DNA

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Biologie für Mediziner
- Zellbiologie 1 -
Zellkern
Endoplasmatisches Retikulum
Golgi-Apparat
Eukaryoten: Kompartimentierung
Zellkern: Aufbau
•
umgeben von einer
Doppelmembran
•
äussere Membran geht direkt in das
endoplasmatische Retikulum
über
•
Membranen sind von Kernporen
durchsetzt
•
Karyoplasma (Kernplasma) enthält
Chromatin und Nucleoli
(Kernkörperchen)
Zellkern: Funktion
•
Organisation der DNA (größter
Teil im Kern lokalisiert)
•
Schutz der DNA
•
Ort der Replikation:
Vervielfältigung der genetischen
Information
•
Ort der Transkription:
Ablesen der genetischen
Information
(Umwandlung DNA
RNA)
Zellkern angefärbt
mit Fluoreszenzfarbstoff,
der an DNA bindet
Organisation der DNA
• Länge der Gesamt DNA
ausgestreckt pro Zelle ca. 1 m
• Kerndurchmesser ca. 5 µm
(5*10-6m)
• DNA wird intensiv gefaltet mit Hilfe
von DNA-Bindungsproteinen (Histone)
• Komplex aus DNA und Histonen
wird als Nukleosom bezeichnet
• Nukleosomenfaden windet sich
in Schleifen und bildet das Chromosom
Nukleolus
„Kernkörperchen“
•
manche Zellen haben mehrere
•
membranlos
•
enthält DNA-Schleifen unterschiedlicher
Chromosomen
•
DNA trägt Informationen für ribosomale RNA
(Ribosomen: Orte der Proteinsynthese,
bestehen aus Proteinen und RNA)
•
Ort der Synthese der ribosomalen RNA
•
teilweise Zusammenbau von ribosomalen
Untereinheiten
Nukleolus
Kern
Dogma der Molekularbiologie
DNA
Transkription
RNA
Translation
Protein
auch Ausnahmen bekannt (z.B. RNA-Viren)
Rolle der Transkription
•
Information wird von DNA in RNA
umgeschrieben
•
RNA kann den Zellkern verlassen
•
regulierbar: nicht die ganze Information
der DNA muss verwertet werden
•
mehrfaches kopieren der Information
ist möglich; Vervielfältigung
DNA-Doppelhelix
•
Doppelhelix:
zwei um gemeinsame Achse
gewundene Polynucleotidstränge
•
Stränge sind komplementär und
antiparallel
•
Basenpaarung:
Adenin = Thymin
Cytosin = Guanin
•
Zusammenhalt:
Wasserstoffbrückenbindung und
hydrophobe Wechselwirkungen
der Basen
Genetischer Code
jeweils drei Basen der DNA kodieren für 1 eine Aminosäure
TCACCAAGG
DNA (kodierender Strang)
AGTGGTTCC
DNA (Matrizenstrang)*
UCACCAAGG
RNA
Serin - Prolin - Arginin Protein
Thymin (T) ersetzt in RNA durch Uracil (U)
*codogener Strang, Minusstrang
Mechanismus der Transkription
•
nur ein Strang wird transkribiert
•
Enzym: RNA-Polymerase
•
bindet an spezifische DNASequenzen (Promotoren)
•
Aufwinden des Doppelstranges
•
Anlagerung von komplementären
RNA-Nukleotiden
•
Verknüpfung und Bildung einer
messenger-RNA (mRNA), die
sich vom DNA-Strang löst
•
Ablesen endet an spezifischen
Basensequenzen (Stopp-Signale)
oder durch Terminationsfaktoren
Transport von mRNA
Synthese von mRNA im Nukleus
Proteinsynthese an Ribosomen (löslich oder an das ER gebunden)
Transport von mRNA über die Doppelmembran des Zellkerns
Kernporenkomplexe
cytoplasmatische Seite
nukleäre Seite
elektronenmikroskopische Aufnahmen
Kernporenkomplexe: schematisch
•
Kanal umspannt beide Membranen des
Zellkerns
•
ermöglicht freie Diffusion von kleinen
Molekülen (Ionen, Metabolite…)
•
Transport von grossen Molekülen
(Proteine, mRNA) über spezifische
Transportproteine
•
Dimensionen ~ 125 nm x 70 nm
•
8-fache Symmetrie
Translation
•
Übersetzung von Nukeleotidsequenz der
mRNA in Aminosäuresequenz des Proteins
am Ribosom
•
Aminoacyl-tRNAs lesen und übersetzen den
genetischen Code
•
Ribosom:
Ribonucleoprotein-Partikel
aus kleiner und grosser
Untereinheit
katalysiert die Verknüpfung
der einzelnen Aminosäuren
Ribosom
•
•
•
•
Komplex aus Proteinen und RNA
zwei Untereinheiten
cytoplasmatisch oder am ER
gebunden
Synthese zum grössten Teil im
Nukleolus
Eukaryotisches Ribosom
S= Svedberg-Einheit (Sedimentationskoeffizient)
Aminoacyl-tRNAs (tRNAs)
•
Ribonucleinsäure (RNA, die
aus 80 Nukleotiden besteht
•
Kleeblattartige Struktur
•
vermittelt bei der Translation die
richtige Aminosäure zum
entsprechenden Codon auf der
mRNA
•
Codon-Anticodon-Paarung
Aminoacyl-tRNAs (tRNAs)
•
•
•
L-förmige 3D-Struktur
CCA-Ende: Aminosäure-Beladungsstelle
Anticodonschleife: Codon-Bindungsstelle
t-RNA-Bindestellen am Ribosom
3 Bindungsstellen für t-RNAs
•
A:
Aminoacyl:
Bindungstelle für neue
beladene t-RNA
•
P
Peptidyl:
Bindungsstelle für
t-RNA mit naszierender
Aminosäurekette
•
E
Exit:
Bindungsstelle für
unbeladene t-RNA
Mechanismus der Translation
Peptidsyntheseschritt:
Übertragung der Peptidylkette der P-Stelle
auf Aminosäure der A-Stelle
Antibiotika
Antibiotika:
Biologische Wirkstoffe zur Störung zentraler biochemischer Prozesse von
Mikroorganismen möglichst ohne Schädigung des Wirtes
Klassisches Beispiel:
Penicillin (Alexander Fleming, 1928)
Wirkung: inhibiert Zellwandsynthese
(Eukaryoten haben keine Zellwand)
Translation und Antibiotika
Ribosomen
Eukaryoten:
60S + 40S Untereinheiten
Prokaryoten:
50S + 30S Untereinheiten
Unterschiede des Apparates der Proteinbiosynthese zwischen
Prokaryoten und Eukaryoten bieten Angriffspunkt für Antibiotika
viele Antibiotika greifen in die Proteinbiosynthese ein
Bsp: Streptomycin
bindet an kleine 30S Untereinheit und hemmt Initiation der Translation
Proteinsortierung
•
Proteine müssen an ihren korrekten Bestimmungsort gelangen
•
Cytosolische Proteine werden an löslichen Ribosomen synthetisiert
•
Membranproteine (Kanäle, Rezeptoren) und ausgeschüttete Proteine (z.B.
Hormone, Antikörper ) gelangen an ihren korrekten Bestimmungsort über das
Endomembransystem
Endoplasmatische Retikulum
Golgi-Apparat
Endoplasmatisches Retikulum (ER)
•
•
•
•
•
•
umfangreiches Kanalsystem aus fluiden
Membranen
„endoplasmatisch“ → im Cytoplasma
„reticulum“ → Netz
ER-Lumen ist durch eine Membran vom
Cytosol getrennt
ER-Membran geht direkt in die
Kernhülle über
zwei Bereiche:
- glattes ER: trägt auf der dem Cytosol zugewandten Seite
der Membran keine Ribosomen
- rauhes ER: mit Ribosomen besetzt
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme des ER
•
•
•
Anfärbung der ER-Membran mit spezifischem Fluoreszenzfarbstoff
Grösse des ER von Zelltyp zu Zelltyp unterschiedlich
im Extremfall kann das ER grosse Bereiche des Cytoplasmas
durchspannen
Glattes ER
elektronenmikroskopische Aufnahme
•
Calciumspeicher
•
Stoffwechselwege
(Kohlenhydratstoffwechsel)
•
Entgiftung
(Oxidation von Pestiziden und Drogen)
•
Synthese von Fettsäuren, Lipiden und
Steroiden (Geschlechtshormone und
verschiedene Steroidhormone der
Nebennieren)
•
Zellen (Hoden, Eierstöcke), die
Steroidhormone produzieren, besitzen
grosse Mengen an glattem ER,
Rauhes ER
elektronenmikroskopische Aufnahme
•
cytoplasmatische Seite mit
Ribosomen besetzt
•
Synthese von sekretorischen
Proteinen
•
Synthese von Membranproteinen
•
Transport
•
Glykosylierung (Anheftung von
Zuckerresten an Proteine)
Golgi-Apparat
•
Benannt nach dem italienischen
Pathologen Camillo Golgi (1844-1926)
•
Membranumgebene Hohlräume
(Zisternen)
•
Beteiligt an Umwandlung, Sortierung,
Lagerung und Konzentration von Stoffen
•
„Postamt“ der Zelle
Golgi-Apparat unter dem
Fluoreszenzmikroskop
•
Golgi-Apparat meist in der Nähe des
Zellkerns lokalisiert
•
cis-Seite:
Eingangsseite nahe dem ER,
Transportvesikel aus dem ER treffen ein
•
trans-Seite:
Ausgangsseite, Transportvesikel zur
Membran oder anderen Kompartimenten
schnüren sich ab
Golgi-Apparat (grün) unter dem Fluoreszenzmikroskop
Funktion des Golgi-Apparates
•
Posttranslationale Modifizierung von
Proteinen (Glykosylierung, Anheftung
von Fettsäuren, Phosphaten)
•
Synthese von Glykolipiden
•
Vesikelbildung
zur Speicherung
zum gezielten Transport von Proteinen
zur Sekretion
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