Definitionen zur Genetik Allele: Verschiedene Ausbildungsformen des gleichen Gens, die zu unterschiedlicher Merkmals - ausprägung führen. Aminosäuren: Bausteine der Proteine. Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren, die gemäß der Basenabfolge der DNA (bzw. der m-RNA) Polypeptidketten bilden. Anticodon: Basentriplett der t-RNA. Das Anticodon ist komplementär zum Codon der m-RNA. Autosomaler Erbgang: Nicht geschlechtschromosomengebundener (heterosomaler) Erbgang. Man unterscheidet in autosomal dominant und autosomal rezessiv. Avery: Amerikanischer Chemiker, dem es 1944 gelang, nachzuweisen, dass erbliche Eigenschaften von der DNA übermittelt werden. Um dies zu beweisen führte er einen Transformationsversuch mit virulenten und nicht virulenten Pneumokokken durch. Barr-Körperchen: In Zellen mit zwei X-Chromosomen (bei Frauen), wird eines der beiden Chromosomen in einen inaktiven Zustand gebracht. Dieses stillgelegte X-Chromosom bezeichnet man als BARR-Körperchen, und an seinem Vorhandensein kann man z.B. im Hochleistungssport oder bei In tersexen das angelegte Geschlecht eindeutig bestimmen. Basentriplett: Dreierkombination der vier Basen Guanin,Cytosin, Adenin und Thymin (bzw. Uracil). Ein Basentriplett codiert eine Aminosäure. Centriol: Zentralkörperchen. Teilt sich bei der Mitose und bildet die Pole, von denen die Spindefasern ausgehen. Chiasma: Überkreuzung väterlicher und mütterlicher (homologer) Chromatiden bei der Meiose. (Nur bei der Eizellenbildung) Chromosomenmutation: Änderung der Chromosomenstruktur durch: Deletion (Teilstück geht verloren) Duplikation (Teilstück geht an Schwesterchromatide) Translokation (Teilstück geht an nicht homologes Chromosom) Inversion (Anordnung der Gene wird vertauscht) Codogen: Als Codogen bezeichnet man ein Basentriplett der DNA. Einem Codogen e ntspricht nach der Transkription ein Codon der mRNA. Zu einem Codon der mRNA, diesem ist wiederum ein Anticodon der tRNA komplementär. Crossing-over: Das Crossing-over findet bei der Meiose statt. Dabei überkreuzen sich homologe Chromatiden, brechen ab und wachsen an der anderen Chromatide wieder an, sodass die väterliche und mütterliche Chromatide teilweise und zu gleichen Teilen ausgetauscht ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Crossing over stattfindet, ist an jeder Stelle gleich groß, daher läßt die Häuf igkeit der Entkopplung zweier Gene der gleichen Kopplungsgruppe auf die Entfernung der Gene voneinander schließen. Desoxyribonukleinsäure (DNA) Die DNA ist der chemische Träger der Erbinformation und befindet sich im Zellkern. Die DNA ist ein Polynukleotid. Ein Nukleotid besteht aus einer Base (A,T,G,C), Desoxyribose und einem Phosphorsäurerest. Die DNA tritt immer als Doppelstrang ( Doppelhelix )auf, der durch Wasserstoffbrücken zwischen den Basen verbunden ist. Die Reihenfolge der Basen (Basensequenz ) ist ausschlaggebend für die Merkmalsausprägung. Differentielle Genaktivität: Seite Definitionen zur Genetik In den verschiedenen Zelltypen werden jeweils nur bestimmte Gene aktiv, d.h. es kommt nur an einigen Stellen des DNA-Strangs zur Transkription , alle anderen Gene bleiben inaktiv. (Vom Totalbestand der Gene ist nur ein Teil aktiviert.) Die Genaktivität wird von bestimmten Induktoren (Enzymen) gesteuert. Diploid: In der Regel liegt in einer Zelle jedes Chromosom doppelt vor (väterlichen / mütterlichen Ursprungs), d.h. diploid. DNA-Polymerase: Durch das Enzym DNA-Polymerase (Replikase) werden bei der Replikation die neu entstandenen Tochterstränge verbunden. Doppelhelixstruktur: Die DNA besteht aus zwei Polynukleotidsträngen, die schraubig gedreht sind und über die Wasserstoffbrücken der Basen strickleiterartig verbunden sind. Drosophila: Frucht- oder Taufliege = Testfliege, leicht züchtbar, schnell gemacht!! Genetische Totipotenz: Alle Zellen enthalten auch im differenzierten Zustand die gesamte genetische Information. Auch der genetisch spezialisierte Kern hat alle Anlagen. Genetischer Code: Ein Basentriplett codiert immer eine Aminosäure, manche Aminosäuren können aber allerdings durch mehrere Kombinationen codiert werden. Die Gesamtheit der Zuordnung von Basentriplett (Codon) z u Aminosäure bezeichnet man als genetischen Code. Der genetische Code ist universell, d.h., dass alle Organismen gleiche Codons für gleiche Aminosäuren benützen. Genkartierung: Anhand der Häufigkeit von Entkopplungen durch Crossing-over läßt sich der relative Abstand von den Genen auf einem Chromosom ermitteln. Durch genaue Forschung können so Gen -Karten angelegt werden. 1% Austausch entspricht einer Morgan-Einheit. Mit der Dreipunktanalyse kann man die relative Lage von drei Genen zueinander feststellen. Genmutation: Die Genmutation ist die häufigste Form der Mutation. Sie erfolgt rein zufällig. Mutierte Gene sind meist rezessiv, selten dominant oder intermediär (bzw. unvollständig dominant). Sehr oft sind Genmutationen nachteilig für Mutanten, manchmal (besonders, wenn sie reinerbig vorliegt,) tödlich, selten positiv. Genetische Totipotenz: Genetische Totipotenz bedeutet, daß in jeder, auch in ausdifferenzierten Zellen noch alle Anlagen vorhanden sind. (Beweis: Versuch mit Südafrikanischem Krallenfrosch) Genom: Genom ist die Gesamtheit aller Gene eines Organismus. Genom-Mutation: Bei der Genom-Mutation ändert sich die Anzahl der Chromosomen. So können statt dem normalen Chromosomensatz von 2n z.B. 2n +1, 2n+ 2, 2n-1... auftreten. Sonderfälle: Euploidie (ein ganzer Chromosomensatz ist zuviel (Polyploidie) oder zu wenig (2n, n...). Geschlechtszellen: männliche Gameten (Spermien, Samenzellen) liegen am Ende der Reifeteilung haploid vor. Sie sind beweglich. weibliche Eizelle: größer und unbeweglich, ebenfalls haploid. haploid: Einfacher Chromosomensatz, jedes Chromosom liegt nur einfach vor. Bei der Meiose wird aus einem diploiden ein haploider Chromosomensatz. Heterosomen: Geschlechtschromosomen Heterozygot: mischerbig Im heterozygoten Zustand besitzt eine diploide Zelle zwei unterschiedliche Allele desselben Gens. Homozygot: reinerbig Im homozygoten Zusand besitzen die Zellen eines diploiden Organismus zwei gleiche untersuchten Gens. Intermediärer Erbgang: Seite Allele des Definitionen zur Genetik Die Hybriden der F1-Generation reinerbiger Eltern zeigen eine Mittelstellung bei der Merkmalsausbildung (Blütenfarbe statt weiß oder rot z.B. rosa). Es gibt auch noch Übergänge zwischen intermediären und dominant-rezessiven Erbgängen. (unvollständige Dominanz) Inversion: Art der Chromosomenmutation. Nach einem Bruch fügt sich ein Teilstück wieder andersherum ein. Genanordnung wird vertauscht. Klon: Alle Angehörigen eines Klons sind durch ungeschlechtliche Vermehrung entstanden, d.h. ihre Erbanlagen sind vollkommen identisch. Unterschiede können n ur durch Umwelteinflüsse erfolgt sein. Konduktorin: Selbst gesund bleibende Überträgerin (bei x-chromosomal-rezessiven Erbgängen). Sie ist mischerbig (heterozygot). Kopplungsgruppe: Die immense Zahl an Genen in jedem Organismus ist auf mehrere Kopplungsgr uppen verteilt. Die Zahl der Chromosomen entspricht der der Kopplungsgruppen. Durch die Kopplungsgruppen ist die freie Kombinierbarkeit der Gene (3. Mendelsche Regel) eingeschränkt. Nur durch Crossing -over können Gene aus Kopplungsgruppen getrennt und neu kombiniert werden. Meiose: Reduktions-, Reifeteilung Bei der Meiose wird der Chromosomensatz der sich durch die Verschmelzung der mütterlichen und väterlichen Kerne ergeben hat, halbiert. Dabei findet eine Neukombination statt (Rekombination). Als Meiose bezeichnet man den Vorgang zur Geschlechtszellenbildung, der sich in zwei Reifeteilungen vollzieht: Bei der ersten Reifeteilung (Reduktionsteilung) werden die homologen Chromosomen getrennt, wobei eine Neukombination (Rekombination) stattfindet, da sie nic ht nach mütterlichen und väterlichen Chromosomen getrennt werden. Diploid ( Haploid. Die zweite Reifeteilung erfolgt mitotisch, die Schwesterchromatiden werden getrennt. Mendelsche Regeln: 1.: Uniformitätsregel: Kreuzt man homozygote Eltern (P-Generation) miteinander, so sehen alle Nachfolgen (F1-Generation) gleich aus. Ihr Phänotyp wird vom dominanten Gen oder beim intermediären Erbgang von beiden Genen gleichermaßen bestimmt. 2.: Spaltungsregel: Kreuzt man die heterozygote F1-Generation unter sich, so sieht die F2-Generation nicht mehr gleich aus. Die Nachkommen teilen sich dann in bestimmten Zahlenverhältnissen. Bei intermediären Erbgängen 1:2:1, bei dominant-rezessiven Erbgängen im Verhältnis 3:1 (Genotyp 1:2:1) 3.: Freie Kombinierbarkeit der Gene: Werden die Kreuzungsversuche mit Lebewesen durchgeführt, die sich in zwei oder mehreren Allelenpaaren unterscheiden werden die Allele in der Meiose neu kombiniert. Jede Zelle erhält aber natürlich die gleichen Gene. Die Freie Kombinierbarkeit wird bei den meisten Genen nicht eingehalten, da sich bestimmte Gene in Kopplungsgruppen vererben, aus denen sie nur durch Crossing-over ausgekoppelt werden können. (intrachromosomale Rekombination) Modifikation: Modifikationen sind nicht erbliche Veränderungen im Phänotyp. Gene können sich nur so weit auswirken, wie es die Umwelt zuläßt; umgekehrt kann aber die Natur nur so viel Einfluß nehmen, wie es die Reaktionsnorm der Gene erlaubt. Morgan: Versuche an Drosophila: Kopplung von Genen / Entkopplung Kopplung heißt, daß mehrere Allele bestimmter Gene immer zusammen auftreten. Entkopplung löst diese Verbindung. m-RNA: die durch Transkription der DNA entstandene m-RNA (m=messenger) ist ein einsträngiges Molekül und transportiert die Basensequenz ins Cytoplasma wo nun in de n Ribosomen die Translation stattfindet. multiple Allelie: Ein und dasselbe Gen kann in der Generationsfolge mehrfach mutieren, sodass mehrere voneinander verschiedene Allele entstehen. Mutation: Änderung im Erbgefüge. (Genom) Seite Definitionen zur Genetik Genommutation: Veränderung der Anzahl der Chromosomen oder des Chromosomensatzes Chromosomenmutation:s.o. Genmutation: betrifft einzelne Gene, am DNA-Strang werden nur wenige oder nur ein einziges Basenpaar verändert. (z.B. Sichelzellenanämie) Mutationen können bedingt sein durch äußere Faktoren wie z.B. . Temperatur, Chemikalien, UV-Licht, Radioaktivität. Nukleinsäure: Bestandteil aller Zellen (auch Viren, Bakterien). Nukleinsäuren bestehen aus Nukleotiden (Pentose, Phosphorsäurerest, Basen). Die N, ist der Träger der genetischen Information. Sowohl DNA als auch RNA sind Nukleinsäuren Nukleotide: bestehen aus Pentose (Zucker) Phosphorsäurerest und Base (Adenin, Thymin, bzw. Uracil und Guanin, Cytosin.) Peptide: Verbindungen .aus zwei oder mehr Aminosäuren, die über die Peptidbi ndung miteinander verbunden sind. Polypeptide besitzen etwa 80-100 Aminosäuren. Noch längere Verbindungen bezeichnet man als Eiweiße. Pneumokokken: Die Erreger der Lungenentzündung. Averys Versuch. Es gibt zwei Arten von Pneumokokken: kapselbildende (virulente) und nicht kapselbildende. (Averys Versuch) Polyploidie: Im Zellkern befinden sich dem artspezifischen Chromosomensatz nicht entsprechend zusätzliche Chromosomensätze.(Sonderfall der Euploidie) Protein-Biosynthese: Biosynthese ist der Mechanismus der die Basensequenz der DNA in eine bestimmte Aminosäuresequenz überträgt. Da die Biosynthese in den Ribosomen, d.h. außerhalb des Kerns stattfindet , die DNA den Kern aber nie verläßt, bedarf es eines Vermittlers, der die genetische Information bzw. die Basensequenz der DNA aufnimmt (Transkription), die m-RNA, und sie zu den Ribosomen bringt. Dort lagern sich an die Codons der m-RNA die Anticodons an der t-RNA , die die Aminosäuren bringen. Irgendwann stoppt ein Stopp-Codon (Terminationscodon) den Vorgang. Puffs: Besonders bei Riesenchromosomen von Insekten zu sehen. In der Puffbildung drückt sich die Aktivierung bestimmter Gene oder Genabschnitte an denen RNA gebildet wird aus. Polygenie: Mehrere Gene sind an der Ausbildung eines Merkmals beteiligt. Rekombination: Zwei verschiedene Chromosomensätze (väterlicher und mütterlicher) werden bei der Meiose (Metaphase) neu kombiniert. (3.Mendelsche Regel) Replikation der DNA.: Bei diesem Vorgang teilt sich der DNA-Doppelstrang durch ein Spaltungsenzym und es bilden sich die komplementären Stränge, indem sich die komplementären Nukleotide anlagern. Die Verbindung findet dann durch das DNA-Polymerase Enzym Replikase statt. Reziprozitätsregel: Die Uniformitätsregel (1.Mendelsche Regel) wird auch R. genannt, da das G eschlecht der Eltern auf die Uniformität keine Auswirkung hat D.h.: Uniformität auch bei reziproker Kreuzung! (Ausnahme x chromosomale Erbgänge ) Ribonukleinsäure: kommt in jeder Zelle vor, ist Polynukleotid (A-U, C-G) m-RNA: (messenger RNA) entsteht durch Transkription an der DNA t-RNA (transfer –RNA) transportiert die Aminosäuren zu den Ribosomen. Dort werden die Aminosäuren zu Proteinen verknüpft. Die RNA ist einsträngig Ribosomen: Seite Definitionen zur Genetik R. sind Zellorganellen die meist als größere Funktionseinheiten, den Polysomen vorkommen. Ribosomen sind die Orte der Eiweißsynthese. Riesenchromosomen: R, kommen in den Zellkernen von Speicheldrüsen und anderen Organen der Taufliege vor. Sie entstehen durch wiederholte Chronmosomenverdopplung ohne nachfolgende Trennung d er Tochterchromosomen. Spaltungsregel: 2.Mendelsche Regel. Transformation: Umwandlung von Zellen durch Übertragung genetischer Information. (Averys Versuch mit Pneumokokken) Transkription: DNA wird lokal aufgespalten und es lagern sich komplementäre Nukl eotide an. (Unterschied zur Replikation ist, dass sich an ein Adenin Nukleotid Uracil anstatt Thymin anlagert.) Sie werden durch die RNA-Polymerase zu einem m-RNA Strang verbunden, der sich dann löst und ins Cytoplasma wandert. Der DNA-Strang schließt sich wieder. Translation: Übersetzung der in der Basenabfolge der mRNA liegenden genetischen Information in die Abfolge von Aminosäuren des Proteins, indem sich die freien Tripletts (Anticodon) der tRNA, die Aminosäuren transportieren, an komplementäre Tripletts der mRNA (Codon) anlagern. x-chromosomaler Erbgang: geschlechtsgebundener Erbgang. Zygote: Vereinigung einer männlichen und einer weiblichen Geschlechtszelle (befruchtete Eizelle), R evised edition. Compiled by Angela Zäh, Felix Berger, Sebastian Allgäuer and Yven Johannes Leist The editors are under special obligation to Thorwald Petersen who generously placed the original document at their disposal. They are also appreciative of mental aid rendered in various ways by David Männel and Valentin Funk. All rights reserved. Printed in Germany. 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