NUCLEINSÄUREN

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NUKLEINSÄUREN-KERNSÄUREN
DIE NUKLEOTIDE
Nucleotide sind die Bausteine von DNA und RNA; sie haben viele Funktionen.
Ihre Hauptaufgabe liegt in der Speicherung der biologischen Information, sie sind
die chemische Basis unseres Erbmaterials. Die Fähigkeit der Basen, sich durch
bestimmte chemische Wechselwirkungen zu erkennen, ist die Grundlage von
Vererbung und Evolution.
Daneben spielen die Nucleotide als Energieträger im Stoffwechsel eine wichtige
Rolle. In Verbindung mit anderen Gruppen bilden sie wichtige Coenzyme, die für
den Ablauf eines regulären Zellstoffwechsels von großer Bedeutung sind (ATP).
Innerhalb der Zelle können Nucleotide auch als spezifische Signalmoleküle
(second messengers, cAMP) erwendet werden.
Nucleotide bestehen aus drei Bauelementen.
 Das Hauptelement ist ein Zucker, der aus fünf Kohlenstoffatomen besteht
(Ribose, Desoxyribose*; Unterschied siehe weiter unten). Daran angehängt sind
eine oder mehrere
 Phosphatgruppen sowie
 stickstoffhältige Ringverbindungen, die häufig als Stickstoffbasen bezeichnet
werden.
Zwischen jenen Basen, die in den Kernsäuren gefunden werden, zeigen sich
starke Familienähnlichkeiten. Die einen leiten sich von einem Sechserring ab:
Cytosin (C), Thymin (T) und Uracil (U). Bei den Verbindungen Adenin (A) und
Guanin (G) tritt zum Sechserring noch ein Fünferring hinzu.
Die Phosphatgruppe kann sich sehr leicht mit einem anderen Zucker verbinden.
Dadurch werden die einzelnen Nucleotide zu einem Großmolekül, einer Kernsäure
verknüpft.
Abbildung: Buch Seite 6/2
1
 Am 1´-C-Atom der Desoxiribose
(Zucker) bindet die Stickstoffbase
 Am 2´-C-Atom hängt an der rot
markierten Stelle ein H.
 Am 3´-C-Atom der Desoxiribose wird
die Verbindung zur Phosphatgruppe
des folgenden Nukleotids hergestellt.
An den jeweiligen 3´-C-Atomen erfolgt
also die Verknüpfung der einzelnen
Nukleotide des DNA-Einzelstranges
 Am 5´-C-Atom hängt die Phosphatgruppe des Nukleotids
 es entsteht ein Polynukleotidstrang.
Diese DNA-Einzelstränge sind sehr
stabil und können nur durch Enzyme
gespalten werden
Nukleotidbau:
AUG
STRUKTUR UND ORIENTIERUNG DER DNA-EINZELSTRÄNGE
Jeder Polynukleotidstrang besitzt an einem Ende ein Nukleotid, dessen Zucker am 5´-CAtom eine Phosphatgruppe hat, die keine Verknüpfung zu einem vorangegangen Nukleotid
besitzt. Dieses Ende des DNA-Einzelstranges nennt man das 5´-Ende.
Am anderen Ende liegt ein Nukleotid, dessen Zucker ein freies 3´-C-Atom besitzt, da es kein
folgendes Nukleotid gibt. Dieses Ende nennt man das 3´-Ende.
 Die Verknüpfung zweier Nukleotide erfolgt über
die Phospahatgruppe des einen Nukleotids.
 Der Polynukleotidstrang besitzt nun 2 Enden.
 An einem Ende ist die Phospatgruppe des 5´-CAtoms frei  man spricht vom 5´- Ende der
DNA.
 Am anderen Ende ist die OH-Gruppe des 3´-CAtoms frei. Man spricht vom 3´-Ende der DNA.
2
DER DNA-DOPPELSTRANG
Zwei Polynukleotidstränge werden über die N-Basen durch WasserstoffbrückenBindungen verknüpft, wobei zwischen A-T zwei, zwischen G-C drei
Wasserstoffbrücken-Bindungen entstehen. Durch diese WasserstoffbrückenBindungen entsteht die räumliche Struktur der Doppelhelix. (Diese Kräfte, die ein
komplementäres Basenpaar zusammenhalten, sind im Gegensatz zu den
Bindungen innerhalb eines Stranges sehr schwach. Durch Erhitzen oder durch
hohe Salzkonzentrationen kann die DNA in ihre beiden Einzelstränge getrennt
werden. Senkt man Temperatur oder den Salzgehalt wieder, so finden sich die
Einzelstränge aufgrund der Basenkomplementarität wieder zu einem Doppelstrang.
Diese Eigenschaften werden in der Gentechnologie stark genutzt.)
Das DNA-Molekül besteht also aus 2 Strängen, die schraubenförmig umeinander
gewunden sind. Entspiralisiert man die Schraube, so kann man die leiterförmige
Struktur der beiden Stränge erkennen .
Beide Stränge sind in ihrer Laufrichtung antiparallel, d.h. der eine Strang verläuft
in
5´-3´-Richtung, der zweite in 3´-5´-Richtung.
In der Basensequenz( Aufeinanderfolge der N-Basen) sind die beiden Stränge
zueinander komplementär und nicht identisch!
3
DIE VERPACKUNG DER DNA-MOLEKÜLE
Die DNA-Moleküle haben Längen bis in den cm-Bereich. Die einzelnen DNAMoleküle einer menschlichen Zelle sind etwa 2 Meter lang. Im Zellkern, der nur
einen Durchmesser von einem Tausendstel Millimeter hat, sind sie aber engstens
verpackt.
Während die DNA für Kopiervorgänge in einer gestreckten Form vorliegen soll,
muss sie bei der Zellteilung eine möglichst kompakte Struktur annehmen. In der
Telophase der Mitose z.B. wird der DNA-Faden von 10-20 cm auf 50 m verkürzt.
Dieser hohe Verpackungsgrad wird durch weitere Verdrillungen des bereits
gedrehten DNA-Fadens (Doppelhelix) erreicht. Zunächst windet sich die
Doppelhelix um kugelige Strukturen, die aus bestimmten Proteinen, den Histonen
aufgebaut sind. Ein Histonpaket und die darum herum gewickelte DNA wird als
Nukleosom, der Grad der Verpackungsdichte von DNA-Histon wird als Chromatin
bezeichnet.
Auch diese DNA-Histon Struktur ist wieder verdrillt und ergibt die Superhelix. Es
existieren noch zahlreiche, wesentlich kompliziertere Verpackungsstrukturen.
Entsprechende Abbildungen gibt es im Buch Seite 7/6
DER GENETISCHE CODE
Die genetische Information der DNA besteht aus der ganz genau definierten
Reihenfolge der 4 versch. Nukleotid-Typen. Der genetische Code erklärt das
Prinzip der Verschlüsselung und die Art der Umsetzung dieser Information.
 Drei aufeinanderfolgende Nukleotide werden als ein Triplett zusammengefasst
 Ein Triplett stellt den Code für eine AMS dar
 Die bestimmte Aufeinanderfolge der einzelnen Tripletts (Nukleotidsequenz)
und die Festlegung der Leserichtung der Tripletts bestimmen sowohl die Art der
jeweiligen AMS als auch die genaue Reihenfolge (AMS-Sequenz), in welcher
die AMS zum Protein zusammengebaut werden.
 Das informationstragende Triplett auf der DNA wird als Codogen, das auf die
mRNA kopierte, als Codon bezeichnet. Die Gegenkopie zum Codon sitzt auf der
TransferRNA (t-RNA) und heißt Anticodon .
Jede Nucleotidsequenz auf der RNA kann in drei verschiedenen Leserastern
abgelesen werden, je nachdem wo man mit der Decodierung beginnt. Es wird aber
nur einer dieser Raster ein funktionstüchtiges Protein produzieren.
Buch Seite 8/2 und3
DIE EIGENSCHAFTEN DES GENETISCHEN CODES
 Der genetische Code ist eindeutig: Niemals gilt ein Codon für zwei
Aminosäuren. (z.B.: UUU codiert nur für Phenylalanin)
 Weiters ist er universell, d.h. er ist bei allen Lebewesen, vom Bakterium bis
zum Menschen und Pflanzen gleich. Ausnahmen von diesen beiden ersten
Eigenschaften gibt es bei Mitochondrien, Chloroplasten und einigen Protozooen.
 Der genetische Code ist degeneriert. Es können mehrere Codons einer
Aminosäure zugeordnet werden (z.B.: Für Phenylalanin gilt neben dem oben
genannte Code UUU auch UUC). Das ergibt sich daraus, dass es nur zirka 20
Aminosäuren gibt, aber 64 Kombinationsmöglichkeiten.
4
 So gibt es noch Platz für Stoppsignale, die am Ende jedes Gens stehen und das
Ende des Proteins signalisieren (UAA, UAG, UGA).
 AUG codiert für Methionin und gilt gleichzeitig als Startcodon
 Achtung!!!! Die Nukleotidsequenzen, die man braucht um die AMS-Sequenz zu
beschreiben, werden in mRNA-Sprache angegeben. Es handelt sich also um
Codons und nicht um Codogene!!!!!! Man nennt sie ja auch Codons (Startcodon,
Stopcodon usw.).
Siehe Buch Seite 8/1!
DIE FUNKTIONEN DER DNA
In der DNA ist unsere gesamte Erbinformation in Form von Untereinheiten, den
Genen, gespeichert. Da diese Erbinformation im Prozess der Vererbung genau
kopiert und auf die Nachkommen übertragen werden muss, liefert die Struktur der
DNA eine gute Erklärung für den molekularen Ablauf der Vererbung. Die
Weitergabe der Information erfolgt durch eine Matrizentechnik. Aufgrund der
Basenpaarung (A-T bzw. C-G) kann jeder Einzelstrang wieder zu einer Doppelhelix
ergänzt werden. Der Vorgang wird als Replikation bezeichnet. Jede Tochter-DNA
enthält einen Mutterstrang und einen neuen, aus Nucleotiden der Zelle
aufgebauten Tochterstrang. Dafür ist ein aufwendiger enzymatischer Apparat
benötigt. Fehler, die während des Kopiervorganges auftreten, werden als
Mutationen bezeichnet. Eigene Enzyme können fehlerhafte DNA-Sequenzen
erkennen und repariere.
Die Umsetzung der in der DNA gespeicherten Information erfolgt durch die
Eiweißsynthese. Die Nucleotidfolge eines Gens bestimmt die Folge der
Aminosäuren in einem Eiweiß. Aus dieser Abfolge der Aminosäuren ergeben sich
die Eigenschaften und Fähigkeiten des Proteins. Der Übersetzungsschlüssel ist der
genetische Code. Eine Kombination von drei Nucleotiden ist jeweils einer
Aminosäure zugeordnet. (Siehe oben)
1. DIE VERDOPPLUNG DER DNA - REPLIKATION
Bei der Zellteilung muss die komplette genetische Information an die beiden
Tochterzellen weitergegeben werden, d.h. die DNA muss zuvor verdoppelt werden.
Diese Verdopplung der DNA vor einer Zellteilung bezeichnet man als Replikation.
Das spiralig gewundene DNA-Molekül wird aufgedrillt, und die Holme der
Strickleiter, d.h. die Basenpaare, weichen vergleichbar einem sich öffnenden
Reißverschluss, auseinander. Die beiden Einzelstränge dienen jeweils als Matrize
zur Synthese eines Tochterstranges; man bezeichnet die Replikation daher als
»semikonservativ«. Die entstehenden Doppelstränge bestehen aus je einem alten
(Matrizen) und einem neusynthetisierten Strang.
 Zur Replikation der DNA muss die komplexe Überstruktur der Chromosomen
zunächst bis zum DNA-Doppelstrang aufgelöst werden.
5
 Anschließend wird die DNA-Doppelhelix in Teilbereichen entdrillt und der
Doppelstrang so aufgeweitet, dass die Basen der Einzelstränge abgelesen
werden können. Zum Kopieren von 10 Nucleotiden muss die DNA dabei um
eine Windung entdrillt werden. Das Enzym Topoisomerase I verhindert die
daraus resultierende stärkere Verdrillung des restlichen Stranges, indem es das
Zucker-Phosphat-Rückgrat des Moleküls an einer Stelle spaltet und nach dem
Kopiervorgang wieder zusammenfügt. Gelegentliche Verknotungen im DNAFaden entwirrt das Enzym Topoisomerase II.
 Die Replikation beginnt gleichzeitig an verschiedenen Stellen der DNA. An
diesen als Replikationsgabeln bezeichneten Startpunkten weitet das Enzym
Helicase den Doppelstrang zu Einzelsträngen auf. Diese Reaktion verbraucht
chemische Energie in Form von ATP, während die Rückbildung des
Doppelstranges spontan verläuft.
 Die für das exakte Kopieren der DNA nötige lineare Ausrichtung gewährleistet
eine dritte Gruppe von Proteinen, die sog. »DNA-Einzelstrang-bindendenEnzyme«. An der so präparierten DNA kann nun die eigentliche Replikation
beginnen.
 Zunächst werden an den Startpunkten durch das Enzym Primase bestimmte
Startmoleküle, sog. »Primer«, gebildet. Diese bestehen aus RNA.
 An die RNA-Startermoleküle knüpft das Enzym DNA-Polymerase anschließend
die (dem Matrizenstrang komplementären) Desoxyribonucleotide an. Die zuerst
gebildeten RNA-Fragmente werden danach wieder von der DNA entfernt.
 Der neu zu synthetisierende Strang wächst durch sequentielles Anfügen von
Nucleotiden an die Kette. Dabei bilden die Basen der Nucleotide mit denen des
Matrizenstranges Paare aus, die durch Wasserstoffbrücken-Bindungen
zusammengehalten werden. Vom Nucleotid (dem Nucleosidtriphosphat) wird
dann ein Diphosphatrest abgespalten und gleichzeitig eine Phosphatbrücke
(Esterbindung) zu dem vorhergehenden (zuletzt angefügten) Baustein der Kette
gebildet.
 Die DNA-Polymerase liest den Matrizenstrang stets in 3' - 5'-Richtung ab, d.h.
der neue Strang wird immer in 5'- 3'-Richtung synthetisiert. Infolgedessen kann
nur einer der beiden neuen Stränge - der »leading strand« - kontinuierlich
zusammengeknüpft werden.
 Die Synthese des zweiten neuen Stranges - des »lagging strand« -, die ja
ebenfalls in 5' - 3'-Richtung erfolgen muss, verläuft fragmentiert: Es werden
kurze Stücke von ca. 1000 Nucleotiden Länge (»Okazaki-Fragmente«)
synthetisiert, die dann in einer durch das Enzym DNA-Ligase katalysierten
Folgereaktion zu einem durchgehenden Strang verknüpft werden.
 Das Enzym DNA-Polymerase katalysiert nicht nur die Verknüpfung der
einzelnen Nucleotide, sondern kontrolliert auch die Genauigkeit: Bei Bakterien
unterläuft pro 1 Million Kopiervorgänge (mit jeweils 16 000 Nucleotiden pro
Minute) nur ein einziger Fehler. Der als »proof reading« (Korrekturlesen)
bezeichnete Kontrollprozess gewährleistet auch bei Eukaryonten das exakte
Kopieren des genetischen Materials. So wird bei der Verdopplung des
menschlichen Chromosomensatzes, beim Zusammenfügen von 3 Milliarden
Nucleotiden, nur ein einziger Fehler gemacht. Die eukaryontische
Kopiergeschwindigkeit ist mit 2000 Nucleotiden pro Minute zwar langsamer als
bei Bakterien, es existieren hier aber weitaus mehr Replikationsgabeln
(Startpunkte; engl.: »origins of replication«)
6
7
2. DIE EIWEISSYNTHESE
Die Proteinproduktionsmaschine, die Ribosomen von Bakterien bestehen aus 60
Einzelteilen. Wenn man diese unter bestimmten Bedingungen mischt, lagern sie
sich sofort zu einem funktionstüchtigen Teilchen zusammen. Chemisch bestehen
sie etwa zur Hälfte aus RNA und Proteinen. Unermüdlich erledigen zehn Millionen
Ribosomen in der Zelle ihre Routinearbeit. Mit einer Geschwindigkeit von 10 - 15
Nucleotiden pro Sekunde wandern sie den RNA-Strang entlang. Bei 10 000
Einzelschritten tritt höchstens ein Fehler auf, dies ist eine Genauigkeit, die von
keiner Druckerei erreicht wird. Jede Zelle benötigt etwa eine Minute, um ein Protein
aus 1000 Aminosäuren aufzubauen. Die Synthese verläuft jedoch parallel an vielen
Ribosomen, die gleichzeitig die Information von der Boten-RNA ablesen Polysomen.
Die Proteinsynthese erfolgt in 3 großen Schritten, wobei jeder noch aus
verschiedenen Einzelschritten zusammen gesetzt ist:
 Transkription
 Prozessierung
 Translation
2.1. Die Transkription
Der Vorgang des Ablesens der Information und des Aufbaus einer neuen
Kernsäure wird von der Enzymfamilie der Polymerasen besorgt. Wird eine neue
DNA aufgebaut, spricht man von einer Replikase (DNA-abhängige DNAPolymerase). Entsteht eine mRNA, heißt das Enzym Transkriptase (DNAabhängige RNA-Polymerase). Einige Viren, die Retroviren wie z.B. das
AIDS-Virus, besitzen eine spezielle Polymerase (RNA-abhängige DNAPolymerase = Reverse Transkriptase), die aus einer RNA-Vorlage eine DNA
aufbauen kann. So gefährlich die Tätigkeit dieses Enzyms für uns ist, so wichtig ist
sie in der Gentechnologie.
Jener Strang, der als Vorlage benutzt wird, heißt Matrize. Es wird immer nur ein
Strang als Matrize benutzt. (Bei der Replikation dienen beide Stränge gleichzeitig
als Matrize.) Dabei müssen aber benachbarte Gene nicht am gleichen Strang
sitzen.
Die Polymerase, die die mRNA bildet, muss den codogenen Strang "erkennen".
Dazu dient eine besondere DNA-Sequenz, die dem Gen vorgeschaltet ist und die
Polymerase besonders stark an sich bindet (Promotor). Diese Promotorregion
enthält bestimmte Basensequenzen (Schallerbox), welche die Affinität der
Transkriptase zum Promotor und damit die Zahl der produzierten m-RNA-Moleküle
bestimmt. Ein spezielles Protein, der Sigmafaktor, dirigiert die Transkriptase exakt
an die Anfangsposition des Promotors. Die Promotorregion enthält nicht nur den
Startpunkt für die RNA-Synthese, sondern zwingt das Enzym in die richtige
Ableserichtung 3' - 5'. Dabei trennt es den Doppelstrang, die Nucleotide des
codogenen Stranges liegen offen und werden nun mit freien, komplementären
Nucleotiden verknüpft. Dann rutscht die Polymerase ein Stück weiter, die mRNA
wächst Nucleotid um Nucleotid (5' - 3' Richtung). Beim Stoppsignal löst sich das
Enzym von beiden Kernsäuren, die DNA erhält wieder die helikale Struktur. Noch
während der Transkription erhält das 5´-Ende der mRNA die cap-Zone (ein Guanin
mit Methylgruppe), sie ist für das Einfädeln am Ribosom und somit für die
Translation wichtig.
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Die Transkription ist beendet. Das 3´-Ende bekommt noch eine Poly-A-Zone
angehängt, beide Enden dienen als Erkennungszonen für bestimmte Enzyme und
verhindern so den Abbau der m-RNA im Zellplasma. Die RNA-Moleküle liegen nun
als hnRNA( heterogene nucleare RNA)-Moleküle vor.
Bei „Organismen“ mit geringer DNA-Kapazität kann der Leseraster um ein bis zwei
Nukleotide verschoben werden und es entsteht trotzdem ein funktionstüchtiges
Protein. Bei Eukaryonten wird ein Gen (Cistron) in codierende (Exons) und nicht
codierende (Introns) Abschnitte gegliedert. Man nennt solche Gene Mosaikgene.
2.2. Die Prozessierung (processing):
Auf dem Weg vom Zellkern zum Zellplasma erfolgt die Prozessierung der hnRNA,
die Introns werden entfernt und die Exons zusammengefügt. Durch variable Rekombinationen der Exons können bei Viren und bei der Antikörper-Synthese
unterschiedliche Proteine synthetisiert werden.
Wenn man an mRNA mit Hilfe der reversen Transkriptase (RNA-abhängige DNAPolymerase) DNA herstellt, so erhält man die Sequenz der DNA ohne Introns.
Solche DNA-Moleküle werden in der Gentechnik eingesetzt (copy-DNA = cDNA).
Buch Seite 15/4 bis 6
2.3. Die Translation:
Translation bedeutet Übersetzung der genetischen Information in die AMSSequenz der Proteine. Als Matrize fungiert die der DNA komplementäre mRNA.
Die Translation findet im Zellplasma (Cytoplasma ) statt. Hier wird mRNA an die
Ribosomen gebunden, dabei in die richtige Position gebracht, und aufgrund der
Codonabfolge innerhalb der mRNA werden die entsprechenden AMS unter
Ausbildung von Peptidbindungen miteinander zu einem Protein verknüpft.
Die Translation erfolgt in 3 Teilschritten:
 Initiation
 Elongation
 Termination
Die Transfer-RNA:
Für die Übersetzung eines Nucleotid-Codes in eine AMS-Sequenz werden
Adaptor-Moleküle, die tRNAs benötigt. tRNAs sind kleine Moleküle aus 70 - 90
Nucleotiden mit einer Kleeblattstruktur. Da jede tRNA einer bestimmten
Aminosäure zugeordnet ist, gibt es mindestens 20 verschiedene tRNA-Moleküle in
jeder Zelle. Vier wichtige Stellen ermöglichen die Funktion der tRNA. Am 3´-Ende
ist die Akzeptorstelle, die Bindungsstelle für die Aminosäure. Sie beginnt stets mit
der Basensequenz ACC. Die Sequenz der Schleife 1 sorgt dafür, dass ein
spezielles Enzym (insgesamt gibt es 20, für jede tRNA eines) die richtige
Aminosäure anbindet. Die Schleife 2 ist der Sitz des Anticodons, das sich mit dem
Codon der mRNA verknüpft. Die Schleife 3 enthält die Kontaktstelle zum Ribosom
Das Ribosom:
Die Zusammensetzung von Proteinen geschieht an einer Struktur aus Proteinen
und RNA, den Ribosomen. Die ribosomale RNA (rRNA) übernimmt dabei die
wichtige Katalysatorfunktion. Jedes Ribosom enthält drei Bindungsstellen für RNAMoleküle. Eine für die mRNA, eine A-Bindungsstelle, an die die neue tRNA
gebunden wird, und eine P-Bindungsstelle, an die die vorhergehende tRNA
gebunden wird, die noch mit der wachsenden Proteinkette verbunden ist.
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DIE PROTEINBIOSYNTHESE AM RIBOSOM
Ribosomen sind ca. 20 Nanometer große Zellorganellen, die sich aus 50 bis 70
Proteinen und 3 bis 4 Ribonukleinsäuren zusammensetzen. Eine Bakterienzelle
enthält etwa 15 000 Ribosomen. Eukaryontische Ribosomen sind komplexer. Die
Funktionsweise bei der Dechiffrierung der mRNA ist aber im wesentlichen gleich.
Ribosomen erkennen den Anfang auf der mRNA und rastern damit die
Nucleotidschrift zu Tripletts: Aufgrund der Codierung in Dreiereinheiten muss
während der Translation der Leserahmen unbedingt eingehalten werden. Bei
Verschiebung des Rasters um nur ein einziges Nucleotid entsteht ein völlig
anderes, zumeist funktionsloses Protein. Außerdem knüpfen die Ribosomen die
Peptidbindung zwischen den einzelnen Aminosäuren. Da die Ablesung der mRNA
stets mit dem Startcodon AUG beginnt, fangen dementsprechend alle Proteine mit
der Aminosäure Methionin an, die nach der Translation jedoch oft wieder vom
Protein abgespalten wird. Ribosomem liegen nicht dauernd als funktionierende
Zellorganellen vor, sondern in entsprechenden „Bausteinen“, der rRNA, den
großen und kleinen Untereinheiten aus Proteinen.
2.3.1. Initiation
Die Startreaktion erfolgt an der sog. kleinen ribosomalen Untereinheit und wird von
drei Proteinen, den sog. Initiationsfaktoren, genau überprüft.
2.3.1.1.Ein Initiationsfaktor sorgt dafür, dass das Startcodon AUG (Initiationscodon)
der mRNA exakt an der richtigen Position der ribosomalen Untereinheit, der
Position P (Erklärung siehe unten) zu liegen kommt.
2.3.1.2. Der Initiations-Komplex (mRNA/kleine Untereinheit) assoziiert mit der
großen Untereinheit zum intakten Ribosom. Die Met-tRNA bindet an das
Startcodon.
2.3.2. Elongation
An den Komplex aus mRNA und Ribosom bindet nun eine AA-tRNA ( Eine AAtRNA besteht aus einer tRNA, an die 1 AMS gebunden ist): Zwischen dem mRNACodon und dem dazu komplementären Anticodon der AA-tRNA entsteht ein drei
Nucleotide langer Doppelstrang. Neben dieser spezifischen Codon-AnticodonBeziehung ist die AA-tRNA auch durch unspezifische Wechselwirkungen am
Ribosom fixiert.
Auf einem Ribosom existieren zwei Dechiffrier-Stellen, und es werden auch zwei
tRNA-Moleküle auf die beschriebene Weise an den mRNA/Ribosomen-Komplex
gebunden. Der erste Bindeplatz wird als Peptidyl-tRNA-Stelle (P-Stelle), der zweite
als Aminoacyl-tRNA-Stelle (A-Stelle) bezeichnet. Die Aminosäuren der ersten
beiden, in diese Bindeplätze fixierten AA-tRNAs befinden sich hier in enger
Nachbarschaft und werden durch Katalyse des ribosomalen Enzyms
Peptidyltransferase über eine Peptidbindung verknüpft. Dabei löst sich die Bindung
zwischen der Aminosäure und der tRNA in Position P, während diese Bindung in
Position A erhalten bleibt. Infolge der Peptidyltransferase-Reaktion ist aus der AAtRNA in Position P eine deacylierte (aminosäurefreie) tRNA geworden, während
die AA-RNA in Position A jetzt zwei Aminosäuren trägt.
2.3.3. Translokation:
Zur Verlängerung des Dipeptids um eine weitere Aminosäure muss das nächste
mRNA-Codon in die A-Stelle rücken. Diese Weiterbewegung der mRNA am
Ribosom um genau ein Codon bezeichnet man als Translokation. Dabei wird die
deacylierte tRNA aus der P-Stelle freigesetzt, und das mRNA-Codon der A-Stelle
gleitet mitsamt der über das Anticodon gebundenen Dipeptidyl-tRNA in Position P.
In die nun freie Position A bindet wieder eine aminosäurebeladene tRNA, deren
Anticodon dem jetzt hier befindlichen mRNA-Codon komplementär ist. In erneuter
Peptidyl-transferase-Reaktion bildet sich ein Tripeptid.
10
Das Dipeptid wird von der Peptidyl-tRNA in Position P gelöst, und die
Carboxylatgruppe der zweiten Aminosäure wird mit der Aminogruppe der
Aminosäure in Position A verknüpft. Nach erneuter Translokation kann die nächste
Aminosäure angefügt werden. Dieser als Elongation bezeichnete Vorgang
wiederholt sich so oft, bis schließlich sämtliche Codons der mRNA in die
entsprechenden Aminosäuren übersetzt sind, und das Terminationscodon der
mRNA in die A-Stelle gelangt. Für Terminationscodons existieren keine tRNAMoleküle, sondern jetzt binden sog. Terminationsfaktoren an das Ribosom, die das
fertiggestellte Protein von der tRNA ablösen
Wird ein spez. Protein in hoher Anzahl benötigt, wird das entsprechende mRNAMolekül simultan an mehreren hintereinanderliegenden Ribosomen gebunden und
in Proteinmoleküle übersetzt. Diese Anordnung nennt man Polysomen.
Da die verschiedenen Proteine unterschiedliche Funktionen und damit auch
unterschiedliche Wirkorte haben, gibt es eine besondere „Einrichtung“, die
gewährleistet, dass das spezielle Protein auch zum entsprechenden Wirkort
gelangt. Diese „Einrichtung“ ist eine besondere AMS-Sequent an einem Ende des
Proteins, die man Signalsequenz nennt. Sie ist sozusagen die Postleitzahl des
Proteins. Ist das Protein am Wirkort angekommen, so wird diese Signalsequenz
abgebaut und das Protein wird funktionstüchtig.
Die Polypeptidketten werden nun noch räumlich gefaltet und teilweise modifiziert.
Die Modifizierung kann unterschiedlich verlaufen:

 Anhängen von Kohlenhydrat-Seitenketten (Glycoproteine: Faktor VIII)
 Anhängen von Metallionen
 Anhängen von prosthetischen Gruppen (Enzyme)
 usw.
11
Schema eines x-beliebigen DNA-Abschnittes
Intergenische Region
Nachspann
Vorspann
GEN
3´
5´
AUG
UAG
Exon
Intron
Intergenische Region: Enthält Pseudogene und repititive Sequenzen
Schema eines Gens auf der DNA:
Terminations-/ Stopcodon
Promotor incl. Schallerbox
Exon
Startcodon
Signalsequenz
Intron
Schema der entsprechenden hnRNA:
Poly-A-Zone
Schema der entsprechenden mRNA:
Cap
Schema des Praeproteins
Schema des fertigen Proteins:
12
VIREN:
Sind molekulare Komplexe, die sich in geeigneten Wirtszellen vermehren können.
Sie bestehen aus DNA oder RNA, die einzel- oder doppelsträngig, linear oder
ringförmig sein kann. Die Nukleinsäure ist von einer Schutzhülle aus Proteinen,
dem Capsid, und in manchen Fällen zusätzlich von einer Membran umschlossen.
Viren mit einfacher Hülle dringen samt Hülle in die Wirtszelle ein, die mit doppelter
Hülle injizieren nur ihren Inhalt. Viren kommen in 2 Zuständen vor. Außerhalb der
Zelle, in der sie entstanden sind, handelt es sich um unbelebte Partikel, Virionen
genannt, mit rglm. Größe, Form und Zusammensetzung, die man kristallisieren
kann. Hat sich ein Virus oder ein Nukleinsäurebestandteil jedoch Zutritt zu einer
spezifischen Wirtszelle verschafft, wird es zum Zellparasiten. Viruspartikel, die
sofort nach der Infektion aktiv werden nennt man virulente Viren. Seine
Nukleinsäure benutzt Enzyme und Ribosomen der Wirtszelle so, dass sie nicht
mehr ihre normalen Aufgaben erfüllen kann, sondern viel neue VirusTochterpartikel herstellt.
In manchen Virus-Wirt-Systemen gelangen die Viruspartikel durch die
Tellmembran nach außen. Andere Viren sorgen bei ihrer Freisetzung für die Lyse,
das heißt für die Auflösung der Membran und den Tod der Zelle.
Bei manchen Virusinfektionen spielt es sich anders ab: Temperente Viren werden
nach der Infektion nicht sofort aktiv. Die Virus-DNA wird in das Wirtsgenom
eingebaut und mit ihren Gene repliziert, man nennt sie dann Proviren. Solche
Virusgene wirken sich vielfach nicht oder nur geringfügig auf die Lebensfähigkeit
der Zelle aus, sorgen aber oft für eine tiefgreifende Veränderung des Aussehens
und Aktivität der Zelle. Durch äußere Einflüsse kann der normale Zyklus wieder
aktiviert werden.
Abb.10 Infektion einer Bakterien- und einer Tierzelle durch ein Virus
Viren, die sich auf Bakterien spezialisiert haben, nennt man Phagen Bei der
Verpackung der Phagen-DNA in die Phagenhülle kann es manchmal auch zum
Verpacken von Wirts-DNA kommen Diese Beobachtung führte zur Entwicklung von
Phagen als Vektoren. Vektoren: Sind DNA-Moleküle, die den Einbau beliebiger
Gene oder Regulator-Sequenzen erlauben.
Sie müssen bestimmte Eigenschaften haben:
 Befähigung zur autonomen Replikation
 Möglichkeit der Isolierung ohne chromosomale DNA
 Verleihung eines Phänotyps nach Einbringen in vermehrungsfähige Zellen
Einige menschen-pathogene Viren sind Erreger von:
Kinderlähmung, Herpes, Hepatitis, AIDS, gewöhnlichen Erkältungen, Schnupfen,
Gürtelrose, Masern, Röteln, verschiedene Krebsformen.
Bei Viren ist es möglich, dass ein bestimmter Abschnitt auf der DNA durch
Verwendung zweier Leseraster für zwei verschiedene Proteine codiert, die Gene
überlappen sich.
Virengene sind nicht in Introns und Exons gegliedert.
Beispiel:
Met
His
Phe
Thr
Asn
Arg
Tyr
Ser
5´ AUG CAC UUU ACU AAC CGC UAU UCC 3
Cys
Thr
Leu
Leu
Thr
Ala
Ile
5´ UGC ACU UUA CUA ACC GCU AUU
13
Leseraster 1
Leseraster 2
BAKTERIENGENETIK:
Bakterien besitzen ein doppelsträngiges Ringchromosom. Daneben enthalten viele
Bakterienstämme zusätzlich ein oder mehrere ringförmige DNA-Moleküle, die sich
frei im Zellplasma befinden. Man nennt sie Plasmide. Sie tragen genetische
Information (z.B.: Resistenzgene und Fertilisationsfaktoren)und werden repliziert.
Plasmide werden an Tochterzellen weitergegeben. Plasmide mit Fertilitätsfaktoren
können eine Bindung mit Zellen ohne diesen Faktor eingehen und mit dieser Zelle
Plasmide austauschen. Plasmide werden manchmal sogar zwischen Vertretern
verschiedener Arten ausgetauscht. Harmlose Darmbakterien haben zwischendurch
Plasmide mit Antibiotika-Resistenzgenen, die sie auf krankheitserregende
Bakterien übertragen. Die Krankheitserreger vererben dann ihre erworbene
Resistenz
Plasmide spielen heute in der Gentechnik eine wichtige Rolle als Vektoren. Man
kann verschieden Gene in Plasmide einfügen, es entsteht die rekombinante DNA.
Das veränderte Plasmid wird in eine normale Wirtszelle eingeschleust.
Weitergabe der genetischen Information erfolgt durch:
 Transformation (Spender-DNA wird aufgenommen)
 Transduktion (Bakterien-DNA wird durch einen Phagen von einem Bakterium auf
ein anderes übertragen)
 Konjugation (Plasmide werden von einem Spenderbakterium auf ein
Empfängerbakterium übertragen)
14
GENSTEUERUNG:
1. Bei Prokaryonten
Ebenso wie der Bedarf der Zelle an verschiedenen Proteinen variieren auch die
Mechanismen, über die die entsprechenden Gene reguliert werden. Das Ausmaß
und die Art der Regulation spiegeln die Funktion des Proteinprodukts eines Gens
wider. Einige Genprodukte werden ständig benötigt, und ihre Gene werden daher
in praktisch allen Zellen eines Organismus auf einem mehr oder weniger
gleichbleibenden Niveau exprimiert. In diese Kategorie fallen viele Gene für
Enzyme, die Schritte in zentralen Stoffwechselwegen wie dem CitronensäureCyclus katalysieren. Diese Gene werden häufig als Haushalts-Gene (englisch
housekeeping genes) bezeichnet. Die konstante, scheinbar unregulierte
Expression eines Gens wird konstitutive Genexpression genannt. Die Menge der
anderen Genprodukte steigt und fällt als Reaktion auf molekulare Signale.
Genprodukte, deren Konzentration unter ganz bestimmten molekularen Bedingungen steigt, werden als induzierbar bezeichnet, und der Vorgang, durch den die
Expression des Gens erhöht wird, heißt Induktion. So wird etwa die Expression
vieler Gene, die DNA-Reparaturenzyme codieren, als Reaktion auf hochgradige
DNA-Schäden induziert. Umgekehrt werden Genprodukte, deren Konzentration als
Reaktion auf ein molekulares Signal sinkt, als repressibel bezeichnet, und eine
Verringerung der Genexpression heißt Repression. Bei Bakterien führt zum
Beispiel die Anwesenheit ausreichender Mengen der Aminosäure Tryptophan zur
Repression der Gene für die Enzyme, welche die Tryptophanbiosynthese
katalysieren.
Die Transcription wird von Protein-DNA-Wechselwirkungen vermittelt und reguliert.
Die zentrale Komponente ist hier die RNA-Polymerase
Die Aktivität der RNA-Polymerase wird reguliert
RNA-Polymerasen binden an spezifischen, Promotoren genannten Stellen an die
DNA und leiten dort die Transcription ein. Promotoren befinden sich im
allgemeinen ganz in der Nähe der Stelle, wo die RNA-Synthese an der DNAMatrize beginnt. Die Regulation der Transcriptionsinitiation ist eigentlich eine
Regulation der Wechselwirkung zwischen der RNA-Polymerase und ihrem
Promotor.
Die Nucleotidsequenz der Promotoren schwankt beträchtlich. Sie beeinflusst die
Bindungsaffinität der RNA-Polymerasen und damit die Häufigkeit der
Transcriptionsinitiation. Bei E. coli werden einige Gene einmal pro Sekunde,
andere weniger als einmal in jeder Zellgeneration transcribiert. Dieser Unterschied
beruht hauptsächlich auf verschiedenen Promotorsequenzen. In Abwesenheit
regulatorischer Proteine können Unterschiede in der Sequenz zweier Promotoren
die Häufigkeit der Transcriptionsinitiation um einen Faktor von 1000 oder mehr
beeinflussen. Wie wir bereits gesehen haben, haben die Promotoren von E. coli
eine Consensussequenz. Promotoren, deren Sequenz genau dem Consensus
entspricht, weisen im allgemeinen die größte Affinität zur RNA-Polymerase und
somit die größte Initiationshäufigkeit bei der Transcription auf. Mutationen, die ein
Consensusbasenpaar in ein Nichtconsensuspaar umwandeln, vermindern im
allgemeinen die Funktionsfähigkeit des Promotors, während die Mutation eines
Nichtconsensuspaares zu einem Consensuspaar diese gewöhnlich verbessert.
Die Initiation der Transcription wird durch Proteine reguliert, die an
Promotoren oder in deren Nähe binden.
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Mindestens drei Typen von Proteinen regulieren die Initiation der Transcription
durch die RNA-Polymerase:
1) Spezifitätsfaktoren verändern die Spezifität der RNA-Polymerase für einen
bestimmten Promotor oder für eine Reihe von Promotoren;
2) Repressoren binden an einen Promotor und blockieren so den Zugang für die
RNA-Polymerase;
3) Aktivatoren binden in der Nähe eines Promotors und verstärken die
Wechselwirkung zwischen RNA-Polymerase und Promotor
Die Steuerung der Genexpressivität läuft bei versch. Prokaryonten sehr
unterschiedlich ab. Viele Bereiche laufen auch bei Eukaryonten in ähnlicher Weise
ab.
Bakterien-DNA kann folgend aufgebaut sein:
Regulatorgene: Sie codieren für Proteine, die die Expression steuern. Diese
Proteine sind Aktivatoren oder Repressoren.
Je nach Gentyp kann der Repressor in 2 verschiedenen Formen hergestellt
werden in inaktiver Form, dann muss er erst durch einen Ko-Repressor in die aktive
Form umgewandelt werden, um den Operator blockieren zu können.
SUBSTRAT-INDUKTION. Das Substrat ( Milchzucker) löst die Genaktivität und
damit die Produktion der Enzyme (lactoseabbauend) aus; die Lactose ist der
Induktor. Die Gensteuerung durch Induktion erfolgt hpts. im abbauenden
Stoffwechsel.
 in aktiver Form, dann kann er den Operator sofort blockieren und wird erst durch
einen Induktor in die inaktive Form umgewandelt und in dieser Form vom
Operator gelöst.  ENDPRODUKT-REPRESSION. Bakterien können Histidin
(AMS) über eine Enzymkette herstellen. Fügt man von außen Histidin zu, so
wird die Produktion jener Enzyme, die Histidin synthetisieren, eingestellt. Das
Endprodukt ( Histidin) hemmt seine eigene Produktion, in dem es als KoRepressor den inaktiven Repressor aktiviert. Diese Gensteuerung findet im
aufbauenden Stoffwechsel statt.
Strukturgene: Sie codieren für Proteine, die für den Stoffwechsel oder Zellbau notwendig sind ( Enzyme, Hormone, Muskeleiweiß usw.).
Promotor: Ist die Bindestelle für RNA-Polymerase; hier startet die Transkription.
Operator: Ist die Bindestelle für regulierende Proteine (Repressor)
Bindestelle für Aktivator: Wenn vorhanden, dann liegt sie vor dem Promotor
Abb.11 Substrat-Induktion
Abb.12 Endproduktrepression
Bei Eukaryonten:
Eukaryonten verwenden ähnliche Reaktionsschemata, wobei die positive
Steuerung überwiegt (bei der großen Anzahl von Genen wären zu viele
unterschiedliche Repressormoleküle nötig!).Für die Tätigkeit der RNA-Polymerase
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sind im allgemeinen Transcriptions-Aktivatorproteine notwendig, tlw. Hormone, tlw.
hellrotes Licht.
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