dann, wenn sie über ihre Gefühle nicht reden.
Was ist Stress?
Wir verstehen darunter:
Was ist Stress?
• Das Gleichgewicht des Kö
Körpers ist bedroht
• Die Stresssysteme des Kö
Körpers
nervliche, Hormone und
Verhaltensprogramme
werden aktiviert um das Gleichgewicht
wieder herzustellen.
Dr.med.Iris Veit
Ein Ereignis bedroht den Körper in seinem Gleichgewicht und unser Körper unternimmtgenetisch bestimmt- alles, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Diese nervlichen,
hormonellen und Verhaltensprogramme sind die Stressreaktion unseres Körpers.
Nicht für jeden ist Stress gleich Stress. Es gibt Menschen mit einer höheren Anfälligkeit für
Stress.
Was ist Stress?
• Unsichere kindliche Bindungen
(Vernachlä
(Vernachlässigung und
Gewalterfahrungen)
Gewalterfahrungen)
senken die Stressschwelle und erhö
erhöhen
die Verletzlichkeit fü
für biologischen,
familiä
familiären und beruflichen Stress.
Dr.med.Iris Veit
Chronische Krankheit
als Anpassungsleistung
Keine sicheren, einfühlsamen Elternbeziehungen
Frühe traumatische
Erlebnisse von Gewalt
Missbrauch
Soziale, kulturelle Faktoren
Anpassungsleistungen
Verluste naher Menschen
Umzug,Arbeitsplatzverlust
Nicht gewollte Gefühle
Angst/Depression
Stressempfindlichkeit
Rückzug und mangelndes Selbstvertrauen
Dr.med.Iris Veit
Für viele chronisch Kranke besteht eine höhere Anfälligkeit, eine höhere
Empfindlichkeit für Stress, die möglicherweise schon in frühester Kindheit
angelegt wird.
Wer in seiner Kindheit keine sichere Fürsorge erfahren hat, ein Elternteil sehr krank oder
sehr früh gestorben ist, mehr noch wer Gewalt erfahren hat körperlich oder sogar
sexualisierte Gewalt, wird stressanfälliger. Es treten Veränderungen im Gehirn auf, die
auch heute nachweisbar sind Die Hormone und Botenstoffe im Gehirn und nervliche
Schaltkreise sind verändert. Untersuchungen über Affen . Affen mit Supermüttern waren
nicht zu erschüttern und zu wenig wütenden Reaktionen bereit.
Rhesusaffen mit bad mothers haben einen erniedrigten Serotoninspiegel in der
Gehirnflüssigkeit. Die Bindung
serfahrung war stärker als der Genotyp für Serotonin-Transportergen.(Suomi 2000)
Risikoaffen die von Supermüttern aufgezogen wurden, waren entwicklungsmäßig ihren
Artgenossen voraus. Sie zeigten größere Neugier und erwarben Spitzenpositionen in der
Dominanzhierarchie.
Unsicher gebundene Kinder haben eine geringere Selbstwirksamkeitserfahrung,
schlechteres Selbstwertgefühl und schlechtere Robustheit
Jede Krankheit muss verarbeitet werden
Krankheitsverarbeitung bei CED
• Krankheitsverarbeitung ist ein lang
andauernder Prozess, ähnlich dem der
Trauer bei Verlust eines geliebten
Menschen
• Wie gut er gelingt, ist auch abhä
abhängig von
der sozialen Unterstü
Unterstützung der Familie,
des Partners, der Freunde, der Kollegen
am Arbeitsplatz.
Dr.med.Iris Veit
Die Verarbeitung einer chronischen Krankheit ist ein lang andauender Prozess, man kann
ihn vergleichen mit der Trauer, die man durchlebt, wenn man einen geliebten Menschen
verliert. Im Gegensatz zu anderen chronischen Krankheiten handelt es sich um eine
Erkrankung, deren Ursache man nicht kennt, von der man nicht weiß, wann der nächste
Schub kommt und deren Ausgang nicht sicher vorhersehbar ist. Es wird auch, was die
Krankheitsbearbeitung angeht, hohe Anforderungen an die Betroffenen gestellt.
Wie gut der Prozess der Krankheitsverarbeitung gelingt, ist auch abhängig von der
sozialen Unterstützung die Sie haben, und ihrer Familie, vom Partner, von Freunden, von
den Kollegen am Arbeitsplatz.
Depression und Angst stehen aber einer gelungenen Krankheitsverarbeitung häufig im
Wege.
Gefühle der Hilf- und
Hoffnungslosigkeit sagen einen
schlechteren Krankheitsverlauf voraus
• „Es ist nicht mehr zu
•
•
•
•
ändern.“
ndern.“
„Die wissen schon , was
sie tun..“
tun..“
„Ich glaube, es hat alles
keinen Sinn.“
Sinn.“
„Ich verdiene es nicht
besser.“
besser.“
„Das wird bestimmt
schlimm ausgehen!“
ausgehen!“
Dr.med.Iris Veit
Ich zeige Ihnen hier Glaubenssätze im Umgang mit chronischer Krankest, die Ausdruck
von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit sind. Eine solche fatalistische, resignative Haltung
behindert einen guten Krankheitsverlauf.
Wie kann ich denn zu einem positiven Umgang mit Krankheit finden?
Machen Sie das Schwere leicht!
Das Schwere leicht machen
Gute Vorstellungen über
Situation des Wohlfü
Wohlfühlens,
des Lobes und hilfreichen
Beziehungen
Ressourcen
Krankheit
Dr.med.Iris Veit
Dieses Bild zeigt Ihnen eine Waage. Die Krankheit zieht Sie nach unten
Krankheit können Sie leichter machen, wenn Sie in die Waagschale ihre eigenen heilsamen
Fähigkeiten und Kräfte Ihre Ressourcen werfen. Unsere Vorstellungskraft ist eine ganz
wichtige heilsame Fähigkeit. Innere Bilder heilen und bildhaftes Denken kann man sich
auch ein wenig angewöhnen. In meiner Sprechstunde übe ich manchmal mit Patienten die
Vorstellung von Bildern, z.B. die Vorstellung von einem ruhigen, entspannten Ort, an dem
man sich rundum wohl gefühlt hat. Sehr viele Patienten stellen sich einen Platz am Strand
vor im weißen Sand mit Blick auf den Himmel und das blaue Wasser, wo sie die Sonne auf
der Haut spüren und einen leichten Wind und die Wärme des Sandes und das Rauschen
der Wellen hören.
Auch unsere Wahrnehmung ist von unserer Stimmung und unseren Gefühlen geprägt.
Wenn Sie in schlechter Grundstimmung sind, werden Sie auch immer das wahrnehmen,
was Ihre Stimmung weiter verschlechtert. Unser Gehirn arbeitet so. Ein Beispiel, das ich
meinen Patienten häufig erzähle ist Folgendes: Sie haben sich ein grünes Auto gekauft. Ab
diesem Zeitpunkt werden Sie feststellen, dass Sie in der Stadt überall grüne Autos sehen.
Es sind nicht mehr geworden als vorher auch, aber Ihre Wahrnehmung wird sie jetzt mehr
sehen. Das Wissen wir auch aus der Forschung über Scheinmedikamente. Die nennt man
auch Placebos. In einem Drittel z.B. von Schmerzpatienten, sind Placebos hilfreich und
wirksam. Warum? Unsere Vorstellungskraft, dass dieses Medikament helfen wird,
verändert die Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn. Dies ist ein Beleg über die
heilsame Wirkung von Bildern.
Das Schwere leicht machen
Gute Vorstellungen über
Situation des Wohlfühlens,
des Lobes und hilfreichen
Beziehungen
Krankheit
Ressourcen
Ressourcen
Dr.med.Iris Veit
Besinnen Sie sich auf Ihre eigenen Kräfte
und stellen Sie sich andere Fragen
• Wann ist es mir schon
•
•
•
•
einmal gelungen, etwas
zu verä
verändern?
Wie habe ich das
gemacht?
Wer hat mir dabei
geholfen?
Was habe ich dazu
gebraucht?
Wer und was kann mir
heute helfen?
Dr.med.Iris Veit
Was können Sie selber tun?
• Machen Sie einen ersten Schritt zu eigener Aktivitä
Aktivität
Informieren Sie sich
• Beziehungen heilen.
•
•
•
•
•
Schließ
Schließen Sie sich mit anderen Betroffenen zusammen
und pflegen Sie Ihre guten Beziehungen
Suchen Sie sich eine vertrauensvolle ArztArzt-PatientPatient-Beziehung
Schä
Schämen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt Unsicherheiten und Gefü
Gefühle
zu besprechen und schonen Sie ihn nicht
Bevorzugen Sie alles, wo Sie selber aktiv werden kö
können
Durch kö
körperliche Bewegung verbessern Sie Ihr Lebensgefü
Lebensgefühl
Entspannungsverfahren verringern Ängste und verbessern den
Umgang mit Stress.
Prü
Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung
Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Bilder kö
können heilsam sein.
Planen Sie fü
für jeden Tag etwas, das Ihnen Freude macht.
Dr.med.Iris Veit
Krankheit verletzt das Bedürfnis nach Kontrolle. Die Befriedigung des Kontrollbedürfnisses
ist ein wichtiger Therapiefaktor (Kröner-Herwig, 2000 bei Schmerzpatienten)
Kompetenzaspekt im Sinne der eigenen Ziele.
Gedrückte Stimmung verschwindet fast immer, wenn man sich bewegt. Gewöhnen Sie sich
regelmäßige Bewegung an wie Spazieren gehen, Gartenarbeit, Schwimmen, Fahrrad
fahren, was immer Ihnen Spaß machen könnte.
An alle Betroffenen kann ich damit die Empfehlung aussprechen, ein
Entspannungsverfahren zu erlernen. Für manche ist auch ein Verhaltenstraining zum
Umgang mit Stress sinnvoll: hier kann man lernen Dinge die mich ärgern, umzudeuten
und anders zu bewerten.
Optimistisches Denken lässt sich einüben. Sie genauer die Unterschiede in Ihren
Stimmungen und achten Sie darauf, ob es nicht kleine Dinge gibt, die Ihnen Freude
machen. Um die eigene Wahrnehmung zu verbessern, empfehle ich manchmal meinen
Patienten ein Freudetagebuch zu führen. Abends vor dem Einschlafen mindestens drei
Dinge aufschreiben, über die man sich diesen Tag gefreut hat, wo ihnen etwas Gutes
widerfahren ist, wo sie etwas schönes gesehen oder Lob empfangen haben, eine gute
Begegnung mit einem anderen Menschen. Dies ist sehr wirksam gegen
Niedergeschlagenheit und konzentriert ihr Gehirn auf das Positive.
Planen Sie auch diese Freuden.
Optimismus und Hoffnung muss ganz bewusst gepflegt sein, Glück macht ein bisschen
Mühe.
Darüber hinaus bietet ihnen die psychotherapeutische Medizin verschiedenste
Hilfsmöglichkeiten.
Muss jeder Colitis oder Crohn –Erkrankte eine Psychotherapie machen?
Nein. Eine Psychotherapie ist dann erforderlich, wenn Depression und Angst sehr negativ
den Krankheitsverlauf beeinflussen und Sie unter Depression und Angst leiden.
Psychosomatische Therapien bei
CED
• Entspannungsverfahren wie Muskelentspannung
•
•
•
•
•
•
nach Jacobsen
Autogenes Training
Körperbezogene Psychotherapieverfahren
Systemische Familientherapie bei Jugendlichen
Verhaltenstherapie bei Ängsten
Paartherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Dr.med.Iris Veit
Wenn dies der Fall ist, ist eine Psychotherapie richtig und meistens auch eine
medikamentöse antidepressive Behandlung. Diese Antidepressiva machen nicht abhängig
und verändern nicht die Persönlichkeit. Sie können helfen, dass der Patient überhaupt
wieder in die Lage kommt, sich selbst zu helfen
Was ist Psychotherapie?
In regelmäßig Gesprächen von meist einer knappen Stunde werden aktuelle Gefühle,
Konflikte besprochen und in einen Zusammenhang mit früheren Lebenserfahrungen
gestellt, um so eine neue Bewertung des eigenen Selbst zu erreichen und damit ein
anderes verhalten.
An wen können Sie sich wenden?
Es gibt Fachärzte für psychotherapeutische Medizin und ärztliche Psychotherapeuten.
Psychiater sind mehr für die medikamentöse Therapie psychischer Störungen zuständig.
Psychologische Psychotherapeuten, wenn sie eine Zulassung ihrer Kasse haben, bieten
eher Verhaltenstraining an.
In Herne haben sich insbesondere die Ärzte, die sich um Magen-Darm-Krankheit kümmern
intensiv vernetzt, Hausärzte, Fachärzte und auch psychosomatisch tätige Kollegen. Wir
bieten ihnen hier in Herne an, dass sie innerhalb weniger Tage ein psychosomatisches
Beratungsgespräch und ein Gespräch zur Krisenintervention erhalten können Wir beraten
Sie, was für sie das richtige Konzept ist und stimmen dies auch mit den behandelnden
somatischen Ärzten ab. Darüber hinaus könnte in der Zukunft erreicht werden, dass es
eine Patientengruppe gibt, die von einem Psychotherapeuten geleitet wird und die
Möglichkeit bietet, ausschließlich über Gefühle und persönliche Probleme in der Gruppe
unter einer fachlicher Betreuung zu sprechen. Auch in allen Krankenhäusern sollte die
Möglichkeit gegeben sein, psychosomatischen Rat auch während des stationären
Aufenthaltes für Sie einzuholen.
Jetzt wünsche ich Ihnen für heute schöne innere Bilder und gute Begegnungen!
Psychosomatische Therapien bei
CED
• Entspannungsverfahren wie Muskelentspannung
•
•
•
•
•
•
nach Jacobsen
Autogenes Training
Körperbezogene Psychotherapieverfahren
Systemische Familientherapie bei Jugendlichen
Verhaltenstherapie bei Ängsten
Paartherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Dr.med.Iris Veit
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Dr. med. Iris Veit
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