Walters Moers‘ DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK -Sterben ist scheisse- Stimmen Helge Schneider Ilona Schulz Badesalz Musik Helge Schneider Start: 12. Oktober 2006 Dauer: 79 Min. www.kleinesarschloch2.de FILMVERLEIH MONOPOLE PATHÉ FILMS AG Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich T 044 277 70 83 F 044 277 70 89 [email protected] www.pathefilms.ch MEDIENBETREUUNG Esther Bühlmann Niederdorfstrasse 54, 8001 Zürich T 044 261 08 57 F 044 261 08 64 [email protected] Kurzinhalt Die Hölle ist gar nicht mal so schlecht. Gekühlte Drinks, eine Temperatur von angenehmen 24 Grad, Dampfsaunen mit 10.000 nymphomanischen Krankenschwestern und – geschätzte! – fünf Millionen TVSender (inklusive eines Pornokanals vom Planeten Knarxx) sorgen dafür, dass beim Alten Sack (HELGE SCHNEIDER) keine Langeweile aufkommt. Und, hey: Solange sich die Libido wieder regt und sein Seniorenstift seinen Dienst nicht versagt, ist es für den notorisch nöligen Mann völlig in Ordnung, tot zu sein. Schließlich ist Satan auch noch sein bester Freund – obwohl er seinem Enkel zum Verwechseln ähnlich sieht… Während es sich der Alte Sack im Fegefeuer gut gehen lässt, arbeitet das Kleine Arschloch fieberhaft daran, seinen Opa aus den Fängen des Leibhaftigen zu befreien. Nur unterbrochen von gelegentlichen Störungen seiner Eltern oder von einem schwulen Pärchen (DIRK BACH, RALPH MORGENSTERN), das in die Wohnung der dahingeschiedenen Frau Mövenpick ziehen möchte, nutzt er dubiose Klontechniken und mysteriöse magische Versuche, um den Alten Sack wieder ins Leben zu rufen. Da passt es ganz gut, dass Frau Mövenpicks Hund Peppi nun frauchenlos ist und sich das Kleine Arschloch auf seine ganz eigene Art dem unglücklichen Vierbeiner annehmen kann. Wird das Kleine Arschloch durch seine bahnbrechenden Experimente ein Anwärter für „Jugend forscht„ oder gar den Nobelpreis sein? Kann der Alte Sack auch noch nach der 643. Nymphomanin? Was haben diese hässlichen Aliens mit Peppi vor? Und seit wann haben Flugenten eigentlich Angst vorm Fliegen? Die Antworten bekommen Sie nur im Kino: in DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE. Pressenotiz Endlich stänkert er wieder. Nach zehn Jahren stürmt der frechste Flegel aller Zeiten erneut die Leinwand. Nach WM-Euphorie, Merkel-Bush-Schmusekurs und Supersommer kommt Walter Moers’ Lümmel genau zur richtigen Zeit, um auf political correctness zu pfeifen und verbal wieder gewohnt direkt und ordinär heilige Kühe zu schlachten. Nachdem sich 1996 mehr als drei Millionen Kinozuschauer über „Kleines Arschloch„ amüsiert haben, inszenierte Michael Schaack zusammen mit Konrad Weise nach einem Drehbuch des „Kleinen Arschloch„-Erfinders Walter Moers den neuen, schreikomischen, respektlosen und politisch unkorrekten Spaß: DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE. Produziert wurde DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE von der Senator Film Produktion („Das Wunder von Bern„, 2001) und der TFC Trickcompany („Dieter – Der Film„, 2005), die damit ihre erfolgreiche Zusammenarbeit nach „Werner – Das muss kesseln„ (1996), „Kleines Arschloch„ (1996) und „Käpt’n Blaubär – Der Film„ (1999) fortsetzen. Für die Musik zeichnet Multitalent Helge Schneider verantwortlich, der auch dem Alten Sack wieder seine unvergleichliche Stimme leiht. 2 Inhalt Es ist ein Tag, wie er strahlender kaum sein könnte. Die Sonne lacht vom Himmel, der Wind säuselt um Bäume und Häuser, kleine Wolken ziehen wie Wattebäuschchen durch das Blau, und die Flugenten ziehen gemächlich ihre Bahnen durch die Lüfte. Fast alle Flugenten wenigstens – wenn man von der einen absieht, die mit ihrer panischen Flugangst und dem ständigen Gebabbel ihren Begleiter fast in den Wahnsinn treibt. So wie die Ente, die im festen Glauben durch die Lüfte flattert, jeder Flügelschlag könnte der letzte vor einem blutig-qualvollen Tod sein, kann auch Peppi diesen sonnigen Tag nicht so richtig genießen: Der Hund von Frau Mövenpick erwacht schweißgebadet aus einem Albtraum, in dem ihm eine kleine, dickliche und besonders fiese Ausgabe von Darth Vader das Leben zur Hölle gemacht hat. Das Aufwachen ist allerdings ebenso wenig erfreulich für den braven Hund: Das Kleine Arschloch – das übrigens eine frappierende Ähnlichkeit mit Peppis Albtraum-Vader aufweist – will Gassi gehen. Allerdings kommt es nicht zu dem Spaziergang. Das Kleine Arschloch findet Peppis Frauchen leblos im Wohnzimmer vor… Über Langeweile braucht sich bei der Beerdigung von Frau Mövenpick niemand zu beschweren – erst stört der Alte Sack, der Großvater des Kleinen Arschlochs, am offenen Grab lauthals die Trauerpredigt, weil sein Urinbeutel beinahe überläuft, und dann hält das Kleine Arschloch beim Leichenschmaus eine launige Ansprache, in der ein epileptischer Anfall, übermäßiger Alkoholgenuss und versuchte Sodomie eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Kein Wunder, dass der Lümmel achtkantig aus der Gaststätte geworfen wird – was ihn freilich nicht davon abhält, in der nahe gelegenen Kirche beim Pfarrer erstmal die feinen Unterschiede zwischen Katholizismus und Satanismus und zwischen Juden und Luden zu erörtern. In all dem Trubel merken weder das Kleine Arschloch noch seine Eltern, dass der Alte Sack spurlos verschwunden ist. Der ist nämlich rückwärts in einen offenen Sarg gekippt, als er sich beleidigt vom Ort des Geschehens zurück ziehen wollte. Erst auf der Heimfahrt – der Vater des Kleinen Arschlochs überlegt gerade, wie er seine Sohn am wirkungsvollsten foltern und entsorgen könnte – fällt das Fehlen des Alten Sacks auf. Die prompte Suche auf dem Friedhof – die aus der Luft von zwei ziemlich seltsamen Flugenten beobachtet wird – bleibt erfolglos. Und während die Eltern sich schon die ersten Gedanken machen, wie sie ihr Erbe nun auf den Kopf hauen können, schwört das Kleine Arschloch, dass es nicht eher ruhen will, bis es den Alten Sack wieder in den Kreis seiner Lieben zurück gebracht hat. Die Eltern ahnen nicht, wie ernst es ihrem Sohn mit diesem Schwur ist… Der Alte Sack klopft derweil heftig an den zugeklappten Sargdeckel und meckert was das Zeug hält. Schließlich muss er dringend pinkeln, und nach Hause zu fahren wäre auch mal eine gute Idee. Allerdings hört niemand sein Rufen und Klopfen – erst Recht nicht, als sich der Sarg wie von Geisterhand bewegt und wie auf einer Hydraulik abwärts fährt. Es folgt eine scheinbar endlose Achterbahnfahrt ins Innere der Erde – an deren Ende der Alte Sack nicht nur pinkeln, sondern auch noch kotzen muss. Als er sich endlich aus dem Sarg erheben kann, sind seine menschlichen Bedürfnisse jedoch wie weggeblasen. Ein kleiner, dicklicher gehörnter Kerl, der sich als Satan vorstellt und eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Kleinen Arschloch hat, kann ihn aufklären: Der Alte Sack ist in der Hölle. Er ist nämlich tot. Und Tote pinkeln nicht. Dem ersten Schock folgt eine freudige Überraschung für den Alten Sack: Als Toter kann er laufen und tanzen wie ein junger Hüpfer – und auf einmal ist er auch noch mit stattlichen (und vor allem: funktionierenden!) 30 Zentimetern bestückt. Der erste Eindruck der Hölle ist also gar nicht mal so schlecht. Und als Satan von der angenehmen Temperatur von durchgehend 24 Grad erzählt und von den 10.000 nymphomanischen Krankenschwestern, die in der Dampfsauna warten, findet der Alte Sack: Sterben ist doch gar nicht so scheiße. Derweil arbeitet das Kleine Arschloch fieberhaft: Er will einen neuen Alten Sack klonen. Das genetische Material – Urinprobe, Fußnägel, Sackhaare und eingetrocknete Blutreste – hat er in Großvaters Zimmer sicherstellen können. Nachdem das Kleine Arschloch einen DNA-Cocktail gemixt hat, steht der erste Test auf seinem Plan – Peppi ist bereits an einen Stuhl gefesselt, und die Injektion mit der brisanten 3 medizinischen Mixtur wartet ebenso wie – aus unerfindlichen wissenschaftlichen Gründen – eine Autobatterie. Gut, dass in diesem Augenblick die ersten Miet-Interessenten für die kürzlich frei gewordene Wohnung von Frau Mövenpick vor der Tür stehen. Während das Kleine Arschloch ein schwules Pärchen durch die Räume führt und den beiden konsternierten Männern praktische Tipps für Natursekt- und Analspiele im Badezimmer gibt, kann sich Peppi befreien. Allerdings scheitert seine Flucht ins Abwassersystem der Stadt ziemlich schnell: Japsend taucht Peppi wieder in der Kloschüssel des Kleinen Arschlochs auf. Und die Autobatterie wartet noch… In der Zwischenzeit genießt der Alte Sack zusammen mit Satan das dolce vita in der Hölle. Stattliche fünf Millionen TV-Sender (geschätzt), darunter etliche intergalaktische Pornokanäle, sorgen für Kurzweil, und die Bekanntschaft der 10.000 nymphomanischen Krankenschwestern hat der Alte Sack auch schon gemacht. Sein irdisches Dasein vermisst er überhaupt nicht, geschweige denn seine Familie – ganz im Gegensatz zu seinem Enkel: Der malträtiert Peppi mit einer schier endlosen Diashow von Ausflügen, die er mit dem Alten Sack unternommen hat – nach Wuppertal, ins Braunkohle-Anbaugebiet von KerpenGürzenicht und in eine Tropfsteinhöhle im Sauerland. Und da wäre noch die fotografische Dokumentation des ersten Samenergusses des Kleinen Arschlochs, an der Peppi ebenso wenig Interesse zeigt wie an den Ausflugfotos… Bevor der gequälte Vierbeiner jedoch einen „Uhrwerk Orange„-Moment erlebt, rettet die Mutter den Hund, indem sie ihren Sohn nachdrücklich zum Müllrausbringen abkommandiert. Peppi nutzt die Gunst des Moments und wagt erneut die Flucht – diesmal im Abfalleimer. Das stellt sich angesichts der Müllpresse, die in dem Abfuhrwagen installiert ist, wiederum als ziemlich dämliche Idee heraus… Das Kleine Arschloch hat mittlerweile seine Klon-Versuche aufgegeben. Mit Hilfe von Schwarzer Magie will er seinen Großvater jetzt wieder zum Leben erwecken. Dass der es sich höchst fidel in der Hölle gut gehen lässt, kann sein Enkel ja nicht ahnen. Allerdings braucht das Kleine Arschloch für eine zünftige Schwarze Messe auch ein Blutopfer. Wo ist eigentlich Peppi? Der hat sich in der Zwischenzeit von seinem Ausflug in den Müllwagen erholt und versucht, mit einem heliumgefüllten Luftballon seinem Peiniger zu entkommen. Bei seinem Flug kreuzt er die Flugbahn von zwei dauerquatschenden, seltsamen Enten, von denen eine die brutalsten Todesszenarien für Vögel entwirft. Und während die Ente von Flugzeugtriebwerken faselt, in denen Vögel geschreddert werden, steigt Peppi immer höher und höher – bis sich eine Luke öffnet und sich der geschundene Hund im Inneren eines Raumschiffs wieder findet. Die beiden hässlichen Aliens haben einiges mit ihrem irdischen Versuchskaninchen vor. Eine Paarung mit einem sexuell ausgehungerten Haarigen Wurstgurgler vom Planeten Knarxx zum Beispiel… Nach den sexuellen Experimenten haben die etwas bräsigen Außerirdischen allerdings keinen blassen Schimmer, was sie mit ihrem „Gast„ noch so anfangen können. Also werfen sie Peppi kurzerhand wieder aus ihrem Raumschiff. In hohem Bogen landet er kopfüber in einem Schornstein, rutscht durch den Schacht bis in den Kamin eines Wohnzimmers – und steht wieder vor dem Kleinen Arschloch. Das hat sich bereits seine Kutte über geworfen (was irgendwie ein bisschen schwul aussieht…) und ist bereit, durch ein Tieropfer an den Leibhaftigen seinen Großvater aus den Klauen der Hölle zu befreien. Und während das Kleine Arschloch auf dem Friedhof seine Schwarze Messe vorbereitet (nicht ohne vorher beim Pfarrer die Beichte über eine Todsünde abgelegt zu haben: Das Kleine Arschloch hat schließlich gefurzt) und das Messer wetzt, mit dem es Peppi das Herz aus dem Leib schneiden will, entwickeln sich die Dinge in der Hölle ganz anders, als der Alte Sack erwartet hat. Wird er am Ende etwa doch wieder unter den Lebenden weilen? Kann Peppi dem Messer des Kleinen Arschlochs entkommen? Warum läuft im Bordprogramm eines Urlaubsfliegers „Fick und Fotzi, die beiden lesbischen Stewardessen im Bumsbomber nach Bangkok„? Und gibt es auf der Flughöhe von Enten wirklich keine Flugzeugtriebwerke, die Vögel in kleine Teile schreddern können…? 4 Produktionsnotizen Eigentlich war es schon lange beschlossene Sache. Nach dem Erfolg von „Kleines Arschloch„ (1996) – über drei Millionen Zuschauern inklusive Goldener Leinwand (Regisseur Michael Schaack: „Das ist etwas, wovon man ständig träumt und was nur selten in Erfüllung geht.„) – sollte möglichst schnell ein zweiter Kinofilm über den respektlosen Rüpel und seinen knarzigen Großvater, den Alten Sack, produziert werden. Allerdings rechneten weder der Regisseur Schaack und der Autor Walter Moers noch die Senator Film Produktion mit dem fast zehn Jahre währenden Hindernislauf, den sie hinter sich bringen mussten, bevor das Kleine Arschloch erneut die Leinwände stürmen konnte. Ein Problem, vor dem die Filmemacher standen war zunächst, dass ein Konzept für ein Drehbuch fehlte. Denn als sich die Pläne der Produktionsfirmen für einen zweiten Teil konkretisierten, konnte sich Moers nicht dem Film widmen, weil er mitten in der Arbeit für seinen ersten großen Roman „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär„ steckte. Während der geistige Vater des Kleinen Arschlochs als Fantasy-Schriftsteller reüssierte, legten andere Autoren diverse Drehbuchfassungen vor. Allein: Die fanden nicht Moers’ Gnade. „Was, im Nachhinein betrachtet, durchaus berechtigt war„, meint Michael Schaack. „Schließlich ist der Humor von Walter Moers nicht umsonst einmalig, das kann man einfach schlecht von jemand anderem schreiben lassen.„ Doch nachdem Walter Moers die Arbeit an seinem Roman beendet hatte, platzte ein Gordischer Knoten: Moers hatte ein Zeitfenster von drei Monaten und, ganz Mann der Tat, packe die Gelegenheit beim Schopf. In diesen drei Monaten schrieb er ein grandioses Skript in typischer Moers-Qualität. „Innerhalb der langen, fast zehnjährigen Vorgeschichte von DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE war das der glücklichste Moment„, erinnert sich Schaack. „Als dieser Gordische Knoten platzte und Walter Moers sagte: Jetzt habe ich Zeit und Lust.„ Dann, als die Produktion im Jahr 2002 bereits in den Startlöchern stand, tat sich unvermutet ein weiteres, massives Problem auf: die Finanzierung. Erst als die Mitteldeutsche Medienförderung MDM, die Filmförderungsanstalt FFA und das Medienboard Berlin-Brandenburg einsprangen, konnte die Produktion starten. Kurzerhand verlegte die Hamburger Trickompany große Teile der Produktion in das Trickfilmstudio MotionWorks GmbH nach Halle – davor mussten allerdings erstmal eine funktionierende Infra- und Kommunikationsstruktur zwischen Hamburg und Halle aufgebaut werden. Dann waren alle Hürden überwunden, und Mitte 2005 – neun Jahre nach der Produktion von „Kleines Arschloch„ fiel endlich der Startschuss für DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE. Von Anfang an war Schaack, seinem Co-Regisseur Konrad Weise und den anderen künstlerischen Leitern klar, dass das Besondere des Films nicht in einer ausgefeilten Animation, sondern im unvergleichlichen Sprachwitz von Walter Moers bestehen musste. Darum wurden die Synchronsprecher sehr sorgfältig ausgewählt und besonderes Augenmerk auf die Sprachaufnahmen gelegt. Michael Schaack: „Ein besonderer Verdienst dabei gebührt natürlich Helge Schneider – der kam bei den Aufnahmen für den Alten Sack auch gleich auf die Idee, die Musik zum Film zu komponieren. Sowohl seine Sprachaufnahmen als auch seine Musik glänzen mit dem Schneider-typischen, sparsam eingesetzten Witz.„ Schaack und Schneider setzten voll und ganz auf Schneiders einzigartigen musikalischen Stil – trotz zahlreicher Bedenken. „Die leicht swingende Jazzmusik von Helge Schneider passt wunderbar zu den teils doch relativ drastischen Texten„, findet Michael Schaack. „Helges Musik macht das Böse ein bisschen leichter und sorgt zwischendurch immer wieder für ein Schmunzeln.„ Der Einsatz der musikalischen Stücke gestaltete sich für den Regisseur allerdings etwas ungewöhnlich: „Ich habe von Helge einfach eine CD mit Musik bekommen – ohne Angaben, welches Stück für welche Szene gedacht war. Ich musste dann selbst schauen, welche Musik zu welcher Stimmung und zu welcher Szene passt„. Bei der Animation der Geschichte galt ein simpler, aber herausfordernder Grundsatz: Einfache, klare Bilder und eine stimmige Atmosphäre sollten die Witze perfekt transportieren. „Detailreiche Hintergründe und ausgefeilt animierte Figuren wird man in diesem Film nicht finden„, gibt Michael Schaack zu Protokoll. Das liegt freilich an der künstlerischen Vorlage von Walter Moers: „Walters Qualität liegt unter anderem 5 darin, durch Weglassen viel auszudrücken, und darum galt auch bei uns, was die Grafik angeht: weniger ist mehr.„ Nach dieser Ansage wurden vor der eigentlichen Animation das Graphic Design geschaffen, Sets und Charaktere gestaltet. Beim Design war es ein gewaltiger Vorteil, dass die Filmemacher auf das Material von „Kleines Arschloch„ zurück greifen und als Anschauungsmaterial für das Team von DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE verwenden konnten. „Meine Aufgabe als Regisseur war es dann aufzupassen, dass die Zeichnungen nicht ‚überanimiert‘ oder zu detailreich wurden„, grinst Michael Schaack. „Ich war sozusagen der Streichmeister.„ Der Alte Sack erwies sich für die Character Designer übrigens als größter Spaß, weil sich sein Design durch seine vielen Falten und Beulen leicht von allen anderen Figuren abhebt. Anschließend wurden die Model-Sheets erstellt, in denen anhand von Hilfslinien die Proportionen der Figuren definiert werden und auf die Studien der Figuren aus allen Perspektiven darstellen. Diese Sheets wurden allen Zeichnern und Animatoren in die Hand gegeben, damit Proportionen und Design der Figuren einheitlich gestaltet werden konnten. Darüber hinaus wurden aufgrund des Drehbuchs, des Set Designs und des Graphic Designs die Storyboards angefertigt. In dieser Produktionsphase arbeiteten die Zeichner bereits mit skizzierten Hintergründen und lösten die Szenen bereits in Zeichnungen auf. Das Storyboard diente grundsätzlich als unmittelbare Vorlage für alle weiteren Produktionsschritte: Hier wurden Einstellungen festgelegt, Figuren bereits „gespielt„, und aus den Storyboard-Sequenzen die Leica Reel erstellt, für die sämtliche Storyboards abgefilmt und im Computer montiert werden. So hatte man hat bereits eine Rohfassung des Films vorliegen, anhand derer man Timing, Dialoge etc. festlegen konnte. Im Gegensatz zum Designer, der für das Aussehen der Figuren, der Hintergründe oder Requisiten verantwortlich ist und einen einheitlichen Stil festlegt arbeiteten die Storyboard-Artists bereits inszenatorisch und mit visuellem Erzählen und legten Close-ups und Kamerafahrten fest. Neben dem Storyboard wurde unter der Leitung von Fabrizio Acquisto das „Workbook„ zusammen gestellt, ein Handbuch für Layout-Artists und Animatoren sowie die Abteilungen für Beleuchtung und Kolorierung, in dem alle wichtigen Informationen über Animation, Lichtgebung, Perspektiven, Farben, Schattierungen und Special-effects etc. festgehalten wurden – laut Acquisto „ein unverzichtbares Regelwerk für alle Fragen, die während der Produktion auftauchen können„. Als nächster Schritt nach dem Storyboard überwachte Alexander Pierschel das Key Posing: In dieser Vorstufe der Animation wurden die Szenen bereits en detail „ausgespielt„ – bis auf Lippenbewegungen und leichte Bewegungsabläufe, die erst in der Feinanimation bestimmt wurden. Durch fünf bis dreißig Posen pro Szene kann man in dieser Produktionsphase bereits präzise erkennen, was in der entsprechenden Szene genau passiert. Beim Key Posing arbeiteten die Künstler schon mit den Tonaufnahmen, damit das acting der Figuren so detailliert wie möglich gezeichnet werden konnte. DesignDetails wie Augenblinzeln oder Mundpositionen der Figuren wurden ebenso festgelegt wie no gos – zum Beispiel die Frage: Wie darf die Nase des Kleinen Arschlochs NICHT aussehen? Nach dem Key Posing war das Color Department dafür verantwortlich, anhand der Farbpalette, die Regisseur und Art Director genau bestimmt haben, Figuren, Props und Effekte zu kolorieren. Da der Animationsfilm seit rund acht Jahren eine kameralose Kinokunst ist, wurden die Zeichnungen eingescannt und per Photoshop im Computer koloriert und montiert. Gezeichnet wurde unter der Leitung von Michael Schaack in den Studios der Trickompany in Hamburg, bei MotionWorks in Halle, wo Co-Regisseur Konrad Weise wirkte und die Vorgaben aus Hamburg vermittelt und umgesetzt hat, sowie schließlich in China, wo große Teile der finalen Animationen entstanden. Schaack arbeitet bereits seit Jahren mit Trickfilmstudios in Asien zusammen, weil die Zeichner dort über eine immense Erfahrung und Routine verfügen und diese Zusammenarbeit letztlich kurze Produktionszeiten ermöglicht. Auch wenn DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE mit den zwei computeranimierten Flugenten beginnt: Nicht nur aus finanziellen Gründen war von Anfang an klar, dass der Film traditionell in 2D handgezeichnet werden sollte. Schaacks erklärtes Ziel war folgendes: 6 „Visuell so nah wie möglich an den Ideen von Walter Moers bleiben.„ Ein wenig spitzbübisch bricht er eine Lanze für den traditionellen Animationsfilm: „Wir führen die Zuschauer zurück zum klassischen Zeichentrickfilm, indem wir sie erstmal mit den computeranimierten Flugenten übertölpeln.„ A propos Flugenten: Neben Helge Schneider standen Henni Nachtsheim und Gerd Knebel bereits früh als Sprecher der beiden schrägen Vögel fest, die sich ständig zoffen. Für Schaack die perfekte Wahl: Das seit Jahren eingespielte Comedy-Duo Badesalz sorgt für das Fünkchen mehr Witz, Timing und Authentizität, das er sich für die Figuren der Flugenten vorstellte. Für alle beteiligten Künstler bestand die größte Herausforderung bei DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE – neben dem Kampf um das Drehbuch und die Finanzierung – immer wieder in dem eigenwilligen grafischen Stil, den Walter Moers vorgegeben hatte. Für die Zeichner war es überraschend schwer, den minimalistischen Stil von Moers entsprechend umzusetzen, denn er weicht von etlichen Standards über Grafik und Detailreichtum ab, die Zeichner und Animatoren gelernt und längst verinnerlicht haben. „Es hat einige Zeit gedauert„, erinnert sich Schaack, „bis alle begriffen hatten, dass ein solcher Film nur mit den von Walter Moers vorgegebenen minimalistischen Mitteln umgesetzt werden kann.„ Und weil Animatoren stets viel und detailreich zeichnen wollen, war die größte Hürde für die Künstler, sich zurück zu nehmen und dem subtilen Minimal-Stil von Walter Moers und der Einfachheit seiner Zeichnungen gerecht zu werden. „Der Humor und die Erzählweise von Walter Moers sind so speziell, dass eine unserer größten Schwierigkeiten darin bestand, das genau einzufangen„, erläutert auch Co-Regisseur Konrad Weise, ein erklärter Moers-Fan. „Seinen Stil mit filmischer Bildsprache zu vereinbaren war eine echte Herausforderung. Seine Posen – meist nur drei Striche mit dem Farbklecks in der Mitte – sind so auf den Punkt… das nachzuempfinden und im Film zu konservieren ist das Schwierige für uns.„ Das ist ihm und allen anderen Beteiligten freilich gelungen: „Walter Moers ist sehr glücklich mit dem Film„, sagt Michael Schaack. „Und das ist wie ein Ritterschlag für uns.„ 7 „Das Kleine Arschloch ist überall!„ Ein Interview mit Michael Schaack Warum ist die Welt knapp 10 Jahre nach dem ersten Film wieder reif für DAS KLEINE ARSCHLOCH? Das Kleine Arschloch war vor 10 Jahren einfach seiner Zeit voraus – erst nach diesem Zeitraum konnte man mit Vergleichen feststellen, dass die Realität die Vision von damals längst eingeholt hat. Das kleine Arschloch ist jetzt einfach überall! Darüber kann man doch mal einen Film drehen… Diesmal haben wir es mit einer völlig neuen Episode aus dem Universum vom KLEINEN ARSCHLOCH und dem ALTEN SACK zu tun. Wie sind Sie an diese Geschichte heran gegangen? Die Frage ist: Wie ist Walter Moers an die Sache herangegangen? Wahrscheinlich hat ihn in seiner Lebensphase das Thema Tod und Wiedergeburt eingehend beschäftigt – und dieses Thema wurde im Drehbuch ausgelebt. Und mal ehrlich – wir wollten doch immer schon mal wissen, wie es in der Hölle so aussieht! Welche Unterschiede gibt es stilistisch und erzählerisch im Vergleich zu den Comics? Walters Comics sind ja die Ikonen des Weglassens, d.h. er erzählt mit ganz besonders wenigen Strichen viel mehr als andere Zeichner mit vielen vielen Details. Das können wir in einem abendfüllenden Film nicht einhalten – wir müssen auch Räume inszenieren und die Figuren müssen sich auch normal bewegen können, um die Szene oder den Sketch darzustellen. So, dass es in die Gesamtgeschichte passt. Aber wir haben mit diesen einfachen Figuren uns so reduziert wie möglich dem Original genähert. Warum taugt DAS KLEINE ARSCHLOCH zum Kinohelden? Er spricht heldenhaft das aus, was viele denken aber sich bisher nicht getraut haben zu sagen. Also wahrer Heldenmut… Hatten Sie als Regisseur Respekt vor einer so respektlosen Popkultur-Ikone wie dem KLEINEN ARSCHLOCH? Als Regisseur muss man immer Respekt haben, vor Ikonen allemal! Man muss nur wissen, wann man den Respekt abschalten muss, bevor man erstarrt… Erwarten Sie Proteste von kirchlichen Institutionen und von Tierschützern? Eigentlich nicht – die Satire ist ja so offensichtlich und aberwitzig, dass sich jeder Protest ins Gegenteil verwandeln würde. Wer glaubt denn schon, dass wir in diesem Film Hundefolter propagieren würden oder die Kirche durch Reduzierung von 10 auf 4 Gebote beleidigen wollen? Allerdings wären Proteste aus Marketing-Gründen sicherlich wünschenswert… Warum findet man in Walter-Moers-Verfilmungen immer wieder kleine Filmparodien und große Musicalszenen? Walter Moers ist ein eingefleischter Cineast und wahrer Kino-Gourmet, und – was bis heute keiner wusste – ein großartiger Tänzer! Die Zusammenarbeit zwischen Walter Moers und der Trickompany hat eine über 10jährige Tradition. Vertraut man sich da mittlerweile blind? Ja, so blind, dass wir alle Details nur noch per E-Mail abstimmen müssen ! Eine persönliche Konfrontation würde diese einmalige Aura des blinden Vertrauens sicherlich stark irritieren… 8 Worin besteht für Sie die besondere Faszination der Comics von Walter Moers? Alles ist auf dem Punkt – jedes Wort ist wohlüberlegt – und es kommt ganz locker und leicht daher! Wirklich meisterhaft… und lustig! Kommt der Zeichner Michael Schaack beim Regisseur Schaack eigentlich noch zum Zug? Nein, der Regisseur Schaack empfindet den Zeichner Schaack als lausigen Kritzeler – und der Zeichner Schaack ist darüber hochgradig beleidigt! Eine schwierige Konstellation… 9 Über die Sprecher Helge Schneider – Der alte Sack, Musik Helge kam am 30. August 1955 in Mühlheim an der Ruhr als zweites Kind von Papa und Mama Schneider auf die Welt. Seine Schwester Marlies ist drei Jahre älter als er – ein Umstand, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Helge: „Ich habe einen unsäglich tütenförmigen Kopf als Baby„. Fünf Jahre nach seiner Geburt saß er zum ersten Mal auf einem Klavierhocker. Ergebnis: die Komposition des Liedes „Texas„, mit dem er bis zum heutigen Tag zahllose Erfolge feiern konnte. 1962 wurde Helges kleine Schwester geboren, „eine mit schwarzen Haaren auf dem Kopf.„ Im Jahr 1971 trennte er sich „in gegenseitigem Einvernehmen„ vom Gymnasium und begann zunächst eine viel versprechende Lehre als Bauzeichner. Schon ein Jahr später allerdings nahm er am Duisburger Konservatorium sein Piano-Studium auf und startete zeitgleich eine bemerkenswerte Karriere als AushilfsVerkäufer (Neckermann), Aushilfs-Bürogehilfe, Aushilfs-Straßenfeger, Aushilfs-Fließbandarbeiter (Gabelstaplerfabrik) und Aushilfs-Arbeiter (Lederfabrik). Den Job als Aushilfs-Tierpfleger im Zoo kündigte er schon am ersten Tag, weil er mit einer Schubkarre Elefantenhaufen aus dem Weg räumen sollte. 1973 widmete sich Helge einer Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Ein Jahr später brach er das allerdings wieder ab, um als Sänger und Organist mit verschiedenen Formationen durch Deutschland zu touren. Neben Auftritten mit der Band „Bröselmaschine„ und mit internationalen Jazzmusikern sammelte er im Plattenstudio erste Erfahrungen als Gastsolist am Saxophon, Akkordeon und anderen wichtigen Instrumenten. Seit 1977 ist Helge Schneider ausschließlich Musiker und Schauspieler. Zu seinen ersten eigenen Bands zählen das Schneider-Weiss-Duo alias „El Snyder & Charly McWhite„ und „Art of Swing„. Auch als Musiker für Radio- und TV-Aufnahmen, als Begleitpianist für Stummfilme und als Komponist von Filmmusik machte er sich einen Namen. Parallel dazu stand er in Filmen von Christoph Schlingensief und in eigenen Werken vor der Kamera. Für seine Verdienste als Musiker und Schauspieler wurde er 1983 mit dem „Förderpreis des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mühlheim an der Ruhr„ ausgezeichnet. Helges Antwort auf diese wohl längste Auszeichnung der Welt: abendfüllende Shows als Musiker und Komiker. Um nicht Gefahr zu laufen, vom Feuilleton als „Kabarettist„ bezeichnet zu werden, gab er sich selbst den Titel „singende Herrentorte„. Im Jahr 1989 veröffentlichte Helge seine erste Schallplatte mit dem Titel „Seine größten Erfolge„. Schon drei Jahre später bescherte ihm das Album „Guten Tach„ den endgültigen Durchbruch. Zeitgleich versuchte er sich auch als Schriftsteller und brachte sein erstes Buch auf den Markt: „Guten Tach, auf Wiedersehen. Autobiographie, 1. Teil„. Mit seinem Chartbreaker „Katzeklo„ eroberte Helge 1994 die deutschen Hitparaden und stürmte endgültig den Olymp der Nonsens-Unterhaltung. Aber auch als Schauspieler und Filmmusik-Komponist ist er längst in die Geschichte des Entertainments eingegangen: Sein erster Film „Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem„ sorgte 1993 für Aufregung in den deutschen Kinos. „00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter„ (1994) und „Praxis Dr. Hasenbein„ (1996) folgten. Darüber hinaus schrieb er den Krimi „Zieh dich aus, du alte Hippe„, den Roman „Der Mörder mit der Strumpfhose„, das Schicksalswerk „Eiersalat – Eine Frau geht seinen Weg„ und den Thriller „Der Scheich mit der Hundehaarallergie„. Auch wenn er als Autor, Schauspieler und Synchronsprecher – er lieh bereits dem Kater Jessaja in „Felidae„ (1994), dem Alten Sack in „Kleines Arschloch„ (1996) und dem Bösewicht Professor Dr. Feinfinger in „Käpt’n Blaubär – Der Film„ (1999) seine Stimme – Erfolge feiert: Die Leidenschaft dieses Multitalents bleibt die Musik. Seine CDs verkaufen sich wie geschnitten Brot, seine Tourneen mit Band oder solo (wie die Tour „Allein am Klavier„ 1998) füllen regelmäßig die Konzertsäle. Seine zweiteilige Tour mit Helge & seine kleine Band Hardcore – „Come With Me in the Year 2000„ bzw. „Hefte Raus – Klassenarbeit„ – wird von 300 000 Leuten besucht. Nach dem Abschlusskonzert am 2. Juli 2001 lässt er nicht mal die Instrumente abkühlen und geht bereits am 28. August mit seinem Klavier unterm Arm auf die Solo-Tournee „Plauze voll„. 10 Zu den jüngsten Projekten von Helge zähllen das Theaterstück „Mendy – Das Wusical„, das im April 2003 am Schauspielhaus Bochum uraufgeführt wurde und vom renommierten Feuilleton mit „Er hat sich selbst übertroffen!„ (WAZ), „bekifft„ (Süddeutsche) und „Das war Wahnsinn, Helge!„ (BILD) kommentiert wird, der Kinofilm „Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm„ (2004), das Buch „Aprikose, Banane, Erdbeer – Kommissar Schneider und die Satanskralle von Singapur„ sowie der Reiseroman „Globus Dei – Vom Nordpol bis Patgonien„ und die Tournee „Füttern verboten„ (es fiel ihm kein gescheiteres Motto ein). Im Winter stand Helge Schneider wieder vor einer Kamera: In Dani Levys Film „Mein Führer„ spielt er den Hitler. Filmografie – Helge Schneider 2006 Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler Darsteller 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug Darsteller DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Sprecher, Musik 2004 7 Zwerge – Allein im Wald Darsteller Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm Darsteller, Regie, Buch, Musik 1999 Käpt’n Blaubär – Der Film Sprecher 1997 Die 120 Tage von Bottrop Musik 1996 Praxis Dr. Hasenbein Darsteller, Buch, Musik, Regie Kleines Arschloch Sprecher 1994 Felidae Sprecher 00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter Darsteller, Regie 1993 Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem Darsteller, Buch, Musik, Regie Ebbies Bluff Darsteller 1991 Manta – Der Film Darsteller 1988 Mutters Maske Darsteller 1986 Menu Total 11 Darsteller, Musik Johnny Flash Darsteller, Musik 1985 Egomania – Insel ohne Hoffnung Musik Verbotene Träume – Klassische Erotica aus Opas Kino 1920 – 1940 Musik Badesalz – Die Flugenten Die Geschichte des hessischen Comedy-Duos Badesalz – Hendrik „Henni„ Nachtsheim (blond, Haare) und Gerd Knebel (auch blond, bloß ohne Haare) – ist zu schön, als dass sie nur einen Anfang haben dürfte. Also bitteschön: „Wir tanzten kurz nach dem Krieg im russischen Staatsballett, wo wir uns auch kennen gelernt haben,„ erzählten sie einst einem Journalisten. Oder: „Wir trafen uns bei einer Brauereipferde-Auktion im holländischen Heiloo, wo wir beide dasselbe Pferd ersteigern wollten.„ Die Wahrheit hingegen hier sei sie verkündet ist erschreckend schlicht: „Denn in Wirklichkeit haben wir uns beim Tag der offenen Tür der Hessischen Weltraumbehörde kennen gelernt: Dort dürfen ambitionierte Laienastronauten, eingeteilt in Zweierteams, in großen Fässern, und in simulierter Schwerelosigkeit, Sauerkraut stampfen. Ich kann ihnen sagen: Das Zusammenspiel mit Gerd war phantastisch!„ So klingt derzeit Henni Nachtsheims Lieblingsversion der Badesalzwerdung. „Was damit zusammenhängen könnte„, ergänzt er nach kurzem Grübeln, „dass mir diese Variante der Geschichte erst vor fünf Minuten eingefallen ist.„ Was immer auch am Anfang stand, die deutsche Comedy-Landschaft wäre ohne Badesalz sicherlich nicht die, die wir heute kennen: „Nicht ohne meinen Pappa„ war Anfang der 90er Jahre die erste Sprechplatte seit Otto Waalkes, die in die Charts kam, deren Verkäufe Goldstatus erlangten. Ein Erfolg, der Macher und Vermarkter aufhorchen ließ und so manchem Comedy-Kollegen den ersehnten Plattenvertrag verschaffte. Badesalz sangen, tourten, hatten ihre eigene Fernsehshow, und waren gern gesehene Gastautoren für Grußworte in Abiturientenzeitungen. „Besonders gerne werden wir auf Klassenfahrten gehört„, erzählt Henni Nachtsheim. „Einmal schrieb uns ein Lehrer, völlig mürbe gemacht von sieben Tagen Odenwald-Fahrt mit Badesalz-Dauerbeschallung: Er bat um 20 Autogramme, in der Hoffnung, dass er dem Spuk durch Überfütterung seiner Schüler ein Ende machen könnte.„ Doch der Spuk ging weiter: Auch wenn sie ihre Take-That-Coverversion „Back For Good„ bei „Wetten, dass…?!„ nicht singen durften (Modern Talking präsentierten genau an diesem Abend ihr gleichlautendes Comeback-Album) gelang es, die Massen auf ihre Seite zu locken: Ein Badesalz Open Air vor den Toren Frankfurts zog 12.000 Fans, im Pur-Vorprogramm in Mannheim schlugen sie sich vor 60.000er Kulisse mehr als wacker. Doch eine Welt ist ihnen nicht genug: Den Kollegen Mittermeier baten sie mit dem alten Police-Klassiker „Walking On The Moon„ zum spacigen Spaß-Spaziergang. Ob sie irgendetwas bedauern? „Nun, es ist schon schade, dass trotz unseres unermüdlichsten Mundart-Einsatzes das Hessische in der BeliebtheitsRangliste der deutschen Dialekte bislang nicht über einen hinteren Tabellenplatz hinausgekommen ist.„ Badesalz` aktuelle CD „Du packst es Jutta„, die erste bei ihrer neuen Plattenfirma zeigt, warum Badesalz in den Jahren so viele Mitbewerber im Genre hinter sich gelassen haben: Natürlich sind der Titeltrack oder die betagten Straßenverkehrsteilnehmerinnen, die in „Anni & Hilde„ über nicht vorhandene Handykabel stolpern, reiner Klamauk. Aber „es ist schlicht und einfach falsch, und ganz schlecht hingeguckt, wenn man uns einfach als Blödel-Duo abstempelt„, findet Henni Nachtsheim. Zu Recht. Wenn sie sich fett-schmatzend zum „Essen gegen Rechts„ als politisches Statement die gebratenen Täubchen reinzwingen, oder sich zwei ältere Herren an der Supermarktkasse ihre Narben zeigen und 12 dabei gedankenverloren den Katheter aufs Band legen, dann sind das Reisen durchs wilde Absurdistan. Und nicht erst, wenn die Kassiererin fragt: „Haben Sie den hier gekauft?„ Auch wenn es bei „Statistik„ die Diskussion um Gewalt an den Schulen bis zu „Hinrichtungen auf Schulhöfen„ führt, zeigt sich die Kalauerfreie Seite von Badesalz: „Wir sind zwar kein Kabarett, aber trotzdem gibt es eine Menge gesellschaftspolitischer Themen, zu denen wir eine Meinung haben, und durchaus auch mal eine bestimmte Sichtweise anbieten. Wobei uns die der Arschlöcher dieser Welt schon immer mehr interessiert hat, weil sie unter vielen Gesichtspunkten interessanter ist, und außerdem einfach viel mehr verrät…„ Und wenn sie auf die Schippe nehmen, dann herzlichst. Eines ihrer Opfer ist der Filmproduzent Bernd Eichinger, der sich von einer hessischen Hinterhof-Original-Synchronisation von „Gladiator„ begeistern lässt. „Ich freu mich schon drauf, ihm die fertige CD zu schicken„, grinst Henni Nachtsheim. Nur nebenbei: Aktuell planen Badesalz ihren zweiten Kinofilm. Für „Du packst es Jutta„ haben Nachtsheim und Knebel nicht nur erstmals die musikalischen Backing-Tracks für HipHop-Niedlichkeiten wie „Kaffeemaschien„ selbst eingespielt. Ganz besonderen Wert legten sie auch diesmal auf Atmosphäre und Hintergrundgeräusche der Sketche. Man mag es kaum glauben, alles in guter hessischer Heimarbeit entstanden, auch die Klänge zur IrishStep-Dance-Pubnummer „Mary Flatley„. Kein Problem für die Beiden: „Man muss sich einfach nur in 50 sehr, sehr betrunkene Iren hineinversetzen.„ Immerhin, man hatte vor Ort geübt. Und in Irland beim Fussballspielen kam auch die Inspiration zu „Trainerwechsel„, in der der „frustrierte Eintracht-Fan„ (Henni über Henni) das Stadionerlebnis zum Open-Air-Gottesdienst werden lässt. Man stelle sich vor, der Papst verliest die Halbzeitstände und alle singen: „Danke für diese schöne Flanke.„ Eine ganz besondere Danksagung für diese Liebe zur authentischen Atmosphäre wurde Gerd Knebel vor einige Zeit unverhofft in Frankfurt zu Teil. Filmografie – Badesalz 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Sprecher 2001 Das Sams Darsteller 1996 Abbuzze! Der Badesalz-Film Darsteller Dirk Bach – Pilot, Alien, Schwuler, Taxifahrer Dirk Bach kam am 23. April 1961 in Köln-Sülz zur Welt. Seine Liebe zum Theater entdeckte er schon früh: Als er zwölf war, nahmen ihn seine Eltern mit zu Peter Zadeks Inszenierung von „Hamlet„ mit Eva Matthes und Ulrich Wildgruber in Bochum. Danach stand sein Traumberuf fest: Regisseur. Doch als er 1978 unter der Leitung des Kölner Intendanten Hans Günther Heyme sein Debüt als Schauspieler in Heiner Müllers „Prometheus„ übernahm, stand für Dirk fest, dass er Schauspieler werden wollte. Statt eine Schauspielschule zu besuchen lernte er sein Handwerk allerdings am Studententheater und bei vielen freien Bühnengruppen. Seine erste große Rolle spielte er in Oscar Wildes „Salome„. Mit dem Theater Passion ging er auf Tournee und gab Gastspiele in Amsterdam, Utrecht, Brüssel, Wien, London und New York. In der OffTheater-Szene machte sich Dirk Bach bald einen Namen. Von 1984 bis 1986 stand er über 330 Mal in Walter Bockmayers „Geierwally„ auf der Bühne im Theater in der Filmdose. Weitere Rollen als Mitglied des Kölner Schauspielhauses spielte er in Schillers „Räuber„, in Shakespeares „Was ihr wollt„ und in Sternheims „Bürger Schipppel„. Weitere Erfolge feierte er mit dem 13 Ein-Mann-Stück „Der Marquis schreibt einen unerhörten Brief„ von Javier Tomeo, in „Klassentreffen„ am Berliner Theater am Kurfürstendamm. Parallel dazu spielte Dirk Bach auch in etlichen Filmen, unter anderem in „Im Himmel ist die Hölle los„ (1986), in Hape Kerkelings „Kein Pardon„ (1992), in Friedemann Fromms „Zum Sterben schön„ (1997), in den „Crazy Race„-Filmen (2003, 2004, 2006) und in „Popp dich schlank„ (2005). Im Jahr 1992 bekam Dirk mit der„Dirk Bach Show„ seine erste TV-Sendung. Bereits ein Jahr später zollte er mit „Lukas„ dem Sitcom-Fieber Tribut - wie in der „Dirk Bach Show„ war er nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Co-Produzent und Co-Autor für die Sendungen verantwortlich. 2001 bis 2003 spielte er darüber hinaus die Titelrolle der ZDF-Serie „Der kleine Mönch„, später folgten die Sketch-Comedy „Hella und Dirk„, die „Mania Shows„ mit Barbara Schöneberger sowie die Shows „Frei Schnauze„ und „Die Promi-Küche - Kochspaß mit Dirk Bach„. Sowohl in Galas als auch in Show-Events wie „Ich bin ein Star holt mich hier raus!„ und „Die größten TV-Hits aller Zeiten„ stellte er sein Multitalent als Moderator unter Beweis. Für Kinder ist Dirk Bach ebenfalls kein Unbekannter: Gastsauftritte in „Chili TV„ und bei „Siebenstein„ sowie seine Rolle als Pepe in der „Sesamstraße„ stellen seine Spielfreude immer wieder unter Beweis. Darüber hinaus stand er als Synchronsprecher für die Zeichentrickserie „Oggy und die Kakerlaken„ sowie für die Kinofilme „Das magische Schwert„ (1998), „Der kleine Eisbär„ (2001) und „Der kleine Eisbär 2 - Die geheimnisvolle Insel„ (2005) am Mikrofon. Auch als Sprecher von Hörbüchern hat Dirk Bach mittlerweile eine gewaltige Fangemeinde: Neben „Frau Rettich, die Czerni und ich„ von Simone Borowiak, „Seitensprünge„ von Ben Elton und den „Urmel„Klassikern von Max Kruse hat er seit „Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär„ sämtliche Hörbücher von Walter Moers gelesen. Als Sänger veröffentlichte Dirk unter anderem die CD „Egostar„ und die „CD mit der Maus„ im Duett mit Anne Haigis. Ausgezeichnet wurde er unter anderem 1993 mit der Barocken Sau vom Bodensee für sein Soloprogramm „Edgar„, 1996, 1999 und 2001 mit dem Telestar, dem Deutschen Comedypreis und der Goldenen Kamera für „Lukas„ und 2003 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Hörbuch „Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär„. Filmografie – Dirk Bach 2006 Kalif Storch Darsteller Crazy Race 3 Darsteller 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Sprecher 2005 Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Sprecher Crazy Race Darsteller 2003 2002 Suche impotenten Mann fürs Leben Darsteller 2001 Der kleine Eisbär Sprecher 1998 Frau Rettich, die Czerni und ich Darsteller 14 1998 Das magische Schwert Sprecher 1994 Nich’ mit Leo Darsteller 1992 Kein Pardon Darsteller 1986 Im Himmel ist die Hölle los Darsteller Ralph Morgenstern – Pilot, Schwuler, Alien Ralph Morgenstern kam am 3. Oktober 1955 mitten im „Rurpott„, in Mühlheim an der Ruhr, zur Welt. Mit zwei höchst musikalischen Elternteilen und einer Großtante, die Sängerin an der Kölner Oper war, entdeckte er schon relativ früh seine Begeisterung für den Gesang. Allerdings bestanden seine Eltern darauf, dass er eine solide Ausbildung absolvieren sollte. Ralph erlernte ihnen zuliebe den Beruf des Erziehers. Doch seine Liebe zum Gesang überwog. Mit 20 Jahren zog er um nach Köln und gründete die Band „Gina X„. Von 1978 bis 1982 veröffentlichte er mit dieser Formation die LPs „Nice Mover„, „X-Traordinaire„ und „Voyeur„, die sogar in Österreich und Kanada in die Charts kamen. In den achtziger Jahren übernahm Ralph erste kleine Rollen im WDR-Fernsehen und am Theater. Im Kölner Theater in der Filmdose trat er in Kult-Produktionen wie „Die Geierwally„ und „Sissy – Beuteljahre einer Kaiserin„ unter der Regie von Walter Bockmayer auf. Damit schlug er einen völlig neuen und höchst erfolgreichen Weg in seiner Karriere als Entertainer ein. Neben seinen Theaterauftritten und mehreren Tourneen spielte Ralph Morgenstern unter anderem in den Kinofilmen „Im Himmel ist die Hölle los„ (1986), „Die Geierwally„ (1988), „Ein Mann für gewisse Stunden„ (1996), „Unser Herr Gisbert„ (1998) und „I Love You Baby„ (1998). Seine Karriere beim Fernsehen begann 1992, als er zusammen mit Hella von Sinnen bei RTL die „Filmdosenshow„ moderierte. Seine eigenen Shows „XOV bei VOX„, „Klatschmohn„ und der Quotenrenner „Kaffeeklatsch„ folgten. 1998 spielte er die Hauptrolle in der ZDF-Serie „Schöne Aussichten„, seit 2001 sorgt er in „Blond am Freitag„ mit prominenten Gästen für einen etwas anderen Wochenrückblick. Seiner Liebe zum Theater ist Ralph trotz seiner zahllosen Auftritte in Kino und Fernsehen stets treu geblieben. Am Kölner Schauspielhaus trat er als festes Ensemblemitglied in „Tankstelle der Verdammten„, „Mephisto„ oder „Faust„ auf, in der Kölner Oper spielte er in „Die Banditen„. Ab September 2006 wurde Ralph Morgenstern von der Musikalischen Komödie der Oper Leipzig für Cole Porters Musical „Kiss Me Kate„ engagiert. Filmografie – Ralph Morgenstern 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Sprecher 2004 Derrick – Die Pflicht ruft Sprecher 2001 Ausziehn! Darsteller 15 1998 I Love You Baby Darsteller 1996 Ein Mann für gewisse Stunden Darsteller 1988 Die Geierwally Darsteller 1986 Im Himmel ist die Hölle los Darsteller 16 Über die Filmemacher Michael Schaack – Regie, Produktion Ohne Michael Schaack, geboren 1957 in Hamburg, würde der zeitgenössische deutsche Animationsfilm vermutlich gar nicht existieren. Seitdem er 1982 in Hamburg die TFC Trickompany gründete, hat der leidenschaftliche Cartoon-Fan von „Werner – Beinhart„ (1990) über „Der kleene Punker„ (1992), „Felidae„ (1994), „Pippi Langstrumpf„ (1997), „Kleines Arschloch„ (1996) und „Käpt’n Blaubär – Der Film„ (1999) nahezu alle erfolgreichen Zeichentrickabenteuer hergestellt. Schaack machte 1982 seinen Abschluss an der Münchener Hochschule für Film und Fernsehen. Nachdem er zunächst etliche Kurzfilme für verschiedene TV-Sender gezeichnet und inszeniert hatte, wurde er 1989 von Bernd Eichinger für die Herstellung und Co-Regie von „Werner – Beinhart„ verpflichtet. Schaacks Spielfilmdebüt lockte 5,5 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos, und seine Trickompany mauserte sich zur ersten Adresse für deutsche Zeichentrickproduktionen. Neben den Kino-Erfolgen entstanden in der kreativen Werkstatt in Hamburg auch etliche TV-Serien wie Otto Waalkes’ RüsselKlamauk „Die Ottifanten„ für RTL, „Loggerheads„ für Pro Sieben und zuletzt „Max & Moritz„, „Nick & Perry„ sowie „Karlsson auf dem Dach„ und „Momo„. Mit der Akif-Pirinçci-Adaption „Felidae„ begann Michael Schaack 1994 seine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit Senator Film Produktion. Auch die Hits „Werner – Das muss kesseln„ (1996), „Kleines Arschloch„ und „Käpt’n Blaubär – Der Film„ entstanden in Zusammenarbeit mit der Berliner Produktionsfirma. Darüber hinaus co-produzierte Schaacks Trickompany zusammen mit der Svensk Film, der Nelvana Ltd. Und der Iduna die Zeichentrickversion von „Pippi Langstrumpf„. Über seine Filmarbeit hinaus schuf Michael Schaack außerdem eine der berühmtesten Werbefiguren der neunziger Jahre: 1993 warb „Rolf„ im Auftrag der Deutschen Bundespost für die Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen. Als Produzent und Regisseur war Michael Schaack zuletzt für die Filme „Kommando Störtebeker„ (2001), „Momo„ (2001), „Werner – Gekotzt wird später„ (2003), „Derrick – Die Pflicht ruft„ (2004) und „Dieter – Der Film„ (2005) verantwortlich. Nach DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE inszeniert er derzeit „Das doppelte Lottchen„. Filmografie – Michael Schaack 2007 Emil und die Detektive Regie 2007 Das doppelte Lottchen Regie 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Regie, Produktion 2005 Dieter – Der Film Regie 2004 Derrick – Die Pflicht ruft Regie 2003 Werner – Gekotzt wird später! Regie, Ausführende Produktion 2001 Kommando Störtebeker 17 Produktion 2001 Momo Ausführende Produktion 1999 1997 Pippi Langstrumpf in der Südsee Ausführende Produktion Käpt’n Blaubär – Der Film Ausführende Produktion, Sprecher Pippi Langstrumpf Produktion 1996 Kleines Arschloch Regie, Ausführende Produktion Werner – Das muss kesseln Regie, Ausführende Produktion 1994 Felidae Regie 1992 Der kleene Punker Regie, Produktion 1990 Werner – Beinhart Regie Walter Moers – Drehbuch und Figuren Er ist der geistige Vater von einem Kleinen Arschloch, von einem Alten Sack, von dem Lügenbaron Käpt’n Blaubär und von Adolf, der Nazisau. Am Anfang seiner beruflichen Karriere ahnte Walter Moers, geboren 1957 in Mönchengladbach, von all dem allerdings noch nichts. Nach verschiedenen Jobs – unter anderem bei der Rheinarmee und an der Flaschenkontrolle einer Brauerei – nahm er sich vor, aus seiner Leidenschaft für gezeichnete Geschichten selbst Kapital zu schlagen. Als Autodidakt natürlich. Im Jahr 1985 veröffentlichte er sein erstes Buch im Eichborn Verlag: „AHA„ war der erste gedruckte Beweis des einzigartigen Humors und ds prägnanten Zeichenstils von Walter Moers. Im gleichen Jahr erschienen auch seine Geschichten von „Professor Schimauski„ in der Kinderzeitschrift „Bunter Hund„, die später in Buchform herauskamen und auch für das „Sandmännchen„ des SFB adaptiert wurden. Für Aufsehen in der deutschen Cartoon-Szene sorgte Walter Moers’ mittlerweile legendäres „Kleines Arschloch„, dessen erster Band 1990 ebenfalls im Eichborn Verlag veröffentlicht wurde: Die literarischhumoristische Lebenshilfe „Schöner Leben mit dem Kleinen Arschloch„ wurde der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zweimal erfolglos zur Indizierung vorgelegt, der Regensburger Generalvikar erhob 1995 Klage wegen böswilligen Verächtlichmachens eines religiösen Bekenntnisses und behinderter Menschen. Zuvor hatte sich die Ausstellung „Arschloch in Öl„ im Hamburger Erotic Art Museum als Publiumsrenner erwiesen, und Moers war für „Es ist ein Arschloch, Maria!„ mit dem Max-und-Moritz-Preis für das beste deutsche Comic-Album ausgezeichnet worden. Zum zehnjährigen Jubiläum des kleinen, tabubrechenden Rüpels erschien 2001 der Prachtband „Schamlos! Das große Buch vom kleinen Arschloch„, in dem Walter Moers bisher unveröffentlichte Cartoons, Skizzen und Tagebuchnotizen direkt aus seiner Werkstatt unterbrachte. 18 Im Lauf seiner Karriere wurde der Wahlhamburger mit etlichen weiteren Preisen geehrt. Für „Käpt’n Blaubär„ erhielt er den Adolf-Grimme-Preis, den Goldenen Spatz von Gera und den Telix der TVZeitschrift „Gong„. Das „Kleine Arschloch„ wurde darüber hinaus mit dem RAAH-Kritikerpreis ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Comiczeichner hat Walter Moers für „Kleines Arschloch„ (1997) Skript und Songtexte geschrieben, für „Käpt’n Blaubär„ (1999) und DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE hat er ebenfalls die Drehbücher verfasst. Mittlerweile ist Walter Moers auch ein gefeierter Literat: In seinem Debütroman „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär„, erzählt er erstmals von der Fantasiewelt Zamonien – einer Welt mit wundersamsten Daseins- und Existenzformen. Abenteuerlich, voll von unglaublichen Erfindungen, Entdeckungen, Gefahren, Prüfungen, Heldentaten, Katastrophen, spannend ohne Ende, weise und gelehrt, gemein und grausam, aber auch rührend, empfindsam und zum Heulen lieb ist ein fantastisches Werk von Tolkienscher Dimension entstanden. In Deutschland wurde „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär„ 400.000 mal verkauft, der Roman stand über 60 Wochen lang auf der „Spiegel„-Bestsellerliste. Die Erfolgsgeschichte wird mit den Lizenzverkäufen in 14 Länder offensichtlich: China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Polen, Slowenien, Spanien und Süd-Korea haben das Fantasy-Werk veröffentlicht. Danach schrieb Walter Moers die Zamonien-Romane „Ensel und Krete„, eine Mischung aus Grimms Märchen und „The Blair Witch Project„, „Rumo & Die Wunder im Dunkeln„ sowie „Die Stadt der Träumenden Bücher„, für den er 2005 den Sonderpreis der Jungen Leser und den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar bekam. Darüber hinaus zählen „Wilde Reise durch die Nacht„ und das illustrierte Buch „Der Fönig„ zu den literarischen Erfolgen von Walter Moers. Als Zeichner und Autor sorgte er zuletzt mit seiner „Adolf„-Reihe für Aufsehen: Das Buch „Adolf, die Nazisau„, das vorab im Satiremagazin „Titanic„ abgedruckt wurde, wurde 1998 von der FAZ als „Meisterstück von Moers„ bezeichnet. Der zweite Teil, „Adolf – Äch bin schon wieder da!„ erschien 1999, der vorläufig dritte Teil „Der Bonker„ im Sommer 2006. Filmografie – Walter Moers 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Drehbuch 1999 Käpt’n Blaubär – Der Film Drehbuch 1996 Kleines Arschloch Drehbuch Thomas Walker – Produktion Thomas Walker, geboren 1958 in Hamburg, machte sein juristisches Staatsexamen 1983 an der Universität München und stieg nach zwei Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Rechtsvergleichung und Internationales Privatrecht 1986 in die Medienbranche ein. Bei der KirchGruppe München war er zunächst Assistent des Leiters der Abteilung Produktion, später unter anderem Leiter der Stabstelle Business Affairs im Programmbereich und Geschäftsführer der Mercury International GmbH, einer gemeinsamen Gesellschaft von TF 1 und der KirchGruppe. 19 Im Jahr 1992 kehrte er in seine Heimatstadt Hamburg zurück und übernahm die Leitung des Geschäftsbereichs Filmrechte bei der UFA Film- und Fernseh-GmbH. Dort war er für den Aufbau mit den Aktivitäten Einkauf und Vertrieb von Spielfilmen und TV-Programmen sowie für internationale Programmkooperationen verantwortlich. Außerdem baute er mit Canal+ zusammen eine gemeinsame Einkaufs- und Vertriebsgesellschaft auf und strukturierte in Zusammenarbeit mit News Corp. und Canal+ den TV-Sender VOX um. Nach einer zweijährigen Amtszeit als Geschäftsführer der World Group of Companies GmbH, einem der führenden Vermittler von Finanzdienstleistungen im Bereich Spielfilm- und Fernsehproduktion übernahm Thomas Walker 1999 die Geschäftsführung der TFC Trickompany. Dort war er unter anderem als Produzent für „Kommando Störtebeker„ (2001) und als Ausführender Produzent für „Werner – Gekotzt wird später„ (2003) verantwortlich. Filmografie – Thomas Walker 2006 DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE Produktion 2003 Werner – Gekotzt wird später Ausführende Produktion 2001 Kommando Störtebeker Produktion Senator Film Produktion – Produktion Den Grundstein für ihre jahrelange erfolgreiche Filmproduktion legte die erste Eigenproduktion von Senator im Jahr 1991 mit dem Kinohit „Manta – Der Film„ mit Til Schweiger in der Hauptrolle. Es folgten Millionenerfolge und preisgekrönte Filme wie Neil Jordans „The Crying Game„ (1992), Helge Schneiders „Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem„ (1993), Peter Jacksons „Heavenly Creatures„ (1994), „Werner – Das muss kesseln„ (1996), „Die Apothekerin„ (1997) mit Katja Riemann, „Kleines Arschloch„ (1997), Joseph Vilsmayers „Comedian Harmonists„ (1998), „Aimee & Jaguar„ (1999), „Käpt’n Blaubär – Der Film„ (1999) und „Jetzt oder nie„ (2000). 2001 sorgte Oliver Hirschbiegels Psychothriller „Das Experiment„, Peter Thorwarths Komödie „Was nicht passt wird passend gemacht„ und Sönke Wortmanns Fußball-Drama „Das Wunder von Bern„ für das bisher erfolgreichste Jahr der Senator Film Produktion. 2003 folgten Lars Büchels Roadmovie „Erbsen auf halb sechs„ und Helge Schneiders jüngster Film „Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm„. Der internationale Kinofilm „Merry Christmas„ (2005) mit Benno Fürmann, Diane Krüger und Daniel Brühl schließlich, den Senator zusammen mit der Firma Nord-Ouest aus Frankreich und der Hilfe von fünf weiteren Koproduzenten aus verschiedenen Ländern produzierte, wurde mit eine Oscar-Nominierung ausgezeichnet. Neben DAS KLEINE ARSCHLOCH UND DER ALTE SACK – STERBEN IST SCHEISSE, dem jünsten Zeichentrickfilm nach dem Comic von Walter Moers, stellte Senator Film Produktion die Verfilmung von Judith Herrmanns Bestseller „Nichts als Gespenster„ mit Jessica Schwarz, Fritzi Haberlandt, August Diehl, Maria Simon, Stipe Erceg, Wotan Wilke Möhring und Chiara Schoras her, die im Jahr 2007 in die Kinos kommen soll. Darüber hinaus wird derzeit eine weitere Bestsellerverfilmung gedreht: „Vollidiot„ mit Oliver Pocher in der Hauptrolle. 20 Die Stimmen Der Alte Sack HELGE SCHNEIDER Das Kleine Arschloch ILONA SCHULZ Die Flugenten BADESALZ Schwuler, Pilot, Alien, Taxifahrer DIRK BACH Schwuler, Pilot, Alien RALPH MORGENSTERN in weiteren Rollen: ARNE ELSHOLZ KATHRIN ACKERMANN ANTONIA VON ROMANTOWSKI BERTRAM HIESE ROBERT MISSLER 21 Der Stab Regie MICHAEL SCHAACK Co-Regie KONRAD WEISE Drehbuch und Figuren WALTER MOERS Produktion TFC TRICKOMPANY SENATOR FILM PRODUKTION Produzenten MICHAEL SCHAACK, THOMAS WALKER, BENJAMIN HERRMANN Musik HELGE SCHNEIDER Herstellungsleitung QUENTIN BRUNS , JAN M. BRANDT Studioleitung TFC JÜRGEN POLASZEK Studioleitung MotionWorks GmbH TONY LOESER, ROMY ROOLF Produktionsleitung VIOLA LÜTTEN Sprachregie ANGELIKA SCHAACK Art Direction ANTJE BERGHÄUSER Character Design PETER WELLER Set Design FABRIZIO ACQUISTO Animation ALEXANDER PIERSCHEL, NORMAN CABRAL Layout NORMAN CABRAL Digital Compositing PAULO R. MARQUEZ Schnitt SASCHA WOLF 22