Vorbereitung (Planung, Gasthochschule) Organisation & Bewerbung bei der Ich bin eines Abends nach meinen Lehrveranstaltungen zu einem Infoabend über einen Erasmusaufenthalt gegangen und war von den positiven Erfahrungen der Studenten, die die Koordinatorin eingeladen hatte, sehr begeistert. Für mich war gleich klar, dass ich nach Spanien gehen wollte, weil die Familie meiner Mutter aus Spanien stammt und ich das spanische Leben gerne kennen lernen wollte. Da ich am Anfang des 4. Semesters war als ich mir den Vortrag anhörte ging alles relativ schnell. Ich musste ein Motivationsschreiben bei meiner Erasmuskoordinatorin einreichen und darin auch angeben welche meine Rangordnung der Gasthochschulen sei. Als dies geklärt war hat sich meine Universität mit der Gasthochschule von jedem ausgewählten Studenten in Kontakt gesetzt. Ich habe dann darauf gewartet, dass ich Post von der Universidad de Salamanca bekomme, um zu wissen wie ich weiter vorgehen muss. Von denen bekam ich dann im Laufe der Zeit einen Brief, der genaustes beschrieb, von wann bis wann die Fristen für die kommenden Organisationsschritte seien. Ich musste mich nämlich in einer bestimmten Frist online in der Gasthochschule einschreiben und bestimmte Dokumente nach Spanien schicken. Um eine Unterkunft musste man sich alleine kümmern hieß es. Man hatte aber die Möglichkeit ins Erasmusbüro in Salamanca zu gehen um dort weitere Informationen zu Wohnheimen etc. zu bekommen. Ich musste online auch ankreuzen in welchem Semester ich an der Universidad de Salamanca studieren würde und von daher wusste ich auch wann ungefähr die Kurse begannen und somit auch wann ich dort hinfliegen würde. Unterkunft Ich wollte vermeiden mit Erasmusstudenten zusammen eine Wohnung zu mieten, weil ich schließlich nach Spanien gereist bin um so viel Spanisch wie möglich zu sprechen und zu lernen. Von daher habe ich mich sehr zeitig (im Juni) um eine Wohnung bemüht. Ich fand auch relativ schnell eine tolle Wohnung. Zu Fuß war sie sehr nah von der psychologischen Fakultät gelegen und mit drei spanischen Mitbewohnerinnen in meinem Alter, mit denen ich mich per Skype in Verbindung gesetzt hatte. Der Preis für die Unterkunft war auch sehr gut und ließ sich komplett von meinem Erasmusstipendium bezahlen. Man sollte generell darauf achten, dass die Wohnungen, die nicht direkt im Zentrum liegen vom PreisLeistungsverhältnis viel lukrativer sind. Studium an der Gasthochschule Ich bin schriftlich zu einer Erasmusinfoveranstaltung für alle Erasmusstudenten der psychologischen Fakultät eingeladen worden. Gesagt wurde in diesem Brief auch, dass bei dieser Versammlung alles wichtige gesagt werden würde. So wurde uns dort beispielsweise erklärt wann und wie wir uns für die Kurse einschreiben können und wie wir den Studentenausweis bekommen. Ich habe im Ausland die Chance wahrgenommen neben psychologischen Fächern auch fakultätsfremde Kurse zu besuchen, um meinen persönlichen Interessen nachgehen zu können. In meinem Fall sind das die Philosophie und die Kunst gewesen. Ich kann mich über meine Professoren in keiner Weise beschweren. Ich habe mich am Anfang des Semesters bei ihnen vorgestellt und habe ihnen gesagt, dass ich eine Erasmusstudentin bin, die ein Semester ihren Kurs besuchen wird und somit war ich dann auch ein bekanntes Gesicht. Wenn ich in den Vorlesungen zu Fragen Stellung nahm oder selbst eine Frage stellte, wurde ich stets ernst genommen auch wenn ich den einen oder anderen grammatikalischen Fehler machte und meine Beiträge wurde in der Vorlesung ausdiskutiert wie von jedem anderen Studenten auch. Alltag und Freizeit Da meine Mitbewohnerinnen alle schon Salamanca kannten und mir gerne die Stadt zeigen wollten und mir ihre Freunde vorstellten war es für mich sehr einfach Anschluss zu finden und in einen sehr angenehmen Freundeskreis aufgenommen zu werden. Ich habe während meines ganzen Aufenthalts auch die meiste Zeit mit meinen Mitbewohnerinnen und ihren Freunden verbracht, da wir sofort einen Draht zueinander gefunden haben. Dies lag mitunter daran, dass ich bereits bei meiner Ankunft in Spanien sehr gut die Sprache beherrschte und daher auch die Möglichkeit hatte Freundschaften zu beginnen. Wir haben zusammen ganz verschiedene Dinge unternommen. Regelmäßig bin ich mit einer Freundin zum Sport gegangen, mit einer anderen habe ich ab und zu einen Wochenendtrip gemacht und mit vielen anderen habe ich die anstrengenden Unitage gemütlich in einer Bar abklingen lassen. Das Angebot vom Poetryslam bis hin zum Kino oder zu Konzerten ist in Salamanca wirklich sehr abwechslungsreich und stark von dem studentischen Einfluss geprägt. Wenn man sich für Kultur interessiert kann man in Salamanca gar nicht genug davon bekommen, da der alte Stadtkern sehr vom Kloster- und alten Universitätsleben geprägt ist und mit einer Menge Mythen und historischen Informationen förmlich überwachsen ist. Da die Universität auch eine Fakultät der Freien Kunst besitzt ist auch die Auswahl an kontemporären Kunstgalerien sehr vielseitig vertreten. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Es gibt eigentlich nicht ein „das Beste“ für mich, da ich wirklich ununterbrochen meine Zeit genossen habe. Ich habe akademisch gute Noten erreicht, was ein großes Ziel von mir war und ich habe Freunde fürs Leben gefunden, mit denen ich unendlich schöne Momente erleben durfte. Selbst die Prüfungszeit habe ich genießen könne, weil Salamanca wunderschöne Bibliotheken hat in denen man angenehm lernen kann. „Das Schlechteste“ was mir passiert ist war, dass mir eines Tages bewusst wurde, dass ich nur noch einen Monat in Salamanca sein werde. Es ging mir wirklich sehr nah und meine spanischen Freunde haben es mir auch nicht leicht gemacht sie dort zurück zu lassen. Mein persönliches Fazit ist, dass ich eine wunderbare und richtige Entscheidung getroffen habe, als ich mich entschieden habe auf die Suche meiner Wurzeln zu gehen. Ich würde jedem Studenten ans Herz legen eines Tages eine ähnliche Erfahrung zu machen, da man in jedem Momenten lernt. Beispielsweise habe ich nicht-psychologische Fächer gewählt um so meinen persönlichen Horizont erweitern zu können und Inhalte zu lernen die mein Studium nicht beinhaltet. Aber ich meine auch noch eine andere Art von Lernen: Man lernt, dass es irgendwie immer weitergeht im Leben, dass man für alles eine Lösung findet, auch wenn man sich in dem einen oder anderen Moment schrecklich allein fühlt. Dies hilft einen an seine eigenen Fähigkeiten zu glauben und selbstbewusst zu werden.