Beurteilungsverfahren (Feedback-Bogen) im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im Sport (eine Arbeitshilfe für Einsatzstellen und Freiwillige der Bayerischen Sportjugend) Liebe Anleiter/-innen, liebe FSJler/-innen, der Beurteilungsprozess ist ein Dialog zwischen allen Beteiligten mit dem Ziel, die Anleitung und Entwicklung des Freiwilligen laufend zu begleiten und zu verbessern. Bildung im Dialog bedeutet, dass sich sowohl die Praxisanleitung (Fremdeinschätzung) als auch der Freiwillige (Selbsteinschätzung) am Prozess der Evaluation beteiligen. Das nachfolgende Beurteilungsverfahren ermöglicht die individuelle und ganzheitliche Beurteilung konkreter Kompetenzen im FSJ. Dabei dient die Rückmeldung vor allem der Förderung und Entwicklung des Freiwilligen. Aber auch die Einsatzstelle kann von einem Feedback des Freiwilligen profitieren. Der Beurteilungsbogen bleibt in den Händen der Anleitung bzw. des Freiwilligen. Die Anwendung ist je nach Bedarf z.B. viertel- oder halbjährlich denkbar und kann auch als Abschlussreflexion verwendet werden. Im FSJ-Zeugnis können dann am Ende des FSJ die konkret erworbenen und eingebrachten Kompetenzen in den jeweiligen Bereichen der Personal-, SozialMethoden-/Fachkompetenz eingefügt werden. Spannende und ertragreiche Reflexionen wünschen Euch/Ihnen das FSJ-Team der Bayerischen Sportjugend _________________________________________________________________ Inhalt: 1. Beurteilungsbogen: Kompetenzen des/der Freiwilligen Zwischen-/Endauswertung für AnleiterInnen (Feedback an Freiwillige) bzw. für FSJler zur Selbsteinschätzung 2. Zielvereinbarungen zur Weiterentwicklung der Kompetenzen und Verbesserung der Arbeitsqualität 3. Zwischen-/Endauswertung des FSJ aus Sicht der FSJlerInnen (Feedback an Einsatzstelle) _________________________________________________________________ Quellenangaben: 1) MJC Mergener Hof – offener Bereich, www.mjctrier.de 2) BDKJ Bundesvorstand (Hrsg.): Handreichung zum Kompetenzerwerb im FSJ http://www.soziale-dienste.net/fileadmin/asd/DownloadObjekte/Kompetenzerwerb_im_FSJ.pdf (Datum 11.01.2012) 3) Beurteilungsbogen für Schülerinnen und Schüler der Fachschule Sozialwesen Fachrichtung Sozialpädagogik (Trier/ Stand 2005) 4) Daimler Chrysler AG (Hrsg.) (1999): Ausbildung im Dialog. Das ganzheitliche Beurteilungsverfahren für die berufliche Betriebsausbildung. Stuttgart. -1- 1. Beurteilungsbogen: Kompetenzen Freiwillige(r) Zeitraum: Beurteilung Praxisanleitung Selbsteinschätzung FSJler/in Datum: Handhabung: Die Anforderung bestimmt die Anleiterin/der Anleiter aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit der/dem Freiwilligen ggfs. im Vergleich zu einer/einem Freiwilligen im vergleichbaren Ausbildungsabschnitt (bezogen auf den Zeitraum). Die Freiwilligen (Selbsteinschätzer) bewerten ihre eigene Leistung. Skalenwert X Bedeutung Die/Der Freiwillige Erläuterung erfüllt die Anforderung nicht Dieser Bereich ist zu vergeben, wenn die betreffende Qualifikation nicht gegeben ist. erfüllt die Anforderung teilweise X X X X X X X X X X X X X erfüllt die Anforderung im Allgemeinen X erfüllt die Anforderung im vollem Umfang übertrifft die Anforderung Dieser Bereich ist zu vergeben, wenn die betreffende Qualifikation in einem mittleren Ausmaß gegeben ist. Dieser Bereich ist zu vergeben, wenn die betreffende Qualifikation in herausragender Ausprägung gegeben ist. ___________________________________________________________________ Arbeitsqualität/Arbeitsergebnisse (Die Arbeitsergebnisse des Freiwilligen …) - entsprachen den Erwartungen der Einsatzstelle - waren durchwegs verwertbar - erzeugte Kundenzufriedenheit (z.B. bei Kindern, Eltern) -2- Personalkompetenz Eigeninitiative / Selbstständigkeit (Die/Der Freiwillige …) - ist pünktlich - erledigt die ihr/ihm von der Einrichtung aufgetragenen Arbeiten selbstständig - bringt begonnene Arbeiten zu Ende Verantwortungsfähigkeit / Zuverlässigkeit (Die/Der Freiwillige …) - übernimmt Verantwortung für ihr/sein eigenes Handeln - kann die Folgen ihres/seines Handelns abschätzen - hält sich an Vereinbarungen und Absprachen - arbeitet sorgfältig und genau und möchte Fehler möglichst vermeiden - gibt eigenes Wissen verantwortungsvoll weiter Leistungsbereitschaft / Belastbarkeit (Die/Der Freiwillige …) - setzt sich beim Bearbeiten von Aufgaben dafür ein, das Ziel zu erreichen und strebt nach möglichst guten Ergebnissen - arbeitet aufmerksam an einer Aufgabe, ohne sich ablenken zu lassen - kann sich längere Zeit mit einer Aufgabe beschäftigen, auch wenn dazu ständig wiederkehrende oder unbeliebte Tätigkeiten gehören - arbeitet auch unter schwierigen Bedingungen gut und ruhig Lernbereitschaft (Die/Der Freiwillige …) - interessiert sich für neue Aufgaben und beschäftigt sich gerne mit Dingen, die sie/er bisher noch nicht kannte - holt sich von alleine Informationen ein, um sich neues Wissen und neue Fähigkeiten anzueignen - kann aus Erfolgen und Misserfolgen lernen und die Erfahrungen auf andere Situationen übertragen - bittet um Hilfe, wenn sie/er eine schwierige Situation nicht alleine bewältigen kann -3- Organisationsfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - trifft notwendige Absprachen mit Kollegen (Raum, Material, Zeit) - bereitet Raum und Material entsprechend dem Vorhaben vor - kann ihren/seinen Tagesablauf planen und organisieren - denkt über ihre/seine Aufgabenstellung nach und unterteilt diese in einzelne, überschaubare Schritte bevor sie/er die Arbeit beginnt - erkennt, was das wesentliche an einer Aufgabe ist und kann entscheiden, was als nächstes getan werden muss - kann sich darauf einstellen, wenn sich die Situation verändert und sie/er neue Informationen bekommt Fähigkeit zur Selbstreflexion (Die/Der Freiwillige …) - erkennt (selbstständig) Stärken in ihren/seinen Handlungsabläufen und setzt sich mit diesen reflektierend auseinander - erkennt (selbstständig) Schwächen in ihren/seinen Handlungsabläufen und setzt sich mit diesen reflektierend auseinander - weiß, welche Bedürfnisse, Wünsche und Abneigungen sie/er selbst hat - kann eigenes Handeln begründen Sozialkompetenz Kommunikationsfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - kann mündlich Sachverhalte verständlich formulieren - kann Texte lesen und Inhalte verstehen - kann Texte wie Briefe, Emails oder kurze Berichte verfassen und sich darin verständlich ausdrücken - gestaltet Gespräche aktiv mit - beteiligt sich aktiv an Teamsitzungen - ist ein aufmerksamer Zuhörer - kann Gespräche mit der ganzen Gruppe führen - äußert ihren/seinen eigenen Standpunkt - kann Einstellungen, Gefühle und Probleme anderer erkennen und nachfühlen wie es ihnen geht Kooperationsfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - setzt sich mit der Meinung anderer auseinander - trägt gemeinsame Entscheidungen mit - geht offen und fair mit anderen um -4- Konfliktfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - erkennt, worin ein Konflikt besteht und ist bereit, darüber mit den Beteiligten zu sprechen - hat den Mut ihre/seine Meinung zu sagen, auch wenn andere sich das nicht trauen - ist bereit anderen entgegenzukommen, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, wie man etwas tun sollte - kann auch eigene Interessen zurückstellen - kann andere beruhigen, schwierige Situationen entschärfen und helfen, einen Streit zu beenden Kritikfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - kann Feedback geben (sachlich äußern und achtet darauf dass sie/er niemanden verletzt) - kann Feedback annehmen (ohne persönlich gekränkt zu sein und sieht ein, wenn sie/er einen Fehler gemacht hat - hat den Mut, auch unangenehme Themen oder problematische Dinge anzusprechen Teamfähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - arbeitet gerne mit anderen Menschen zusammen - kann sich auf unterschiedliche Menschen einstellen - kann etwas gemeinsam mit anderen planen und sich zur Verteilung der Aufgaben mit ihnen absprechen - fügt sich in eine Gruppe ein und nimmt auf andere Rücksicht - springt für andere ein und unterstützt sie bei Problemen oder beim Lösen ihrer Aufgaben Interkulturelle Fähigkeit (Die/Der Freiwillige …) - interessiert sich für Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund und akzeptiert mögliche Unterschiede - kann mit Menschen, die eine andere Herkunft haben als sie/er, zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen Engagementbereitschaft (Die/Der Freiwillige …) - zeigt Engagement bei ihrer/seiner Arbeit - merkt, wenn andere Menschen Unterstützung brauchen - ist bereit, ihre/seine eigene Zeit für andere Menschen oder eine wichtige Sache einzusetzen -5- Methoden-/Fachkompetenz Die Methoden- und Fachkompetenz kann je nach Einrichtung und Einsatzgebiet sehr unterschiedlich sein. Daher finden Sie unten nur Vorschläge, die Sie ändern oder erweitern können. Die Ansprüche und Schwerpunkte legen Sie als Anleiter/in in Absprache mit ihrer/ ihrem Freiwilligen fest. Methodenkompetenz (Die/Der Freiwillige …) - hat einen sicheren Umgang mit Medien (MS-Office, Internet etc.) - Fachkompetenz (Die/Der Freiwillige …) - kann eine sportliche Übungsreihe in folgenden Sportarten aufbauen: _______________________ - kann eine tragfähige Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen herstellen - kann in der Beziehungsarbeit mit Kindern/Jugendlichen die Balance zwischen Nähe und kritischer Distanz herstellen - kann sich in Kinder/Jugendliche einfühlen und unterstützen - kann Kinder-/Jugendgruppen führen - -6- 2. (Lern-)Zielvereinbarung in Bezug auf Kompetenzen Handhabung des Zielvereinbarungsabschnittes: In der Zielvereinbarung wird, wenn nötig, ein Ziel passend zu einer noch nicht erreichten Kompetenz formuliert. Findet sich in einem Evaluationsabschnitt eine wesentliche Differenz zwischen Freiwilligem und Anleiter/in oder sehen beide Dialogpartner in einem befragten Kompetenzbereich Handlungsbedarf, sollten sie in diesem Kompetenzbereich eine konkrete Aufgabenstellung für die Zukunft formulieren. Es sollten nicht mehr als zwei Vereinbarungen für einen Entwicklungszeitraum von drei Monaten festgelegt werden. 1. Zielvereinbarung im Kompetenzbereich:_______________________________ Anlass der Zielvereinbarung (Beschreibung der differenten Kompetenz): Konkretes Ziel Wie soll das Ziel erreicht werden? Wie kann der Anleiter zielführend unterstützen? Bis wann könnte das Ziel erreicht werden? Unterschrift Anleiter/in Unterschrift FSJler/in 2. Zielvereinbarung im Kompetenzbereich:_______________________________ Anlass der Zielvereinbarung (Beschreibung der differenten Kompetenz): Konkretes Ziel Wie soll das Ziel erreicht werden? Wie kann der Anleiter zielführend unterstützen? Bis wann könnte das Ziel erreicht werden? Unterschrift Anleiter/in Unterschrift FSJler/in -7- 3. Zwischenauswertung für FSJlerInnen Liebe FSJlerInnen, es ist nun ca. ein halbes Jahr seit Eurem FSJ-Beginn vergangen – und genauso viel Zeit liegt noch vor Euch! Die Zwischenauswertung dient der Reflexion Eures bisherigen FSJ-Jahres. Wie zufrieden seid Ihr mit dem bisherigen Verlauf? Wie läuft es in Euren Einsatzstellen? Aber auch: was erwarten Eure Einsatzstellen von Euch? Muss etwas verändert werden? Eure Einsatzstellen können auch von Eurem Feedback profitieren. 1. Gefällt Dir die Arbeit in Deiner Einsatzstelle? O O O O O gefällt mir sehr gut gefällt mir gut teils, teils gefällt mir nicht so gut (bitte Begründung) gefällt mir gar nicht (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 2. In welchen Aufgabengebieten bist Du hauptsächlich in Deiner Arbeitszeit eingesetzt? (Mehrfachnennungen möglich) 3. Stimmen die Dir zugeteilten Aufgabengebiete mit Deinen individuellen Fähigkeiten überein? O O O O O O Büro/Verwaltung Organisation Hausmeistertätigkeit/Platzwart praktische Arbeit mit Kindern/Jugendlichen Wie viele Wochenstunden ? ..................................... Fahrdienste sonstiges (Welche ?) ................................................ O O O O ja, sehr gut ja, mit kleinen Ausnahmen nur teilweise nein überhaupt nicht (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 4. Wie bist Du mit Deiner Arbeitszeitenregelung zufrieden? O O O O O sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden (bitte Begründung) sehr unzufrieden (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 5. Überstunden... (Mehrfachnennungen möglich) 6. Wie beurteilst Du das Arbeitsklima in Deiner Einsatzstelle? O O O O O fallen viele an fallen kaum an fallen nie an können problemlos abgebaut werden sind schwierig abzubauen O O O O O sehr gut gut durchschnittlich schlecht (bitte Begründung) sehr schlecht (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 7. Bist Du damit zufrieden, wie Dein Anleiter mit Dir Aufgaben und Ziele Deiner Arbeit bespricht? O O O O O bin sehr zufrieden bin zufrieden bin teilweise zufrieden bin unzufrieden (bitte Begründung) bin sehr unzufrieden (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... -8- 8. Unterstützen Dich Deine Vorgesetzten bei auftretenden Problemen? 9. Interessiert sich Dein Anleiter für die Ergebnisse Deiner Arbeit? 10. Ist Dein Anleiter für Dich jederzeit erreichbar/ansprechbar? 11. Wenn es von Seiten des Anleiters zu Kritik kommt wie findet diese statt? 12. Wird Deine Arbeit durch Deinen Anleiter wertgeschätzt (gelobt)? O O O O O ja, immer teilweise selten nie der Fall ist noch nie eingetreten O O O O O immer meistens manchmal selten nie O O O O ja, immer teilweise selten nie O O O O O O immer sachlich und angemessen meistens sachlich und angemessen mal sachlich und angemessen, mal nicht selten sachlich und angemessen ja sachlich und angemessen er kritisiert Fehler so gut wie überhaupt nicht O O O O O immer meistens manchmal selten nie O 13. Fühlst Du Dich von Deinem Anleiter in der Zeit O Deines FSJ auch in persönlichen O Angelegenheiten unterstützt? O O ja, er unterstützt mich auch bei privaten Fragen ja, das passt schon teilweise eher weniger (bitte Begründung) nein, überhaupt nicht (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 14. Wie erfüllt Dein Anleiter seine fachliche Anleitung? O O O O O sehr gut gut durchschnittlich schlecht (bitte Begründung) sehr schlecht (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... 15. Wie beurteilst Du die Anforderungen, die in Deiner Einsatzstelle an Dich gestellt werden, im Hinblick auf Dein persönliches Potential ? O sind adäquat O ich fühle mich überfordert (bitte Begründung) O ich fühle mich unterfordert (bitte Begründung) Begründung ..................................................................... -9-