Skript - sport

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Skript
Vorlesung Sportgeschichte SS 2004
Prof. Dr. Norbert Müller
GRUNDLAGEN
1. Gesamtheit des Vergangenen/Geschehenen als Gegenstand
2. Verarbeitung des Geschehenen (z.B. durch Vergleich)
3. Gesamte wissenschaftliche Beschäftigung mit Geschehenem und Aufarbeitung von Kontroversen
zur Erkenntnisgewinnung
Bsp.:
Ölkännchen
Entwicklung von Sportgeräten (Sprintschuh, Hochsprungschuh)
Eishockeyschläger
Ermittlung von Quellen
Mutterwissenschaft ist die Archäologie, Grundwissenschaften (z.B. Biomechanik) sind von Nöten
Weiteres Quellenbeispiele
Frühzeitliche Funde bei Gönnersdorf (1200 v. Chr.)
Platte 1 zwei einander zugewandte Frauen; Interpretation: tanzend?
Platte 87
Gruppe von vier Frauen (mit Kind); Interpretation: Gruppentanz?, Matriarchat?
Frauenstatuen aus Schiefer
 Analogieschluss
 Darstellung bestimmter Tanzszenen
 Evtl. mit bestimmter Bedeutung
 Einzeldarstellung ist kritisch zu beurteilen
 Wiederholung gleicher Szenen schließt auf festgelegte Figuren in den Tänzen
Sport als moderner Begriff von Körperübungen mit Wettkampfcharakter
früher Leibesübungen; vom christlichen Leib (=beseelter Körper) stammend; im Kommunistischen
Körpererziehung
von Geschicklichkeit/Lust/Kultgedanke durch „sportliche Kolonialisierung“ Verdrängung ureigener
Sportarten; auch durch mangelnde techn. Veränderung
 Ringerkultur am Niger; Verdrängung auch durch Olympia, da „nichtwestlich“,
vermarktbar; Versuch der Rekultivierung, zurück zur Identität
Hermeneutik als Mittel der Erkenntnisgewinnung
Differenzierung von Quellen und Literatur
Quelle
alles, was unmittelbar Zeugnis von einer Sache gibt (Schrift- und Sachgüter)
 Stadienausgrabungen
 Sportgeräte
 Brief Michel Bréal’s an Coubertin mit Vorschlag des Marathonlaufs und Stiftung
des Siegerpokals für die OS 1896 in Athen
 Kupferplatte (Prof. Sinn) von 360 v. Chr. auf Latrine mit Namen und Jahreszahlen
von Olympiasiegern, deren Trainern und ihrer Heimatstädte;
Erkenntnis: OS der Antike haben länger gedauert als bisher angenommen,
Trainer besaßen hohes Ansehen
(1) Primärquellen; Siegerlisten
(2) Sekundärquellen; Zusammenfassungen
Literatur
alles, was im Sinne einer Berichterstattung gedruckt ist
 Fach- u. Sachbeiträge
 Zeitungsberichte
 Buch, -beiträge
WICHTIG



Kritische Hinterfragung von Quellen und Literatur
Berücksichtigung des literaturhistorischen Hintergrunds
Zusammenfügung von Erkenntnissen und Vergleich dieser
OLYMP. MARATHONLAUF
Erstmals 1896 bei den 1. OS der Neuzeit auf Vorschlag des Franzosen Michel Bréal in einem Brief an
Coubertin. Dieser stiftete zugleich auch den goldenen Siegerpokal
1896, Athen
1. Sieger ist der griech. Hirte Spiridon Louis auf historischer Strecke von
Marathon nach Athen. Vor 40.000 Zuschauer wird er zum Nationalhelden,
obwohl er nicht dem Patriarchat angehört. Er erlangt Ruhm, aber kein
Reichtum. Im Vorfeld qualifizierte sich auch eine Frau, durfte allerdings nicht
an den OS teilnehmen
1904, St. Louis
Die OS waren wie 1900 in Paris ins Programm der Weltausstellung
eingegliedert. Der Marathon wurde als Stadtlauf mit Showeffekt veranstaltet,
bei dem der ursprüngliche Sieger 10 km mit dem Auto fuhr
1908, London
Im Ziel spielt sich ein Drama ab. Der Italiener Dorado Petri gelangt nur mit
Hilfe taumelnd ins Ziel, worauf er disqualifiziert wird. Er ist jedoch der
moralische Sieger und erhält auf Druck der Zuschauer und der Presse später
von der Queen einen Ehrenpokal
1984, Los Angeles
hier findet der 1. Marathonlauf der Frauen statt. Ebenfalls mit Drama: die
Siegerin taumelt die letzten 600m ins Ziel
2004, Athen
auf der historischen Strecke von 1896 laufen die Athleten ins das Stadion der
1. OS der Moderne ein
Bewerbungsfilm OS Athen 2004

Entstehung der Welt und der Gestirne

Darstellung des Menschen zunächst als Urmensch, dann als Athlet mit Technik und Zahlen

Symbolik:
o Olivenbaum
o Olivenkranz als Symbol für antike Sieger (nur in Olympia)
o Olivenöl
Die Athleten der Antike rieben sich vor dem Training und dem Wettkampf im Sinne einer
Weihehandlung mit Olivenöl ein. Das Öl bot außerdem je nach Jahreszeit Schutz vor Kälte
und Sonne. Aufbewahrt in einem Kännchen aus Ton oder Metall (je nach Reichtum u.
Ansehen) diente es zusätzlich zur Reizung der Haut. Dies sollte den Athleten für den
folgenden Kampf sensibilisieren.
Mit einem Schabeisen, dem Strigilis, wurde später der Körper wieder gereinigt

Musik: Kyrie Elaison dient der Verbindung des modernen Sport mit der mittelalterlichen
griechisch-orthodoxen Tradition
URSPRUNGSTHEORIEN DES SPORTS
Carl DIEM:
DDR:
alle Körper- und Leibesübungen
aus dem Arbeitsprozess entstanden
I
biologischer Aspekt
- Lebenserhaltung
- Gesundheit
- körperl. Entwicklung
- Natürlichkeit
- Ausgleich
II
psychischer Aspekt
- Spiel
- Freude
- Kreativität
- psychische Entwicklung
- Wagnis
Mensch & Gesellschaft
in zeitl.-räumlicher Dimension
Geschicht des Sports
- Gemeinschaft
- Geselligkeit
- Freizeit
- Kultur
- Krieg
- Nation
- Repräsentation
- Beruf
- Religion / Kult
- Politik
- Gesellschaft
Sozialer Aspekt
III
- Persönlichkeitsbildung
- Bewegungserziehung
- Spielerziehung
- Sporterziehung
- Gesundheitserziehung
- Freizeiterziehung
- Ästhetik
- Gewöhnung
- Freisein
Pädagogischer Aspekt
IV
Abbildung 1: Strukturmodell einer Motiv- u. Problemgeschichte der Leibeserziehung und d.
Sports (RÖSCH)
EPPENSTEINER:
Auftretende Bedürfnisse religiöser, militärischer, sozialer, politischer,
materieller und biologischer Prägung führen auf allen Entwicklungsstufen
menschlicher Gesellung zu allgemeiner, kultureller Betätigung des triebhaften
Ursports…
Wettkämpfe, Tänze in
RELIGION, KULT
Wettkämpfe, Tänze bei
JAGD, ARBEIT, KRIEG
SPIEL
WETTKAMPF
SPORT
BRAUTWETTKÄMPFE
Wagenrennen d. Pelops
FESTE, FEIERN
z.B.
Spieltrieb
Kreativität
Freude an Bewegung
Abenteuerlust
Leistungsvergleich
PSYCHISCHE
z.B.
Ästhetik
Spiel- u. Sporterziehung
Persönlichkeitsbildung
z.B.
Geselligkeit
Freizeitgestaltung
Repräsentation v.
Gemeinschaften
Vorbildnachahmung
PÄDAGOGISCHE
z.B.
Gesundheit
Natürlichkeit
Aggression
Ausgleich zur Arbeit
Überlebenskampf
SOZIALE
GENERELLE
DISPOSOTIONEN
(-Anlagen u.
Voraussetzungen)
Abbildung 2: Die quellenmäßigen Voraussetzungen für die Erforschung v. Ursprung u. Genese
d. Sports
WEILER: Untere Reihe als Querbezug zur heutigen Sportwissenschaft
Beispiele:
RELIGION/KULT
Ballspiel der Maya/Inka; platz innerhalb der Tempelanlage mit Opferung der
Sieger/Verlierer (ungewiss);
FESTE U. FEIERN
Die Tarahumara (Fußläufer) in Mexiko laufen in 12 Stunde ca. 240km. Zwei
Gruppen treten gegeneinander an und spielen dabei jeweils eine Holzkugel
vor sich her und halten sich mit dem Kauen von Kokablättern fit. Evtl. wurden
so früher sogar zukünftige Könige ermittelt
(N.B. HUNT „Die Welt der indianischen Kulturen“)
JADG/ARBEIT/KRIEG Hochsprung eines Wattusi über 2,50m unter Zuhilfenahme eines
Termitenhügels (Stemmwirkung und wahrscheinlich unbewusst verlängerter
Beschleunigungsweg)
Analogieschlüsse
 aus den Tänzen/Wettkämpfe etc. der noch verbliebenen Naturvölker können Analogieschlüsse auf
die der einstigen Urvölker in Bezug auf die Technik gezogen werden. Allerdings ist keine absolute
Wahrheitsfindung durch die weitgehende Verdrängung der Kulturen und Bräuche mehr möglich.
Es bestand aber wohl eine Vorherrschaft des Mannes. Leistung als Sinnbild von Männlichkeit.
WISSENSCHAFT DER SPORTHISTORIE
Erkenntnisgewinnung über Naturvölker
Funktionen des Sports
(1) militärische / paramilitärische Funktion
(2) Missbrauch der Turnbewegung durch Nationalsozialisten im 3.Reich (wehrerzieherische Aufgabe
als Grundlage
(3) gesundheitliche Funktion
besonders in der riech. Antike, den Gymnastikanstalten des alten Roms, im 19 Jhd. und in den
letzten 50 Jahren
(4) politische Funktion
 Reich
 Turnbewegung des 19. Jhd.
 Befreiungskriege
 DDR/Kalter Krieg
 antikes Griechenland zur Erziehung der Jugend
(5) Sozialisationsfunktion (vgl. Weiler)
Naturvölker  Großfamilie, Stamm, Tänze, Übungen
(6) Ökonomische Funktion
Ritterturniere (Umsatz!)
Griech. Antike:
Hochleistungsathleten sind nur für Geld gestartet
Helden wurden sehr gut bezahlt (Finanzierung d. Lebensunterhaltes, der
Trainer, der Reisen)
Nachweislich 250 Wettkampfplätze mit Preisgeldern
(7) Unterhaltungsfunktion
aus (4) und (5); in der heutigen Zeit enorme Einnahmen durch Fernsehrechte
(8) Freizeitfunktion
Moderne; Bedingung: es ist Freizeit vorhanden (Schichtarbeit, geregelte Arbeitszeiten); seit 2.
Weltkrieg immer stärker, wobei man zunächst nur als Zuschauer teilnahm
Interesse am Sport
95%
Fernsehsportler
40%
Praxissportler
55%
manchmal,
besonders im Urlaub
30%
regelmäßig
25%
1x/Woche
13%
Abbildung 3: Freizeitgestaltung und Sport
Moderne Olympische Spiele: vor allem 3-6
2x/Woche
12%
SPORT IM MYTHOS
Vor allem in Mythen der Heldendichtung, d.h. Erzählungen aus der Welt der Helden und Götter, die
nur bedingt realistisch sind.
Bsp.:
 Mesopotamien (4000 – 3000 v.Chr.);
o Steinreliefe
assyrischer Boxer
assyrischer Schwimmer mit Beinschlag, Luftsäcken, fliehend vor
Bogenschützen
Ringkämpfer mit Tongefäßen auf Kopf; wahrscheinlich
Weihehandlung
 Ägypten (2000 v. Chr.)
o Funktionsgymnastik lässt auf eine systematische Körperbeherrschung schließen
o Yogaübungen
o Partnerübungen
o Nubische Ringer mit Wappen (Feldzeichen) als äußeres Standesmerkmal
o Schwimmen als Grundfertigkeit („…er konnte weder Lesen noch Schwimmen“)
 Homer’s Ilias, 23. Buch
(hier relativ hoher Wahrheitsgehalt.)
Das Werk gilt als frühester mythologischer Beweis für Sport, in der er die Wettkämpfe vor der
Schlacht von Troja (1200 v.Chr.) beschreibt. Neben u.a. Speer und Diskus gehörten auch Singen,
Musizieren, Rätselraten, Schauspielen und Rezitieren zu den Disziplinen. Diese wurden den
sportlichen Leistung als ebenbürtig empfunden. Zur Mentalität der Spiele ist zu sagen, dass man
die Herausforderung aus Geltungsstreben (vgl. WEILER) suchte. List und Betrug waren an der
Tagesordnung, selbst die Götter griffen in die Handlung ein, um den Ausgang nach ihrem
Belieben zu beeinflussen. Es ging dabei auch fast immer um einen Wetteinsatz. Es wurde jener
Menschentyp verherrlicht, der sich durch sportliche/körperliche Leistung hervortat
In der Antike galt ein Sieg als das oberste Ziel des Athleten der ihm seinem Trainer und seiner
Stadt Ruhm und Anerkennung verlieh. Eine Niederlage empfand man als Schmach für alle
Beteiligten. Das Geschehen wurde praktisch auf Sieg oder Tot reduziert wodurch die
Teilnehmerzahlen oftmals sehr begrenzt waren. So ist es auch kaum verwunderlich, das für jeden
Teilnehmer auch ein Preis vorhanden war
Disziplinen
Wagenrennen
Faustkampf
Preise: 1. Frau und Dreifuß
2. trächtige Stute
3. Becken
4. zwei Talente Gold
5. Schale
2 Meldungen; Sieger: Epaios
Ringkampf
es wurde die Passivität der Ringer bemängelt
Wettlauf
als Mittelpunkt über eine Stadionrunde (hier ca. 200m ohne Wendemarke) als
früheste überlieferte Laufform; Eingriff der Athene, die den Führenden (Ajas)
zu Fall bringt um Odysseus den Sieg zu ermöglichen
Waffenkampf, -lauf in voller Rüstung mit Schild, Helm, Arm- und Beinschienen
Diskus
„Solos“; dickere Form; Wurfgerät als Preis, welches aus Eisen bestand und so
einen hohen Wert besaß; das Publikum lachte teilweise die Athleten wegen
schwacher Leistungen aus ( Vasenbilder mit Sprechblasen); Sieger wurde
Odysseus mit Götterhilfe
Bogenschießen
Preis: wilde Tauben
Speerwerfen
Preis: Speer; Agamemnon, der Heerführer, wurde Sieger
Die Wettkämpfe fanden zu Ehren und anlässlich des Todes Patroklos’ statt, initiiert durch dessen
Nachfolger Achilles. Es waren aristokratische Spiele, wie bei den OS ebenfalls nur freie Bürger
antreten durften.
Panhellenische Spiele
Auf dem Pelepones:
Auf dem Festland:
Olympia, Isthmia, Nemea
Delphi
Der Begriff leitet sich von pantes (=alle) ab, und meint somit alle Griechen. Nur bei diesen
Wettkämpfen nahmen alle Griechen (außer den Stadtstaaten) teil. Aufgrund der Ausdehnung de
Reiches kamen sogar Teilnehmer aus Sizilien, Rom und vom Schwarzen Meer. Dies war immens
wichtig, um die Hellas zu Manifestieren. Dabei unternahmen die Teilnehmer (bis zu 40 o. 50 Tsd.)
Anreisen von bis zu drei Monaten, natürlich unter dem Schutz der Götter. Es wurde ein
Passagefrieden (Ekecheiria) verkündet, welcher den Reisenden eine Quasi-Immunität verlieh.
Jener Friedensgedanke wurde später auch von Coubertin übernommen. Er wollte eine sportliche
Friedensbewegung schaffen
DAS ANTIKE OLYMPIA
DIE ANTIKEN OLYMPISCHEN SPIELE
Kugelstoßen keine antike olymp. Disziplin
Anhand der Siegerlisten, soweit erhalten, kann man heute die Entfaltung und Entwicklung der antiken
Olympischen Spiele rekonstruieren
OS Jahr v.Chr. Disziplinen (immer zusätzlich zu vorherigen OS)
1.
14.
15.
776
724
720
18.
708
23.
688
25.
680
33.
648
37.
38.
41.
65.
70.
93.
96.
99.
128.
131.
145.
632
628
616
520
500
408
396
384
268
256
200
Stadionlauf
Doppellauf (Dianluos)
Langlauf (Dolichos)
Ringkampf
Fünfkampf (Pentathlon) mit Speer, Diskus, Stadionlauf, Ringen
--> als Homage an diesen wurde der Moderne Fünfkampf (Reiten, Schwimmen, Schießen,
Laufen, Fechten) auf Idee Coubertins eingeführt
er sollte den kompletten Menschen des 20. Jhd. symbolisieren
Faustkampf
Rennen mit Viergespannen; Sieger wurden allerdings nicht die Lenker, sondern die
Besitzer der Gespanne. Es war somit die einzige Disziplin, bei der eine Frau siegen konnte
Pferderennen, Pankration (Allkampf, Mischung aus Boxen, Ringe u. Treten; Tiefschläge
führten zur sofortigen Disqualifikation)
Fünfkampf für Jugendliche (nur einmalige Durchführung)
Wettlauf der Jugendlichen
Faustkampf für Jugendliche
Waffenlauf
Rennen mit Zweigespann von Maultieren (bis 84. OS)
Rennen mit Zweigespann von Pferden
Wettbewerb der Trompeter und Herolde
Rennen mit Viergespannen von Fohlen; Züchterwettbewerb
Rennen mit Zweigespannen von Fohlen
Rennen mit Fohlen
Pankration der Jugendlichen
Abbildung 4: Entwicklung der antiken Olympischen Spiele
BUCH: „Der Sport bei den Völkern der antiken Welt“(1986) von Ingomar WEILER
Prozession von Elis nach Olympia
Tag eins:
Vormittag
Nachmittag
Tag zwei:
Vormittag
Nachmittag
Abend
Tag drei:
Vormittag
Eid und Opfer für Zeus Horkios – agon der Herolde und Trompeter
Paides: stadion, pale, pygme, pankration (Knabenwettkämpfe im Stadion: Ringkampf,
Faustkampf, Pankration)
Agones hippikoi (Pferdewettkämpfe)
Pentathlon (Fünfkampf)
Bestattungs-Ritual für Pelops – Opfer eines schwarzen Widders
Prozession der hellanodikai (Kampfrichter) zum Großen Altar von Zeus: Oper einer
hekatombe der Eleer
Nachmittag
Abend
Dolikhos, diaulos, stadion (Stadionlauf, 2-Stadionlauf, Langlauf)
Öffentliches Bankett im Prytaneion
Tag vier:
Vormittag
Nachmittag
Pale, pygme, pankration (Ring-, Faustkampf, Pankration)
Hoplitodromos (Hoplitenlauf mit Helm u. Schild)
Tag fünf:
Prozession der Sieger zum Zeustempel – die Sieger werden von den hellanodikai (Kampfrichtern) im
Rathaus mit Kränzen aus wilden Olivenzweigen bekränzt – Festessen und Feier
Abbildung 5: Ablauf eines Olympischen Festes im 3. Jh. v. Chr. (EBERT, 1980)
Zum Eid des 1. Tages ist noch zu sagen, dass dieser durch die Väter für die Söhne geleistet wurde.
Man schwor unter anderem, dass diese freie Bürger und Knaben sind. Die Gestütsbesitzer schworen
für ihre Pferde.
Die Wettkämpfe waren Teil des Opferkultes, wodurch die Kampfrichter quasi den Status eines
Priesters erlangten.
Die Helden waren, wie heute, zu unterschiedliche Zeiten auch aus unterschiedlichen Disziplinen.
allgemein war eine Verrohungstendenz der Sitten zu vernehmen.
Informationen aus Bildern
TAL VON OLYMPIA
grünes Tal, „Obstkammer“, Reichtum durch Ackerbau
 zufriedene Menschen, guter Platz für Touristen, gute Möglichkeit der Verpflegung auch schon
damals
MODELL DER TEMPELANLAGE
 Stadion außerhalb des Heiligtums, der Zieleinlauf war ihm jedoch zugewandt
 Überlagerte Stadien mit Ziel am Altar  Herausrückung durch Säkularisation, Zunahme der
Zuschauer
 Platz der Pferderennbahn ist unbekannt, evtl. am Flussbett und weggeschwemmt; nur Texte
zur Orientierung
ZEUSSTATUE
10m hoch aus Elfenbein und Gold (7. Weltwunder der Antike) durch den damals bedeutendsten
Künstler Phidias erstellt
EINGANG INS STADION
 Bronzeplatte mit Regeln
 Verstöße mit Anzeige der Strafe
 Einlauf der Athleten nach Trompetensignal
STADION VON OLYMPIA
 Blick vom Heiligtum weg
 Beiderseits Startschwellen (Doppellauf)
 Ohne Sitze, nur für Kampfrichter
STADION VON EPIDAURUS
 Einlauf durch Tunnel
 Marmorsitze (Finanzierung?)
 Spiele waren allerdings unbedeutend
STADION VON DELPHI
 Im Berg gelegen und teuer in der Erbauung, da mit Muschelkalkbänken auf oberstem Punkt
 Wettkämpfe mit hoher Bedeutung
 Steintafel: „Das mitbringen von Alkohol ist bei Strafe von 18 Dinar (sehr hoch, entsprach etwa
3-4 Schafen)
STADIEN ALLGEMEIN
 Eine Stadie als Längeneinheit, welche in jedem Ort verschieden sein konnte (24 Stadien
überliefert)
KL. STADION VON NEMEA
 Relativ neu ausgegraben durch USC-Berkley
 Deutlich kleiner als Olympia
 Rekonstruktion einer Startvorrichtung mit Seilen und Drehhölzern (Funktion einer Barriere)
PALAESTRA
 Viereck mit Säulengang. In ihm wurde Weitsprung trainiert, die Säulengänge boten während
des Unterrichts Schutz vor der Sonne. Es galt aber auch als Kommunikationszentrum und war
in jedem Stadtstaat wichtig
 In Olympia wärmten sich die Athleten vor den Wettkämpfen nur in ihr auf, dennoch waren sie
und das Gymnasion groß. Zuvor hatten die Athleten der Chancengleichheit wegen 30 Tage
vor Wettkampfbeginn gemeinsam in Elis trainiert.
 Wurde die Palaestra nicht durch Sportler genutzt, wurde sie wegen ihrer Bedeutung an
Wanderphilosophen vermietet, die das Prestige zur Mehrwertgewinnung nutzen wollten
 Sonstige ~: in jeder Stadt; je nach deren Größe auch dementsprechend groß
GYMNASIUM
 Von griech: gymnasion; gymnos = nackt
DUSCHEN VON DELPHI
 Duschen und Badebecken mit fließend Wasser vorhanden
VASENBILD
 Trainer mit Tunika und Rute
 Unterteilung der Trainer
o Paidotribe (eines Wettkampftrainers)
o Gymnasten (Gesunderhaltung, Freizeit)
o Aleipten (Masseure, medizinisch versierte Trainer)
o Iatraleipten (Heiltrainer; in Badeorten)
KRAFTARBEIT MIT STEINEN
 Steine mit Griffmulden zur Verwendung als Hanteln
STARTSCHWELLEN (Delphi)
 Verschiedene Arten
 Löscher für Wendestäbe
 Rillen vorne flach/abgeschrägt, hinten steil
 Relativ enge Starthaltung
 Keine genaue Kenntnis über den Lauf
STARTSCHWELLEN
 Epidauros  durchgehend

Olympia  durchgehend, deutlich breiter und nicht so starke Schrägen  stärkere Vorlage
möglich
STARTVORRIICHTUNG VON ISTHMIA
 Startmaschine Hyplex  Holz aufeinander schlagend
 Rille im Stein, Schnur durch Bronzering, Starter hinter den Athleten
VASEN
(1) Kurzstreckenlauf  Armarbeit
(2) Passgang zur besseren Erkennung des Körpers
(3) Langstreckelauf  Armarbeit, Kniehub, Wendemarkierung
(4) Frauenlauf  zu Ehren der Göttin Hera mit Gewändern; Frauenwettkämpfe spielten sonst
keine Rolle
(5) Schattenboxer mit Flötenspieler (teilw. Ausgestopfte Schafe als Sandsäcke)
(6) 2 Boxer mit Blut aus der Nase und Sprechblase („Nike“ = Sieger)
(7) Trainingsszene zeigt Trainer mit Gerte
FIGUR
 Einer Spartanerin; Athletin mit kurzem Rock, geflochtenen Haaren und muskulärem
Körperbau
STEINPLATTE
 Speerwerfer, Ringer, startendem Läufer
FIGUR
 Schöne Abbildung eines Ringers  Körper und Geist im Einklang
 Prinzip: „SCHÖN UND GUT“  Kalokagathia (von griech. Kolos = schön)
 Aufzeigen der sittl. Reife des Mannes in Gesicht und Statur und zugleich übersteigertes
Prinzip der Tüchtigkeit und Tugend
RINGERBILD
 Überwurf
STATUEN
(1) Zwei Ringer bzw. Pankraten
(2) Pankratio
(3) Alter Pankratiast  erfahrener Kämpfer
DIAS
Mann mit Tunika, Speer (1,50-1,80m; aus Büschen hergestellt), Hake (als Zeichen für u. zum
Aufrechen der Bahn beim Weitsprung), Ledertasche (mit Meanderzeichen) mit Diskus
Vasenbild eines Helanochken (Kampfrichter mit Gewandt) mit Palmwedel, der einen Sieger mit einer
Binde an Arm und Bein ehrt. Dies dient der Kenntlichmachung in der Menge bis zur endgültigen
Siegerehrung; Beibehaltung bis 1932, danach Ausruf des Siegers gleich nach dem Wettkampf aus
zwei Gründen: Athleten waren vorher teilweise schon abgereist und?
HIPPODROM VON OLYMPIA



Mit unterirdischer Startvorrichtung (Kleusktes); Startzeichen: Adler fiel, Delphin tauchte auf als
Seile fielen
Versetzte Startaufstellung
Vasenbilder mit Gespannen, Zuschauertribüne und Sprechblasen der Anfeuerung
UNTERTEILUNG DES SPORTS IN DER ANTIKE
JUGENDERZIEHUNG
(Ephebie)
BREITENSPORTBEWEGUNG
(Diätetik)
in Palaestra / Gymnasien
BERUFSATHLETENTUM
Training nach festen Trainingsprinzipien
> Be- u. Entlastung im 4-Tage-Rhythmus (=
Tetradensystem)
Essensanweisungen (Bsp.: Stierhoden)
Abbildung 6: Einteilung des Sports in der Antike
(1) Hoher Stellenwert des sportl. Erfolgs
(2) Steigende Leistungsansprüche
(3) Spezialisierung
(4) Verbesserung der
Trainingsqualität
(5) Ausweitung des
Trainingsvolumens
(6) Ausrichtung des gesamten Lebens auf die
Bedürfnisse von Training und Wettkampf
(7) Absicherung der wirschaftl. Bedürfnisse über
Sponsoren oder Einnahmen aus dem Sport
Abbildung 7: Mechanismus der Professionalisierung (BOHUS, 1986, 37)
Zu Abbildung 7:
(1) Ehrenbürgertum, Nennung in Dichtung, Siegersäulen  gottesgleich
(2) Nur als Gewinner konnte ein hoher Stellenwert erreicht werden
(3) Verhalten, Pflege, spezielle Trainer
(4) Sportwissenschaftl. Förderung, Überdachung der Laufbahn, Geräte, spez. Trainingsgeräte
(5) Evtl. Entwicklung
(6) 250 lokale/regionale Sportfeste
Bemerkung:
Heute ist eine identische Situation vorzufinden, natürlich aber auf einem ganz anderen Niveau. Der
Amateurbegriff stammt aus dem England des 19. Jhd. und war so damals nicht bekannt, seit 1984
auch Profizulassung bei den Olympischen Spielen
Kritik:
 z.B. in Form von karikaturistischen Statuen, die die auf das körperliche reduzierten Sportler
lächerlich machten
 in der Dichtung durch Sophisten, welche die geistige Minderung ggü. dem Körperlichen
anprangerten
 Verballhornung über Gesichtsausdrücke, Über-/Unterbetonung von Körperteilen (mehr Texte als
Bilder über dieses Thema vorhanden)
 siehe „Sportkritik in der Antike“
ANTIKE DISZIPLINEN
WEITSPRUNG





Sprung mit Sprunggewichten (=Halteren) unterschiedlicher Form und Gewicht 
Gegenstoß/zusätzliche Auftriebsbewegung
Theorie Müller: Weitsprung ohne Anlauf, Schrittstellung als Ausgangspunkt mit fünf Sprüngen
Vasenbild eines Weitspringers mit ausgestreckten Armen und Halteren in den Händen
Überlieferte Weiten von ca. 16,50m
Weitsprung nur im Rahmen des Pentathlon, bzw. ausnahmsweise als Einzelwettkampf
Biomechanische Vorteile des Sprungs mit Halteren:
 KSP gewinnt an Höhe  Flugbahn höher und weiter
 KSP wird nach vorne geschoben (Landevorbereitung)
 Durch Drehung des Körpers kommen die Beine nach vorne und man erreicht eine günstigere
Landeposition
 Die durch das Beschleunigen der Halteren im Absprung nach vorne oben entstehende Kraft wirkt
dem Absprungimpuls entgegen und erzeugt nach dem Prinzip der erhöhten Anfangskraft einen
größeren Beschleunigungsstoß. Diese Wirkung tritt nur ein, wenn die auftretenden Kräfte im
optimalen Verhältnis zueinander sind (vgl. LINDNER, 1967, 48)
Standweitsprung
beidbeiniger
Weitsprung
Gewicht
WeitenWeitenWeite
Weite
Halteren
gewinn
gewinn
ohne
2,90
8,93
0,5
2,97
2,41%
9,22
3,25%
1,0
3,07
9,40
5,26%
2,0
3,00
9,28
3,92%
4,5
2,93
8,70 -2,58%
mit Anlauf,
einbeinig
Weite
9,7
Anlauf,
einbeiniger
Absprung
Gewicht
WeitenWeitenWeite
Weite
Halteren
gewinn
gewinn
15,03
16,71
1,0
15,81 5,81% 17,67 5,75%
5-Sprung,
beidbeinig aus Stand
Abbildung 8: Vergleich von Weitsprungweiten mit antiken Techniken
These
H. Schmid vertritt die These, dass die Halteren im Training zwecks Overload-Effekt eingesetzt wurden.
H. Müller widerspricht dem, da es zu viele Nennungen und Bilder gibt, die dem Widersprechen und
unglaubwürdig machen. Müller glaubt, dass die Sprünge evtl. aus der Schrittstellung mit
Schwungbeineinsatz heraus vollführt wurden.
Messung durch Kampfrichter
Jeder Sprung wurde gemessen, der Athlet durfte in der Spur nicht verrutschen. Dies sollte
sicherstellen, dass es Folgesprünge waren
Nach jedem Sprung erfolgte ein Aufrechen der Laufbahn mit der Hake
Ca. 5 Versuche, da die 5 als heilige Zahl galt
Messung nach dem Prinzip, „der Beste zu sein und Andere zu übertreffen“, zumindest an diesem Tag.
Daher wurde nur der beste Versuch gezählt, den sie anderen Athleten dann zu überbieten hatten
VASENBILD
Springer mit Sprungbeineinsatz
SPEER
 Speerwurf mit Ankyle (Lederschlaufe) zur Umwicklung des Speers
 2 Finger in Restschlaufe
 Abwicklung bedeutete Drehung des Speers/Rotation um die eigene Achse. Dadurch bildete sich
ein Luftkissen. Mit Ende der Rotation Rückbildung dessen und somit Absinken d. Speers
 Keine überlieferten Weiten, evtl. Würfe über 80 Meter
 Speere von ca. 1,50-2m Länge
DISKUS
 aus Bronze, Stein oder Eisen
 Annahme: halbe Drehwurfposition, aber keine präzise Annahme über den Wurf
 Theorien über die Wurftechnik:
(1) Standwurf
(2) ½ Körperdrehung
(3) ganze Körperdrehung
(4) Schockwurf, v.a. bei großen Disken
 Disken häufig als Weihedisken mit eingravierten Verträgen in Tempeln hinterlegt  Götter
schützen den Vertrag
 Theorien über die Weiten:
(1) Stelle, an welcher der Diskus liegen bleibt
(2) Stelle des Aufpralls
SONSTIGE
 „Hockey“ im Freizeitbereich mit nackten Spielern
 „Königsspiel“; 2 Spieler geschultert
Dia
Strafsäule für Regelverstöße zur Abbitte bei den Göttern
Fackellauf nur im kultischen Bereich
GESCHICHTE DES SPORTS IN MAINZ
(Prof. Rösch)
1817
1892
1922
Gründung des Mainzer Ruderverein als ältester Sportverein in Mainz (professionelle Trainer
aus England)
Umzug mit Motiven antiker olympischer Spiele
„Olympische Wettkämpfe“(20 Stk.); Turnfest; Quadriga, Lorbeerkranz
RÖMER
 Römerschiffe; Bäder (Luisenberg)  Ausgrabung 1901, aber wieder zugeschüttet
MITTELALTER
 1184 n.Chr. Reichstag unter Barbarossa mit Fest und Turnier in der Maaraue, beschrieben im
Buch R?
19 JHD.
 Turnplatz nach JAHN (1. Turnplatz nach ihm in Berlin 1811)
 Turnsperre , nicht in Mainz (TV1817) mit Neugründung 1846 (als Opposition für bürgerliche Stadt)
 Springbahn, Schwingbahn, Laufbahn; Ringerplatz (Platz der Zusammenkunft und Diskussion)
 1848 war JAHN abgeordneter in der Paulskirche in Frankfurt und zu Besuch in Mainz auf
Einladung der Mainzer Turner
 1860 Neugründung der Mainzer Turnvereine, kaisertreu gegen Frankreich und England; Satzung
des TV 1817 von 1848 politisch geprägt; Brudersinn
 Turnerzeitung durch Eduard Müller; Erstausgabe 1. Mai 1840; Müller musste 1849 in die USA
fliehen und baute dort Turnvereine auf
 1892 Mittelrheinisches Kreisturnfest
 Turnhalle in MZ in Schießgartenstraße mit Vereinshaus Ende d. 19. Jhd. erbaut
 1897 Bau der Radrennbahn am Gautor; Start aus Stand;
 8-Tag-Rennen in damaliger Rheingoldhalle
 Ruderverein 1878 mit Schwimmabteilung (1901)
 Mainzer Damen Turn- u. Spielclub (1904)
 Fischerstechen
 Kath. Jugendwerk baut Sportplatz, Tennisplätze
 Während des Nationalsozialismus dann auch hier Umstrukturierung der Vereine nach dem
Führerprinzip
 Sport an Mainzer Uni in der alten Aula
DIAS
 Steine am Uni-Sportplatz vom Aquädukt in Finthen
 Teil der Jupitersäule; Quadriga angetrieben von röm. Gott Sol, Biga von Luna
 Modell der Therme von Kastell mit Kaldarium (Warmbad), Stripidarium (Schwitzbad), ? (Kaltbad)
 Säule für Ritterschlag der Söhne Barbarossa’s
 „Goldenes Ross“ am Landesmuseum; Platz des Maarstalls, Innenhof mit Reitschule
ENTWICKLUNGSGESCHICHTE
DER OLYMPISCHEN IDEE
Pierre de COUBERTIN (1863-19
Eltern wohlhabende, königstreue Adelige
Niederlage 1871 und Geschehnisse in der „Commune de Paris (Sozialistisch begründet) bewirken
sinkendes Vertrauen in die franz. Politik
Erziehung/Bildung
Eliteinternat (Jessuiten) mit humanistischer Prägung und dadurch häufiger Kontakt zur Antike
(Curriculum auf HP)  Kritik am franz. Schulsystem welches nicht in der Lage war, junge Menschen
auf die sozialen und politischen Herausforderungen der modernen Welt vorzubereiten, „überladenes
und veraltertes Curriculum“ bringt nicht zum Denken; daher Förderung auf Basis …?
Inspiration durch
(1) Klassische Bildung weckt Interesse an der Antike
(2) „Tom Brown’s Schuljahre“ von T. Hughes bringt idealistische Sichtweise des eng. Schulsystems
(1875)  moderner Sport/Erziehung über Sport
(3) Freundschaft zu Pater DIDON (Dominikaner), Schulleiter; gute Erziehung kann ohne körperliche
Ausbildung nicht funktionieren; Körper und Geist als Einheit, Sport als körperlichen Ausgleich; von
ihm stammt die Aussage „CITIUS-ALTIUS-FORTIUS“ (Schneller – Höher - Stärker), welche seit
1914 olymp. Motto ist. COUBERTIN sah darin eine pädagogische Aussage, die Aufforderung sich
anzustrengen. Heutige Kritik sieht darin einen Superlativ
Vorbild
Theodore Roosevelt (1859-1919) verkörperte für C. den idealen Mann des 20. Jahrhunderts. Er war
intelligent, fähig, körperliches Können zu zeigen, mutig, besaß Willenskraft und moralische Integrität
Geistige Väter
(1) Thomas ARNOLD (1795-1842), Direktor des Internats v. Rugby
Über Sport Freiheit erlangen, junge Staatsbürger formen ( Eigenorganisation von Sport;
Erfindung des Spiels unter Stevens)
Aber: Coubertin überschätzte die Rolle des Sports als Erziehungsmittel in Arnold’s pädagogischen
Prinzipien (von Augustin nachgewiesen), er propagierte evtl. zu viel den maskulinen Sport, was
evtl. die Ablehnung des weiblichen Sports bei Coubertin begründet
(2) Hippolyte Traine (1828-93)
Verfasser von Büchern über das brit. Empire  Schulsystem zeigt die Größe d. Empire
(3) Frederic LE PLAY, Sozialreformer
Volksbildung: Erziehung der breiten Masse über den Sport bei Coubertin
Sozialer Frieden innerhalb Frankreichs
Konservative Sicht bezüglich der Rolle der Frau
Utilitarismus als philosophischer Zeitgeist
(1) U~ als verbreiteter Zeitgeist der Bourgeoisie des 18./19. Jhd. (J. Bentham, J. Stuart Mill)
(2) Pädagogisch:
„voir loin (weit Blicken), parler franc (offen Sprechen  ehrlich, Probleme angehend, offene
Diskussion), agir ferme (entschlossen handeln  nicht stehen bleiben)“
 …daraus folgende Handlungsinitiativen:
Friedensbewegung
International Peace Bureau 1891
Internationalismus
Rotes Kreuz 1863
Esperanto – Bewegung 1887
Weltausstellungen seit 1851
Philhellenismus
DARWIN, LAMARCK
(=Freunde d. Griechentums); myth. Hellenismus, Neoklassizismus in Kunst,
Musik, Literatur, Architektur
 aus dieser Bewegung heraus bringen die Philanthropen die
Leibeserziehung in den Schulunterricht, diese erwächst ganzheitlich
biologische Sichtweise (körperlich) der Gesellschaft; Sport als ein
eugenetisches Mittel
OLYMPISMUS ALS SYNKRETISMUS/EKLEKTIZISMUS
Coubertin’s Olympismus ist keine genau festgelegte oder fixierte philosophische Theorie. Er ist
Synkretismus, der sich auf die antike griech. Philosophie, auf die Sozialphilosophie Hegels, christl.
Elemente und auf ein demokratisches Weltbürgertum stützt. Er muss im Zusammenhang der
jeweiligen Zeit interpretiert werden
EKLEKTIZISMUS
 als wichtige philosophische Schule des 19.Jhd. in Frankreich
 Victor Cousin (Schüler Hegels) als Anführer der Bewegung
 Der Versuch, verschiedene Konzepte und Philosophien zu kombinieren, anstatt einander
gegenüber zu stellen; Olympische Idee als Kind des Eklektizismus
„REMBRONZER LA FRANCE“
 Meint den Wiederaufbau eines starken Frankreichs aufgrund der Traumatisierung durch die
Niederlage 1870/71
 Coubertin als Teil des Wiederaufbaus
 Leitmotiv
DRINGENDE REFORM
 Hoher Zusammenhang zwischen Erfolg einer Nation und deren Erziehungssystem
 Sport…
…mit wichtiger Rolle im franz. Schulsystem
…als Mittel einer körperlichen und moralischen Erziehung
WIDERSTAND GG. DEN SPORT IN FRANKREICH
 Durch Eltern, die Kirche, Lehrer und Ärzte
 Der Schulsport wurde als gefährlich, unmoralisch, anarchistisches (bisher nur Militärgymnastik)
und ungesund angesehen. Die Vereinsgründung in der Schule durch Schüler als
Demokratisierungsspiel im Kleinen
 In Deutschland gab es Spielnachmittage, von der Turnbewegung abgeleitete Spielbewegung. Das
freie Spiel aus England kommend wurde auch hier als anarchistisch angesehen
WIEDERBEGRÜNDUNG DER OLYMPISCHEN SPIELE
Als Antwort auf den Widerstand versuchte Coubertin, den Sport als Erziehungsmittel durch folgende
Maßnahmen zu forcieren:
 Vereinigung versch. Sportarten
 Internationalisierung des Sports (direkter oder indirekter Vergleich)
 Verbindung des Sports mit antiken Traditionen (bekannt aus Lateinbüchern, Bildern)
 Den Sport mit Kunst und Wissenschaft verbinden (OS Paris, St. Louis, London)
 Begründung einer ethischen Basis i.S. eines Fairnessideals (Kalokalkatea)
VOM PATRIOTISMUS ZUM UNIVERSALISMUS
Projekt einer nationalen Erziehungsreform in Frankreich als Ausgangsform der Olympischen Idee
Coubertin’s
OLYMPISCHE WERTE IN C. WERK
(1) Religiöse Verpflichtung (religio athletae)
(2) Körper-Geist-Harmonie
(3) Eliteidee und Chancengleichheit
(4) Citius-Altius-Fortius
(5) Fairness (Ideal engl. Noblesse als Abgrenzung zum Profitum; „Fair guys finish last“
(6) Friede
(7) Internationalismus – Nationalismus
(8) Gleichheit aller Sportarten
(9) Amateurgedanke
(10) Synthese von modernen und antiken Bestandteilen
FILM: „EIN OLYMPISCHES JAHRHUNDERT“
1. Notieren Sie die einzelnen Lebensstationen
1.
3.
5.
2.
4.
6. Tod 1937
2. In welcher Gegend wuchs Coubertin auf?
Mirville, Normandie
3. Welche Bedeutung hatte seine USA-Reise?
1889, über den Sport Streben nach hervorragenden Leistungen; Besuch an der Elite-Uni
Princeton  Enthusiasmus der Amerikaner beim Sport
USA stellte die Mehrzahl der Olympiasieger; C. wollte diese für die olymp. Idee gewinnen;
männl. Starke Athleten; Pflichtsport in der Gesamterziehung
4. In der filmischen Darstellung des Aufenthaltes gibt es einen Sinnfehler. Welchen?
Frauen beim Rudern
5. Wer war Coubertin’s besonderer pädagogischer Ideengeber?
Dr. Thomas Arnold  Erziehung durch Sport, Schule mit Freiheit für den Sport
6. Warum war das Rugbyspiel für Coubertin pädagogisch-didaktisch wichtig?
Männlich, kampfbetont, Fairness, Bewahrung
7. Ein Ort wird im Film dargestellt, den Coubertin nie besuchte. Dennoch hat er in C. Pädagogik
Bedeutung. Warum?
Turnplatz in Schnepfenthal der Philanthropen Sport als Teil der Erziehung (Körper u. Geist =
Leibeserziehung
C. OLYMP. WERTE – GEMEINSCHAFT DER SPORTARTEN
 Coubertin forderte das Prinzip „All games, all nations“ relativ
 Um die Sportbewegung zu stärken, mussten die Sportarten zusammen gebracht werden (
Amateurregeln einzelner Sportarten unter einen Hut bringen)
AMATEURGEDANKE
Coubertin betrachtete die OS als pädagogisches Werkzeug, nicht unter dem Profitgedanken. Sein
Olympismus war nicht „Markt, sondern Tempel“.
Um seine pädagogischen Ziele zu erreichen, muss der der Olympismus (von den Zahlmeistern)
unabhängig sein
Exkurs:
1984 zum 1. Mal vermarktete OS mit 50 Mio. Überschuss (Stiftung);
GOOGLE: „Amateur Athletic Foundation“,
ROLLE DER PLYMPISCHEN SPIELE
 Als Schaukasten
 Alle vier Jahre Spiele als Metapher für den ewigen menschl. Frühling  führt die Jugend der Welt
zusammen
IOK – PRÄSIDENTEN UND IHRE POLITIK
Bis 1925
COUBERTIN
1925 – 1942
BAILLET – LATOUR
Wollte die Idee Coubertins fortführen, hatte aber das Amateurproblem
 1924 Ausstieg des Tennis, erst seit 1988 in Seoul wieder olympisch ( gute
Athleten versprachen Prestige und damit Einschaltquoten)
1942 – 1952
Siegfried EDSTRÖM
Probleme aufgrund des 2. Weltkrieges eher politischer Natur
1946 erstmals IOC-Charta mit der Klausel:“ Diskriminierung von Ländern oder
Personen aufgrund von Hautfarbe, Religion oder Politik ist verboten“ (insbesondere
als Antwort auf OS 1936, aber auch präventiv)
die Olympische Bewegung wurde trotzdem immer politischer, die OS als Spiegelbild
der Weltpolitik/Ökonomisierung selbst bei frühen Spielen schon zu erkennen
1952 – 1972
Avery BRUNDAGE
- setzte sich vehement für die Teilnahme der USA bei den OS 1936 ein
- war gegen eine Kommerzialisierung und für eine politische Unabhängigkeit („Don
Quixote“)
Brundage’s olymp. Werte waren von Coubertin geprägt, der als sein geistiger Vater
gilt. Er betonte dessen Ideen, hatte aber keine ursprünglichen philosophischen Ideen
zum Ausdruck. Er sah sich als Wächter der Werte, insbesondere des
Amateurgedankens und der Politiklosigkeit
 Idee der Vervollkommnung des Menschen
 Ideal vom Allrounder (keine einseitige Erziehung, gg. Spezialisierung)
 Beitrag der Kunst (Kunst als Beitrag zu einem „umfassenden u. harmonischen
Leben“; emotionalisiert, heute Missbrauch)
 Sport zur Charakterschulung
 Sport als Religion (grundlegende Prinzipien wie „gemeinschaftl. Ehrlichkeit,
gegenseitige Rücksicht, Fairplay u. gutes sportl. Verhalten, die das Wesen aller
Religionen sind“; Goldene Regel der Bergpredigt; „Was man nicht will…“)
 Friede
 Unabhängigkeit
 Amateurwesen als Grundlage aller dieser Werte
Auf Drängen von Brundage (1956) trat eine gesamtdeutsche Olympiamannschaft bei
den olymp. Winterspielen auf. Dies blieb auch bis zur Teilung Berlins 1964 in Tokio
so. Auf dem 6. Parteitag der SED beschließt diese, ein Hochleistungsportsystem
einzuführen und wurde so innerhalb von zehn Jahren zur Nummer 1. Es gab 28
Kinder- u. Jugendsportschulen die 80% der Hochleistungssportler hervorbringen. Es
gab eigene Klassen für jede Sportart, der Unterricht wurde nach dem Trainingsplan
ausgerichtet. Auf 800 Schüler kamen 400 Lehrer und Betreuer. Die DDR verwendete
5% des BSP für den Spitzensport (BRD 0,03%). Heute findet man ein solches System
nur noch in Kuba und China
FRIEDENSIDEAL
OS als Musterbeispiel für Toleranz und Demokratie, die alle Nationen der Welt
zusammen bringen
“Midst the clash of social systems, governments and other man-made…“
OLYMPISCHE UNABHÄNGIGKEIT
Absolut unpolitische Haltung als die Stärke des Olympismus
PHILOSOPHIE DES AMATEURWESENS
 Als Kern des Konzept von Brundage
 Alle Werke und Zielvorstellungen basieren auf dieser Idee
 Beseitigung des Amateurgedankens bringt Olympische Idee zu Fall
 Ethische Komponente des Sports und olympische Bewegung auf Amateurwesen
basierend
 1981 erklärt SAMARANCH, das Spiele mit diesen Gedanken nicht mehr
finanzierbar wären  Verfall des Breitensportgedankens
1972 – 1980
LORD KILLANIN
einziger olympischer Wert: harmonische Entwicklung von Körper und Geist
1980 – 2001
Juan-Antonio SAMARANCH
Das Amateurwesen ist kein olymp. Wert mehr  „Geld machen, um Ideale zu
realisieren (Kritisch: Das Ideal, Geld zu machen?)
POLITISCHER HINTERGRUND MODERNER OLYMPISCHER SPIELE
1975 Helsinki Abkommen  Schlussakte Der KSZE-Konferenz
1979 Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan führt zum Boykott der OS in Moskau 1980
durch westl. Staaten (53); damit gehen 90 Nationen an den Start, 40 aber nur unter Protest).
Dies stellte eine echte Zerreisprobe für die olympische Bewegung dar
1984 Gegenboykott des Ostblocks; stellte ein großes Problem für die DDR sowohl innen- als auch
außenpolitisch dar, da man sich auf einem sportlichen Höhepunkt befand und der Welt die
Stärke des System zeigen wollte
1988 SED sagt Teilnahme ohne Absprache mit Moskau zu
FUßBALL WM 954
Geschichtlicher Hintergrund 1954:
1946 (17. Dezember) Alle Sportvereine werden durch eine Kontrollverordnung aufgelöst;
Vereinsneugründungen nur unter der Bedingung: Vereine mit Kampfsport durften sich nicht
neu gründen, es durften dies nur Vereine mit mehreren Sportarten;
Länder mit eigenen Verfassungen, bei denen die Leibeserziehung als Teil einer ganzheitlichen
Leib-Seele-Geist-Erziehung Aufgabe der Eltern und der Schule wird
1948 OS London; ohne dt. Sektoren
1949 Gründung der BRD; Grundgesetz ohne Sportbezug; Gründung des NOK
1950 Gründung des NOK der DDR; Gründung d. DSB
1952 Teilnahme D(West) an OS Helsinki
1954 D wird Fußball-Weltmeister
LEBEN UND WERK CARL DIEHMS
Geboren 1882, gestorben 1962
QUERSCHNITT OLYMPISCHER SPIELE
NACH BEST. KRITERIEN
(1) SPORTLICHE ENTWICKLUNG
 Namen bleiben, die Leistungen werden teilweise vergessen oder eben überholt; Bsp. Mark
SPITZ, EUSEBIO, etc.
 Deren Umständen entsprechend  Material, Austragungsort, Anzahl der Teilnehmer, etc.
(2) INTERNATIONALITÄT/UNIVERSALISMUS
Sydney 2000
199 Nationen 10.000 Teilnehmer
Athen 1896
13 Nationen
Frauen seit 1928 bei OS, was einen Sprung in der Teilnehmerzahl bewirkte, v.a. durch die
Leichtathletik;
Chance für OS, da internationale Fachverbände nicht vorhanden waren, welche evtl.
Weltmeisterschaften hätten austragen können; OS als Quasi-WM
Aber: WM der Fachverbände als Chance für diese, eigenen Gewinn zu erzielen außerhalb des
Amateurgedankens; Ausstieg Tennis, Nachlassen der Bedeutung d. olymp. Fußballturniers
Durch Wechsel alle 4 Jahre an einen anderen Ort bekommen die OS eine andere Einfärbung, neu
Profile; nach 1980 kam die Diskussion auf, die Spiele für immer nach Athen zu geben, um der
politischen Wirkung zu entgehen
(3) ETHISCHE GRUNDLAGEN/WERTE
(4) POLITISCHER EINFLUß
Alle OS mit kleinerem/größerem Einfluss durch politische Begebenheiten
1896, ATHEN
1912, HELSINKI
Finnland als besetzter Teil Russlands mit eigenem Schild, Böhmen als Teil
der K&K - Monarchie mit eigenen Teilnahmen
1920
1936, BERLIN
breite Bewegung sowohl gegen als auch für einer Teilnahme der USA
innerhalb des Landes
Theorie Müller: Boykott hätte Teilnahme weiterer Länder verhindert und die
Welt evtl. mehr auf die Geschehnisse in D sensibilisiert, auch mit
Innenwirkung nach D
Stimmungsmache der Nazis mit „Vorzeigejuden“, Aussetzung des
Rassekundeunterrichts für ein Jahr
1968, MEXIKO
gr. Studentenaufstände gg. Regierung u. amerikanischen Imperialismus mit
Niederschlagung durch Panzer und unbenannter Anzahl an Toten;
Siegerehrung 200 u. 400m-Lauf: Sieger strecken Faust gg. den Himmel,
tragen schwarze Mützen u. Kniesrümpfe aus Sympathie mit der Black Panther
Bewegung; halfen damit auch der Aufbruchbewegung in Afrika
Kommunistische Welt nutze dies, um auf die Vorzüge ihrer Gesinnung
hinzuweisen und schärften damit zusätzlich die Situation und den Ost-WestKonflikt an
1968 erstmals eine eigene Mannschaft der DDR, als Kompensation uwrden
die Spiele `72 nach München gegeben
1972, MÜNCHEN Etat 1 Mrd. Euro; erstmals komplettes Design aus einer Hand (Otl Aicher); W.
Daum wollte mit wegweisender Architektur und Ingenieurkönnen des 20. Jhd.
entsprechend die kreieren  erstmals Zeltdach/Glasdach diesen Ausmaßes
für Olympiastadion und –halle; konnte Bundeskanzler Brandt im Sinne der
Außendarstellung überzeugen (vorher Kissinger; vgl. Athen 2004);
alles musste unter der Prämisse einer Abgrenzung zu den Spielen 1936
gestaltet werden. Daher wurde bei den Logen und der Farbgebung bewusst
darauf geachtet. Lasche Sicherheitsbestimmungen (Zaun: 1,80m,
Wachmänner mit extra Uniform u. ohne Bewaffnung), wodurch auch das
Attentat auf die jüdische Delegation ermöglicht wurde;  innere Lockerheit
1980, MOSKAU
ähnliche Situation wie ‚36; Boykott des Westens aufgrund des Einmarschs
sowjet. Truppen in Afghanistan; Niederlage für olymp. Bewegung; Sport und
Sportführer überfordert, das Gefühl der Freiheit war alles überragend
1984, L.A.
Gegenboykott d. Ostblocks außer Rumänien
1996, ATLANTA
Anschlag am Coca Cola Center
(5) MEDIEN UND OLYMPISCHE SPIELE
1900, PARIS
Prof. Mare mit Zelt im Olympiastadion und Filmapparat zur
Untersuchung der Athleten (Laufstudien)
1912, STOCKHOLM
1. richtiger Olympiafilm, allerdings ohne Ton
1920, ANTWERPEN
sehr viel Filmmaterial vorhanden
1924, PARIS
1. Radioübertragung; nach 1. WK erste Zeitlupen, in Paris1. offizielle
1928, AMSTERDAM
1. offizieller Olympiafilm als Dokumentation (70 min)
1932, L.A.
erstmals Ton
1936, BERLIN
(Kunst)Film L. RIEFENSTAHL:
2 Jahre nach den OS; 2 x 2 Stunden (insgesamt 500.000 Meter Film,
ca. 4.000 davon benutzt im Film); aus Feuerpult entwickelt sich
Leben; zum 1. Mal Fackellauf als Friedenslauf mit 11 Ländern; in
vielen Sprachversionen und Filmpreis in Cannes; die USA sehen in
aber trotzdem als Propagandamittel; männlich starke u. weiblich
schwache Figuren
zum 1. Mal Fernsehübertragung über dicke Standleitungen in
Fernsehsälen
1952, HELSINKI
WS in Oslo; 1. farbiger Olympiafilm
1956, MELBOURNE
2 Tage danach im Fernsehen
1960, ROM
Liveübertragung 3 Stunden am Tag
1964, TOKIO
Japaner erstmals mit Satellitenübertragung in schwarz/weis
1968, MEXIKO
farbige Satellitenübertragung
1972, MÜNCHEN
7 Regisseure mit verschiedenen Themen
(6) KOMMERZIALISIERUNG
(7) FRAUEN BEI OS
Frauen erst seit 1928 bei OS
Olympia als Vorbild für Gleichberechtigung; (HP des IOC: Teilnehmerzahl für OS + New Women’s
Sports on the Olympic Games)
Im Vergleich die Geschichte der Emanzipation: Wahlrecht, Emanzipation, Arbeitszeit, Mutterrolle,
etc.
1908
Eislaufen
1912
Bogenschießen
schwimmen
1926
1928
1948
5 leichtathletische Disziplinen für Frauen
die amerikanische Filmindustrie entdeckt Frauen
kommunistische Einflüsse, welche die Frauen als gleichberechtigt(er) sehen bewirken
eine Neubestimmung des Frauenbildes, gezieltes/besseres Training im Osten bringt
entsprechenden Medaillensegen. Dies stellt eine große Herausforderung für den
Westen dar, der nachzieht
(8) GESELLASCHFTL. KRITERIEN
BUCH: „The history of the modern Olympic Games“, Allen GUTHMAN
MODERNE OLYMPISCHE SPIELE
1936, BERLIN
rassistische Karikaturen
„Neger“
„Wurstbild“ im Hinblick auf die folgenden OS in Tokio
Hitler plante, nach Tokio Olympische Spiele nur noch an einem Ort,
Germania; stattfinden zu lassen
GOOGLE - Search: „Holocaust-Museum“, Berlin 1936
Viele Amerikaner nahmen trotz Qualifikation nicht teil
Zeittafel „Exclusion Of Jews“
Mit original Film- u. Tondokumenten
Text: „Die Funktionen des Sports im 3. Reich“
BÜNDELUNG MODERNER OLYMPISCHER SPIELE

1896 bis 1912; Aufbauphase
1904, ST. LOUIS
aus Kostengründen fast gekippt
1906, ATHEN
Zwischenspiele in Griechenland; aus sporthistorischer Sicht
bedeutend
1912, STOCKHOLM
1. richtige Spiele als Fest in einem Land
1916
war Berlin vorgesehen

1920 bis 1940;Phase der Konsolidierung
sehr erfolgreiche Periode; Sport als Amüsement, Verringerung der Gefahr; Russland bis 1952
ideologisch bedingt nicht dabei, allerdings große Förderung des Breitensports
beginnende Kommerzialisierung
1932, L.A.
aufgrund der Weltwirtschaftskrise kaum Beteiligung

1948 bis 1960; Wiederaufbauphase
der Kalte Krieg setzt sich auch im Sport fort; ab 1964 holen die Athleten des Ostblocks mehr
Medaillen, es kommt zu Unstimmigkeiten und daher starten ab 1968 zwei dt. Teams

1972 bis 1988
1976 Boykott schwarzafrikanischer Mannschaften, da zuvor das neuseeländische Rugbyteam
gg. Südafrika gespielt hat
1980 westl. Boykott
1984 Gegenboykott des Ostens; Kommerzialisierung
1988 fast alle Länder versammelt

1992 bis 2004
Dopingproblematik
Medienboom
Terrorismus
URSPRUNG DES FACKELLAUFES
 Der religiöse Ursprung ist bei den Griechen zu suchen
 Fackellauf als Verbindung der OS der Antike mit den Modernen OS









Entzündung der Fackel vor der Ruine des Tempels der Hera
Feuer im Tempel sollte niemals ausgehen
Entzündung  Urne  Fackelträger
OS Winter: seit 1964 Entzündung in Olympia
Jeder Läufer für ca. 10 Minuten als Träger
Für jede OS neues Design; versch. Gase für versch. Effekte; für Flüge in Sicherheitslampe
Erstmals 1936; Gravur der Route auf Fackel
Routenplanung entlang historischer Monumente, kultureller Höhepunkte, etc. (Bsp. Mexiko:
Kolumbusroute)
Besonderheiten d. letzten Fackelträgers:
1964, Tokio
1968, Mexiko erstmals eine Frau
1976, Montreal Mann und Frau; englisch und französisch sprechend
2000, Sydney Cathy Freeman, Aborigini
Der Fackellauf beinhaltet immer Visionen als Emotionen und ist als quasi-religiös anzusehen
PROBLEMGESCHICHTE DER
SPORTLEHRERAUSBILDUNG U. DER
AUSBILDUNGSSITUATION
Anfänge der pädagogischen Leibesübung
1. Phase: GYMNASTIK (von gymnos, sich nackt bewegen)
1774 1. Modellinternat (Philantrominum) mit täglicher Gymnastik zur ganzheitlichen
Ausbildung
Lehrer als Autodidakten
Beginn des Schulsports
Philanthropen mit Schulfest im Sinne olympischer Spiele
1784 gr. Musterausbildungsstätte
1785 Schwimmen/Gymnastik/Spiel  Lehrbücher
breiter Gymnastikbegriff mit Turnen, Schlittenfahren, ?
1794 Dt. Gymnastik/Schulsport als Wegbereiter für Sport in aller Welt
Buch: Versuch des Abrisses aller Sportarten  Unterricht, Körperbau, Übungen
2. Phase: TURNEN
 Turnplätze nur möglich, wenn entsprechend ausgebildete Lehrkräfte vorhanden sind 
Übungsleiterausbildung für Turnplätze, -vereine
 Im Kontrast zu 35-40 Stundenwoche in der Schule, als Ausgleich zum Geistlichen
 Restauration und Turnsperre
3. Phase: Differenzierung von Vereins- u. Schulturnen
Februar 1848; Überhandnahme militärischer Gymnastik
Schuldiener = Hausmeister
4. Phase: Institutionalisierung der Turnlehrerausbildung 1850
5. Phase: nicht mehr weit von der Sportwissenschaft entfernt
6. Phase:
7. Phase: als Grundlage des heutigen Lehramtsstudiums
8. Phase: Rückschritt
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