Kompetenz Messen – rechnen – beurteilen Wasser und Strand − Erscheinungen physikalisch erklären In Vorgängen mit Temperaturänderungen spielt die spezifische Wärmekapazität eine Rolle. Sie kennzeichnet einen Stoff. Wir wollen sie für Wasser experimentell ermitteln. 1. Schritt: Wir suchen einen Zusammenhang zwischen messbaren Größen und c. Abbildung B1 zeigt, wie eine bekannte Gleichung unter­ schiedlich aufgelöst werden kann. Messwerte: Zugeführte Energie Q = ð E zu = 0,03 kWh Masse des Wassers m W = 1 kg Anfangstemperatur h a = 19 °C Endtemperatur h e = 42 °C 4. Schritt: Wir rechnen: Q = ð Ezu = 0,03 kWh = 108 kJ ð T = h e – ha = 23 °C = 23 K c= B1 Elektrische Energie wird in innere Energie des Wassers umgewan­ delt. E m· T spezifische Wärmekapazität ð E 4,7 J W Q = E = c ·m · T m= E c· T T= E c ·m B2 Eine Gleichung wird umgestellt. Wasser (Masse m) erhöht seine Temperatur um ðT An einem heißen Sommertag am Strand ver­ brennt man sich im Sand fast die Füße und sucht im Wasser Kühlung. Dabei führt doch die Sonne beiden in gleicher Weise Energie zu, 2 000 kJ/(h · m 2 ). Sand und Wasser werden erwärmt, weil Sonnenenergie in innere Energie umgewandelt wird. ð E Über die Beziehung ð T = __ lässt sich der m · c Temperaturanstieg berechnen. Um einen Wert für m zu bekommen, betrachtet man eine Schicht von 1 m 2 Fläche und 0,1 m Tiefe, d. h. ein Volumen V = 0,1 m 3 = 100 dm 3 . Daraus ergibt sich mit m = r · V . B1 Warum ist der Sand heiß und das Wasser angenehm warm? 5. Schritt: Wir beurteilen unser Ergebnis. Nicht nur das Wasser, sondern auch das Gefäß und die Umgebung werden erwärmt. Nur ein Teil von ð Ezu dient zur Erwärmung des Wassers. In der Gleichung haben wir einen zu großen Wert eingesetzt und daher für c W einen zu großen Wert erhalten. 2. Schritt: Wir entwickeln anhand der Glei­ chung eine Idee für ein Experiment. Energie Q = ðEzu wird zugeführt 108 kJ zu c W = __ m · ð T = __ 1 kg · 23 K = _ kg · K Kompetenz ðEUmgebung ðEzu ðEWasser Sand = 160 kg und ð TSand m = 12,5 K m Wasser = 100 kg und ð TSand = 4,8 K Man erkennt einen deutlichen Temperatur­ unterschied, der unserer Erfahrung entspricht. B3 Idee für ein Experiment kg dm kg r Sand = 1,6 _ 3 dm rWasser = 1 _ 3 2000 kJ pro Stunde pro m2 A1 Ein Teil der Sonnenenergie wird an der Oberfläche reflektiert, bei Sand 40 %, bei Wasser 5 %. Berechne erneut die Temperaturände­ rungen. A2 Sonnenlicht dringt in Wasser tiefer ein als in Sand. Diskutiere den Einfluss auf die Temperaturänderung. Wasser Dichte r spezifische Wärme kapazität kJ m = 160 kg kJ cS = 1,0 kg · K m = 100 kg kJ cW = 4,19 kg · K 1 m 0,1 m 1 m c Wasser = 4,19 _ kg · K kJ cSand = 1,0 _ kg · K Die Sonne liefert kJ h · m ð E = 2 000 _ 2 1 m B2 Sonnenenergie wird übertragen und in innere Energie umgewandelt. Gefäß 3. Schritt: Wir realisieren das Experiment und ermitteln die Messwerte. ðEGefäß B4 Übertragungswege der Energie den Schritten 1, 2 und 3. Zum heutigen Wohnkomfort gehört eine Zen­ tralheizung. Abbildung B3 zeigt das Funktions­ prinzip, das Energieflussdiagramm B4 Energie­ umwandlung und ­übertragung. In den Heizun­ gen wird Wasser verwendet. Es ist deswegen gut geeignet, weil seine spezifische Wärme­ kapazität im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten groß ist (Wasser 4,19 kJ/kg · K , Öl 2 kJ/kg · K). Die Flüssigkeitsmenge, die erforderlich ist, um die Energie 1 kJ in das Wohnzimmer zu trans­ portieren lässt sich berechnen. Wir nehmen an, dass sich bei der Energie­übertragung die Temperatur der Flüssigkeit um 5 °C erniedrigt. Dann gilt A2 Beschreibe ð Eab und ð Ezu durch Glei­ m Wasser = ___ 4,19 kJ/(kg · K) · 5 K = 0,047 kg Spezifische Wärmkapazität von Eisen 1 Wir legen ein Stück Eisen in heißes Wasser mit der Temperatur hE,1 . 2 Wir nehmen das Eisen heraus und legen es in kaltes Wasser der Temperatur h W (O B5a). 3 Wir warten und messen die Wassertempera­ tur hE,2 , wenn sie nicht mehr steigt (O B5b). a) hW hE,1 4 Wir messen die Masse des Eisens mEisen und die des kalten Wassers m W . Wir entnehmen einer Tabelle den Wert c W für Wasser. 5 Aus dem Prinzip von der Erhaltung der Energie ð E ab = ð Ezu ergibt sich: cW · mW · ( hE,2 – hW ) c Eisen = ___ m · ( h – h ) Eisen b) hE,2 hE,2 E,1 E,2 A1 Beschreibe die Energieübertragungen in chungen und leite die Gleichung für cEisen her. A3 Berechne cEisen aus den Werten: B5 Heißes Eisen in kaltem Wasser (a), warmes Eisen in warmem Wasser (b) 36 Energieübertragung Die Warmwasserheizung mEisen = 75 g, mW = 60 g, hE,1 = 70 °C, hW = 19 °C, E,1 =25 °C h Exkurs Heizkörper Ausgleichsgefäß Kessel Brenner Pumpe 1 kJ B3 Die Zentralheizung 1 kJ m Öl = ___ 2,0 kJ/(kg · K) · 5 K = 0,1 kg A1 Verfasse einen Text, in dem du die Funk­ tion der Zentralheizung erläuterst. Echemische Brenner Einnere Kessel Einnere Heiz­ körper Einnere Raum­ luft B4 Energieflussdiagramm zur Zentralheizung Energieübertragung 37