Schulkonzept - Schule für Kranke

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Wolfhard-Schule Herrieden
Schule für Kranke Ansbach
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Fon/Fax (0981) 46 53-18 77
Schule für Kranke
an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Schulkonzept
Vorwort: Die Schule für Kranke in Ansbach
1.
Auftrag
1.1
Präambel
1.2
Aufgaben der Schule für Kranke (KraSO)
1.3
Leitgedanken
2.
Organisation
2.1
Klinik
2.2
Krankheitsbilder der Schülerinnen und Schüler
2.3
Schule für Kranke
2.3.1 Schulleitung und Lehrkräfte
2.3.2 Schülerinnen und Schüler
2.4
Raumangebot
3.
Unterricht und Erziehung
3.1
Unterrichtsformen – individuelle Förderpläne
3.2
Unterrichtsumfang
3.3
Bedeutung des Unterrichts an der Schule für Kranke aus medizinischer
Sicht
3.4
Stundenplanung - Unterrichtsorganisation
3.5
Unterrichtsfächer
3.6
Hausaufgaben und Lernzeiten
4.
Zusammenarbeit
4.1
Zusammenarbeit Klinik - Schule
4.1.1 Schulalltag
4.1.2 Fortbildungskonzept
4.2
Aufnahme in die Schule für Kranke
4.3
Zusammenarbeit mit den Eltern
4.4
Zusammenarbeit mit den Stammschulen
4.5
Beratung - Schullaufbahnberatung
4.6
Krisenintervention und Sicherheitskonzept
2
Vorwort: Die Schule für Kranke in Ansbach
Die Schule für Kranke in Ansbach wurde im Jahre 2001 gegründet.
In der Schule für Kranke an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des
Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach werden Schülerinnen und Schüler während ihres tagesklinischen und stationären Klinikaufenthaltes unterrichtet. Es wird Unterricht für
alle Schularten und alle Klassenstufen erteilt.
1.
Auftrag
Die Schule für Kranke ist in Bayern eine eigenständige Schulart (Bayerisches Gesetz über das
Erziehungs- und Unterrichtswesen, Bay EUG, Art. 23).
1.1
Präambel
Das schulische Konzept basiert auf der Schulordnung der Schulen für Kranke in Bayern (KraSO)
und berücksichtigt die besonderen Aufgaben der Schule für Kranke in einer Klinik mit psychisch
kranken Kindern und Jugendlichen. Im Sinne eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes ist eine
enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten, Sozialdienst und Pflege- und
Erziehungsdienst erforderlich.
1.2
Aufgaben der Schule für Kranke (KraSO)
Der Unterricht an unserer Klinikschule soll
 den Bildungsauftrag der Schule unter dem besonderen Gesichtspunkt von Krankheit, Krankenhausaufenthalt und Erholungsbedürftigkeit erfüllen
 den Anschluss an die Schulbildung gewährleisten
 die Wiedereingliederung in den normalen Schulbetrieb vorbereiten
 Befürchtungen, in den Leistungen zurückzubleiben, vermindern
 von der Krankheit ablenken
 den Heilungsprozess unterstützen
 den Willen zur Genesung stärken
 Gefahren für die seelische Entwicklung abwenden
 helfen, die Krankheit besser zu bewältigen, sich mit den Folgen auseinanderzusetzen und
Rückfälle zu vermeiden.
Die erschwerte Lebenssituation kranker Kinder und Jugendlicher stellt die Schule für Kranke
bei der Wahrnehmung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages vor besondere Anforderungen.
Im Mittelpunkt der pädagogischen Überlegungen stehen die Schüler und Schülerinnen in ihrer
momentanen Lebenssituation, mit ihrer Krankheit und mit ihren individuellen Bedürfnissen. Dabei
können Ängste und Sorgen von Erziehungsberechtigten und Familienangehörigen nicht unberücksichtigt bleiben.
Die Erfüllung folgender Aufgaben steht für unsere Schule im Vordergrund:
Wissensvermittlung
 Ermöglichen der Fortsetzung des eingeschlagenen Bildungsweges
 Orientierung am Lehrplan der entsprechenden Schulart und Jahrgangsstufe
3



Unterricht vorrangig in den Schwerpunktfächern
Berücksichtigung besonderer Interessen
Anpassung des Unterrichts an die individuelle Situation
Leistungsbeobachtung
 Erhebung der schulischen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
 Verhaltensbeobachtung
 Rückmeldung über die Leistung
Krankenpädagogische Aufgaben
 Krankheitsbezogene Hilfestellung, (z.B. Vermittlung neuer Techniken zur Eigenaktivität
und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben)
 Verstehen der Krankheit; Auseinandersetzung mit der Krankheit
 Unterrichtsfördernde Maßnahmen wie Vermittlung spezifischer Lerntechniken
 Förderung der sozialen Integration durch Gruppenarbeit
 Aktivierung der Lernfähigkeit
 Abbau von Schulängsten
 Psychische Stabilisierung durch Strukturierung des Tages mithilfe festgelegter Unterrichtszeiten, Ablenkung von der Krankheit
 Vermittlung von Zukunftsperspektiven
 Motivationsförderung
Umfeldarbeit
 Elternarbeit (Gespräche und Beratung)
 Hilfestellung bei der Lösung von Schulproblemen
 Kontakt zur Stammschule, d. h. Absprache mit den Lehrkräften bzgl. des aktuellen Lernstoffes; Erstellen von Berichten; Empfehlungen bei der Auswahl von Förderprogrammen;
Sensibilisierung für die Probleme der erkrankten Schülerinnen und Schüler, Informationen
über die Krankheit und ihre pädagogischen Konsequenzen
 Schullaufbahnberatung
1.3
Leitgedanken
Pädagogische Grundsätze
Die Kolleginnen und Kollegen der Schule für Kranke in Ansbach orientieren sich in ihrer pädagogischen Arbeit an folgenden Leitvorstellungen:

Durch unsere pädagogische Arbeit sollen das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der
Schülerinnen und Schüler gestärkt werden. Oberstes Ziel ist der Aufbau eines positiven
Selbstkonzepts.

Unsere schulische Förderung orientiert sich am Ist-Stand der Schülerinnen und Schüler
und ist präventiv: Wissens- und Kenntnislücken sollen geschlossen werden und es soll
verhindert werden, dass durch den Klinikaufenthalt neue Lernlücken entstehen. Der Anschluss an die Schulausbildung in der Stammschule soll nach Möglichkeit gewährleistet
werden.

Durch unsere Arbeit soll bei den Schülerinnen und Schülern die Freude am Lernen in angenehmer Arbeitsatmosphäre ermöglicht werden.

Schulische Förderung verstehen wir als Begleitung und Beratung unter Akzeptanz individueller Lernwege der Kinder und Jugendlichen.
4

Durch Beobachtung, Beratung und Austausch mit allen beteiligten Fachdiensten wollen
wir dazu beitragen, neue Wege und Optionen in schwierigen schulischen Situationen und
sozialen Kontexten zu ermöglichen und anzubahnen.
Pädagogische Umsetzung
 Der Unterricht orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen des kranken Kindes und
Jugendlichen.

Der Unterricht findet schulart- und klassenübergreifend in Lerngruppen oder im Einzelunterricht mit einem hohen Maß an Flexibilität statt.

Die Lehrkräfte arbeiten engagiert im Team zusammen und reflektieren regelmäßig ihre
Arbeit, um kompetent und angemessen unterrichten zu können.

Um unseren Schülerinnen und Schülern eine optimale Förderung zu ermöglichen, werden
regelmäßig mit allen an den Therapien beteiligten Fachkräften Informationen ausgetauscht und individuelle Förderpläne erstellt.

Die Lehrkräfte kooperieren intensiv mit den Eltern, den Lehrkräften der Stammschulen
und allen Fachbereichen in der Klinik.

Die Schulen für Kranke nutzen und planen kontinuierlich Weiterbildungsangebote und
stärken so ihre Fach- und Handlungskompetenz.

Um das Ziel der Reintegration zu erreichen, arbeiten die Lehrkräfte eng mit den Stammschulen und außerschulischen Fachdiensten zusammen. Notwendige Maßnahmen zur
Schullaufbahnlenkung werden angebahnt und fachlich begleitet.
2.
Organisation
2.1
Klinik
Das Bezirksklinikum Ansbach wurde Anno 1902 eröffnet und präsentiert sich heute
als leistungsfähiges Fachklinikum mit insgesamt 617 Betten/Plätzen. Diese sind verteilt auf:
- die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters,
- die Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, für Neurologie, für
Geriatrische Rehabilitation und für Forensische Psychiatrie.
Außerdem wird im Bezirksklinikum eine Berufsfachschule für Krankenpflege vorgehalten.
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach wird als eigene Klinik innerhalb der insgesamt fünf o.g. Kliniken des Bezirksklinikums geführt.
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters setzt sich zusammen aus Institutsambulanz, Tagesklinik und vollstationärem Bereich. In der Klinik werden Minderjährige untersucht und behandelt, die größtenteils in Westmittelfranken (Region 8 in Bayern) leben. Zu der Region 8 gehören
die Stadt Ansbach sowie die Landkreise Ansbach, Neustadt/Aisch – Bad Windsheim
5
und Weißenburg-Gunzenhausen. Der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters ist die Schule für Kranke angegliedert.
Verwaltungstechnisch und organisatorisch untersteht die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters wie die anderen Kliniken dem Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken.
2.2
Krankheitsbilder der Schülerinnen und Schüler
In der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und
Jugendalters wird das gesamte Spektrum der kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder diagnostisch abgeklärt sowie im Rahmen eines multimodalen, leitlinienorientierten Behandlungskonzeptes therapiert. Im ambulanten Rahmen sind die Kinder und Jugendlichen zwischen 6 Monaten und 18 Jahren alt, in der Tagesklinik 4 –
18 Jahre und im vollstationären Bereich 3 – 18 Jahre. Besondere Schwerpunkte sind
die alterstypischen kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder mit den typischen, im Kindes- und Jugendalter beginnenden psychischen Störungen (Anpassungsstörungen, den affektiven Störungen, den Essstörungen, den Angst- und
Zwangsstörungen sowie den psychotischen Störungen und insbesondere den Entwicklungsstörungen).
Neben dem leitlinienorientierten multimodalen Behandlungskonzept für das gesamte
Spektrum der kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen sind insbesondere hervorzuheben: die spezifischen Schwerpunkte der Kinder und Jugendlichen mit depressiven Störungen, Angststörungen (hier insbesondere Hundephobie), mit autistischen Störungen und hyperkinetischen Störungen sowie dem breiten Spektrum der
Ess- und Zwangsstörungen.
In den schon genannten multimodalen leitlinienorientierten Behandlungskonzepten
sind besonders folgende Leistungsangebote hervorzuheben: videogestützte Diagnostik und Therapie, Einzel-, Gruppen- und Familienarbeit sowie tiergestützte Therapie
(beispielsweise der Hundephobie). Zusätzlich besteht ein breit gefächerter Schwerpunkt der computergestützten Therapie der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Darüber hinaus besteht ein Schwerpunktbereich des Leistungsangebotes
einer Kunst- und Gestaltungstherapie.
Die Klinikleitung:
Chefarzt
Pflegedienstleiterin
Verwaltungsleiter
Herr Dr. A. Meyer
Frau D. Maurer
Herr J. Binder
In der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und
Jugendalters sind durchschnittlich 70 VK besetzt mit durchschnittlich 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit (Stand 12/2009). Das Mitarbeiterteam
setzt sich zusammen aus Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten,
Motopäden, Logopäden, Arzthelferinnen, Sekretärinnen sowie dem Pflege- und Erziehungsdienst (bestehend aus Kinderkrankenschwester/Kinderkrankenpfleger,
Krankenschwestern/Krankenpfleger, Erzieherinnen und Erzieher, Heilerziehungspflegerinnen/Heilerziehungspfleger).
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters verfügt über 29 voll- und teilstationäre Behandlungsplätze, die sich wie
folgt auf zwei Häuser/Stationen verteilen:
6


Haus 20:
Haus 27:
2.3
stationärer Bereich mit aktuell 21 Betten
teilstationärer Bereich mit aktuell 15 Plätzen
Schule für Kranke
2.3.1 Schulleitung und Lehrkräfte
Schulleitung:
Klaus Freitag, SoR
Das Kollegium besteht nach Möglichkeit aus Lehrkräften aller Schularten.
In der Schule für Kranke unterrichten Lehrkräfte, die für die Besonderheiten des Unterrichts aufgeschlossen und bereit sowie fähig sind, sich dieser Aufgabe zu stellen.
Der Klinikunterricht erfordert von den Lehrkräften:
 die Fähigkeit, in pädagogisch-psychologischer und didaktisch-methodischer Hinsicht den
Belangen kranker Schüler und Schülerinnen Rechnung zu tragen
 eine flexible, auf die Persönlichkeit und Krankheit der Kinder und Jugendlichen sowie auf
die Notwendigkeiten des Klinikbetriebes und die häusliche Situation eingehende Unterrichtsgestaltung.
 ein hohes Maß an Teamfähigkeit.
Sie nehmen an sehr intensiven Besprechungen mit dem gesamten interdisziplinären
Team (Ärzte, Psychologen, Therapeuten, Erziehungspersonal, Lehrkräfte sowie die Schulleitung) teil.
7
Aufgaben und Tätigkeiten einer Lehrkraft an der Schule für Kranke








Anamnese / Datenerfassung
Erstkontakt mit Schüler und Eltern zur Klärung schulrelevanter Fragen
Kontaktaufnahme mit der Stammschule, d. h. Anfrage und Abgleichung der Unterrichtsinhalte
Organisation und Durchführung des Unterrichts, d. h. jahrgangs- und schulartbezogene
Umsetzung der Unterrichtsinhalte aus der Stammklasse, didaktisch-methodisch entsprechend der Erkrankung aufbereitet, wenn nötig mit individueller Betreuung.
Schaffen von Lernsituationen, die das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der kranken
Schülerinnen und Schüler unter Anerkennung individueller Leistungsmöglichkeiten und grenzen stärken.
Unterrichtsplanung in der Schule für Kranke bedeutet zum einen kurzfristiges Bereitstellen
von Arbeitsmaterialien für anwesende Schülerinnen und Schüler, zum anderen längerfristiges Ausarbeiten von Materialien zum selbst organisierten Lernen.
Teambesprechungen mit den anderen Lehrkräften und mit allen Bereichen der Klinik, die
für die medizinische, psychologische, pflegerische und therapeutische Behandlung zuständig sind.
Pädagogische Diagnostik in der Klinikschule beinhaltet eine Lernstandserhebung im Sinne
einer Lernstandsbeschreibung und einer begleitenden Lernprozessbeobachtung bezogen
auf Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Prozessen. Sie hat damit einen anderen Stellenwert und eine andere Zielrichtung als klinische und psychologische Diagnostik.
Pädagogische Diagnostik ermöglicht es, Lernausgangslagen von Schülerinnen und Schülern zu erfassen und passgenaue Fördermaßnahmen in Form von Lernplänen oder Förderplänen vorzubereiten und umzusetzen. Pädagogische Diagnostik und Fördermaßnahmen stehen in einem engen wechselseitigen Bedingungsgefüge. Die schließt eine Überprüfung der Passgenauigkeit (Art, Dauer und Umfang der Fördermaßnahmen) und der
Eignung sowie eine regelmäßige Fortschreibung der Förderplanung mit ein.
2.3.2 Schülerinnen und Schüler
An der Schule für Kranke in Ansbach werden Schülerinnen und Schüler aller Schularten und
Jahrgangsstufen unterrichtet. Der klinische Alltag schließt den Besuch der Schule ein. Die Kinder
und Jugendliche bleiben Schüler ihrer Heimatschule.
Die erschwerte Lebenssituation kranker Kinder und Jugendlicher stellt die Schule für Kranke bei
der Wahrnehmung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags vor besondere Anforderungen. Im
Mittelpunkt der Pädagogik bei Krankheit steht der Schüler in seiner momentanen Lebenssituation
mit seiner Krankheit mit seinen individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten.
Schulpflichtige Kinder sind im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit verpflichtet am Unterricht in der
Schule für Kranke teilzunehmen, wenn die entsprechenden Bedingungen dafür erfüllt sind.
Nach § 7 Absatz 1 Satz 1 und 2 KraSO: "Krankenhausunterricht wird nur erteilt, soweit die Schüler auf Grund ihres Gesundheitszustandes dazu in der Lage sind und keine Ansteckungsgefahr
für die Lehrkräfte und gegebenenfalls für die Mitschüler besteht. Die behandelnden Ärzte und die
Schulleiter oder die von diesen beauftragten Lehrkräfte entscheiden einvernehmlich, ob und in
welchem Umfang die Schüler am Unterricht und an Fördermaßnahmen teilnehmen können.“
Psychosoziale Belastungen chronisch kranker Kinder und Jugendlicher
Schulische Probleme
Kinder mit psychischen Störungen, die der stationären Behandlung bedürfen sind oftmals auf8
grund ihrer Erkrankung in ihren kognitiven Funktionen wie Konzentration und Gedächtnis, aber
auch in Motivation und Antrieb gemindert, was wiederum ihre Befähigung zum Lernen – v.a.
auch im schulischen Kontext – beeinträchtigt. Erlebnisse von Überforderung und Misserfolg verstärken emotionale Probleme und Störungen der Selbstwertentwicklung, welche wiederum schulische Fähigkeiten bzw. schulisches Lernen weitergehend beeinträchtigen und letztlich auch
Schulunlust oder Schulangst fördern. Da viele Kinder bereits länger erkrankt sind, wenn sie in
teil- oder vollstationäre Behandlung in die Kinder- und Jugendpsychiatrie kommen, ist auch schulisch in der Regel bereits ein längerer Leidensweg zu finden.
Infolge der stationär behandlungsbedürftigen psychischen Störungen der Schülerinnen und
Schüler der Schule für Kranke resultieren regelhaft erhebliche emotionale und/ oder verhaltensmäßige Einschränkungen, die die Alltagsbewältigung einschränken, insbesondere auch bezogen
auf das „Lebensumfeld Schule“. Diese Einschränkungen beziehen sich sowohl auf den Leistungs-, als auch den sozio-emotionalen und allgemein zwischenmenschlichen Bereich bis hin zur
Unbeschulbarkeit durch die Heimatschule.
Im Rahmen der kinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung wird
somit das „Lebensumfeld Schule“ als wesentlicher Bestandteil der Alltagswelt schulpflichtiger
Kinder in das Behandlungssetting integriert.
2.4
Raumangebot
In der Schule für Kranke in Ansbach stehen derzeit 3 Klassenzimmer unterschiedlicher Größe
(zwischen 30 und 40 qm) zur Verfügung. Hinzu kommt ein Zimmer, das vor allem zur Differenzierung genutzt wird sowie ein Lehrerzimmer mit angeschlossenem Lehrmittelraum.
Jedes Klassenzimmer verfügt über einen Computer mit Internetanschluss. Außerdem besteht ein
direkter Zugang zum Sternstundenpark, dem Garten der Klinik.
3.
Unterricht und Erziehung
Die Schule für Kranke erfüllt, wie alle Schulen, primär den aus der Verfassung abgeleiteten Auftrag, dem Erziehungs- und Bildungsanspruch des Kindes gerecht werden. Unterricht und Erziehung basieren auf sonderpädagogischen Grundsätzen. Dabei werden die Prinzipien der Individualisierung, Differenzierung, Selbsttätigkeit und Ganzheitlichkeit besonders beachtet.
Unterrichtet werden Schülerinnen und Schüler, die aus verschiedensten Schulen und Jahrgangsstufen kommen. Sie stellen daher keine homogene Lerngruppe dar, was ein unterrichtliches Arbeiten erfordert, das vom üblichen Klassenunterricht abweicht und vornehmlich in Kleingruppen oder mit einzelnen Schülern stattfindet. Es können auch nicht sämtliche Unterrichtsbereiche in gleicher Weise berücksichtigt werden. Die Lehrkräfte sind daher gehalten, inhaltlich
Akzente zu setzen, pädagogisch und methodisch auf die besonderen Lernvoraussetzungen des
einzelnen Kindes einzugehen. Es kann nicht vom Unterricht der SFK erwartet werden, dass inhaltlich dieselben Fortschritte wie an der Stammschule erzielt werden.
Da bei den Schülerinnen und Schülern mit einer Erkrankung häufig auch schulische Defizite,
zuweilen auch Schulverweigerung, einhergehen, ist das primäre Ziel, die Schulmotivation wieder
aufzubauen. Dieses gelingt nur in enger Zusammenarbeit der Lehrer mit den Therapeuten, den
Pflegekräften und den Kollegen der Stammschulen.
Hauptziel des Unterrichts ist es, zum einen Versäumnisse in den Stammklassen so weit wie
möglich zu vermeiden, als auch den Kindern wieder Freude am Lernen zu vermitteln und eine
positive Einstellung zur Schule zu schaffen und zu festigen.
9
3.1
Unterrichtsformen – individuelle Förderpläne
Der Krankenhausunterricht wird als Klassen-, Gruppen- oder Einzelunterricht erteilt. Die heterogene Schülerschaft wird klassen- und schulartübergreifend unterrichtet, nach Maßgaben der
Möglichkeiten in den Haupt- bzw. Vorrückungsfächern. Der Unterricht kann auch in Leistungsgruppen erfolgen. Die Entscheidung liegt bei den Lehrkräften und bei der Schulleitung.
Wechselnde Unterrichtsformen wie Frontalunterricht, Partner-, Gruppen- Einzel– und Freiarbeit
tragen zu Lernfortschritten bei und fördern die soziale Kompetenz. Eine Rhythmisierung und
Strukturierung des Unterrichts ist insbesondere für Schüler mit sozial – emotionalem Förderbedarf von großer Bedeutung.
An der Schule für Kranke in Ansbach gibt es derzeit Lerngruppen für:



Unterstufe:
Mittelstufe
Oberstufe
Klasse 1 - 4
Klasse 3 - 7
Klasse 7 - 13
Virtueller Unterricht als Zusatzangebot
Die Schulen für Kranke bieten langfristig erkrankten Schülerinnen und Schülern in einem bestimmten Umfang Unterricht auch per Videokonferenz über eine Internetverbindung an.
Personenkreis:
Ein Unterricht per Videokonferenz ist vor allem gedacht für Schülerinnen und Schüler,

die längere Zeit krank zu Hause sind und weder ihre Stammschule noch die Schule für
Kranke besuchen können. Der Unterricht per Videokonferenz kann hierbei auch eine
sinnvolle Ergänzung zum Hausunterricht (z. B. bei großen Entfernungen) sein.

die in der Schule für Kranke unterrichtet werden, aber zusätzlich noch fachspezifischen
Unterrichtsbedarf haben, der vielleicht vor Ort nicht ausreichend abgedeckt werden kann.

die den direkten audio-visuellen Kontakt zu ihren Mitschülern an der Heimatschule suchen bzw. aufrecht erhalten wollen.
Neben der vorwiegend angedachten Verbindung von Schülerpatient zur Stammschule oder einer
Schule für Kranke sind auch weitere Verbindungsmöglichkeiten machbar – bis hin zu Konferenzschaltungen.
Warum Videokonferenz?

Unabhängig von Ort (Krankenhaus oder zu Hause)

Zeitlich flexibel (vormittags, nachmittags oder sogar am Abend)

Unterricht auch bei Infektionsgefahr oder Kontaktsperre

Die durch die Erkrankung und deren Therapie bedingte Isolation wird gemindert.

Durch die Vernetzung verschiedener Schüler mit gleichen oder ähnlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen wird die Unterrichtsversorgung effizienter.

Die Schülerpatienten können virtuell anwesend im Klassenverband am Unterricht ihrer
Stammschule
Aber: Virtueller Unterricht kann und will nicht die persönlichen Begegnungen ersetzen, sondern
nur ergänzen.
Neben der vorwiegend angedachten Verbindung von Schülerpatient zur Stammschule oder einer
Schule für Kranke sind auch weitere Verbindungsmöglichkeiten machbar – bis hin zu Konferenzschaltungen.
10
Individuelle Förderpläne
Der schulische Förderplan wird für jedes Kind in enger Verbindung mit dem Therapiekonzept der
Klinik erstellt. Interventionsmaßnahmen, wie beispielsweise Verstärkersysteme, müssen zwischen Klinik und Schule abgestimmt werden. Die individuelle Förderung umfasst
 Erstellen eines diagnosegeleiteten therapiegestützten individuellen Förderplans durch die
Lehrkräfte der Schule für Kranke unter Einbeziehung des Lehrplans aus der Herkunftsklasse.
 Zielsetzung und regelmäßige Überprüfung, gegebenenfalls Änderungen.
 Regelmäßige Rückmeldung an die Therapeuten und an das interdisziplinäre Team
 Für jede Schülerin und für jeden Schüler wird eine individuelle Unterrichtsvorbereitung erstellt.
3.2
Unterrichtsumfang
In der Schule für Kranke in Ansbach ist ein regelmäßiger Unterricht nach festem Stundenplan
wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Förderkonzeptes.
Die durchschnittliche Wochenstundenzahl liegt pro Schüler bei 8 bis 13 Stunden.
Aufgrund fehlender Verfügbarkeit von Lehrkräften aus weiterführenden Schulen mit bestimmten
Kernfächern kann der Unterrichtsbedarf nicht in dem notwendigen Umfang erfüllt werden.
Gelegentlich fallen Therapietermine in die Unterrichtszeit.
3.3
Bedeutung des Unterrichts der Klinikschule aus medizinischer
Sicht
Schule erfüllt innerhalb der stationären und tagesklinischen Behandlung vielfältige Funktionen,
weit über die Vermittlung von Unterrichtsinhalten, welche dem Kind bzw. Jugendlichen das
Schritt halten mit seinen Klassenkameraden außerhalb der Klinik ermöglicht, hinaus. Innerhalb
des Klinikaufenthalts in die Schule zu gehen bedeutet auch eine gewisse Strukturierung des Tages zu haben, eine bedeutsame (Entwicklungs-)Aufgabe wahrzunehmen und einen Schritt in die
Normalität zu erhalten oder zu schaffen.
Die Beobachtung in der Schulsituation, die Erfassung der aktuell bestehenden und übergreifenden, schulischen Leistungsfähigkeit kann bedeutende diagnostische Hinweise vermitteln, aber
auch die Beratung zu schulischen Entwicklungsperspektiven vermag wesentlich zur individuellen
Entlastung und Zielfindung des Kindes bzw. Jugendlichen beitragen.
Aufgabe des Unterrichts an der Klinikschule ist oftmals auch die erneute oder erstmalige Heranführung an Schule als einen individuell nutzbringenden, in der Vielfalt seiner Anforderungen zu
bewältigenden, herausfordernden, aber im Idealfall auch lustvoll besetzten Ort von Lernen und
sozialem Miteinander. Vernetzt und feinfühlig integriert in das Gesamtbehandlungskonzept der
Kinder- und Jugendpsychiatrie kann die Klinikschule hier einen wertvollen Beitrag zur Minderung
der psychischen Symptomatik und Belastung, zur Förderung des Selbstwerterlebens, zur Verbesserung sozialer Kompetenzen und zum Abbau sozialer Hemmnisse bzw. Ängste, sowie –
insbesondere auch in der Vorbereitung und Begleitung von Außenschulbesuchen - zur erfolgreichen Wiedereingliederung in einen, vom Kind bzw. Jugendlichen nun zu bewältigenden, altersgerechten Alltag außerhalb der Klinik leisten.
3.4
Stundenplanung - Unterrichtsorganisation
Die Unterrichtsstunden betragen jeweils 60 Minuten und finden mit wechselnden Kleingruppen
statt, die in enger Absprache mit der Klinik gebildet werden.
11
3.5
Unterrichtsfächer
Es wird Kernunterricht nach den Lehrplänen der jeweiligen Schulen erteilt. Das Angebot für die
weiterführenden Schularten umfasst schwerpunktmäßig die Fächer Deutsch, Mathematik, BWR,
Fremdsprachen und Naturwissenschaften.
3.6
Hausaufgaben und Lernzeiten
Die Lernzeiten sind konzentriert auf die Unterrichtszeiten der Schule. Neben den Unterrichtszeiten haben die Schüler in der Klinik tägliche Lernzeiten, in denen sie Hausaufgaben erledigen und
dadurch ihren Lernstand festigen sowie erweitern.
4.
Zusammenarbeit Klinik - Schule
4.1
Standards der Zusammenarbeit
Für die Qualität der unterrichtlichen Arbeit ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem medizinisch-therapeutischen Bereich und dem Pflege- und Erziehungsdienst notwendig. Dazu gehören neben formellen Besprechungen „Tür-und-Angel-Gespräche" sowie Telefonate aus gegebenem Anlass.
4.2
Aufnahme in die Schule für Kranke
Die Aufnahme in die Klinikschule erfolgt nach den Vorgaben der Krankenhausschulordnung
(KraSO §2, §8). Ein besonderes Aufnahme- oder Überweisungsverfahren in die Schule für Kranke findet nicht statt (KraSO § 7 Abs. 1), weil die Patienten Schüler ihrer Stammschule bleiben.
Nach der Anmeldung in der Klinik erfolgt wenn möglich ein Erstgespräch zwischen Lehrkraft und
Schülerin bzw. Schüler.
4.3
Zusammenarbeit mit den Eltern
Die Lehrkräfte stehen den Eltern bei individuell vereinbarten Gesprächsterminen zur Verfügung.
Natürlich sind auch telefonische Gespräche möglich.
4.4
Zusammenarbeit mit den Stammschulen
Nach erfolgter Aufnahme und Absprache des Beschulungsangebots tritt die SFK zeitnah per Fax
unter Verwendung allgemeiner Vordrucke in Kontakt mit der Stammschule des Schülers. Nach
Entlassung durch die Klinik wird der Stammschule ein beschreibender Abschlussbericht mit Angaben zu den behandelten Unterrichtsthemen sowie ggf. Bemerkungen zum Arbeits- und Sozialverhalten zugesandt, der auf medizinische Details verzichtet, aber zum Gespräch zwischen abgebender und aufnehmender Lehrkraft anregt.
4.5
Beratung - Schullaufbahnberatung
Eine Beratung erfolgt in allen Fragen, die sich aus der Krankheit und der aktuellen Lebenssituation ergeben können.
12
4.6
Krisenintervention und Sicherheitskonzept
In Krisensituationen während der Unterrichtszeit werden die Lehrkräfte bei Bedarf vom Pflegeund Erziehungsdienst unterstützt.
Die Räume der Schule liegen inmitten des Klinikgebäudes, weshalb der Alarm- und Einsatzplan
der Klinik auch für die Schule gilt.
Klaus Freitag
Schulleitung
Chefarzt Dr. med. Andreas Meyer
Klinikleitung
13
Merkblatt 1:
Informationen für Eltern und Lehrkräfte
Schule für Kranke
an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters
Organisationsform der Schule
Die Schule für Kranke in Ansbach ist eine teilselbständige Schule, die angegliedert ist an
die Wolfhard-Schule Herrieden (Sonderpädagogisches Förderzentrum). Sie verfügt derzeit über drei feste Lehrkräfte, die jahrgangsgemischte und schulartübergreifende Lerngruppen unterrichten. In der Schule für Kranke werden ausschließlich Schülerinnen und
Schüler unterrichtet, die in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach behandelt werden.
Grundlage der Arbeit der Schule für Kranke ist das Gesetz für das Unterrichts- und Erziehungswesen in Bayern (BayEUG) sowie der Schulordnung der Schulen für Kranke
(KraSO).
Kooperation zwischen Schule und Klinik
Die Schule für Kranke und die Klinik arbeiten so eng wie möglich zusammen, um ein
mögliches einheitliches Therapie- und Förderkonzept für das jeweilige Kind zu gestalten.
Aufnahmedatum, Dauer des Aufenthaltes und Entlassung der Kinder liegen in der Verantwortung der Klinik. Für die Dauer des Aufenthaltes in der Klinik stehen zunächst
fachärztliche und therapeutische Bemühungen im Vordergrund, da diese der vorrangige
Grund für die Aufnahme in die Klinik sind.
Schulischer Auftrag
Die Bemühungen der Schule zielen darauf ab, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten
schulische Defizite während eines Aufenthaltes in der Klinik so gering wie möglich zu
halten, damit eine Rückkehr in die Stammschule nicht zusätzliche Probleme schafft.
Die Lehrkräfte der Schule für Kranke bemühen sich sehr um eine individuelle Betreuung
der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Sie stehen in Kontakt mit der Stammschule und
erhalten von dort wichtige schulische Informationen. Für jede Schülerin und jeden Schüler wird an der Schule für Kranke ein individuelles Förderkonzept entwickelt, das auf den
Informationen der Stammschule aufbaut.
Die Schülerinnen bzw. Schüler kommen aus allen Schularten und Jahrgangsstufen. Sie
stellen daher keine homogene Lerngruppe dar, was ein unterrichtliches Arbeiten erfordert, das vom üblichen Klassenunterricht abweicht. Es können auch nicht sämtliche Unterrichtsbereiche in gleicher Weise berücksichtigt werden. Die Lehrkräfte sind bemüht, in
den Kernfächern Akzente zu setzen, damit insbesondere hier durch den Klinikaufenthalt
keine gravierenden Schulleistungsrückstände entstehen.
Kooperation mit der Stammschule
Sobald der Schule für Kranke das Aufnahmedatum eines Schülers/einer Schülerin bekannt ist, setzt sie sich mit der Stammschule in Verbindung. Dabei werden Informationen
über den aktuellen Leistungsstand sowie über die zentralen unterrichtlichen Vorhaben in
der Stammklasse für die nächste Zeit abgefragt. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für die Gestaltung der Unterrichtsarbeit an der Schule für Kranke.
Die Schule für Kranke erstellt keine Zeugnisse. Sie liefert jedoch Aussagen zu den schulischen Leistungen und zum Arbeitsverhalten während der Zeit des Besuches der Schule
für Kranke. (Weitere Festlegungen: Siehe „Merkblatt AE Aufnahme und Entlassung..
—
14
Kooperation mit den Eltern
Um die Kontakte mit den Eltern zu vertiefen und gemeinsam interessierende Fragen zu
erörtern, führen die Lehrkräfte der Schule für Kranke über ihre Sprechzeiten hinaus auch
Elternabende durch, zu denen jeweils gesondert eingeladen wird.
Sprechzeiten der Lehrkräfte
Während des Aufenthaltes eines Schülers / einer Schülerin in der Klinik sind Kontakte
zwischen den Eltern, der Stammschule und Schule für Kranke sehr erwünscht. Die Lehrkräfte der Schule für Kranke sind an den Schultagen in der Regel erreichbar jeweils vor
8:45 Uhr und nach 13 Uhr. Sie sind auch bereit, Besprechungstermine mit Lehrkräften
und Eltern zu vereinbaren.
Telefonnummern 0981 / 4653 1860, 4653 1863 oder 4653 1864
Entlassung aus der Klinik
Eine besondere pädagogische Aufgabe stellt sich bei der Rückkehr nach dem Klinikaufenthalt bzw. dem Besuch der Schule für Kranke in die Stammschule. Die Schule für
Kranke ist bemüht, im möglichen Umfang Informationen an die Schulleitung, die Klassenleitung und den zuständigen Beratungslehrer zu geben. Diese Informationen zielen
darauf ab, die Rückkehr an die Stammschule zu erleichtern und voraussehbare Probleme möglichst von vornherein zu beseitigen. Die Benachrichtigung der Stammschule erfolgt zunächst in schriftlicher Form (Abschlussbericht). Über diese schriftliche Information
hinaus stehen die Lehrkräfte der Schule für Kranke für weitere Gespräche zur Verfügung, wenn dies von der Stammschule gewünscht wird. Mit dem Abschlussbericht wird
auch der zuständige Beratungslehrer der Schule informiert. Es ist anzustreben, dass sich
die Klassenleitung und der Beratungslehrer in Verbindung setzen, im Bedarfsfalle über
weitere pädagogische Erfordernisse für den Schulbetrieb beraten und geeignete Maßnahmen einleiten.
Fachärztliche Behandlung und schulische Förderung können nur gelingen, wenn
die beteiligten Personen konstruktiv zusammenarbeiten. In diesem Sinne ergeht
die Bitte an alle Beteiligten, im Interesse der betroffenen Schüler-/innen notfalls
auch über die hier skizzierten Formen hinaus Wege der Kooperation zu finden, die
geeignet sind, vorhandene schulische wie außerschulische Probleme zu lösen.
Herrieden, 26.10.2007
Klaus Freitag, SoR
15
Merkblatt AE:
Aufnahme und Entlassung an der Schule für Kranke
Schüler-/innen, die in die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des
Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach aufgenommen werden, besuchen dort in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg die Schule für
Kranke. Der damit verbundene zweimalige Wechsel des schulischen Umfeldes erfordert
von den beteiligten Personen und Institutionen ein möglichst effektives Zusammenwirken, damit
Missverständnisse vermieden werden,
keine Zeit verloren geht und
die Wirksamkeit der therapeutischen Bemühungen möglichst hoch ist.
-
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Im Folgenden werden Verfahrensweisen beschrieben, die dem Zweck dienen, die Zusammenarbeit der Beteiligten (Eltern, Schulen, Lehrkräfte, Klinik) zu optimieren. Die
möglichst frühzeitige Weitergabe der notwendigen Informationen ist dabei ein zentraler
Punkt. Die Einhaltung der vereinbarten Verfahrenswege erleichtert zudem die Zusammenarbeit und sichert eine solide Basis für die zu treffenden Entscheidungen.
1. Aufnahme eines Schülers/einer Schülerin in die Klinik
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Die Klinik übermittelt nach erfolgter Anmeldung eines Kindes der Schule für Kranke
möglichst umgehend folgende Angaben:
Name des Kindes
Stammschule
Schüleranschrift
Aufnahmedatum.
2. Kontaktaufnahme der Schule für Kranke mit der Stammschule
Sobald die Schule für Kranke Kenntnis über die bevorstehende Aufnahme eines Kindes in die Klinik hat setzt sie sich mit der Stammschule in Verbindung, übersendet mit
einem Anschreiben die Vordrucke 1 sowie 2a und/oder 2b sowie weiteres Informationsmaterial (Merkblatt AE und Merkblatt 1) und erbittet verschiedene Unterlagen.
Die Stammschule ist verpflichtet, die übersandten Vordrucke umgehend an die Schule für Kranke zurückzusenden. Die mit diesen Vordrucken abgefragten Informationen
bilden eine wesentliche Grundlage für die Arbeit der Schule für Kranke.
3. Zusammenarbeit der Schulen während des Aufenthaltes in der Klinik
Für die Dauer des Aufenthaltes eines Kindes in der Klinik trägt die Stammschule
formal wie pädagogisch weiterhin Verantwortung für die Schulpflichterfüllung der
Schülerin / des Schülers. Es besteht daher eine besondere Verpflichtung zur Zusammenarbeit zwischen der Schule für Kranke und der Stammschule, die je nach
den Bedürfnissen des Einzelfalles verantwortungsbewusst zu gestalten ist (weitere
Hinweise „Merkblatt 1).
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4. Entlassung aus der Klinik bzw. der Schule für Kranke
Die Klinik teilt der Schule für Kranke unverzüglich den Entlassungstermin mit, sobald
dieser bekannt ist. Die Schule für Kranke informiert in der Form eines Abschlussberichtes die Leitung der Stammschule (bzw. eine andere künftig zu besuchende Schule) über die während des Aufenthaltes in der Klinik erzielten Lernfortschritte. Dieser
Abschlussbereicht enthält auch Aussagen über notwendige Stütz- und Fördermaßnahmen nach der Entlassung aus der Schule für Kranke bzw. der Klinik.
Die Leitung der Stammschule (bzw. der künftig zu besuchenden Schule) leitet zuverlässig eine Kopie dieses Abschlussberichtes an die Klassenleitung und an den zuständigen Beratungslehrer weiter.
Ansbach, den 26.11.2007
Klaus Freitag, SoR
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Ansbach, den
Über die Schulleitung
Besuch der Schule für Kranke / Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach
Anlagen: Vordrucke (Bitte möglichst bald zurücksenden!)
Name der Schülerin / des Schülers:
Aufnahmedatum:
geb. am.:
Sehr geehrte Frau Kollegin,
sehr geehrter Herr Kollege,
der/die o.g. Schüler/in wurde in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Bezirksklinikum Ansbach aufgenommen und wird für
die Dauer des Klinikbesuchs in der Schule für Kranke unterrichtet. Wir gehen von einem
mindestens sechswöchigen Aufenthalt aus. Nach Entlassung seitens der Klinik kehrt
der/die Schüler/in i.d.R. in den Klassenunterricht an der Stammschule zurück. Wir werden
bemüht sein dies ein bis zwei Wochen vorher per Bericht vorzubereiten. Für einen sinnvollen Unterricht im Rahmen unserer Möglichkeiten benötigen wir allerdings die Unterstützung
der Stammschule in Form einer:
Schülerbeschreibung durch die Klassenleitung (Vordruck 1)
Mitteilung der zuletzt bearbeiteten Unterrichtsthemen (Vordruck 2a)
Mitteilung der wichtigsten Unterrichtsthemen in nächster Zeit (Vordruck 2b)
Kopie des letzten Zeugnisses
Kopie des Schülerbogendeckblattes
Erhebungsbogen für Lehrer (Vordruck)
Bitte senden Sie die dazu ausgefüllten Vordrucke möglichst bald zurück!
Wir sind sehr daran interessiert vor allem mit der Klassenleitung Kontakt zu pflegen, sind für zusätzliche Informationen und zugesandte Arbeitsmaterialien dankbar und stehen selbstverständlich auch für Rückfragen zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und für Ihre Mithilfe.
Mit freundlichen Grüßen
i.A.
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Vordruck 1
Absender - Schulstempel
Schule für Kranke
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Besuch der Schule für Kranke / Schüler/-in
Name: _________________ Vorname: _________________ geb. am: _____ Klasse: _
Schülerbeschreibung:
(Angaben der Klassenleitung)
1. Derzeitiger Leistungsstand in Noten:
Deutsch: ______
Mathematik: _____ Englisch: ______ Sachfächer (Durchschnitt): _____
2. Anmerkungen zum Leistungsverhalten, Lernverhalten, Sozialverhalten:
3. Auffälligkeiten (aus schulischer Sicht):
4. Bisherige Fördermaßnahmen:
5. Sonstige Hinweise:
Datum:
_________________________
Unterschrift der Klassenleitung
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________________________
Unterschrift der Schulleitung
Absender - Schulstempel
Vordruck 2a
Schule für Kranke
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Besuch der Schule für Kranke / Schüler/-in
Name: _________________ Vorname: _________________ geb. am: _____ Klasse:__
Angaben zum Lernstoff des Schülers/ der Schülerin:
(Angaben der Klassenleitung in Stichworten)
Zuletzt erarbeiteter Unterrichtsstoff in den Fächern:
Deutsch:
Mathematik:
Englisch:
Sachfächer:
Sonstige, schulartspezifische Fächer:
Datum:
________________________
Unterschrift der Klassenleitung
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Unterschrift der Schulleitung
Absender - Schulstempel
Vordruck 2b
Schule für Kranke
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Besuch der Schule für Kranke / Schüler/-in
Name: _________________ Vorname: _________________ geb. am: _____ Klasse:__
Angaben zum Lernstoff des Schülers/ der Schülerin:
(Angaben der Klassenleitung in Stichworten)
Unterrichtsstoff der Klasse in nächster Zeit in den Fächern:
Deutsch:
Mathematik:
Englisch:
Sachfächer:
Sonstige, schulartspezifische Fächer:
Datum:
________________________
Unterschrift der Klassenleitung
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Unterschrift der Schulleitung
Schule für Kranke
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Abschlussbericht
Vor- und Zuname:
Geburtsdatum:
Stammschule:
Besuch der Schule für Kranke vom
bis
Angaben zu den unterrichteten Fächern und Inhalten:
Feststellung zum Arbeits- und Sozialverhalten:
Feststellungen zu den Lernleistungen:
Anmerkung: Die Vergleichbarkeit der unter den hiesigen Bedingungen erzielten Leistungen in Bezug
auf eine Klassennorm ist nicht gegeben.
Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und wünsche einen guten weiteren Verlauf.
Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Ansbach, den
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