9. Jahrgang Ausgabe Nr. 22 Mittwoch, 27. Mai 2015 j Burgdorf «D’REGION» Seite 3 Zentrum Schlossmatt Umgang mit körperlichen Veränderungen im Alter Der Vortrag «Angstfrei ins (hohe) Alter» stiess nicht nur bei Senioren auf grosses Interesse Im Saal des Zentrums Schlossmatt stand die Pflegedienstleiterin Lucia Schenk einem interessierten Publikum gegenüber, als sie den ersten Referenten des Abends, Doktor Younes Azizi, vorstellte. Der Arzt für innere Medizin und Psychiatrie sprach über Besonderheiten des Alters, wobei er betonte, dass die gesundheitlichen Unterschiede gross seien. Über kurz oder lang betreffe das Alter jedoch den ganzen Körper und sämtliche Organe. Zusätzliche Belas­tungen wie eine Häufung von schwierigen Lebensereignissen, Verlust durch Tod und Einsamkeit verstärken die Last eines alternden Menschen. Mit zunehmendem Alter verlieren die Augen die Fähigkeit, sich an kurze Entfernungen anzupassen. Das Gehör lässt nach und mit den Jah- Physiotherapeutin Christine Frey zeigte einfache Übungen für ältere Leute. ren nimmt die Zahl der Gehirnzellen ab. Erkrankungen wie Alzheimer oder Gehirns können den Rückgang der ger funktionstüchtig und die Muskueine mangelhafte Durchblutung des geistigen Leistungsfähigkeit verstär- latur im unteren Becken verliert an ken. Der Abbauprozess der Knochen Kraft. Der Hormonhaushalt verändert geht schneller als der Aufbau, und sich und die Abwehrkräfte nehmen darum sind Knochenbrüche im Alter ab. All diese Veränderungen machen häufiger. Die mechanische Abnutzung den Menschen die Endlichkeit des am Knorpel infolge jahrelanger Über- Daseins bewusst, können sich negativ lastung führt häufig zu Bewegungsein- auf die Psyche auswirken und Ängste schränkungen. Als Folge davon kön- auslösen. nen Schmerzen in Wirbeln, Knien und Die Physiotherapeutin und GerontoHüften die Menschen plagen. Die login Christine Frey zeigte sich überAbnahme der Elastizität des Binde- zeugt, dass diese körperlichen Verändegewebes kann den Blutfluss behin- rungen auch eine Chance seien. Neben dern. Der Aufbau von Muskulatur wird einer gesunden Ernährung, Training verlangsamt, dafür die Fettablagerung der Muskulatur am ganzen Körper, Dr. Younes Azizi. begünstigt. Auch die Nieren sind weni- Gehirntraining, regelmässigen Kontrolj Spitex Burgdorf-Oberburg Pflegefachmann und Clown Marcel Briand, überzeugte anhand verschiedener Geschichten davon, dass mit Humor alles leichter fällt. Peinliche, unangenehme und belastende Situationen bekommen eine positive Wendung, wenn man ihnen die Schwere mit Humor nehmen kann. Er schloss mit der Erklärung des Nachschlagewerkes Duden: «Humor bedeutet die Gabe eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt, den Schwierigkeiten und Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit zu begegnen, sie nicht so tragisch zu nehmen und über sie und sich lachen zu können.» Das Zentrum Schlossmatt in Burgdorf bietet verschiedene Vorträge zum Thema «Angstfrei ins (hohe) Alter» an. Am 25. August 2015 und am 26. Bilder: Helen Käser November 2015 werden weitere Veranstaltungen zu diesem umfassenden len beim Hausarzt und angemessener Thema stattfinden. Helen Käser Bewegung könne der alternde Mensch sich neue Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung schaffen, sei es in Kursen verschiedener Seniorenorganisationen oder bei der Rheumaliga. Ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung über 50 Jahren leide an Rheuma. Es sei jedoch wichtig, diese Schmerzen nicht nur mit Medikamenten und körperlicher Passivität zu unterdrücken, sondern mit Bewegung und / oder Physio­therapie zu behandeln. Die angewandten Therapien zeigten Besserung und wirkten sich positiv auf die Stabilität der Gelenke aus. Der dritte Referent, der Marcel Briand. j Altstadt Spitex Burgdorf-Oberburg – ein Erfolgsmodell Märitstadt Burgdorf Hauptversammlung der Spitex Burgdorf-Oberburg im Restaurant-Pizzeria Bernerhof mit erweitertem Angebot Einmal mehr schreibt die Spitex Burgdorf-Oberburg Erfolgsgeschichte, trotz «dunkler Wolken» über dem Polithimmel und Sparmassnahmen bei Bund und Kanton. Rückwirkend auf Januar 2014 wurde der Verein neu strukturiert, und alle Tätigkeiten, welche nicht die Kerndienste Pflege betreffen, in die Spitex GmbH ausgegliedert. «Mit dieser Umstrukturierung haben wir den Grundstein für eine zukunftsorientierte Organisationsform gelegt, mit der wir die Herausforderungen der nächsten Jahre meistern können und auf Veränderungen vorbereitet sind», erläutert Präsident Markus Grimm in seinem Jahresbericht. Im Zuge dieser Veränderungen wurde auch das Personalreglement aktualisiert und wo nötig angepasst. Die Spezialdienste sind neu in die beiden bisherigen Teams (Nord und Süd) integriert. «Diese Umorganisation hat zum Ziel, dass spezialisiertes Fachwissen wie Wundmanagement, Inkontinenzberatung etc. innerhalb der Teams vorhanden ist. Die zunehmende Komplexität der Pflegesituationen hat dies erfordert», erklärt Markus Grimm weiter. Garanten des Erfolgs des Vereins sind nach wie vor Kompetenz, Innovation, Zuverlässigkeit und menschliches Einfühlungsvermögen. «Diese Attribute sind bei unseren Mitarbeitenden in hohem Masse vorhanden und werden auch tagtäglich gelebt», zeigt sich Grimm über den Einsatz der SpitexMitarbeitenden erfreut. Leistungsnachweis 70 Frauen und Männer (etwa 20 Freiwillige in der palliativen Begleitung) absolvierten 63 224 Hausbesuche, und benötigten total 7963 Stunden alleine für die Fahrzeit zu den Klienten. Von links: Markus Grimm, Silvia Brönnimann, Erika Wüthrich Rösch und Pius Müller. Bild: Fritz Steiner Fast 700 Besuche registrierte die Spitex im Spitex-Zentrum am Farbweg 24 und betreute mehr als 500 Klienten aller Altersgruppen. «Knapp 40 000 geleistete Pflegestunden zeigen deutlich, dass wir als öffentliche Spitex den politischen Grundsatz – ambulant vor stationär – umfassend umsetzen», zieht Geschäftsleiterin Erika Wüthrich Rösch eine erfreuliche Bilanz. Ein überarbeitetes Arbeitszeitmodell gewährleistet, dass die Mitarbeitenden, die in ihrem Alltag sowohl physischen als auch psychischen Belastungen ausgesetzt und in unregelmässigen Arbeitszeiten mit Abend- und Wochenendeinsätzen gefordert sind, dennoch gesundheitliche Balance finden können. Persönliche Familienwünsche und Spitex-Arbeit wird so weit als möglich in Einklang gebracht, hält Erika Wüthrich Rösch fest. Die bis anhin vakante Stelle der Verantwortlichen für den Fachbereich Pflege ist mit der einstimmigen Wahl von Silvia Brönnimann neu besetzt. Silvia Brönnimann, Leiterin Bildung und Stv. Pflege im Regionalspital Emmental Burgdorf, freute sich auf die Zusammenarbeit, die bereits bestehe, da die Spitex «Zubringer und Abnehmer» im Bereich Pflege für das Spital sei, wie sie es humorvoll ausdrückte. «Weiterbildung ist ein wichtiger Qualitätspfeiler in jeder Institution», berichtet Pius Müller, Verantwortlicher für Aus- und Weiterbildung. Zum erfolgreichen Bildungsabschluss durfte er Kathrin Schefer, Manuel Herren, Doris Hodel und Silvia Morgenthaler gratulieren. Sylvia Mosimann Die Marktbesucher dürfen sich auf saftige Steaks und verführerische Glace freuen. Das vielfältige Warensortiment der Burgdorfer Märkte von Donnerstag und Samstag wird mit neuen attraktiven Angeboten bereichert. Am Donnerstagsmarkt bietet Pascal Emmenegger künftig eine breite Produktpalette von Fleischwaren an. Der sympathische Inhaber der «Seisler Metzg» in Plaffeien verwöhnt neu die Marktbesucherinnen und -besucher mit Frischfleisch, mit hausgemachten geräucherten Wurstwaren und – pünktlich zum Start der Grillsaison – mit zahlreichen «gluschtigen» Grillspezialitäten. Wer auf der Suche nach einem saftigen «Black Angus Beef» aus artgerechter Muttertierhaltung oder weiteren regionalen Spezialitäten ist, wird in der Schmiedengasse der Burgdorfer Altstadt fündig. Gemüse, Fisch, Käse, Früchte, Holzofenbrot, Blumen und weitere Produkte – alles frisch, saisonal und von bester Qualität – runden das Angebot des Donnerstagsmarkts ab, der jeweils von 8.00 bis 12.00 Uhr stattfindet. Bild: zvg Am Samstagmarkt von 8.00 bis 12.30 Uhr bieten neu Beatrice und Martin Fankhauser Glace an, welche sie auf natürliche Weise, ohne chemische Zusatzstoffe, auf ihrem Bauernhof in Zollbrück produzieren. Die leckeren Eisprodukte in 100 -ml- oder 500 -mlBechern finden im Sommer sicherlich reissenden Absatz. Wer lässt sich schon bei heissen Temperaturen ein kühles Eis entgehen? Hergestellt wird die Glace aus Kuh- oder Schafmilch; somit dürfen auch Allergiker der Versuchung bedenkenlos nachgeben. «Fankhuser’s Glace-Stübli» bietet rund ein Dutzend verschiedene Eissorten zur Auswahl an – von feiner Waldbeere über leckere Haselnuss bis zu fruchtiger Erdbeere. Übrigens finden am Samstagsmarkt von 10.00 bis 12.30 Uhr jeweils die sogenannten Apérokonzerte statt, ein musikalischer Geheimtipp für Jung und Alt, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Eines ist sicher: Der Besuch der Burgdorfer Märkte lohnt sich! mhl