Skript

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Weshalb stationäre Therapie?
Möglichkeiten und Grenzen
stationärer Psychotherapie
 Selbst – u/o
Fremdgefährdung
 Schutz und Überwachung
 Schwere Psychopathologie
 Intensive Behandlung
 Fehlende Behandelbarkeit
im ambulanten Rahmen
 Spezialisierte und komplexe
Behandlungsformen
 Überforderung des
Therapeuten
 Milieuwechsel
 Überforderung der
Umgebung
 Stützend-haltender Rahmen
Dr. med. Jan Gysi, FMH Psychiatrie & Psychotherapie, www.jangysi.ch
© Jan Gysi
Stadien der Behandlung
Fallvorstellungen
 Frau A., Chronische Anspannung
Schützend
 23 Jahre, abgeschlossene Lehre als Schneiderin,
seither keine Tagestruktur, viele Krisen
 Chronische starke Anspannung
 Viele ambulante Therapien in der Vergangenheit,
immer mit Therapieabbruch, weil die Pat.
irgendwann die Termine nicht mehr wahrgenommen
hat.
 Freund: überfürsorglich, ausgebrannt.
 Anamnese: langjährige schwere verbale & körperliche
Gewalt in Herkunftsfamilie
 Kernaussage: «Therapien helfen mir nicht»
Stützend-aktivierend
Kommunikativ-reflektierend
Autonomieförderndaussenorientiert
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
 Frau A., Chronische Anspannung
 Frau B., «Schrecken der UPD»
 Borderline-Störung
 Aber: Grundproblem: Entspannung löst Stress aus
(Entspannung = Trigger)
 Bindung, Empathie, körperliche Berührungen,
Entspannungstechniken u.v.m.  Stress
 Zwei Reaktionsweisen zur Vermeidung von
Entspannung:
 Hyperaktivität (Sport, Arbeiten)
 Hypoaktivität (Rückzug, Depersonalisation)
 Kann als bipolare Störung imponieren!
© Jan Gysi
 24 jährig, Gymnasium abgebrochen
 Schwerer Hospitalismus, über ca. 5 Jahre mit kurzen
Unterbrüchen in stationären Behandlungen
 Wiederholte schwerste Selbstverletzungen
 Therapeutische Beziehung: sehr schwierig herstellbar
(Pat. spricht in Therapien oft nur wenig)
 Hypomimie
 Schwache Introspektionsfähigkeit (zB Verhaltensanalysen nur sehr oberflächlich ausgefüllt, auch auf
Nachfrage kaum differenzierbar)
 Traumatisierungen in der Vergangenheit
 Konflikte innerhalb der Klinik bez. Therapiekonzept
© Jan Gysi
1
Fallvorstellungen
Fallvorstellungen
 Frau B., «Schrecken der UPD»
 Frau B., «Schrecken der UPD»
 Posttraumatische Belastungsstörung
•
•
•
 Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus?:
Wiedererleben: Intrusionen, Albträume
Vermeidungsverhalten: Depersonalisation
Hyperarousal: Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit,
Konzentrationsschwierigkeiten, Ein- und
Durchschlafstörungen

Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden.

Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen

Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der
Selbstwahrnehmung.

Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben,
Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, zu viel oder zu wenig essen).

Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstverletzungsverhalten

Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung

Chronische Gefühle von Leere

Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren

Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere
dissoziative Symptome.
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
 Frau B., «Schrecken der UPD»
 Frau B., «Schrecken der UPD»
 Alexithymie (Kriterien nach Fava et al [2001])
• Unfähigkeit, Gefühle adäquat zu verbalisieren
• Neigung, Details eines Ereignisses anstelle von
Gefühlen zu beschreiben
• Mangel an Phantasie
• Denkinhalt wird eher von äusseren Geschehnissen als
von Gefühlen bestimmt
• Somatische Symptome werden nicht mit Reaktionen
auf das Gefühlsleben in Zusammenhang gebracht
• Gehäuftes Auftreten heftiger oder inadäquater
affektiver Ausbrüche.
Aus Grabe HJ, Rufer M (Herausg.): Alexithymie: eine Störung der Affektregulation», Huber,
2009
 Alexithymie (Kriterien nach Fava et al [2001])
 «Gefühlsblindheit»

Massive Überforderung & Stress

Infolge der Alexithymie kann Stress nicht realisiert und
kommuniziert werden.

Wutausbrüche

Mehr Fragen nach Gefühlen (Verhaltensanalyse,
Frühwarnzeichen, etc.)
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
© Jan Gysi
Fallvorstellungen
 Frau C., Schwere Aderlässe
 Frau C., Schwere Aderlässe
 Sehr tiefe Hb-Werte aufgrund von Aderlässen
 Pat. verhält sich in unterschiedlichen Situationen sehr
verschieden, oft widersprüchlich: kindlich, feindselig,
vertrauensvoll, in einem Zustand sogar blind.
 Kann zeitweise sehr differenziert und genau über
Gefühle sprechen (Ängste, Wut, Scham, Schuld,
etc.)
 Hohe Belastung für Personal: Mitarbeitende haben
sogar Angst vor der Patientin: «Was treffe ich an,
wenn ich in das Zimmer rein gehe»? Einige
Mitarbeitende benötigen psychologische
Unterstützung aufgrund der Belastungen durch Pat.
© Jan Gysi
 Dissoziative Identitätsstörung
• Depersonalisation
• Derealisation
• Dissoziative Amnesien
• Identitätsunsicherheit
• Identitätswechsel
• Dissoziatives Stimmenhören
• Somatoforme dissoziative Symptome
(Visusveränderungen, Schmerzen, neurologische
Ausfälle, u.v.m.)
Hier: Aderlässe iRv volldissoziierten Handlungen, mit
dissoziativer Amnesie
© Jan Gysi
2
Grenzen stationärer Therapie
Grenzen stationärer Therapie
 Psychotherapie benötigt Zeit und Ruhe!

 Allgemeine Prämissen bezüglich Psychotherapie:
Realität: wenig Zeit, viel Bürokratie, viele Unterbrüche
 Die Behandlung schwer erkrankter Pat. benötigt Erfahrung und
Wissen!

Realität: AAs beginnen Weiterbildung in der Regel auf
Akutstationen und schliessen ambulant ab.
Therapeutische Beziehung ist wichtig
Entspannung ist hilfreich
Über Gefühle sprechen ist hilfreich
Aber:
Bei einigen Pat. führen therapeutische Beziehung,
Entspannung und das Sprechen über Gefühle zu
vermehrtem Stress.
 Stationäre Einrichtungen sollten körperliche & psychische
Sicherheit vermitteln






Realität: z.T. Stress durch stationäres Behandlungssetting
Gefahr durch Mitpatienten
Non-verbale Kommunikation: Signaletik, Gestaltung der
Innenräume, generell Informationen
Therapieangebote müssen individuell angepasst werden.
© Jan Gysi
© Jan Gysi
Grenzen stationärer Therapie
 Die stationäre Behandlung schwer erkrankter Pat. ist besonders
komplex!





Therapiemanuale sind oft für ambulante Behandlungen oder
stationäre Behandlungen in Spezialkliniken ausgerichtet
Individuelle Anpassungen der Therapiemanuale notwendig 
Hoher interner Kommunikationsbedarf (Teams, Dienstärzte,
Klinikleitung)
Hohe Gefahr der Teamspaltung (Diskussionen um Haltungen,
Therapiepläne, akute Interventionen, u.v.m.)
Hohe Gefahr der «Mitgefühlserschöpfung»
Das Drama-Dreieck
nach Karpmann
Modell, um komplexe stationäre Behandlungen leichter zu verstehen:
Drama-Dreieck (nach Karpmann).
© Jan Gysi
Zur Geschichte des „Drama Dreiecks“
© Jan Gysi
Hilflose Helfer = Überengagierter Helfer
• Meistern der Aufgaben des Alltags („funktionieren“)
• Überengagiert, übermotiviert („negative“ Gefühle wie Ohnmacht,
Angst & Wut, „negative Gedanken“, u.a.)
“Ich tue was ich für richtig erachte und helfe anderen, um mich zu
regulieren”
Hilfloser
Helfer
Stephen B. Karpman:
Transactional Analysis Bulletin,
Vol. 7, No. 26, April 1968
Drama
Dreieck
Opfer
Täter/
Kämpfer
© Jan Gysi
3
Hilflose Helfer = Vernachlässiger
• Meistern der Aufgaben des Alltags
•Vernachlässigend & vermeidend („negative“ Gefühle wie Angst &
Wut, „negative Gedanken“, u.a.)
“Ich tue was ich will und ignoriere die Bedürfnisse von anderen”
Hilfloser
Helfer
Symptome des „aktiven Drama-Dreiecks“ in
Teams (=Symptome von Stress in Teams)
Hypervigilanz
(Hyperarousal)
Drama
Dreieck
Opfer
Opfer
• Ängstlich, unsicher, sich unterwerfend
• Machtlos, schwach, beschämt
• Bindung suchend
• Schuldgefühle, aber unschuldig
• Vermeidung von: Wut
•„Ich fühle mich sicher, indem ich mich
unterwerfe und anpasse“.
Täter/
Kämpfer
Kämpfer
• Kontrolle, Autonomie & Sicherheit
suchend
• Bindung vermeidend
• Keine Schuldgefühle & schuldig
• Vermeidung von: Angst
„Ich fühle mich sicher, indem ich
© Jan Gysi
angreife“.
Symptome des „aktiven Drama-Dreiecks“ in
Teams (=Symptome von Stress in Teams)
Kampf:
• Vorwürfe, Anschuldigungen, Zynismus gegenüber Patienten
• Rückzug von Patienten (z.B. Geschlossene Türen) 
Gegen Patienten
Patienten erfahren z.T. Wiederholungen von Zurückweisung und Vernachlässigung.
• Polypharmazie, damit Patienten ruhig sind  Probleme mit
Compliance (“Adherence”)
• Angebot von Therapien, die
• überfordern (bestimmte Formen von Musik- und
Kunsttherapien, zu frühe Traumakonfrontationen, etc.)
• unterfordern (fehlendes Programm, Langeweile, etc.)
• Provozieren von verbaler oder physischer Aggression von
Patienten  um Zwangsmassnahmen zu provozieren
 um sich später sicherer zu fühlen vor Patienten.
• Besessen- und Fasziniertsein vom Schrecklichen  zu frühe
Traumakonfrontationen  Destabilisierung.
Symptome des „aktiven Drama-Dreiecks“ in
Teams (=Symptome von Stress in Teams)
Flucht:




Unterwerfung
 Verstummen
 Symptome von Depersonalisation and Derealisation
Flucht in administrative Arbeiten
Vermeiden von Kontakt mit Pat. (i.e. Türen schliessen)
Zunahme von Süchten (Alkohol, Nikotin, Medikamente, etc.)
Innere Kündigung, reale Kündigung viele psychiatrische
Abteilungen haben sehr viele Wechsel der Mitarbeiter
 Angst davor, Fehler zu begehen.
 Angst vor Patienten
 Angst vor Kontrollverlust oder Anschuldigungen (auch legale
Klagen)  erhöhter administrativer Aufwand  Rückzug von
Patienten.
 Psychosomatische Krankheiten (Rückenschmerzen,
Schulterschmerzen, Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit,
Schlafstörungen, etc.)
 Erhöhte Wachsamkeit: stets sehr gut aufpassen. Überall
Feinde wittern.
 Körperliche Symptome: Schneller Atem, hoher Puls, etc.
 Überhöhtes Misstrauen gegen Patienten, Angehörige,
Behörden, etc.
Symptome des „aktiven Drama-Dreiecks“ in
Teams (=Symptome von Stress in Teams)
Kampf:
• Überhöhte Ansprüche an sich selbst  Schuldgefühle, wenn
Gegen andere
diese Ansprüche nicht erfüllt werden.
Teammitglieder • Überhöhte Ansprüche an KollegInnen (ausgesprochen oder
non-verbal)  Vorwürfe an Kollegen, wenn diese
Ansprüche nicht erfüllt werden  Mehr Hypervigilanz.
• Kämpfe darum, “wer Recht hat.”
• Zynismus
Kampf:
Gegen
Vorgesetzte,
Institution,
Behörden, etc.
• Überhöhte und/oder unrealistische Ansprüche an Vorgesetzten, Institution, Behörden  Vorwürfe, Spaltungen,
etc.
Der „Sog des Drama-Dreiecks“ in Therapien
Die Tendenz, in Therapien ins Drama-Dreieck zu geraten ist
besonders ausgeprägt bei:
• aktueller Gewalt gegen Patientin.
• aktuell bestehendem Täterkontakt.
• Pat. mit akuter Suizidalität.
• Pat. mit schweren dysfunktionalen Copingstrategien (z.B.
aktive Sucht, Selbstverletzungen, schweren Zwangsstörungen, Essstörungen, usw.)
• Pat. mit Persönlichkeitsstörungen (Bindungsstörungen)
• Therapeuten mit wenig Selbsterfahrung und/oder wenig Berufserfahrung (vereinfacht: es braucht Übung, um sich aus
dem Drama-Dreieck zu befreien).
4
Überengagierte Helfer
• Sehr hohes (emotionales,
zeitliches) Engagement
• Blick primär auf
Opferseite des Pat.
(Vermeiden von Sucht &
Täter-Seiten der Pat. u.a.)
• Schwierigkeiten mit
Abgrenzung gg Pat..
• Tendenz zu überhöhten
moralischen/fachlichen
Ansprüchen an sich selbst
• „Märtyrerkomplex“
Das „Drama des hilflosen Helfers“
Hilfloser
Helfer
Drama
Dreieck
Täter/
Kämpfer
Opfer
© Jan Gysi
Hilflose Helfer
• Stärkung
dysfunktionaler
Copingstrategien
• Rückzug von
Patientenarbeit,
Vermeiden von
Weiterbildungen
Hilfloser
Helfer
Drama
Dreieck
Opfer
Opfer
• Opfer von (verbalen, körperlichen) Aggressionen von Pat.
• Isolation in Teams, oft Opfer
von versteckten Aggressionen
durch Mitarbeiter
Überabstinente Helfer
• Eingeschränktes
(emotionales, zeitliches)
Engagement.
• Blick primär auf Täterseite
des Pat. (Vermeiden von
Opfer-Seiten der Pat.)
• Schützen des Teams
gegen Aggressionen von
Pat.
• Schwierigkeiten mit
Empathie gg Pat..
Kämpfer/Täter
• Vernachlässigung von
Beziehung, Familie
• Vernachlässigung von Körper
• Aggressionen gegen Pat.
• Aggressionen gegen
Gesellschaft, Politik,
Vorgesetzte, u.a.
Opfer
• Depression, Burnout
• Schlafstörungen
• Vermeiden von eigennützigen
Motiven wie Egoismus,
Karrierestreben, Ansprüche auf
gute Bezahlung.
„Ein Supervisor sagt dazu: Therapeuten müssen auch hinnehmen, dass sie
scheitern, dass sie nichts ausrichten können, (…). Viele Helfer können die Tragik,
die in dem Schicksal des Patienten liegt, nicht akzeptieren, sie haben keinen Sinn
für die Tragik der menschlichen Existenz überhaupt und können damit nicht
umgehen. Sie sind so naiv liebenswürdig, (…). Sie leben in der Illusion, man
könne eine heile Welt schaffen für die Patienten“
Hilfloser
Helfer
Drama
Dreieck
Täter/
Kämpfer
Kämpfer/Täter
•Tendenz zu Vernachlässigung von &
Aggressionen gegen Pat.
• Bedürfnis nach Kontrolle von
Behandlungs- & Teamprozessen
(hohe Position in Schattenhierarchie)
• Aggressionen gegen Mitarbeiter,
Vorgesetzte, Gesellschaft, Politik,u.a.
Hilflose Helfer
• Stärkung
dysfunktionaler
Copingstrategien
•„Selbsttherapie“ mit
mehr Weiterbildungen,
politischer Arbeit,
• Isolation,
Einzelkämpfertum
p. 107
Täter/
Kämpfer
Opfer
„(Zitat eines Beraters): In der
Helferszene ist so eine
realitätsferne Jammer- und
Dramatisierungskultur“
„(…) er nennt es den ´Helferkampf´: Es ist
dieses mit allem Engagement mich
reinzuschmeissen, aber nicht die Realitäten zu
sehen und dann innerhalb dieser Realitäten zu
kämpfen“
Führung
[Zitat eines Leiters eines Traumahilfezentrums]:
Es gibt ein Bewusstsein über die Gefahren, welche die
Konfrontation mit diesem Thema [=Trauma] mit sich bringen.
Diese Gefährdung müsse sehr ernst genommen und die Arbeit als
„risk work“ anerkannt werden.
„Stellvertretende Traumatisierung ist nicht eine Sache von
Entweder-oder, es ist nicht so, dass du es hast oder nicht hast. Es
ist immer kontinuierlich präsent. So bist Du mehr oder weniger
davon betroffen, Du bist mehr oder weniger traumatisiert von
dem, was du hörst.
Manchmal weniger, weil es so viele positive Dinge in deinem
Leben gibt, sodass du völlig immun bist. Und zu anderen Zeiten
mehr, weil du verletzlich bist oder eine Trennung hinter dir hast.
Was immer in deinem Leben vorgeht, bist du irgendwo in diesem
Kontinuum. Und wenn du das nicht siehst, dann kannst du es
nicht lange aushalten. (p.65)
Drama
Dreieck
Opfer
Kämpfer,
Visionäre
Beschützer,
Kreative
Kontrollierende
Häufige Auseinandersetzungen in Unternehmungen um:
Wachstum
Kreatives Chaos
Offene Strukturen
Umsatzmaximierung
Vision
Partizipative Entscheidungen
Stabilität
Klare Ordnung
Genaue, klare Strukturen
Gewinnmaximierung
Pragmatismus
Einzelentscheidungen
5
Ziele der Führung:
• Beschäftigung mit Wirkung
gegen Aussen & finanziellem
Überleben der Institution
• Etablierung einer „anscheinenden Normalität“
• Vermeidung eines vertieften
Dialoges mit Mitarbeitern!
Führung
Drama
Dreieck
Opfer
Kämpfer,
Visionäre
Beschützer,
Kreative
Kontrollierende
Häufige Auseinandersetzungen in psychiatrischen Teams um:
Viel Verantwortung an Patienten übergeben,
Verträge flexibel und individuell handhaben.
Klare Grenzen setzen und umsetzen,
Verträge sehr genau auslegen.
Fokus auf Gegenwart & Symptome,
Vergangenheit ruhen lassen.
Zielorientierung
Fokus auf Vergangenheit & Ursachen ,
aufdeckendes Arbeiten, frühe Traumakonfrontation. Prozessorientierung
Anbieten von Bindung: Therapeut ist für
Patient in Krisen auch zwischen Sitzungen
erreichbar, Notfalltermine. Pat. bestimmt
Prozess.
Anbieten von klaren Strukturen und
Grenzen: Th. ist nur während Sitzungen
erreichbar, keine Notfalltermine,
Therapeutin bestimmt therapeutischen
Prozess
Fokus auf Psychotherapie
Fokus auf Psychopharmakotherapie.
Hoher Druck auf Führung:
• Finanzen
• Rechtliche Fragen
• Positionierung im Umfeld
• Persönliche Ziele der Führung
(Karriere, Profilierung, etc.)
Führung als
vernachlässigende
hilflose Helfer
• Unklare oder
fehlende
Strategie
(strategische
Ebene)
• Unklare oder
fehlende
Anweisungen/
Aufträge
(operative
Ebene)
Führung als
überengagierte
hilflose Helfer
• Überfordernde Strategie
(strategische
Ebene)
• Einmischung
in Alltagsgeschäft, unrealistische
Anweisungen/
Aufträge
(operative
Ebene)
Führung
Führung
Drama
Dreieck
„Die aktuellen Umstände
Opfer
Kämpfer,
zwingen uns zu…“
Visionäre
Beschützer,
„ Wir können leider nicht anders
Kreative
Kontrollierende
als…“
Häufige Auseinandersetzungen in psychiatrischen Teams um:
Viel Verantwortung an Patienten übergeben,
Verträge flexibel und individuell handhaben.
Klare Grenzen setzen und umsetzen,
Verträge sehr genau auslegen.
Fokus auf Gegenwart & Symptome,
Vergangenheit ruhen lassen.
Zielorientierung
Fokus auf Vergangenheit & Ursachen ,
aufdeckendes Arbeiten, frühe Traumakonfrontation. Prozessorientierung
Anbieten von Bindung: Therapeut ist für
Patient in Krisen auch zwischen Sitzungen
erreichbar, Notfalltermine. Pat. bestimmt
Prozess.
Anbieten von klaren Strukturen und
Grenzen: Th. ist nur während Sitzungen
erreichbar, keine Notfalltermine,
Therapeutin bestimmt therapeutischen
Prozess
Fokus auf Psychotherapie
Fokus auf Psychopharmakotherapie.
Führung
Spaltung & Konflikte zwischen
Führungsebene und mittlerem Kader

Mittleres Kader
Solidarisierung des mittleren Kaders
mit „Basis“
• Informationen der Führung werden nicht
oder nur unvollständig weitergegeben.
• Aufträge werden nicht oder nur
unvollständig ausgeführt.
• Wichtige Informationen der Basis
werden nicht nach oben kommuniziert.
„Basis“
• Zunehmende Konflikte (oft „Stellvertreterkonflikte“ um anscheinende
Bagatellen) in verschiedenen Bereichen
der Unternehmung / Institution

Zunehmender Institutioneller und
individueller Stress
Krise
Mittleres Kader
„Basis“
Führung
• Transparente & realistische Strategie (Ziele für Team, Institution,
Unternehmung)
• Transparente & realistische Anweisungen (operative Ebene)
• Analytisches Zuhören
• Anerkennen der wichtigen Rollen der Herausforderer und der Kreativen
Vom Drama-Dreieck
zum Chancen-Dreieck
Führung
Wege aus dem „Drama Dreieck“
Chancen
Dreieck
Opfer, Visionäre,
Kreative
Visionäre, Kreative, Unterstützende
• Viel Geduld mit Patienten
• Anbieten von tragfähigen
therapeutischen Beziehungen in Krisen,
können Pat. „durch Krisen tragen“.
• Hohe Kreativität bezüglich
Optimierungen in der Behandlung
Kämpfer,
Beschützer,
Kontrollierende
Herausforderer, Beschützer
• Frühes Erkennen von Frühwarnzeichen bei drohender Gewalt
• Hohe Sensibilität für Umsetzen
von Verträgen, Regeln, etc.
• Setzen von Grenzen zur Aktivierung und Autonomisierung von Pat.
6
Vision, spirituelle Ziele, innere Führung
• Regelmässiges „Nach Innen Horchen“: Meditation, Kontemplation, Stille
• Integration von verschiedenen Gefühlen wie Wut, Angst, Hass, Verzweiflung,
Leere, Einsamkeit etc. als Ausdruck von Lebendigkeit & Leben
• Allmähliches Erkennen und Akzeptieren der Illusion des Ichs („Ich-Losigkeit“)
• Akzeptieren des Lebens in den Polaritäten („sowohl als auch“)
Vom „Drama-Dreieck“ zum „Chancen-Dreieck“
Vom Drama-Dreieck
zum Chancen-Dreieck
Vision, Führung
2 Ziele:
• In die dritte Dimension:
Chancen
Dreieck
Kreativität,
Empathie
Kreativität, Empathie, Veränderung
• Leben von Kreativität, Geduld,
Empathie, Akzeptanz, Veränderungen
• Leben in der Gruppe, in Familie, etc.
• Allmähliches Erkennen und
Akzeptieren von Schmerz als integraler
Bestandteil des Mensch-Seins
(körperlicher & mentaler Schmerz)
• Die positiven Seiten des Dreiecks entwickeln
Schutz,
Veränderung
Schutz, Stabilität
• Schutz des Individuums und der
Gruppe
• .Autonomie, Selbstbestimmtheit
• Allmähliches Erkennen und
Akzeptieren von Veränderlichkeit
als integraler Bestandteil des
Mensch-Seins („alles ist unstet“)
Weshalb stationäre Therapie?
Wenn Du die Realität deutlich
vor Dir sehen willst,
sei nie „für“ oder „gegen“.
Der Kampf zwischen „für“ und
„gegen“ ist die schlimmste
Krankheit des Geistes.
 Selbst – u/o
Fremdgefährdung
 Schutz und Überwachung
 Schwere Psychopathologie
 Intensive Behandlung
 Fehlende Behandelbarkeit
im ambulanten Rahmen
 spezialisierte und komplexe
Behandlungsformen
 Überforderung des
Therapeuten
 Milieuwechsel
 Überforderung der
Umgebung
 Stützend-haltender Rahmen
Zen Meister Sengcan
© Jan Gysi
Möglichkeiten & Grenzen
stationärer Psychotherapie?
Hauptziel: Reduktion der Dynamik des „Drama-Dreiecks“




Auf Ebene des Patienten
Auf Ebene des Behandlungsteams
Auf Ebene der Institution
Auf Ebene der Politik (Ressourcen!)
 Reduktion der Dynamik des „Drama-Dreiecks“ : mehr
Sicherheit und Stabilität für Patienten  bessere
therapeutische Beziehung  mehr Therapieerfolg.
Therapiemethode ist sekundär!
© Jan Gysi
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