DEUTSCHES ÄRZTEBLATT NOTIZ Schilddrüsendiagnostik Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone verabschiedet, die wegen ihrer besonderen Aktualität hier veröffentlicht wird. Stellungnahme der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie „Die Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie kann eine routinemäßige Verwendung der sogenannten direkten Parameter zur Messung des freien Thyroxins und freien Trijodthyronins — u. a. wegen noch ausstehender Standardisierung — als alleinige Basis der in vitro Schilddrüsenfunktionsdiagnostik derzeit nicht empfehlen, speziell nicht als Ersatz der üblichen Messung des Gesamthormongehaltes im Serum zusammen mit einem Parameter für die freien Hormone und unter weitgehender Verwendung des TRH(Thyreotropin-releasing-hormone-)Testes in Zweifelsfällen." Methodische Fortschritte machen es erforderlich, die im Jahre 1978 beschlossenen Empfehlungen für die Schilddrüsendiagnostik (1) zu überarbeiten und der Entwicklung anzupassen. Die Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie plant für Ende 1984 eine Neuauflage dieser Empfehlungen. Darüber hinaus wurde anläßlich der 15. Arbeitstagung der Sektion am 2. und 3. Dezember 1983 in Würzburg eine Stellungnahme zur sogenannten direkten Der Beirat der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie: W. Börner, Würzburg D. Emrich, Göttingen J. Herrmann, Düsseldorf A. von zur Mühlen, Hannover H. Schleusener, Berlin P. C. Scriba (Sprecher), Lübeck (1) Pfannenstiel, P. et al., Methoden und ihr stufenweiser Einsatz bei der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen. Empfehlungen der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Internist. Welt 2 (1979) 99-107 Professor Dr. med. Peter C. Scriba Direktor der Klinik für Innere Medizin der Medizinischen Hochschule Lübeck Ratzeburger Allee 160 2400 Lübeck FÜR SIE GELESEN Linksventrikuläre Funktion und schnelle CK-MBFreisetzung beim akuten Myokardinfarkt Zwischen der Zeit bis zum höchsten Enzympeak und dem Besserungsgrad der Ejektionsfraktion bestand eine negative Korrelation (r = —0,52; P < 0,001). Zur Prüfung der spontanen Koronararterien-Rekanalisation wurden bei 52 Patienten mit transmuralem Myokardinfarkt die Freisetzung von Kreatinkinase-MB sowie die anschließenden RadionuklidVentrikulogramme untersucht. Die Patienten wurden nach der Zeit der Freisetzung der CK-MB in schnell (n=24) und langsam (n=28) unterteilt, wobei Patienten mit langsamer Freisetzung von der Einweisung bis zur Entlassung keine bedeutenden Veränderungen der globalen oder regionalen Ejektionsfraktion aufwiesen; die globale Ejektionsfraktion bei Patienten mit schneller Freisetzung verbesserte sich im Mittel von 0,38 ± 0,09 auf 0,48 ± 0,08 (P < 0,001). Die regionale Ejektionsfraktion der Q-Wellenbereiche besserte sich ebenfalls von im Mittel 0,33 ± 0,11 auf 0,43 ± 0,13 Mit zunehmender Schädigung des linken Ventrikels zeigten die Patienten mit schneller CK-MBFreisetzung höhere Anstiege dieses Enzyms als vergleichbare Patienten mit langsamer Freisetzung (P = 0,03), was auf eine Enzymausspülung schließen läßt. Nach Ansicht der Autoren stimmen diese Daten mit der These überein, daß die spontane Reperfusion, die zu veränderter Enzymfreisetzung und Verbesserung der Ventrikelfunktion führt, nach akutem Myokardinfarkt nicht selten auftritt. Eine spontane Reperfusion könnte jedoch auch durch Lösung von Koronarspasmen oder Öffnung von Kollateralgefäßen auftreten. Dpe (P < 0,001). 802 Ong, L.; Reiser, P., et al.: Left Ventricular Function and Rapid Release of Creatine Kinase MB in Acute Myocardial Infarction, The New England Journal of Medicine 309 (1983) 1-6, Dr. John Morrison, North Shore University Hospital, Manhasset, NY 11030, U.S.A. (74) Heft 11 vom 16. März 1984 81. Jahrgang Ausgabe A AFP-Bestimmungen zur Früherkennung von Leberzellkarzinomen Bei den Eingeborenen Alaskas wird eine hohe Rate an primärem hepatozellulärem Karzinom gefunden (7,6 pro 100 000). In der Regel beträgt die Lebenserwartung nach Diagnosestellung noch drei Monate. Screeninguntersuchungen auf alpha-Fetoprotein (AFP) ergaben, daß erhöhte Serumspiegel offensichtlich bei entsprechend disponierten Patienten (HBs-Ag-positiv) bis zu zwei Jahre vor klinischer Mainifestation eines Leberzellkrebses gefunden werden können. Bei entsprechenden Risikofaktoren bzw. familiärer Belastung werden AFP-Bestimmungen in 6monatigem Intervall empfohlen. Heyward, W. L., Lanier, A. P., Bender, T. R., McMahon, B. J., Kilkenny, S., Paprocki, T. R., Kline, K. T., Silimperi, D. R., Maynard, J. E.: Early Detection of Primary Hepatocellular Carcinoma by Screening for Alpha-Fetoprotein in Highrisk Families, A Case-report, Lancet II (1983) 1161-1162, Arctic Investigations Laboratory, Center for Infectious Diseases, Centers for Disease Control, Anchorage, Alaska 99501