Ernährungsberatung Kilchberg: T 044 716 77 11 / Horgen: T 044 728 13 92 [email protected] / [email protected] www.see-spital.ch Diabetes und Arteriosklerose Was bedeutet Diabetes bzw. Zuckerkrankheit? Nicht jeder Diabetes ist gleich. Es existieren verschiedene Formen, aber die zwei Bekanntesten sind der Typ I und der Typ II Diabetes. Ab einem Nüchternblutzucker von > 6 mmol/l wird von Diabetes gesprochen. Typ I • Erkrankung kann in jedem Alter auftreten • Grund: Körper kann kein Insulin mehr produzieren • Behandlung: Insulin spritzen ist zwingend nötig, kombiniert mit einer kohlenhydratangepassten Ernährung Typ II • Früher auch „Altersdiabetes“ genannt, aber heute sind vermehrt auch Junge betroffen Übergewichtsproblematik • Grund: Der Körper produziert noch Insulin, die Wirksamkeit ist aber nicht mehr ausreichend (Insulinresistenz) • Zur Insulinresistenz kommt es durch starkes Übergewicht (Adipositas), „ungesunden Lebensstil“, wenig Bewegung sowie eine unausgewogene Ernährung. Aufgrund des hohen Körpergewichts muss mehr Insulin produziert werden = Risiko: erhöhte Insulinresistenz • Behandlung: Basis ist die Ernährungsumstellung und Bewegungssteigerung. Je nach Verlauf müssen zusätzlich Medikamente eingenommen werden. G:\Data\Tag der offenen Türe\Juni 2013\ausgearbeitete Themen\Diabetes Arteriosklerose Impotenz\Diabetes und Arteriosklerose_A4 Broschüre_TdoT.doc Mai 2013 / NL Was ist Insulin? Insulin ist ein Hormon, welches von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) unseres Körpers produziert wird. Es ist das einzige blutzuckersenkende Hormon. Das Wirkprinzip von Insulin ist folgendes: 1. Zucker kommt über unser Essen in den Darm und dann in das Blut Blutzucker ⇑ 2. Das Pankreas „misst“ die Menge an Zucker und gibt dementsprechend Insulin in das Blut ab 3. Das Insulin ermöglicht den Zellen den Zucker aufzunehmen (SchlüsselSchloss-Prinzip) Blutzucker ⇓ 4. Wenn zu wenig Insulin vorhanden ist Blutzucker ⇑ Diabetes Was bedeutet Arteriosklerose? Arteriosklerose, auch Arterienverkalkung genannt, ist die Ablagerung von verschiedenen Substanzen an den Gefässwänden unserer Blutbahnen bzw. Arterien. Diese Ablagerungen können mit der Zeit dazu führen, dass Gefässe verengt oder sogar verschlossen werden! Ablagerung an einer Gefässwand Wie hängen Diabetes und Arteriosklerose zusammen? Durch langfristig hohen Blutzucker werden die Gefässwände geschädigt Elastizität ⇓ Verletzungsgefahr Gefässe ⇑ Risiko Arterienverkalkung ⇑ Verkalkung führt zur Verengung der Gefässe Blutfluss ⇓ In den kleineren Blutgefässen (z. B. im Penis) ist das Risiko der Verengung und Verstopfung am grössten. Dies führt zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff im betroffenen Organ. Im Falle des männlichen Geschlechtsorgans kann dies zu Erektionsstörungen bzw. Impotenz führen. Auch andere Organe mit grossen Gefässen, wie Herz, Gehirn oder Niere, können von solchen Verengungen und Verstopfungen betroffen sein! Folge: Herzinfarkt, Hirnschlag oder Nierenversagen Seite 2/3 Wie kann ich verhindern, dass der Blutzucker langfristig erhöht ist? Sobald ein Diabetes festgestellt wurde, kann man mit Hilfe von verschiedenen Massnahmen und je nach Fortschritt der Krankheit und Typ des Diabetes, gegensteuern. • Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung wird angestrebt mit dem Schwerpunkt auf den Kohlenhydratlieferanten, wie Zucker, Brot, Teigwaren, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, etc. • Bewegung: Hilft den Blutzucker auch ohne Insulin zu senken. • Gewichtsabnahme: Übergewichtige Diabetiker können mit Hilfe einer Gewichtsabnahme ihre Blutzuckerwerte stark verbessern. • Blutzucker messen: Regelmässiges Messen des Blutzuckers hilft diesen unter Kontrolle zu halten. Bei erhöhtem Blutzucker helfen Bewegung oder die vom Arzt verschriebenen Medikamente. • Medikamente: Bei Typ I Diabetikern ist die Insulintherapie zwingend erforderlich. Bei Typ II Diabetikern muss individuell entschieden werden ob und welche Medikamente eingesetzt werden sollen. Welche wichtigen Punkte müssen in Bezug auf die Ernährung und Diabetes beachtet werden? 1. Bei einer Gewichtsreduktion ist folgendes zu beachten: a. Fettmenge reduzieren, durch Bevorzugung von fettärmeren Produkten. b. Viel Gemüse essen. Früchte müssen speziell betrachtet werden, da sie zu den Kohlenhydratlieferanten gehören. 2. Einnahme der Zuckermenge ⇓ 3. Menge und Qualität der Kohlenhydratlieferanten beachten Vollkornprodukte bevorzugen 4. Verteilung der Kohlenhydratlieferanten über den Tag es ist wichtig, dass regelmässig Kohlenhydrate gegessen werden, am Besten zu jeder Hauptmahlzeit 5. „Blutzucker-Bremsen“ sind: a. Nahrungsfasern aus Gemüse und Vollkornprodukten b. Eiweiss aus z.B. Fleisch, Eiern oder Milchprodukten c. Fette (Achtung: energiereichster Nährstoff!) Sie verzögern einen schnellen und starken Blutzuckeranstieg. Die Ernährungsberatung bietet Ihnen bei der Umsetzung und bei Fragen professionelle Unterstützung an. Seite 3/3