Hertrampf/Wächter/Walter/Weiÿ Wintersemester 2014/15 Logik und Diskrete Strukturen Aufgabenblatt 2 Abgabe: bis Mo 10.11. 12:50 in den Abgabekästen im Mittelgang des 1. Stocks. Besprechung: In den Kalenderwochen 46 und 47. 1. Normalformen (schriftlich) (4 Punkte ) Überführen Sie die folgende Formel mittels Äquivalenzumformungen in disjunktive Normalform (DNF) und in konjunktive Normalform (KNF). Notieren Sie zu jeder Umformung die verwendeten Gesetze. ¬A → ¬(C ∨ ¬B) ∧ (A ∨ B) → C 2. Normalformen II Wiederholen Sie Aufgabe 1 mit 3. F = (¬(A ∨ (C ∧ B)) ∨ (A ∧ C)) → A. Ringsummen (schriftlich) Wir bezeichnen mit 0 Formel. Wir denieren (11 eine beliebige unerfüllbare Formel und mit A ⊕ B := (A ∧ ¬B) ∨ (¬A ∧ B). 1 Den Junktor Punkte ) eine beliebige gültige ⊕ nennt man Kontra- valenz oder auch exklusives Oder . Zeigen Sie: • F ⊕G≡G⊕F • F ⊕F ≡0 • F ⊕0≡F a) b) Zu jeder Formel {1, ⊕, ∧}1 F • F ⊕ (G ⊕ H) ≡ (F ⊕ G) ⊕ H • F ∧ (G ⊕ H) ≡ (F ∧ G) ⊕ (F ∧ H) existiert eine äquivalente Formel verwendet. Die Konstanten 0 und 1 c) Zählen Sie, wie viele inäquivalente Formeln es in ⊕ benutzen. Warum ist {⊕} G, die ausschlieÿlich die Junktoren sehen wir hier als 0-stellige Junktoren. n Variablen gibt, die nur den Junktor keine Junktorbasis? Geben Sie konkret eine Formel an, die sich nicht äquivalent nur mit dem Junktor ⊕ darstellen lässt. Hinweis: Benutzen Sie Aufgabenteil a). d) Zu jeder Formel gibt es eine äquivalente Kontravalenz von Konjunktionen der atomaren Formeln A1 , . . . , An und den Konstanten 0 und 1. D. h. jede Formel F ist äquivalent zu einer Formel der Form ! M aT ∧ Ai mit aT ∈ {0, 1}. i∈T T ⊆{1,...,n} Hinweis: Nehmen Sie an, dass ^ F als disjunktive Normalform (DNF) gegeben ist und benutzen Sie eine geschickte Darstellung von F ∨G mittels ⊕ und e) Berechnen Sie die Darstellung aus Aufgabenteil d) für die Formel F = (A ∧ B ∧ C) ∨ (¬A ∧ C). 1 Die Menge {⊕, ∧, 1} nennt man dann eine Junktorbasis. ∧. 4. DNF und KNF aus Wahrheitstafeln Gegeben sei die folgende Wahrheitstafel für F und fahrens aus der Vorlesung äquivalente Formeln zu A 0 0 0 0 1 1 1 1 B C 0 0 0 1 1 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 1 G. F Konstruieren Sie mit Hilfe des Ver- bzw. G in DNF und KNF. F G 1 1 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 0 1 1 0 Vergleichen Sie die Gröÿe der entstehenden Formeln mit der Gröÿe der Formeln aus der Shannon-Zerlegung (Aufgabe 6). Welche Darstellung ist im Allgemeinen länger? 5. Hornformeln Gegeben seien die folgenden Hornformeln: a) F = (¬A ∨ ¬D ∨ B) ∧ D ∧ ¬B ∧ E ∧ (¬D ∨ ¬E ∨ C) b) G = (A ∨ ¬C) ∧ (¬A ∨ ¬C ∨ ¬B) ∧ C ∧ (¬C ∨ B) Führen Sie den Markierungsalgorithmus für jede der Hornformeln durch. Welche der Formeln sind erfüllbar? Geben Sie für jede erfüllbare Formel eine erfüllende Belegung an. 6. Shannon-Zerlegung In dieser Aufgabe betrachten wir nur solche Formeln, die ausschlieÿlich die Junktoren ∨ ∧, ¬ enthalten. Mit Hilfe von Wahrheitstafeln lässt sich jeder Formel F eine booJF K : {0, 1}n → {0, 1} zuweisen. Die Shannon-Zerlegung zeigt die Umn kehrung. Für jede boolesche Funktion f : {0, 1} → {0, 1} gibt es eine Formel F mit und lesche Funktion f = JF K. Für n = 1 benutzt man dazu die Formeln A1 , ¬A1 , (A1 ∧ ¬A1 ) und (A1 ∨ ¬A1 ). n > 1 existieren nach Induktion Formeln F1 , F0 mit f1 = JF1 K und f0 = JF0 K wobei f1 (A1 , . . . , An−1 ) := f (A1 , . . . , An−1 , 1) und f0 (A1 , . . . , An−1 ) := f (A1 , . . . , An−1 , 0). Wir setzen dann F = ((An ∧ F1 ) ∨ (¬An ∧ F0 )). Für a) Die folgende Tabelle beschreibt eine boolesche Funktion Verfahren eine Formel F, so dass JF K = f f. Finden Sie mit obigem gilt. A3 A2 A1 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 f 1 0 0 1 0 1 0 1 b) Beweisen Sie mit Hilfe der oben beschriebenen Zerlegung: Für jede boolesche Funktion f : {0, 1}n → {0, 1} gibt es eine Formel F mit JF K = f und |F | ≤ 12(2n − 1). Dabei bezeichne |F | die Anzahl der Symbole ( , ) , ¬ , ∧ , ∨ , Ai in F.