Chk1- und MK2-Inhibitoren zeigen eine synergistische Interaktion in KRAS-mutierten Tumoren Dr. rer. nat. Dipl.-Math. Felix Dietlein, Postdoktorand an der Klinik für Innere Medizin der Universitätsklinik Köln (Arbeitsgruppe „Oncogene Signaling“) KRAS ist eines der am häufigsten mutierten Onkogene in Krebs. Trotz beträchtlicher Forschungsaktivitäten konnte bisher keine effektive Behandlungsstrategie für dieses Onkogen entwickelt werden. Die Arbeit von Dr. Felix Dietlein identifiziert die Interaktion von zwei Kinase-Hemmern, die Krebszellen mit KRAS-Mutationen töten können. Die Regulierung einer Reihe von biochemischen Prozessen, die das Wachstum und die Differenzierung von neuen Zellen vorantreiben, und die Beteiligung an der Entstehung von Tumoren macht KRAS zu einem wichtigen Angriffspunkt neuester Krebsmedikamente. Die in der Zellkultur erhobenen Daten konnten an über 200 Xenograft (Fremdtransplantat)-Tumoren im Tierexperiment bestätigt werden. Zudem konnte anhand von gentechnisch veränderten Mäusen, die KRAS- und BRAFgetriebene Bronchialkarzinome, Sarkome und Darmtumore entwickeln, gezeigt werden, daß die Kombination von Chk1- und MK2-Inhibitoren eine deutlich erhöhte Effizienz erreicht. Darüberhinaus wurde ihre Wirkung anhand von frisch aus Patienten isolierten Tumorzellen aus Bronchial- und Pankreaskarzinomen erprobt. Auch hier bestätigte sich, daß die simultane Hemmung von Chk1 und MK2 zum massiven Zelltod führte. Krebszellen ohne KRAS- oder BRAF-Mutation zeigten sich gegenüber der Wirkstoffkombination weitestgehend unempfindlich. Felix Dietlein sieht in dem neuen Ansatz höchste klinische Relevanz, weil mit dieser Methode ohne Chemotherapie eine große Patientengruppe behandelt werden könnte, für die es bisher keine befriedigende personalisierte Strategie gibt. (KRAS und BRAF: Die Proteinprodukte der normalen KRAS- und BRAF-Gene sind notwendig für das normale Zellwachstum. Mutationen in diesen Genen sind ein entscheidender Schritt zur Entwicklung von unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs.) Veröffentlichung am 2. Juli 2015 in der Fachzeitschrift „Cell“.