Klonierung, Sequenzierung und Charakterisierung eines neuen

Werbung
Aus dem Institut für Virologie
der Universität zu Köln
Direktor: Universitätsprofessor Dr. rer. nat. Dr. h. c. H. Pfister
Klonierung, Sequenzierung und Charakterisierung eines neuen
kutanen Humanen Papillomvirus
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Marko Werner
aus Zeitz
promoviert am 10. Juni 2015
Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, 2015
Dekan:
Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h. c. Th. Krieg
1. Berichterstatterin:
Frau Professor Dr. med. U. Wieland
2. Berichterstatterin:
Frau Professor Dr. rer. nat. D. Mörsdorf
Erklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Dissertationsschrift ohne unzulässige Hilfe
Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe;
die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche
kenntlich gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des
Manuskriptes habe ich Unterstützungsleistungen von folgenden Personen erhalten:
Frau Prof. Dr. med. U. Wieland, Frau Dr. rer. nat. S. Silling und den medizinischtechnischen Assistentinnen Frau Monika Junk und Frau Nabila Ristow.
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht
beteiligt. Insbesondere habe ich nicht die Hilfe einer Promotionsberaterin/eines
Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar
noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit
dem Inhalt der vorgelegten Dissertationsschrift stehen.
Die Dissertationsschrift wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in
gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
Köln, den 16.12.2014
Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Experimente sind von mir mit Unterstützung von
Frau Prof. Dr. med. U. Wieland, Frau Dr. rer. nat. S. Silling und den medizinischtechnischen Assistentinnen Frau Monika Junk und Frau Nabila Ristow durchgeführt
worden.
Danksagung
Frau Prof. Dr. med. U. Wieland danke ich für die Überlassung des Arbeitsthemas sowie
für ihre ständige Unterstützung während des gesamten Zeitraumes, über den sich
diese Arbeit erstreckt hat.
Frau Dr. rer. nat. Steffi Silling danke ich für die engagierte Betreuung während des
gesamten Zeitraumes, insbesondere bei der Einarbeitung in die Arbeitsmethoden
sowie bei der Auswertung der Ergebnisse.
Bei Frau Monika Junk (MTA) und Frau Nabila Ristow möchte ich mich ebenfalls für die
geduldige Unterstützung und die Einweisung in verschiedene Arbeitstechniken
bedanken.
Herrn Prof. Dr. med. A. Kreuter und seinen Mitarbeitern, sowie der Patientin danke ich
für die zur Verfügung gestellten Proben.
Denen gewidmet, die mich begleiten
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Seite
1. Einleitung
1.1. Aufbau, Einteilung und Phylogenese humaner Papillomviren
1
1.2. Klinik Humaner Papillomvirus-Infektionen
4
1.3. HPV-induzierte Warzen bei Immunsupprimierten
8
1.4. Krankengeschichte einer Patientin mit generalisierter Verrucosis
10
1.5. Zielsetzung der Arbeit
12
2. Material
2.1. Geräte
13
2.2. Laborbedarf
13
2.3. Reagenzien und Medien
14
2.4. Enzyme und Reagenziensysteme
14
2.5. Primer
15
2.6. Puffer und Lösungen
16
2.7. Software
17
2.8. Patientenproben
17
.
3. Methoden
3.1. DNA-Extraktion aus Hautwarzen-Biopsien
18
3.2. Rolling Circle Amplification (RCA)
18
3.2.1. Prinzip der RCA
18
3.2.2. RCA-Ansatz
18
3.3. Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
19
3.3.1. Prinzip der PCR
19
3.3.2. PCR-Ansätze
21
3.3.2.1. Ansatz für 1 kb-Fragmente (für Sequenzanalysen)
21
3.3.2.2. Ansatz für 3 kb-Fragmente (für Klonierungsansätze)
21
3.3.3. PCR-Thermoprofile
22
3.3.4. PCR-Produkt-Detektion (Agarose-Gelelektrophorese)
23
3.4. Sequenzierung
23
3.5. Klonierung
24
3.5.1. Ligation
24
3.5.2. Transformation
24
3.6. Isolierung von Plasmid-DNA
24
3.7. Restriktionsanalysen
25
4. Ergebnisse
4.1. HPV-Typisierung
26
4.2. Rolling Circle Amplification
27
4.3. Bestimmung der HPVXS2-Sequenz
29
4.4. Klonierung des HPVXS2-Genoms
36
4.5. HPVXS2 Genomanalyse
38
4.5.1. Open Reading Frames (ORFs)
38
4.5.2. Nicht kodierende Region (NCR) von HPVXS2
40
4.5.3. Phylogenetische Analyse
41
4.5.4. L1-Aminosäure Alignment
42
5. Diskussion
44
6. Zusammenfassung
48
7. Literaturverzeichnis
50
8. Vorabveröffentlichung von Ergebnissen
61
9. Lebenslauf
62
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
AIN
anale intraepitheliale Neoplasie
AS
Aminosäure
bp
Basenpaare
bzw.
beziehungsweise
CIN
cervicale intraepitheliale Neoplasie
CIS
Carcinoma in situ
CLL
chronische lymphatische Leukämie
dNTP
Desoxynukleosidtriphosphat(e)
dATP
Desoxyadenosintriphoshat
dCTP
Desoxycytidintriphoshat
dGTP
Desoxyguanosintriphoshat
dTTP
Desoxythymidintriphoshat
d.h.
das heißt
DMSO
Dimethylsulfoxid
DNA
Desoxyribonukleinsäure
E. coli
Escherichia coli
EDTA
Ethylendiamintetraacetat
EV
Epidermodysplasia verrruciformis
fw
forward (vorwärts)
HCl
Salzsäure
HIV
Humanes Immundefizienz Virus
HPV
Humanes Papillomvirus
HR
Hochrisiko (high risk)
IN
intraepitheliale Neoplasie
kb
Kilobasen
KCl
Kaliumchlorid
kD
Kilodalton
L
Liter
LCR
Long control region
LB
Luria-Bertani-Medium
LR
Niedrigrisiko (low risk)
μl
Mikroliter
µg
Mikrogramm
M
Mol
m
milli
ml
Milliliter
MgCl2
Magnesiumchlorid
MSM
Männer, die Sex mit Männern haben
NCBI
National Center for Biotechnology Information
NCR
nicht-kodierende Region
ng
Nanogramm
ORF
Open reading frame (offener Leserahmen)
OTRs
Organtransplantat-Empfänger
PCR
Polymerase-Kettenreaktion
PEK
Plattenepithelkarzinom
PIN
penile intraepitheliale Neoplasie
pRB
Retinoblastoma-Protein
PV
Papillomviren
RCA
Rolling Circle Amplifikation
rev
reverse (rückwärts)
RNA
Ribonukleinsäure
s.o.
siehe oben
Tab.
Tabelle
TE
Tris-EDTA-Puffer
Tris
Tris-hydroxymethyl-aminomethan
u.a.
unter anderem
UA
Unterarm
UpM
Umdrehungen pro Minute
URR
Upstream regulatory region
VAIN
vaginale intraepitheliale Neoplasie
VIN
vulväre intraepitheliale Neoplasie
Z.n.
Zustand nach
z.B.
zum Beispiel
Einleitung
1. Einleitung
1.1. Aufbau, Einteilung und Phylogenese humaner Papillomviren
Papillomviren (PV) bilden die Familie der Papillomaviridae. Es sind kleine, unbehüllte
Viren, welche einen Durchmesser von ungefähr 55-60 nm besitzen. Ihr Genom besteht
aus
ringförmig
geschlossener,
doppelsträngiger
DNA
von
zirka
7000-8000
Basenpaaren (bp). Die virale Nukleinsäure liegt in einem ikosaedrischen Kapsid
verpackt vor (Wieland & Pfister, 2009; IARC, 2011). Gegenwärtig sind 199 komplett
klassifizierte Humane Papillomvirus (HPV)-Genotypen und eine Vielzahl an partiellen
HPV-DNA-Sequenzen bekannt, die wahrscheinlich noch nicht klassifizierte HPV-Typen
darstellen (de Villiers, 2013; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Taxonomy/ > Viruses >
Papillomaviridae, http://ki.se/en/labmed/international-hpv-reference-center).
Die einzelnen HPV-Typen unterscheiden sich definitionsgemäß in über 10% ihrer L1Gen-Sequenz (de Villiers et al., 2004; Bernard, 2013). Das Genom von Humanen
Papillomviren kann in eine kodierende und eine nicht-kodierende Region eingeteilt
werden. Der kodierende Abschnitt setzt sich aus den frühen („early“, E) sowie den
späten („late“, L) Genen zusammen. Die frühe Region kodiert für die Proteine E1, E2,
E4, E5, E6 und E7 (Doorbar, 2005). E1, E2 und E4 sind für die Replikation der viralen
DNA, für die Transkription der viralen Gene und für die Virusfreisetzung notwendig
(Wieland & Pfister, 2009). Die viralen Onkoproteine E6 und E7 inaktivieren
Tumorsuppressor-Proteine wie p53 (E6) und pRB (Retinoblastoma-Protein; E7). Das
Onkoprotein E5 fehlt bei manchen kutanen HPV-Typen (Tab. 1). Die späte Region
kodiert für die Kapsidproteine L1 (Hauptkapsidprotein) und L2 (Nebenkapsidprotein)
(Doorbar,
2005).
Die
Funktionen
der
HPV-Genprodukte sind
in Tabelle
1
zusammengefasst. Der nicht-kodierende Abschnitt (NCR), auch LCR (long control
region) oder URR (upstream regulatory region) genannt, ist wichtig für die Regulation
der Expression aller HPV-Gene, da dieser Bereich u.a. Promotoren und Bindestellen
für Transkriptionsfaktoren enthält (Lazarczyk et al., 2009).
1
Einleitung
Genprodukt
Funktion
E1
Initiation der Replikation der viralen DNA, Helikase-Aktivität
E2
Regulation der Transkription, Unterstützung der viralen DNAReplikation, Enkapsidation der viralen DNA in neue Virionen
E4
Kollaps des Zytokeratin-Netzwerkes (Virusfreisetzung)
E5
Onkoprotein, membranständig, schwach transformierend, aktiviert
Wachstumsfaktor-Rezeptoren wie EGFR, stimuliert die zelluläre
DNA-Synthese; das E5-Gen fehlt bei EV-assoziierten HPV-Typen
(HPV Spezies B1)
E6
Onkoprotein, immortalisiert Keratinozyten in Kooperation mit E7, u.a.
p53-Bindung und -Degradierung
E7
Onkoprotein, immortalisiert Keratinozyten in Kooperation mit E6, u.a.
pRB-Inaktivierung, transkriptioneller Transaktivator
L1
Hauptkapsid-Protein, 80% der gesamten viralen Proteinmasse,
55 kD, trägt die immundominanten neutralisierenden Epitope
L2
Nebenkapsidprotein (Interaktion mit L1), 70 kD, Erhöhung der
Infektiosität der Viruspartikel durch Unterstützung des Einbaus der
viralen DNA in das Kapsid; trägt auch neutralisierende Epitope
Tab. 1: HPV-Genprodukte (nach Wieland & Pfister, 2003; Bergvall et al., 2013;
Doorbar, 2013; McBride, 2013; Buck et al., 2013; Roman & Munger, 2013; DiMaio &
Petti, 2013; Vande & Klingelhutz, 2013; Wang & Roden, 2013).
Die
verschiedenen
Gewebetropismus
HPV-Typen
unterscheiden
(schleimhautassoziierte
und
sich
kutane
voneinander
in
ihrem
HPV-Typen),
in
ihrem
onkogenen Potenzial und in der klinischen Manifestation (de Villiers et al., 2004).
Phylogenetisch werden die bisher bekannten HPV-Typen in fünf verschiedene Genera
(Alpha, Beta, Gamma, Mu und Nu) eingeteilt (Bernard, 2013). Alpha-HPV rufen
vorwiegend genitale/schleimhautassoziierte Läsionen hervor. Alpha-HPV werden
gemäß ihrem onkogenem Potenzial in Niedrigrisiko (LR)-Typen und Hochrisiko (HR)HPV-Typen unterteilt. HR-Typen, wie z.B. HPV16 und HPV18 werden in anogenitalen
Karzinomen gefunden, LR-Typen (u.a. HPV6, 11) hingegen in gutartigen Läsionen
(Warzen) oder in niedrig-gradigen (Grad 1, low-grade) anogenitalen intraepithelialen
Dysplasien (Muñoz et al., 2003). Die anderen Genera umfassen kutane HPV-Typen
(Wieland & Pfister, 2006). HPVs des Genus Beta sind mit Läsionen von Patienten mit
2
Einleitung
der seltenen Genodermatose Epidermodysplasia verrruciformis (EV) assoziiert
(Cardoso & Calonje, 2011), man findet sie aber auch regelmäßig auf gesunder Haut
(Rübben,
2011).
Die
Rolle
von
Beta-HPVs
bei
der
Entstehung
kutaner
Plattenepithelkarzinome (PEK) bei Nicht-EV Patienten ist Gegenstand aktueller
Forschung (Arron et al., 2011; Neale et al., 2013; Ding et al., 2014; Wieland et al.,
2014). Gamma-, Mu- und Nu-HPVs sind in verschiedenen Formen von Hautwarzen zu
finden (Wieland & Pfister, 2006; Rübben, 2011). Der phylogenetische Baum der
humanen und einiger animaler Papillomviren ist in Abbildung 1 zu sehen.
Abb. 1: Phylogenetische Einteilung von 170 humanen und einzelnen animalen (rosa
markiert) Papillomviren (L1-Gen) (Stammbaum aus de Villiers, 2013). HPV finden sich
in den Genera Alpha, Beta, Gamma, Mu und Nu.
3
Einleitung
1.2. Klinik Humaner Papillomvirus-Infektionen
In Abhängigkeit vom vorliegenden Typ können HPV benigne oder maligne Tumoren
der Haut oder der Schleimhäute hervorrufen (Wieland & Pfister 2006; Wieland &
Pfister, 2009; IARC, 2011). Zu den benignen, kutanen HPV-Läsionen werden
verschiedene Formen von Warzen gezählt. Die häufigsten sind dabei Verrucae
plantares (Plantarwarzen), Verrucae vulgares (Vulgärwarzen) und Verrucae planae
juveniles. Plantarwarzen machen 30% aller Warzen aus. Der Prävalenzgipfel liegt im
jungen Erwachsenenalter. Die meisten Verrucae plantares tragen HPV1, seltener auch
HPV4 (Cardoso & Calonje, 2011). Verrucae planae juveniles kommen überwiegend
multipel im Gesicht vor und enthalten vor allem HPV3 und HPV10. Betroffen sind vor
allem Jugendliche und junge Erwachsene. Die Warzen können auch an den
Handrücken auftreten und werden dort als Intermediärwarzen bezeichnet (Rübben,
2011).
Vulgärwarzen
haben
eine
hohe
Inzidenz
in
jüngeren
Altersgruppen
der
Normalbevölkerung. Am häufigsten sind sie bei Kindern. Schätzungen gehen von einer
Prävalenz von 3,5% bei Erwachsenen bis zu 33% bei Schulkindern aus. Am häufigsten
kommen sie an den Händen vor, vorzugsweise an den Fingern (Cardoso & Calonje,
2011). Metzgerwarzen stellen eine Sonderform der Vulgärwarzen dar. Sie werden
durch
HPV7
verursacht
und
finden
sich
an
den
Händen
von
Metzgern,
Fleischfabrikarbeitern und Fischhändlern. Die Inkubationszeit für Hautwarzen beträgt 3
bis 4 Monate. Die meisten Hautwarzen persistieren für einige Monate und heilen bei
Immunkompetenten in der Regel innerhalb von zwei Jahren spontan ab, sie können
aber auch wesentlich länger vorhanden sein (Wieland & Pfister, 2006; Wieland &
Pfister, 2009; Rübben, 2011). Tabelle 2 gibt einen Überblick über die in Warzen
gefundenen HPV-Typen.
HPV-Typen in Warzen
Klinische Manifestation
HPV-Typen (häufige Typen sind fett gedruckt)
Vulgärwarzen (Verrucae vulgares)
1, 2, 4, 26, 27, 28, 29, 41, 57, 75-78, 117
Tiefe Plantarwarzen (Myrmezien)
1, 2, 4, 63
Mosaikwarzen (plantar)
2, 4, 27, 57
Einschlußwarzen der Fußsohle
60, 63, 65
Verrucae planae juveniles
3, 10, 28, 29, 41, 49
4
Einleitung
Metzgerwarzen
7
Pigmentierte Warzen
4, 60, 65
Hautwarzen von Transplantierten/
Immunsupprimierten
1-6, 8, 10, 12, 15-17, 25, 27-29, 41, 49,
57, 75-78, 117, 128-134
Tab. 2: Klinische Manifestation und HPV-Typen in Warzen (nach Kruger-Corcoran et
al., 2010; Rübben, 2011 und nach dem Leistungsverzeichnis des Instituts für Virologie
der Uniklinik Köln unter http://virologie.uk-koeln.de/diagnostik).
Bei den genitalen HPV kann man LR-HPV von HR-HPV unterscheiden, abhängig von
ihrem
onkogenen
Potential.
LR-Typen
kommen
vor
allem
in
Kondylomen
(Genitalwarzen, Feigwarzen, spitze Kondylome, Condylomata acuminata) vor (Stanley,
2010). Im Anogenitalbereich sind Kondylome die häufigsten gutartigen Tumore. Sie
kommen überwiegend bei sexuell aktiven Personen vor. Die Inkubationszeit beträgt
etwa drei Monate (Wieland & Pfister, 2006). Kondylome enthalten in über 90% HPV6
und HPV11 (Daniel & Murrell, 2013). Bei Männern sind Kondylome gewöhnlich an der
Glans penis und am Penisschaft lokalisiert. Sie sind bei unbeschnittenen Männern
häufiger als bei Beschnittenen. Bei Frauen findet man Kondylome überwiegend am
externen Genitale, wobei Läsionen auch an der Zervix gefunden werden (Cardoso &
Calonje, 2011).
HR-HPV (u.a. 16, 18, 31, 33, 35, 45, 56, 58) sind für anogenitale Karzinome und
intraepitheliale Neoplasien, vor allem des Gebärmutterhalses verantwortlich (Stanley,
2010). HPV-induzierte anogenitale Karzinome entstehen aus Vorläuferläsionen, den
intraepithelialen Neoplasien (IN). Histologisch werden die IN in drei Grade eingeteilt,
abhängig von der Ausbreitung der dysplastischen Zellen im Epithelverbund (Fenger &
Nielsen, 1981). IN1 werden als gering-gradige (low-grade) Dysplasien, IN2 und IN3 als
hochgradige (high-grade) Dysplasien bezeichnet (Fenger & Nielsen, 1981; Solomon et
al., 2002).
Das Zervixkarzinom ist das häufigste HPV-induzierte Karzinom und der zweithäufigste
maligne Tumor bei Frauen weltweit (Clark et al., 2004). An der Cervix uteri induzieren
HR- und LR-HPV zunächst milde Dysplasien, die jedoch im Fall der HR-HPV eine
Progression zum Karzinom nehmen können (Schiffman et al., 2007; Wieland & Pfister,
2009). HIV-positive Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), haben ein hohes
Risiko für ein HPV-bedingtes Analkarzinom. Mehr als 90% der HIV-positiven Männer
haben Infektionen mit oftmals multiplen HPV-Typen im Analbereich. Bei ungefähr
einem Drittel findet man hochgradige anale intraepitheliale Neoplasien (AIN) (Clark et
5
Einleitung
al., 2004; Kreuter et al., 2010). In Karzinomvorstufen von Penis (PIN), Vulva (VIN) und
Vagina (VAIN) lässt sich oft HR-HPV-DNA nachweisen, aber nicht mit solcher
Regelmäßigkeit wie bei zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) oder analen
intraepithelialen Neoplasien. Larynxpapillome und die fokale epitheliale Hyperplasie
Heck sind die wichtigsten HPV-bedingten gutartigen Tumore im Kopf-Hals Bereich
(Wieland & Pfister, 2009). HR-HPV, insbesondere HPV16, findet man auch regelmäßig
in malignen Tumoren des Kopf-Hals Bereichs, wie z.B. in Tonsillen- oder
Zungenwurzelkarzinomen (Panwar et al., 2014).
Bei immungesunden Personen sind anogenitale Infektionen mit HPV meistens
transient. Nur ein kleiner Prozentsatz der Infizierten entwickelt ein Karzinom, dem eine
mehrjährige persistierende Infektion mit einem Hochrisiko HPV-Typ vorausgeht (Clark
et al., 2004; Schiffman et al., 2007). Immunsupprimierte Menschen wie HIV-Infizierte
oder Organtransplantierte (OTRs) haben höhere Raten persistierender HPVInfektionen und somit auch ein wesentlich höheres Risiko für HPV-bedingte
Karzinome. Dies gilt für alle HPV-assoziierten anogenitalen Karzinome (Zervix, Vulva,
Vagina, Penis, Anus), wie auch für Karzinome des Mundbodens und des Oropharynx
(Grulich et al., 2007; Abraham et al., 2013).
Wie bereits oben erwähnt, spielen Beta-Papillomviren möglicherweise eine Rolle bei
der
Entstehung
von
Plattenepithelkarzinomen
der
Haut.
Immunsupprimierte,
organtransplantierte Patienten haben ein 250-fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung
von aktinischen Keratosen, die als präkanzeröse Läsionen angesehen werden und sich
zum Carcinoma in situ (CIS) und zum invasiven PEK der Haut entwickeln können
(Stockfleth et al., 2002; Ackerman, 2003; Euvrard et al., 2003; Wieland et al., 2014).
Verglichen mit der immunkompetenten Population haben diese Patienten ein 100- bis
250-fach höheres Risiko für die Entstehung von invasiven kutanen PEK (Stockfleth et
al., 2002; Euvrard et al., 2003). Die Inzidenz von PEK steigt mit den Jahren nach
Beginn der Immunsuppression stetig an und ist zudem auch abhängig von klimatischen
Bedingungen. In Ländern mit viel Sonnenlichtexposition findet man höhere
Inzidenzraten als in Ländern mit weniger UV-Strahlung (Bouwes et al., 1996; Jensen et
al., 1999; Ramsay et al., 2002; Proby et al., 2009). In Tabelle 3 sind HPV-assoziierte
benigne und maligne Erkrankungen, sowie die jeweils auslösenden HPV-Typen
zusammengefasst.
6
Einleitung
LÄSIONEN
HPV-TYPEN (häufige Typen sind fett gedruckt)
Benigne anogenitale Läsionen
Feigwarzen (Condylomata acuminata)
6, 11, 2, 16, 27, 30, 40-42, 44, 45, 54, 55, 57, 61, 90
Anogenitale Krebsvorstufen
Cervikale (CIN), vaginale (VAIN), vulväre (VIN),
6, 11, 16, 18, 26-27, 30-35, 39, 40, 42-45, 51-59,
anale (AIN), penile (PIN) intraepitheliale
61-62, 64, 66-74, 81-87, 89-91, 97, 101, 108, 114, #
Neoplasien
Anogenitale Karzinome
Zervixkarzinom
16, 18, 31, 33, 45, seltener: HPV26, 33, 35, 39,
51-53, 56, 58, 59, 66, 67, 68, 70, 73, 82
Vagina-, Vulva-, Anal-, Peniskarzinome
16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 66, 68
Buschke-Löwenstein-Tumoren
6, 11
Kutane Krebsvorstufen
Aktinische Keratose und M. Bowen
1-8, 11, 12, 14-22, 24-25, 31, 34-38, 40, 73,
93-94, 98-100, 107, #
Kutane Karzinome
Basaliome und Plattenepithelkarzinome von
1, 2, 4-9, 11, 14-25, 27-29, 32, 33, 34, 36-38,
Transplantierten und Immunkompetenten
41-42, 48, 51, 54, 56, 58, 60, 61, 65, 69, 70, 77, 92,
94, 96, 98-100, 104, 105, 109-111, 113, #
Digitale Plattenepithelkarzinome
2, 16, 18, 26, 31, 34, 35, 73, #
Plattenepithelkarzinome von
5, 8, 14, 17, 20, 47
EV*-Patienten
Benigne Kopf- und Hals-Tumoren
Larynxpapillome
6, 11
Konjunktivalpapillome
6, 11
Nasalpapillome
6, 11, 57
Fokale epitheliale Hyperplasie Heck
13, 32
Orale Papillome und Leukoplakien
1, 2, 6, 7, 11, 13, 16, 18, 32, 57, 72, 73
Sonstige Karzinome
Larynxkarzinome
6, 11, 16, 18, 30, 31, 33, 35, 45
Orale und Pharynxkarzinome
16, 6, 11, 18
Tonsillenkarzinome
16, 5, 6, 11, 18, 31, 33, #
Ösophaguskarzinome
6, 11, 9, 13, 16, 18, 20, 24, 25, 30, 31, 33, 38,
39, 51, 52. 57, 73, #
Nasale/ Sinonasale Karzinome
6, 11, 16, 18, 57
Konjunktival-, Lid-, Tränensackkarzinome
6, 11, 14, 16, 18, 24, 36-38, #
Tab. 3: HPV-induzierte Läsionen und verursachende Virustypen.
(nach dem Leistungsverzeichnis des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln unter
http://virologie.uk-koeln.de/diagnostik).
7
Einleitung
# unklassifizierte HPV-Typen; * Epidermodysplasia verrruciformis.
In der Tabelle nicht aufgeführte HPV-Typen: HPV88 und HPV95 sind kutane HPVs, zu denen bisher keine
weiteren Informationen veröffentlicht wurden. HPV79 wurde aus dem Genitalbereich und HPV80 aus
normaler Haut isoliert. HPV97, 102 und 103 wurden aus normalen zervikovaginalen Zellen isoliert.
HPV156, 161-166 und 169-170 wurden aus gesunder Haut isoliert.
1.3. HPV-induzierte Warzen bei Immunsupprimierten
Chronische Immunsuppression ist ein wichtiger Risikofaktor für eine persistierende
HPV-Infektion und für die Entstehung von HPV-induzierten Erkrankungen. Ursächlich
für eine chronische Immunschwäche sind vererbte Immundefekte, iatrogene
Immunsuppression (immunsuppressive Therapie bei organtransplantierten Patienten,
Patienten mit Autoimmunerkrankungen, Krebspatienten unter Chemotherapie) oder
erworbene Krankheiten wie eine Infektion mit dem Humanen Immundefizienz Virus
(HIV) Typ 1 oder 2. Abhängig von der Schwere und der Art der Immunsuppression
überwiegen verschiedene HPV-assoziierte Erkrankungen (Wieland et al., 2014).
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben immunsupprimierte Patienten ein
erhöhtes Risiko für das Auftreten von Genitalwarzen (Condylomata acuminata) und
Hautwarzen. Dies betrifft HIV-Infizierte und Organtransplantierte, ebenso wie Patienten
mit einer angeborenen Immunschwäche (Dolev et al., 2008; Kruger-Corcoran et al.,
2010; Johnston et al., 2011; Low et al., 2011; Leiding & Holland, 2012; Sri et al., 2012;
Wieland et al., 2014). In zwei Studien konnte innerhalb einer Zeit von 8 Jahren gezeigt
werden, dass über 25% der Frauen und mehr als 50% der Männer mit einer HIVInfektion, Genitalwarzen aufwiesen (Dolev et al., 2008; Wieland & Kreuter, 2011). Die
Inzidenz von Genitalwarzen ist bei HIV-positiven Patienten im Vergleich zu HIVNegativen um das Zehnfache (8,2 gegenüber 0,8 pro 100 Personenjahren) erhöht
(Chirgwin et al., 1995). HPV6 und HPV11 sind die vorherrschenden HPV-Typen in
Genitalwarzen, sowohl bei immungesunden als auch bei HIV-positiven Patienten. Es
werden aber auch andere HPV-Typen, wie z.B. HPV42 oder HPV61 in einem Drittel
der Genitalwarzen HIV-Infizierter gefunden (Wieland & Kreuter, 2011). HIV-positive
Patienten haben auch ein erhöhtes Risiko für Hautwarzen (Verrucae vulgares,
Verrucae plantares, periorale und Gesichtswarzen) im Vergleich zu HIV-negativen
Individuen (Dolev et al., 2008; Zancanaro et al., 2006; Johnston et al., 2011). Die
Verteilung der einzelnen HPV-Typen, die in Hautwarzen von HIV-positiven Patienten
zu finden sind, scheinen dem der Normalbevölkerung sehr ähnlich zu sein (Greenspan
et al., 1988; Völter et al., 1996; Cameron & Hagensee, 2008). Hautwarzen findet man
häufig bei Organtransplantierten, wobei in verschiedenen Studien die Zahlen von 12%
(Dicle et al., 2008), 28% (Kinder nach Nierentransplantation; Lunn et al., 2010) über
8
Einleitung
52% (Zachariae et al., 2012) bis zu 92% (Dyall-Smith et al., 1991) reichen. Bei OTRs
findet man häufig multiple und disseminierte Hautwarzen, die oftmals ein schnelles
Wachstum aufweisen und in der Behandlung sehr hartnäckig sind. Sie werden auch an
atypischen Lokalisationen gefunden, wie z.B. am Rücken. Ihre Anzahl steigt mit den
Jahren nach Transplantation an und beeinträchtigt die Lebensqualität der Patienten
deutlich (Dyall-Smith et al., 1991; Moloney et al., 2005; Kruger-Corcoran et al., 2010;
Zachariae et al., 2012). In Folge der höheren Immunsuppressiva-Gabe bei Herz- oder
Lungentransplantierten im Vergleich zu Lebertransplantierten, besteht bei Ersteren
beiden ein höheres Risiko für die Entstehung von Warzen (Kruger-Corcoran et al.,
2010). Die HPV-Typen in Hautwarzen bei organtransplantierten Patienten entsprechen
in der Regel denen der Normalbevölkerung (HPV1, 2, 4, 10, 27, 57), aber auch seltene
Typen wie HPV28, 29, 77, 94, 117 (Alpha-PV), zahlreiche Beta-Papillomviren oder
neue Gamma-HPV-Typen wurden in Hautwarzen Organtransplantierter entdeckt (siehe
dazu auch Tab. 2) (Gassenmaier et al., 1986; Dyall-Smith et al., 1991; Obalek et al.,
1992; Harwood et al., 1999; Köhler et al., 2010 und 2011). Genitalwarzen wurden auch
bei OTRs beschrieben. Sie treten jedoch nicht so häufig auf wie Hautwarzen bei
diesem Patientenkollektiv und sind seltener als bei HIV-Infizierten. Genitalwarzen
wurden bei 1,7% von 173 Nierentransplantierten gefunden, während Hautwarzen bei
32,4% dieser Patienten aufgetreten sind (Moloney et al., 2005). In einer anderen
Studie hatten 1,9% von 1002 OTRs innerhalb von 6 Jahren nach Transplantation
anogenitale Warzen (Euvrard et al., 1997). Patienten mit einer angeborenen
Immunschwäche können eine generalisierte Verrucosis entwickeln. Mutationen in
bestimmten Genen wie EVER1, EVER2 oder DOCK8 (Hyper-IgE Syndrom) sind mit
symptomatischen
HPV-Infektionen
neben
weiteren
dermatologischen
und
hämatologischen Manifestationen, oder auch anogenitalen Dysplasien assoziiert (Low
et al., 2011; Leiding & Holland, 2012; Sri et al, 2012). Im Falle von generalisierter
Verrucosis können sich die Warzen auf mehrere Körperregionen ausbreiten oder sich
auf ein akrales Verteilungsmuster beschränken und hauptsächlich die Finger befallen
(Sri et al., 2012). In den Warzen von Patienten mit generalisierter Verrucosis werden
gewöhnlich dieselben HPV-Typen gefunden wie in Warzen der Allgemeinbevölkerung
(Potthoff et al., 2012; Sri et al., 2012). Generalisierte Verrucosis kann auch bei
erworbenen Immunschwächen wie chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) oder
Organtransplantation auftreten (Sri et al., 2012).
9
Einleitung
1.4. Krankengeschichte einer Patientin mit generalisierter Verrucosis
Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten Warzen-Biopsien stammten von einer
1938 geborenen Patientin mit generalisierter Verrucosis. Ihre Krankengeschichte
beinhaltete eine langjährige Immunsuppression. 1979 wurde die Diagnose einer
chronisch lymphatischen B-Zell Leukämie gestellt. Die Behandlung erfolgte mit
Chlorambucil und Prednisolon, gefolgt von einer Radiatio und einer Splenektomie. Dies
führte zu einer kompletten Remission der Leukämie. Im Oktober 2002 wurde ein
Karzinom der Mamma diagnostiziert. Die Therapie beinhaltete eine chirurgische
Entfernung der Brust, Lymphknotenextirpationen und eine sich anschließende
Chemotherapie mit sechs Zyklen zwischen November 2002 und März 2003. Nach über
12 Jahren langsam fortschreitender Entwicklung von Hautwarzen, begab sich die
Patientin im Februar 2010 in erneute medizinische Versorgung. Bereits von Oktober
2005 bis Dezember 2009 waren topische und ablative Maßnahmen erfolgt, aber eine
klinische Verbesserung der Verrucosis wurde nicht erreicht. Es zeigten sich zahlreiche
flache, rote, zum Teil konfluierende disseminierte Warzen an den Unterarmen, den
beiden Handrücken und den Fingern (Abb. 2). Die in dieser Arbeit untersuchten
Warzen-Biopsien wurden zwischen 2009 und 2011 gesammelt (siehe 2.8.). Zum
Zeitpunkt der ersten Biopsie-Entnahme (2009) war die Patientin 71 Jahre alt.
Immunologisch fiel eine deutliche Erniedrigung des CD4/CD8-Quotienten auf 0,28 auf
(Normwert: 0,8-2,0). Histopathologisch zeigten die Warzen, die für gutartige
Hautwarzen charakteristischen Merkmale (Abb. 3) (Silling et al., 2014).
10
Einleitung
Abb. 2: Unterarm der Patientin mit generalisierter Verrucosis. Zu sehen sind zahlreiche
flache, erythematöse Papeln und Plaques im Juni 2010.
Abb. 3: Der histopathologische Befund zeigt typische Merkmale von gutartigen
Hautwarzen wie Akanthose, Parakeratose und zahlreiche Koilozyten. In den Zellen
sind Keratohyalin-Granula zu sehen, welche typisch für eine HPV-Infektion sind
(Hämatoxylin-Eosin-Färbung, Vergrößerung 200-fach)
11
Einleitung
1.5. Zielsetzung der Arbeit
Für die vorliegende Arbeit lagen Biopsien von Hautwarzen einer immunsupprimierten
Patientin mit generalisierter Verrucosis vor. Alle mittels PCR und Sequenzierung
untersuchten Warzen der Patientin enthielten eine kurze, bisher nicht näher
charakterisierte HPV-Sequenz, die vermutlich einen neuen, warzen-induzierenden
HPV-Typ repräsentierte. Im Rahmen dieser Arbeit sollte das komplette Genom des
neuen HPV-Typs kloniert, sequenziert, charakterisiert und phylogenetisch eingeordnet
werden.
12
Material
2. Material
2.1. Geräte
Sequencer 3130x2 Genetic Analyser
Applied Biosystems, Carlsbad, USA
Biometra T3 Thermocycler
Biometra, Göttingen
Elektrophorese-Kammer für Agarosegele
Bio-Rad, München
Netzgerät für Gelkammer
Gibco BRL, Karlsruhe
Pipetus-Akku
Eppendorf, Hamburg
Schüttelgerät Certomat R H
B.Braun, Melsungen AG
Sartorius Waage BP 61 S
Sartorius, Göttingen
Zentrifuge 5415 C
Eppendorf, Hamburg
Zentrifuge 5417 R
Eppendorf, Hamburg
Nano Drop Spectrophotometer ND-1000
peQ Lab Biotechnologie Gmbh
Thermomixer 5436
Eppendorf, Hamburg
2.2. Laborbedarf
Eppendorf PCR-tube 0,2 ml
Eppendorf, Hamburg
Eppendorf Safe Lock 0,5 ml 1,5 ml
Eppendorf, Hamburg
Mikrotube 2,0 ml
Sarstedt, Nürnbrecht
Glaspipetten 1/2/5/10/20 ml
Faust, Köln
Pipettenspitzen (gestopft) 0,5 μl-10 μl
Greiner, Nütringen
Pipettenspitzen (gestopft) 10 μl-100 μl
Sarstedt, Nürnbrecht
Pipettenspitzen (gestopft) 100 μl-1000 μl
Greiner, Nütringen
Pipette "Reference“ 2/10/100/1000
Eppendorf, Hamburg
13 ml-Röhrchen
Sarstedt, Nürnbrecht
13
Material
2.3. Reagenzien und Medien
Ultra Pure Distilled Water
Invitrogen, Karlsruhe
Ampuwa
Fresenius AG, Bad Homburg
Essigsäure
Sigma, München
Ethanol (99,8%)
Carl Roth, Karlsruhe
EDTA 0,5 M; pH 8,0
Invitrogen, Karlsruhe
Tris
Sigma, München
dATP, dCTP, dGTP, dTTP je 10 mM
Roche Molecular Biochemicals,
Mannheim
Magnesiumchlorid 25 mM
Qiagen, Hilden
DMSO
Sigma, Deisenhofen
1 Kb DNA Ladder, 1Kb Plus DNA Ladder
Invitrogen, Karlsruhe
DNA Loading Dye (6x)
Fermentas, St. Leon-Rot
Big Dye Terminator v.1.1 ready
Applied Biosystems, Carlsbad, USA
DNA Typing GradeTM Agarose
Gibco BRL, Karlsruhe
Difco LB Broth, Miller
BD, Heidelberg
Difco LB Agar, Miller
BD, Heidelberg
E.coli Top 10 Bakterien
Invitrogen, Karlsruhe
Ampicillin Natriumsalz
(100 mg/ml in H2O Stocklösung)
Sigma, München
2.4. Enzyme und Reagenziensysteme
BamHI fast digest
Fermentas, St. Leon-Rot
HindIII fast digest
Fermentas, St. Leon-Rot
XhoI fast digest
Fermentas, St. Leon-Rot
EcoRI fast digest
Fermentas, St. Leon-Rot
Phusion Hot Start II HF Polymerase (2U/ µl)
Fermentas, St. Leon-Rot
QIAamp DNA Mini Kit
Qiagen, Hilden
QIAquick PCR Purification Kit
Qiagen, Hilden
DyeEx 2.0 Spin Kit
Qiagen, Hilden
QIAprep Spin Miniprep Kit
Qiagen, Hilden
14
Material
QIAquick Gel Extraction Kit
Qiagen, Hilden
pJET cloning Kit 1.2
Fermentas, St. Leon-Rot
Illustra TempliPhi Amplification Kit 100
GE Healthcare, Freiburg
2.5. Primer
Primer
Sequenz 5´-3´
Lage im
HPVXS2-Genom
(Nukleotid-Positionen
von:bis)
XS2-M1 rev
ATGGTGTCCCCGACAACCC
6552:6534
XS2-M2 fw
CCTTTGTGTCTCCTGTGGATG
5768:5787
XS2-M3 rev
TAGAAAGCAGCACGACCG
7787:7768
XS2-M4 fw
CGCCTGAAAAGCAGGATCCC
7044:7063
XS2-M5 fw
CTTCTGGGCCCAACTTATTATG
7654:7676
XS2-M6 rev
GCACTCTACCACCAGTCGCAG
714:694
XS2-M7 fw
AAGAATAGAATTGAGTCTTGCACC
551:575
XS2-M8 rev
ACCAAATTGTTCTTTAAACTTACC
1477:1453
XS2-M9 fw
GGAGCGTGCGGAGGGGATG
1338:1357
XS2-M10 rev
AATGGCTGAACCAAAAATGGC
2366:2345
XS2-M11 fw
AAAGTGTTAGTGTTTTATGGACC
2237:2261
XS2-M12 rev
CTCGTGTGCTAGATACAGGGTC
3341:3320
XS2-M14 rev
GCGATGCACGCTTGCGAC
4377:4358
XS2-M15 fw
GTATCTAGCACACGAGAAGTAC
3326:3347
XS2-M16 rev
GGGAACATAGCCTGTGCGTC
4554:4535
XS2-M17 fw
CCTGCATATACAGAACCATCTTTG
4816:4839
XS2-M18 rev
CCAAACAAGACGTTCAGTGTCAG
6040:6018
XS2-M19 fw
GAATTGAGTCTTGCACCAGAGG
559:580
XS2-M20 rev
CCATCCCCTCCGCACGCTC
1358:1339
XS2-M21 fw
ATGGCCAAACACAGGTGGATAC
1205:1226
XS2-M22 rev
CAGGTAGCATCATCTAGTAATCC
2405:2383
XS2-M24 rev
ACCACAATTCTACTTACACC
5008:4987
15
Material
XS2-M25 fw
CTGCATGTTGTGATTGGGTTG
1520:1540
XS2-M26 rev
CACTCTGACATGTTCATGCGG
2102:2082
XS2-M27 fw
GCCGCAGGCACATGCCCTC
4402:4420
XS2-BamHI fw
GGATCCCTTCTCTAAATTTAAC
7057:7078
XS2-BamHI rev
GGATCCTGCTTTTCAGGCG
7062:7044
XS2-XhoI fw
CTCGAGGCGGTCGACG
3444:3462
XS2-XhoI rev
CTCGAGTCGCTGTCGTTT
3451:3433
XS2-6258 fw
CACCATGTAAACAGACTGCGTC
6258:6279
XS2-6413 rev
AAATGTCTAAAGGGACGTCAG
6413:6393
2.6. Puffer und Lösungen
TE-Puffer
10 mM Tris HCl
1mM EDTA (pH 8,0)
TAE-Puffer 1x
40 mM Tris (pH 8,3)
40 mM Essigsäure
1 mM Na2EDTA (pH 8,0)
10x Pharmacia Puffer
100 mM Tris HCl (pH 9,0)
500 mM KCl
15 mM MgCl2
10x „ter Schegget“ Puffer
100 mM Tris HCl (pH 8,8)
500 mM KCl
36 mM MgCl2
0,05 % (w/v) Gelatine
10x PCR-Puffer
Invitrogen, Karlsruhe
200 mM Tris-HCl (pH 8,4)
500 mM KCL
10x Puffer fast digest
Fermentas, St. Leon-Rot
5x Phusion HF buffer
Fermentas, St. Leon-Rot
Ethidiumbromidstammlösung
10 mg/ml Aqua dest.
16
Material
2.7. Software
Mac Vector, 12.7.3
Mac Vector, Inc. Cary, NC, USA
Quantity One 4.4.0
Biorad, München
Blast-Search
National Center for Biotechnology
Information (http://blast.ncbi.nlm.
nih.gov/Blast.cgi), USA
2.8. Patientenproben
Die in dieser Arbeit untersuchten Warzen-Biopsien stammten von einer Patientin mit
generalisierter Verrucosis infolge langjähriger Immunsuppression (siehe Kapitel 1.4.).
Tabelle 4 gibt einen Überblick über die entnommenen Biopsien.
Probennummer
Abnahmedatum
Entnahmestelle
B-6179
03.12.09
Unterarm (UA) links
B-6180
03.12.09
UA rechts
R-674
20.07.10
Handrücken links
R-675
20.07.10
UA rechts, Beugeseite
R-676
20.07.10
UA rechts, Streckseite
R-677
20.07.10
Daumen rechts
R-678
20.07.10
Daumen links
R-939
09.02.11
nicht protokolliert
R-940
09.02.11
nicht protokolliert
R-941
09.02.11
nicht protokolliert
R-942
09.02.11
nicht protokolliert
Tab. 4: Hautbiopsien der Patientin von 2009 bis 2011.
17
Methoden
3. Methoden
Alle verwendeten Testkits und Reagenziensysteme wurden gemäß Herstellerprotokoll
benutzt.
3.1. DNA-Extraktion aus Hautwarzen-Biopsien
Die Biopsien wurden nativ bei Raumtemperatur in sterilen Einmalgefäßen versandt.
Zur DNA-Extraktion aus den Patientenproben wurde der QIAamp DNA Mini Kit
(Qiagen) nach Herstellerangaben verwendet. Die extrahierte DNA wurde in 100 μl AEPuffer (Qiagen) eluiert. Anschließend wurde die DNA direkt in die PCR-Analysen
eingesetzt oder bei -20°C gelagert. Im Falle hoher DNA-Konzentrationen wurden die
Proben verdünnt eingesetzt (z.B. 1:10-Verdünnung: 1 µl DNA plus 9 µl Aqua dest.).
3.2. Rolling Circle Amplification (RCA)
3.2.1. Prinzip der RCA
Mit der Rolling Circle Amplification (RCA) kann man sowohl einzel-, als auch
doppelsträngige zirkuläre DNA in vitro vervielfältigen. Das Prinzip der RCA beinhaltet,
dass sich Random Hexamer Primer (6 Nukleotide mit zufälliger Sequenz) an
verschiedene Stellen der zirkulären DNA anlagern. Die Phi29 DNA-Polymerase
verlängert nun jeden dieser Primer. Ist der nachfolgende Primer erreicht, wird der neu
synthetisierte Strang von der Phi29 DNA-Polymerase (diese hat die Fähigkeit, neu
erschaffene Stränge von der Matrize zu verdrängen) abgesetzt und fungiert jetzt weiter
als Einzelstrang (Abb. 4). Es können sich abermals neue Primer an den Strang
anlagern, der Prozess wird wiederholt, und es findet eine kontinuierliche DNASynthese statt.
3.2.2. RCA-Ansatz
Als Reagenziensystem wurde der Illustra TempliPhi Amplification Kit 100 verwendet.
Für einen RCA-Ansatz wurden 1 µl der aus einer Biopsie extrahierten DNA und 5 µl
Sample Buffer, welcher die Random Hexamer Primer enthielt, vorgelegt. Die Probe
wird für 3 Minuten auf 95°C erhitzt und anschließend für 5 Minuten langsam auf Eis
18
Methoden
abgekühlt. Optimale Reaktionsbedingungen werden durch Zugabe von 5 µl Reaction
Buffer geschaffen. Um den Reaktionsansatz zu komplettieren, werden 0,2 µl eines
Enzym-Mix, mit der darin enthaltenen Phi29 DNA-Polymerase und 1 µl Nukleotide (10
mM) der Probe beigefügt. Die Reaktion erfolgt isotherm mit linearer Amplifikation bei
30°C für 16h in einem Thermocycler. Zuletzt erfolgt noch eine zehnminütige
Inaktivierung der Reaktion bei 65°C. Zum Nachweis der RCA-Produkte werden die
Ansätze auf 0,8% Agarosegele aufgetragen.
Abb. 4: Schema der Rolling Circle Amplification (nach Amersham Biosciences,
Instruction TempliPhi 100 Amplification Kit). Links: Anlagerung der Primer an die
zirkuläre DNA und Verlängerung durch die Phi29 DNA-Polymerase (schwarze, gefüllte
Kreise). Rechts: Die verdrängten Einzelstränge sind für weitere Amplifikationen
verfügbar.
3.3. Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
3.3.1. Prinzip der PCR
Mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) kann man beliebige DNA-Abschnitte z.B.
eines Genoms in definierter Länge, in vitro, vervielfältigen. Die PCR findet in einem
Thermocycler statt, welcher die Reaktionsgefäße exakt auf die Temperatur erhitzt bzw.
kühlt, die für den jeweiligen Schritt benötigt wird. Ein PCR-Ansatz beinhaltet die zu
vervielfältigende DNA („Template“), ein Primerpaar, das den zu amplifizierenden
Abschnitt festlegt, Nukleotide und eine DNA-Polymerase, welche die fehlenden
Nukleotide entlang der Stränge auffüllt. Optimale Reaktionsbedingungen werden durch
entsprechende Puffer geschaffen. Durch Zugabe von DMSO (Dimethylsulfoxid),
19
Methoden
welches die Ausbildung von Sekundärstrukturen der Template-DNA unterbindet, wird
die Amplifikation erleichtert. Die PCR-Reaktion beinhaltet drei Schritte (Abb. 5). Zu
Beginn erfolgt die Denaturierung, bei der die doppelsträngige DNA auf 95°C erhitzt
wird, um die DNA-Stränge voneinander zu trennen. Die beiden Einzelstränge fungieren
in den folgenden Schritten als Vorlage (Matrize). Nach dieser ersten Phase erfolgt das
sogenannte Annealing. Die Temperatur wird auf z.B. 56°-64°C abgekühlt, um eine
spezifische Anlagerung der Primer (einzelsträngige DNA-Moleküle mit einer Länge von
zirka 20 Basen) an die DNA zu erlauben. Bei der Extension werden an die freien 3’Enden der Primer die passenden komplementären Nukleotide an den Strang geknüpft.
Sie findet bei 72°C statt. Am Ende des ersten Zyklus liegen zwei komplementäre
Doppelstränge vor, die genetische Information des durch die Primer festgelegten
Abschnittes wurde somit verdoppelt. Im nächsten Schritt fungieren die Stränge wieder
als Matrize, der Reaktionszyklus startet erneut. Es resultiert eine exponentielle
Amplifikation des nachzuweisenden DNA-Abschnitts.
20
Methoden
Abb. 5: Schematische Darstellung eines PCR-Zyklus. Die DNA-Polymerase ist als
grüner Kreis, die Primer sind als rote Pfeile und die neu synthetisierten Stränge als
grüne Pfeile dargestellt.
3.3.2. PCR-Ansätze
Die einzelnen Reagenzien der PCR-Ansätze wurden zu einem "Mastermix" zusammen
pipettiert und gemischt, um maximale Homogenität der Reagenzien zu gewährleisten.
Im nächsten Schritt erfolgte die Verteilung auf die PCR-Reaktionsgefäße (PCR-Labor
Bereich I). Das zu untersuchende, aufgearbeitete Probenmaterial (extrahierte DNA)
wurde danach im PCR-Labor Bereich II in den Reaktionsansatz pipettiert. Die
Amplifikations-Reaktion wurde anschließend im PCR-Labor Bereich III durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden entsprechend 3.3.4. gelelektrophoretisch überprüft. Zur
Vermeidung von Kontaminationen mit probenfremder DNA wurden vor Betreten des
Laborbereichs Schutzkittel und Einmalhandschuhe benutzt. Es wurden nur gestopfte
Einmalpipettenspitzen verwendet, die Hände wurden regelmäßig gewaschen und
sorgfältig desinfiziert und die Einmalhandschuhe wurden nach jeder Probe gewechselt.
Alle Arbeitsflächen wurden nach Beendigung der Tätigkeiten desinfiziert.
3.3.2.1. Ansatz für 1 kb-Fragmente (für Sequenzanalysen)
Ein 20 µl Ansatz für die PCR bestand aus 11 µl Aqua dest., 4 µl Phusion HF buffer
(5x), 0,4 µl dNTPs (10 mM), 0,6 µl DMSO 5%, 0,2 µl Phusion Hot Start II HF DNAPolymerase (2 U/ µl), je 0,9 µl spezifischer Primer (10 µM) und 2 µl extrahierte ProbenDNA. Die verwendeten Primer sind im Ergebnisteil (Tab. 8, Kapitel 4.3.) aufgeführt.
Nach dem PCR-Lauf (Thermoprofil siehe Tab. 5) wurden die Amplifikate entsprechend
3.4. zur Sequenzierung weiterverarbeitet.
3.3.2.2. Ansatz für 3 kb-Fragmente (für Klonierungsansätze)
Für die Generierung 3 kb großer Fragmente wurden 11 µl Aqua dest., 4 µl Phusion HF
Buffer (5x), 0,4 µl dNTPs (10 mM), 1 µl MgCl2 (25 mM), 0,5 µl Phusion Hot Start II HF
DNA-Polymerase (2 U/ µl), je 0,9 µl spezifischen Primer (10 µM) und 2 µl extrahierte
Proben-DNA gemischt. Die verwendeten Primer sind im Ergebnisteil (Tab. 9, Kapitel
21
Methoden
4.4.) aufgeführt. Nach dem PCR-Lauf (Thermoprofil siehe Tab. 6) wurden die PCRProdukte gemäß 3.5. zur Klonierung weiterverarbeitet.
3.3.3. PCR-Thermoprofile
Zieltemperatur (in °C)
Inkubationszeit (in Min.)
Prädenaturierung:
98
5
Denaturierung:
98
1
Annealing:
56
0,5
Extension:
72
1
72
4
Anzahl Zyklen
1
40x
1
Tab. 5: PCR-Bedingungen für die Amplifizierung kurzer Fragmente (1 kb).
Zieltemperatur (in °C)
Inkubationszeit (in Min.)
Prädenaturierung:
95
10
Denaturierung:
95
1
Annealing:
56
0,5
Extension:
72
3,20
Anzahl Zyklen
1
45x
Tab. 6: PCR-Bedingungen für die Amplifizierung langer Fragmente (3 kb).
Zieltemperatur (in °C)
Inkubationszeit (in sec.)
Prädenaturierung:
96
10
Denaturierung:
96
10
Annealing:
56
10
Extension:
60
180
Anzahl Zyklen
1
29x
Tab. 7: Zyklus-Bedingungen der Sequenzierreaktion für aufgereinigte PCR-Produkte
(siehe 3.4.)
22
Methoden
3.3.4. PCR-Produkt-Detektion (Agarose-Gelelektrophorese)
In Agarosegelen wandern Nukleinsäuren beim Anlegen eines elektrischen Feldes
aufgrund ihrer negativen Ladung zur Anode und werden dabei nach ihrem
Molekulargewicht aufgetrennt. Um die PCR-Produkte nachzuweisen wurden 0,8%
Agarosegele verwendet. Zur Herstellung wurde Agarose in 1xTAE-Puffer im
Mikrowellenherd so lange aufgekocht, bis sich die Agarose vollständig gelöst hatte.
Nachdem die Agaroselösung etwas abgekühlt war, wurde sie in den Gelbehälter
gegossen und die Kämme in das Gel eingetaucht, um die Geltaschen zu bilden. Die
PCR-Produkte wurden in die verschiedenen Geltaschen pipettiert (1 kb-Fragmente: 4
µl Amplifikat mit 1 µl Loading-Dye, 3 kb-Fragmente: gesamter PCR-Ansatz mit 4 µl
Loading-Dye). Zur Überprüfung der Größe der PCR-Produkte wurde der 1 kb DNALeiter-Größenmarker in die erste Geltasche der jeweiligen Reihe aufgetragen. Die
Laufzeit betrug zirka eine Stunde bei einer Spannung von 100 V und einer Stromstärke
von 125 mA. Als Laufpuffer wurde 1xTAE-Puffer verwendet. Anschließend wurde das
Gel 20 Minuten in eine Ethidiumbromidlösung (1 mg/l) eingelegt und danach unter UVLicht betrachtet. Ethidiumbromid interkaliert mit der DNA und kann diese aufgrund
seiner fluoreszierenden Eigenschaften unter UV-Licht sichtbar machen. Digitale Fotos
der Gele wurden mit Hilfe der Software Quantity One angefertigt.
3.4. Sequenzierung
Nach der Generierung der zirka 1 kb langen PCR-Fragmente erfolgte, sofern die
Agarosegelelektrophorese die erwartete Fragmentlänge ergab, die Aufreinigung des zu
sequenzierenden PCR-Ansatzes mit dem Qiaquick PCR Purification Kit (Qiagen). Im
nächsten Schritt wurden 2 µl der aufgereinigten DNA, 2 µl d“Seq“-Fluoreszenzfarbstoff
und 1 µl 10 µM Primer für den jeweiligen Reaktionsansatz für die Sequenzierung
vorbereitet (Thermoprofil siehe Tab. 7). Für jeden Sequenzierungs-Primer wurden
getrennte Reaktionsansätze pipettiert. Es waren somit zwei Ansätze für jeden zu
sequenzierenden Abschnitt der DNA erforderlich (mit Forward bzw. Backward-Primer).
Nach dem Lauf wurden die Proben mit dem DyeEx 2.0 Spin Kit weiterverarbeitet und
anschließend zentral auf einen Sequencer des Servicelabors des Instituts für Virologie
der Uniklinik Köln verteilt. Die Sequenzanalyse erfolgte mit dem „Sequencer 3130x2
Genetic
Analyser“
von
Applied
Biosystems,
USA.
Die
dabei
erhaltenen
Chromatogramme wurden mittels Blast-Search und MacVector ausgewertet (siehe
dazu auch Kapitel 4.3.).
23
Methoden
3.5. Klonierung
3.5.1. Ligation
Die für eine Klonierung vorgesehenen 3 kb PCR-Produkte (Ansätze siehe 3.3.2.2.)
wurden in einem Agarosegel (0,8%) unter Verwendung von frischem Laufpuffer
aufgetrennt.
Die
DNA-Fragmente
wurden
mit
einem
neuen
Einmalskalpell
ausgeschnitten, in ein Eppendorfgefäß überführt und gewogen. Anschließend wurde
eine Gelextraktion mit dem QIAquick Gel Extractions Kit gemäß Herstellerangaben
durchgeführt. Die Ligation der aufgereinigten PCR-Produkte erfolgte in das Plasmid
pJET1.2/blunt mit 50 ng Vektor-DNA, 10 µl Reaction Buffer (2x), 1 µl pJET1.2/blunt, 1
µl DNA-Ligase ad 20 µl Aqua (siehe Kapitel 4.4. für weitere Details). Die Ansätze
kamen in ein Dewar-Gefäß mit 16°C warmen Wasser und wurden über Nacht in einem
4°C Raum inkubiert.
3.5.2. Transformation
Nach der Ligation erfolgte die Transformation der pJET1.2/blunt-Ligationsansätze in
kompetente E. coli TOP10 Bakterien. Dazu wurden 5 µl DNA des Ligationsansatzes
(siehe 3.5.1.) mit 50 µl Bakterien 30 Minuten auf Eis inkubiert. Anschließend wurden
die Bakterien einem 30-sekündigen Hitzeschock bei 42°C ausgesetzt, um die
Bakterienmembranen für die DNA durchlässig zu machen. Der Ansatz kam für 2
Minuten auf Eis. Nach Zugabe von 250 µl S.O.C.-Medium, welches bereits auf
Raumtemperatur angewärmt worden war, erfolgte eine Inkubation von einer Stunde bei
37°C unter leichtem Schütteln bei 200 Umdrehungen pro Minute (UpM). Der Ansatz
wurde auf eine vorgewärmte, selektive LB-Agar-Platte (mit 100 µg/ml Ampicillin)
ausgestrichen und über Nacht bei 37°C inkubiert.
3.6. Isolierung von Plasmid-DNA
Nach der erfolgten Transformation der pJET1.2/blunt-Ligationsansätze in E.coli TOP10
Bakterien, wurden einzelne Klone von der Agarplatte gepickt und in 6 ml LB-Medium
mit 100 µg/ml Ampicillin in einem 13 ml Sarstedt-Röhrchen bei 37°C über Nacht unter
leichtem Schütteln bei 200 UpM inkubiert. Aus 4 ml der frischen ÜbernachtBakterienkultur wurde mit dem QIAprep Spin Miniprep Kit (Qiagen) DNA extrahiert. Die
Elution der DNA erfolgte in 30 µl EB-Puffer. Die Messung der DNA-Konzentrationen
24
Methoden
sowie die Bestimmung des Reinheitsgrades der DNA fanden nach der Elution im Nano
Drop Spektrophotometer statt.
3.7. Restriktionsanalysen
Die
Klonierung
wurde
nach
der
Plasmid-DNA-Extraktion
durch
einen
Restriktionsverdau überprüft. Ein Ansatz für eine Restriktionsanalyse beinhaltete 100
ng extrahierte DNA, 1,5 µl Fast Digest Puffer, 0,5 µl Restriktionsenzym (BamHI,
HindIII, XhoI oder EcoRI) ad 15 µl Aqua dest. Eine Negativkontrolle enthielt 0,5 µl Aqua
dest. anstelle des Restriktionsenzyms. Die Inkubation erfolgte bei 37°C für 20 Minuten.
Danach folgten 80°C für 20 Minuten zur Inaktivierung der Restriktionsenzyme.
Anschließend wurden die Proben auf ein 0,8% Agarosegel appliziert, um die klonierten,
geschnittenen Fragmente auf Vorhandensein und erwartete Größe zu überprüfen.
25
Ergebnisse
4. Ergebnisse
4.1. HPV-Typisierung
Die initial eingesandten Biopsien wurden mittels gruppenspezifischer PCRs zum
Nachweis von HPVs aller bekannten Genera untersucht (Wieland et al., 2000;
Berkhout et al., 2000). Die gruppenspezifischen PCRs zum Nachweis von Alpha-HPVs
(A5/A10-A6/A8-PCR; Wieland et al., 2000) und zum spezifischen Nachweis von Alpha2 und Alpha-4 HPVs (A2/A4-PCR; Berkhout et al., 2000) waren bei allen 11
untersuchten Biopsien (Tabelle 4, siehe 2.8.) positiv. Jedoch wurde bei der Typisierung
mittels Sondenhybridisierung (Schmitt et al., 2006) und Sequenzierung kein bekannter
HPV-Typ nachgewiesen. Beta-HPVs (Boxman et al., 1997) und Mu/Nu-HPVs
(Harwood et al., 1999) ließen sich in den untersuchten Biopsien nicht nachweisen. Die
A5/A10-A6/A8-PCR generierte ein zirka 270 bp großes internes PCR-Produkt
(Amplimer), die A2/A4-PCR ergab ein internes Fragment von zirka 710 bp. Die internen
PCR-Produkte wurden wie unter 3.4. beschrieben sequenziert. Die Sequenzanalyse
beider PCR-Produkte mit der internetbasierten Software BLASTn ergab, dass sie
jeweils 100% homolog zu einem 261 bp großen HPV-DNA Fragment namens HPVXS2
waren (Berkhout et al., 2000). Aus den A2/A4-PCR-Produkten der Proben B-6179 und
B-6180 wurde eine Konsensus-Sequenz mit einer Länge von 615 bp ermittelt. Diese
wurde ebenfalls mit bekannten HPV-Sequenzen verglichen (BLASTn). Die Suche
ergab eine partielle Homologie mit HPV94 (nächster Verwandter), einem Alpha-2 HPVTyp. Hier ergab sich über eine Länge von 574 Nukleotiden der Konsensus-Sequenz
eine 81%ige Übereinstimmung (Abb. 6).
26
Ergebnisse
Abb. 6: Ergebnis des BLASTn-Search mit der Konsensus-Sequenz der A2/A4
PCR-Produkte („Query“) der Proben B-6179 und B-6180. Es ergibt sich eine 81%ige
Homologie (Identities) mit dem entsprechenden L1-Genabschnitt von HPV94 („Sbjct“).
Da bei einem mehr als 10%igen Unterschied der L1 Nukleotidsequenz zum nächsten
Verwandten vermutlich ein neuer HPV-Typ vorliegt, sollte das gesamte Genom von
HPVXS2 isoliert, kloniert, sequenziert und charakterisiert werden.
4.2. Rolling Circle Amplification
Mittels Rolling Circle Amplification konnte aus den Proben R-674, R-675, R-676, R-677
und R-678 (Tab. 4, siehe 2.8.) ein Amplifikat erzeugt werden, das nach Linearisierung
mit den Restriktionsenzymen HindIII bzw. XhoI zirka 8 kb groß war (Abb. 7, Spuren 3
und 4), und somit der Größe eines kompletten HPV-Genoms entsprach. Der
27
Ergebnisse
Restriktionsverdau mit BamHI generierte zwei Fragmente von 2,5 und 5,2 kb (Spur 2).
Eine Schnittstelle für EcoRI konnte nicht nachgewiesen werden (Spur 5).
Abb. 7: 0,8%-iges Agarosegel nach Restriktionsverdau eines RCA-Produkts der
Probe R- 674.
Spur 1: 1kb DNA-Leiter (Größenmarker), Spur 2: BamHI-, Spur 3: HindIII-, Spur 4:
XhoI-, Spur 5: EcoRI-Verdau.
Die oben beschriebenen Fragmente konnten nicht erfolgreich aus dem Gel isoliert und
in einen Vektor kloniert werden (siehe Diskussion). Daher wurde versucht, die Sequenz
des neuen HPV-Genoms mittels PCR und Primer-Walking direkt aus extrahierter
Biopsie-DNA zu ermitteln.
28
Ergebnisse
4.3. Bestimmung der HPVXS2-Sequenz
Die Ermittlung der HPVXS2-Sequenz erfolgte ausgehend von dem A2/A4-PCRFragment in beide Richtungen mit Hilfe des sogenannten „Primer Walking“, d.h. eine
neue Primer-Sequenz wurde am 3´-Ende bzw. am 5´-Ende der bereits ermittelten
Sequenz ausgewählt, um in den noch unbekannten Genombereich zu sequenzieren.
Um die HPVXS2-Sequenz zu ermitteln, wurde zusätzlich ein Sequenzvergleich
(Alignment) der vermutlich nächsten Verwandten von HPVXS2 (Spezies Alpha-2, s.o.)
mit den HPV-Typen 3, 10, 28, 29, 77, 94, 117 und 125 durchgeführt. Im
Sequenzvergleich der Alpha-2 HPV-Typen zeigten sich Abschnitte, die sehr konserviert
sind, wie auch Bereiche, die weniger homolog zueinander sind (Abb. 8).
HPVXS2
HPV125
HPV117
HPV94-1
HPV94-2
HPV77
HPV29
HPV28
HPV10
HPV3
Consensus
Abb. 8: Ausschnitt aus dem Alignment aller bekannten Alpha-2 HPV-Typen im
Vergleich zu HPVXS2 mit schematischer Darstellung eines Sequenzierprimers
(schwarzer Pfeil, Primer M9 fw (Kapitel 2.5.), 20 Nukleotide mit einem Mismatch A  C
in HPVXS2). Gelb: A= Adenin, Rot: T= Thymin, Grün: G= Guanin, Blau: C= Cytosin.
Aus Bereichen mit einer großen Homologie wurden im Abstand von jeweils etwa 1000
Basen Primer entworfen (Abb. 9 und Tab. 8). Bei einigen der so entworfenen Primern
ergaben sich Mismatches (Fehlpaarungen) zu HPVXS2, die aber für die Bindung nicht
relevant waren (Abb. 8), da sie weder den 3´-Bereich des jeweiligen Primers
umfassten, noch mehrere benachbarte Nukleotide betrafen.
29
Ergebnisse
Abb. 9: Schematische Darstellung der Lage der Primer in der HPVXS2-Sequenz, die
für die Generierung der PCR-Produkte für die Sequenzanalysen verwendet wurden.
 Forward-Primer;  Reverse Primer (vergleiche Tab. 8).
30
Ergebnisse
Abschnitt
Primername
XS2-M5 fw
Primersequenz (5` 3`)
Amplifikatgröße (bp)
CTTCTGGGCaCCAACTTATTATG
1
891
XS2-M6 rev
GCACTCTACCACCAGTCGCAG
XS2-M7 fw
AAGAtATAGAATTGAGTCTTGCACC
XS2-M8 rev
AcCCAAATTGTTCTTTAAACTTACC
XS2-M9 fw
GGAGCGTGCaGGAGGGGATG
2
927
3
1029
XS2-M10 rev
AATGGCTGcAACCAAAAATGGC
XS2-M11 fw
AAAGtTGtTTAGTGTTTTATGGACC
XS2-M12 rev
CTCGTGTGCTAGATACAGGGTC
XS2-M15 fw
GTATCTAGCACACGAGAAGTAC
4
1105
5
1229
XS2-M16 rev
GGGAACATAGCCTGTGCGTC
XS2-M27 fw
GCCGCAGGCACATGCCCTC
XS2-M24 rev
gACCAgCAATTCTACTTACACC
XS2-M17 fw
CCTGCATATACAGAACCATCTTTG
6
607
7
1225
XS2-M18 rev
CCAAACAAGACGTTCAGTGTCAG
XS2-6258 fw
CACCATGTAAACAGACTGCGTC
8
295
XS2-M1 rev
ATGGTGTCCCCGACAACCC
XS2-6258 fw
CACCATGTAAACAGACTGCGTC
9
805
XS2-BamHI rev GGATCCTGCTTTTCAGGCG
XS2-M4 fw
CGCCTGAAAAGCAGGATCCC
10
744
XS2-M3 rev
TAGAAAGCaAGCAgCGACCG
Tab. 8: Primerpaare für die Generierung von 10 überlappenden PCR-Fragmenten für
die Sequenzierung des gesamten HPVXS2-Genoms. Abweichungen zu der später
gefundenen HPVXS2-Sequenz sind durch rote Kleinbuchstaben markiert. Vergleiche
31
Ergebnisse
Kapitel 2.5. und Abb. 9 zur Lage der Primer im HPVXS2-Genom. fw = forward; rev =
reverse (backward).
Als Matrize für die Synthese der 295 bis 1229 bp großen Fragmente, wurden die aus
den Biopsien R-674, R-675, R-941, B-6179 und B-6180 (Tab. 4) isolierten DNAs
verwendet. Die erhaltenen PCR-Produkte wurden mittels Gelelektrophorese auf
Vorhandensein und Größe überprüft (Abb. 10). Beim Nachweis von Fragmenten der
erwarteten Größe im Agarosegel wurden die Proben für die Sequenzierungsreaktion
aufbereitet (siehe Kapitel 3.4.).
Abb. 10: Agarosegel mit 744 bp PCR-Produkten der Probe R-941 in zwei
verschiedenen Verdünnungen (Fragment 10, siehe Tab. 8).
Spur 1: 1kb DNA-Leiter. In den Spuren 2 (Primer XS2-M2 fw und XS2-M1 rev, siehe
2.5.) und 3 (Primer XS2-M4 fw und XS2-M3 rev; siehe 2.5. und Tab. 8) wurden 1:10
32
Ergebnisse
Verdünnungen verwendet. In den Spuren 4 (Primer XS2-M2 fw und XS2-M1 rev) und 5
(Primer XS2-M4 fw und XS2-M3 rev) wurden 1:50 Verdünnungen eingesetzt. Die
erwarteten 744 bp Fragmente waren in den Spuren 3 und 5 zu sehen. In den Spuren 2
und 4 sind keine PCR-Fragmente sichtbar, da sich der Primer XS2-M2 fw als
ungeeignet erwies.
Die erhaltenen Sequenzen der 10 in Tabelle 8 aufgelisteten DNA-Fragmente wurden
mit dem Suchprogramm BLASTn mit allen vorhandenen bisher bekannten HPVGenomen verglichen, um die nahe Verwandtschaft zu den Alpha-2 HPV-Typen zu
bestätigen. Die überlappenden Sequenzen der einzelnen Chromatogramme wurden
mit Hilfe des MacVector-Programms zu einer Konsensus-Sequenz zusammengefügt.
Zur weiteren Überprüfung und Bestätigung der HPVXS2-Sequenz wurden einige
Genomabschnitte
unter
Verwendung
folgender
Primer
(Kapitel
2.5.)
erneut
sequenziert: XS2-M14 rev, XS2-M20 rev, XS2-M21 fw, XS2-M22 rev, XS2-M25 fw,
XS2-M26 rev, XS2-BamHI fw, XS2-XhoI fw. Bei diesen Überprüfungen ergaben sich
keine Abweichungen von den zuvor ermittelten Sequenzen.
Die Größe des gesamten HPVXS2-Genoms betrug 7830 Basenpaare. Die ermittelte
HPVXS2-Sequenz wurde in „GenBank“ hinterlegt und unter der Zugangsnummer
KC138720 veröffentlicht (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/nuccore/KC138720). Die mit Hilfe
der Rolling Circle Amplification (siehe Abb. 7) ermittelte Anzahl an RestriktionsSchnittstellen sowie die Abwesenheit einer EcoRI-Schnittstelle konnten bestätigt
werden. Die zwei BamHI-Schnittstellen zerteilen das Genom in zwei Abschnitte von
2.538 bp und 5.292 bp. Für HindIII und XhoI findet sich jeweils eine Schnittstelle, die
das 7830 bp große Genom linearisiert. Die gesamte ermittelte Sequenz des HPVXS2Genoms ist in Abbildung 11 gezeigt.
33
Ergebnisse
1
61
121
181
241
301
361
421
481
541
601
661
721
781
841
901
961
1021
1081
1141
1201
1261
1321
1381
1441
1501
1561
1621
1681
1741
1801
1861
1921
1981
2041
2101
2161
2221
2281
2341
2401
2461
2521
2581
2641
2701
2761
2821
2881
2941
3001
3061
3121
3181
3241
3301
3361
3421
3481
3541
3601
3661
3721
3781
3841
3901
3961
4021
4081
4141
4201
4261
4321
4381
ttataaacta
aggggtacat
aggcccaaaa
cttacactgc
aagagaattg
attgctacat
cgtggaagaa
caaaccactg
gattgctggg
cccacaataa
gagcaattag
gtggtaacac
tcagatataa
tgtgtgtgac
gaacgggctg
atatctagta
gatgacaggc
gcagcagatg
tttagccctg
ataaagcttg
gggtatggcc
gacacggtgt
catggctgtc
gcagaatcca
gcgactttac
ccttttaaaa
tgcacagtgg
caagtgttgt
aaaaacaggg
atgcttatag
agcttgtcta
atagtaggac
tatgaccacg
acagactcca
gcctgcacaa
tggatatggt
tttttaagat
cagggcatac
tatttctgca
agcagccatt
acctgtcagt
gtgtgcattg
acaaccaaca
gtgtttacat
aatgaccaaa
cctgaagagg
aatgctagaa
cctggtgcgt
tggccatcag
agtgcatgta
gcgggacaca
tgtcaccgtg
gaaagaaatt
gtcgcacgag
agatgatgca
aattcacaaa
tttgtgcacc
ggaaccagaa
gcgacagccc
tggcaggccc
tgactgtgca
cagattgcaa
ctgtgaatct
tgcagagttt
gtctatgttc
gcctattttg
tatctggcta
tcacgtattg
acaatggtga
tactgttttt
ctgacattgt
gtatgccttt
ttaaataaat
cagctttatc
taatcaacag
atataaagaa
aacatattta
atttattgca
aatttggtgt
ggcatctcgc
gaaactaagg
gtgaaagaag
ttttggagag
aagaaataga
atgaagaaga
agtgtccaaa
gggcattcca
aggacatgga
gaggatggtt
gtgatgatga
ctgtggggga
atgatgtagc
tgtgtgagca
ggagacagtc
aaacacaggt
cacaagatgg
aggaggagga
acaaaggagc
tgggtaagtt
gcagtaaaac
cagagggcat
cctgccaatg
agacagtagc
agccaccaaa
attgtagtga
acgcactaga
acattacaga
atgccgctgc
tgtgcagaca
ttagagggga
atcaggacgt
ccaaaaaaag
tgagtctgct
tttggttaca
gttggtgcta
acagaaagca
taaatccgtt
ttaaaaacac
attggaaatc
aggaggaaaa
ctatatgaaa
gtagaaaatg
gtggtgccac
gctttgcaac
tcacgagaaa
gaagttagat
attgtgcaga
gggctatatt
tatgtgtacg
catgcatttg
tacaccagta
caaaaacgac
acccagccct
aacgactgtg
cctgtaatac
aatggtaaaa
gaaaaccaag
ttgcaaacag
acgtgacggt
tgttgctgct
ttgtgctgtg
taagaaacca
ccgtactgtt
tattatgctg
tactgcctat
gtgtgccatt
caacaatggt
aaacctgcaa
aataagaaag
ccctgcaaca
tattgtgcag
ccaaacagct
ggagatcagg
gacgcctaaa
agtctataga
agaaggacaa
gaagttgcct
attgagtctt
ttatatagat
gtgtaattca
ggagctgcta
cgataacaca
tatagtagag
ggaggaggag
cggacaggaa
agtgcaggct
acccagcata
ggcaaaagcc
ggatacggaa
ccgccaggac
gcgtgccgga
agggggagtg
taaagaacaa
tgcatgttgt
aaaaacacta
gggaatgaca
aaaagggtta
attaagaagc
cgtgtatggg
ggatgcgcag
cgaaagcagg
ttttctgaat
ctacaagaga
caaggtacag
ggagtttatt
ctgcttagtg
taggtttttg
gccattagca
catagataca
tagaacgttg
agaggatgag
ctttccttta
cttttttcga
tggaaaccct
aagatagcaa
ctttgctgta
ctcttagtgt
aattacaaca
tgtgggacgc
atgatggaga
acattagtga
acatacatga
gggacacagg
accctgtatc
ccacccacac
agcgactcga
cctccacgca
acactacaag
acttacgagg
gaaagttgta
cagcgtttgt
ttaagatacc
gttcatcctg
ttgtttgttt
tctgtacctg
tccataggtc
ttgtttctgg
ttacttttca
tgtgtatata
gtggtaccat
ggcacatcgt
ggccgcaggc
tagggaggga
tgtaacagca
ggattgtgga
gaccacagcg
agcgccctac
gtactggtca
tacacagcaa
acaccgtgac
gcattgttgg
gcaccagagg
gcggtggaac
ccactgcgac
ctgggcacat
ggtacagaag
gccattgtag
gacgaaggag
gtagcacagg
gtaaaacgaa
gagaatgaac
aaacgaaggc
tcgggaccag
gctgagggga
ggggatgggg
ttaagtatac
tttggattgg
gattgggttg
atacagccaa
atactaatgc
agcacattat
ggcccagcgg
gaaacaccag
ttcagcttat
ctggcctacg
agcaattgcc
ggagaacagg
ggagacgggg
ccatttctat
ttttatggac
ggtggggctg
gaagcaaaaa
tatttaagaa
ttacagctga
agatggaagt
acaacgcaag
aggttgtggg
agcgagccgt
caaacttgag
caaagcaaga
aactaaagcc
aagtacttat
agctcctaag
cgaatctaaa
tgatcaatgg
agaggaaaag
cgactgggag
tagcacacga
gtccaccgaa
ggcggtcgac
agccacaaaa
tgcatacaca
tgatcctaat
cacacggtcc
gacaatatgg
tcctggtttg
gatttctatt
tggctgtgtg
ggcctcatag
tcacaatgta
aaccagggga
ttatgtatag
gtgatatgta
tttgtctatc
gcaaggcgtc
acatgccctc
ccgaaatcgg
gccatgtcca
ataccatttg
gaattagcat
ggggcctgtg
tattcattat
ataagatgct
gaacggcgac
tcacgatgca
acgtccctct
cagcacaaca
tggtggtaga
tgaagctggt
gggatggatg
acaggcggac
aagatttggt
aactgttgct
agtttgttca
taagtccgag
tatttcagct
tgcaggtaca
gcggtgggga
aggaatcgca
tgagagctag
gatataatga
tgtgtgtgtt
tgtgtgaata
ttttaaggta
taaatgtgcc
cgctgtattg
aatggatagt
cacagatggt
agtatgcatt
aggcaaaata
cccgcatgaa
attggaaacc
gtgcatttaa
cttcagacac
taatatctta
taggattact
atgcactaga
aatgtccacc
atttgcgcag
gagagccact
cacgtttaag
ttagatgtgt
gaccaaatca
gaatgtggat
aaggcacgta
ggagaggaac
gggtgttgga
gctatgtgct
gtgaaggttg
acattttatg
gtacgtgtgg
gaagtacccg
acccaggtgg
tgtgagcagc
cgagcgggtc
gtcaggcaac
agtttaaaat
acgtccactt
tatacatgtg
caggttatac
tgtgtagatt
tgcttcctgc
cattgtattt
tcctcttata
tgtgtacata
acatttggga
ttttgcctaa
catgtgtttt
gcaagcgtgc
cagatgttat
tacgaccgaa
gggatacagc
acgacctgcg
catttgcatt
cccagtgctt
atgtagaagg
acgtgtgcca
gattgcactt
cggtccgcat
actatgcaat
agcgtatagg
gtgcagcgac
gtgtccacgc
tacagaggcg
gggcgataca
ggactttata
gcagcaagca
cagtccctat
gcttgatgcc
gccggacagt
ggagatttgt
cgtgggggaa
gtcgcagggt
caataagaaa
gttaattaga
tggggtgtat
tgcacacata
taaacgggca
agacagtcac
gtataaaact
gagacaaaca
acaatgggca
aatagcagac
tgttaaggat
catgtcagag
catagtacaa
gacattttta
aggaaagtca
tgcaaattcc
agatgatgct
tggcaatcaa
gctattaata
cagagtacag
gtacacatta
ccttaccgat
gccaggacaa
cgcattggta
tgacacatat
gtgccattga
catggacact
aaaaaagagg
atgtacactg
caggacacgt
ttaaatttaa
gtggcaaagt
cttctggacc
gcgcgcccga
ggcaacgaca
cattggacac
gacattaccc
gtttcagata
ggcggtggtc
aggcacaacg
tggggttcat
gcatttctgg
gctaacgtgc
acacgttgtt
ttaagagatg
ttgacttttt
ctattgtagt
ggtgtatggt
tttttcacag
atcagtcaca
tcccaaagtg
34
Ergebnisse
4441
4501
4561
4621
4681
4741
4801
4861
4921
4981
5041
5101
5161
5221
5281
5341
5401
5461
5521
5581
5641
5701
5761
5821
5881
5941
6001
6061
6121
6181
6241
6301
6361
6421
6481
6541
6601
6661
6721
6781
6841
6901
6961
7021
7081
7141
7201
7261
7321
7381
7441
7501
7561
7621
7681
7741
7801
gagggcacca
gggttgggca
acacgtcctg
gcagtgggtc
gctgggtcta
acaaccacac
acaaactata
gaggtgtcag
atacctatgg
gtacctggtg
aaagtaaccg
gtgtttgaac
cctgacccag
ggcactgtta
gggtttggtg
atcgaactgc
gacgtgtttg
acccccttta
ggaaatatta
attgtgttgc
cattatgtat
caccgccgtc
tgacaacctg
tgtgacacgc
tccttatttc
atatcagtat
tgctcgtata
aggccgcggc
tgacacagaa
ttctgttgat
atattggggt
tttagaactg
tatggacttt
tgtttgtaaa
cttttacctg
cggggacacc
tattggtagt
aatatttaat
ggccaaccaa
tgttgccact
tggtgaggaa
aataatggca
gacattgccc
aacctgtcaa
ttgggatgtg
aaagttttta
ggcaaccgcg
ttactgtgtt
tgtatgtgtg
gaataaagta
taagttaggt
tgtgcaaacc
ttgttggctg
cacgccacaa
ctttcacata
ccaaattcca
cagttgctac
ctttggccga
ttggcacagg
ggacagttgt
cctctgatcc
ctattcccaa
ctgcagtgtt
ctaatcctgc
gacacattct
atacatttgc
taagtagaat
atcccgcctt
ctgatgacga
attttcttga
ggttcagccg
cccgtgtaca
aacctttact
ctgatgtaga
acaacacttc
ccattccttt
ccacttctgc
atgtagatgg
gccgtaaacg
gtgtacctgc
accaacattt
tctataccta
agggttttta
tataatcctg
cagcctctgg
aactctaaca
agtaaacaga
aagggaacac
attacatccc
aaaacattac
tatcctgatt
cgcagagagc
atccctgata
gcggtgtata
aaaccatatt
gtgtttttga
gactccacag
tatgacctac
tatttacaca
ccgtccacta
aaagatacaa
gatcttaagg
atgcaaattg
gcccctgctt
tgttgtttgt
ttcgcatgtt
tgtcacatag
ggttctaggt
acaaattagt
tggttgtatt
agtctgtctt
attactgtct
ccaagacaca
acctctcttt
tcgcatatta
atccgggaca
tgatgttagc
gtccattgtt
tttctctggc
agacataaca
atatacagaa
ggtcagtacc
ctcttcgggc
tgctggtcct
tttgtctcgt
aacaattata
tattataaaa
cgtgggtcaa
ttattatcat
tgcccccaca
tgatgctgac
cacggtgtcc
tgtgtccccc
ccagtggccc
aggagatttt
tgtctcatat
ctcccacccc
attattatgc
aatctgccag
gggtgcggtt
acactgaacg
gtgttggcct
tagcacacgg
cacagttatg
catgtaaaca
ctatacagga
aatccaataa
atttaggtat
aactgtttgc
gtttgtattt
gtcccacccc
ggttgcatag
ctgtggtgga
ctacctatga
agttcatatt
ctatgaacaa
gcttggagga
cgccgcctga
atcgttttac
gtgttcgttc
ctgcagctgc
atgtgtgttg
tatgtgtttg
ttttatattt
caaccgaccg
catgctgatc
agttctattg
gcaaatttaa
tggcagcgtt
cctaatccgg
ctacccatca
cagtggggaa
gggggacgca
gttcctccta
aatctgctgg
acgggtggtt
cccagtaatg
ccatctttgt
cccactgctg
actggcacag
cgcctatatg
ccctcgtcct
tttgaacgtc
ttacacaggc
aagctgagca
gacctcagtc
gagcccgctt
atggccttta
cccttgtcat
gttgatgtgc
tttgtacctt
tatttgtggc
ttttttacag
tgtttccaaa
aggcagttct
taccaaggta
gcctgacccc
tcttgtttgg
tagtggccat
ggacgttggc
tattattggt
gactgcgtcc
tggcgatatg
gtctgacgtc
ggctgctgag
aagacatttt
aaaggggaca
cagtgggtcc
agctcaggga
caccacgcgc
tgccacaaag
tcagctgtgt
tagtttattg
cacctaccgt
aaagcaggat
tttggatctt
ccgctccggt
aaaaaggagg
taacatatga
tgtgatacaa
tttaatttgt
atttcggtct
tatatcatgc
tgtatattag
cagcttctgg
ttctgcgtga
tcgttgctag
gccttggtgt
caggctatgt
agcctcctgt
aggactccag
ttgaggtgac
acaatgtggt
tggaggtacc
gtacacatgg
aacctattag
gcaggggcgt
ttatgacgtt
catattctcc
ctgccttaac
tgcgtacccg
ccatagctat
ctggcgctga
cgtctggagg
ccaccctcac
ctgtccatac
tgacacctgc
ctataacttt
atggcactgt
gttctcagca
cggttactta
gatgtcccca
aataagtttg
gcttgtactg
cccctgtata
caggattctc
tgtacacccc
acaccaggcg
gtggataccg
cctttagaca
ccatacggtg
tttaatcgtg
ggagggggcg
atggttacct
cacaataatg
agtaccaata
tttaaagaat
aaggtaactt
gaggattgga
tttctcactt
cccttctcta
tctcagtttc
gtcaccgccc
cgaacaaaaa
atttgtgttg
atatgtatgt
ctaattattg
aagatggccg
gtcctgcctt
tgctgtatca
gcgccaactt
cctgccaata
ctttctagcc
ttacctagga
tcccatatct
tgttattgag
tattattaat
ctcctctgct
tattagtagc
ccagactggt
ctatgaagaa
tagtacccct
tacacaggta
tgataatcct
ctcacgggta
atctcgcagg
cagtggtgtg
cacagaggac
cactttatat
tcgcaatacc
tacaaagtat
agggccagat
agacacaaca
ctatgtgtcc
ggcgacctag
cggacgacta
ctgtgggtca
aggtgtctgc
gactgcccga
gggttgaagt
acaagctaga
gtgacaatat
ccatggggga
attgtcctcc
ggtatggtgc
tttgtcagtc
acagtatgtt
ctggggttgt
gcagggatgt
ccgaggctca
gtatttgttg
tgtccttgtg
atttgagaca
taacaccaga
actttggaat
cttcggctat
aatttaactt
ctttgggtag
gcaaacgatc
aataaccaca
tatattgtat
gtggttgtgt
ttcctgtgag
ccgttgcagg
atcacgcagt
tgctacctgg
attatgacta
aactgtgctt
ataattaatg
Abb. 11: Sequenz des gesamten HPVXS2-Genoms (7830 bp).
Das bisher bekannte, von Berkhout et al. (2000) ermittelte, 261 bp Fragment im L1Gen ist grün unterlegt (HPVXS2 Nukleotide 6776 – 7036).
35
Ergebnisse
4.4. Klonierung des HPVXS2-Genoms
Für die Klonierung des HPVXS2-Genoms wurden anhand der ermittelten Sequenz von
HPVXS2 drei Primerpaare ausgewählt, die das gesamte Genom in drei sich
überlappenden Fragmenten abdeckten (Tab. 9, Abb. 12).
Fragmente
Primer-forward
Primer-reverse
Fragment 1
XS2-M19
XS2-XhoI
Fragment 2
XS2-M15
XS2-6413
Fragment 3
XS2-6258
XS2-M8
Tab. 9: Fragmente und zugehörige Primerpaare für die Klonierung des HPVXS2Genoms. Die Oligonukleotidsequenzen der Primer sind in Kapitel 2.5. aufgeführt.
Als Matrize für die Synthese der 3 kb großen Fragmente mit einer „long distance“ PCR
wurden die extrahierte DNA der Biopsien R-674 und R-941 (Tab. 4) verwendet. Zur
Amplifizierung wurde die Phusion Hot Start II HF DNA-Polymerase benutzt, die eine
Autokorrektureinheit („proofreading“) besitzt (siehe 3.3.2.2.). Die Aufreinigung der
PCR-Fragmente erfolgte nach der Auftrennung mittels Agarosegelelektrophorese mit
dem QIAquick Gel Extraction Kit (siehe 2.4.). Die Ligation erfolgte in einem molaren
Verhältnis von Vektor zu Insert von 1:1 über glatte Enden („blunt end“) in das Plasmid
pJET1.2/blunt (siehe 3.5.1.). Die klonierten Fragmente von HPVXS2 sind in Abbildung
12 schematisch dargestellt.
36
Ergebnisse
Abb. 12: Fragmente für die Klonierung von HPVXS2.
Die für die Generierung der einzelnen Fragmente verwendeten Primer sind
unterstrichen. Die Schnittstellen für BamHI, HindIII und XhoI sind gezeigt. Die Länge
der drei Klonierungsfragmente in Basenpaaren ist unter dem jeweiligen Fragment
angezeigt.
Die erfolgreiche Klonierung der 3 kb-Fragmente wurde durch einen Restriktionsverdau
mit den oben genannten Restriktionsenzymen (Abb. 12), sowie mittels Sequenzierung
des Übergangs von Vektor (pJET1.2/blunt) zu Insert (HPVXS2) mit dem pJET1.2
forward bzw. reverse Primer überprüft und bestätigt. Als Beispiel ist in Abbildung 13
der BamHI-Verdau zwei verschiedener Klone von Fragment 3 in pJET1.2/blunt zu
sehen. BamHI konnte in diesem Fall als Restriktionsenzym zur Linearisierung
verwendet werden, da Fragment 3 eine Schnittstelle für BamHI aufweist (Abb. 12), der
Vektor hingegen keine Schnittstelle für dieses Enzym besitzt.
37
Ergebnisse
Abb. 13: Agarosegel nach Restriktionsverdau zweier identischer Klone von Fragment
3 in Vektor pJET1.2/blunt.
Spuren 1/3: unverdautes Plasmid, Spuren 2/4: BamHI-Verdau, Spur 5: 1 kb+ DNALeiter. In den Spuren 2 und 4 sind Vektor (pJET 1.2/blunt, 2974 bp) und Insert
(Fragment 3, 3049 bp) nach Linearisierung mit BamHI bei zirka 6 kb zu sehen.
Nach erfolgreicher Sequenzierung und Klonierung von HPVXS2, sollte mittels Analyse
der potentiellen offenen Leserahmen (ORFs) die strukturelle Verwandtschaft zu den
bekannten Alpha-2 HPVs analysiert werden.
4.5. HPVXS2 Genomanalyse
4.5.1. Open Reading Frames (ORFs)
Die Analyse der ermittelten DNA-Sequenz von HPVXS2 mit Hilfe der MacVectorSoftware ergab 19 durchgängige, unterschiedlich lange, potentielle offene Leserahmen
(ORFs; Abb. 14).
38
Ergebnisse
Abb. 14: Neunzehn potentielle ORFs nach Analyse der DNA-Sequenz von HPVXS2.
Leserahmen 1: blau; Leserahmen 2: grün; Leserahmen 3: rot;
Die Zuordnung der einzelnen Leserahmen zu den bekannten HPV-Genprodukten (Tab.
1) erfolgte über einen Sequenzvergleich von HPVXS2 mit den nächsten verwandten
Alpha-2 HPV-Typen (HPV 3, 10, 28, 29, 77, 94, 117, 125). Nach diesen Analysen
ergaben sich für HPVXS2 acht auch bei anderen Alpha-HPVs in vergleichbarer Länge
vorhandene ORFs: das Hauptkapsidprotein L1, das Nebenkapsidprotein L2, die frühen
Genprodukte E1, E2, E4 und die Onkoproteine E5, E6 und E7 sowie die nichtkodierende Region (NCR) (Abb. 15).
39
Ergebnisse
Abb. 15: Genomorganisation von HPVXS2.
Die HPV-Onkogene E5, E6 und E7 sind blau dargestellt, die Gene für das Haupt- (L1)
und Neben-Kapsidprotein (L2) gelb. E1, E2 und E4 sind grün abgebildet. In den
Klammern ist die Position der Genprodukte im Genom von HPVXS2 (7830 bp)
aufgeführt. NCR: nicht-kodierende Region.
4.5.2. Nicht kodierende Region (NCR) von HPVXS2
Die NCR von HPVXS2 ist 678 bp lang (Abb. 16) und befindet sich zwischen dem L1
und dem E6 Gen (Abb. 15). Die NCR enthält vier Bindestellen (ACCN6GGT) für das für
die Transkription der HPV-Gene zuständige HPV-kodierte E2-Protein an den
Positionen 7467, 7760, 40 und 55. Zwei weitere potentielle Bindestellen für das E2Protein befinden sich außerhalb der NCR an den Positionen 1236 im E6-ORF und
6347 im L1-ORF. Die TATA-Box befindet sich 34 bp vor dem Start Codon des E6ORFs und dient als Startpunkt für die Assemblierung von Transkriptionsfaktoren (Abb.
16). In der NCR von HPVXS2 befinden sich außerdem potenzielle Bindestellen für die
Transkriptionsfaktoren Nuclear Factor 1 (NF1), Activator Protein 1 (AP1), Oct1 und
CCAAT/Enhancer-Binding-Proteine (C/EBP). Weitere Bindestellen für diese und für
weitere zelluläre Transkriptionsfaktoren wie Specificity Protein 1 (SP1) und Yin Yang 1
(YY1) sind außerhalb der NCR von HPVXS2 vorhanden.
40
Ergebnisse
Abb. 16: Darstellung der NCR-Sequenzen von HPVXS2 im Vergleich zu einem seiner
nächsten Verwandten, HPV94. Die Nukleotid-Positionen im jeweiligen HPV-Genom
sind am Anfang und am Ende jeder Zeile angezeigt. Potentielle Bindestellen für das
E2-Protein sind grün unterlegt, für NF-1 rot, für AP-1 türkis. Die TATA-Box ist gelb
hervorgehoben. Das Stopp-Codon von L1 und das Start-Codon von E6 sind jeweils fett
gedruckt und unterstrichen.
4.5.3. Phylogenetische Analyse
Eine phylogenetische Analyse der L1-Gene der Alpha-2 und Alpha-4 HPVs, sowie der
HPV-Typen 6 (Alpha-10), 11 (Alpha-10), 16 (Alpha-9), und 18 (Alpha-7) mit Hilfe des
MacVector Programmes, ergab die Einordnung von HPVXS2 in die HPV Spezies
Alpha-2 (Abb. 17). Im Vergleich zu den Alpha-2 HPV-Typen war in jedem einzelnen
Fall der L1-ORF mehr als 10% unterschiedlich zu HPVXS2, so dass HPVXS2
definitionsgemäß einen neuen HPV-Typ darstellt (Bernard et al., 2013).
41
Ergebnisse
Abb. 17: Stammbaum auf Basis der gesamten L1-Gensequenz (1515 Nukleotide) von
HPVXS2 sowie aller bisher bekannten Alpha-2 und Alpha-4 HPV-Typen und der im
quadrivalenten HPV-Impfstoff enthaltenen HPV-Typen von 6 (Alpha-10), 11 (Alpha-10),
16 (Alpha-9) und 18 (Alpha-7). Methode: Neighbor Joining Tree mit Tamura-Nei
Entfernungen. Die Sequenzen von HPV2, 3, 6, 10, 16, 18, 27, 28, 29, 57, 77, 94, 117,
und
125
stammen
aus
der
Papillomavirus
Episteme
Datenbank
(http://pave.niaid.nih.gov).
4.5.4. L1-Aminosäure Alignment
Nachdem die Homologie des L1-Gens von HPVXS2 und den restlichen Alpha-2 HPVs
aufgezeigt wurde, sollte die vermutlich hohe funktionelle Stabilität von L1 anhand der
Homologien der Aminosäuresequenzen dargestellt werden.
In Abbildung 18 sind die abgeleiteten L1-Aminosäuresequenzen aller Alpha-2 HPVs
inklusive HPVXS2 im Einbuchstabencode dargestellt. Als erstes Codon (sog.
Startcodon, Basentriplett) eines offenen Leserahmens auf der mRNA kodiert ATG die
Aminosäure (AS) Methionin (M). Als Software für die Darstellung der L1Aminosäuresequenzen diente das MacVector-Programm. Weite Abschnitte des L1
42
Ergebnisse
Proteins sind innerhalb der Alpha-2 Spezies konserviert (Abb. 18). HPXS2 unterschied
sich in der abgeleiteten L1-Aminosäuresequenz (507 Aminosäuren) von seinen beiden
nächsten Verwandten, HPV3 und HPV125, auf Aminosäureebene in 62/507 (12,2%)
bzw. 64/507 (12,6%) Aminosäuren.
Abb.
18:
Darstellung
der
abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
der
L1-
Hauptkapsidproteine von HPVXS2 und von den Alpha-2 HPV-Typen HPV3, 125, 117,
94, 77, 29, 28, und 10 (Einbuchstabencode).
Unpolare AS: A=Alanin, G=Glycin, I=Isoleucin, L=Leucin, P=Prolin, V=Valin. Polare
AS:
N=Asparagin,
F=Phenylalanin,
M=Methionin.
Q=Glutamin,
W=Tryptophan,
Saure AS:
S=Serin,
Y=Tyrosin.
D=Asparaginsäure,
T=Threonin.
Schwefelhaltige
Aromatische
AS:
E=Glutaminsäure.
AS:
C=Cystein,
Basische AS:
H=Histidin, K=Lysin, R=Arginin.
Sowohl die phylogenetische Analyse der viralen DNA-Sequenz, als auch die Analyse
der abgeleiteten Aminosäuresequenz zeigten, dass es sich bei HPVXS2 um einen
neuen Alpha-2 HPV-Typ handelt.
43
Diskussion
5. Diskussion
Bestimmte Papillomviren wie z.B. HPV1, 2 oder 3 verursachen Hautwarzen (Tab. 2),
die bei immunkompetenten Personen in der Regel nach einigen Monaten spontan
abheilen (Wieland & Pfister, 2006). Bei immunsupprimierten Patienten kann es zu
persistierenden Hautwarzen kommen, die sich über mehrere Körperareale ausdehnen
können (Kruger-Corcoran et al., 2010; Zachariae et al., 2012). Von generalisierter
Verrucosis spricht man, wenn eine ausgedehnte Infektion mit Papillomviren zu
multiplen Warzen in mehreren Körperregionen führt (Sri et al., 2012). Die HPV-Typen,
die man in Hautwarzen von Patienten mit generalisierter Verrucosis findet, entsprechen
in der Regel denen, die man in Hautwarzen von immunkompetenten Patienten
nachweisen kann (Potthoff et al., 2012; Sri et al., 2012). In der vorliegenden Arbeit
wurden Warzen-Biopsien einer immunsupprimierten Patienten mit generalisierter
Verrucosis untersucht, in denen sich HPV-Sequenzen nachweisen ließen, die keinem
bisher bekanntem HPV-Typ zugeordnet werden konnten. Das Ziel der vorliegenden
Arbeit war es, das komplette Genom des möglicherweise neuen HPV-Typs zu
klonieren, zu sequenzieren, zu charakterisieren und phylogenetisch einzuordnen.
Die hier untersuchte Patientin hatte seit über 12 Jahren langsam fortschreitende und
sich ausbreitende Warzen an beiden Unterarmen, Handrücken und Fingern und erfüllte
folgende Kriterien einer generalisierten Verrucosis (Sri et al., 2012): die Anzahl der
Warzen lag (deutlich) über 20, mehr als eine Körperregion war betroffen, an den Akren
trugen die meisten Finger Warzen, das Geschehen war progressiv und die Warzen
widerstanden zahlreichen topischen und ablativen Therapieversuchen (siehe auch
1.4.).
In allen Warzen-Biopsien der Patientin lies sich mittels gruppenspezifischer HPVScreening-PCR eine keinem bekannten HPV-Typ zuordenbare kurze HPV-Sequenz
namens HPVXS2 nachweisen. HPVXS2-Fragmente wurden ursprünglich von
Berkhout
et
al.
(2000)
in
gutartigen
hyperkeratotischen
Papillomen,
in
Plattenepithelkarzinomen der Haut, und in Dermatitis-Biopsien von verschiedenen
Körperregionen von drei nierentransplantierten Patienten entdeckt. Das bisher
bekannte Fragment umfasste nur 261 bp (Berkhout et al., 2000). Aus zwei der hier
vorliegenden Warzen-Biopsien wurde zunächst mittels gruppenspezifischer PCR ein
über 600 bp langes HPV-L1-Gen Fragment generiert, das in dem entsprechenden
261 bp-Abschnitt 100% identisch mit der von Berkhout et al. gefundenen Sequenz
44
Diskussion
war. Die nächsten Verwandten von HPVXS2 waren die Alpha-2 HPV-Typen 3, 10, 94
und 125 (jeweils 81% identisch im L1-Gen). HPV3 und HPV10 wurden ursprünglich in
flachen juvenilen Warzen gefunden (Kremsdorf et al., 1983). HPV94 wurde
ursprünglich in periläsionaler gesunder Haut, in gutartigen Läsionen und in kutanen
Plattenepithelkarzinomen gefunden (de Villiers & Gunst, 2009). HPV125 wurde aus
der Handwarze eines immunkompetenten Mannes isoliert (Kovanda et al., 2011). Da
sich der generierte 600 bp L1-Gen-Sequenzabschnitt von HPVXS2 um mehr als 10%
von dem seiner nächsten Verwandten unterschied, stellte das vorliegende kurze
HPVXS2-Fragment vermutlich einen neuen HPV-Typ dar (de Villiers et al., 2004;
Bernard, 2013).
Um das komplette Genom von HPVXS2 zu erhalten wurden die Methoden der Rolling
Circle Amplifikation sowie der (Long-Distance) PCR mit „Primer-Walking“ (siehe 3.2.
und 4.3.) angewandt. Diese Methoden haben sich bereits bei der Klonierung etlicher
neuer Papillom- und Polyomaviren wie zum Beispiel HPV-RTRX7, HPyV6, HPyV7
und TSPyV bewährt (Bens et al., 1998; Schowalter et al., 2010; van der Meijden et
al., 2010). Mittels Rolling Circle Amplification konnte gezeigt werden, dass in den
analysierten Warzen-Biopsien tatsächlich ein zirka 8000 bp zirkuläres Doppel-StrangDNA Genom vorlag, wie es typisch für Papillomviren ist (Wieland & Pfister, 2009;
IARC, 2011). Da sich das mittels Rolling Circle Amplification gefundene 8000 bp
Fragment nicht direkt klonieren ließ, wurde das neue HPV-Genom mittels PCR und
Primer-Walking ermittelt. Folgende Gründe für die Nicht-Klonierbarkeit des RCAFragments könnten vorgelegen haben: 1.) Das zu klonierende Insert von 7830 bp
könnte für den deutlich kleineren Vektor (2974 bp) zu groß gewesen sein, so dass
möglicherweise ein sterisches Problem vorlag. 2.) Die DNA-Struktur des Inserts
könnte durch die Interkalierung von Ethidiumbromid beschädigt worden sein. 3.) Ein
DNA-Verlust bei der Gelextraktion könnte erfolgt sein. 4.) UV-Schäden der DNA
könnten bei dem Sichtbarmachen der DNA im Agarosegel entstanden sein. 5.) Zu
niedrige DNA-Konzentrationen könnten vorgelegen haben. 6.) Ein nicht adäquates
Aneinanderfügen der Enden von Insert (keine „Blunt ends“) und Vektor könnten
vorgelegen haben.
Für das weitere Vorgehen mittels PCR und Primer-Walking wurden, ausgehend von
dem ursprünglich beschriebenen HPVXS2-Fragment (Berkhout et al., 2000), in beide
Richtungen im Abstand von zirka 1000 Basen PCR-Primerpaare entworfen, die an
innerhalb der Alpha-2 HPV-Gruppe möglichst konservierte Regionen banden. Die so
erhaltenen 10 PCR-Produkte, die das gesamte HPVXS2-Genom abdeckten, wurden
jeweils
in
beide
Richtungen
sequenziert
und
die
erhaltenen
Sequenzen
45
Diskussion
computergestützt zu einem 7830 bp umfassenden HPV-Genom zusammengesetzt
(siehe 4.3.). Anschließend gelang es, das gesamte HPVXS2-Genom mittels LongDistance-PCR zu amplifizieren und in drei überlappenden Fragmenten von 2893, 3050
bzw. 3088 bp zu klonieren (siehe 4.4.).
Nachdem die komplette DNA-Sequenz von HPVXS2 ermittelt und kloniert war, erfolgte
die computergestützte Analyse des HPVXS2 Genoms (siehe 4.5.). HPVXS2 hatte den
für Alpha HPV-Typen charakteristischen Genomaufbau. Die zu erwartenden acht
offenen Leserahmen für die Kapsidproteine L1 und L2, sowie für die frühen Gene E1,
E2, E4, E5, E6 und E7, lagen jeweils an den üblichen Positionen im HPV-Genom vor
(siehe Abb. 15). Wie bei allen Papillomviren befand sich die nicht-kodierende Region
zwischen dem L1 und dem E6 Gen und war 678 bp lang. Sie trug neben der TATA-Box
in der Promotorregion für die frühen Gene, die zu erwartenden potenziellen
Bindestellen für Transkriptionsfaktoren wie AP1 und NF1, sowie mehrere potenzielle
Bindestellen für das für die Transkription der HPV-Gene zuständige HPV-kodierte E2Protein.
Die phylogenetische Analyse ergab, dass HPVXS2 der HPV Spezies Alpha-2
zugeordnet werden kann (siehe Abb. 17). Seine nächsten Verwandten waren in dem
auf dem kompletten HPV-L1-Gen basierenden Stammbaum HPV3, HPV10, HPV28,
HPV94, HPV117 und HPV125, alles Zugehörige der HPV Spezies Alpha-2. Die HPV
Spezies
Alpha-2
umfasst
Viren,
die
bei
Immunkompetenten
und/oder
Immunsupprimierten gutartige Hautwarzen induzieren. Dazu gehören HPV3, 10, 28,
29, 77, 94, 117, und 125 (Gross et al., 1997; de Villiers & Gunst, 2009; Köhler et al.,
2010; Kovanda et al., 2011; Wieland et al., 2014). Der gesamte L1-ORF (1515 bp) von
HPVXS2 unterschied sich von allen anderen HPV-Typen um mehr als 10% (weniger
als
90%
homolog
zu
den
nächsten
Verwandten).
Somit
stellt
HPVXS2
definitionsgemäß einen vermutlich neuen HPV-Typ dar (Bernard et al., 2010 und
2013). Auch in seiner abgeleiteten L1-Aminosäuresequenz unterschied sich HPVXS2
um mehr als 10% von seinen beiden nächsten Verwandten, HPV3 und HPV125.
Nach dem Vorliegen der HPVXS2-Sequenz konnte von Frau Dr. Silling aus dem
Institut für Virologie der Uniklinik Köln die Verbreitung von HPVXS2 in verschiedenen
klinischen Proben mittels quantitativer typ-spezifischer Echtzeit-PCR
untersucht
werden (Silling et al., 2014). HPVXS2 ließ sich in drei Hautwarzen von drei
verschiedenen HIV-positiven Frauen nachweisen, wobei in der Studie insgesamt 62
46
Diskussion
Hautwarzen von 17 immunkompetenten und 24 immunsupprimierten Patienten
untersucht wurden. Zwei der HPVXS2-positiven Warzen waren mit HPV57 koinfiziert
und die HPVXS2-DNA-Lasten in diesen Warzen waren sehr niedrig (0,0002 bzw. 0,034
HPVXS2-DNA-Kopien pro ß-Globingen-Kopie). Diese beiden Warzen wurden somit
vermutlich durch HPV57 und nicht durch HPVXS2 verursacht (Silling et al., 2014). Die
dritte HPVXS2-positive Warze aus der Studie von Dr. Silling enthielt nur HPVXS2 und
hatte eine hohe HPVXS2-Last (6,9 HPVXS2-DNA-Kopien pro ß-Globingen-Kopie).
Somit kann diese Warze als HPVXS2-induziert gelten. Auch in 17 analysierten
Hautwarzen der in der vorliegenden Arbeit untersuchten Patientin lagen hohe
HPVXS2-DNA Lasten vor (Spannbreite 903 bis 99.571 HPVXS2-DNA-Kopien pro ßGlobingen-Kopie; Median 14.534) (Silling et al., 2014). Diese Viruslasten ähneln
Viruslasten, die in durch andere kutane HPV-Typen induzierten Warzen gefunden
wurden (Köhler et al., 2009). Somit kann HPVXS2 als neues warzen-induzierendes
Virus gelten. Darüber hinaus kommt HPVXS2 auch auf normaler, läsionsfreier Haut
vor. In der oben erwähnten Arbeit von Dr. Silling wurden 449 Hautabstriche von
normaler Stirnhaut von 210 HIV-positiven Männern und 239 HIV-negativen männlichen
Kontrollpersonen untersucht. HPVXS2-DNA war bei 16,2% (34/210) der HIV-positiven
Männer und bei 0,8% (2/239) der HIV-negativen Männer nachweisbar (p < 0,001). HIVpositive Männer mit CD4-Zellzahlen unterhalb von 350 Zellen/μl waren häufiger
HPVXS2-positiv als solche mit CD4-Zellzahlen über 350 Zellen/μl (25,0% versus
13,5%, p = 0,101) (Silling et al., 2014). In den zwei HPVXS2-positiven Proben der HIVnegativen Männer waren die Viruslasten sehr gering (0,014 bzw. 0,023 HPVXS2-DNAKopien pro ß-Globingen-Kopie), während bei den HIV-positiven Männern HPVXS2Lasten über 1,0 bei 10 der 34 HPVXS2-positiven Männern gefunden wurde
(Spannbreite 0,002 – 35,0; Median: 0,107 HPVXS2-DNA-Kopien pro ß-GlobingenKopie) (Silling et al., 2014). Dies zeigt, dass bei immunkompromittierten Patienten die
kutane Suppression und Elimination von HPVXS2 schwieriger zu sein scheint als bei
Immunkompetenten. Allerdings verursacht HPVXS2 bei der Mehrheit der mit diesem
Virus infizierten Immunsupprimierten keine klinisch apparenten kutanen Läsionen, da
keiner der 34 HPVXS2-positiven HIV-infizierten Männern Hautwarzen hatte (Silling et
al., 2014).
Zusammenfassend wurde in der vorliegenden Arbeit ein neues Humanes Papillomvirus
aus Hautwarzen einer immunsupprimierten Patientin isoliert, kloniert, sequenziert,
charakterisiert und phylogenetisch als kutanes Alpha-2 Papillomvirus eingeordnet.
Außer bei onkologischen Patienten kann das neue Humane Papillomvirus HPVXS2
auch bei HIV-infizierten Patienten kutane Warzen verursachen.
47
Zusammenfassung
6. Zusammenfassung
Humane Papillomviren (HPV) infizieren mehrschichtige Plattenepithelien von Haut und
Schleimhaut. Neben malignen Erkrankungen wie dem Zervixkarzinom können
bestimmte Papillomviren auch gutartige Läsionen wie Genitalwarzen (Condylomata
acuminata) oder Hautwarzen (Verrucae) verursachen. Immunsupprimierte Patienten
haben
ein
erhöhtes
Risiko
für
HPV-assoziierte
Erkrankungen.
Ausgedehnte
Warzenbildung – generalisierte Verrucosis - ist in den meisten Fällen mit einer
Immunsuppression assoziiert.
Für
die
vorliegende
Arbeit
lagen
mehrere
Hautwarzen-Biopsien
einer
immunsupprimierten onkologischen Patientin mit langjährig bestehender generalisierter
Verrucosis vor. Alle mittels PCR und Sequenzierung untersuchten Warzen der
Patientin enthielten eine kurze, bisher nicht näher charakterisierte HPV-Sequenz
namens
HPVXS2.
HPVXS2
repräsentierte
vermutlich
einen
neuen,
warzen-
induzierenden HPV-Typ, da sich der vorliegende HPVXS2-DNA Sequenzabschnitt um
mehr als 10% von dem entsprechenden L1-Gen Abschnitt der nächsten verwandten
HPV-Typen aus der HPV Spezies Alpha-2 unterschied. Im Rahmen dieser Arbeit sollte
das komplette Genom des vermutlich neuen HPV-Typs kloniert, sequenziert,
charakterisiert und phylogenetisch eingeordnet werden. Um das komplette Genom von
HPVXS2 zu erhalten, wurden die Methoden der Rolling Circle Amplifikation (RCA)
sowie der „Long-Distance“ PCR mit „Primer-Walking“ angewandt, die sich bereits bei
der Klonierung neuer Papillomviren bewährt haben. Mittels RCA konnte gezeigt
werden, dass in den analysierten Warzen-Biopsien tatsächlich ein zirka 8000 bp
zirkuläres Doppel-Strang-DNA Genom vorlag, wie es typisch für Papillomviren ist. Da
sich das mittels RCA gefundene 8000 bp Fragment nicht direkt klonieren ließ, wurde
die Sequenz des neuen HPV-Genoms mittels PCR und Primer-Walking ermittelt. Dabei
wurden, ausgehend von dem ursprünglich beschriebenen HPVXS2-Fragment, im
Abstand von zirka 1000 Nukleotiden PCR-Primerpaare entworfen, die an innerhalb der
HPV Spezies Alpha-2 möglichst konservierte Regionen banden. Die so erhaltenen
PCR-Produkte, die das gesamte HPVXS2-Genom überlappend abdeckten, wurden
jeweils in beide Richtungen sequenziert und die erhaltenen DNA-Sequenzen
computergestützt zu einem 7830 bp umfassenden HPV-Genom zusammengesetzt.
Anschließend gelang es, das gesamte HPVXS2-Genom mittels „Long-Distance“ PCR
zu amplifizieren und in drei überlappenden Fragmenten von 2893, 3050 und 3088
Basenpaaren zu klonieren. Nachdem die komplette DNA-Sequenz von HPVXS2
ermittelt und kloniert war, erfolgte die computergestützte Analyse des HPVXS2
Genoms. HPVXS2 hatte den für Alpha HPV-Typen charakteristischen Genomaufbau.
48
Zusammenfassung
Die zu erwartenden acht offenen Leserahmen für die Kapsidproteine L1 und L2, sowie
die frühen Gene E1, E2, E4, E5, E6 und E7, lagen jeweils an den üblichen Positionen
im HPV-Genom vor. Wie bei anderen Papillomviren befand sich die nicht-kodierende
Region (NCR) zwischen dem L1- und dem E6-Gen. Die NCR trug neben der TATABox potenzielle Bindestellen für Transkriptionsfaktoren wie AP1 und NF1, sowie
mehrere Bindestellen für das für die virale Transkription zuständige HPV E2-Protein.
Die phylogenetische Analyse ergab, dass HPVXS2 eindeutig der HPV Spezies Alpha-2
zugeordnet werden kann. Seine nächsten Verwandten waren in einem auf der
kompletten HPV L1-Gen Sequenz basierenden Stammbaum HPV3, HPV10, HPV28,
HPV94, HPV117 und HPV125, alles Zugehörige der HPV Spezies Alpha-2. Diese
umfasst Papillomviren, die bei Immunkompetenten und Immunsupprimierten gutartige
Hautwarzen induzieren. Der gesamte L1-ORF (1515 bp) von HPVXS2 unterschied sich
sowohl auf DNA Ebene, als auch in der abgeleiteten L1-Aminosäuresequenz, von allen
anderen
bekannten
HPV-Typen
um
mehr
als
10%.
Damit
stellt
HPVXS2
definitionsgemäß einen neuen HPV-Typ dar. In sich an die vorliegende Arbeit
anschließenden Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass HPVXS2 außer bei
onkologischen Patienten auch bei HIV-Infizierten kutane Warzen verursachen kann.
HPVXS2 kann somit als neues warzen-induzierendes Alpha-Papillomvirus gelten.
49
Literaturverzeichnis
7. Literaturverzeichnis
1.
Abraham AG, D'Souza G, Jing Y, Gange SJ, Sterling TR, Silverberg MJ, Saag
MS, Rourke SB, Rachlis A, Napravnik S, Moore RD, Klein MB, Kitahata MM,
Kirk GD, Hogg RS, Hessol NA, Goedert JJ, Gill MJ, Gebo KA, Eron JJ, Engels
EA, Dubrow R, Crane HM, Brooks JT, Bosch RJ, Strickler HD.
North American AIDS Cohort Collaboration on Research and Design of IeDEA.
Invasive cervical cancer risk among HIV-infected women: a North American
multicohort collaboration prospective study. J Acquir Immune Defic Syndr.
62(4):405-13, 2013.
2.
Ackerman AB.
Solar keratosis is squamous cell carcinoma. Arch Dermatol. 139(9):1216-7,
2003.
3.
Arron ST, Jennings L, Nindl I, Rosl F, Bouwes Bavinck JN, Seçkin D, Trakatelli
M, Murphy GM.
Viral Working Group of the International Transplant Skin Cancer Collaborative
(ITSCC) & Skin Care in Organ Transplant Patients, Europe (SCOPE). Viral
oncogenesis and its role in nonmelanoma skin cancer. Br J Dermatol.
164(6):1201-13, 2011.
4.
Bens G, Wieland U, Hofmann A, Höpfl R, Pfister H.
Detection of new human papillomavirus sequences in skin lesions of a renal
transplant recipient and characterization of one complete genome related to
epidermodysplasia verruciformis-associated types. J Gen Virol. 79 (Pt 4):77987, 1998.
5.
Bergvall M, Melendy T, Archambault J.
The E1 proteins. Virology. 445(1-2):35-56, 2013.
6.
Berkhout RJ, Bouwes Bavinck JN, ter Schegget J.
Persistence of human papillomavirus DNA in benign and (pre)malignant skin
lesions from Renal transplant recipients. J Clin Microbiol. 38(6):2087-96, 2000.
50
Literaturverzeichnis
7.
Bernard HU, Burk RD, Chen Z, van Doorslaer K, zur Hausen H, de Villiers EM.
Classification of papillomaviruses (PVs) based on 189 PV types and proposal of
taxonomic amendments. Virology. 2010 401(1):70-9, 2010.
8.
Bernard HU.
Taxonomy and phylogeny of papillomaviruses: an overview and recent
developments. Infect Genet Evol. 18:357-61, 2013.
9.
Bouwes Bavinck JN, Hardie DR, Green A, Cutmore S, MacNaught A, O'Sullivan
B, Siskind V, Van Der Woude FJ, Hardie IR.
The risk of skin cancer in renal transplant recipients in Queensland, Australia. A
follow-up study. Transplantation. 61(5):715-21, 1996.
10.
Boxman IL, Berkhout RJ, Mulder LH, Wolkers MC, Bouwes Bavinck JN,
Vermeer BJ, ter Schegget J.
Detection of human papillomavirus DNA in plucked hairs from renal transplant
recipients and healthy volunteers. J Invest Dermatol108(5):712-5, 1997.
11.
Buck CB, Day PM, Trus BL.
The papillomavirus major capsid protein L1. Virology. 445(1-2):169-74, 2013.
12.
Cameron JE, Hagensee ME.
Oral HPV complications in HIV-infected patients. Curr HIV/AIDS Rep. 5(3):12631, 2008.
13.
Cardoso JC, Calonje E.
Cutaneous manifestations of human papillomaviruses. Acta Dermatovenerol Alp
Panonica Adriat. 20(3):145-54, 2011.
14.
Chirgwin KD, Feldman J, Augenbraun M, Landesman S, Minkoff H.
Incidence of venereal warts in human immunodeficiency virus-infected and
uninfected women. J Infect Dis. 172(1):235-8, 1995.
51
Literaturverzeichnis
15.
Clark MA, Hartley A, Geh JI.
Cancer of the anal canal. Lancet Oncol; 5: 149–157, 2004.
16.
Daniel BS, Murrell DF.
Complete resolution of chronic multiple verruca vulgaris treated with
quadrivalent human papillomavirus vaccine. JAMA Dermatol. 149(3):370-2,
2013.
17.
de Villiers EM, Fauquet C, Broker TR, Bernard HU, zur Hausen H.
Classification of papillomaviruses. Virology. 324(1):17-27, 2004.
18.
de Villiers EM, Gunst K.
Characterization of seven novel human papillomavirus types isolated from
cutaneous tissue, but also present in mucosal lesions. J Gen Virol. 90(Pt
8):1999- 2004, 2009.
19.
de Villiers EM.
Cross-roads in the classification of papillomaviruses. Virology. 445(1-2):2-10,
2013.
20.
Dicle O, Parmaksizoglu B, Gurkan A, Tuncer M, Demirbas A, Yilmaz E.
Choice of immunosuppressants and the risk of warts in renal transplant
recipients. Acta Derm Venereol. 88(3):294-5, 2008.
21.
DiMaio D, Petti LM.
The E5 proteins. Virology. 445(1-2):99-114, 2013.
22.
Ding X, Lucas T, Marcuzzi GP, Pfister H, Eming SA.
Distinct functions of epidermal and myeloid derived VEGF-A in skin
tumorigenesis mediated by HPV8. Cancer Res., 2014.
23.
Dolev JC, Maurer T, Springer G, Glesby MJ, Minkoff H, Connell C, Young M,
Schowalter K, Cox C, Hessol NA.
Incidence and risk factors for verrucae in women. AIDS. 22(10):1213-9, 2008.
52
Literaturverzeichnis
24.
Doorbar J.
The papillomavirus life cycle. J Clin Virol. 32 Suppl 1:S7-15, 2005.
25.
Doorbar J.
The E4 protein; structure, function and patterns of expression.
Virology. 445(1-2):80-98, 2013.
26.
Dyall-Smith D, Trowell H, Dyall-Smith ML.
Benign human papillomavirus infection in renal transplant recipients. Int J
Dermatol. 30(11):785-9, 1991.
27.
Euvrard S, Kanitakis J, Chardonnet Y, Noble CP, Touraine JL, Faure M,
Thivolet J, Claudy A.
External anogenital lesions in organ transplant recipients. A clinicopathologic
and virologic assessment. Arch Dermatol. 133(2):175-8, 1997.
28.
Euvrard S, Kanitakis J, Claudy A.
Skin cancers after organ transplantation. N Engl J Med. 348(17):1681-91, 2003.
29.
Fenger C, Nielsen VT.
Dysplastic changes in the anal canal epithelium in minor surgical specimens.
Acta Pathol Microbiol Scand A. 89(6):463-5, 1981.
30.
Gassenmaier A, Fuchs P, Schell H, Pfister H.
Papillomavirus DNA in warts of immunosuppressed renal allograft recipients.
Arch Dermatol Res. 278(3):219-23, 1986.
31.
Greenspan D, de Villiers EM, Greenspan JS, de Souza YG, zur Hausen H.
Unusual HPV types in oral warts in association with HIV infection. J Oral Pathol.
17(9-10):482-8, 1988.
32.
Gross GE, Jablonska S, Hügel H.
Skin-diagnosis. In: Gross GE, Barrasso R (Hrsg.): Human Papilloma Virus
Infection, A Clinical Atlas. Ullstein Mosby. 65 -123, 1997.
53
Literaturverzeichnis
33.
Grulich AE, van Leeuwen MT, Falster MO, Vajdic CM.
Incidence
of
cancers
immunosuppressed
in
people
transplant
with
recipients:
HIV/AIDS
a
compared
meta-analysis.
with
Lancet.
370(9581):59-67, 2007.
34.
Harwood CA, Spink PJ, Surentheran T, Leigh IM, de Villiers EM, McGregor JM,
Proby CM, Breuer J.
Degenerate and nested PCR: a highly sensitive and specific method for
detection of human papillomavirus infection in cutaneous warts. J Clin Microbiol.
37(11):3545-55, 1999.
35.
IARC.
Human Papillomaviruses, in IARC Monographs on the Evaluation of
Carcinogenic Risks to Humans. A Review of Human Carcinogens, Part B:
Biological Agents. International Agency for Research on Cancer: Lyon, France.
p. 261-319, 2011.
36.
Institut für Virologie der Uniklinik Köln.
Siehe Leistungsverzeichnis unter: http://virologie.uk-koeln.de/diagnostik.
37.
Jensen P, Hansen S, Møller B, Leivestad T, Pfeffer P, Geiran O, Fauchald P,
Simonsen S.
Skin cancer in kidney and heart transplant recipients and different long-term
immunosuppressive therapy regimens. J Am Acad Dermatol. 40(2Pt 1):177-86,
1999.
38.
Johnston J, King CM, Shanks S, Khademi S, Nelson J, Yu J, Barbosa P.
Prevalence of plantar verrucae in patients with human immunodeficiency virus
infection during the post-highly active antiretroviral therapy era. J Am Podiatr
Med Assoc. 101(1):35-40, 2011.
39.
Kovanda A, Kocjan BJ, Potočnik M, Poljak M.
Characterization of a novel cutaneous human papillomavirus genotype HPV125. PLoS One. 6(7):e22414, 2011.
54
Literaturverzeichnis
40.
Köhler A, Meyer T, Stockfleth E, Nindl I.
High viral load of human wart-associated papillomaviruses (PV) but not beta-PV
in cutaneous warts independent of immunosuppression. Br J Dermatol.
161(3):528-35, 2009.
41.
Köhler A, Gottschling M, Förster J, Röwert-Huber J, Stockfleth E, Nindl I.
Genomic characterization of a novel human papillomavirus (HPV-117) with a
high viral load in a persisting wart. Virology. 399(1):129-33, 2010.
42.
Köhler A, Gottschling M, Manning K, Lehmann MD, Schulz E, Krüger-Corcoran
D, Stockfleth E, Nindl I.
Genomic characterization of ten novel cutaneous human papillomaviruses from
keratotic lesions of immunosuppressed patients. J Gen Virol. 92(Pt 7):1585-94,
2011.
43.
Kremsdorf D, Jablonska S, Favre M, Orth G.
Human papillomaviruses associated with epidermodysplasia verruciformis. II.
Molecular cloning and biochemical characterization of human papillomavirus 3a,
8, 10, and 12 genomes. J Virol. 48(2):340-51, 1983.
44.
Kreuter A, Potthoff A, Brockmeyer NH, Gambichler T, Swoboda J, Stücker M,
Schmitt M, Pfister H, Wieland U.
German
Competence
Network
HIV/AIDS.
Anal
carcinoma
in
human
immunodeficiency virus-positive men: results of a prospective study from
Germany. Br J Dermatol. 162(6):1269-77, 2010.
45.
Kruger-Corcoran D, Stockfleth E, Jurgensen JS, Maltusch A, Nindl I, Sterry W,
Lange-Asschenfeldt B, Ulrich C.
Human papillomavirus-associated warts in
organ transplant
recipients.
Incidence, risk factors, management. Hautarzt 61: 220–229, 2010.
46.
Lazarczyk M, Cassonnet P, Pons C, Jacob Y, Favre M.
The EVER proteins as a natural barrier against papillomaviruses: a new insight
into the pathogenesis of human papillomavirus infections. Microbiol Mol Biol
Rev. 73(2):348-70, 2009.
55
Literaturverzeichnis
47.
Leiding JW, Holland SM.
Warts and all: human papillomavirus in primary immunodeficiencies. J Allergy
Clin Immunol. 130(5):1030-48, 2012.
48.
Low AJ, Clayton T, Konate I, Nagot N, Ouedraogo A, Huet C, Didelot-Rousseau
MN, Segondy M, Van de Perre P, Mayaud P.
Yérélon Cohort Study Group. Genital warts and infection with human
immunodeficiency virus in high-risk women in Burkina Faso: a longitudinal
study. BMC Infect Dis. 11:20, 2011.
49.
Lunn A, Ravenscroft J, Watson AR.
Cutaneous warts in children before and after renal transplantation. Pediatr
Nephrol. 25(5):941-6, 2010.
50.
McBride AA.
The papillomavirus E2 proteins. Virology. 445(1-2):57-79, 2013.
51.
Moloney FJ, Keane S, O'Kelly P, Conlon PJ, Murphy GM.
The impact of skin disease following renal transplantation on quality of life. Br J
Dermatol. 53(3):574-8, 2005.
52.
Muñoz N, Bosch FX, de Sanjosé S, Herrero R, Castellsagué X, Shah KV,
Snijders PJ, Meijer CJ.
International Agency for Research on Cancer Multicenter Cervical Cancer Study
Group. Epidemiologic classification of human papillomavirus types associated
with cervical cancer. N Engl J Med. 348(6):518-27, 2003.
53.
Neale RE, Weissenborn S, Abeni D, Bavinck JN, Euvrard S, Feltkamp MC,
Green AC, Harwood C, de Koning M, Naldi L, Nindl I, Pawlita M, Proby C, Quint
WG, Waterboer T, Wieland U, Pfister H.
Human papillomavirus load in eyebrow hair follicles and risk of cutaneous
squamous cell carcinoma. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 22(4):719-27.,
2013.
56
Literaturverzeichnis
54.
Obalek S, Favre M, Szymanczyk J, Misiewicz J, Jablonska S, Orth G.
Human papillomavirus (HPV) types specific of epidermodysplasia verruciformis
detected
in
warts
induced
by
HPV3
or
HPV3-related
types
in
immunosuppressed patients. J Invest Dermatol. 98(6):936-41, 1992.
55.
Panwar A, Batra R, Lydiatt WM, Ganti AK.
Human papilloma virus positive oropharyngeal squamous cell carcinoma: a
growing epidemic. Cancer Treat Rev. 40(2):215-9, 2014.
56.
Potthoff A, Wieland U, Kreuter A.
Failure of intravenous cidofovir for generalized verrucosis in a patient with
severe combined immunodeficiency. Arch Dermatol. 148(5):659-60, 2012.
57.
Proby CM, Wisgerhof HC, Casabonne D, Green AC, Harwood CA, Bouwes
Bavinck JN.
The epidemiology of transplant-associated keratinocyte cancers in different
geographical regions. Cancer Treat Res. 146:75-95, 2009.
58.
Ramsay HM, Fryer AA, Hawley CM, Smith AG, Harden PN.
Non-melanoma skin cancer risk in the Queensland renal transplant population.
Br J Dermatol. 147(5):950-6, 2002.
59.
Roman A, Munger K.
The papillomavirus E7 proteins. Virology. 445(1-2):138-68, 2013.
60.
Rübben A.
Klinischer Algorithmus zur Therapie von kutanen, extragenitalen HPVinduzierten Warzen. Hautarzt. 62:6–16, 2011.
61.
Schiffman M, Castle PE, Jeronimo J, Rodriguez AC, Wacholder S.
Human papillomavirus and cervical cancer. Lancet. 370(9590):890-907, 2007.
57
Literaturverzeichnis
62.
Schmitt M, Bravo IG, Snijders PJ, Gissmann L, Pawlita M, Waterboer T.
Bead-based multiplex genotyping of human papillomaviruses. J Clin Microbiol
44(2):504-12, 2006.
63.
Schowalter RM, Pastrana DV, Pumphrey KA, Moyer AL, Buck CB.
Merkel cell polyomavirus and two previously unknown polyomaviruses are
chronically shed from human skin. Cell Host Microbe. 7(6):509-15, 2010.
64.
Silling S, Wieland U, Werner M, Pfister H, Potthoff A, Kreuter A.
Resolution of novel human papillomavirus-induced warts after HPV vaccination.
Emerg Infect Dis. 20(1):142-5, 2014.
65.
Solomon D, Davey D, Kurman R, Moriarty A, O'Connor D, Prey M, Raab S,
Sherman M, Wilbur D, Wright T Jr, Young N.
Forum Group Members; Bethesda 2001 Workshop. The 2001 Bethesda
System: terminology for reporting results of cervical cytology.287(16):2114-9,
2002.
66.
Sri JC, Dubina MI, Kao GF, Rady PL, Tyring SK, Gaspari AA.
Generalized verrucosis: a review of the associated diseases, evaluation, and
treatments. J Am Acad Dermatol. 66(2):292-311, 2012.
67.
Stanley M.
Pathology and epidemiology of HPV infection in females. Gynecol Oncol. 117 (2
Suppl): S5-10, 2010.
68.
Stockfleth E, Ulrich C, Meyer T, Christophers E.
Epithelial malignancies in organ transplant patients: clinical presentation and
new methods of treatment. Recent Results Cancer Res. 160:251-8, 2002.
58
Literaturverzeichnis
69.
van der Meijden E, Janssens RW, Lauber C, Bouwes Bavinck JN, Gorbalenya
AE, Feltkamp MC.
Discovery of a new human polyomavirus associated with trichodysplasia
spinulosa in an immunocompromized patient. PLoS Pathog. 6(7):e1001024,
2010.
70.
Vande Pol SB, Klingelhutz AJ.
Papillomavirus E6 oncoproteins. Virology. 445(1-2):115-37, 2013
71.
Völter C, He Y, Delius H, Roy-Burman A, Greenspan JS, Greenspan D, de
Villiers EM.
Novel HPV types present in oral papillomatous lesions from patients with HIV
infection. Int J Cancer. 66(4):453-6, 1996.
72.
Wang JW, Roden RB.
L2, the minor capsid protein of papillomavirus. Virology. 445(1-2):175-86, 2013.
73.
Wieland U, Ritzkowsky A, Stoltidis M, Weissenborn S, Stark S, Ploner M,
Majewski S, Jablonska S, Pfister HJ, Fuchs PG.
Papillomavirus DNA in basal cell carcinomas of immunocompetent patients: an
accidental association? J Invest Dermatol. 115(1):124-8, 2000.
74.
Wieland U, Pfister H.
Humane Papillomviren- Taxonomie und Virologie. In: Hengge U (Hrsg.): HPVInfektion und Neoplasien der Haut. Unimed-Verlag Bremen. 24-34, 2003.
75.
Wieland U, Pfister H.
Papillomviren, in Spektrum der Infektionskrankheiten, H. Mittermayer and A.F.
(Hrsg.). Spitta-Verlag Ballingen. p. 272-284, 2006.
76.
Wieland U, Pfister H.
Papillomviren, in Mikrobiologische Diagnostik, B.R.W. Neumeister B, Kimmig P,
Geiss H.K. (Hrsg). Thieme Verlag Stuttgart. p. 794-804, 2009.
59
Literaturverzeichnis
77.
Wieland U, Kreuter A.
HPV vaccine against HPV infection and disease in males. N Engl J Med.
364(22):2163; author reply 2164-5, 2011.
78.
Wieland U, Kreuter A, Pfister H.
Human papillomavirus and immunosuppression. Curr Probl Dermatol. 45:15465, 2014.
79.
Zachariae C, Sand C, Hansen JM, Sørensen SS, Koch K, Villumsen J, Axelsen
M.
Warts in a cohort of Danish kidney transplanted patients: impact on quality
oflife. Acta Derm Venereol. 92(6):615-8, 2012.
80.
Zancanaro PC, McGirt LY, Mamelak AJ, Nguyen RH, Martins CR.
Cutaneous manifestations of HIV in the era of highly active antiretroviral
therapy: an institutional urban clinic experience. J Am Acad Dermatol.
54(4):581-8, 2006.
.
60
Vorabveröffentlichung
8. Vorabveröffentlichung von Ergebnissen
Eine Veröffentlichung von Anteilen dieser Arbeit erfolgte in „Emerging Infectious
Diseases“:
Silling S, Wieland U, Werner M, Pfister H, Potthoff A, Kreuter A.
Resolution of Novel Human Papillomavirus-induced Warts after HPV Vaccination.
Emerg Infect Dis. 20(1):142-5, 2014.
61
Lebenslauf
9. Lebenslauf
Name:
Marko Werner
Geburt:
12.01.1982 in Zeitz
Eltern:
Inge Werner und Franz Werner
Geschwister:
Karin Werner
Familienstand:
ledig
1988-1991:
Klara-Zetkin Grundschule, Altenburg
1991-1992:
Grundschule Platanenstrasse, Altenburg
1992-2000:
Platanengymnasium, Altenburg
2000:
Abitur
2000-2001:
Zivildienst, Hospitalstiftung zu Altenburg
2001-2004:
Krankenpflegeausbildung, Ev. Krankenhaus Köln-Kalk
2004-2006:
Krankenpfleger, Ev. Krankenhaus Köln-Kalk
2006-2013:
Studium der Medizin an der Universität zu Köln
2009:
Ärztliche Basisprüfung
2012-2013:
Praktisches Jahr:
Anästhesie, Krankenhaus Porz am Rhein, Köln
Innere Medizin, Krankenhaus der Augustinerinnen, Köln
Chirurgie, St. Vinzenz Hospital, Köln
12/2013:
Ärztliche Prüfung
01/2014:
Approbation
seit 08/2014:
Assistenzarzt am Helios Klinikum Erfurt
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und
Schmerztherapie
Köln, den 16.12.2014
62
Herunterladen