Muskelgewebe 45) glatte Muskulatur, Vas deferens (Samenleiter) quer, Mensch, Azan n. Specht, 10 μm - Zweireihiges Zylinderepithel innen, breite Muskelschicht in der Mitte und die Adventitia, mit Fett, Gefäßen und Nerven, außen. Die Muskelschicht besteht aus einem inneren QS, einem mittleren LS und einem äußeren QS. Der mittlere LS zeigt spindelförmige Zellen eingepackt in kollagenem Bindegewebe. Der Kern liegt zentral und ist ebenfalls spindelförmig, es sei denn bei Kontraktion, dann ist er korkenzieherförmig. Im QS sieht man Zusammenlagerungen von Zellen und je nach Schnitthöhe die Kerne. Umgeben sind die Muskelzellen vom (hier blaugefärbten) Endomysium und durch gap junctions (Nexus) miteinander verbunden - Vorkommen: Gefäßwandungen, Darmwand, Harnblase, Ureter, Uterus, Gallenblase, Haut (Haarbalgmuskeln), Luftwege, Endokard, innere Augenmuskeln. -> immer in der Nähe eines Lumens 36) quergestreifte Skelettmuskulatur, Zwischenwirbelscheibe, HE - rechts und links vom Discus intervertebralis gut sichtbare quergestreifte Skelettmuskulatur (längs) mit A- und I-Streifen, die für die Querstreifung verantwortlich sind. Die A-Streifen sind hier dunkel gefärbt, es kommt Aktin und Myosin vor und die I-Streifen sind heller, es kommt nur Aktin vor. Es sind keine Zellgrenzen erkennbar. Die Zellen liegen in einem Syncytium, d.h. in einem mehrkernigen Zellverband, der durch Verschmelzung von Einzelzellen entstanden ist, vor. Die Zellkerne liegen randständig (wenn nicht, so liegt es an der Aufsicht). Geg. sieht man blaugefärbtes Endomysium. - Vorkommen: ges. Skelettmuskulatur, Zunge, Schlund bis zum oberen Drittel des Oesophagus, äußerer Sphincter ani. 48) quergestreifte Augenmuskulatur quer - man sieht einen QS durch die quergestreifte Muskulatur des Auges. Fasern mit primär und sekundär Bündeln, die durch Bindegewebshüllen gebildet werden. Die Primär-Bündel werden vom Perimysium internum und die Sekundär-Bündel vom Perimysium externum umgeben. Zwischen den einzelnen Muskelfasern ist Endomysium mit kollagenem Bindegewebe. Gelegentlich ist eine Fibrillenfelderung, die Cohnheim Felderung, zu beobachten, die aber nur durch die Fixierung entstanden ist. Randständig der Muskelfasern sind Zellkerne zu sehen, nicht zu verwechseln mit den Zellen des Bindegewebes. Das Epimysium umgibt die Sekundär-Bündel und enthält Nerven und Blutgefäße. EM 2) Herzmuskulatur längs, Ratte, 10.000 - sichtbar sind: Z-, I-, A-, H-, M- Streifen, T-Tubuli im Bereich des Z-Streifens. Des weiteren sind Zellgrenzen, Zellkern und zahlreiche Mitochondrien in dessen Nähe zu erkennen. Unten rechts sieht man einen Glanzstreifen, der die Kardiomyozyten mechanisch fest miteinander verbindet. Die starke Verzahnung der Sarkolemmata der beteiligten Myozyten wird sichtbar. Eingelagerte Kittsubstanz und die Anheftung von Zytofilamenten an der Innenseite des Sarkolemms charakterisieren die gap junctions und Desmosomen-ähnliche Strukturen. EM 3) Skelettmuskulatur, T-Tubulus und Zisterne des SR, Ratte - zu sehen: Z-, I-, A-, H-, M- Streifen, T-Tubuli im Bereich des A-I Übergangs (je zwei pro Sarkomer), Sarkoplasma mit Glykogengranula und glattem SR, Mitochondrien und eine Triade aus den Endzisternen des L-Systems und einem flachgeschnittenen T-Tubulus 49) Herzmuskel längs, Ratte, EH, 10 μm - in der Übersicht: großes Lumen gehört zum linken Ventrikel, das kleine Lumen zum rechten Ventrikel. Dazwischen liegt das Septum interventrikularis. Innen liegt ein dünnes Endothel Myokard und ganz außen ein Epikard. Im Ausschnitt sieht man das Herzmuskelgewebe. Es wirkt wie ein funktionelles Syncytium, besteht jedoch aus einzelnen ein- oder zweikernigen Zellen, die verzweigt sind. Das ist die Voraussetzung für eine netzartige Anordnung der Myokardiozyten, die durch Glanzstreifen (dunkel, hier kaum oder gar nicht zu sehen) mechanisch fest durch Desmosomen und gap junctions miteinander verbunden sind. Die Zellkerne sind mittelständig und liegen in einem perinukleären, Fibrillenfreien Hof. Das weiteren sieht man die A- und I- Bande und geg. den Z-Streifen. Zwischen den Zellen liegt kollagenes Bindegewebe mit Fibrocyten. 50) Herzmuskel quer, Ratte, Hämatoxilin, 10 μm - Wieder sieht man die mittelständigen Zellkerne im Fibrillenfreien Hof. Zwischen den einzelnen Myokardiocyten liegt kollagenes Bindegewebe mit Fibrozyten und zahlreichen Kapillaren. Herzmuskelgewebe ist sehr gut vaskularisiert (6-8 Kapillaren pro Zelle). Der breitere weiße Raum zwischen den Zellen ist beim herstellen künstlich entstanden.