Geänderte Anspiele 2. Tag : Zwischen den Stühlen - Ich übe mich in Gerechtigkeit M1 Anspiel Teil 1 Raffi: Mann, Gieri, ist das wieder lecker heute, dieser herrliche Rinderbraten. Gieri: Ja, Raffi, und so reichlich, das werden wir gar nicht alles schaffen, sonst passt uns dann die Hose nicht mehr oder uns wird schlecht. Raffi: Uns geht’s wirklich gut, so stell ich mir den Himmel vor. Gieri: Na ja, wir haben uns das schließlich hart erarbeitet. Raffi: Stimmt, immer das frühe Aufstehen, damit man gleich im Fernsehen schauen kann, ob es unserer Firma gut geht. Gieri: Eigentlich muss man den ganzen Tag fernsehen, damit man ja nichts verpasst. Wenn es irgendwo etwas günstig zu kaufen oder zu verkaufen gibt, muss man ja gleich reagieren. (schauen zum Fernseher) Sprecher/in im Fernseher: Und nun zur Wirtschaft. Die Firma Raffi-cop gehört zu den bdeutendsten Firmen in Deutschland, dicht gefolgt von der Raffi-GmbH. Dafür hat die Konkurrenz weniger verkauft; ... Gieri: Siehst du, alles läuft bestens. Sprecher/in im Fernseher: Soeben erreichte uns folgende Meldung: Heute morgen hat ein verheerender Wirbelsturm die Küsten in Bangladesh verwüstet. Bäume wurden entwurzelt und tausende Hütten und Häuser zerstört. Die Felder der Bauern stehen meterhoch unter Wasser. Die gesamte Ernte wurde vernichtet. Noch gibt es keine Angaben über die Zahl der Toten. Raffi: Mann, das kann einem wirklich das ganze Essen verderben. Immer diese Katastrophenmeldungen. Gieri: Die Leute können einem auch leidtun, haben schon nichts zu essen und dann noch diese Katastrophe. Raffi: Zum Glück ist unser Tisch reich gedeckt. Gieri: Bestimmt geht das bald wieder los mit den Spendenaufrufen. Raffi: Die denken immer, wir haben’s ja dicke. Gieri: Willst du dich lustig machen über mich, weil ich so dick bin? Raffi: Quatsch, ich bring doch selber zwei Zentner auf die Waage. Gieri: Aber mal im Ernst, würdest du was spenden wollen? Raffi: Was heißt spenden, ich würde höchstens Geld ausleihen. Also ich geb von meinem Geld eine Millionen hin und verlange später zwei Millionen zurück. Schließlich muss ich auch was davon haben. Gieri: Das kannst du dir abschminken. Die können doch nie zurückzahlen. Die sind doch viel zu arm. Wenn du mich fragst: Ich würde dort kein Geld hingeben. Die bauen damit nur neue Häuser, und wenn die fertig sind, kommt die nächste Überschwemmung und mein Geld sehe ich nie wieder. Dann guck ich in die Röhre. Raffi: Apropos Röhre. Ich hätte zum Nachtisch noch eine schön gebratene Gans in der Röhre. Magst du? Anspiel Teil 2 3 Personen (Raffi, Gieri und Muhammad Yunus, evtl. so gekleidet wie der Mann mit der Waage vom Hungertuch) >> Vorher mit den Kindern klären, was ein Kredit ist. .... (am Ende) Gieri: (zu Raffi) Hast du davon schon gehört, Raffi? Das kam noch nie in den Nachrichten. Yunus: Ja, meine Herren, noch einmal zum Mitschreiben: Wir wollen nicht nur Gewinne machen, wir wollen, dass den Menschen geholfen wird, ein besseres Leben zu führen. Nur so kann es in unserer Welt gerechter zugehen. Wichtig wäre, dass viele Menschen so denken, und ich weiß, dass es viele gibt. Vielleicht sogar Sie? Raffi: (verunsichert) Reden Sie jetzt von uns? – Ich glaube, wir sollten mal einen Tag lang drüber nachdenken. 4. Tag : Im Haus - Ich wage den Frieden M1 Anspiel .... Mandela Halt, stopp. Schaltet nicht weg. Hört zu. Es geht nicht, dass alle wegschalten und wegsehen. „Der Kampf ist mein Leben.“ Das klingt nicht besser als im Film auf dem anderen Kanal, als in Wirklichkeit in vielen Enden der Erde: in Somalia, in Afghanistan, im Kaukasus ...(aktualisieren). Bei uns in Südafrika sind wir Schwarzen zu Hause. Schon immer. Aber eines Tages haben sich die Weißen hier eingenistet und sich als bessere Menschen gefühlt. Meine Schwestern und Brüder haben zu allen Zeiten unter den weißen Menschen gelitten. Leider waren wir auch oft in Stammesstreitigkeiten verstrickt und uns nicht einig. Mein Leben war immer Kampf für gleiche Rechte. Ich habe Jura studiert – wurde Rechtsanwalt. Aber denkt nicht, dass ich einfach als Rechtsanwalt arbeiten konnte. Zunächst habe ich es mit meinen Freunden friedlich versucht. Wir haben eine Gruppe gebildet, die Partei ANC ... Für gleiche Rechte einzutreten, das ist uns nicht gelungen. Irgendwann ist uns der Kragen geplatzt, wir wollten zuschlagen. Ich musste mich immer verstecken. Und dann wurde ich verraten und gefangen genommen. Ich wurde beinahe zum Tode verurteilt und dann habe ich 30 Jahre auf der Insel Robben Island im Gefängnis gelebt. Das war ein hartes Leben. Die schwarzen Gefangenen erhielten schlechteres Essen, wir mussten auch im Winter kurze Hosen tragen. Anton Aber da kommste doch niemals weg, von so einer Insel. Oder haben ihre Freunde Sie befreit? Mandela Meine Freunde im ANC haben viele Schulen gebaut, damit die schwarzen Brüder und Schwestern lernen konnten. Bildung ist wichtig für ein friedliches Miteinander. Anton Und wie sind Sie da nun rausgekommen? Mandela Frederik Willem de Klerk wurde 1989 weißer Staatspräsident. Er hat dafür gesorgt, dass es mir im Gefängnis besser geht und mit meinen Freunden im ANC verhandelt. Es gab viele Verhandlungen über eine Verfassungsänderung. Das hat lange gedauert. Wir haben vereinbart, dass alle Menschen an der Regierung teilhaben dürfen, Schwarze und Weiße – wenigstens erst mal für eine bestimmte Zeit. Die Welt hat unsere Bemühungen um eine friedliche Lösung anerkannt und uns den Friedensnobelpreis verliehen. Und 1994 löste ich de Klerk als Staatspräsident ab. ...