Stromschlag: Mädchen in Trier schwer verletzt

MONTAG, 11. SEPTEMBER 2017
U N A B H Ä N G I G • Ü B E R PA RT E I L I C H • G EG R Ü N D E T 1 87 5
ZEITUNG FÜR DIE STADT TRIER
TV-WANDERTAG
KIRCHE
Tausend Gäste erkunden
die Eifel und lernen Kunst
aus der Region kennen. Seite 14
Populärer Papst: Franziskus
begeistert die Massen. Seite 5
Stromschlag:
Mädchen in Trier
schwer verletzt
ÜBERBLICK
Waldrach feiert seine
Moselweinkönigin
TRIER/WALDRACH (red) Bis in
die Morgenstunden hat die
neue Moselweinkönigin Kathrin Hegner ihren Sieg mit ihren Fans gefeiert. Die große
Party kommt aber erst noch.
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TRIER (sas) Einblicke in Au-
VON N. HARTL UND M. CASTRO
ßenpolitik aus erster Hand: 50
Leser haben beim TV mit dem
deutschen Botschafter in Luxemburg debattiert.
Proteste in London
gegen den Brexit
LONDON (dpa) Viele Briten
sind mit dem EU-Austritt
nicht einverstanden und protestieren dagegen.
SEITE 5
Goldener Löwe für
eine Liebesgeschichte
VENEDIG (dpa) Der Goldene
Löwe des Filmfestivals Venedig geht an ein Märchen über
eine ungewöhnliche Liebe.
SEITE 27
GEWINNZAHLEN
Lotto: 8 - 14 - 18 - 27 - 40 - 49
Superzahl: 3
Super 6: 8 3 5 2 6 9
Spiel 77: 3 4 0 6 1 1 4
(ohne Gewähr)
ZITAT
„Du kriegst eher einen
Pudding an die Wand
genagelt als eine klare
Position von ihr.“
Martin Schulz, SPD-Kanzlerkandidat,
über Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
WETTER
11°
Hurrikan Irma zieht Spur der Verwüstung
nungen wütet in Florida. TV-Wetterexperte Dominik Jung geht davon aus,
dass der gefährliche Wirbelsturm Irma noch bis Montagabend für Zerstörungen und Überflutungen sorgen wird. Millionen Menschen sind aus den
Küstenregionen des US-Bundesstaates geflüchtet. Unser Bild zeigt die gewaltige Kraft des Sturms – meterhohe Wellen schlagen an die Uferpromenade Malencon in Havanna. Am Samstag war der Hurrikan über Kuba hinweggezogen und hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
FOTO: DPA
Themen des Tages Seite 3
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NATURKATASTROPHE
MIAMI (red/dpa) Der schlimmste Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeich-
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Ein zehnjähriges
Mädchen ist am Sonntagnachmittag durch einen Stromschlag
schwer verletzt worden. Beim Spielen mit zwei anderen Kindern auf
einer ausrangierten Diesellok, die
im Bereich des Ehranger Güterbahnhofs geparkt ist, näherte sie
sich nach Angaben der Bundespolizei einer Oberleitung mit 15 000
Volt. Diese Spannung entspricht
dem 65-Fachen einer Steckdose.
Die Zehnjährige, die sich auf dem
Dach der Lok befunden habe, erlitt
laut einem Notfallmanager der
Deutschen Bahn (DB) „schwerste
Verbrennungen“.
Als die Rettungskräfte eintrafen,
lag das verletzte Mädchen noch auf
dem alten Zug, wie Einsatzleiter
Thomas Reinholz von der Berufsfeuerwehr Trier berichtete. Er kletterte daher mit einem Kollegen auf
die drei bis vier Meter hohe Lok.
Weil die Oberleitung zu diesem
Zeitpunkt noch unter Strom stand,
mussten sich die Feuerwehrmänner vorsichtig verhalten, um der
Leitung nicht zu nahe zu kommen.
Sie schafften es, das Mädchen herunterzubringen. „Eine Gratwanderung“ sei das gewesen, sagte
Reinholz.
Das Kind habe Verletzungen an
Beinen und Oberkörper, sagte Anja
Kempf von der Bundespolizei. Die
Zehnjährige wurde mit einem Hubschrauber in eine Mainzer Spezialklinik gebracht.
Zwei weitere Kinder, ein Mädchen und ein Junge im Alter von 12
und 14 Jahren, seien ebenfalls am
Unfallort gewesen und auf die Lok
geklettert. Mit dem Starkstrom kamen sie laut Reinholz nicht in Kontakt. „Die Kinder sind schwer geschockt und traumatisiert“, sagte
der Notfallmanager der DB vor Ort.
Nachdem sie und ihre Angehörigen
von einem psychologischen Dienst
betreut worden sind, wurden auch
TRIER-EHRANG
SEITE 4
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kommenden Nacht:
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in Hoffenheim
Zehnjährige spielt mit Freunden auf Bahngleisen
und kommt 15 000-Volt-Oberleitung zu nahe.
TV-Leser diskutieren
mit Botschafter
12°
15°
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HOFFENHEIM
(dpa) Der FC
Bayern München
hat
schon
am
dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga erstmals verloren –
0:2 in Hoffenheim. Eine Niederlage
in den ersten drei Bundesliga-Spielen gab es zuletzt 2011. Borussia
Dortmund kam über ein 0:0 in Freiburg nicht hinaus.
Die Sonntagsspiele: Hertha BSC –
Bremen 1:1, Schalke – Stuttgart 3:1.
Sport Seiten 15, 16, 17
sie in ein Krankenhaus gebracht.
Nähere Angaben konnte die Polizei
zunächst nicht machen. Die Hintergründe des Unfalls werden derzeit ermittelt. Die Diesellok habe
laut Kempf schon lange auf dem
Gelände gestanden. Sie befindet
sich zusammen mit anderen Zügen
auf einem Abstellgleis.
Aufgrund des Rettungseinsatzes
kam es zu Behinderungen auf der
Bahnstrecke. Die Linie wurde eine
Stunde lang gesperrt. Nach 16.30
Uhr wurde sie wieder freigegeben.
Die elektrischen Bahnstromoberleitungen führen eine lebensgefährliche Hochspannung. Was
viele Menschen nicht wissen: „Bereits bei einer Annäherung auf ungefähr 1,50 Meter kann man auch
Türkei warnt
vor Deutschland
BERLIN (dpa) Deutsche Politiker
sind entsetzt über einen neuen
Rundumschlag, mit dem die Türkei
die Spannungen im deutsch-türkischen Verhältnis weiter anheizt. In
einer „Reisewarnung für Deutschland“ mahnt das türkische Außenministerium in Deutschland lebende Türken und türkische Bürger,
die dorthin reisen wollen, generell
zur „Vorsicht“.
Meinung Seite 2
Themen des Tages Seite 2
„Die Rettung war
eine Gratwanderung.“
Thomas Reinholz
Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Trier
ohne direkten Kontakt mit den Leitungen einen tödlichen Stromschlag erhalten“, heißt es in einer
Mitteilung der Bundespolizei.
Doch trotz zahlreicher Warnungen kommt es immer wieder zu
Unfällen. Erst vor einem Jahr ereignete sich am Ehranger Rangierbahnhof ein ähnliches Unglück.
Damals war ein 16-Jähriger lebensgefährlich verletzt worden, als er –
genau wie die drei Kinder – auf einen Zug geklettert war, der unterhalb einer Oberleitung stand.
Das Bahngelände am Mäusheckerweg zwischen Pfalzel und Ehrang ist nicht abgesperrt. Allerdings
befinden sich Warnhinweise an
den Zugängen, die von der Allgemeinheit nicht betreten werden
dürfen. „Unfallgefahr“ mahnt eines
der Schilder. Wer dagegen verstößt,
kann „mit einem Bußgeld bis zu
50 000 Euro“ bestraft werden.
Merkel bietet Hilfe
in Korea-Krise an
BERLIN/PJÖNGJANG (dpa) Deutschland will mit seiner Erfahrung in internationalen Vermittlungen aktiv
bei der diplomatischen Beilegung
der Krise um Nordkoreas Atomrüstung helfen. Vor den heiklen Beratungen im UN-Sicherheitsrat über
neue Sanktionen gegen Nordkorea
erklärte Bundeskanzlerin Angela
Merkel: „Wenn unsere Beteiligung
an Gesprächen gewünscht wird,
werde ich sofort ja sagen.“
Themen des Tages Seite 7
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Städte kassieren Geld für Kredite
Die Deals des Tages
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Frank Giarra
€ 1,60, NR. 211
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10137
Warum die Banken kommunalen Kunden außergewöhnliche Konditionen bieten.
MAINZ (dpa) Statt Zinsen für einen
Kredit zu zahlen noch Geld dafür
bekommen – von dieser kuriosen
Wirkung des anhaltend niedrigen
Zinsniveaus profitieren zurzeit
Städte in Rheinland-Pfalz. Allerdings muss ein Kreditnehmer
schon kräftig zulangen, um von
den Banken solche Konditionen zu
bekommen.
Der kürzlich veröffentlichte
Kommunalbericht des Landesrechnungshofs nennt das Beispiel
einer kreisfreien Stadt, die für Kassenkredite von 387 Millionen Euro
zuletzt monatliche Zinsgutschriften von 42 000 Euro erhielt. Dabei
handelt es sich um Ludwigshafen.
Dies sei schon eine Einnahmequelle für die Stadt, heißt es in der Ver-
waltung. Warum vergeben die Banken überhaupt solche Kredite mit
Negativzinsen, bei denen sie nur
verlieren können? Ein Grund ist,
dass die Zahlung von Gutschriften
an einen Kreditnehmer günstiger
ist als die Strafzinsen, die sie entrichten müssen, wenn sie Geld bei
der Europäischen Zentralbank
(EZB) parken. Dieser negative Einlagezins für die sogenannte Überschussliquidität der Banken beträgt zurzeit minus 0,4 Prozent.
Eine ganze Reihe von Städten
nutze zurzeit die Negativzins-Angebote von Banken, erklärt Michael
Mätzig vom Städtetag RheinlandPfalz. Allerdings müssten dafür
auch die sonstigen Konditionen
passen, etwa die Laufzeit einer Fi-
nanzierung. Da gerade die Städte in
Rheinland-Pfalz chronisch unterfinanziert seien und sich laufend
neu verschulden müssten, sei die
derzeitige Zinssituation ausgesprochen günstig. Kleinere Kommunen
haben weniger Instrumente für die
Finanzierung ihrer Aufgaben zur
Verfügung. „Erst wenn gigantische
Kredite aufgenommen werden,
kommen solche Effekte zustande“,
sagt Stefan Schaefer vom Gemeinde- und Städtebund RheinlandPfalz. Der Städtetag betont, dass
die Niedrigzinsphase irgendwann
zu Ende gehe, dann sei Schluss mit
Negativzinsen. Mit einer Verteuerung der Kredite würden dann wieder höhere finanzielle Aufwendungen auf die Städte zukommen.
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