Material zum Projekt "Stärken Sozialer Kompetenzen"

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Projekt über 4 Schulstufen der HS 1/shs
„STÄRKEN SOZIALER KOMPETENZEN“
Wir arbeiten an der HS 1/shs Feldbach mit Schüler/innen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren –
das ist ein Zeitraum, der von großen Veränderungen geprägt ist. Es ist die Zeit der pubertären
Entwicklung, die nicht nur in körperlicher Hinsicht ein Anders-Werden mit sich bringt, sondern die
auch auf emotionaler Ebene mit sehr vielen „Aufs“ und „Abs“ verbunden ist.
Für unsere Schüler/innen ist dies gleichbedeutend mit erhöhter Verunsicherung, was ihr Selbstbild
und ihre Wirkung auf andere betrifft, mit zunehmenden Spannungen in bezug auf Menschen, die
vielleicht früher noch Vertrauenspersonen waren, vielleicht auch mit aggressiverem Verhalten
anderen gegenüber oder auch mit Rückzug aufgrund mangelndem Selbstbewusstseins!
Es ist für die Schüler/innen, die uns anvertraut sind, eine Zeit der größten persönlichen
Herausforderung – zusätzlich zu den ganz normalen Leistungsanforderungen in der Schule, die
noch dazu speziell in der 4. Klasse aufgrund der Entscheidung „Lehre oder weiterführende Schule“
an Brisanz gewinnen.
In dieser schwierigen Zeit bieten wir nun zum ersten Mal eine besondere Begleitung in Form eines
Projektes an, das alle 4 Schulstufen mit verschiedenen, altersgemäßen Zugängen umfassen soll und
das in die normale Unterrichtszeit integriert ist (zusammengestellt von Heidi Fruhwirth, ReligionsLehrerin):
1. KLASSEN: SOZIALES LERNEN als ganzjähriges Programm mit einer Wochenstunde RL + KV
Basisprogramm zum Aufbau eines starken, gesunden Selbstbewusstseins mit
dem Ernstnehmen eigener Gefühle, Bedürfnisse, Veränderungen....: ICH
Wahrnehmen des DU, Eingehen auf andere mit anderen Interessen, mit
anderen Vorstellungen, mit einer anderen Weltsicht
Üben gewaltfreier Kommunikation innerhalb einer Gemeinschaft vieler
Verschiedener....WIR
Dieser erste Projektteil ist bereits gut erprobt und wird in unserer Schule
nun schon im 3. Jahr erfolgreich durchgeführt!
2. KLASSEN: KARATE-TRAINING: Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung
gemacht, dass die pubertären Entwicklungsprozesse immer früher beginnen
und somit auch alle Begleiterscheinungen (erhöhte Unruhe als Zeichen
innerer Spannungen, erhöhte Anzahl von Konflikten mit schärferem
Austragungsstil, heftige spontane Gefühlsausbrüche...) bereits in den 2.
Klassen spürbar werden!
Deshalb haben wir auch hier ganzjährig den sportlich-körperlichen Zugang
mit dem Karate-Training über 2 Wochenstunden gewählt:

Spannungsabbau



Aufbau einer positiven Körperwahrnehmung – positives Selbstbild
Rücksichtsvoller Einsatz der eigenen Kräfte in bezug auf Partner
Mentale Kräfteschulung (Nein zu Drogen, zu radikalen Gruppierungen,
zu selbstzerstörerischem Verhalten)
Vor allem den letzten Aspekt der mentalen Kräfteschulung können wir im
Unterricht aufgreifen und auf eine breite Basis lebensfördernder Werte heben – so
können wir optimal den Vernetzungseffekt nutzen!
Außerdem kommt hier sehr stark der belebende Faktor einer nicht schulinternen
Person (Trainer Dr. Josef Zarfl)) zum Tragen, was die Aufnahmebereitschaft der
Schüler/innen in besonderer Weise fördert!
Der Rotary-Club unterstützt dankenswerterweise mit dem Aufruf „JUGEND
OHNE DROGEN“ ideell und finanziell diesen Teil unseres Gesamtprojektes!
3. KLASSEN: MEDIATIONSAUSBILDUNG: In den 3. Klassen sind unsere Schüler/innen
sehr stark mit dem Aufbau einer eigenen Identität und mit dem Testen von
Grenzen beschäftigt, was verstärkt zum Ausbruch von Konflikten führt!
Diese Tatsache möchten wir aufgreifen und für Interessierte und Aufgeschlossene
dieser Altersgruppe eine Ausbildung zu STREITSCHLICHTER/INNEN durch
eine ausgebildete Mediationstrainerin anbieten.
Sie sollen erkennen, dass Konflikte nicht grundsätzlich etwas Negatives darstellen, sondern dass sie in einem geordneten Rahmen und unter Beachtung
bestimmter Kriterien auch die Möglichkeit bieten, eigene Gefühle zu benennen,
eigene und andere Bedürfnisse wahrzunehmen, die Sensibilität zu schulen, auch
zwei verschiedene Meinungen zu respektieren, Ideen zur Konfliktlösung umzusetzen und vor allem ohne Gewalteinsatz zu einem respektvollen Miteinander zu
kommen.
23 Schüler/innen haben heuer vor den Semesterferien diese 16stündige Ausbildung
mit großer Motivation und mit intensivem Lerneinsatz abgeschlossen!
Die Ausbildung durch die Mediatorin und Kommunikationstrainerin Waltraud
Mersnik wurde durch den Steuer-Berater Herrn Dr. Scheipner möglich, für dessen
großzügige finanzielle Unterstützung wir uns an dieser Stelle sehr herzlich
bedanken!
Wir steigen nun mit unseren ausgebildeten Peer-Mediatoren/innen in die
herausfordernde Übungsphase ein!
4. KLASSEN: AKTIVER EINSATZ der Peer-Mediatoren/innen während des gesamten Schuljahres – der konkrete Einsatz ihrer Fähigkeiten soll zur Stärkung ihrer Persönlichkeit beitragen. Sie erkennen, dass sie ihre geschulten Qualitäten zum Wohl der
anderen einsetzen können, was ihrer freiwilligen Fortbildung stärkeren Öffentlichkeitscharakter verleiht.
Natürlich beinhaltet ihr aktiver Einsatz auch das Risiko des Scheiterns – hierin liegt
allerdings wieder die Chance, auch mit Frustrationen umgehen zu lernen (was wir
durch begleitende Reflexion gewährleisten möchten).
Mit diesem Konzept über alle 4 Schulstufen möchten wir als Pädagogen/innen betonen, dass uns eine
umfassende Bildung unserer Schüler/innen sehr wichtig ist und wir die Forderung der Vorbereitung auf
das Leben sehr ernst nehmen!
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