Prof. Dr. Gustavo M. Pastor Dr. Waldemar Töws David Gallina Universität Kassel Statistische Physik WS 2015/16 Übungen in Statistische Physik Übungsblatt 4 Bitte geben Sie Ihre Lösungen spätestens am Donnerstag, den 12.11.2015, am Anfang der Vorlesung ab. 1) i) Seien ρ̂1 und ρ̂2 zwei beliebige Dichteoperatoren desselben Systemes. Zeigen Sie, dass 12 Punkte ρ̂ = αρ̂1 + (1 − α)ρ̂2 mit 0 ≤ α ≤ 1 auch wieder ein Dichteoperator jenes Systems ist. Man bezeichnet eine Menge von Objekten, die diese Eigenschaft haben, auch als konvexe Menge. ii) Zeigen Sie, dass der Dichteoperator genau dann einen reinen Zustand beschreibt, wenn eine der unten aufgelisteten äquivalenten Bedingungen erfüllt ist. Zeigen Sie zudem, dass all diese Bedingungen oder Aussagen äquivalent sind. (a) Es existiert ein Zustand |αi, sodass ρ̂ = |αi hα|. (b) ρ̂2 = ρ̂. (c) Tr{ρ̂2 } = 1. (d) Tr{ρ̂ ln ρ̂} = hln ρ̂i = 0. (e) ρ̂ kann nicht als Summe zweier unterschiedlicher Dichteoperatoren ρ̂1 und ρ̂2 geschrieben werden, d.h., es existieren keine zwei Dichteoperatoren ρ̂1 6= ρ̂2 , sodass ρ̂ = α1 ρ̂1 + α2 ρ̂2 mit α1 + α2 = 1 und α ≥ 0. 2) 10 Punkte i) Finden Sie die Darstellung von ρ̂H (t) im Heisenberg-Bild. Die bereits aus der Quantenmechanik bekannte Beziehung zwischen der Schrödinger- und der HeisenbergDarstellung eines Operators ist gegeben durch ÂH = Û † (t, t0 )ÂS Û (t, t0 ). ii) Verifizieren Sie die Invarianz der Mittelwerte eines jeden Operators  in den beiden Darstellungen: hÂH i = hÂS i. 3) 10 Punkte Im folgenden hänge die Dichtefunktion ρ eines statistischen Ensembles nur über die Hamilton-Funktion H = H(~q, p~) vom Ort ~q und Impuls p~ ab. Zeigen Sie mit Hilfe der Liouville-Gleichung in der Form ∂ρ + ~v · ∇ρ = 0, ∂t wobei ~v die Phasenraumgeschwindigkeit sei, dass es sich dann um eine stationäre Verteilung handelt (∂ρ/∂t = 0). 4) 8 Punkte Gegeben seien zwei Systeme R1 und R2 mit den Temperaturen T1 und T2 (T2 > T1 ) sowie den Wärmekapazitäten C1 und C2 . Die Systeme seien gegenüber der Umgebung thermisch isoliert. Im Folgenden soll möglichst viel Wärme vom wärmeren System R1 auf das kältere System R2 übertragen werden. Unterteilen Sie dazu das wärmere System in N kleine Teilsysteme. Jedes dieser Teilsysteme wird nacheinander mit dem kälteren Reservoir R1 in Verbindung gebracht. Nach Einstellen des Gleichgewichts wird die Verbindung wieder getrennt und das nächste Teilsystem benutzt. i) Berechnen Sie die Endtemperatur T1 des Systems R1 , insbesondere für N → ∞. ii) Vergleichen Sie ihre Ergebnisse mit den Prozessen, die auf dem letzten Übungsblatt vorgestellt wurden. Welcher ist der effizienteste Prozess? Abbildung 1: Skizze vom Beginn des Prozesses. Abbildung 2: Skizze vom Prozess nachdem einige Teilsysteme benutzt worden sind.