Leber - Mediwiki

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Leber
90) Leber, Schwein, Azan, 8 μm
intrahepatisches Gefäßsystem
- V. portae (Pfortader): leitet der Leber nährstoffreiches Blut aus Magen, Darm
und Milz zu. Ihre Aufzweigungen enthalten ca. 70% des Leberblutes. Sie teilt
sich nach Eintritt in die Leber vielfach und bildet mit ihren Ästen, den Vv.
interlobulares, die Vasa publica der Leber
- A. hepatica: erhält ihr Blut aus dem Truncus coeliacus und versorgt die Leber
mit Sauerstoff. Sie setzt sich in A. hepatica propria fort, die mit ihren
intrahepatischen Ästen, den Aa. interlobulares und den aus ihnen
hervorgehenden Terminalgefäßen, die Vasa privata sind. Die Äste der V.
portae und der A. hepatica verlaufen immer gemeinsam. Die Terminalgefäße
verzweigen sich schließlich und geben ihr Blut gemeinsam über
zwischengeschaltete Präkapillaren und Kapillaren in sinusoidale Kapillaren
(Lebersinusoide), die dadurch gemischtes Blut enthalten, ab. Das Blut aus den
Lebersinusoiden wird in den Vv. centrales gesammelt
- Vv. hepaticae: leiten das Blut ab. In sie münden die ,von wenig Bindegewebe
umgebenen, Vv. sublobulares, die aus Vereinigungen der Vv. centrales
entstanden sind, ein. Vv. sublobulares sind stark kontraktil, so daß sie als
Drosselvenen funktionieren können
Bindegewebescheiden
- Gehen von der derben Organkapsel (Tunica fibrosa) aus und ziehen ins
Innere. Sie bilden Canales portales, periportale Felder, die stets gleichzeitig
Äste der V. portae, A. hepatica und des Gallenganges (Ductus interlobulares)
sowie feine Lymphgefäße und Nervenfasern, enthalten -> bilden eine portale
Trias (Glisson-Trias). DD: Gallengänge haben eine kubisches bis
hochprismatisches Epithel, Äste der V. portae (Vv. interlobulares) sind
weitlumig, ihre Wände dünn und muskelarm, Äste der A. hepatica (Aa.
interlobulares) sind englumig und Wände besitzen eine kräftige Tunica
muscularis. Die Bindegewebefelder werden von Leberzellplatten umgeben, die
ein periportale Scheide bilden
Leberläppchen
- Charakteristisch für histologische Leberschnitte sind: periportale Felder, Vv.
centrales, Leberzellreihen, die radiär auf die V. centralis hin orientiert sind,
anastomosieren und zwischen sich blutgefäßführende Räume (mit
sinusoidalen Kapillaren) fassen und Vv. sublobulares, die einzeln verlaufen. Je
nachdem, ob man die V. centralis, das periportale Feld oder die terminalen
Pfortadervenolen und Leberarteriolen als Zentren ansieht, ergibt sich die
Gliederung in klassische Läppchen, periportale Läppchen oder Leberazini.
91) Leber, M, Susa, jodiert, Azan n. Heidenhain, 5 μm
- Da die menschliche Leber im Gegensatz zu der des Schweins weniger
Bindegewebe enthält, ist die klassische Läppchengliederung sehr schwer
auszumachen und meist nur zu erahnen
- siehe 90.
EM) Leber, 2 Hepatozyten mit Gallenkapillare, Ratte, 20.000
- Zu sehen sind zwei Hepatozyten, die eine Gallenkapillare (in der Mitte des
Bildes) umgeben. In die Gallenkapillare hinein ragen Mikrovilli der
Hepatozyten. Verbunden sind die beiden Zellen durch Komplexe aus Zonula
occludens und Zonula adhaerens, die aus deren Membranen gebildet werden
und die Gallenkapillare abdichten. Des weiteren sind Mitochondrien, vor allem
vom Crista-Typ, zu sehen (obere rechte Ecke) und Lysosomen (obere rechte
Ecke). Größere Golgi-Felder in enger Nachbarschaft zu den Gallenkapillaren,
die zur Gallenbildung in enger Beziehung stehen, aber auch Bedeutung für
Synthese und Export von Blutproteinen und Lysosomen haben. Vermehrt in
der Nähe der Gallenkapillaren kommen viele Lysosomen und Peroxysomen
(linke Bildseite) vor -> Stoffwechselvorgänge der Leber. Glykogen: wichtiger
Bestandteil der Hepatozyten, liegt in Form von 20-30 nm großen,
elektronendichten Granula vor, die häufig Rosetten bilden, meist in der Nähe
des sER. Es ist für den Körper ein Glukosedepot und dient der
Aufrechterhaltung des Glukosespiegels des Blutes. Außerdem ist ein sich im
Abbau befindliches Lysosom (multivesikular Body, linker Bildrand) zu sehen.
Peroxysomen kann man auf den ersten Blick mit Mitochondrien verwechseln.
Peroxysomen haben jedoch eine nur einschichtige Membran, die etwas
entrundet ist. Das hauptsächlich vorkommende sER ist diffus verteilt und steht
v.a. im Zusammenhang mit Biotransformationsprozessen
(Entgiftungsvorgänge) und der Cholesterinsynthese. Es enthält stellenweise
Einschlüsse, bei denen es sich um Lipoproteine sehr geringer Dichte (VLDL)
handelt, die ins Blutplasma abgegeben werden. rER kommt natürlich auch vor
und dient der Proteinsynthese
93) Leber, Maus, Trypanblau subcutan, Susa, Kernechtrot, 6 μm
- Blau gefärbt sind die Kupffer-Zellen deutlich zu erkennen. Sie sind zur
Phagozytose befähigt: nehmen z.B. Zellbruchstücke, Bakterien und
Fremdkörper auf (oder wie hier den Vitalfarbstoff Trypanblau). Teilweise sind
sie Bestandteile der Wand der Lebersinusoide, teilweise liegen sie den
Endothelzellen auf. Sie haben immer lange Fortsätze, die sie mit den
Endothelzellen der gleichen oder der gegenüberliegenden Kapillarwand
verbinden -> Fortsätze kreuzen die Strombahn. Sie können sich aus dem
Verband der Sinuswand lösen und mit dem Blut in die Lunge gelangen.
Außerdem haben sie im Gegensatz zu Endothelzellen einen rel.
Organellenreichtum, v.a. aber viele Peroxysomen und hohe
Peroxidaseaktivität. Sie gehören zum MPS und sind modifizierte Monozyten
die aus dem Knochenmark stammen, aber auch am Ort mitotisch verändert
werden können.
96) Gallenblase, Macaca mulatta, F, Masson, 10 μm
- Vesica fellea. Liegt im Nebenschluß zu den großen
Gallenausführungsgängen. Sie speichert die Galle und dickt sie durch
Wasserentzug ein. Sie ist ein birnenförmiges Hohlorgan, angewachsen an der
unteren Oberfläche der Leber
Tunica mucosa:
- Einschichtiges hochprismatisches Epithel mit Mikrovilli und Schlussleisten. Die
Epithelzellen sind mitochondrienreich und ihre Zellkerne liegen basal ->
Schleimbildung und –sekretion sowie Resorption und Aufbau von
Gallenbestandteilen (durch Lysosomen) sowie transzellulärer
Wassertransport. Vereinzelt kommen im Epithel enterochromaffine Zellen vor.
Die Lamina propria ist locker und zellreich, enthält viele vegetative Nerven und
Blutgefäße. Die Schleimhaut bildet Falten (bes. bei leerer Gallenblase) und im
Gallenblasenhals kommen Schleimdrüsen vor. Das Epithel des
Gallenblasenkörpers stülpt sich tief in Lamina propria ein -> es entstehen
Krypten mit weitem Lumen. Apikal sind die Interzellularräume durch breite
Tight junctions impermeabel
Tunica muscularis:
- dünn und unregelmäßig
Tunica serosa:
- Verhältnismäßig bindegewebereich. Verbindet einerseits die Gallenblase mit
der Oberfläche der Leber, wird andererseits an der der Bauchhöhle
zugewandten Seite von Perithonealepithel (Mesothel) bedeckt
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