Der Werbemarkt ist in Balance – trotz der Herausforderung durch die neuen Medien Leipzig, 5. Mai 2015 – Onlinewerbung scheint dabei zu sein, klassischer Werbung den Rang abzulaufen. Sie ist häufig günstiger und verspricht vor allem auf mobilen Endgeräten durch die Möglichkeiten der Personalisierung eine direkte Ansprache. Virale Werbung und die Vermarktung von Events nehmen ebenfalls zu. Ist der Werbemarkt aus der Balance geraten? Diese und andere Fragen diskutierte am Dienstag Martin Jahrfeld (Freier Journalist) mit Vertretern aus Medien und Werbewirtschaft im Rahmen des Medientreffpunkt Mitteldeutschland. Eine Strategie für den Umgang mit dem neuen Wettbewerb könnte eine verstärkte Akquise durch die Medienunternehmen sein. Dieser Ansicht erteilte Niels N. Von Haken (Geschäftsführer MDR‐Werbung GmbH) in seinem Impulsreferat eine klare Absage. Die eigentliche Herausforderung bestünde nicht in der Onlinewerbung selbst, sondern vielmehr im Umgang damit. Insbesondere kritisierte von Haken die „zunehmende Unprofessionalität“, eine „unglaubliche Gier“, sowie die „Dummheit“ mancher Marktteilnehmer. Bisher sei durch keine Untersuchung nachgewiesen, dass sich durch Onlinewerbung tatsächlich auch die Kaufbereitschaft der Rezipienten erhöhen würde. Im Gegenteil: Werbung in den klassischen Medien Fernsehen, Radio und Zeitung werde nach wie vor als seriös wahrgenommen, so von Haken weiter, durch die als störend empfundene Onlinewerbung könnte dieser gute Ruf beschädigt werden. Elke Schneiderbanger (Geschäftsführerin ARD‐Werbung SALES & SERVICES) betonte, dass sich der Markt für Werbung in Radio und Fernsehen trotz der neuen Herausforderungen durch die Onlinewerbung in den letzten Jahren sehr stabil und erfolgreich entwickelt habe. Zum einen profitiere man dabei von der Schwäche der Zeitungen, zum anderen verfügen die klassischen Werbemedien aber nach wie vor über die weitaus größere Reichweite. Tatsächlich fungiert das Radio „in den lokalen Märkten als Massenmedium“, so Andreas Lang (Marketingleitung Studio Gong), da es näher am Rezipienten ist, als alle anderen Medien. Die besondere Qualität des Radios sei seine Emotionalität, daraus resultiere eine große Glaubwürdigkeit mit dem Ergebnis, dass die meisten Hörer ihrem Sender nicht nur treu bleiben, sondern sich z.B. bei Abverkäufen besonders gut durch Radiowerbung aktivieren lassen, so Lang weiter. Ähnlich argumentierte auch Alexander Sempf (Geschäftsfüher Verkauf bei Radio Marketing Service) und wies darauf hin, dass dabei das Potential für Radiowerbung noch gar nicht voll ausgeschöpft sei. So würden auf das Radio derzeit 6% Marktanteil bei der Werbung entfallen – und das bei einem Nutzungsanteil von etwa 30%. Die Sender stehen daher vor der Aufgabe ihren Kunden zu erklären, welchen Nutzen Radiowerbung für sie haben kann. Es komme darauf an, welches Medium für welches Ziel eingesetzt werde, in Hinblick auf Markenpflege und Imagebildung könne Onlinewerbung eine gute Ergänzung sein und sollte daher als Chance wahrgenommen werden. Pressekóntakt: Thomas Köhler S‐WOK International GmbH August‐Bebel‐Straße 43 04275 Leipzig Telefon während des MTM: 0341 35008658 Telefon: 0341 308191‐20 Mobil: 0176 62336052 Telefax: 0341 308191‐22