Skript Vorlesung Sportgeschichte SS 2004 Prof. Dr. Norbert Müller GRUNDLAGEN 1. Gesamtheit des Vergangenen/Geschehenen als Gegenstand 2. Verarbeitung des Geschehenen (z.B. durch Vergleich) 3. Gesamte wissenschaftliche Beschäftigung mit Geschehenem und Aufarbeitung von Kontroversen zur Erkenntnisgewinnung Bsp.: Ölkännchen Entwicklung von Sportgeräten (Sprintschuh, Hochsprungschuh) Eishockeyschläger Ermittlung von Quellen Mutterwissenschaft ist die Archäologie, Grundwissenschaften (z.B. Biomechanik) sind von Nöten Weiteres Quellenbeispiele Frühzeitliche Funde bei Gönnersdorf (1200 v. Chr.) Platte 1 zwei einander zugewandte Frauen; Interpretation: tanzend? Platte 87 Gruppe von vier Frauen (mit Kind); Interpretation: Gruppentanz?, Matriarchat? Frauenstatuen aus Schiefer Analogieschluss Darstellung bestimmter Tanzszenen Evtl. mit bestimmter Bedeutung Einzeldarstellung ist kritisch zu beurteilen Wiederholung gleicher Szenen schließt auf festgelegte Figuren in den Tänzen Sport als moderner Begriff von Körperübungen mit Wettkampfcharakter früher Leibesübungen; vom christlichen Leib (=beseelter Körper) stammend; im Kommunistischen Körpererziehung von Geschicklichkeit/Lust/Kultgedanke durch „sportliche Kolonialisierung“ Verdrängung ureigener Sportarten; auch durch mangelnde techn. Veränderung Ringerkultur am Niger; Verdrängung auch durch Olympia, da „nichtwestlich“, vermarktbar; Versuch der Rekultivierung, zurück zur Identität Hermeneutik als Mittel der Erkenntnisgewinnung Differenzierung von Quellen und Literatur Quelle alles, was unmittelbar Zeugnis von einer Sache gibt (Schrift- und Sachgüter) Stadienausgrabungen Sportgeräte Brief Michel Bréal’s an Coubertin mit Vorschlag des Marathonlaufs und Stiftung des Siegerpokals für die OS 1896 in Athen Kupferplatte (Prof. Sinn) von 360 v. Chr. auf Latrine mit Namen und Jahreszahlen von Olympiasiegern, deren Trainern und ihrer Heimatstädte; Erkenntnis: OS der Antike haben länger gedauert als bisher angenommen, Trainer besaßen hohes Ansehen (1) Primärquellen; Siegerlisten (2) Sekundärquellen; Zusammenfassungen Literatur alles, was im Sinne einer Berichterstattung gedruckt ist Fach- u. Sachbeiträge Zeitungsberichte Buch, -beiträge WICHTIG Kritische Hinterfragung von Quellen und Literatur Berücksichtigung des literaturhistorischen Hintergrunds Zusammenfügung von Erkenntnissen und Vergleich dieser OLYMP. MARATHONLAUF Erstmals 1896 bei den 1. OS der Neuzeit auf Vorschlag des Franzosen Michel Bréal in einem Brief an Coubertin. Dieser stiftete zugleich auch den goldenen Siegerpokal 1896, Athen 1. Sieger ist der griech. Hirte Spiridon Louis auf historischer Strecke von Marathon nach Athen. Vor 40.000 Zuschauer wird er zum Nationalhelden, obwohl er nicht dem Patriarchat angehört. Er erlangt Ruhm, aber kein Reichtum. Im Vorfeld qualifizierte sich auch eine Frau, durfte allerdings nicht an den OS teilnehmen 1904, St. Louis Die OS waren wie 1900 in Paris ins Programm der Weltausstellung eingegliedert. Der Marathon wurde als Stadtlauf mit Showeffekt veranstaltet, bei dem der ursprüngliche Sieger 10 km mit dem Auto fuhr 1908, London Im Ziel spielt sich ein Drama ab. Der Italiener Dorado Petri gelangt nur mit Hilfe taumelnd ins Ziel, worauf er disqualifiziert wird. Er ist jedoch der moralische Sieger und erhält auf Druck der Zuschauer und der Presse später von der Queen einen Ehrenpokal 1984, Los Angeles hier findet der 1. Marathonlauf der Frauen statt. Ebenfalls mit Drama: die Siegerin taumelt die letzten 600m ins Ziel 2004, Athen auf der historischen Strecke von 1896 laufen die Athleten ins das Stadion der 1. OS der Moderne ein Bewerbungsfilm OS Athen 2004 Entstehung der Welt und der Gestirne Darstellung des Menschen zunächst als Urmensch, dann als Athlet mit Technik und Zahlen Symbolik: o Olivenbaum o Olivenkranz als Symbol für antike Sieger (nur in Olympia) o Olivenöl Die Athleten der Antike rieben sich vor dem Training und dem Wettkampf im Sinne einer Weihehandlung mit Olivenöl ein. Das Öl bot außerdem je nach Jahreszeit Schutz vor Kälte und Sonne. Aufbewahrt in einem Kännchen aus Ton oder Metall (je nach Reichtum u. Ansehen) diente es zusätzlich zur Reizung der Haut. Dies sollte den Athleten für den folgenden Kampf sensibilisieren. Mit einem Schabeisen, dem Strigilis, wurde später der Körper wieder gereinigt Musik: Kyrie Elaison dient der Verbindung des modernen Sport mit der mittelalterlichen griechisch-orthodoxen Tradition URSPRUNGSTHEORIEN DES SPORTS Carl DIEM: DDR: alle Körper- und Leibesübungen aus dem Arbeitsprozess entstanden I biologischer Aspekt - Lebenserhaltung - Gesundheit - körperl. Entwicklung - Natürlichkeit - Ausgleich II psychischer Aspekt - Spiel - Freude - Kreativität - psychische Entwicklung - Wagnis Mensch & Gesellschaft in zeitl.-räumlicher Dimension Geschicht des Sports - Gemeinschaft - Geselligkeit - Freizeit - Kultur - Krieg - Nation - Repräsentation - Beruf - Religion / Kult - Politik - Gesellschaft Sozialer Aspekt III - Persönlichkeitsbildung - Bewegungserziehung - Spielerziehung - Sporterziehung - Gesundheitserziehung - Freizeiterziehung - Ästhetik - Gewöhnung - Freisein Pädagogischer Aspekt IV Abbildung 1: Strukturmodell einer Motiv- u. Problemgeschichte der Leibeserziehung und d. Sports (RÖSCH) EPPENSTEINER: Auftretende Bedürfnisse religiöser, militärischer, sozialer, politischer, materieller und biologischer Prägung führen auf allen Entwicklungsstufen menschlicher Gesellung zu allgemeiner, kultureller Betätigung des triebhaften Ursports… Wettkämpfe, Tänze in RELIGION, KULT Wettkämpfe, Tänze bei JAGD, ARBEIT, KRIEG SPIEL WETTKAMPF SPORT BRAUTWETTKÄMPFE Wagenrennen d. Pelops FESTE, FEIERN z.B. Spieltrieb Kreativität Freude an Bewegung Abenteuerlust Leistungsvergleich PSYCHISCHE z.B. Ästhetik Spiel- u. Sporterziehung Persönlichkeitsbildung z.B. Geselligkeit Freizeitgestaltung Repräsentation v. Gemeinschaften Vorbildnachahmung PÄDAGOGISCHE z.B. Gesundheit Natürlichkeit Aggression Ausgleich zur Arbeit Überlebenskampf SOZIALE GENERELLE DISPOSOTIONEN (-Anlagen u. Voraussetzungen) Abbildung 2: Die quellenmäßigen Voraussetzungen für die Erforschung v. Ursprung u. Genese d. Sports WEILER: Untere Reihe als Querbezug zur heutigen Sportwissenschaft Beispiele: RELIGION/KULT Ballspiel der Maya/Inka; platz innerhalb der Tempelanlage mit Opferung der Sieger/Verlierer (ungewiss); FESTE U. FEIERN Die Tarahumara (Fußläufer) in Mexiko laufen in 12 Stunde ca. 240km. Zwei Gruppen treten gegeneinander an und spielen dabei jeweils eine Holzkugel vor sich her und halten sich mit dem Kauen von Kokablättern fit. Evtl. wurden so früher sogar zukünftige Könige ermittelt (N.B. HUNT „Die Welt der indianischen Kulturen“) JADG/ARBEIT/KRIEG Hochsprung eines Wattusi über 2,50m unter Zuhilfenahme eines Termitenhügels (Stemmwirkung und wahrscheinlich unbewusst verlängerter Beschleunigungsweg) Analogieschlüsse aus den Tänzen/Wettkämpfe etc. der noch verbliebenen Naturvölker können Analogieschlüsse auf die der einstigen Urvölker in Bezug auf die Technik gezogen werden. Allerdings ist keine absolute Wahrheitsfindung durch die weitgehende Verdrängung der Kulturen und Bräuche mehr möglich. Es bestand aber wohl eine Vorherrschaft des Mannes. Leistung als Sinnbild von Männlichkeit. WISSENSCHAFT DER SPORTHISTORIE Erkenntnisgewinnung über Naturvölker Funktionen des Sports (1) militärische / paramilitärische Funktion (2) Missbrauch der Turnbewegung durch Nationalsozialisten im 3.Reich (wehrerzieherische Aufgabe als Grundlage (3) gesundheitliche Funktion besonders in der riech. Antike, den Gymnastikanstalten des alten Roms, im 19 Jhd. und in den letzten 50 Jahren (4) politische Funktion Reich Turnbewegung des 19. Jhd. Befreiungskriege DDR/Kalter Krieg antikes Griechenland zur Erziehung der Jugend (5) Sozialisationsfunktion (vgl. Weiler) Naturvölker Großfamilie, Stamm, Tänze, Übungen (6) Ökonomische Funktion Ritterturniere (Umsatz!) Griech. Antike: Hochleistungsathleten sind nur für Geld gestartet Helden wurden sehr gut bezahlt (Finanzierung d. Lebensunterhaltes, der Trainer, der Reisen) Nachweislich 250 Wettkampfplätze mit Preisgeldern (7) Unterhaltungsfunktion aus (4) und (5); in der heutigen Zeit enorme Einnahmen durch Fernsehrechte (8) Freizeitfunktion Moderne; Bedingung: es ist Freizeit vorhanden (Schichtarbeit, geregelte Arbeitszeiten); seit 2. Weltkrieg immer stärker, wobei man zunächst nur als Zuschauer teilnahm Interesse am Sport 95% Fernsehsportler 40% Praxissportler 55% manchmal, besonders im Urlaub 30% regelmäßig 25% 1x/Woche 13% Abbildung 3: Freizeitgestaltung und Sport Moderne Olympische Spiele: vor allem 3-6 2x/Woche 12% SPORT IM MYTHOS Vor allem in Mythen der Heldendichtung, d.h. Erzählungen aus der Welt der Helden und Götter, die nur bedingt realistisch sind. Bsp.: Mesopotamien (4000 – 3000 v.Chr.); o Steinreliefe assyrischer Boxer assyrischer Schwimmer mit Beinschlag, Luftsäcken, fliehend vor Bogenschützen Ringkämpfer mit Tongefäßen auf Kopf; wahrscheinlich Weihehandlung Ägypten (2000 v. Chr.) o Funktionsgymnastik lässt auf eine systematische Körperbeherrschung schließen o Yogaübungen o Partnerübungen o Nubische Ringer mit Wappen (Feldzeichen) als äußeres Standesmerkmal o Schwimmen als Grundfertigkeit („…er konnte weder Lesen noch Schwimmen“) Homer’s Ilias, 23. Buch (hier relativ hoher Wahrheitsgehalt.) Das Werk gilt als frühester mythologischer Beweis für Sport, in der er die Wettkämpfe vor der Schlacht von Troja (1200 v.Chr.) beschreibt. Neben u.a. Speer und Diskus gehörten auch Singen, Musizieren, Rätselraten, Schauspielen und Rezitieren zu den Disziplinen. Diese wurden den sportlichen Leistung als ebenbürtig empfunden. Zur Mentalität der Spiele ist zu sagen, dass man die Herausforderung aus Geltungsstreben (vgl. WEILER) suchte. List und Betrug waren an der Tagesordnung, selbst die Götter griffen in die Handlung ein, um den Ausgang nach ihrem Belieben zu beeinflussen. Es ging dabei auch fast immer um einen Wetteinsatz. Es wurde jener Menschentyp verherrlicht, der sich durch sportliche/körperliche Leistung hervortat In der Antike galt ein Sieg als das oberste Ziel des Athleten der ihm seinem Trainer und seiner Stadt Ruhm und Anerkennung verlieh. Eine Niederlage empfand man als Schmach für alle Beteiligten. Das Geschehen wurde praktisch auf Sieg oder Tot reduziert wodurch die Teilnehmerzahlen oftmals sehr begrenzt waren. So ist es auch kaum verwunderlich, das für jeden Teilnehmer auch ein Preis vorhanden war Disziplinen Wagenrennen Faustkampf Preise: 1. Frau und Dreifuß 2. trächtige Stute 3. Becken 4. zwei Talente Gold 5. Schale 2 Meldungen; Sieger: Epaios Ringkampf es wurde die Passivität der Ringer bemängelt Wettlauf als Mittelpunkt über eine Stadionrunde (hier ca. 200m ohne Wendemarke) als früheste überlieferte Laufform; Eingriff der Athene, die den Führenden (Ajas) zu Fall bringt um Odysseus den Sieg zu ermöglichen Waffenkampf, -lauf in voller Rüstung mit Schild, Helm, Arm- und Beinschienen Diskus „Solos“; dickere Form; Wurfgerät als Preis, welches aus Eisen bestand und so einen hohen Wert besaß; das Publikum lachte teilweise die Athleten wegen schwacher Leistungen aus ( Vasenbilder mit Sprechblasen); Sieger wurde Odysseus mit Götterhilfe Bogenschießen Preis: wilde Tauben Speerwerfen Preis: Speer; Agamemnon, der Heerführer, wurde Sieger Die Wettkämpfe fanden zu Ehren und anlässlich des Todes Patroklos’ statt, initiiert durch dessen Nachfolger Achilles. Es waren aristokratische Spiele, wie bei den OS ebenfalls nur freie Bürger antreten durften. Panhellenische Spiele Auf dem Pelepones: Auf dem Festland: Olympia, Isthmia, Nemea Delphi Der Begriff leitet sich von pantes (=alle) ab, und meint somit alle Griechen. Nur bei diesen Wettkämpfen nahmen alle Griechen (außer den Stadtstaaten) teil. Aufgrund der Ausdehnung de Reiches kamen sogar Teilnehmer aus Sizilien, Rom und vom Schwarzen Meer. Dies war immens wichtig, um die Hellas zu Manifestieren. Dabei unternahmen die Teilnehmer (bis zu 40 o. 50 Tsd.) Anreisen von bis zu drei Monaten, natürlich unter dem Schutz der Götter. Es wurde ein Passagefrieden (Ekecheiria) verkündet, welcher den Reisenden eine Quasi-Immunität verlieh. Jener Friedensgedanke wurde später auch von Coubertin übernommen. Er wollte eine sportliche Friedensbewegung schaffen DAS ANTIKE OLYMPIA DIE ANTIKEN OLYMPISCHEN SPIELE Kugelstoßen keine antike olymp. Disziplin Anhand der Siegerlisten, soweit erhalten, kann man heute die Entfaltung und Entwicklung der antiken Olympischen Spiele rekonstruieren OS Jahr v.Chr. Disziplinen (immer zusätzlich zu vorherigen OS) 1. 14. 15. 776 724 720 18. 708 23. 688 25. 680 33. 648 37. 38. 41. 65. 70. 93. 96. 99. 128. 131. 145. 632 628 616 520 500 408 396 384 268 256 200 Stadionlauf Doppellauf (Dianluos) Langlauf (Dolichos) Ringkampf Fünfkampf (Pentathlon) mit Speer, Diskus, Stadionlauf, Ringen --> als Homage an diesen wurde der Moderne Fünfkampf (Reiten, Schwimmen, Schießen, Laufen, Fechten) auf Idee Coubertins eingeführt er sollte den kompletten Menschen des 20. Jhd. symbolisieren Faustkampf Rennen mit Viergespannen; Sieger wurden allerdings nicht die Lenker, sondern die Besitzer der Gespanne. Es war somit die einzige Disziplin, bei der eine Frau siegen konnte Pferderennen, Pankration (Allkampf, Mischung aus Boxen, Ringe u. Treten; Tiefschläge führten zur sofortigen Disqualifikation) Fünfkampf für Jugendliche (nur einmalige Durchführung) Wettlauf der Jugendlichen Faustkampf für Jugendliche Waffenlauf Rennen mit Zweigespann von Maultieren (bis 84. OS) Rennen mit Zweigespann von Pferden Wettbewerb der Trompeter und Herolde Rennen mit Viergespannen von Fohlen; Züchterwettbewerb Rennen mit Zweigespannen von Fohlen Rennen mit Fohlen Pankration der Jugendlichen Abbildung 4: Entwicklung der antiken Olympischen Spiele BUCH: „Der Sport bei den Völkern der antiken Welt“(1986) von Ingomar WEILER Prozession von Elis nach Olympia Tag eins: Vormittag Nachmittag Tag zwei: Vormittag Nachmittag Abend Tag drei: Vormittag Eid und Opfer für Zeus Horkios – agon der Herolde und Trompeter Paides: stadion, pale, pygme, pankration (Knabenwettkämpfe im Stadion: Ringkampf, Faustkampf, Pankration) Agones hippikoi (Pferdewettkämpfe) Pentathlon (Fünfkampf) Bestattungs-Ritual für Pelops – Opfer eines schwarzen Widders Prozession der hellanodikai (Kampfrichter) zum Großen Altar von Zeus: Oper einer hekatombe der Eleer Nachmittag Abend Dolikhos, diaulos, stadion (Stadionlauf, 2-Stadionlauf, Langlauf) Öffentliches Bankett im Prytaneion Tag vier: Vormittag Nachmittag Pale, pygme, pankration (Ring-, Faustkampf, Pankration) Hoplitodromos (Hoplitenlauf mit Helm u. Schild) Tag fünf: Prozession der Sieger zum Zeustempel – die Sieger werden von den hellanodikai (Kampfrichtern) im Rathaus mit Kränzen aus wilden Olivenzweigen bekränzt – Festessen und Feier Abbildung 5: Ablauf eines Olympischen Festes im 3. Jh. v. Chr. (EBERT, 1980) Zum Eid des 1. Tages ist noch zu sagen, dass dieser durch die Väter für die Söhne geleistet wurde. Man schwor unter anderem, dass diese freie Bürger und Knaben sind. Die Gestütsbesitzer schworen für ihre Pferde. Die Wettkämpfe waren Teil des Opferkultes, wodurch die Kampfrichter quasi den Status eines Priesters erlangten. Die Helden waren, wie heute, zu unterschiedliche Zeiten auch aus unterschiedlichen Disziplinen. allgemein war eine Verrohungstendenz der Sitten zu vernehmen. Informationen aus Bildern TAL VON OLYMPIA grünes Tal, „Obstkammer“, Reichtum durch Ackerbau zufriedene Menschen, guter Platz für Touristen, gute Möglichkeit der Verpflegung auch schon damals MODELL DER TEMPELANLAGE Stadion außerhalb des Heiligtums, der Zieleinlauf war ihm jedoch zugewandt Überlagerte Stadien mit Ziel am Altar Herausrückung durch Säkularisation, Zunahme der Zuschauer Platz der Pferderennbahn ist unbekannt, evtl. am Flussbett und weggeschwemmt; nur Texte zur Orientierung ZEUSSTATUE 10m hoch aus Elfenbein und Gold (7. Weltwunder der Antike) durch den damals bedeutendsten Künstler Phidias erstellt EINGANG INS STADION Bronzeplatte mit Regeln Verstöße mit Anzeige der Strafe Einlauf der Athleten nach Trompetensignal STADION VON OLYMPIA Blick vom Heiligtum weg Beiderseits Startschwellen (Doppellauf) Ohne Sitze, nur für Kampfrichter STADION VON EPIDAURUS Einlauf durch Tunnel Marmorsitze (Finanzierung?) Spiele waren allerdings unbedeutend STADION VON DELPHI Im Berg gelegen und teuer in der Erbauung, da mit Muschelkalkbänken auf oberstem Punkt Wettkämpfe mit hoher Bedeutung Steintafel: „Das mitbringen von Alkohol ist bei Strafe von 18 Dinar (sehr hoch, entsprach etwa 3-4 Schafen) STADIEN ALLGEMEIN Eine Stadie als Längeneinheit, welche in jedem Ort verschieden sein konnte (24 Stadien überliefert) KL. STADION VON NEMEA Relativ neu ausgegraben durch USC-Berkley Deutlich kleiner als Olympia Rekonstruktion einer Startvorrichtung mit Seilen und Drehhölzern (Funktion einer Barriere) PALAESTRA Viereck mit Säulengang. In ihm wurde Weitsprung trainiert, die Säulengänge boten während des Unterrichts Schutz vor der Sonne. Es galt aber auch als Kommunikationszentrum und war in jedem Stadtstaat wichtig In Olympia wärmten sich die Athleten vor den Wettkämpfen nur in ihr auf, dennoch waren sie und das Gymnasion groß. Zuvor hatten die Athleten der Chancengleichheit wegen 30 Tage vor Wettkampfbeginn gemeinsam in Elis trainiert. Wurde die Palaestra nicht durch Sportler genutzt, wurde sie wegen ihrer Bedeutung an Wanderphilosophen vermietet, die das Prestige zur Mehrwertgewinnung nutzen wollten Sonstige ~: in jeder Stadt; je nach deren Größe auch dementsprechend groß GYMNASIUM Von griech: gymnasion; gymnos = nackt DUSCHEN VON DELPHI Duschen und Badebecken mit fließend Wasser vorhanden VASENBILD Trainer mit Tunika und Rute Unterteilung der Trainer o Paidotribe (eines Wettkampftrainers) o Gymnasten (Gesunderhaltung, Freizeit) o Aleipten (Masseure, medizinisch versierte Trainer) o Iatraleipten (Heiltrainer; in Badeorten) KRAFTARBEIT MIT STEINEN Steine mit Griffmulden zur Verwendung als Hanteln STARTSCHWELLEN (Delphi) Verschiedene Arten Löscher für Wendestäbe Rillen vorne flach/abgeschrägt, hinten steil Relativ enge Starthaltung Keine genaue Kenntnis über den Lauf STARTSCHWELLEN Epidauros durchgehend Olympia durchgehend, deutlich breiter und nicht so starke Schrägen stärkere Vorlage möglich STARTVORRIICHTUNG VON ISTHMIA Startmaschine Hyplex Holz aufeinander schlagend Rille im Stein, Schnur durch Bronzering, Starter hinter den Athleten VASEN (1) Kurzstreckenlauf Armarbeit (2) Passgang zur besseren Erkennung des Körpers (3) Langstreckelauf Armarbeit, Kniehub, Wendemarkierung (4) Frauenlauf zu Ehren der Göttin Hera mit Gewändern; Frauenwettkämpfe spielten sonst keine Rolle (5) Schattenboxer mit Flötenspieler (teilw. Ausgestopfte Schafe als Sandsäcke) (6) 2 Boxer mit Blut aus der Nase und Sprechblase („Nike“ = Sieger) (7) Trainingsszene zeigt Trainer mit Gerte FIGUR Einer Spartanerin; Athletin mit kurzem Rock, geflochtenen Haaren und muskulärem Körperbau STEINPLATTE Speerwerfer, Ringer, startendem Läufer FIGUR Schöne Abbildung eines Ringers Körper und Geist im Einklang Prinzip: „SCHÖN UND GUT“ Kalokagathia (von griech. Kolos = schön) Aufzeigen der sittl. Reife des Mannes in Gesicht und Statur und zugleich übersteigertes Prinzip der Tüchtigkeit und Tugend RINGERBILD Überwurf STATUEN (1) Zwei Ringer bzw. Pankraten (2) Pankratio (3) Alter Pankratiast erfahrener Kämpfer DIAS Mann mit Tunika, Speer (1,50-1,80m; aus Büschen hergestellt), Hake (als Zeichen für u. zum Aufrechen der Bahn beim Weitsprung), Ledertasche (mit Meanderzeichen) mit Diskus Vasenbild eines Helanochken (Kampfrichter mit Gewandt) mit Palmwedel, der einen Sieger mit einer Binde an Arm und Bein ehrt. Dies dient der Kenntlichmachung in der Menge bis zur endgültigen Siegerehrung; Beibehaltung bis 1932, danach Ausruf des Siegers gleich nach dem Wettkampf aus zwei Gründen: Athleten waren vorher teilweise schon abgereist und? HIPPODROM VON OLYMPIA Mit unterirdischer Startvorrichtung (Kleusktes); Startzeichen: Adler fiel, Delphin tauchte auf als Seile fielen Versetzte Startaufstellung Vasenbilder mit Gespannen, Zuschauertribüne und Sprechblasen der Anfeuerung UNTERTEILUNG DES SPORTS IN DER ANTIKE JUGENDERZIEHUNG (Ephebie) BREITENSPORTBEWEGUNG (Diätetik) in Palaestra / Gymnasien BERUFSATHLETENTUM Training nach festen Trainingsprinzipien > Be- u. Entlastung im 4-Tage-Rhythmus (= Tetradensystem) Essensanweisungen (Bsp.: Stierhoden) Abbildung 6: Einteilung des Sports in der Antike (1) Hoher Stellenwert des sportl. Erfolgs (2) Steigende Leistungsansprüche (3) Spezialisierung (4) Verbesserung der Trainingsqualität (5) Ausweitung des Trainingsvolumens (6) Ausrichtung des gesamten Lebens auf die Bedürfnisse von Training und Wettkampf (7) Absicherung der wirschaftl. Bedürfnisse über Sponsoren oder Einnahmen aus dem Sport Abbildung 7: Mechanismus der Professionalisierung (BOHUS, 1986, 37) Zu Abbildung 7: (1) Ehrenbürgertum, Nennung in Dichtung, Siegersäulen gottesgleich (2) Nur als Gewinner konnte ein hoher Stellenwert erreicht werden (3) Verhalten, Pflege, spezielle Trainer (4) Sportwissenschaftl. Förderung, Überdachung der Laufbahn, Geräte, spez. Trainingsgeräte (5) Evtl. Entwicklung (6) 250 lokale/regionale Sportfeste Bemerkung: Heute ist eine identische Situation vorzufinden, natürlich aber auf einem ganz anderen Niveau. Der Amateurbegriff stammt aus dem England des 19. Jhd. und war so damals nicht bekannt, seit 1984 auch Profizulassung bei den Olympischen Spielen Kritik: z.B. in Form von karikaturistischen Statuen, die die auf das körperliche reduzierten Sportler lächerlich machten in der Dichtung durch Sophisten, welche die geistige Minderung ggü. dem Körperlichen anprangerten Verballhornung über Gesichtsausdrücke, Über-/Unterbetonung von Körperteilen (mehr Texte als Bilder über dieses Thema vorhanden) siehe „Sportkritik in der Antike“ ANTIKE DISZIPLINEN WEITSPRUNG Sprung mit Sprunggewichten (=Halteren) unterschiedlicher Form und Gewicht Gegenstoß/zusätzliche Auftriebsbewegung Theorie Müller: Weitsprung ohne Anlauf, Schrittstellung als Ausgangspunkt mit fünf Sprüngen Vasenbild eines Weitspringers mit ausgestreckten Armen und Halteren in den Händen Überlieferte Weiten von ca. 16,50m Weitsprung nur im Rahmen des Pentathlon, bzw. ausnahmsweise als Einzelwettkampf Biomechanische Vorteile des Sprungs mit Halteren: KSP gewinnt an Höhe Flugbahn höher und weiter KSP wird nach vorne geschoben (Landevorbereitung) Durch Drehung des Körpers kommen die Beine nach vorne und man erreicht eine günstigere Landeposition Die durch das Beschleunigen der Halteren im Absprung nach vorne oben entstehende Kraft wirkt dem Absprungimpuls entgegen und erzeugt nach dem Prinzip der erhöhten Anfangskraft einen größeren Beschleunigungsstoß. Diese Wirkung tritt nur ein, wenn die auftretenden Kräfte im optimalen Verhältnis zueinander sind (vgl. LINDNER, 1967, 48) Standweitsprung beidbeiniger Weitsprung Gewicht WeitenWeitenWeite Weite Halteren gewinn gewinn ohne 2,90 8,93 0,5 2,97 2,41% 9,22 3,25% 1,0 3,07 9,40 5,26% 2,0 3,00 9,28 3,92% 4,5 2,93 8,70 -2,58% mit Anlauf, einbeinig Weite 9,7 Anlauf, einbeiniger Absprung Gewicht WeitenWeitenWeite Weite Halteren gewinn gewinn 15,03 16,71 1,0 15,81 5,81% 17,67 5,75% 5-Sprung, beidbeinig aus Stand Abbildung 8: Vergleich von Weitsprungweiten mit antiken Techniken These H. Schmid vertritt die These, dass die Halteren im Training zwecks Overload-Effekt eingesetzt wurden. H. Müller widerspricht dem, da es zu viele Nennungen und Bilder gibt, die dem Widersprechen und unglaubwürdig machen. Müller glaubt, dass die Sprünge evtl. aus der Schrittstellung mit Schwungbeineinsatz heraus vollführt wurden. Messung durch Kampfrichter Jeder Sprung wurde gemessen, der Athlet durfte in der Spur nicht verrutschen. Dies sollte sicherstellen, dass es Folgesprünge waren Nach jedem Sprung erfolgte ein Aufrechen der Laufbahn mit der Hake Ca. 5 Versuche, da die 5 als heilige Zahl galt Messung nach dem Prinzip, „der Beste zu sein und Andere zu übertreffen“, zumindest an diesem Tag. Daher wurde nur der beste Versuch gezählt, den sie anderen Athleten dann zu überbieten hatten VASENBILD Springer mit Sprungbeineinsatz SPEER Speerwurf mit Ankyle (Lederschlaufe) zur Umwicklung des Speers 2 Finger in Restschlaufe Abwicklung bedeutete Drehung des Speers/Rotation um die eigene Achse. Dadurch bildete sich ein Luftkissen. Mit Ende der Rotation Rückbildung dessen und somit Absinken d. Speers Keine überlieferten Weiten, evtl. Würfe über 80 Meter Speere von ca. 1,50-2m Länge DISKUS aus Bronze, Stein oder Eisen Annahme: halbe Drehwurfposition, aber keine präzise Annahme über den Wurf Theorien über die Wurftechnik: (1) Standwurf (2) ½ Körperdrehung (3) ganze Körperdrehung (4) Schockwurf, v.a. bei großen Disken Disken häufig als Weihedisken mit eingravierten Verträgen in Tempeln hinterlegt Götter schützen den Vertrag Theorien über die Weiten: (1) Stelle, an welcher der Diskus liegen bleibt (2) Stelle des Aufpralls SONSTIGE „Hockey“ im Freizeitbereich mit nackten Spielern „Königsspiel“; 2 Spieler geschultert Dia Strafsäule für Regelverstöße zur Abbitte bei den Göttern Fackellauf nur im kultischen Bereich GESCHICHTE DES SPORTS IN MAINZ (Prof. Rösch) 1817 1892 1922 Gründung des Mainzer Ruderverein als ältester Sportverein in Mainz (professionelle Trainer aus England) Umzug mit Motiven antiker olympischer Spiele „Olympische Wettkämpfe“(20 Stk.); Turnfest; Quadriga, Lorbeerkranz RÖMER Römerschiffe; Bäder (Luisenberg) Ausgrabung 1901, aber wieder zugeschüttet MITTELALTER 1184 n.Chr. Reichstag unter Barbarossa mit Fest und Turnier in der Maaraue, beschrieben im Buch R? 19 JHD. Turnplatz nach JAHN (1. Turnplatz nach ihm in Berlin 1811) Turnsperre , nicht in Mainz (TV1817) mit Neugründung 1846 (als Opposition für bürgerliche Stadt) Springbahn, Schwingbahn, Laufbahn; Ringerplatz (Platz der Zusammenkunft und Diskussion) 1848 war JAHN abgeordneter in der Paulskirche in Frankfurt und zu Besuch in Mainz auf Einladung der Mainzer Turner 1860 Neugründung der Mainzer Turnvereine, kaisertreu gegen Frankreich und England; Satzung des TV 1817 von 1848 politisch geprägt; Brudersinn Turnerzeitung durch Eduard Müller; Erstausgabe 1. Mai 1840; Müller musste 1849 in die USA fliehen und baute dort Turnvereine auf 1892 Mittelrheinisches Kreisturnfest Turnhalle in MZ in Schießgartenstraße mit Vereinshaus Ende d. 19. Jhd. erbaut 1897 Bau der Radrennbahn am Gautor; Start aus Stand; 8-Tag-Rennen in damaliger Rheingoldhalle Ruderverein 1878 mit Schwimmabteilung (1901) Mainzer Damen Turn- u. Spielclub (1904) Fischerstechen Kath. Jugendwerk baut Sportplatz, Tennisplätze Während des Nationalsozialismus dann auch hier Umstrukturierung der Vereine nach dem Führerprinzip Sport an Mainzer Uni in der alten Aula DIAS Steine am Uni-Sportplatz vom Aquädukt in Finthen Teil der Jupitersäule; Quadriga angetrieben von röm. Gott Sol, Biga von Luna Modell der Therme von Kastell mit Kaldarium (Warmbad), Stripidarium (Schwitzbad), ? (Kaltbad) Säule für Ritterschlag der Söhne Barbarossa’s „Goldenes Ross“ am Landesmuseum; Platz des Maarstalls, Innenhof mit Reitschule ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DER OLYMPISCHEN IDEE Pierre de COUBERTIN (1863-19 Eltern wohlhabende, königstreue Adelige Niederlage 1871 und Geschehnisse in der „Commune de Paris (Sozialistisch begründet) bewirken sinkendes Vertrauen in die franz. Politik Erziehung/Bildung Eliteinternat (Jessuiten) mit humanistischer Prägung und dadurch häufiger Kontakt zur Antike (Curriculum auf HP) Kritik am franz. Schulsystem welches nicht in der Lage war, junge Menschen auf die sozialen und politischen Herausforderungen der modernen Welt vorzubereiten, „überladenes und veraltertes Curriculum“ bringt nicht zum Denken; daher Förderung auf Basis …? Inspiration durch (1) Klassische Bildung weckt Interesse an der Antike (2) „Tom Brown’s Schuljahre“ von T. Hughes bringt idealistische Sichtweise des eng. Schulsystems (1875) moderner Sport/Erziehung über Sport (3) Freundschaft zu Pater DIDON (Dominikaner), Schulleiter; gute Erziehung kann ohne körperliche Ausbildung nicht funktionieren; Körper und Geist als Einheit, Sport als körperlichen Ausgleich; von ihm stammt die Aussage „CITIUS-ALTIUS-FORTIUS“ (Schneller – Höher - Stärker), welche seit 1914 olymp. Motto ist. COUBERTIN sah darin eine pädagogische Aussage, die Aufforderung sich anzustrengen. Heutige Kritik sieht darin einen Superlativ Vorbild Theodore Roosevelt (1859-1919) verkörperte für C. den idealen Mann des 20. Jahrhunderts. Er war intelligent, fähig, körperliches Können zu zeigen, mutig, besaß Willenskraft und moralische Integrität Geistige Väter (1) Thomas ARNOLD (1795-1842), Direktor des Internats v. Rugby Über Sport Freiheit erlangen, junge Staatsbürger formen ( Eigenorganisation von Sport; Erfindung des Spiels unter Stevens) Aber: Coubertin überschätzte die Rolle des Sports als Erziehungsmittel in Arnold’s pädagogischen Prinzipien (von Augustin nachgewiesen), er propagierte evtl. zu viel den maskulinen Sport, was evtl. die Ablehnung des weiblichen Sports bei Coubertin begründet (2) Hippolyte Traine (1828-93) Verfasser von Büchern über das brit. Empire Schulsystem zeigt die Größe d. Empire (3) Frederic LE PLAY, Sozialreformer Volksbildung: Erziehung der breiten Masse über den Sport bei Coubertin Sozialer Frieden innerhalb Frankreichs Konservative Sicht bezüglich der Rolle der Frau Utilitarismus als philosophischer Zeitgeist (1) U~ als verbreiteter Zeitgeist der Bourgeoisie des 18./19. Jhd. (J. Bentham, J. Stuart Mill) (2) Pädagogisch: „voir loin (weit Blicken), parler franc (offen Sprechen ehrlich, Probleme angehend, offene Diskussion), agir ferme (entschlossen handeln nicht stehen bleiben)“ …daraus folgende Handlungsinitiativen: Friedensbewegung International Peace Bureau 1891 Internationalismus Rotes Kreuz 1863 Esperanto – Bewegung 1887 Weltausstellungen seit 1851 Philhellenismus DARWIN, LAMARCK (=Freunde d. Griechentums); myth. Hellenismus, Neoklassizismus in Kunst, Musik, Literatur, Architektur aus dieser Bewegung heraus bringen die Philanthropen die Leibeserziehung in den Schulunterricht, diese erwächst ganzheitlich biologische Sichtweise (körperlich) der Gesellschaft; Sport als ein eugenetisches Mittel OLYMPISMUS ALS SYNKRETISMUS/EKLEKTIZISMUS Coubertin’s Olympismus ist keine genau festgelegte oder fixierte philosophische Theorie. Er ist Synkretismus, der sich auf die antike griech. Philosophie, auf die Sozialphilosophie Hegels, christl. Elemente und auf ein demokratisches Weltbürgertum stützt. Er muss im Zusammenhang der jeweiligen Zeit interpretiert werden EKLEKTIZISMUS als wichtige philosophische Schule des 19.Jhd. in Frankreich Victor Cousin (Schüler Hegels) als Anführer der Bewegung Der Versuch, verschiedene Konzepte und Philosophien zu kombinieren, anstatt einander gegenüber zu stellen; Olympische Idee als Kind des Eklektizismus „REMBRONZER LA FRANCE“ Meint den Wiederaufbau eines starken Frankreichs aufgrund der Traumatisierung durch die Niederlage 1870/71 Coubertin als Teil des Wiederaufbaus Leitmotiv DRINGENDE REFORM Hoher Zusammenhang zwischen Erfolg einer Nation und deren Erziehungssystem Sport… …mit wichtiger Rolle im franz. Schulsystem …als Mittel einer körperlichen und moralischen Erziehung WIDERSTAND GG. DEN SPORT IN FRANKREICH Durch Eltern, die Kirche, Lehrer und Ärzte Der Schulsport wurde als gefährlich, unmoralisch, anarchistisches (bisher nur Militärgymnastik) und ungesund angesehen. Die Vereinsgründung in der Schule durch Schüler als Demokratisierungsspiel im Kleinen In Deutschland gab es Spielnachmittage, von der Turnbewegung abgeleitete Spielbewegung. Das freie Spiel aus England kommend wurde auch hier als anarchistisch angesehen WIEDERBEGRÜNDUNG DER OLYMPISCHEN SPIELE Als Antwort auf den Widerstand versuchte Coubertin, den Sport als Erziehungsmittel durch folgende Maßnahmen zu forcieren: Vereinigung versch. Sportarten Internationalisierung des Sports (direkter oder indirekter Vergleich) Verbindung des Sports mit antiken Traditionen (bekannt aus Lateinbüchern, Bildern) Den Sport mit Kunst und Wissenschaft verbinden (OS Paris, St. Louis, London) Begründung einer ethischen Basis i.S. eines Fairnessideals (Kalokalkatea) VOM PATRIOTISMUS ZUM UNIVERSALISMUS Projekt einer nationalen Erziehungsreform in Frankreich als Ausgangsform der Olympischen Idee Coubertin’s OLYMPISCHE WERTE IN C. WERK (1) Religiöse Verpflichtung (religio athletae) (2) Körper-Geist-Harmonie (3) Eliteidee und Chancengleichheit (4) Citius-Altius-Fortius (5) Fairness (Ideal engl. Noblesse als Abgrenzung zum Profitum; „Fair guys finish last“ (6) Friede (7) Internationalismus – Nationalismus (8) Gleichheit aller Sportarten (9) Amateurgedanke (10) Synthese von modernen und antiken Bestandteilen FILM: „EIN OLYMPISCHES JAHRHUNDERT“ 1. Notieren Sie die einzelnen Lebensstationen 1. 3. 5. 2. 4. 6. Tod 1937 2. In welcher Gegend wuchs Coubertin auf? Mirville, Normandie 3. Welche Bedeutung hatte seine USA-Reise? 1889, über den Sport Streben nach hervorragenden Leistungen; Besuch an der Elite-Uni Princeton Enthusiasmus der Amerikaner beim Sport USA stellte die Mehrzahl der Olympiasieger; C. wollte diese für die olymp. Idee gewinnen; männl. Starke Athleten; Pflichtsport in der Gesamterziehung 4. In der filmischen Darstellung des Aufenthaltes gibt es einen Sinnfehler. Welchen? Frauen beim Rudern 5. Wer war Coubertin’s besonderer pädagogischer Ideengeber? Dr. Thomas Arnold Erziehung durch Sport, Schule mit Freiheit für den Sport 6. Warum war das Rugbyspiel für Coubertin pädagogisch-didaktisch wichtig? Männlich, kampfbetont, Fairness, Bewahrung 7. Ein Ort wird im Film dargestellt, den Coubertin nie besuchte. Dennoch hat er in C. Pädagogik Bedeutung. Warum? Turnplatz in Schnepfenthal der Philanthropen Sport als Teil der Erziehung (Körper u. Geist = Leibeserziehung C. OLYMP. WERTE – GEMEINSCHAFT DER SPORTARTEN Coubertin forderte das Prinzip „All games, all nations“ relativ Um die Sportbewegung zu stärken, mussten die Sportarten zusammen gebracht werden ( Amateurregeln einzelner Sportarten unter einen Hut bringen) AMATEURGEDANKE Coubertin betrachtete die OS als pädagogisches Werkzeug, nicht unter dem Profitgedanken. Sein Olympismus war nicht „Markt, sondern Tempel“. Um seine pädagogischen Ziele zu erreichen, muss der der Olympismus (von den Zahlmeistern) unabhängig sein Exkurs: 1984 zum 1. Mal vermarktete OS mit 50 Mio. Überschuss (Stiftung); GOOGLE: „Amateur Athletic Foundation“, ROLLE DER PLYMPISCHEN SPIELE Als Schaukasten Alle vier Jahre Spiele als Metapher für den ewigen menschl. Frühling führt die Jugend der Welt zusammen IOK – PRÄSIDENTEN UND IHRE POLITIK Bis 1925 COUBERTIN 1925 – 1942 BAILLET – LATOUR Wollte die Idee Coubertins fortführen, hatte aber das Amateurproblem 1924 Ausstieg des Tennis, erst seit 1988 in Seoul wieder olympisch ( gute Athleten versprachen Prestige und damit Einschaltquoten) 1942 – 1952 Siegfried EDSTRÖM Probleme aufgrund des 2. Weltkrieges eher politischer Natur 1946 erstmals IOC-Charta mit der Klausel:“ Diskriminierung von Ländern oder Personen aufgrund von Hautfarbe, Religion oder Politik ist verboten“ (insbesondere als Antwort auf OS 1936, aber auch präventiv) die Olympische Bewegung wurde trotzdem immer politischer, die OS als Spiegelbild der Weltpolitik/Ökonomisierung selbst bei frühen Spielen schon zu erkennen 1952 – 1972 Avery BRUNDAGE - setzte sich vehement für die Teilnahme der USA bei den OS 1936 ein - war gegen eine Kommerzialisierung und für eine politische Unabhängigkeit („Don Quixote“) Brundage’s olymp. Werte waren von Coubertin geprägt, der als sein geistiger Vater gilt. Er betonte dessen Ideen, hatte aber keine ursprünglichen philosophischen Ideen zum Ausdruck. Er sah sich als Wächter der Werte, insbesondere des Amateurgedankens und der Politiklosigkeit Idee der Vervollkommnung des Menschen Ideal vom Allrounder (keine einseitige Erziehung, gg. Spezialisierung) Beitrag der Kunst (Kunst als Beitrag zu einem „umfassenden u. harmonischen Leben“; emotionalisiert, heute Missbrauch) Sport zur Charakterschulung Sport als Religion (grundlegende Prinzipien wie „gemeinschaftl. Ehrlichkeit, gegenseitige Rücksicht, Fairplay u. gutes sportl. Verhalten, die das Wesen aller Religionen sind“; Goldene Regel der Bergpredigt; „Was man nicht will…“) Friede Unabhängigkeit Amateurwesen als Grundlage aller dieser Werte Auf Drängen von Brundage (1956) trat eine gesamtdeutsche Olympiamannschaft bei den olymp. Winterspielen auf. Dies blieb auch bis zur Teilung Berlins 1964 in Tokio so. Auf dem 6. Parteitag der SED beschließt diese, ein Hochleistungsportsystem einzuführen und wurde so innerhalb von zehn Jahren zur Nummer 1. Es gab 28 Kinder- u. Jugendsportschulen die 80% der Hochleistungssportler hervorbringen. Es gab eigene Klassen für jede Sportart, der Unterricht wurde nach dem Trainingsplan ausgerichtet. Auf 800 Schüler kamen 400 Lehrer und Betreuer. Die DDR verwendete 5% des BSP für den Spitzensport (BRD 0,03%). Heute findet man ein solches System nur noch in Kuba und China FRIEDENSIDEAL OS als Musterbeispiel für Toleranz und Demokratie, die alle Nationen der Welt zusammen bringen “Midst the clash of social systems, governments and other man-made…“ OLYMPISCHE UNABHÄNGIGKEIT Absolut unpolitische Haltung als die Stärke des Olympismus PHILOSOPHIE DES AMATEURWESENS Als Kern des Konzept von Brundage Alle Werke und Zielvorstellungen basieren auf dieser Idee Beseitigung des Amateurgedankens bringt Olympische Idee zu Fall Ethische Komponente des Sports und olympische Bewegung auf Amateurwesen basierend 1981 erklärt SAMARANCH, das Spiele mit diesen Gedanken nicht mehr finanzierbar wären Verfall des Breitensportgedankens 1972 – 1980 LORD KILLANIN einziger olympischer Wert: harmonische Entwicklung von Körper und Geist 1980 – 2001 Juan-Antonio SAMARANCH Das Amateurwesen ist kein olymp. Wert mehr „Geld machen, um Ideale zu realisieren (Kritisch: Das Ideal, Geld zu machen?) POLITISCHER HINTERGRUND MODERNER OLYMPISCHER SPIELE 1975 Helsinki Abkommen Schlussakte Der KSZE-Konferenz 1979 Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan führt zum Boykott der OS in Moskau 1980 durch westl. Staaten (53); damit gehen 90 Nationen an den Start, 40 aber nur unter Protest). Dies stellte eine echte Zerreisprobe für die olympische Bewegung dar 1984 Gegenboykott des Ostblocks; stellte ein großes Problem für die DDR sowohl innen- als auch außenpolitisch dar, da man sich auf einem sportlichen Höhepunkt befand und der Welt die Stärke des System zeigen wollte 1988 SED sagt Teilnahme ohne Absprache mit Moskau zu FUßBALL WM 954 Geschichtlicher Hintergrund 1954: 1946 (17. Dezember) Alle Sportvereine werden durch eine Kontrollverordnung aufgelöst; Vereinsneugründungen nur unter der Bedingung: Vereine mit Kampfsport durften sich nicht neu gründen, es durften dies nur Vereine mit mehreren Sportarten; Länder mit eigenen Verfassungen, bei denen die Leibeserziehung als Teil einer ganzheitlichen Leib-Seele-Geist-Erziehung Aufgabe der Eltern und der Schule wird 1948 OS London; ohne dt. Sektoren 1949 Gründung der BRD; Grundgesetz ohne Sportbezug; Gründung des NOK 1950 Gründung des NOK der DDR; Gründung d. DSB 1952 Teilnahme D(West) an OS Helsinki 1954 D wird Fußball-Weltmeister LEBEN UND WERK CARL DIEHMS Geboren 1882, gestorben 1962 QUERSCHNITT OLYMPISCHER SPIELE NACH BEST. KRITERIEN (1) SPORTLICHE ENTWICKLUNG Namen bleiben, die Leistungen werden teilweise vergessen oder eben überholt; Bsp. Mark SPITZ, EUSEBIO, etc. Deren Umständen entsprechend Material, Austragungsort, Anzahl der Teilnehmer, etc. (2) INTERNATIONALITÄT/UNIVERSALISMUS Sydney 2000 199 Nationen 10.000 Teilnehmer Athen 1896 13 Nationen Frauen seit 1928 bei OS, was einen Sprung in der Teilnehmerzahl bewirkte, v.a. durch die Leichtathletik; Chance für OS, da internationale Fachverbände nicht vorhanden waren, welche evtl. Weltmeisterschaften hätten austragen können; OS als Quasi-WM Aber: WM der Fachverbände als Chance für diese, eigenen Gewinn zu erzielen außerhalb des Amateurgedankens; Ausstieg Tennis, Nachlassen der Bedeutung d. olymp. Fußballturniers Durch Wechsel alle 4 Jahre an einen anderen Ort bekommen die OS eine andere Einfärbung, neu Profile; nach 1980 kam die Diskussion auf, die Spiele für immer nach Athen zu geben, um der politischen Wirkung zu entgehen (3) ETHISCHE GRUNDLAGEN/WERTE (4) POLITISCHER EINFLUß Alle OS mit kleinerem/größerem Einfluss durch politische Begebenheiten 1896, ATHEN 1912, HELSINKI Finnland als besetzter Teil Russlands mit eigenem Schild, Böhmen als Teil der K&K - Monarchie mit eigenen Teilnahmen 1920 1936, BERLIN breite Bewegung sowohl gegen als auch für einer Teilnahme der USA innerhalb des Landes Theorie Müller: Boykott hätte Teilnahme weiterer Länder verhindert und die Welt evtl. mehr auf die Geschehnisse in D sensibilisiert, auch mit Innenwirkung nach D Stimmungsmache der Nazis mit „Vorzeigejuden“, Aussetzung des Rassekundeunterrichts für ein Jahr 1968, MEXIKO gr. Studentenaufstände gg. Regierung u. amerikanischen Imperialismus mit Niederschlagung durch Panzer und unbenannter Anzahl an Toten; Siegerehrung 200 u. 400m-Lauf: Sieger strecken Faust gg. den Himmel, tragen schwarze Mützen u. Kniesrümpfe aus Sympathie mit der Black Panther Bewegung; halfen damit auch der Aufbruchbewegung in Afrika Kommunistische Welt nutze dies, um auf die Vorzüge ihrer Gesinnung hinzuweisen und schärften damit zusätzlich die Situation und den Ost-WestKonflikt an 1968 erstmals eine eigene Mannschaft der DDR, als Kompensation uwrden die Spiele `72 nach München gegeben 1972, MÜNCHEN Etat 1 Mrd. Euro; erstmals komplettes Design aus einer Hand (Otl Aicher); W. Daum wollte mit wegweisender Architektur und Ingenieurkönnen des 20. Jhd. entsprechend die kreieren erstmals Zeltdach/Glasdach diesen Ausmaßes für Olympiastadion und –halle; konnte Bundeskanzler Brandt im Sinne der Außendarstellung überzeugen (vorher Kissinger; vgl. Athen 2004); alles musste unter der Prämisse einer Abgrenzung zu den Spielen 1936 gestaltet werden. Daher wurde bei den Logen und der Farbgebung bewusst darauf geachtet. Lasche Sicherheitsbestimmungen (Zaun: 1,80m, Wachmänner mit extra Uniform u. ohne Bewaffnung), wodurch auch das Attentat auf die jüdische Delegation ermöglicht wurde; innere Lockerheit 1980, MOSKAU ähnliche Situation wie ‚36; Boykott des Westens aufgrund des Einmarschs sowjet. Truppen in Afghanistan; Niederlage für olymp. Bewegung; Sport und Sportführer überfordert, das Gefühl der Freiheit war alles überragend 1984, L.A. Gegenboykott d. Ostblocks außer Rumänien 1996, ATLANTA Anschlag am Coca Cola Center (5) MEDIEN UND OLYMPISCHE SPIELE 1900, PARIS Prof. Mare mit Zelt im Olympiastadion und Filmapparat zur Untersuchung der Athleten (Laufstudien) 1912, STOCKHOLM 1. richtiger Olympiafilm, allerdings ohne Ton 1920, ANTWERPEN sehr viel Filmmaterial vorhanden 1924, PARIS 1. Radioübertragung; nach 1. WK erste Zeitlupen, in Paris1. offizielle 1928, AMSTERDAM 1. offizieller Olympiafilm als Dokumentation (70 min) 1932, L.A. erstmals Ton 1936, BERLIN (Kunst)Film L. RIEFENSTAHL: 2 Jahre nach den OS; 2 x 2 Stunden (insgesamt 500.000 Meter Film, ca. 4.000 davon benutzt im Film); aus Feuerpult entwickelt sich Leben; zum 1. Mal Fackellauf als Friedenslauf mit 11 Ländern; in vielen Sprachversionen und Filmpreis in Cannes; die USA sehen in aber trotzdem als Propagandamittel; männlich starke u. weiblich schwache Figuren zum 1. Mal Fernsehübertragung über dicke Standleitungen in Fernsehsälen 1952, HELSINKI WS in Oslo; 1. farbiger Olympiafilm 1956, MELBOURNE 2 Tage danach im Fernsehen 1960, ROM Liveübertragung 3 Stunden am Tag 1964, TOKIO Japaner erstmals mit Satellitenübertragung in schwarz/weis 1968, MEXIKO farbige Satellitenübertragung 1972, MÜNCHEN 7 Regisseure mit verschiedenen Themen (6) KOMMERZIALISIERUNG (7) FRAUEN BEI OS Frauen erst seit 1928 bei OS Olympia als Vorbild für Gleichberechtigung; (HP des IOC: Teilnehmerzahl für OS + New Women’s Sports on the Olympic Games) Im Vergleich die Geschichte der Emanzipation: Wahlrecht, Emanzipation, Arbeitszeit, Mutterrolle, etc. 1908 Eislaufen 1912 Bogenschießen schwimmen 1926 1928 1948 5 leichtathletische Disziplinen für Frauen die amerikanische Filmindustrie entdeckt Frauen kommunistische Einflüsse, welche die Frauen als gleichberechtigt(er) sehen bewirken eine Neubestimmung des Frauenbildes, gezieltes/besseres Training im Osten bringt entsprechenden Medaillensegen. Dies stellt eine große Herausforderung für den Westen dar, der nachzieht (8) GESELLASCHFTL. KRITERIEN BUCH: „The history of the modern Olympic Games“, Allen GUTHMAN MODERNE OLYMPISCHE SPIELE 1936, BERLIN rassistische Karikaturen „Neger“ „Wurstbild“ im Hinblick auf die folgenden OS in Tokio Hitler plante, nach Tokio Olympische Spiele nur noch an einem Ort, Germania; stattfinden zu lassen GOOGLE - Search: „Holocaust-Museum“, Berlin 1936 Viele Amerikaner nahmen trotz Qualifikation nicht teil Zeittafel „Exclusion Of Jews“ Mit original Film- u. Tondokumenten Text: „Die Funktionen des Sports im 3. Reich“ BÜNDELUNG MODERNER OLYMPISCHER SPIELE 1896 bis 1912; Aufbauphase 1904, ST. LOUIS aus Kostengründen fast gekippt 1906, ATHEN Zwischenspiele in Griechenland; aus sporthistorischer Sicht bedeutend 1912, STOCKHOLM 1. richtige Spiele als Fest in einem Land 1916 war Berlin vorgesehen 1920 bis 1940;Phase der Konsolidierung sehr erfolgreiche Periode; Sport als Amüsement, Verringerung der Gefahr; Russland bis 1952 ideologisch bedingt nicht dabei, allerdings große Förderung des Breitensports beginnende Kommerzialisierung 1932, L.A. aufgrund der Weltwirtschaftskrise kaum Beteiligung 1948 bis 1960; Wiederaufbauphase der Kalte Krieg setzt sich auch im Sport fort; ab 1964 holen die Athleten des Ostblocks mehr Medaillen, es kommt zu Unstimmigkeiten und daher starten ab 1968 zwei dt. Teams 1972 bis 1988 1976 Boykott schwarzafrikanischer Mannschaften, da zuvor das neuseeländische Rugbyteam gg. Südafrika gespielt hat 1980 westl. Boykott 1984 Gegenboykott des Ostens; Kommerzialisierung 1988 fast alle Länder versammelt 1992 bis 2004 Dopingproblematik Medienboom Terrorismus URSPRUNG DES FACKELLAUFES Der religiöse Ursprung ist bei den Griechen zu suchen Fackellauf als Verbindung der OS der Antike mit den Modernen OS Entzündung der Fackel vor der Ruine des Tempels der Hera Feuer im Tempel sollte niemals ausgehen Entzündung Urne Fackelträger OS Winter: seit 1964 Entzündung in Olympia Jeder Läufer für ca. 10 Minuten als Träger Für jede OS neues Design; versch. Gase für versch. Effekte; für Flüge in Sicherheitslampe Erstmals 1936; Gravur der Route auf Fackel Routenplanung entlang historischer Monumente, kultureller Höhepunkte, etc. (Bsp. Mexiko: Kolumbusroute) Besonderheiten d. letzten Fackelträgers: 1964, Tokio 1968, Mexiko erstmals eine Frau 1976, Montreal Mann und Frau; englisch und französisch sprechend 2000, Sydney Cathy Freeman, Aborigini Der Fackellauf beinhaltet immer Visionen als Emotionen und ist als quasi-religiös anzusehen PROBLEMGESCHICHTE DER SPORTLEHRERAUSBILDUNG U. DER AUSBILDUNGSSITUATION Anfänge der pädagogischen Leibesübung 1. Phase: GYMNASTIK (von gymnos, sich nackt bewegen) 1774 1. Modellinternat (Philantrominum) mit täglicher Gymnastik zur ganzheitlichen Ausbildung Lehrer als Autodidakten Beginn des Schulsports Philanthropen mit Schulfest im Sinne olympischer Spiele 1784 gr. Musterausbildungsstätte 1785 Schwimmen/Gymnastik/Spiel Lehrbücher breiter Gymnastikbegriff mit Turnen, Schlittenfahren, ? 1794 Dt. Gymnastik/Schulsport als Wegbereiter für Sport in aller Welt Buch: Versuch des Abrisses aller Sportarten Unterricht, Körperbau, Übungen 2. Phase: TURNEN Turnplätze nur möglich, wenn entsprechend ausgebildete Lehrkräfte vorhanden sind Übungsleiterausbildung für Turnplätze, -vereine Im Kontrast zu 35-40 Stundenwoche in der Schule, als Ausgleich zum Geistlichen Restauration und Turnsperre 3. Phase: Differenzierung von Vereins- u. Schulturnen Februar 1848; Überhandnahme militärischer Gymnastik Schuldiener = Hausmeister 4. Phase: Institutionalisierung der Turnlehrerausbildung 1850 5. Phase: nicht mehr weit von der Sportwissenschaft entfernt 6. Phase: 7. Phase: als Grundlage des heutigen Lehramtsstudiums 8. Phase: Rückschritt