1. Akt – Vorurteile Sprechchor Ordnung ist das halbe Leben (0:30) [Polen] V: Das stimmt nicht. Das sind nur Vorurteile. Sie können auch Spaß machen. Die Ordnung ist nicht nur Nachteil. Sie hat auch ihre Vorteile, z.B. können sie alles schnell finden. Im Gegensatz zu dir! T: Na ja… Titelsong: Willkommen in der Wirklichkeit (ca. 3:30) Landesjingle (ca. 0:30) Erste Szene: „In einer polnischen Wohnung“ Es klingelt an der Tür. Der Vater macht die Tür auf. 2 Geschwister: ein Mädchen – Agnieszka und ein Junge – Tomek bekommen eines Tages einen Brief, der über einen Schüleraustausch in Deutschland informiert. Sie wollen nicht dorthin fahren, aber ihre Eltern möchten sie von der Reise überzeugen. V: Hallo Marysia. Wie geht’s? Komm bitte rein. Mr: Guten Morgen Herr Nowak. Hallo meine lieben Zwillinge. Was ist los? T: Wir haben zwei Nachrichten. A: Eine gute und eine schlechte. Welche zuerst? Mr: Die gute. A: Wir haben die Möglichkeit ins Ausland zu fahren und an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Mr: Prima! Und die schlechte Nachricht? T: Wir fahren nach… (tu tu tu dum..) DEUTSCHLAND!!! Mr (erschrocken): O mein Gott! Warum dorthin? Gibt es keine andere Möglichkeit? Ich war dort. Aber Deutsche sind doof, sie denken, dass wir zurückgeblieben sind. Sie haben mich gefragt, ob wir in Polen Tankstellen haben. A: Na ja.. Wir haben keine und tanken mit Wasser!!! Mr: Genau. Und sie wollten auch wissen, ob Pizza bei uns nach Hause gebracht wird. T: HAHAAHA.. Sogar kostenlos. Agnieszka, Tomek und ihre Eltern sind zu Hause. Vater: Agnieszka!! Ein Brief für dich! Agnieszka: Was ist das? V: Ich weiß nicht. A: Oh, ich habe eine Nachricht bekommen. Ich fahre zu einem Schüleraustausch. V: Toll! Wohin? A: Oh mein Gott! Deutschland! Ich habe von Frankreich geträumt! Ich will mit Tomek nicht nach Deutschland fahren. Tomek: Was ist los? A: Wir müssen nach Deutschland fahren! T: Was? Nach Deutschland? Ich will nicht! Die Deutschen sind sehr langweilig und zu ordentlich. Ich möchte nicht in ihrer Ordnung leben. A: Ja, genau. 1 Mr: Sie haben uns auf Facebook geäddet, und dann gefragt, ob wir Internet haben. Bisschen komisch. M: Na ja.. Deswegen müsst ihr dorthin fahren um zu zeigen, wie es bei uns wirklich ist. A: Stimmt, aber sie haben fettes und schlechtes Essen. Ich werde dick. V: Ach quatsch du doch nicht, du bist doch schlank. T:Wenn du in Deutschland bist, wirst du die Schönste sein. Deutsche Mädchen tragen zu viel Make-up und sehen sehr künstlich aus. V:Mecker nicht so rum! Es gibt auch schöne Frauen in Deutschland, z.B. Joanna Kruper. A: Aber in Polen gibt es trotzdem schönere Frauen wie z. B. das Top Model Anja Rubik. T: Ich denke, die Deutschen spielen schlecht Fußball. Sie finden, sie sind besser als Polen. A und Mr: Genau! T: Ha ha! In der deutschen Fußballmannschaft spielen zwar sehr gute Sportler, aber die kommen aus Polen wie Klose, Podolski und Borowski. V: Aber die Wahrheit ist, dass wir alle gleich sind. A: Hm… Stimmt irgendwie! T: Trotzdem sind deutsche Mädchen hässlich. A: Aber deutsche Jungs sind süß! V: Der Schüleraustausch ist eine gute Möglichkeit, um eure Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Freunde zu gewinnen. Was meint ihr? A: Na gut! Fahren wir nach Deutschland! V: Okay, lasst uns eure Reise planen! Mu: Nehmt unbedingt etwas Polnisches zum Essen mit! Ich werde eine gute polnische Wurst kaufen und euren beliebten Käsekuchen backen. Ich habe Angst, dass es euch in Deutschland nicht schmeckt. A: Muttti, sei ruhig! Wenn wir hungrig sind, dann essen wir alles. Mu: Und ihr müsst Geschenke für die deutschen Gastgeber mitnehmen? T: Ja, werden wir: Süßigkeiten, Wurst und polnischen Wodka. Mutti mach dir keine Sorgen. Aga packt ihren Koffer. (Lied: „Das Model“). Nach einer Weile. Lied „Das Model“ (0:30); CD A: Tomek, Hilfe! Ich kann meinen Koffer nicht zumachen! T: Bist du noch nicht fertig? Ich hatte in zehn Minuten gepackt! A: Sprich nicht so viel und hilf mir lieber! T: Ist das dein Koffer!? So groß!? Brauchst du so viele Sachen? Ok, ich mache das schnell... Tomek macht den Koffer mit Schwierigkeiten zu. A: Oh mein Gott!!!! Ich habe meinen Bikini vergessen! Du musst den Koffer nochmal aufmachen. T: Neeeeeeein!!!!! Ich hasse diese Mädchen!!! Umbaumusik (ca. 1:00 ) A: Halt die Klappe! Alles ist noch möglich. Jetzt möchte ich schlafen. T: Ich werde Musik hören. Schlaf gut! Zweite Szene: “Die Reise” Licht aus. Im Flugzeug A: Ich habe Angst. Das ist mein erstes Mal im Flugzeug. Vielleicht ist das keine gute Idee? “ Der Traum von Agnieszka” als Film – nonverbal mit Musik (ca. 3:00) Klaviermusik als Begleitung Lied „Highway to Hell“ (1:30) Film aus, Licht an, man sieht, wie Aga geschockt aufwacht und sich an Tomek klammert. T: Nimm ‘nen Kaugummi und chill mal! Vielleicht hast du Recht. Wenn ich an deutsches Essen und deutsche Mädchen denke………. wird mir übel. A: Wo bin ich? T: Willkommen in der Wirklichkeit, Schwesterchen. A: Vielleicht verliebst du dich ja in jemanden. A: Ich will nach Hause…. ich hatte einen schrecklichen Traum. T: Ha, ha, ha, du bist aber komisch! Deutsche Mädchen sind hässlich. Ich möchte nie eine Freundin aus Deutschland haben. Man sieht, wie sie beginnt, ihm wild gestikulierend etwas zu erzählen. A: Sag niemals nie! Das Aussehen ist ja wohl nicht das Wichtigste! (leicht genervt) T: Für mich schon. A: Du bist ein Idiot!!! T: Ich bin, wie ich bin. 3 nichts. Ich kann die Sprache nicht und die sind den ganzen Tag besoffen … (wird von der Lehrerin unterbrochen) [Deutschland] Lehrerin: Wenn man dich hört, könnte man meinen, du gehst ins Boot Umbaumusik (ca. 1:00) Camp. Mein Gott, jetzt dramatisiere das Ganze nicht. Marseille Landesjingle (0:30) und Rom sind eben schon voll. Tja, so ist das eben. Nimm es am besten, wie es ist oder sprech mit deinen Eltern und fahr nicht 1. Szene mit...aber – vielleicht wird es ja auch ganz gut. (Lehrerin geht weg) Ein leerer Schulaufenthaltsraum für die Mittelstufe, der mit ein paar Hanna: (Kommt herein, knallt die Tür) Nie im Leben! So ein Mist. Holzwürfeln, die als Hocker fungieren, ausgestattet ist. Von links kommen Ungarn.... wo keine Sau hin will. Blöde Kuh! Ich fahre auf keinen Hanna und die Lehrerin auf die Bühne, beim Laufen diskutierend und Fall nach Ungarn, das können meine Eltern nicht von mir gelegentlich innehaltend. verlangen. (ahmt Eltern nach)So billig und einfach siehst du nie wieder was von der Welt ...phht (setzt sich wütend auf einen Hanna: Das kann ja wohl nicht sein, dass ich jetzt nach Ungarn muss … ins Stuhl, holt ihren MP3-Player raus und steckt ihre Kopfhörer ins Kaff Szegedingsda, wo keiner hin will. Immer ich! Dazu können Sie Ohr) laute Rockmusik ?? mich nicht zwingen. Lotte : (Kommt herein, knallt die Tür hinter sich zu, läuft aufgelöst herum Lehrerin: Ich werde dich auch nicht zwingen, das musst du mit deinen Eltern Hanna: und setzt sich dann ebenfalls.) Ich fahre nach Ungarn. Wieso habe ich besprechen. Dass du dich nicht rechtzeitig für die anderen Städte mich nicht früher angemeldet?? (Hanna zugewandt) Wir wollten eingetragen hast, ist nicht meine Schuld. doch nach Rom! Ja, ja, schon gut. Ich will ja mit, nur nicht dorthin. Lassen Sie mich Hanna: Du auch? Gehst du auch in die Wildnis. Wer bitte fährt denn doch in die Gruppe, die nach Rom fährt, oder die, die nach schon nach Ungarn, was sollen wir denn da? Da ist doch nichts los Marseille geht. Von mir aus auch nach Belfast, wo die Terroristen und die denken sowieso, wir seien alle Nazis! hocken, aber nicht nach Ungarn. Was soll ich denn da? Da gibts Lotte: (empört) Ja, eben und ich kann die Sprache doch gar nicht! Hanna: Lotte: (völlig aufgeregt und sicher) … Also eins kann ich dir sagen: Ich will Hanna: (entrüstet) … Spinnst du? dort nicht hin, ich will nach Rom! In Italien sind die coolen Typen, Lotte: Hast du dir das etwa selbst ausgesucht? nicht in Ungarn, nicht in Szege… Szegedingsda … ! Rosa: (begeistert und glücklich) … Ja! Das wird toll! (skeptisch) … Ich weiß ja gar nicht, wie die Ungarn aussehen. Hanna: (wütend und gleichzeitig belehrend zu Rosa und Lotte gewandt) … Vielleicht sehen die ja auch ganz scharf aus? (schmunzelt) Würde Die sind doch dort alle besoffen und aggressiv. Habt ihr denn ja zumindest zur scharfen Salami passen. keine Angst? Das sind alles Bauern und Säufer! Außerdem leben Hanna: (selbstbewusst) Ich will da nicht hin! in Ungarn nur arme Leute – Ich habe mal gehört, das seien alles Lotte: (schlichtend) Na ja, wir haben nur zwei Möglichkeiten: Ungarn Zigeuner! – Mein Opa sagt, die stehlen einem alles. oder zehn Tage im Unterricht der Unterstufe rumhängen – öde! Rosa: (Kann die Abwehr von Hanna nicht verstehen) … Bauern sind doch Und dann ist da noch, dass meine Eltern möchten, dass ich bei cool! Denk mal an die Fernsehsendung „Bauer sucht Frau“, die dem Kulturaustausch mitmache: (ahmt Eltern nach) Kultureller machen alles für dich. (zeigt auf Hannah) … Den Alkohol kippst du Austausch, Horizonterweiterung , Erfahrungsbereicherung...das einfach in den nächsten Blumentopf. (Handbewegung) … Wo ist ist eine gute Gelegenheit. Also ehrlich gesagt, sehe ich mich das Problem? Du musst doch nicht mittrinken. Und Menschen, schon im Bus nach Ungarn. die klauen, gibt es hier auch …(mitfühlend) Wurde dein Opa Na super. Wie soll ich hier zehn Tage ohne dich, umringt von schon mal von ungarischen Zigeunern beklaut? Hanna: Kindern, überstehen? Hanna: (motzig) Nein, aber was hat das denn damit zu tun? Rosa kommt strahlend herein und liest gerade begeistert einen Reiseführer Lotte: (besorgt) … Bestimmt ist das Essen dort nix – alles Einheitspampe. von Ungarn. Rosa: (selbstsicher und kopfschüttelnd) … Ach Quatsch, da gibt es immer Lotte: Hanna: Rosa: (wundert sich über die Lektüre) … Was hast DU denn da? leckeres Gulasch mit Paprika oder frisches Brot mit würziger (abwertend) … Was ist das denn? Salami. (zeigt ihr Buch und freut sich) … Ich fahre nach Ungarn! Hanna: (angewidert hineinplatzend) … Iiii, ich hasse Paprika!!! (setzt sich) …. 5 Lotte: Ach was, du kannst denen doch sagen, dass du keine Paprika magst, das verstehen die doch sicher … oder du kochst mal geliebt...obwohl, ich glaube die war gar nicht Ungarin. Lotte: etwas Deutsches für sie. Das werd ich mir mal vornehmen. Rosa: (neunmalklug und belehrend) … Ich freu mich schon darauf, ist doch total langweilig. Ich wär ja für ein Rockkonzert. Hanna: (überlegend und beide anschauend) … Also wenn ihr beide diese schwierige und einzigartige Sprache zu lernen. Hanna: Lotte: mitfahrt und das scheint ja beschlossen, fahr ich auch lieber (genervt und überfordert) … Die Sprache kann ich auch nicht, also ich lerne nicht auch noch Ungarisch! Das spricht doch Wie ich dich kenne, willst du bestimmt in ein Geigenkonzert? Das mit, als hier allein bei den Kleinen rumzusitzen. Lotte: Leute! Was packt ihr überhaupt alles ein? sowieso kein Mensch sonst! Ich weiß nicht genau, ob mir das Gulasch da schmeckt, ich nehme auf (schnippisch) … Ein paar Wörter kann man schon mal lernen, alle Fälle mal Chips und Tütensuppe mit. das ist doch nicht sooo schlimm und dümmer macht es uns Hanna: auch nicht. (selbstbewusst) … ICH brauche definitiv eine Brusttasche, MIR klauen die da nichts!!! Rosa: Guckt mal … (zeigt ins Buch) … die tragen da alle bunte Kleider! Hanna: Siehst du, da tanzen die alten Omas im Kreis und das nennt Oder waren das die Russen? Keine Ahnung... Vielleicht sollten man dann Folklore. (lacht spöttisch) wir uns doch mal selbst da umschauen! Rosa: Lotte: Rosa: Also ICH (auf sich zeigend) … freu mich, ich habe Lust, diese Lotte: Rosa: Aber sagt man nicht auch, die Ungarn seien so gastfreundlich. (zuversichtlich) … Ich finds toll, dass ihr auch mitkommt. Im Tänze zu sehen. Außerdem gab es da sehr berühmte Notfall gibt’s da bestimmt auch nen Mc Donald’s. Persönlichkeiten, z. B. Schauspieler wie Marika Rökk und Zsa (augenzwinkernd) Zsa Gabor, genauso wie den Komponisten Franz Liszt! Ich gehe Es klingelt im Schulhaus wird es unruhig. auf jeden Fall in ein Konzert. Rosa: (freudig) … Also, ich geh jetzt in die Ungarisch-AG. (steht auf und Die kennt doch kein Mensch. Von denen hab ich noch nie geht) … Kommt doch mal mit. gehört. Lotte: Erzähl mir morgen mal, was ihr da so alles macht. Doch, die habe ich gegooglet und meine Oma hat erzählt, Rosa: (fröhlich) OK, mach ich. Das wird ganz toll. die Filme mit Marika Rökk haben damals alle Hanna: (angewidert, genervt) … Na, toll und ich muss jetzt noch GERGÖ: Guten Mooorgen!! Was seid ihr denn für ein müder Verein? NORI: Oh, Gergő, wie kann man so früh am Morgen nur schon soviel Energie haben? nachsitzen, nur wegen nem bisschen Tisch anmalen. Blöde Spießersau, der Müller. (geht ab) … Hanna und Lotte verabschieden sich, alle drei gehen auseinander. Gergö geht zu seinem Platz in der Mitte des Klassenzimmers. Sein Skateboard lehnt er neben seinen Tisch. Dann setzt er sich hin und legt die Beine auf den Tisch und hört Musik über sein Headset. Jetzt beritt Csenge den Klassenraum. Sie öffnet geräuschvoll die Tür, bleibt auf der Türschwelle stehen und überprüft erst einmal, wer schon alles da ist. – Sie will von allen bemerkt werden. Umbaumusik (ca. 1:00) Lied “I’m sexy and I know it?” (0:20); CD Landesjingle (0:30) [Ungarn] 1. Szene Hey Fans! GERGÖ: Morgen Csenge, was geht? Csenge überhört Gergös „Anmache“, setzt sich, schlägt ihre Beine übereinander, holt ihren Schminkspiegel aus der Handtasche und betrachtet sich kritisch. Dabei richtet sie ihre Frisur. Anschließend überprüft sie ihre Fingernägel. Im Klassenraum sitzen drei Schűler (Statisten), den Kopf auf die Tischplatte gelegt. Die Klassentür steht offen, dann betritt Nori das Klassenzimmer. Sie stolpert über die Türschwelle. Sie geht zu ihrem Platz in der ersten Reihe, setzt sich und fängt an ihre Brille gründlich zu putzen. Das Klingelzeichen ertönt.1 Dann kommt Gergö. Er hat sein Skateboard unter den Arm geklemmt, die Kapuze seines Pullis verdeckt sein Gesicht. Nori wendet sich kurz zur Tür. NORI: CSENGE: Hey Gergö. 7 Die Schüler sind im Klassenzimmer, essen noch, trinken und unterhalten sich. Nach ca. 30 Sekunden betritt die Lehrerin das Klassenzimmer. Sie stellt ihre Tasche auf den Stuhl vor dem Lehrerpult und wartet darauf, dass sich die Schüler sich zu ihren Plätzen begeben. Moni fehlt noch. MONI: Keine Ursache, Frau Szücs. Ich will doch nicht Ihren Unterricht verpassen! (Moni grinst) Sie geht zu ihrem Stuhl und nimmt in aller Ruhe Platz. Alle Schüler schauen ihr dabei zu und sind ganz still nur, Gergö imitiert die schnarrende Moni. Nachdem alle Schüler zum Unterricht bereit sind, tritt ein Schüler nach vorne und gibt „Meldung“. MONI: Ist was? NORI: NORI: Du verpennst noch unseren Ausflug ins schöne Polenland! GERGÖ: (wacht plötzlich auf) Cool, da gibt´s doch die hübschen Weiber. CSENGE: Gar nicht cool! Ich weiß nur, dass die Polen gerne was mitgehen lassen und außerdem hängen die doch nur an ihrer Wodkaflasche! Ich hab null Bock auf so ein Entwicklungsland. Ich will was erleben! Frau Lehrerin, ich melde, die Klasse 10b1 ist zum Unterricht bereit. Heute fehlt Moni. Alle Schüler setzen sich und in der Klasse ist es still. LEHRERIN: Guten Morgen. Ich habe heute eine gute Nachricht für euch. Stellt euch vor, unsere Nori hat den Chemiewettbewerb gewonnen! Die Klasse jubelt und klatscht. CSENGE: War doch klar, dass unser „Brain“ das rockt!! Nori sitzt an ihrem Platz und grinst, sagt aber nichts. Ihre Mitschüler schauen sie an. LEHRERIN: Aber stellt euch vor, es kommt noch viel besser! Die ganze Klasse hat dadurch eine einwöchige Klassenfahrt nach Polen gewonnen. Im Sommer soll es losgehen! Moni betritt den Klassenraum. LEHRERIN: Ich wusste gar nicht, dass du die Uhr noch nicht lesen kannst. Aber schön, dass du überhaupt noch gekommen bist. Csenge lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück, spielt mit ihren Haaren und schaut sich ihre perfekt manikürten Fingernägel an. Ihre Stimme klingt herablassend. Frau Szücs verdreht die Augen! NORI: Hey, wusstet ihr noch nicht, dass Csenge die Paris Hilton Ungarns ist. Fehlt nur noch das Handtaschenhündchen. Die ganze Klasse lacht und Csenge schmollt. MONI: (zu Csenge gewandt) Ich weiß gar nicht, was du hast. Erstens finde ich es toll, dass wir durch Noris Gewinn gemeinsam auf Klassenfahrt gehen können und außerdem war ich schon in Polen und das war richtig super! GERGÖ: Ich kann Moni nur zustimmen. Csenge, weißt du eigentlich, wo das liegt? (Csenge bleibt stumm) Ja, ja, keine Ahnung, aber den Kopf voller Vorurteile! CSENGE: Was soll denn jetzt der Quatsch. CSENGE: LEHRERIN: Ich glaube, so kommen wir nicht weiter. Moni, du warst doch schon mal in Polen. Kannst du uns nicht ein bisschen davon erzählen? Na ja, auf Warschau kann ich mich vielleicht noch einlassen. Das ist wenigstens nicht so ein Provinznest. GERGÖ: Tja, unsere Csenge ist eben eine „Frau von Welt“. (Die Klasse kichert ein wenig. Frau Szücs zeigt das nächste Foto) Moni setzt sich ordentlich auf ihren Stuhl und beginnt zu berichten. LEHRERIN: Hier Warschau ‚by night‘. MONI: MONI: Das sieht echt cool aus. Könnte doch auch in Amerika sein. (Die Schüler murmeln. Hey, echt cool. Die haben ja sogar Wolkenkratzer. Echt irre ‚Skyline‘) LEHRERIN: Passend zum modernen Warschau auch das neue CSENGE: LEHRERIN: Millionen Einwohnern, fast viermal so groß wie Ungarn. Die Hauptstadt Warschau kennt ihr ja und der größte Fluss ist die Weichsel. Ich war vor einem Jahr mit meiner Majorettegruppe in Breslau. Ihr glaubt gar nicht, was für eine tolle Stadt das ist. Breslau liegt an vielen kleinen Kanälen und wird auch das Venedig Polens genannt. Da kann unsere Körös nicht mithalten. Und die Mädels der polnischen Majorettegruppe waren total nett und lustig – und außerdem gab es da auch durchaus schnuckelige Jungs! Fußballstadion. (in genervtem Ton) Oh, Moni, was du als schnuckelig bezeichnest. Wahrscheinlich selbstgestrickter Pulli, grüner Parka und Fischsachverständiger, der ständig nur an seinen Kanälen auf den nächsten großen Fang wartet… So Csenge, jetzt ist aber mal gut! Mir hat gefallen, was Moni uns erzählt hat! Damit ihr eine Vorstellung von Polen bekommt, habe ich euch hier ein paar Fotos mitgebracht. Hier seht ihr eine Landkarte von Polen. Polen ist ziemlich groß. Es ist das siebtgrößte Land Europas und mit 38 MONI: Da will ich hin! Da will ich auch mal ‚kicken‘. CSENGE: Dort, in dieser Erdbeertorte? GERGÖ: Ich hab aber keinen Bock auf Fußball. Ich will Korbball spielen…oder skaten wäre auch nicht schlecht! CSENGE: Ja, da gibt es bestimmt auch coole Jungs! GERGÖ: Klar, nachdem wir angekommen sind. Alle in der Klasse reden durcheinander. Jeder hat eine andere sportliche Idee. 9 LEHRERIN: So meine Damen und meine Herren, jetzt beruhigt euch mal wieder. Das Klingelzeichen ertönt, die Schüler beginnen ihre Taschen zu packen. Allgemeine Unruhe. LEHRERIN: So, ich denke, damit ist jetzt allen klar, dass wir nach Polen fahren! Hier habe ich schon mal eine Liste für euch und eure Eltern vorbereitet, damit ihr wisst, was ihr auf keinen Fall vergessen dürft. Monika, verteilst du bitte die Blätter. 2. Akt – Kennenlernen Lied „Englishman in New York“ (2:30); Umbau währenddessen Landesjingle (0:30) [Polen] Erste Szene: „Bei einer deutschen Familie“ Agnieszka, Tomek und die deutsche Familie: die Mutter, der Vater, die Tochter Kathi . Agnieszka und Tomek kommen zu Hause bei der Gastfamilie an. Sie haben viel Gepäck und zahlreiche Geschenke dabei. Aga: Oh nein, Tomek, ich habe Angst. Hoffentlich wird mein Traum nicht wahr. Wir wissen schon von Marysia, dass diese Deutschen schwierig sind. Aga klopft an die Tür. Die Mutter öffnet sie. M: Herzlich Willkommen ihr zwei! Ihr müsst Agnieszka und Tomek sein? Kommt herein! Die Geschwister treten ein. A und T: Guten Tag. V: Wo sind eure Koffer? Ich helfe euch! A und T bedanken sich A: Wir haben ein paar Geschenke für euch mitgebracht! Sie überreichen Wodka, Wurst und Süßigkeiten. M: Kommt an den Tisch. Wir bringen gleich etwas zu essen. Kathi: Ich zeige euch gleich nach dem Essen eure Zimmer. T: Haben wir unsere eigenen Zimmer? V: Ja, natürlich. Sie setzen sich an den Tisch. Nach einer Weile bringt die Mutter viele leckere Speisen. M: Guten Appetit! A: Das sieht ja fantastisch und sehr lecker aus! T: (ins Ohr zu Aga) Na, dein Traum ist wohl keine Wirklichkeit. M.: Der Gast ist Kӧnig! Wir hoffen, dass es euch bei uns sehr gefällt. Martina: Weißt du vielleicht, welches Land das beste Reiseziel ist? Umbaumusik (ca.1:00) Sven: Nein! Zweite Szene – „Im Unterricht” Es klingelt zum Beginn des Unterrichts. Die Schüler treten in den Klassenraum ein, achten nicht auf die kommende Lehrerin. Martina: Polen, dein Auto ist schon dort! Tomek: Ha, ha, ha … lustig….. Sven: Habt ihr dort vielleicht einen schwarzen Volvo gesehen? Lehrerin: Ruhe! Kathi, nimm deinen Platz ein! Heute begrüβen wir bei uns zwei neue Schüler aus Polen: Agnieszka und Tomek. Helga: Das ist doch Quatsch. Das sind nur Vorurteile. Merkt ihr eigentlich nicht, wie beleidigend ihr zu unseren Austauschschülern seid? Sven: Aus Polen?! Wo ist das denn? Martina: In Asien? Helga: Nein, du Dummkopf! Polen ist unser ӧstlicher Nachbar. Lehrerin: Hallo, ich bin hier, falls ihr es noch nicht bemerkt habt! Vielleicht kӧnnten wir jetzt endlich mit dem Unterricht anfangen? Martina und Sven zucken die Achseln. Martina: Ok…… Sven: Egal……. Lehrer: Also am Anfang eine Frage: wie heiβt der Fluss, der durch Rom flieβt? Weiβ das jemand? Martina: Habt ihr dort Internetanschluss? Ruhe, alle Schüler lassen ihre Kӧpfe sinken… Tomek: Nein, wir benutzen Vӧgel…… (sarkastisch) Lehrer: Na kommt schon. Das ist doch einfach. Agnieszka: Natürlich! Was für eine blӧde Frage?! Ruhe….. Martina: Kennt ihr schon den Witz? Lehrer: Agnieszka, Tomek? Sven: Sag mal! Agnieszka: Der Tiber. 11 Lehrer: Ja! Sehr gut! Wenn du hier Schülerin wärst, wäre das eine Eins! Tomek: Warum? Sie hat die Frage doch richtig beantwortet. Helga: Ja! Und eins ist die beste Note! Agnieszka: In Deutschland ist es umgekehrt. Tomek: Komisch….. Lehrer: Wir haben noch gar nichts gemacht….. (enttäuscht…) Aber, da ich mir dachte, dass ihr wenig über das Land unserer Gäste wisst, habe ich einen Film über Polen mitgebracht. Lasst ihn uns anschauen. Polnischer Film (ca. 2:00); Umbau währenddessen Sven: Neulich habe ich ein Spiel von der polnischen Mannschaft gesehen...... Tomek, spielst du auch so schlecht? Tomek: Du hast das richtige polnische Spiel noch nicht gesehen! Und wenn es um mich geht, bin ich der beste Stürmer in unserer Schule. Sven: Mal sehen….. (mit Ironie) Die Jungs beginnen zu spielen. Helga: Agnieszka, du siehst sehr schön aus. Ich glaube, du gefällst Sven. (Sie beobachtet die beiden Jungs) Tomek spielt wirklich gut. Aga: Na ja, Tomek lügt nie! Er spielt so gut, wie er gesagt hat. Eigentlich gehe ich lieber tanzen. Dritte Szene “ Auf dem Schulhof“ Sven: Jetzt spielen wir Fuβball. Tomek, spielst du gern? Tomek: Ja, sehr. Sven: Ich habe gehört, dass die Fußballeuropameisterschaft in diesem Jahr in Polen stattfindet. Aga: Das stimmt. Ich habe schon die Eintrittskarten gekauft! Helga: Super! Das ist cool! Vielleicht gehen wir heute Abend in die Disco? Tomek und Sven gehen sicher auch mit. Wir müssen mit ihnen darüber sprechen. Aga: Spitze! Endlich fängt es an, mir in Deutschland zu gefallen. Die Mädchen verlassen den Schulhof. Umbaumusik (ca.1:00) Sven: Das ist unmöglich! Helga: Du wirst dich mit Sven gut verstehen....... Ha, ha, ha..... Aga wird rot Vierte Szene: “ In der Disco” Hintergrundmusik für Disco; CD A: Gefällt dir eine besonders? Tomek, Aga, Helga und Sven sind in der Disco. Sie sitzen gemeinsam an einem Tisch und trinken etwas. S: (Verlegen) Ähhhh………. H: Tomek, hast du Lust zu tanzen? Helga und Tomek kommen zurück und bleiben am Tisch stehen. Tomek nimmt seine Flasche und hebt sie in die Luft. T: Ja, klar. T: Trinken wir auf die Deutschen! Sie gehen zusammen tanzen. (2-3 Statisten) H: Nein, auf die Polen! S: Ok. Also wie lange bleibst du noch in Deutschland? Aga und Sven stehen auch mit ihren Getränken in der Hand auf . A: Ich weiß noch nicht. Vielleicht etwas…… oder jemand hält mich hier auf. A+S: Nein, auf die Deutschen und die Polen! A+T: Prost! S: Seit ein paar Tagen habe ich meine Meinung über Polen geändert. S+H: Na zdrowie! (Się stossen gemeinsam an und gehen alle tanzen) A: Wirklich? Was denkst du jetzt? David Getta „Memories“; CD S: Ich habe noch alle meine Sachen. Also stehlen Polen nicht, obwohl fast alle Deutschen so denken. Ehrlich gesagt, bin ich ganz überrascht. Ihr trinkt nicht zu viel. Und die Mädchen sind auch total hübsch. Gruppenchoreographie. Zwischendurch umarmen sie sich oder halten Händchen. A: Das stimmt. Ich bin auch positiv überrascht. Deutsche sind nicht so langweilig, wie ich gedacht habe. Ihr seid auch sehr gastfreundlich. S: Wenn so ein schönes Mädchen kommt, wird jeder gastfreundlicher. (Aga wird rot). Polinnen sind besonders schön. Umbaumusik (ca. 1:00) 13 Maria: Landesjingle (0:30) Ähm, ja, zweite Tür rechts und frische Handtücher findest du im Schrank. Rosa: [Deutschland] Ok, danke, bis gleich. (redet beim Rausgehen vor sich Mensch, das ist für mich echt aufregend hier zu sein 1. Szene Maria: …. Oh mein Gott, was ne Wortlawine (zückt ihr Handy und die Nummer ihrer Freundin, führt dann ein Ein normales Jugendzimmer. Rosa kommt mit ihrer ungarischen wählt Telefongespräch). Hi Anna, ich glaubs nicht, meine Austauschschülerin Austauschpartnerin Maria, der das Zimmer gehört, in den Raum. Rosa hin) heißt Rosa..., ja wie die Farbe (lach), und die ist krass nervig. quasselt die ganze Zeit über, während Maria eher etwas desinteressiert bzw. Nee......die hört überhaupt nicht auf mich vollzuquatschen und geistig abwesend wirkt. hört null zu.....nee....und die erzählt ständig was von Folklore. Was hat die denn für schräge Vorstellungen? Die hat bestimmt, Rosa: Das ist also dein Zimmer, das ist ja voll genial (redet typisch deutsch, schon alles vorgeplant und im Reiseführer schnell und aufgeregt). Das ist ja richtig groß und deine unterstrichen....oh nee und ich habe die an der Backe, das wird Möbel, echt schick...ist das Regal von Ikea? Das hab ich voll auch...(Maria will etwas erwidern, aber Rosa redet weite , lässt sie nicht zu Wort kommen). Ach ich bin sicher, wir Spaß haben- Morgen könnten wir ja mal Geigenkonzert gehen und in die Stadt. Ich möchte mir so gerne alles angucken und ach ja, ich würde sehr gerne auch in deine Folkloregruppe gehen (Maria guckt fragend und entsetzt, kommt aber wieder nicht zum Antworten). Und ich freu mich total, deine Familie kennenzulernen. Ach sag mal, ich würde mich gerne mal frisch machen, wo ist denn das Bad? glaub, die kommt zurück...na ja, ich halte dich auf dem werden total viel in ein richtig ungarisches anstrengend....ja die ist grad duschen....oh aber ich Laufenden (legt auf). Rosa: Mensch, euer Bad ist ja auch wirklich schön, diese dunkelblauen Fliesen mit den goldenen Mustern... toll. Ist das hier so Tradition? Maria (trocken): Nee, eher echt Achtziger. Rosa: Na ja, jedenfalls sehr hübsch und eine tolle Aussicht habt ihr vom Bad aus, diese Kirche die ich da gesehen habe, unbedingt mal zeigen (Maria die musst du mir auch verdreht die Augen, Rosa sieht es nicht). Sag mal, kannst du mir gerade mal was zum Anziehen leihen, mein Koffer steht noch unten und ich bin jetzt gerade frisch geduscht und würde nicht Maria: Wow, davon musst du mir erzählen, das wünsche ich mir schon gerne die von der Reise ver.... so lange. Ich habe schon ihren neuesten Song runtergeladen. Maria: Ja ja, schon gut, natürlich...(Rosa geht einfach an Marias Rosa: Schrank und schaut sich bei ihren Sachen um, Maria ist (Stimme von unten: Mädchen! Essen!) verdutzt) Maria: Rosa: Maria: Ach, was schönes Buntes oder Folkloristisches fände ich Echt, lass mich mal hören..... Hast du Hunger? Es gibt Essen. Meine Mutter hat ihre Spezialität gemacht. passend. Hast du was in rot oder orange, das steht mir Rosa: Oh super. Was gibt es denn? Gulasch? Lecsó oder Cabanossi? besonders gut? Wieso sehe ich hier denn nichts Maria: Nein (stöhn), Spaghetti Bolognese. Rosa: Spaghetti Bolognese? Typisches? Äh, entschuldige mal, du kannst hier nicht so einfach an meinen Schrank gehen. Und außerdem, was glaubst du ne Fünfzehnjährige hier rumrennt? Nämlich genau wie Maria (trocken): Ja, Nudeln mit Fleischsoße. Magst du keine wie du, Jeans und Rosa: Doch, aber.. Shirt halt. Ich kaufe auch bei H&M ein. Warte mal, ich suche dir jetzt was Maria: Dann komm...(die beiden gehen aus dem Zimmer) raus und dann ist mal gut (reicht ihr Jeans und Shirt). Umbaumusik (ca. 1:00) Spaghetti? Rosa (erstaunt): Ja, ist okay. Danke (nimmt Kleidung entgegen, bemerkt dann ein Rihanna-Poster an der Wand). Oh mein habe alle ihre Alben und Gott, ich liebe Rihanna, ich 2. Szene sammle alles, was ich in die Finger kriege. Maria (skeptisch): Echt? ...Ich auch, findest du nicht auch, dass sie mit 3. Austauschtag. Der Schulhof der ungarischen Austauschschule. Hanna und den roten Haaren klasse aussieht.... Rosa: Lotte stehen zusammen herum. Ein paar Meter von ihnen entfernt stehen Du sagst es, echt unglaublich, dass manche Reporter an Aussehen was zu meckern haben...letztes Jahr war einem Konzert....es war...es war...großartig, ich sogar ihrem Milan (Lottes Austauschpartner), Ildi (Hannas Austauschpartnerin) und ein auf anderer ungarischer Schüler. und sie sieht genau so aus wie in ihren Videos... 15 Lotte: Und...wie findest du es hier so? von ihm und anstatt mal hier die Leute kennenzulernen, Hanna: Ach, ich finds hier ziemlich öde. du nur rum und schmollst. Was soll außerdem an Lotte: Echt, also ich finde die Leute sehr nett und die Schule scheint sein? Ich find ihn süß. auch okay zu sein. Was gefällt dir denn nicht? Hanna: Ach, du stehst auf den (beobachtet, wie Lotte und Milan Hanna: Blicke zuwerfen). Nee, das ist doch bescheuert. Der alles voll alt aus und so. Und die Leute versteh ich meistens gar – du bist Deutsche. Hallo, was soll das denn Austausch nie wieder. Und das in unserem Boah Hanna, das ist jetzt nicht dein Ernst, dass die dir hier! nicht ist ein Ungar nach dem Alter. Verknall dich bloß nicht hier. gut genug deutsch sprechen. Du kannst selbst kein Wort Lotte (verunsichert): Fahr mal runter. Ich habe ja nicht gesagt, dass Ungarisch und bist hier in Ungarn- sei mal nicht so krass. Ich ich ihn heiraten will. Aber er ist trotzdem nett und finde es erstaunlich, wie gut wir uns hier auf Deutsch interessant auch. Er ist anders als viele anderen Jungen. unterhalten können. ihm kann man sehr gut über alles reden und Humor Ja ja, schon gut. Ich wollte eben gar nicht nach Ungarn. Ich finds Hanna (leicht verächtlich): Oh Mann, dich hats schon erwischt. So hier einfach scheiße! was Bescheuertes kann mir nicht hier passieren. Lotte: Also mein Austauschpartner ist voll nett. Lotte: Hanna: Der! Ach schau an, da drüben steht er sogar (mustert ihn Hanna: abschätzig). Der ist hässlich und voll unsympathisch. du überhaupt an ihm nett? Der kriegt doch Was findest seine Zähne nicht sich werden? Andere Sprache, anderes Land – den siehst du partnerin ist auch gar nicht mein Ding. Lotte: dem hässlich Was für ne Frage – alles! Die Schule hier ist doch kacke, sieht nicht – die sprechen Deutsch mit Akzent. Meine Austausch- sitzt Mit hat er auch. Ach Quatsch, mich hats nicht erwischt. (nun wütend werdend) Abgesehen davon, ich finde dich gerade voll unmöglich. Alles musst du in den Dreck ziehen, als wärst du was Besseres. Du bist überhaupt nichts Besseres. Du bist hier die Eingebildete, die sich auseinander. Ich habe den noch kein Wort reden hören. überhaupt auf gar nichts einlässt – peinlich! Und ….(wird von Wahrscheinlich, weil er so eingebildet ist. Milan, Ildi und dem anderen ungarischen Schüler unterbrochen, Lotte (verärgert): Doch, der kann reden! Und er ist sehr nett. Wie willst du das überhaupt beurteilen. Du hast null Ahnung die auf sie zugegangen sind und sie nun ansprechen). Milan: Ähm, hast du, ähm ihr, Lust noch mit uns in die Stadt zu Clubmusik im Hintergrund; CD; evt. währenddessen Umbau kommen? Wir wollten euch zeigen wo man die besten Eisbecher essen kann und wo man hier nach der Schule gut Gleicher Tag, später Abend. Schauplatz ist ein Club in der Innenstadt. Laute hingehen kann (blickt unentwegt Lotte an). Musik, gute Stimmung. Lotte und Rosa sind in der Menge Tanzender, Lotte und Hanna gleichzeitig genauso wie Milan, Maria und Ildi. Hanna ist nicht dabei. Lotte: Ja klar, gerne. Hanna (genervt): Lass mich kurz überlegen, nein! Ich habe schon Alle tanzen und amüsieren sich gut. Rosa steht etwas seitlich und tanzt nicht was anderes vor. mit, beobachtet aber alles gelaunt. Lotte und Milan tanzen etwas Ildi (interessiert): Ach, was denn? voneinander entfernt, werfen sich aber immer wieder bedeutungsvolle Blicke Hanna: zu und nähern sich beim Tanzen ein wenig aneinander an. Vorne tanzen Das geht euch nichts an. Lotte, erinnerst du dich nicht, wir hatten doch noch was vor. Maria und Andre. Lotte (dabei Milan anblickend): Häh? Nee, ich geh lieber mit in die Spot auf Maria und Deutschen (Andre), Musik leiser Stadt. Habe jetzt eh Lust auf Eis. (Leicht unterkühlt zu Andre: Hanna) Bis später dann. Hanna: Es ist wirklich ne super Stimmung hier. Cooler Club. Ihr wisst, wie man feiert. Phhh! (wendet sich beleidigt ab und geht) Lotte geht mit den drei anderen weg. Hanna bleibt Maria: auf der Bühne. Danke, es ist auch toll mit euch. Apropos Party machen: Hast du schon mitgekriegt, dass die nächste EM in Warschau stattfindet? Meine Freunde und ich wollen Lied „Stehengelassen“ (3.30) hinfahren und dort so richtig abfeiern. Da wird bestimmt Wahnsinnsstimmung sein. Interessierst du dich auch Andre: 17 für Fußball? Ich? Na klar. Als Deutscher sowieso. Bei uns ist Fußball der Volkssport Nr.1. EM in Warschau – ja, ja. Ich habe 3. Szene ne auch schon überlegt, ob das nicht ne Fahrt wert wäre. sehen, wie die deutsche Mannschaft Maria: Besonders um zu euch alle platt macht (lacht). (lacht auch) Nie im Leben! Wer weiß: Vielleicht sehen wir versucht die Bewegungen der anderen nachzutanzen. Als das Lied endet, klatschen und rufen alle begeistert durcheinander. Einige gehen davon, andere tanzen für sich, wieder andere miteinander. Spot auf Milan und Lotte. uns da ein Spiel gemeinsam an.... Lotte und Milan tanzen nun zusammen vorne auf der Bühne und nehmen die Spot off; Spot on Milan und Lotte, die mittlerweile nah beieinander tanzen Unterhaltung wieder auf, Rest der Tanzenden ist im Freeze. und sich gegenseitig zuwenden. Musik wird leiser. Lotte traut sich, Milan anzusprechen. Milan: Ähm, wegen vorhin ...Ich mag dich auch wirklich sehr. Ich wünschte, du könntest viel länger bleiben. Ich habe noch Lotte. Ich hätte nie gedacht, dass es mir hier so gut gefallen würde (blickt vielsagend zu Milan hoch). nie Jemanden so gemocht wie dich. Lotte: Es geht mir genau so. (schauen sich intensiv an) Und ich konnte Milan: Wieso? noch nie mit jemandem so reden wie mit dir, obwohl ich deine Lotte: Na ja, also ehrlich gesagt, hatte ich mich nur zu spät für Sprache nicht spreche und du meine noch nicht lange kennst. Ist einen anderen Austauschort eingetragen, eigentlich wollte das nicht seltsam? ich nach Italien. Aber jetzt...? Milan: Milan: gerne fest mit dir sein. Sagt man das so. Aber jetzt? Ja. (verlegen) Ich weiß, es klingt dumm, aber ich möchte Lotte (lächelt): Ich verstehe, was du meinst. „Glow“ (ca. 2:00); CD Die beiden umarmen sich. Dann nimmt Milans Lottes Hand und sie gehen ab. Die Musik wird wieder laut, alle tanzen ausgelassen weiter. Licht normal. Ein bestimmter Song wird gespielt. Bei den ungarischen Jugendlichen scheint er ein großer Hit zu sein. Sie jubeln und beginnen eine Gruppenchoreographie zu tanzen. Milan (von Andre) und Lotte (von Ildi) werden ebenfalls auf die Tanzfläche gezogen und müssen dementsprechend ihr Gespräch unterbrechen. Maria holt Rosa dazu. Sie wehrt zuerst ab, lacht dann aber und „Eternal Flame“ (3:00) ; währenddessen Umbau? Ich kenn da ein paar ganz tolle Klamottenläden. Und gar nicht soo teuer! (während sie spricht, geht Nori in ihre Richtung) Landesjingle (0:30) [Ungarn] NORI: 1. Szene Internationales Jugendcamp, Zelt im Hintergrund. Einige der Schüler sitzen am Feuer, rősten Marshmallows, andere unterhalten sich stehend (Nori, Csenge und Olek). Gläser, Getränke in der Hand/ auf dem Boden. Nori nimmt den Spieß mit dem Marshmallow aus dem Feuer, beißt hinein und schließt genießerisch die Augen. Ich habe aber keinen Bock auf Klamotten! Ich möchte ins Museum für Moderne Kunst. Da soll es irre Sachen geben. Nicht nur Malerei sondern auch Musik und Theater! Wäre auch cool, wenn wir noch die Johanneskathedrale anschauen könnten. Vielleicht findet ja sogar ein Gottesdienst statt. Magdalena schaut zu Nori. NORI: CSENGE: Der Ausflug nach Warschau hat mir heute wirklich gut gefallen. Eigentlich ist ein Tag viel zu kurz für so eine tolle Stadt. MAGDALENA: Soll ich mitkommen? Mir haben vor allem die Modeboutiquen gefallen. Die Läden von House und Reserved sind richtig abgefahren. Kein Wunder, dass die Polinnen immer so gut aussehen. (zieht ein T-Shirt aus ihrer Tüte und hält es sich stolz vor die Brust) Ist das nicht cool? NORI: Das wäre super! (sie setzt sich neben Magdalena) MAGDALENA: Wir haben hier wirklich schöne Kirchen. Sonntags besucht meine ganze Familie immer die Messe. Ist das in Ungarn auch so? CSENGE: (überheblich) Ja, aber wir gehen nur einmal im Jahr. Ich gehe in Békéscsaba auf die Wurstmesse und Gergö war bestimmt schon mal auf einer Pálinkamesse. OLEG: Oh Gott, die Ungarn, denken nur an Essen und Trinken! Mit Messe ist ein Gottesdienst in der Kirche gemeint! MAGDALENA: Ist euch in Ungarn die Religion denn nicht wichtig? CSENGE: (trotzig) Ich brauche keinen Gott! Oleg schaut Csenge bewundernd an. OLEG: Csenge, an dir schaut doch jeder Fummel gut aus. MAGDALENA: (von ihrem Sitzplatz aus kommentierend) Hört, hört – unser Mädchenschwarm legt sich ganz schön ins Zeug! Mädels, wenn ihr Lust habt, dann können wir ja morgen ohne männliche Begleitung ein bisschen shoppen gehen. 19 Katja und Moni kommen dazu. Katja klaut Magdalena den Marshmallowspieß, aber Magdalena schnappt ihn sich schnell zurűck. MONI: Leute, ich hab Kohldampf, wollen wir was essen gehen? Alle rufen durcheinander - ja, gute Idee, wo wollen wir denn hin? OLEK: Oh, mir fällt grad ein, meine Oma hat für uns was typisch Polnisches vorbereitet. Es ist hier im Korb… Olek holt eine Flasche und Gläser aus dem Korb. Die Gesichter der ungarischen Schüler verziehen sich. Man hört -ieh, -igittigitt, -das ess ich nicht. CSENGE: Wir essen doch keine Hunde! MAGDALENA: Wie kommst du denn darauf? NORI: Ganz einfach! Kutja heißt auf ungarisch „Hund“. Die Polen lachen. KATJA: (lachend) Nein, nein, nein. Kutja ist eine süße und sehr leckere Nachspeise. Sie besteht aus Reis, Rosinen, Honig, Mohn und Vanille. CSENGE: Schon jetzt trinken? Die sind ja schlimmer als die Ungarn. OLEK: Reichen 4 Deziliter? CSENGE: Das klingt ja ganz lecker. CSENGE: Was? So viel? Ich habe euch ja gesagt, die Polen hängen an der Wodkaflasche. Na mir solls recht sein! OLEK: Mein Vater hat gesagt, die Ungarn machen ständig Schlachtfeste und schütten dann literweise Palinka hinterher! OLEK: (irritiert) Wovon redet ihr eigentlich? Hier in der Flasche ist kein Wodka sondern Bartsch, Rote Rübensuppe. NORI: Ganz falsch ist das nicht. KATJA: Ich komme mir vor wie bei meiner Oma auf dem Kaffeekränzchen. Da wird entweder über Krankheiten oder Essen gesprochen! MONI: Sag mal Olek, treibst du eigentlich Sport? OLEK: Ich spiele Fußball. In unserer Mannschaft bin ich der Libero. CSENGE: (bewundernd) Ja, dann bist du ja der Spielemacher! MONI: (grinst) Schade, ein schőner, heißer Glühwein wäre jetzt auch nicht schlecht gewesen. Olek verteilt an alle ein Glas und alle stoßen an. NORI: Auf einen schönen Tag und dass es so weitergeht. MONI: Olek, was hat deine Oma noch so zu bieten? Vielleicht „Kutja”? OLEG: Nein, Moni, Kutja essen wir nur zu Weihnachten. MONI: Ihr Polen spielt ja eigentlich ziemlich gut Fußball. 1972 wart ihr in München doch sogar Fußballolympiasieger! OLEK: Mensch Moni, du kennst dich ja richtig aus. Ich kenne nicht mal einen einzigen ungarischen Fußballspieler. MONI: Komm, ich zeig dir mal was dazu. Sie holt ihr Handy heraus und googlet berűhmte ungarische Fußballspieler (Puskás Öcsií). Olek und Moni unterhalten sich angeregt und schauen zusammen auf das Hanydisplay. OLEK (zu allen):Apropos, morgen Nachmittag um 16.00 Uhr habe ich Training. Wer Lust hat, kann gerne zuschauen oder auch mittrainieren? Besonders ihr Ungarn seid herzlich willkommen. CSENGE: (mit säuselnder Stimme) Dürfen Mädchen auch mitmachen? OLEG: Wenn die auch so süß aussehen wie du! CSENGE: Ach so! Dann darf nur ich gehen! ALLE: Oh, Csenge!!! 3. Akt - ,,Freundschaften” Landesjingle (0:30) [Polen] Alle lachen 1.Szene Aga, Tomek und Helga stehen in der Karaokebar. Lied „Call me maybe“ (3:00); währenddessen Umbau 21 Aga: Ich freue mich sehr, dass wir alle hier zusammen sind! Ich gebe heute einen aus, denn heute ist mein Geburtstag. Alle jubeln und gratulieren ihr. ( Z. B. Herzlichen Glückwunsch! Alles Gute!) Aga schaut sich suchend nach Sven um . Dabei läuft sie ein wenig hin und her. Aga: Wo ist Sven eigentlich? Tomek: Egal. Komm, ich muss dir etwas zeigen! Tomek tanzt und zieht sie ein bisschen mit. Helga: (schreit): Schau mal! (sie zeigt die Bühne an). Aga macht groβe Augen. Sven steht auf der Karaokebühne am Keyboard. Sven: Meine liebe Aga, das alles ist für dich! Klavierspiel von Sven (ca. 2:00) Aga: Was denn? Sven: Das kann doch nicht sein. Er denkt nach, sucht hektisch weiter und wird immer ärgerlicher. Ok, es ist nicht mehr witzig, Tomek. Gib sie mir zurück. Tomek tanzt lachend weiter und zuckt mit den Achseln. Tomek!!! Die Uhr ist weg und nur du kannst sie genommen haben. Nur du wusstest, dass ich so eine teure Uhr habe und wo sie ist. Tomek: Was? Worüber redest du? Sven: Du! Du Dieb! Tomek: Halt die Fresse! Bist du verrückt?! Eine Uhr klauen und dann noch eine für meine Schwester. Helga, Aga: Ich kann es nicht glauben. Tomek: Haltet mich zurück, sonst passiert ein Unglück! (Helga und Aga halten ihn fest, da er sich auf Sven stürzen will. Sven weicht erschrocken zurück. Tomek flucht auf Polnisch. Er singt: Und alles Gute, weil ich dich liebe…! (das Lied von Toten Hosen). Sven kommt zurück von der Bühne, Aga umarmt und küsst ihn. Helga: Ruhe!!! Ich will hier keine Schlägerei! Sven: Ich habe noch etwas für dich! Aga: Sven, wie kannst du so etwas denken?! An meinem Geburtstag, über meinen Bruder… Du hast alles zerstӧrt! Ich hasse dich! Sie weint und flieht, Helga rennt ihr hinterher. Sven steht ratlos da. Sven hatte ein Geschenk, aber kann es nicht finden. Er sucht es in den Taschen. Aga: Emmmm….. Was ist los? Sven: Ach, nichts nichts. Es ist nur seltsam, ich weiß genau, dass ich sie hier hatte. Tomek: Du Idiot! Tomek versetzt Sven einen Schlag und verlässt die Kneipe. Sven sieht allen wütend hinterher. Umbaumusik aggressiv (ca. 1:00) Ildi: Landesjingle 0:30 Na ja....definiere schlimm.... Hanna: Hey Leute! Ildi: [Deutschland] Hi! (Hanna lächelt kurz und setzt dich) 1. Szene Im Park Hanna: Ich bin einfach so verdammt sauer auf Lotte. Rosa: Wow, hier ist es echt schön. Danke, dass du mich hierher Rosa: mitgenommen hast. Ildi: Bei dem schönen Wetter ist der Park der schönste Ort hier, Hanna: Na ja, Lotte lässt mich voll im Stich und nur wegen nem finde Rosa: sehen. Rosa: Also auf mich wirkt er eigentlich ganz nett.... Oh ja... nur leider ist alles hier morgen schon vorbei und wir Hanna: Wenn ICH verliebt bin, lasse ICH meine Freunde trotzdem müssen wieder fahren. so links liegen. Stimme aus dem off ruft fragend 'Rosa' Ildi: gewirkt. (Hanna wirft ihr einen beleidigten Blick zu.) Hanna hat sich wohl mit Lotte gestritten hätte und ihr gehts mies. Ich dachte, dass wir sie vielleicht aufheitern deine Austauschpartnerin und so richtig Hanna: Ja ...Entschuldigung, kann schon sein. können. Sie ist doch schlimm ist sie auch wieder nicht. 23 nicht Sorry, dass ich mich da jetzt einmische, aber Hanna, du warst auch ganz schön beleidigend und ….ja auf mich hast du da Ildi (leicht spöttisch): Ach nein, die gibt sich mit uns ab, welche Ehre. Rosa: Typen hier – Milan. ich und ich dachte, dass du dich freust mitzukommen. Maria sagte mir, du möchtest soviel wie möglich von Ungarn Warum das? Hanna, was ist denn passiert? ganz schön arrogant Rosa: Gönn es ihr doch und ab morgen ist es vorbei und sie ist Maria: Hi, Leute! Maria läuft zu den anderen rüber und setzt sich. wieder mit uns in Deutschland. wie geht’s euch allen so? Hanna: Ach, die hat doch sowieso keinen Bock mehr auf mich. Ildi: Und Super! Wir müssen den letzten Abend gemeinsam unbedingt feiern. Jetzt, wo wir uns gerade so gut verstehen, müsst ihr Rosa: Quatsch, sie...(Ildi fällt ihr ins Wort) Ildi: Mann Hanna, fall doch nicht ins Selbstmitleid. Ich fand es wieder heim, das ist echt unfair. (Man hört leise Musik im auch nicht gerade toll von dir, dass du so gegen uns warst und keine Lust hattest, was mit uns zu machen. Ich mein, schließlich geht man doch auf einen Austausch, um mal was anderes zu sehen und neue Hintergrund) Rosa: Hört ihr das? Ich glaub da spielt jemand Musik. Maria: Oh, das Lied kenn ich. Menschen kennenzulernen, oder? Hanna: Och nee, nich son Folklorekram.... Rosa (flüstert ganz leise): Bitte lass sie nicht explodieren....Hanna schweigt Ein Musiker kommt zu den Mädchen hinzu, tanzt um sie herum. Hanna: Vielleicht hast du ja ein bisschen recht. Gitarrenspieler (ca. 1:00) Rosa und Ildi gleichzeitig und erstaunt: WAS??? Idli: Hanna: Ja vielleicht war ich ein bisschen unfair und anti drauf. Ich wirklich mehr auf Lotte, und euch auch, eingehen beruhigend den Arm um die Schulter, hätte können. (Rosa legt ihr Ildi nickt versöhnlich.) Ach komm, der ist doch süß. Rosa zieht sie mit und nimmt auch Maria an die Hand. Sie albern mit dem Musiker herum und tanzen gemeinsam. Sie lachen und singen. Er zieht am Ende seinen Hut für eine kleine Spende. Die Mädchen schmeißen am Ende ein Ildi: Ich glaube da hinten ist Maria. Hey Maria, hier sind wir. Maria kommt in den Park paar Münzen in den Hut. Nachdem der Musiker gegangen ist, setzen sie sich wieder hin. Hanna: Ich muss zugeben, das war besser als gedacht! Maria geht beiseite und schaut auf ihr Handy. Ildi: Umbaumusik (ca. 1:00) Wo kommt denn auf einmal die gute Stimmung her? Hanna: Och...weiß nicht (beide lachen). 2. Szene Maria: Ok, ich glaub ich hab da eine ziemlich krasse Idee! Mein Vater Bei Milan. Lotte und Milan arbeitet für die Fifa und hat noch die ein oder andere Karte für die EM übrig …ihr könnt welche haben. Wäre das nicht toll, wenn ihr euch Bei Milan zu Hause. Lotte ist im Gästezimmer und packt ihren Koffer. Sie ist dort wiedertrefft? Ich kann leider nicht dabei sein, weil ich mein betrübt. Dann hört sie jemanden auf dem Flur. Es klopft an die Tür. Austauschjahr in den USA dann gerade begonnen habe. Rosa: Oh mein Gott, das wäre fantastisch...ich wollte unbedingt mal nach Polen, also die Architektur ist dort wirklich muss mir ja so viel dort anschauen, Ich bin ja so diese Geschichte, das haut einen um Lotte (seufzt ): Ja? schon großartig ich Milan: Lotte? aufgeregt und dann Lotte: Komm rein...(Milan tritt ein und sieht ein bisschen verwirrt glaubt mir. Danke Maria! aus, als er sieht, dass Lotte packt) Du packst schon? Hanna verdreht genervt die Augen Lotte: Ja, aber eigentlich möchte ich gar nicht packen zumindest Ildi: Also ich glaub was Besseres könnte uns nicht passieren , dann jetzt schon. Ich meine, morgen um diese Zeit bin ich sehen wir uns ja bald wieder. Und ich würde mal sagen, dem Weg zurück nach Deutschland. Die Zeit ist viel Hanna geht jetzt schnell zu Lotte. vorbeigegangen. Hanna: Bin schon weg, aber ihr wartet hier, ja? (alle nicken etc.) nicht schon auf zu schnell Milan: Denk jetzt nicht daran, lass uns das bisschen Zeit noch zusammen genießen. Geht ab. Die anderen unterhalten sich aufgeregt weiter. 25 Milan: Ich denke sehr, sehr lange. Lotte: Hast recht, wir werden uns ab morgen lange genug nicht mehr sehen. (Lotte lässt sich auf ihr Bett fallen und Milan setzt sich neben Lotte: steht auf, geht aufgewühlt im Raum umher Ok, nehmen wir sie) wir schaffen das, wir halten Kontakt und treffen uns wieder merken wir beide, dass die Entfernung uns doch Milan (nimmt ihr Hand): Lotte, dank dir ist diese Woche wunderschön gewesen, du weißt nicht, wie viel es mir bedeutet, dich meine gelassen hat und nichts mehr ist wie vorher, an, und dann nicht unberührt was ist dann? Freundin nennen zu dürfen. (lächelt) Milan: Ich hab eher Angst, dass du mich vergisst, wenn du zurück Lotte: Ach Milan, ich weiß nicht, ich meine ab morgen bin ich weg wieder alleine und werde dich so sehr vermissen. Ich hab diese Gefühle für jemanden gehabt wie für dich und irgendwie so anders, wir hatten immer Spaß und noch nie und so weit weg oder dass unsere Familien uns ständig bist reinreden oder wir uns nicht gegenseitig besuchen können. mit dir war es und es war einfach Lotte: Ich werde dich nicht vergessen können. Ich weiß einfach nicht, ob ich mit meinen Gefühlen klar komme, wenn ich dich nicht sehen kann. schön. Was wenn, nur ganz vielleicht, sie irgendwann verblassen? Und was, Milan: Ich verspreche dir, dass es zwischen uns nie anders sein wird. Für mich bleibst du immer der wundervollste Mensch, den ich kenne. Lotte (lächelt): Und das wird so bleiben, wenn ich weg bin? wenn unsere Familien oder Freunde wirklich was gegen uns haben. Wenn ich nur schon an Hanna denke.... Milan: Denke doch nicht jetzt schon so viel nach. Es fällt mir schon schwer, meine eigenen Gedanken auf die Reihe zu kriegen.... Milan: Lotte, zweifel doch nicht immer. Du kennst mich doch schon gut genug, um zu wissen, dass ich dich liebe. Es ist scheißegal, was oder wer Lotte: Ich glaube, all diese Dinge werden zu viel für uns. zwischen uns steht. Milan: Ich glaube das nicht! …..aber du....Also.... was heißt das? Lotte: lehnt sich an ihn, hält sich an ihm fest....Aber wie lange denkst du werden wir es aushalten, wenn wir uns nicht sehen können? Lotte: Dass wir... alles offen lassen...die Zeit wird zeigen, ob wir Hanna: Ja ja, mach dich nur lustig. Aber warum siehst du so fertig eine aus? Chance haben. Lotte: Ich und Milan werden unsere Beziehung offen lassen, heißt im Klartext: Eigentlich trennen wir uns auf unbestimmt Zeit oder für Milan: Oh nein..(geht aufgewühlt umher) aber erst ab morgen!(zieht eine Kette aus der Tasche und gibt sie ihr) Ich möchte, dass du sie annimmst, immer, wir werden sehen. damit du etwas hast, dass dich an uns erinnert. Lotte nickt. Milan legt Lotte die Kette an. Sie Hanna: Wusste ich doch, dass er nicht zu dir passt und dir nur wehtun umarmen sich traurig. würde. Wollte wahrscheinlich einen interessanten Flirt mit ner deutschen Austauschschülerin, mit dem er angeben Umbaumusik traurig (ca.1:00) nicht sagen, dass ich es dir gesagt kann. Ey, ich meine ich will hab, aber ich hab es trotzdem gesagt, 3. Szene: Hanna und Lotte auch wenn ich es nicht sagen werde. Vor der Haustür. Hanna kommt Lotte entgegen. Lotte: Hanna. Langsam, er hat mir nicht wehgetan. Wir denken nur, dass es keinen Sinn macht eine Beziehung zu führen, wenn wir so weit Hanna: Lotte! voneinander entfernt und so jung sind. Meine Eltern würden das sowieso nicht einfach akzeptieren, du weißt Lotte: Was machst du denn hier? Hanna: Ich wollte mich bei dir entschuldigen, dafür, dass ich so blöd ja wie sie sind. Hanna: Oh... sorry, ich war mal wieder zu voreilig...aber ich glaube, zu dir ihr das Richtige, das Vernünftigste, gemacht habt und wenn er dich immer war und zu den anderen und kein bisschen offen und so?! noch liebt in ein paar Jahren, dann denke Lotte: Ist schon ok, jeder hat mal nen schlechten Tag, auch Hannas doppelt so oft wie andere (grinst dass verdient. Hannas... nur wehmütig). 27 ich, hat er auch meine Lotte Lotte (geistesabwesend/traurig) : Ach, ich weiß es einfach KATJA: Nein, aber es kommt mir vor als hätte ich diesen Weg schon mal gesehen. MONI: Fr. Szűcs, wann sind wir denn am Gasthof, wir sind alle hungrig. LEHRERIN: Eigentlich hätten wir nach meiner Karte schon vor einer Stunde dort ankommen sollen. Ich weiß gerade auch nicht so weiter…. nicht....vielleicht bin ich ja auch nur zu feige.....Danke Hanna, dass du zu mir gekommen bist. Ich bin so traurig. Ich habe Milan so gern. Ich weiß nicht, wie die nächste Zeit für mich weitergehen soll. Sie beginnt zu weinen, Hanna umarmt sie tröstend. Hanna: Das wird schon. Das wird besser, glaub mir. Lass uns an unserem letzten Abend trotz allem noch ein bisschen Spaß haben. Rosa und die anderen warten auf uns im Park. KATJA und MONI (geschockt): WAAASS?!! NORI: Was ist los? Haben wir uns etwa verlaufen. OLEK (aufgeregt): Hey Leute, wir haben uns verlaufen. Evt. Waldgeräusche Chor Landesjingle (0:30) [Ungarn] 1. Szene Die ungarischen und polnischen Schüler sind gerade auf einer Wanderung unterwegs. Sie haben einen Ausflug auf dem Lande in Polen gemacht. Naturschutzgebiet …, die Gegend ist menschenleer. Alle unterhalten sich. MONI: Mädels, weiß eigentlich jemand von euch, wo wir sind? Alle fangen an, wild durcheinanderzureden (Oh mein Gott/Was jetzt?...). Csenge zückt ihr Handy und versucht panisch zu telefonieren, hat aber keinen Empfang. Sie rennt hektisch auf der Bühne herum und sucht Empfang. Olek sieht leicht genervt zu ihr herüber. CSENGE: In dieser Wildnis? Verlaufen? Fr. Szűcs, wie kann Ihnen so etwas passieren? LEHRERIN (gefasst) : Keine Panik, Kinder. Das bringt uns nicht weiter. Sie überlegt kurz…Moni, du und Katja kommt mit mir, wir suchen jemanden, der uns weiterhelfen kann. Csenge, Nori und Olek, ihr wartet hier und rührt euch nicht vom Fleck. Lehrerin geht mit Moni und Katja weg. Nori zieht ein Buch aus ihrem Rucksack und beginnt zu lesen. Olek setzt sich auf den Boden, kurz darauf gesellt sich Csenge zu ihm, nachdem sie vorher die ganze Zeit hektisch herum gelaufen ist. auf und rennt weg. Nori schaut auf und Csenge nach. Olek auch. OLEK (überrascht): Ähhhh….wir sollten doch hier warten…. „Turning Tables“ (3:30) OLEK (gutmütig):Na, hast du dich endlich beruhigt? OLEK (unruhig werdend): Wo bleibt sie nur so lange? Jetzt übertreibt sie es aber ein bisschen. Zu Nori Sollen wir sie nicht lieber mal suchen gehen? CSENGE(entrüstet): Wie…beruhigt? Schließlich sind wir hier in der primitiven Einöde Polens. Davon war keine Rede, als es hieß, wir fahren hierher. Ich wollte das Nachtleben Warschaus kennenlernen und nicht meine neuen High Heels versauen. Die Organisation hier ist so schlecht. OLEK(irritiert): NORI: Sag mal, sind alle Ungarinnen so zickig wie du? Csenge will etwas erwidern, Ja schon, aber geh du lieber mal alleine, denn einer muss doch bleiben, falls die anderen zurück kommen. In dem Moment hört man einen Schrei. Olek geht weg. Licht aus zwecks Szenenwechsel. Licht an. Auf der Bühne befinden sich nur aber Nori kommt ihr zuvor. Csenge und Olek. Csenge halb liegend. NORI (ruft rein, ohne von ihrem Buch aufzuschauen): Nicht alle! Es gibt auch Ausnahmen. OLEK: Da gibts mal ne kleine Krise und schon flipst du aus? Das sind ja schöne Aussichten für den Kerl, der dich abkriegt…. CSENGE (zornentbrannt): Erstens, sind Ungarinnen schon gar nicht zickig sondern geben sich nur einfach nicht mit jedem dahergelaufenen, fußballverrückten Polen ab und zweitens, der, der mich abkriegt, kann sich glücklich schatzen, aber das wirst du leider nie erleben…. Sie springt 29 OLEK: Oh Csenge, wo bist du, was ist passiert? CSENGE: Ich bin gestürzt, Olek…mein Fuss tut mir schrecklich weh. Diese Scheiß High Heels. Ich hätte auf die anderen hören sollen und mir Turnschuhe anziehen sollen, ich blöde Kuh….ich wollte eben besonders hübsch sein. OLEK: Aber du bist doch besonders hübsch. CSENGE: Vielleicht nicht hübsch genug für dich….auu, es tut so weh. Olek tastet währenddessen ihren Fuss ab. OLEK: Ach Csenge, es kommt doch nicht nur darauf an. Was ich vorhin gesagt habe, tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint, wir waren beide einfach genervt. Ich finde dich wirklich nett. Im Hotel Mariott an der Rezeption: Aga, Tomek und Olek melden sich an der Rezeption an, füllen Formulare aus. Der Rezeptionist schreibt am Computer und verteilt die Zimmerschlüssel, auf einmal tritt Sven mit einem Blumenstrauß auf und stellt sich hinter sie. Die Geschwister gucken sich Csenge blickt hoch, ihm direkt in die Augen, beide sind ganz still. Sie legt sich in seine Arme. erstaunt an. So verharren sie kurz wortlos.Olek streichelt sie. Im Hintergrund hört man Menschen. Ein Tomek und Aga: Sven: Förster samt Hund betritt mit Fr. Szűcs die Bühne. Sie sehen die beiden und laufen zu ihnen. Was machst du hier? Ich möchte mich bei euch entschuldigen. Tut mir leid, dass ich dich, Tomek, damals falsch beschuldigt habe. Ich dachte du hast mir die Uhr gestohlen, aber ich hatte sie einfach verloren. Ich schäme mich FR. SZŰCS: Ist alles okay bei euch? Wo ist Nori? Ist jemand verletzt? OLEK: Nori ist da, wo Sie uns gelassen haben, Csenge hat sich wohl den Fuss verstaucht, aber ich werde sie beim Gehen stützen. sehr, dass ich so ungerecht war. Ihr seid wichtig für mich, besonders du, Aga. Ich bedaure sehr, was geschehen ist. Ich muss zugeben, ich hatte wohl doch Vorurteile. Tomek: Ist schon okay…Das Wichtigste ist, dass du dich getraut hast, uns die FR. SZŰCS (blickt die beiden an, erfasst die Situation): Gut, aber dann kümmere dich gut um sie. Olek nickt. Wahrheit zu sagen und deinen Fehler einsiehst. Aga: Eine Entschuldigung ist zu wenig. Du hast uns sehr wehgetan. Nach dem Aufenthalt waren wir sehr enttäuscht. 4. Akt [Deutschland-Polen-Ungarn] Tomek: Aga, er hat doch verstanden, dass er einen großen Fehler gemacht hat. „An Tagen wie dieser“ (3:00); währenddessen Umbau Sven: 4. Akt, 1. Szene Aga, du bist mir sehr wichtig. Ich möchte einen Neubeginn. Verzeih mir, bitte. Sven gibt Aga den Blumenstrauß und umarmt sie. Nach einer Weile umarmt sie ihn auch. Aga: Olek: Na ja, ich muss dir ehrlich sagen, ich konnte dich auch nicht vergessen. 4. Akt, 2. Szene Hallo, ich bin auch noch hier. Auch im Hotelfoyer: Csenge, Gergő und Ildi stehen im Hotelfoyer. Csenge, im Tomek: Ah ja, das ist mein bester Freund Olek. Sven gibt Olek die Hand. Hintergrund, schaut sich im Spiegel an. Sven: Sven. Nett, dich kennen zu lernen. Olek: Freut mich auch. Tomek hat mir viel von dir erzählt. Gut, dass du in Csenge: Ich bin so aufgeregt. Wann kommt Olek endlich? Warschau angekommen bist. Es wäre schade gewesen, so gute Ildi: Freunde zu verlieren. Csenge:Das solltest du auch. Er ist der coolste Junge, den ich kenne. Ja, da hast du recht. Sven schaut verlegen nach unten. Gergő: Och Csenge! Übertreib nicht so. Ich bin mindestens genauso cool. Sven: Tomek: Sven, hast du auch eine Eintrittskarte für ein EM-Spiel? Wollen wir Sven: Csenge: Du? Du bist höchstens so cool wie …. die Aufzugtüren gehen auf. um den EM-Sieger wetten? Olek steht im Aufzug. Ok, ich bin für Italien. Sie haben gute Spieler. Csenge: Ahhhh! Olek! Sie rennt auf Olek zu. Und? Hast du mich Tomek:Ach was, die Spanier gewinnen doch bestimmt. Olek: Ich freue mich schon, ihn kennenzulernen. vermisst? Oh, wie spät es schon ist. Ich muss gehen. Csenge kommt gleich an. Olek: Er geht weg, Tomek, Sven und Aga bleiben. Csenge:Oh, du bist so süß. Olek geht zu Gergő. Aga: Sven, wohnst du auch hier im Hotel? Olek: Sven: Ja, ich habe Zimmer 112. Gergő: Hey, alles klar? Kennst du Ildi schon? Sie ist eine Freundin aus Aga: Perfekt! Dann komm schnell. Wir haben bestimmt viel zu erzählen. Natürlich, meine Schöne. Ey, was geht (ab)? Sie geben sich die Hand. Ungarn. Sie zieht ihn mit sich. Sven läuft hinterher. Ggf. Umbaumusik, falls nötig 31 Ildi: Hi, ich freue mich, dich kennenzulernen. Olek: Ich freu mich au… Csenge(quengelnd): Komm schon. Ich brauche doch noch einen neuen Spiegel. Zerrt Olek weg. Die beiden gehen an den Rand. Olek: Gergő: Mädchen! Er schaut auf seine Uhr. Oh, das Spiel fängt gleich an. Csenge! Olek! Wir müssen los! Wie war die Reise? Csenge: Die haben mir am Flughafen einfach meinen Nagellackentferner Umbaumusik weggenommen. Mir war total langweilig und das Essen war viel zu fettig. So werde ich noch dick. Olek: Oh, meine Süße. Du bist so perfekt, du kannst gar nicht dick werden. Und, war die Zeit ohne mich sehr schlimm? Csenge:Ja, ich habe dich so vermisst. Sie umarmt ihn. Ohne dich bin ich 4. Akt, 3. Szene Hanna, Rosa und Lotte stehen an einem Stehtisch vor einer Pommesbude in der Nähe des Stadions in Warschau und unterhalten sich. Es gibt noch zwei weitere Stehtische. Rosa hält einen Reiseführer von Warschau in den Händen. wie….meine Handtasche ohne Schminke. Olek: Oh, so wichtig bin ich dir! Csenge: Natürlich! Olek: Was ist eigentlich mit deinem Bein? Csenge: Es tut zum Glück nicht mehr weh, aber nur weil du mich damals gerettet hast, mein Held. Sie gehen eng umschlungen weg. Ildi und Gergő schauen ihnen nach. Ildi: Oh, das ist mir zu viel Romantik. Lass uns lieber über Fußball reden. Gergő: Ich bin ganz deiner Meinung. Was denkst du wer gewinnen wird? Ildi: Ich bin eindeutig für Italien. Gergő: Spanien ist Weltmeister und Europameister. Sie werden ganz sicher gewinnen. Ildi: Aber die italienischen Spieler sehen alle viel besser aus. Lotte: Es ist so toll hier. Ich bin gespannt auf das Spiel! Hanna:Ich bin eher gespannt auf die anderen. Ildi hat erzählt, dass sie ihre Freunde mitbringt. Rosa: Ja, ich bin auch neugierig auf die anderen. Aber morgen gucken wir uns Warschau an, okay? Wir müssen unbedingt das Warschauer Schloss, den Kulturpalast, das Museum Pofstanje Warschauskjego und das Zentrum Kopernika besichtigen. Hanna: Das klingt ja wie die neue Kollektion von Louis Vuitton. Egal, such dir eins davon aus, wir wollen schließlich noch shoppen gehen. Lotte, meinst du Ildi findet uns so einfach hier? Lotte: Ach, sie sind bestimmt in wenigen Minuten hier …und Rosa, glaub nicht, dass ich den ganzen Tag mit Sehenswürdigkeiten verbringe. Sie guckt sich um. Statisten laufen herum. Hoffentlich finden sie uns in Tomek: Entschuldigung. Entschuldigung. Ich habe die Tasche nicht gesehen. dem Getümmel. Es passen ja unglaublich viele Leute hier ins EM- Habe ich dir wehgetan? Stadion. Hanna: Nein, nein, schon gut. Kein Problem. Kann doch jedem mal passieren. Hinter ihr erscheint Ildi mit Csenge, Mate, Olek, Sven, Aga und Tomek. Sie lächelt ihm zu. Sag mal, du bist doch Pole. Kennst du dich in Ildi tippt Hanna von hinten an. Hanna dreht sich überrascht um und Warschau aus? schreit entzückt auf. Tomek: Ja, schon (zuckt ein wenig mit den Achseln). Hanna: Ahhhh, halloooo (umarmen sich, beide freuen sich sichtlich). Es ist so Hanna: Meine Freundin Rosa will uns durch die ganze Stadt schleppen, aber Ildi: lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben – wie schön, wir wollen sie ein bisschen runterfahren. Was ist denn besonders dass es geklappt hat. sehenswert? Es freut mich auch riesig. Sie umarmt dann Lotte und Rosa, Tomek: Also, ihr solltet euch unbedingt die Altstadt anschauen, denn du bist allgemeine Wiedersehensfreude und fröhliches Durcheinanderreden. sehr hübsch (erschrocken und verlegen), äh, nein, die ist sehr hübsch, Ach, aber lasst mich euch erst mal den anderen vorstellen. meine ich. Es gibt dort sehr viele Geschäfte, Kneipen und schöne Alle stellen sich gegenseitig vor. Sven und Aga bestellen sich etwas an Gebäude, aber der Weg ist kompliziert. Am besten begleite ich euch. Der Pommesbude. Die Mädchen und Gergő stellen sich an einen Hanna: Oh nein, das musst du nicht. Das ist vielleicht umständlich für dich, Tisch. Olek nimmt Tomek beiseite. Sie unterhalten sich. Aber wenn du unbedingt willst, werden wir dich bestimmt nicht Olek: davon abhalten. Sie unterhalten sich weiter. Guck mal dort, das Mädchen mit den braunen Haaren. Ich glaube, Hanna war ihr Name. Ist das nicht dein Typ? Tomek dreht sich um, um Rosa: Oh ja, es wäre super, wenn du uns begleitest (zeigt ihm ihren zu gucken, rempelt dabei Hanna versehentlich an. Sie steht Reiseführer). Weißt du, wo das ist und das, das und das. überrascht auf. Tomek lacht verlegen, Hanna auch. Lotte und Hanna: Oh Rosa. Du musst ihr ja nicht gleich vor die Füße fallen. Tomek boxt ihn leicht Ildi hat das Gespräch beobachtet und gesellt sich zu ihnen. gegen den Arm. 33 Ildi: Mensch Hanna, kannst du dich erinnern, wie blöd du Ungarn anfangs fandest und jetzt bist du sogar mit einer Ungarin befreundet. Hanna nickt. Tomek (schaut zu Hanna und Sven): Ja, das kenne ich. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Deutsche so sympathisch oder (guckt zu Hanna und grinst) oder hübsch sein können. Sven (kommt hinzu): Und ich habe wirklich gelernt, dass man vorsichtiger sein sollte, bevor man jemandem Unrecht tut. Aga kommt von der Seite und umarmt ihn. Lotte (etwas traurig): Schade, dass Milan nicht hier ist. Hanna legt den Arm um sie. Gergő: Ist es nicht großartig, dass wir alle zusammen hier sind – EM-Spiel Spanien gegen Italien und wir aus Polen, Deutschland und Ungarn als Freunde. Die anderen stimmen ihm zu. Aga (aufgeregt):Hört mal, ich glaube es geht los hier. Jubelgeräusche im Hintergrund werden deutlich lauter. Die Nationalhymne Spaniens erklingt im Hintergrund. Sie rennen ins Stadion. „Willkommen in der Wirklichkeit“ (3:00)