1 2 5 3 6 4 7 8 «Creativity is King» am SWA-Jahresmeeting im StageOne 333 Gäste durfte Roger Harla­ cher – an der GV kurz vor dem Anlass zu seiner dritten Amtspe­ riode wiedergewählter Präsident des SWA – begrüssen. Ein neuer Besucherrekord zum 65. Jubi­ läum des Verbandes, der inzwi­ schen 162 Mitglieder zählt. Nachdem sich der SWA in den vergangenen Jahren aus gu­ ten Gründen mit der im Umbruch befindlichen Medienlandschaft und dem Kampf der Auftragge­ ber um brauchbare Zahlen zu den neuen Medien sowie deren Re­ turn on Investment befasst hatte, ging es diesmal um die Werbebot­ schaft selbst. Denn die beste Me­ diaforschung taugt nichts, wenn die Botschaft den Konsumenten nicht interessiert. Dazu Roger Harlacher: «Nur kreative Ideen 62 Medien und pfiffige Mediakonzepte er­ reichen heute unsere verwöhnten Zielgruppen. Ist das wirklich so oder gibt es banale Konzepte, die jahrelang funktionieren? Und wie kreativ und effektiv ist ihre Kom­ munikation?» «Digital» ist kein Medium Amir Kassaei, Chef Creative Di­ rector, DDB Worldwide, erklärte zu Anfang seines Referates über «Brand and Influence», dass «digital» kein Medium ist, son­ dern eine Plattform – ebenso wie Face­book und die übrigen Social Media – und dass es längst nicht mehr auf Reichweite ankommt, sondern auf Relevanz. Creativi­ ty, Humanity + Technology = In­ fluence ist die Lösung. Die Aus­ sage, dass ein Unternehmen gut ist, interessiert nur dann, wenn es sichtbar auch Gutes tut. Tina Beuchler, Vorsitzende des OWM sowie Digital & Media Director bei der Nestlé Deutsch­ land AG, zeigte anhand der Wer­ bung für Felix Katzenfutter, wie sich mithilfe elektronischer Ver­ folgungsgeräte neue Erkenntnis­ se über das Verhalten von Katzen im Freien gewinnen lassen, die dem Katzenbesitzer echten Nut­ zen bringen. OWM ist die deut­ sche Schwesterorganisation des SWA. Die Probleme und Heraus­ forderungen sind im viel grösse­ ren deutschen Markt sehr ähn­ lich wie in der Schweiz: Man will eine Plattform zur Messung der Werbewirksamkeit installie­ ren, kämpft für mehr Transparenz bei den Agenturabrechnungen und kennt die Probleme der Leis­ tungsmessung der stark gestiege­ nen Online-Werbung nur zu gut. Werbung, die haften bleibt Jochen Lenhard, Geschäftsführer Mediaplus Gruppe Deutschland, sprach über die 800 000 Marken in Deutschland und darüber, wie vergleichsweise wenige Bot­ schaften wirklich im überforder­ ten Gehirn der Menschen haften bleiben. Eine Möglichkeit zur Erhöhung der Aufmerksamkeit sieht er in der Schaffung neuer Werbung in der Kombination von digitalen und analogen Werbe­ mitteln – und anhand der Spuren, die der User im Netz hinterlässt. «Die richtige Botschaft am richti­ gen Ort, zur richtigen Zeit für die richtige Zielgruppe.» Er belegte Marketing & Kommunikation 4/15 9 10 11 12 13 14 15 16 dies mit Beispielen von ZDF und Adidas sowie der überaus erfolg­ reichen Kampagne für den BMW i8 mit einer Google-Glass-Brille. Agenturen unter Beschuss Es folgte ein Roundtable-Ge­ spräch der drei Referenten ge­ meinsam mit Wolfgang Frick, Geschäftsleiter Marketing und Sortimentsmanagement der SPAR Gruppe, moderiert von Patrik Müller, Chefredaktor der «Schweiz am Sonntag». Einige der Statements von Wolfgang Frick waren druckreif, wenn auch nicht sehr schmeichelhaft für die Agenturen: «Man kauft oft von den Agenturen die eigenen Ideen des Unternehmens zurück.» Oder: «Reichweite ist ein weiter Weg, um reich zu werden.» Und der Agenturboss Amir Kassaei schloss mit der Erkenntnis: «Die Agenturen haben in den letzten 30 Jahren an Ansehen als gleich­ berechtigte Partner der Unterneh­ men verloren. Und sie sind selbst daran schuld.» Tina Beuchler: «Jeder Kunde hat die Agentur, die er verdient.» n Marketing & Kommunikation 4/15 17 18 BILD 1: Eine gelungene Plakatkampagne mit fluoreszierendem Licht von Clear Channel Schweiz sorgte vor dem StageOne in Oerlikon für Staunen bei den Gästen. Bild 2: Wolfgang Frick, Geschäftsleiter Marketing und Sortimentsmanagement der SPAR Gruppe, nahm bei der Roundtable-Diskussion kein Blatt vor den Mund und äusserte sich kritisch zu vielen Agenturen. Bild 3: Amir Kassaei, Chef Creative Director bei DDB Worldwide, plädierte in seinem Referat für die stärkere Berücksichtigung von Relevanz statt Reichweite. Bild 4: Tanja Ruppen und Thomas Klotz von der Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH. Bild 5: Das Team der SWA-Geschäftsstelle (von links): Direktionsassistentin Adelaide Culiersi, Direktor Roland Ehrler, Esther Widmer (Finanzen) und Gabriela Gehringer (Mitgliederservices). Bild 6: Der wiedergewählte SWA-Präsident Roger Harlacher eröffnete den Abend und strich in seinem Referat die Bedeutung der Werbe­ botschaft hervor. Bild 7: Andreas Häuptli, Verband Schweizer Medien, Markus Ehrle, APG|SGA und Marc Bohnenblust, B,H Kommunikation AG (von links). Bild 8: SWA-Direktor Roland Ehrler (links) und SWA-Präsident Roger Harlacher mit den Referenten des Abends. Bild 9: Christine Purgly, UBS AG und Thomas Tanner, Raiffeisen Unternehmerzentrum RUZ. Bild 10: Tina Beuchler, Vorsitzende des OWM und Digital & Media Director bei Nestlé Deutschland, präsentierte eine spannende Kampagne für Felix Katzenfutter. Bild 11: Jochen Lenhard, Geschäftsführer Mediaplus Gruppe Deutschland, hob in seinem Referat hervor, dass es entscheidend ist, die Werbebotschaft zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu übermitteln. Bild 12: Andreas Hediger, publisuisse SA, mit Markus Sollinger, Verband der Schweizerischen Gasindustrie (von links). Bild 13: Für Unterhaltung sorgte Roger Wicki mit einer Kabarettnummer über den TV-Spot-Klassiker «Fischer Bettwaren». Bild 14: Mit 333 Gästen konnte das SWA-Jahresmeeting einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Bild 15: Anke Hollnagel, Doetsch Grether AG, und Karin Schwerzmann, Verband Schweizer Kantonalbanken (von links). Bild 16: Karin Heliopoulos, Coop und Peter Bronhofer, Somedia Promo­ tion. Bild 17: Dr. Jan-Henrik Völker Albert, SBB AG und Thomas Schwetje, Coop (von links). Bild 18: Christoph Glauser, ArgYou AG, und Ursula Gamper, SW Schweizer Werbung. Medien 63